Einzelbild herunterladen
 
Weiße, 7% Pf. pro Liter mchr. Da aber sich im Laufe Lex Zeit einbürgern wird, daß zwei kleine Weißen 25 Pf. kosten werden, so erhält er tatsächlich nur Pf. pro Liter mehr, das heißt % Pf. mehr, als er selbst bezahlen muß. Dieser äußerst geringe Mehrverdienst gegen früher, das ist pro kleine Weiße V« Pf., ist den Gastwirten wohl in Anbetracht, daß sie noch andere nicht abwälzbare Steuern übernehmen müssen, nicht übel zu deuten. Wir wären Ihnen für vorstehende Veröffentlichung in Ihrem werten Blatte sehr verbunden. Mit vorzüglicher Hochachtung Berliner   Weißbierbrauerei Ed. Gebhardt, Aktiengesellschaft. Ed. Gebhardt." Wir wollen hierzu nur bemerken, daß die Berichtigung insofern daneben haut, alZ   wir den direkten Aufschlag nicht mit 5 M, sondern mit L M. angegeben haben. Daß die Wirte bei dem Aufschlag zu viel schlucken, haben wir nirgends behauptet; wir wundern uns vielmehr darüber, daß die Wirte den Ausschlag der Brauer akzeptieren, woraus nicht für die Konsumenten oie Pflicht resultiert, dazu ebenfallsja" undAmen" sagen zu müssen. Wie die Firma übrigens selbst angibt, müssen die Wirte jetzt K Mark mehr zahlen, als vor 1906. DaS ist eine Verteuerung, die nicht gerechtfertigt werden kann. Hus der partei* Eine sozialdemokratische Mehrheit. In Buk ach(Baden) hat die Sozialdemokratie vor einigen Tagen einen glänzenden Wahlsieg bei den Gemeinde ratSwahlen d r i t t e r K l a s s e erfochten. Jetzt hat auch in der zweiten Klasse die sozialdemokratische Liste gesiegt. In der ersten Klasse siegte eine Oppositionsliste, die auch von den Sozial- demokraten unterstützt wurde. DaS Proletariat hat die Vertreter der dritten und zweiten Wählerklasse und damit die Majorität im Gemeinderat. Das Zentrum, das früher die erste und zweite Klasse besaß, ist aus allen Klassen herausgeworfen und brachte es nur auf insgesamt SO Stimmen._ Wnhlkreiskonferenzett. Die Kreiskonferenz für PotSdam  -Osthaöelland tagte am Sonntag in Nauen  . AuS dem Bericht des Vorstandes, den Genosse Paris-Velten gab, ist hervorzuheben: DerMärkische Landbote" wurde in 13690 Exemplaren im Kreise verteilt, außer- dem zwei verschiedene Flugblätter in 50 000 Exemplaren und 2000 Broschüren. Eine vom Genossen L e i d n e r- Falkenhagen bear- beitete Statistik der Reichstags- und Landtags- wählen wurden in 300 Exemplaren verteilt. Gegenwärtig sind im Kreise 16 sozialdemokratische Gemeindevertreter. In zwei Orten sind uns im Geschäftsjahre die Säle abgetrieben worden. Die Zahl der Abonnenten sowohl derBrandenburger Zeitung" wie desVorwärts" hat einen Rückgang gehabt. waS wesentlich auf die wirtschaftliche Depression zurückzuführen ist. Die vom Provinzialsekretariat herausgegebene, monatlich erscheinende Zeit- schriftDie Fackel  " wurde ständig gratis in 1006 Exemplaren an die Landbevölkerung und die Schiffer verteilt. 99 VereinSver- sammlungen und öffentliche Versammlungen fanden statt. Der Kreisvorstand veranstaltete ö öffentliche Versammlungen, davon 2 in Bötzow und 2 in Linum   unter freiem Himmel, eine Versamm- lung in Grünefeld in einer Scheune. Ferner fand eine Versamm- lung in Seegefeld   unter freiem Himmel statt. Die Begrüßungs- feier, die auf Anregung des KreiSvorstandeS vom Spandauer Vor- stand in Hakenfelde   bei Spandau   zur Bewillkommnung des Genossen Dr. L i e b k n e ch t arrangiert war, gestaltete sich zu