Gewerkschaftliches.
als äußersten Termin der Lohnerhöhung nicht hinausgehen zu| Abendausgabe des Vorwärts" mit allem Nachdrud seiner Ber fönnen.
Da beide Parteien an ihren Bedingungen festhielten, konnte eine Einigung nicht erzielt werden. Das Eingiungsamt nahm des halb von der Fällung eines Schiedsspruches Abstand.
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wirklichung entgegengeführt wird." Für Ausschluß des MitDie Frankfurter Gewerkschaften im Jahre 1908. gliedes Israel stimmte die Versammlung einstimmig. Hierauf Nach dem soeben erschienenen 10. Jahresbericht des Are berichtet Schuster über die Tätigkeit der Agitationsfommission und Bartsch von der Lokalfommission, der den Genossen noch beitersekretariats und des Gewerkschaftstartells zu Frankfurt dringend ans Herz legt, die Lokalliste streng zu beachten, Burzit am Main ging der Mitgliederstand der Frankfurter Gebeklagt es, daß der Parteivorstand nicht, wie es in Riel geschehen Vom Streik der Kieler städtischen Arbeiter. werkschaften von 36 577 Ende 1907 auf 31 953 am Jahresschluß sei, auch in Berlin eine Protestaktion gegen den Barenbesuch verDie Verhandlungen mit dem Magistrat haben noch zu feinem anstaltet habe. Auch müsse mehr für die polnische Agitation ge1908 zurüd. Dieser Rückgang ist eine Folge der Krise. Die Bau- Resultat geführt. Auf die Gegenvorschläge der Streifenden und tan werden. Wolders fi erwidert dem.edner, daß von unserer berufe hatten den größten Mitgliederverlust zu verzeichnen; 3u- Ausgesperrten, die in der Versammlung vom 5. August gemacht Seite für die Polen schon sehr viel geschehen sei; dieſe müßten aber nahmen konnten nur wenige Gewerkschaften konstatieren. Trok wurden, hat der Magistrat erklärt, daß der zugesagten Prüfung selbst auch unter sich agitieren und für Anschluß sorgen. Zum des Mitgliederrückganges erhöhten sich die gesamten Einnahmen der der Lohnverhältnisse gelegentlich der kommenden Etatsberatung eine Schluß weist der Vorsitzende noch auf die bevorstehende Wahl der 52 dem Kartell angeschlossenen Verbände von 1311 817,22 M. im Erörterung in den vereinigten Arbeiterausschüssen vorangehen soll. Delegiertinnen zum Parteitag hin, wozu vom ersten Kreis GeJahre 1907 auf 1365 164,88 M. im Jahre 1908. Die Ausgaben Bei der Wiedereinstellung sollen möglichst die nach dem Dienstalter nofjin Guttmann vorgeschlagen ist. Der Rechenschaftsbericht für die einzelnen Unterstützungszweige wuchsen enorm, so daß eltesten und die Familienbäter berücksichtigt werden. In bezug ergab folgendes Resultat: Einnahme 4061,35 M., Ausgabe 3207,96 den Zentralfaffen im Jahre 1908 nur 305 530,46 m. gegenüber auf die Gewährung irgend welcher Arbeiterfürsorge auf Tot, In- Mart, Bestand 853.39 m. validität, Krankheit usw. will der Magistrat in jedem einzelnen 430 416,20 M. im Jahre 1907 überwiesen werden konnten. Die Falle prüfen und die Säße nach altem Herkommen gewähren. Die Ausgaben für Arbeitslose, wozu ein guter Teil der Summe, Rückversehung in die niedrigste Lohnflasse während der Gewähdie als Krankenunterstützung verbucht ist, hinzuzurechnen wäre, rungsfrist" soll jedoch aufrechterhalten werden. Die Wieder sind erschreckend gewachsen. Insgesamt stiegen bei den 52 Gewerk- erlangung der alten Rechte erfolgte demnach erst nach dem 1. April schaften die Ausgaben für Arbeitslose von 61 438,28 