Rechtsdrehung 90°Linksdrehung 90°
 100%
 100%
 0%
 0%
 0%
 
Einzelbild herunterladen
 

etch

Br. 191. 26. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwo, 18. Auguf 1909,

Partei- Angelegenheiten.

dem bermeintlichen sinnlosen Ungestüm der Berliner Be Ein entsetzlicher Unglüdsfall ereignete sich in der Pappel­bölferung zu bemänteln. Nachdem man gestern mit täppischer allee 28. Dort spielte die 13jährige Schülerin Emma Schmidt Naivität die für das Berliner Publikum beleidigenden mit anderen Kindern auf dem Dach eines mehrere Meter hohen Steglit. Umständehalber findet der nächste Diskussionsabend wahren Gründe ausgeplaudert hatte, sucht man sich heute hinter Stalles, fiel herunter und auf ein Eisengitter. Die Spiken dran­Steglit. Umständehalber findet der nächste Diskussionsabend allerhand weitere Motive zu verschanzen, die freilich nicht minder gen dem Mädchen in den Unterleib, und im Lazarus- Krankenhaus des Wahlvereins nicht am Mittwoch, den 18. d. Mts., fondern am Montag, den 23. d. Mts., statt. Der Vorstand. fadenscheinig sind. erlag es den furchtbaren Verlegungen.

Königs- Wusterhausen und Umgegend. Die Parteigenossen und Genossinnen werden hierdurch auf die heute abend 8 Uhr im Wedhornschen Lokale stattfindende außerordentliche Generalversamm­Iung hingewiesen. Tagesordnung: 1. Bortrag des Genossen Groger Rigdorf. 2. Ergänzungswahlen des Vorstandes. 3. Ver­schiedenes. Der Vorstand.

wicht fällt.

Berliner Nachrichten.

Bessere Zeiten?

Zahlreiche Ueberschwemmungen

von Kellern, Höfen, Straßen usw. sowie eine Menge Wasserrohr­brüche und Schäden in den Anlagen wurden gestern nach und während des Wolkenbruchs, der um 1 Uhr nachmittags Berlin überflutete, gemeldet. Besonders heimgesucht wurde der Osten und Nordosten. Die Feuerwehr wurde etwa ein Dutzendmal innerhalb weniger Minuten alarmiert. Unter anderem nach der Jerufalemer Straße 19/20, Prenzlauer Straße 10 und 19, Christ burger Straße 30, Markusstraße 13, Greifswalder Straße 209 und anderen Stellen. Nach einer Stunde war jede Gefahr beseitigt, nur die Arbeiter der städtischen Wasserwerke, der Kanalisation und eine Menge Klempner hatten mit Rohrreparaturen längere Zeit zu tun.

Eigenartige Jahrmarkt- Reklame. Im August feiern die Vororte Berlins ihre Erntefeste. Da gibt es den üblichen Nummel: Würfel­buden, Schaufeln, Starussels und mehrere Dußend anderer Sehens würdigkeiten. Abgesehen von etlichen Fortschritten, die die Ents widelung der Technit auf diesen Gebieten mit sich bringt, weist kein Jahr wesentliche Abweichungen vom Vorjahre auf. Heuer aber gibt es doch eine wirkliche Novität: die unverschämteste Großstadt­Reklame hat auf dem Nummelplatz ihren Einzug gehalten. Besonders vor den Athletenbuden blüht ihr Weizen. Da ist der stärkste Mann der Welt", der mit den Zähnen Riesen­gewichte hebt. Aber es sind nicht seine natürlichen Zähne, wie er aus führt. Ein natürliches Gebig fann derartige Kraftleistungen unmöglich aushalten. Die Zähne sind fünstlich. Und zwar fertigt derartige phänomenal- fräftigen" Bähne die bekannte Berliner Firma N. N. für Zahnersatz an: das Stück zu 75 Pf. Wer's nicht glaubt, sollte nur einmal im Bedarfsfalle einen Versuch mit besagter Firma