einer würdigen Demonstration. Zirka 5000 Personen aus fast allen Orten des Kreises waren erschienen. Die Wahlvereine des Kreises haben zurzeit 2036 Mitglieder, darunter 119 weibliche. An den Bericht schloß sich eine lebhafte Debatte, in der von allen Seiten die Notwendigkeit anerkannt wurde, ein besonderes Augenmerk auf die Jugendorganisation zu richten. Ein- stimmig angenommen wurde folgender Antrag des Genossen Liebknecht  : Die Kreiskonferenz fordert die Genossen auf, mit größter Energie und lebhafterem Eifer als bisher für die Jugendorgani- fation tätig zu sein; auch mehr Mittel dafür flüssig zu machen. Die Kreiskonferenz hält die Form der freien Jugendorganisation an und für sich für die geeignetste Form der Jugendbewegung. Die Parteigenossen werden daher ersucht, wo angängig, die auf Gründung solcher Organisationen gerichteten Bestrebungen zu fördern, und dazu beizutragen, daß die verschiedenen Formen der Jugendbewegung in enge Fühlung miteinander treten. Die KreiZkonferenz spricht den Wunsch aus, den Arbeiter-Jugend- organifationen dmArbeiter-Jugend" billiger als bisher abzu- geben, da sie die für die Jugenderziehung gemachten Ausgaben als unvergleichlich nutzbringend für den Emanzipationskampf deS Proletariats betrachtet. Die Kreiskonferenz ersucht die JugendauSschüsse deS Kreises, mit den übrigen Jugendausschüssen der Provinz Brandenburg  wegen baldiger Abhaltung einer Bezirkskonferenz der Jugend. auSschüsse der Provinz in Verbindung zu treten. Die Bezirks- konferenz soll vor allem dazu dienen, die Erfahrungen in bczug auf die Organisationsform und Taktik der Jugendbewegung aus- zutauschen und die baldige Abhaltung einer deutschen   Konferenz der JugendauSschüsse zu den gleichen Zwecken vorzubereiten." Ebenso ein zweiter Antrag des Genossen Liebknecht  : Die Kreiskonferenz beschließt, für den Wahlkreis Potsdam  - Osthavclland wird ein Obmann für die Jugend- Organisation bestellt." Der Kassenbericht wies eine Einnahme Non 6356,69 M., eine AuSgabe von 4720,53 M. auf, so daß ein Kassenbestand von 1636,16 Mark verbleibt. Ueber den Parteitag und die P r o v i n- zialkonferenz referierte Genosse Liebknecht  . Als Dele. gierte zum Parteitag wurden die Genossen Liebknecht  , Schubert-Spandau und Paris  -Velten   gewählt. Für die Streikenden in Schweden   wurden 100 M. bewilligt. Die Kreisgeneralversammlung für den Wahlkreis West- p r i e g n i tz tagte am Sonntag in Wittenberge  . Anwesend waren 29 Delegierte, außerdem Genosse Fischer von der Agi- lationSkommission und der Kandidat deS Kreises, Genosse B o e s k e- Berlin. Aus dem Vorstandsbericht, den der Vorsitzende, Genosse G u t s ch m i d t, gab, ist Hervorzuheben, daß im letzten Jahre der Mitgliederbestand um rund 105 zurückgegangen ist, trotz deS Hin- zutretcns von 24 weiblichen Mitgliedern. Dieser Rückgang trifft zum größten Teil, trotz eifriger Agitation, die Industriestadt Wittenberge  . Auch die Gewerkschaftsorganisationen lassen viel zu wünschen übrig. Es sind 1400 Gewerkschaftler am Ort. gegen 286 männliche und 24 weibliche politisch Organisierte. In nächster Zeit soll gemeinsam mit dem Gewerkschaftskartell in die Agitation eingetreten werden. In H a v e l b e r g ist der Mitgliederbestand von 90 auf 70 zurückgegangen; dort fehlt eS an leitenden Personen. Ebenso in P e r l e b e r g, wo noch die Schikanen der Polizei hinzu- kommen, die