M. im 1910. Damit würde während dieser achtmonatigen Zwischenfrist Jahre 1907 auf 122 014,41 M. im Jahre 1908, also um rund für eine ganz beträchtliche Anzahl Ausgesperrter ein Lohnausfall 100 Proz.! Für Reisende wurden 30 444,07 W. gegenüber bon 20-70 Pf. pro Tag eintreten. Anstatt Verbesserungen der 26 125,91 M. im Vorjahre verausgabt, und für Krante betrug Lohnverhältnisse kam also eine Verschlechterung zur Geltung. Mit der Beendigung des Kampfes, die allerseits erhofft wurde, die Ausgabesumme 201 984,17 m. gegenüber 147 580,62 M. im ist es noch nichts. Der Kampf dauert vielmehr unverändert fort. Jahre 1907. Die Ausgaben für Streite und Gemaßregeltenunter- Troßdem wird versucht werden, die Einigungsverhandlungen fortstüßung fielen dagegen von 206 823,61 M. im Jahre 1907 auf zusehen. Der Streitfommission ist dementsprechende Vollmacht von 104 635,89 M. im Jahre 1908. Insgesamt flossen den Arbeits- der Versammlung erteilt worden. lofen am Blake, den Zureisenden, den Kranken und Invaliden, den in besondere Not Geratenen und den Hinterbliebenen 386 986,60 m. aus den Kassen der Frankfurter Gewerkschaften zu, wobei die Beträge für Streits und Umzugskosten nicht berücksichtigt sind. Die Berichte der Arbeiter- und Gewerkschaftssekretäre enthalten in diesem Jahre besonders wertvolles Material. Das Arbeiterfekretariat hatte im Jahre 1889 eine Frequenz von 16 076, im Jahre 1903 von 28 758 und 1908 von 29 721 Personen. Rund 267 000 Natsuchende nahmen in den 10 Jahren die Hilfe der Sekretäre in Anspruch, und nicht weniger als 59 510 Schriftstücke wurden für sie angefertigt. Von den 267 549 Besuchern des Sekretariats waren 137 062 organisiert, und 56 584 weiblich; 67 689 tamen bon auswärts. Aus diesen Zahlen geht das segensreiche Wirken des Instituts zur Genüge hervor.
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Achtung, Mitglieder des Metallarbeiterverbandes. Um den vielen Wünschen unserer Mitglieder entgegenzukommen, haben wir von der Gewerkschaftskommission eine größere Anzahl Sammellisten für die schwedischen Genossen entnommen. Diese Listen find von heute an in unserem Bureau,
Charitéstr. 3 III, zu haben.
Wir ersuchen unsere Vertrauensleute, sich mit Liſten zu ver. sehen, damit die Metallarbeiter bezüglich der Unterstützung des Kampfes in Schweden nicht hinter anderen Gewerkschaften zurück. stehen.
Die Ortsverwaltung.
Achtung, Töpfer! Die über die Firma Jürgens( Weißensee) berhängte Sperre ist hiermit aufgehoben. Wegen Nichtbezahlung des Tarifes und Beschäftigung von Wilden verhängen wir hiermit über die Firma Liebenow die Sperre. In Frage kommen die Bauten: Neinidendorf- West, Eich bornstraße und Antonienstraße.
Erfolgreiche Lohnbewegung.
In Leibis i. Th., in einem weit vom Verkehr abgelegenen Dorfe bei Sibendorf im Schwarzathal, haben die Arbeiter der Holzwarenfabrik Gebr. Fribe eine erfolgreiche Lohnbewegung geführt. Interessant ist dabei, daß es sich um ungelernte Arbeiter handelte, die von den nächsten Dörfern zur Arbeit kommen. Zugleich wirft dieser Streit ein grelles Schlaglicht auf die Verhältnisse in Thü ringen . Es wurde drei Wochen lang um einen Mindestlohn von 15 M. pro Woche für Arbeiter über 20 Jahre gestreift. Erreicht wurde eine Lohnerhöhung von 20 Pf. pro Tag, für später noch mal 10 Pf. den Tag. Die Arbeitszeit beträgt 10 Stunden pro Tag.