Der Mitgliederbestand der Krantentassen ist in Berlin seit einigen Monaten endlich wieder etwas weniger ungünstig, als er im Vorjahre um dieselbe Beit gewesen war. Die Drts, Fabrits- und Innungskrankenkassen hatten Anfang Juli vorigen Jahres 717 148 Mitglieder gehabt, Anfang Juli dieses Jahres hatten fie 727 216 Mitglieder, es ist also ein Plus von Die Besprechungen über den Bau der Untergrundbahn Char- machen. Und dann quietscht ein Leierkasten eine Melodie herunter, Mitgliederbestand des Borjahres macht es nur 1,4 Broz. aus, so find, wie mitgeteilt wird, beendet. Sie haben zu einem vollständigen dicht stauenden Publikum in den höchsten Ausrufertönen borerzählen 10 068 zu berzeichnen. Biel ist das freilich nicht, gegenüber dem lottenburg- Schöneberg zwischen den Beauftragten beider Städte währenddessen der Reklameathlet Atem schöpft, um von neuem das Lob unerreichter Leistungsfähigkeit seiner Bahnersatzfirma dem sich daß die Besserung des Arbeitsmarktes, die aus der Zunahme des Beschluß geführt. Der Magistrat Schöneberg ist bereits in seiner dicht stauenden Publikum in den höchsten Ausrufertönen vorerzählen Mitgliederbestandes gefolgert werden könnte, noch kaum ins Ge- letzten Sigung dem vereinbarten Wortlaut des Vertrages bei- au fönnen. Selbstverständlich ist es ein dick aufgelegter Schwindel, getreten. Die Entscheidung Charlottenburgs erfolgt in der nächsten wenn man behaupten will, mit einem fünftlichen Gebiß große Lasten Dieser Aufschwung" berliert noch mehr an Bedeutung, wenn Magistratssitzung am Donnerstag. Es steht demnach nur noch die beben zu wollen; selbst die besten fünstlichen Zähne fißen niemals so fest und sind niemals so kräftig, wie die schlechtesten natür man sieht, daß an dem Plus von 10 068 das Heer der zur Ver Zustimmung der beiden Stadtverordnetenversammlungen aus. lichen. ficherung berpflichteten Mitglieder mit nur 6049, aber die tleine Gruppe der freiwillig versicherten Mitglieder mit 4019 beteiligt ist. Verpflichtete wurden gezählt im vorjährigen Juli 672 140, im diesjährigen 678 189, das sind um nur 0,9 Proz. mehr. Noch ist der Herbst nicht gekommen, und doch geht schon das Freiwillig aber waren versichert im vorjährigen Juli 45 008, im Sterben durch's Land. Eine kurze Sonnenwoche: das war unser diesjährigen 49 027, um 8,9 Proz. mehr. In Beiten der Arbeits- heuriger Sommer. Meinte es vordem der Regen gut mit uns, so Tofigteit pflegt die Zahl der sich freiwillig weiter griff in den letzten Tagen der Sturm mit wilder Hand ins Geäst bersichernden Personen erheblich zuzunehmen, der Bäume, und schüttelte und bog sie unter brausendem Hohnlachen. und diese Wirkung des Beschäftigungsmangels ist denn auch in Und schon fallen die Blätter. Gelb und braun überrieseln sie Berlin in den letzten Jahren ganz besonders deutlich hervorgetreten. Die baumbepflanzten Straßen und Pläze. Ueber den grauen Asphalt Lehrreich ist auch die Sonderung der Mitglieder nach dem Ge- der Großstadtstraßen raschelt das Welfen. schlecht. Von Juli zu Juli mehrten sich( wenn von den dazwischen Sturmwinds vermag es nicht zu übertönen. Und das Auge schaut den Der grelle Pfiff des liegenden Schwankungen abgesehen wird) die toeiblichen Mit­glieder sm tanzenden und wirbelnden Blättern nach und bleibt wie gebannt an ihnen hängen.

bon 264 552 auf 283 339, um 18 787 im besonderen die weiblichen Verpflichteten bon 235 704 auf 250 903, um 15 199:

aber die weiblichen Freiwilligen

=

$ 7,1 Proz.,

=

6,4 Proz.,

bon 28 848 auf 32 436, um 3588= 12,4 Proz.

Bei den männlichen Mitgliedern ist keine Mehrung der Gesamtzahl zu verzeichnen, sondern immer noch eine Minderung Die Gesamtzahl minderte sich hier bon 452 596 auf 448 877, um 8719

Fallende Blätter...

Ein neuer Tobsuchtsanfall ist bei dem Kaufmann Julius Körting ausgebrochen, der, wie berichtet, am Sonntagabend seine Ehefrau auf dem Bahnhof Friedrichstraße vor eine Lokomotive auf die Schienen stieß. Körting sollte, da er sich ruhig benahm, dem Staats­anwalt zur weiteren Verfügung zugeführt werden. Im Polizei­gewahrsam fing er plötzlich zu toben an; er wurde nach der Frren­anstalt Dalldorf geschafft.