uns im letzten Jahre die Vereinsstube der organisierten Arbeiterschaft, durch Einschüchterungen des Wirtes, abgetrieben hat. Versammlungen sollen in Zukunft unter freiem Himmel ab- gehalten werden. W i l S n a ck hat 24 Mitglieder, ein Saal steht den Gewerkschaften, aber nicht der Partei, zur Verfügung. In dem großen Landkreis mit Hunderten von Dörfern und 8 Städten sind nur 2 Säle und 2 Vereinszimmer zu Versammlungen zu haben. Beklagenswert ist die Vereinsmeierei der sogenannten Arbeitervereine in verschiedenen Orten. DieFackel"- Empfänger sind im letzten Jahre zweimal in den Dörfern besacht und zur Verbreitung und Mitarbeit aufgemuntert worden. Die Fackel" wird monatlich in 700 Exemplaren im Kreis verbreitet. DieBrandenburger Zeitung" lesen 328, denVorwärts" und Hamburger Echo" 29, denWahren Jacob" und denPostillon" 190, die.Gleichheit" 24 Personen, Die neue Orggnisation d c r L a n v- u n d W a l d a r h e i t e r hat im Kreis 13 Mitglieder. die besten Aussichten sind vorhanden, daß diese Organisation im Kreise festen Fuß fassen wird. Die Rechtsauskunft S- st e l l e hat sich eineS guten Zuspruchs zu erfreuen. Ueber den Parteitag referierte Genosse B o e S k e. Angenommen wurde der Antrag der Statutenberatungskommission, den weiblichen Mitgliedern dieGleichheit" zu liefern. Die Hof- gängerei der Württemberger Abgeordneten sei ebenso, wie die der Berliner   Stadtverordneten in London   nicht gutzuheißen. Dete giert wurde zum Parteitag der Kandidat des Kreises, Genosse B o e S k e. Zur Provinzialkonferenz wurden die Ge nassen Simon- Wittenberge, Zabel- Wilsnack und Schütz- Havelberg gewählt. Ueber diePolitische Lage" referierte ebeu falls Genosse B o e S k e. In der ausgedehnten Diskusston gaben die ländlichen Vertreter der unter dem Landvolk herrschenden Er- bitterung über die Reichsfinanzreform lebhaften Ausdruck. Die KreiS-Generalversammlung für S o r a u- F o r st tagte am Sonntag in Gassen. Sie war von 27 Delegierten besucht Außerdem waren anwesend der Sekretär Genosse Schmidt- Berlin, von der AgitationSIommission für die Provinz Brandenburg  Genosse Schlüter- Berlin und als Vertreter derMärkischen Volksstimme" der Geschäftsführer, Genosse B u d e r. Mit geringer Mehrheit wurde ein Antrag Müller- Forst abgelehnt. die Kandidatenfrage von der Tagesordnung abzusetzen. Der Vorstandsbericht lag gedruckt vor. Der Etat bilanziert in Einnahme und Ausgabe mit 5536,51 M. Der Vermögensnachweis weist die Summe von 8450,72 M. auf. In den Vorstand wurden die Genossen Kammer und K u p p e l a als Borsitzende, Moritz Sommer als Kassierer, F e t t k e und Hopse als Beisitzer gewählt. Eine lebhafte Debatte entspann sich bei der K a n d r d a t e n f r a g e. Genosse Müller-Forst hatte schon in der GeschäftsordnungS- debatte gesagt, daß die Genossen Dr. Rosenfeld und Schumann den Genossen im Kreise noch zu wenig bekannt sind, um sagen zu können, welcher von ihnen der geeignete Mann für den Wahlkreis sei. Die Sache dränge keinesfalls, Lorsicht sei geboten; die Er- sahrungen in den letzten Jahren auf diesem Gebiete seien lehrreich genug. Genosse R ü ck e r t- Seifersdorf hatte dem widersprochen; er war der Ansicht, daß die Genossen Rosenfeld   und Schumann ge� nügend bekannt sind; daß die Versammlung in Forst, in welcher Schumann gesprochen, wenig besucht war, könne fiir die Beurteilung der Frage nicht