Verfammlungen.
Der erste Berliner Reichstagswahlkreis fette am Dienstag die Generalversammlung vom 3. August fort. Woldersti erstattete den Halbjahresbericht vom 1. Januar bis 30. Juni. Ihren Austritt aus der Landeskirche haben im ersten Kreis 284 Mitglieder vollzogen. Besonders aufmerksam machte der Vorsitzende die anwesenden Nichtpreußen darauf, sich die preußische Staatsangehörigfeit zu verschaffen, damit sie bei Wahlen stimmberechtigt seien. In den Zahlabenden müsse mehr in dieser Hinsicht gewirkt werden. Der Mitgliederbestand betrug am 30. Juni 1909 728, darunter 78 Frauen. Angesichts der Tatsache, daß 1907 5042 Stimmen für uns abgegeben wurden, müsse die Zahl unbefriedigend genannt werden. Die Maifeier schloß leider mit einem Defizit von 173,95 m. ab. Hierzu erklärte Wolderski, die Darbietungen bei dieser Fest= lichkeit nicht monieren zu wollen, jedoch solle man in Zukunft etwas mehr Sparsamkeit betätigen, schon mit Rücksicht auf die hohen Anforderungen, die zurzeit an unsere Finanzen gestellt werden. Bezüglich der Lieferung der Neuen Zeit" an die Bezirksführer werde in nächster Zeit eine andere Regelung eintreten, das gleiche treffe auf die Speditionsverhältnisse zu. Des weiteren unterbreitet Wolderski der Generalversammlung einen Antrag des Vorstandes und der Kreiskonferenz, den Zahntechniker 5. Israel , Noßstr. 30a, aus der Partei auszuschließen. Das genannte Mitglied hat als Vorstandsmitglied des Vereins selbs ständiger Zahntechniker" sich eifrigst um die Wahl des bekannten Dr. Mug dan zum Berliner Stadtverordneten bemüht, was aus folgendem Zirkular hervorgehe:" Berein selbständiger Zahnkünstler der Provinz Brandenburg und Berlin . Berlin , den 30. 11. 1908. Sehr geehrter Herr Kollege! Da Herr Dr. M ugdan sich früher In Bochum sowie auch in Gladbec wurden für das Holz- als eifriger Gegner unseres Standes zeigte, haben Sie ihn wohl getberbe weitere Verträge zwischen dem Arbeitgeberbunde und dem auch bei der letzten Stadtverordnetenwahl nicht gewählt, wie viele Holzarbeiterverband zum Abschluß gebracht. Es wurde dadurch andere Kollegen. Die Folge davon war, daß Herrn Dr. M. zwei einer Arbeitseinstellung vorgebeugt. Die Verhandlungen gingen Stimmen fehlten, und er jetzt in die Stichwahl kommt. Unsere unter Leitung des Beigeordneten der Stadt Essen , Herrn Rath, Standesvertretung beschloß nun, Herrn Dr. M. diesen Umstand in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Einigungsamtes für das vor Augen zu halten und ihm die Stimmen unserer Kollegen zu Holzgewerbe im Industriegebiete vor sich. Es wurde für Bochum zusichern, wenn er in Zukunft nicht mehr gegen uns agitieren bertraglich festgelegt: die Einführung der neunstündigen Arbeits- wolle. Dieses versprach er auch in einer Unterredung, die zeit an Stelle der bisher üblichen 9% stündigen während der Verfragsdauer, desgleichen eine staffelweise Lohnerhöhung von insgesamt 5 Pf. Der Durchschnittslohn wird von 53 auf 58 Bf. gesteigert.Ueber die Frage der Bauzulage wurde eine Verständi gung nicht erzielt; es wurde deshalb Herrn Rath die Fällung eines Schiedsspruches hierüber übertragen. Der Schiedsspruch selbst steht noch aus.