Herbert Klapp aus der Aderstraße 36. Die Mutter hatte dem Kind An einem Saugpfropfen erstickt ist der vier Monate alte Knabe steckt, um dadurch eine längere Ruhezeit zu erzielen. Der Pfropfen abends beim Schlafengehen einen Saugpfropfen in den Mund ge­glitt dem Kinde in den Mund hinein und führte den Erstickungs­tod herbei.

Auch draußen in den Hausgärten der Vorstadt ist es nicht aus­Eine Tragödie hat sich im Nangsdorfer Forst abgespielt. Dort geblieben: der stumpfbraune Roft des Weltens hat die Kronen der wurde der am Tegeler Weg 103 in Charlottenburg wohnende Gast­Linden bunt übertupft; in das dunkle Blattgefraus alter Kastanien, wirt Karl Peries vom Förster beim Wildern ertappt und in der die schon dick und dicht mit lichtgrünen Stachelfrüchten behangen find, Notwehr erschossen, während die Begleiter des P. durch die Flucht hat er sich hineingefressen. Die Blätter der Büsche und Sträucher find enttamen. Ueber den Vorfall wird folgendes berichtet: Am Sonn voll breiter, bröckelnder Narben, ihre Ränder schimmern braunumsäumt abend begab sich Peries mit zwei Freunden nach dem Rangsdorfer und alle Farbenfroheit ist von ihnen genommen. Nur der Ahorn Forst , wo sie wilderten. Die Jäger hatten gerade ein Reh geschossen scheint zu einem neuen Leben zu erwachen: in einem leuchtenden und waren beim Zerlegen des Wildes, als plöglich, wahrscheinlich Jm einzelnen ergibt sich hier für die Verpflichteten eine Goldgelb beginnen seine langgestielten Blätter aufzuflammen; diese durch den Schuß angelockt, wenige Schritte von ihnen entfernt der einer schmiegsamen Weichheit, der auf den Förster angelegt haben, alles Herbe fehlt; und doch hat auch hier der nahende Herbst bereits dieser tam ihm aber zuvor, riß die Flinte, die er in der Hand trug, seines Amtes gewaltet. an die Wange und drückte los. Der Schuß traf Peries und tötete ihn auf der Stelle. Die Leiche des Erschossenen wurde von dem Amtsvorsteher in Rangsdorf beschlagnahmt.

Minderung bon 436 436 auf 427 286, um 9150= und nur für die Freiwilligen eine Mehrung

1,9 Proz.

2,1 Proz.

bon 16 160 auf 16 591, um 431= 2,7 Broz. Auch das ist eine oft beobachtete Begleiterscheinung langdauernder wirtschaftlicher Depression, daß die Frau mehr als bisher an ber erwerbenden Tätigkeit teilzu nehmen sucht und auf dem Arbeitsmarkt dann als billigere Ware noch mehr als bisher den Mannersett. Berücksichtigt man auch die näheren Vororte Berlin 3), bie ja mit Berlin eine wirtschaftliche Einheit bilden, so wird das Ergebnis taum besser. Vom Juli zum Juli mehrte sich in Berlin samt den elf nächsten Vororten die Gesamtzahl der Kaffenmitglieder bon 845 082 auf 866 344, um 21 262 2,5 Proz.

im besonderen die Zahl der Berpflichteten

bon 791 265 auf 807 657, um 16 392

und die Zahl der Freiwilligen

=

=

2,1 Proz

= 9,0 Proz

bon 53 817 auf 58 687, um 4870 Groß- Berlin die männlichen Verpflichteten immer Die Sonderung nach dem Geschlecht zeigt, daß auch in noch kein Plus aufweisen. Von Juli zu Juli mehrten sich die weiblichen Mitglieder

bon 304 845 auf 327 931, um 23 086

und zwar die Verpflichteten

=

bon 269 783 auf 288 466, um 18 683=

bon 35 062 auf 39 465, um 4403:

7,6 Proz.,

6,9 Proz.,

= 12,6 Proz.,

bagegen die Freiwilligen andererseits minderten bezw. mehrten sich die männlichen Mit glieder bon 540 287 auf 538 418, um 1824= 0,8 Proz. weniger, und zwar die Verpflichteten

=

bon 521 482 auf 519 191, um 2291 0,4 Bro3. weniger, die Freiwilligen dagegen

bon 18 755 auf 19 222, um 467 2,5 Broz, mehr. Berechtigen solche Zahlen dazu, schon von besseren 8eiten

zu reden?