ausschlaggebend sein. In der sachlichen Debatte schlug Genosse R ü ck e r t- SeiserSdorf den Genossen Schumann- Berlin vor. Genosse Müller-Forst wiederholte seine Ve denken; außerdem sprach noch eine große Anzahl Redner zu dieser Sache. Schließlich wurde mit großer Mehrheit Genosse Schumann- Berlin als Kandidat aufgestellt. Mehrere Delegierte enthielten sich der Abstimmung. Ueber den O r g a- nisationSstatut-Entwurf referierte Genosse Sekretär Schmidt- Berlin. Mehrere von ihm vorgeschlagene AbänderunaS- antrüge wurden angenommen. Ueber den Parteitag und die Provinzialkonferenz referierte Genosse Kammer. AIS Delegierter zum Parteitag wurde Genosse Schumann gewählt, zur Provinzialkonferenz die Genossen Vogel- Sorau, Hopse Forst und G i l l m a n n- Gassen. Dem Bericht des Genossen B u d e r über den Stand der Presse war zu entnehmen, daß die Märkische Volks stimme" sehr unter der Krise gelitten hat. Zum Schluß wurden den schwedischen Streikenden 100 Mark bewilligt. Die Kreis- Generalversammlung des Wahlkreises Lands- berg- Soldin fand am Sonntag in Lands bera statt. An wesend waren 19 Delegierte, außerdem der Genosse P ä tz e l und von der AgitationSkommission Genosse Zucht. Der Vorsitzende gab in seinem Geschäftsbericht bekannt, daß neun Versammlungen im Kreise stattfanden, mehr konnten wegen Mangel an Lokalen nicht abgehalten werden. Verbreitet wurden 7200Fakeln", 15 000 Kalender, 20 000 Flugblätter gegen daS preußische Junkertum. Die Organisation hat 391 männliche und 66 weibliche Mitglieder. An BtldungSveranstaltungen fanden sechs Theatervorstellungen, ein Vor trag von Professor Archenhold über Sternkunde und 6 Vorträge über die Geschichte des Sozialismus, vom Genossen Grunewald   ge� halten, statt. Weiter wurde eine Jugendorganisation ge- gründet, der 50 Mitglieder angehören. Die Auskunft stelle erledigte 266 Fälle. Der Kassenbericht wies eine Einnahme(ein schließlich des KassenbestandeS) von 1629,97 M., eine Aus gäbe von 1426,27 M. nach, so daß ein Kassenbestand von 203,70 M. bleibt. Genosse Zucht referierte über'den Entwurf deS Organisationsstatuts und den Parteitag In der Diskussion erklärten sich die Genossen im allgemeinen mit dem OrganisationSentwurf einverstanden. Die Genossinnen stimmten dem Referenten darin zu, daß sie dieGleichheit" nach wie vor bezahlen wollen. Dann wies der Genosse P S tz e l darauf hin, daß durch den Tod deS konservativen Abgeordneten Boening für den Kreis eine ReichStagSersatzwahl nötig werde. AIS Delegierter zum Parteitag wurde Genosse P ä tz e l gewählt. Zur Provinzmlkonferenz wurden die Genossen Giersch. Neumann aus LandSberg   und Genosse Zimmermann aus Vietz gewählt. Bei der Vorstandswahl wurde Genosse Kaiser   zum ersten(Vor- sitzenden, Tismer zum zweiten, K r i e n i n g zum Kassierer, Paul zum Schriftführer und Neumann zum Beisitzer gewählt. Die KreiSgencralversammlung für den ReichStagSwahlkreiS uppin-Templin fand am Sonntag in L y ch e n(Uckermark  ) statt. Sie war von 23 Delegierten ans 11 Orten beschickt, darunter zum erstenmal eine Genossin aus Zehdenick  ; außerdem war der Zentralvorstand aus Zehdenick   anwesend. Von der Agitations- kommifsion war Herbst-Bcrlin, als Vertreter deS 6. Berliner   Wahl- lreiseS der Genosse DamS- Berlin   erschienen, sowie der Kandidat des Kreises, Genosse Ritter-Berlin. AuS dem Bericht deS BorstandeS ist zu entnehmen, daß der