Gleichzeitig weisen wir auf die im heutigen„ Vorwärts" erschienene Bauvertrauensmännerbersammlungs- Annonce hin. Zentralverband der Töpfer und Berufsgenossen, Die Verbandsleitung.
Deutfches Reich. Tarifverträge im Holzgewerbe.
Für Glabbed wurde an Stelle der bisher üblichen 10stündigen die 9½stündige Arbeitszeit, sowie eine Lohnsteigerung von insgesamt 5 Pf. während der Vertragszeit zugebilligt. Der Durch schnittslohn steigert sich von 46 auf 51 Pf. Die Verträge haben bis zum 15. April 1912 Gültigkeit.
Die Verhandlungen der Bochumer Tischler, mit den dem Unternehmerverbande für das Baugewerbe angehörenden Arbeitgebern, die am Dienstag in Essen stattfanden, und zu einer Einigung geführte hatten, sind unerwarteterweise wieder gegenstandslos geworden. Während die in Frage kommenden Streifenden gestern ( Dienstag abend), gemäß der in Effen vorläufig getroffenen Vereinbarung beschlossen hatten, heute( Mittwoch) die Arbeit wieder aufzunehmen, haben die Unternehmer in einem Anfalle von Macht tibel in ihrer Versammlung beschlossen, Auslese unter den Streitenden zu halten. Als sich heute( Mittwoch) morgen die Streifenden zur Arbeit einfanden, wurde ihnen eröffnet, daß sie alle einzeln um Arbeit nachsuchen sollten.
Generalversammlung ab, welche sich mit dem am 3. August un Der Wahlverein für den vierten Kreis hielt am Dienstag eine erledigt gebliebenen Teil der Tagesordnung beschäftigte. Zunächst entstand eine Debatte über die Frage, ob man dem Genossen Eugen Brückner, der neben den Genossen Adolf Hoffmann und Barenthin am 3. August als Delegierter zum Parteitag gewählt wurde, das Mandat belassen solle, da er, wie erst nach der Wahl bekannt geworden ist, schon am 1. August vom Kreise Friedeberg- Arnswalde zum Parteitag delegiert worden war. Brückner bemerkte dazu: Auf der Kreisversammlung in Friedeberg- Arnswalde sei bekannt ge= wesen, daß er in Berlin IV auf der Kandidatenliste stehe. Die Genossen in Friedeberg- Arnswalde hätten ihn gewählt unter dem Vorbehalt, daß, wenn er in Berlin gewählt werden sollte, das Friedeberg- Arnswalder Mandat auf einen anderen Genossen übergehe. Hiernach sei er also nur Berliner Delegierter. Uebrigens stehe der Ausübung eines Doppelmandats nichts entgegen. Weiter wurde in der Diskussion dem Genossen Brückner der Vorwurf gemacht, daß er sich in Berlin zur Wahl gestellt habe, obgleich er bereits das Mandat für Friedeberg- Arnswalde hatte. Brückner dagegen vertrat den Standpunkt, daß er auf Grund der vorstehend Die Ver von ihm gegebenen Darstellung forrett gehandelt habe. sammlung beschloß mit großer Mehrheit, daß dem Genossen Brückner das Delegiertenmandat abzuerkennen und dem Genossen Bitfin zu übertragen ist, der nächst Brückner die meisten Stimmen erhalten hatte.
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Ueber die Provinzialkonferenz referierte Hadelbusch. Er bes sprach die wichtigsten Angelegenheiten, welche die Konfereng zu er ledigen hat. Anträge stellte die Versammlung nicht. Die Dele. gierten sind schon am 3. August gewählt worden.