...

Rommers im Krankenhause.

Und früher und immer früher beginnt das finkende Dunkel die fröstelnden Abende zu umhüllen. Der Lichterglanz der Gartenlokale erlischt mehr und mehr. Der talte Sturm peitscht die letzte, zögernde Freude aus der freien Natur. Mit rauhem Hauch schnaubt er über Gassen und Pläße. Sein roher Fuß zertritt und zerknickt das letzte schüchterne Spätsommerleben, und seine un­Ueber einen sonderbaren Vorgang im St. Hedwigs- Kranken barmherzigen Finger zerren und zausen an Busch und Baum. Noch hause wird uns von mehreren Bewohnern der Sophienstraße fol­ist der Herbst nicht gekommen und doch scheint schon der Sommer gendes berichtet: Wir gingen am borigen Freitag abend gegen zur Rüste zu gehen. Gilbendes Laub zittert im Winde. Welle Blätter 12 Uhr nach hause und passierten die Große Hamburgerstraße, wo rascheln am Wege. Der Sturm stört sie auf: er läßt sie wirbeln sich bekanntlich das St. Hedwigs- Krankenhaus befindet. Schon und tanzen. Und jeder Windstoß trägt neues Welten zum alten: 6 bis 8 Häuser vorher hörten wir von einem Chor Kommerslieder die Blätter fallen. singen. Wir gingen weiter, um das Festlokal ausfindig zu machen. Zu unserem nicht geringen Erstaunen vernahmen wir, daß sich Betriebsstörungen bei der Straßenbahn. das betreffende Lokal im benannten Krankenhaus befand. Sechs Durch den niedergegangenen Regen wurde eine ausgedehnte Fenster der ersten Etage waren hell erleuchtet und teilweise ge­Störung des Straßenbahnverkehrs verursacht. In der Vortstraße öffnet. Jekt hörten wir noch besser den Gesang", welcher mit uhr nachmittags eingestellt werden. Ecke Bülowstraße mußte der Straßenbahnbetrieb von 1,12 bis 2,30 lauten Bierreden und Geigentlängen abwechselte. Ga sammelten Während der Dauer der sich bereits auf der Straße Baffanten an, welche unzweideutig ihrer Störung wurden die Wagen der Linien 3, 4, 75, 82 und 90 in Meinung über das Gebaren der Kommersteilnehmer f Luft beiden Richtungen durch die Manstein-, Bahn-, Kolonnen-, Monu machten. Niemand konnte verstehen, wie in einem Krankenhaus menten- und Kakbachstraße abgelenkt. Auch in der Berliner Bierabende nach studentischem Brauch abgehalten werden können, Straße in Charlottenburg wurde infolge des Rohrbruchs eine wo doch jeden Augenblic jemand von den Kranken sterben kann, anderthalbstündige Betriebsstörung herbeigeführt. In der Beit von Als der Lärm zu groß wurde, wandte sich einer der Passanten 1,30 bis 2,55 1hr nachmittags war der Straßenbahnverkehr in der an den Portier, der nach längerem vergeblichem Läuten sich endlich genannten Straße zwischen Kirchhof- und Rosinenstraße unter- blicken ließ. Als Bewohner der Straße verbat er sich den Lärm brochen. Während der Dauer der Störung mußten die jene Stelle und frug gleichzeitig an, seit wann in Krankenhäusern Bierabende passierenden Wagen der Linien N, P, R und 64 in beiden Rich- und Kommerse abgehalten werden, und ob dazu nicht andere Lokale zu tungen durch die Bismard, Wilmersdorfer , die Linien Q und Vau haben seien? Nach einer Weile verstummte endlich der Lärm es war inzwischen 22 Uhr geworden. Bemerken wollen wir, durch die Wilmersdorfer und Leibnizstraße geleitet werden. daß zwei Schußleute, welche von uns interpelliert wurden, nur ein Lächeln für die Beschwerdeführer übrig hatten und mit lang­samen Schritten ihre Patrouille fortsetten.

Halb Berlin ohne Trinkwasser.