KrciSwahlverein zurzeit eine Mitgliederzahl von 561 hat, die sich auf 16 Einzelvemne des Wahlkreises verteilen. Es ist ein Mitgliederrückgang zu der- zeichnen, der zum Teil mit der wirtschaftlichen Krise. zun, anderen damit begründet wird, daß eine strengere Kontrolle die Ausmerzimg sogenannterNurlistenmittzlieder" ur Folge gehabt hat. Trotz dieses MitgliederrückgangeS ist eine Zerbesseniiig der Finanzen zu verzeichnen. Die Einnahmen in den einzelnen Wahlvereinen betrugen insgesamt 2798,68 M., die AuS- aben 2311,20 M.. so daß ein Bestand von 487,20 M. verbleibt. Sie Zentralkasse hatte inkl. einer Beihilfe von 600 M. von der AgitationSkommission eine Einnahme von 2033,06 M. zu verzeichnen. die Ausgabe betrug 2060,47 M,. bleibt-in Bestand von 22,59 M. Unter den Ausgaben befinden sich als an den Parteivorstand ab- eftihrt 176 M., die OrtSvereine erforderten einen Zuschuß von 75 M. Die Tätigkeit des Zentralvorstandes, dessen Sitz im Vorjahr von Neu-Ruppin   nach Zehdenick   verlegt wurde, wurde im allgemeinen als zufriedenstellend anerkannt. Recht trübe sieht eS hingegen mit der Ausbreitung der Parteipresse, derBrandenburger Zeitung", aus. Versammlungslokale stehen der Partei im Kreise nur vier zur Ver- fiigung, und zwar in Zehdenick  , Lychen  , Lindow   und Curtschlag. Neu-N»ippin, die größte Stadt des Kreises, hat kein VersammlungZ- lokal. Zur Lokalfrage bemerkt der Bericht des Vorstandes:Man kann sich der Meinung nicht verschließen, daß die immerhin zahl« reicher vorhandenen Gewerkschaftsgenossen an manchen Orten ein Versammlungslokal erringen könnten, wodurch beide Teile, Partei- und Gewerkschaftsbewegung, bedeutend vorteilhafter operieren könnten." Der bisherige Vorstand, bestehend auS den Genossen Polziner (1. Vorsitzender), KaSler(Stellvertreter), Stumm(Schriftführer), Gehlicke(Kassierer) und Gründel, Creß und Lüdtke(Beisitzer) wurde einstimmig wiedergewählt. Ueber den bcvorsteiiden Parteitag und daS neue Organi- sationSstatut referierte Genosse Ritter- Berlüi, über die Pro- vin zialkonferenz Genosse Herbst- Berlin  . Zum Parteitage wurde Genosse R i t t e r- Berlin delegiert, im eventilellen Behinderungsfalle Polziner-Zehdenick, zur Brandenburger rovinzialkoufercnz Sonne in aun und Stumm« Zehdenick   und Schröder- Lindow. Außerdem wurden zu dem am Jahresschluß stattfiildenden Preußentag die Genossen W a l d h e i m- Rheinsberg und Kummer und Polziner-Zehdenick als Delegierte ge- wählt. Zum Schluß hielt Genosse Ritter   einen Vortrag über die augenblickliche politische Lage. Als Ort der nächstjährigen General- Versammlung wurde Zehdenick   bestimmt. Der Sozialdemokratische Berein Kassel- Melsungen hielt am Sonntag seine ordentliche General- Versammlung ab. Trotz der wirtschaftlichen Krise ist die Zahl der Mitglieder von 2661 im Vorjahre auf 2950(darunter 25 Frauen) in diesem Jahre gestiegen. Die Kasseiiverhältiiisse des Kreises sind sehr günstige. Mit 75 gegen 16 Stimmen wurde beschlossen, den Beitrag, der jetzt 80 Pf. pro Monat beträgt, ab 1. Juli 1910 auf 10 Pf. pro Woche zu erhöhen. Zum Parteitag in Leipzig  , über den Genosse H a u s ch i l d referierte, wurde vom Resereuten unter lebhaftem Beifall der Delegierten betont, daß in Leipzig   alle nebensächlichen Dinge(wie die Hofgängerei) zurück- zutteten hätten, denn die Hauptaufgabe dieses Parteitages fei es, der Volksbewegung gegen die