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Zur Verbandsgeneralversammlung wurden 141 von den Be= sirken vorgeschlagene Delegierte gewählt. Ein Antrag wurde an genommen, welcher verlangt, daß die statutarisch zulässige Beitragsbefreiung franker und arbeitsloser Mitglieder auch auf solche weibliche Mitglieder ausgedehnt werde, deren Mann arbeitslos ist und die selber in keinem gewerblichen Arbeitsverhältnis stehen. Ferner wurde ein Antrag angenommen, welcher besagt, bei wichtigen Angelegenheiten, besonders Statutenänderungen, solle Urabstimmung stattfinden. Ein dritter Antrag nahm Bezug auf die Erörterungen im Vorwärts" über die Geldquellen der Sozia listischen Monatshefte" und forderte, daß derartige Auseinander. febungen unterbleiben. Der Antrag wurde nach kurzer Debatte abgelehnt.
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Dem Halbjahresbericht, den der Vorsitzende Paul Hoffmann erstattete, ist zu entnehmen, daß zum Zied der Agitation 25 Volksversammlungen abgehalten, 464 000 Flugblätter und 64 000 Agitationsnummern des Vorwärts" berbreitet wurden. Die Mitgliederzahl betrug am 1. Januar 20 967( 19 255 männliche und 1712 weibliche), am 1. Juli 19 873( 17 679 männliche und 2194 weib liche). Insgesamt hat sich die Mitgliederzahl im Laufe des HalbDie vom Kassierer Barenthin er jahres um 1094 vermindert. stattete Abrechnung zeigt eine Einnahme von 45 986,74 M., eine Ausgabe von 44 077,80 M. und einen Bestand von 1908,44 M. An die Verbandskasse sind 24 827,52 M. abgeliefert.
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Der Frauenversammlung, welche die weiblichen Delegierten zum Parteitage zu wählen hat, wird Frau Fahrenwald bor geschlagen. Als Mitglied des Parteivorstandes an Style des zurückgetretenen Genossen Eberhardt schlägt der vierte Kreis Adolf Hoffmann vor.
Die Freie Jugendorganisation Berlin hielt fürzlich ihre Vierteljahrsversammlung ab. Aus dem Bericht des Vorstandes, den Scholz gab, ist folgendes zu ersehen: Am 1. April waren 1983 Mitglieder vorhanden; eingetreten find 602, ausgetreten 298, so daß ein Bestand von 2287 Mitgliedern, davon 227 weibliche, am 1. Juli verblieb. Die Abgänge resultieren zum Teil aus Uebertritten Ausgelernter oder solcher Mitglieder, die das 18. Lebensjahr überschritten hatten, zu einer Gewerkschaft. Es wurden 10 Borstands-, 3 Verwaltungs- und 1 Bezirksführerfihung, ferner 3 öffentliche und 104 Abteilungsversammlungen abgehalten. Ausflüge wurden, soweit wie berichtet, 86 veranstaltet, an denen sich zirka 3500 Personen beteiligten. Außerdem fand ein Massenausflug nach Sadowa tatt, an dem 1500 Personen teilnahmen. 16 Jugendschußfälle wurden gemeldet, doch müßte gerade auf diesem Gebiete mehr erreicht werden. Es wird deshalb ersucht, etwaige Fälle sofort dem Vorstande mitzuteilen. Die Gegner waren auch nicht müßig. Die Polizei tat sich besonders durch Beachtung unserer Ausflüge herbor. In der Diskussion wurden verschiedene Vorschläge betreffs Ausbau der Agitation und des Jugendschußes gemacht.