AuSplüiiderungSs Politik des Schnapsb'locks einen neuen Impuls zu geben. Die Haltung der Fraktion zur Erbschafts  - steuer aus Anlaß der Finanzreformdebatte wurde in einer Reso- lution ausdrücklich gebilligt. Die Generalversammlung war der Meinung, daß durch die Haltung der Fraktion daS Vertrauen der Volksmassen zu unserer Partei wesentlich gefestigt wurde. Eine Kreiskonfercnz für den Wahlkreis Duisburg-Mül- heim-Oberhausen tagte am Sonntag in A l st a d e n. Samt- liche 13 Orte des Wahlkreises waren durch insgesamt 62 Delegierte vertreten, unter denen sich 11 Frauen befanden. Außerdem nahmen der Abgeordnete deS Kreises, Genosse Hengsbach sowie Genosse Haberland als Vertreter des Niederrheinischen   AgitationS- komitees und der Kreisvorstand sowie die Redaktion nebst Geschäfts­leitung derNiederrh. Arbeiter-Zeiwna" und Genosse Redakteur L i m b e r tz als Vertreter des Eisener Parteigeschäfts, in dem die Niederrheinische Arbeiter-Zeitung" hergestellt wird, an den Ver- Handlungen teil. AuS dem Geschäftsbericht, den der Parteisekretär Genosse Schluchtmann erstattete, ist hervorzuheben, daß sich trotz der im Niederrheinischen   Agitattonsbezirk ganz besonders hervortretenden wirtschaftlichen Krise sowohl die Mitgliederzahl des Wahlvereins als auch die finanziellen Verhältnisse des Wahlkreises gehoben haben. Der Kassenbericht weist eine Einnahme von 9406,56 M. und eine Ausgabe von 7940,50 M. auf, so daß ein Bestand von 1466,06 M. verbleibt gegen 310,77 M. im Vorjahre. Die Mitgliederzahl deS WahlvcrcinS beträgt 8705, nämlich 3015 männliche und 780 weibliche Mitglieder. Wie arg der Wahlkreis unter der geschäftlichen Depression uiid der damit verbundenen Fluktuation der Mitglieder zu leiden hat. ist daraus zu entnehmen, daß 2514 neuaufgenommenen Mitgliedern rund 2100 im Laufe des Jahres erfolgte Abmeldungen gegenüberstanden. An Flugblättern sind im Berichtsjahre 4 in einer Auflage von inS- gesamt 105 000 sowie 26 000 Agitationskalender verbreitet. In einer ganzen Anzahl von Orten hat die Partei unter behördlicher Saal- abtteiberei zu leiden. Der Kreiövorsiand unterbreitete der Konferenz ein neues Kreisstatut, das die straffe Zentralisation vorschreibt. Hiervon wollten verschiedene Orte nichts wissen, weil sie für ihre Selbständigkeit fürchteten. Es gab deshalb recht heiße Debatte». Die Mülheim   er Delegierten trieben die Opposition gegen die Umänderung der alten Organisationsform so weit, daß sie die Kon- ferenz demonstrativ verließen, als ein von ihnen gestellter Ver- tagungSantrag nicht zur Annahme gelangte. Hoffentlich werden die Genossen sich besinnen und sich den Beschlüssen unterwerfen. In diesem Kreise, der auf so exponiertem Posten steht, können sich die Genoffen den LuxuS von Eigenbrödeleien nicht gestatten. Es wäre daS auch töricht angesichts der Tatsache, daß die Zentralisatton gegen eine ganz geringfügige Minderheit(8 Stimmen) beschlossen wurde. Erwähnenswert ist ferner noch aus den Verhandlungen, daß die Konferenz fast einstimmig einem vom Genossen Thielhorn bc- gründeten Vorstandsantrage zustimmte, der besagt, daß der Borstand zwecks Beschaffung von Mitteln zur Gründung einer eigenen Druckerei die Gründung einer Genossenschaft in die Wege zu leiten hat. Eine Beitragserhöhung von 10 Pf. pro Woche auf 50 Pf. pro Monat wurde abgelehnt. Eine Generalversammlung des sozialdemokratischen Volksvereins