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Herr Kollege Israel , Schriftführer des Zentralverbandes, mit ihm hatte und bestätigte es schriftlich. Wir möchten Sie also bitten, am Mittwoch, den 2. 12., zur Stichwahl zu gehen und Herrn Dr. Mug dan zu wählen. Eine nähere Besprechung über diese Sache findet in unserer Vereinsversammlung am Dienstag, den 1. 12., 8 Uhr, im Schultheiß , Behrenstr. 49, statt, wozu Sie herzlichst eingeladen sind. M. foll. Gr. Der Vorstand. J. A.: B. Koch, 2. Schriftführer." Dieses Dokument männlicher Ueberzeugungstreue fennzeichne das Mitglied Israel genügend, und Woldersti erklärte auch, bei aller Toleranz fönne man ein derartiges Verhalten mit der Eigenschaft als Sozialdemokrat denn doch nicht vereinbaren, wenngleich wir schon Israel , als er sich Den Kassenbericht gab Wenzel. Am 1. April war ein Bestand bei der Landtagswahl, aus Furcht vor wirtschaftlicher Schädigung, von 573,94 M. vorhanden, eingenommen wurden 1431,93 m., auspassiv verhielt und der Wahl fernblieb, darüber hinweggefehen gegeben 968,41 M., so daß ein Bestand von 1036,46 M. am 1. Juli hätten. Als Schiedsgerichtsbeifizer wurden Schwabebal, verblieb. Nach Erledigung Kleinerer Beanstandungen wurde dem Petermann und Täterow vorgeschlagen und bestätigt. Kassierer Decharge erteilt. Der Vorstand setzt sich jetzt aus folBezüglich des Defigits bei der Maifeier meinte Petermann, genden Personen zusammen: 1. Vorsitzender F. Maschte, 2. Vordaß man dies doch nicht habe voraussehen können. Die Qualität fißender W. Scholz, 1. Kassierer G. Wenzel, 2. Kassierer W. Maschke, der Darbietungen dürfe jedenfalls nicht herabgeschraubt werden. 1. Schriftführer G. Holzhütter, 2. Schriftführer G. Heyne, Beisitzer An dem Komitee liege das ungünstige Resultat nicht; die schlechte Gleinert und 3 Revisoren. Anwesend waren über 700 Mitglieder. Witterung an dem Tage und die allgemeinen Verhältnisse hätten es wohl in der Hauptsache verursacht.
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Letzte Nachrichten und Depefchen.
Vom Generalftreit.
Kristiania , 11. August. ( B. H. ) Das Zentralfomitee gibt bekannt, daß kein einziger Organisierter die Arbeit wieder aufge= nommen hat. Die offizielle Zählung der Streifenden ergab für die Stadt Malmö 34 907. Dort wurde ein für die Propaganda unter den Soldaten bestimmtes Flugblatt tonfisziert. Drei Dampfer, die 10 000 Fäffer Exportzement der Zementfabrik Malmö aufnehmen sollten, mußten leer den Hafen verlassen.
Fluchtversuch eines Fürsorgezöglings. Rummelsburg bei Berlin , 11. August. ( W. T. B.) Bei der Station Rummelsburg sprang der 13 Jahre alte Fürsorgezögling Engel, der nach wiederholten Fluchtversuchen von der Erziehungsanstalt Neu- Zelle in die Anstalt Hauswall i. W übergeführt werden sollte, aus dem Klosettfenster des Fernzuges. Nachdem der Trans porteur vergeblich die Ceffnung der Tür verlangt hatte, wurde auf dem Schlesischen Bahnhof das Fehlen des Knaben festgestellt. Dieser wurde dann bei Rummelsburg mit einer blutenden Kopfwurde neben dem Gleise aufgefunden. Im Krankenhaus wurde Gehirnerschütterung festgestellt. Engel ist besinnungslos.
Augustul fritisiert den Vorwärts", der die Rede des Abgeordneten eydebrand im Reichstage, die eine programmatische gewesen sei, nicht ausführlich gebracht habe. Dies wäre für Der Streit der Dachdecker in Krefeld hat nach einer 15wöchigen die Genossen von großem Interesse und sie wollten die RedaktionsDauer mit einem bollen Siege der Arbeiter sein Ende gefunden. meinung nicht fertig vorgesetzt erhalten. Ferner äußert sich Redner Am 31. März d. J. war der Tarif abgelaufen, den Unternehmer und abfällig über den Wandkalender, der weder praktisch noch schön Arbeiter im Dachdeckergewerbe abgeschloffen. Die Unternehmer wäre, und an dessen Stelle er lieber einen Abreißblock wünsche. hielten die Zeit für günstig, einige bei dem Tarifabschluß wider- äter om richtet an 23 oldt die Anfrage, ob die Preßkommission willig gemachte Bugeständnisse zurüdzuziehen. Es waren dieses die schon Stellung genommen habe zur Frage der Einführung einer Extravergütungen von 5 Bf. pro Stunde bei Ueberland- und Turm- Abendausgabe des Vorwärts"; die Genoffen wollten wiffen, ob arbeiten. Unter diesen Umständen verzichteten die Arbeiter auf dieses Problem endlich praktische Gestalt annehme. Woldt hält eine Erneuerung des Tarifes, waren aber entschlossen, sich keine die jebige Zeit nicht für geeignet zur Lösung einer so schwerAbzüge gefallen zu lassen. Es dauerte gar nicht lange, da weigerte wiegenden Frage, wenn auch im Prinzip sich alle darüber einig sich ein Unternehmer, die Zuschläge zu zahlen, und stellten die seien. Bezüglich Hey debrands Rede weist er darauf hin, daß Gehilfen dort die Arbeit ein. Gleichzeitig wurde über diesen Be- die Redaktion aus den parlamentarischen Berichten das Markanteste trieb die Sperre verhängt. Sofort erklärten sich die Unternehmer herausnehme und der betreffende Redakteur dies nach seiner Meimit ihrem Kollegen solidarisch, und wurden sämtliche Dachdecker nung ganz gut mache. Darüber, sowie über den Kalender, fönne ausgesperrt. Verhandlungen lehnten die Unternehmer ab, sie bestanden allerdings jeder verschieden denken. Täterow verweist darauf, auf ihrem Schein, sahen sich jedoch schließlich genötigt, die Hand daß Woldt betreffs der Abendausgabe dieselben Einwände ge zum Frieden zu bieten. Unter folgenden Bedingungen ist die Arbeit bracht habe wie wir sie bei allen Neuerungen seit Jahrzehnten wieder aufgenommen worden: der alte Tarif gilt weiter, auch die gewohnt seien. Schwierig sei es wohl, allein, was andere Blätter Extravergütungen werden gezahlt. Vom 1. April 1910 wird der können, müsse der Vorwärts" erst recht können. Es bedürfe ja nur Stundenlohn um 2 Pf. erhöht. Die Streifenden werden sämtlich einer bernünftigen Verteilung des Stoffes. Es müsse möglich sein, wieder eingestellt, Maßregelungen dürfen nicht stattfinden. Hier das Blatt so zu gestalten, daß man nicht auf die bürgerliche Preffe ist also von den Arbeitern in der Zeit der Krise, wenn auch nach angewiesen sei. Er glaube nicht, wie Woldt meine, daß dann die hartem Kampfe, ein vollständiger Sieg erfochten worden. Redaktion erheblich verstärkt werden brauche. Auch Wolderski tritt warm für die Einführung eines Abendblattes cin. Abends Sum Nampf im Baugewerbe in Hamburg . hätten die Genossen mehr Zeit zum Lesen, viele kaufen sich jetzt, Die Verhandlungen vor dem Einigungsamt in Hamburg , die um cher unterrichtet zu werden über die öffentlichen Vorgänge, bürgerliche Blätter. Ein Abendblatt würde uns biele neue Frankfurt a. M., 11. August. ( W. T. B.) Nach einer Meldung am Mittwoch stattfanden, sind resultatlos abgebrochen worden. Die Abonnenten bringen. Die Diskussion hierüber wurde in folgender der" Frankfurter Beitung" aus New York ist der Sommerort Unternehmer wollien bedingungsweise vom 1. April 1910 ab 3 Pf. Resolution formuliert, der die Versammlung einstimmig zu- Monticello abgebrannt. Hundert Wohnhäuser, 50 Läden und und vom 1. April 1912 ab weitere 2 Bf. als Lohnzulage bewilligen. stimmte: Die Generalversammlung des ersten Berliner Reichs- otels find zerstört. Bahlreiche Sommergäste sind verlekt. Der Die Vertreter der Arbeiter erklärten aber, über den 1. Januar 1910 tagswahlkreises spricht die Erwartung aus, daß die Schaffung einer Schaden geht in die Millionen.
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Bergmannslos.