für den ReichStagSwahlkreiS Solingen   fand an, letzten Sonntag im.Kaifersaal" in Solingen   statt, Parteisekretär Beller't erstattete den Geschäftsbericht vom zweiten Halbjahr 1908/09. Die furchtbare Krise, die nun schon seit fast zwei Jahren im dortigen Jndustriebezirk herrscht, hat auch der Parteibewegung großen Schaden zugefügt. Während der Mitgliederbestand am Schlüsse des ersten Halbjahres des Geschäftsjahres 2927 betrug, war a», Schlüsse des zweiten Halbjahres nur noch ein Mitglieder- bestand von 2633 zu verzeichnen. Der Verlust ist Haupt- sächlich auf da? Konto der abgereisten Mitglieder zu fetzen, die im dortigen Jndustriebezirk keine Arbeit mehr finden konnten. Die Zahl der weiblichen Mitglieder beträgt gegenwärtig 329, ist also gegen den letzten Bericht etwas gestiegen. Der Kassenbericht balanciert in Einnahme und Ausgabe mit 9661,44 M,, bei eine», Kasieiibestand von 3763,63 M. Versammlungen fanden in, letzten Halbjahr 93 mit 44 Vorträgen statt, Flugblätter und Broschüren sind in, laufendci, Geschäftsjahr 29000 verbreitet worden; außerdem eine AgitationS- nummer derBergischen Arbeiterstimine" in einer Auflage von 12 000 Exemplaren. die de», Parteiorgan eine Reihe neuer Abonnenten brachte. Der Bericht konstatiert weiter die Gründung eines BildungS« und Jugend- Ausschusses, Kritisiert wurde in der Generalversammlung, daß das technische Personal derBergischen Arbeiterstimme" den, Nürnberger Parteitags- beschluß, wonach der Tagesverdienst am 1. Mai an die Parteikasse abzuliefern ist, nur teilweise nachgekommen ist. Von der Aiinahme einer Resolution, die dieses Verhalten verurteilt, wurde Abstand ge- nommen, jedoch folgender Antrag angenommen: »Angesichts der Tatsache, daß die Differenzen bezüglich des Nürnberger Beschlusses über den 1. Mai zum großen Teil auf eine Unklarheit dieses Beschlusses zurückzuführen sind und den bc« vorstehenden Parteitag in Leipzig   noch beschäftigen werden, der wohl eine endgültige Regelung treffen wird, wird über diese An- gelegenheit zur Tagesordnung übergegangen." Zum Parteitag in Leipzig   soll ein Genosse delegiert werde». AuS den Organisationen. Der sozialdemokratische Verein für Schaum- bu rg-Lippe zählte am 30. Juni in 8 Ortsgruppen 286 Mit- flieder, gegen 208 am 30. Juni 1903. Die feste Organisation bc- 'teht in dem Kreise erst seit einem Jahre. Die Einnahmen betrugen m 1. Geschäftsjahre 934,34 M,, die Ausgaben 868,78 M. Der ozialdemokratische Verein für den Wahlkreis M ü>, st e r- C o e S- e l d zählte am 30. Juni in 5 Ortsgruppen 258 Mitglieder. Der Verein hatte im letzten Jahre annähernd 100 Mitglieder zugenommen. Die Einnahmen betrugen 1100,80 M., die Ausgaben 981,83 M. Der �sozialdemokratische Berein für Tecklenburg-Steinfurt- Ahaus zählte am 30. Juni in 4 OrtSgrugpen 152 Mitglieder und hatte einen Kassenbestand von 76,80 M. DaS Befinden deS Genossen Hne ist noch äußerst bedenklich. Die Aerzte wußten bisher nicht genan, um welche Krankheit eS sich in der Hauptsache handelt: sie neigen 'etzt der Auffassung zu, daß sich in der Lunge ein Eiterherd ge- nldet hat. Soziales* A«S den Hütten nnd Walzwerke». Hütten und Walzwerke sind in Rheinland-Westfalen   nur 22v vorhanden, die aber insgesamt 165 386 Arbeiter beschäftigen. Die GeschäftSkrisiS machte im Jahre 1903 laut Bericht der Rheinisch- Westfälischen Hütten« und WalzwerkS-VerufSgenossenschaft gegen