In Charlottenburg war infolge des Wolkenbruchs das Haupt­rohr der Berliner Wasserwerke um 1 Uhr in der Berliner Straße geplakt und die angrenzenden Straßen unter Wasser gesetzt worden. Die Wasserwerke sperrten sofort die Leitung mittelst großer Schieber ab. Dadurch waren der ganze Westen und Südwesten und angrenzende Teile ohne Wasser. Die Kalamität, die gerade während des Mittag eintrat, war unbeschreiblich. Wasserwerke und Feuerwehr wurden bestürmt.

-

Wir wissen nicht, ob das, was uns in obigem Schreiben be richtet wird, mit Wissen der Verwaltung des Krankenhauses ge­schehen ist. Es wäre daher notwendig, daß sich dieselbe zu der Sache äußert.

Unsere Gloffen zum Zeppelinbesuch haben uns eine ausführliche Entgegnung des magistratsoffiziösen Das Geschäft der Wahrsagerinnen blüht in Berlin , troß aller Berichterstatters eingetragen. Dieser Herr macht die weitläufigsten die weisen Frauen", die aus den Karten, aus dem Kaffeesatz Warnungen vor solchem Schwindel. Im Westen der Stadt haben Ausführungen, um die Vortrefflichkeit des neuen Arrangements oder einem frisch geschlagenen Ei oder sonstwie die Zukunft ent darzutun. Da das Luftschiff nunmehr in Tegel landen solle, sei Die amtliche Meldung hierüber besagt: Das Hauptwaffer- hüllen, sich neuerdings die Markthallen als günstiges Operations es nicht nur dem Berliner Publikum möglich, bequem und ohne leitungsrohr Westend - Berlin ist heute mittag um 1 Uhr in Char- feld ausersehen. Zettelverteiler drücken jedem Dienstmädchen, das jede Gefahr das Luftschiff zu beobachten, sondern auch den Be- lottenburg, vor dem Hause Berliner Straße 58, gebrochen. Die einkaufen fommt, heimlich und mit wichtiger Miene eine fleine wohnern Charlottenburgs , Reinickendorfs usw., da ja Zeppelin vor angrenzenden Straßen sind überschwemmt. Die gesamte Feuer- Karte oder ein Bettelchen in die Hand. Eine Wahrsagerin, eine feiner Landung eine große Rundfahrt unternehmen werde. Außer wehr von Charlottenburg ist damit beschäftigt, das Wasser aus den Kartenlegerin preift darauf den Mädchen ihre Künste an, die in dem solle das Luftschiff 8 bis 10 Tage in Berlin bleiben, so daß Stellern der betroffenen Stadtteile herauszupumpen. Die höher Wirklichkeit darin bestehen, die Dummen einzufangen und ihnen es auf dem Tegeler Schießplatz mit der größten Bequemlichkeit in gelegenen Stadtteile Berlins find ohne Wasser, die tieferen tour meinen, daß sich in Berlin kaum Leute finden, die darauf rein wur- ihr Geld für offenbaren Schwindel abzunehmen. Man sollte Augenschein genommen werden könne. den aus den Zwischenreservoirs gespeist. Die Wiederherstellungs- fallen, aber die Dummen werden bekanntlich nicht alle. Eine, arbeiten an der Bruchstelle des Hauptrohres werden im Laufe des Warnung ist daher immer wieder angebracht. Die Wahrsagerinnen Nachmittags beendet werden können. rechnen übrigens nicht nur auf die Dienstmädchen, sondern nicht zum wenigsten auch auf die Gnädigen", bei denen oft der Aber­glaube stärker wuchert als man anzunehmen geneigt ist. Manche Wahrsagerin ist so elegant eingerichtet, daß die halben oder ganzen Martitüde, die ihnen die Dienstmädchen hintragen, nicht dazu aus reichen würden, die Kosten zu bezahlen. Da muß fie schon feinere Rundschaft haben. Da es sich bei dieser Reklame vor den Martt hallen um einen offenbaren Betrug handelt, der nur da Erfolg hat, wo es an Aufklärung mangelt, könnte die Polizei etwas mehr tätig sein.

Wir vermögen nicht einzusehen, weshalb der Rundflug über Berlin und Vororte nicht hätte ausgeführt werden können, auch tvenn Beppelin am Tempelhofer Feld gelandelt wäre. Ebensowenig verstehen wir, warum nicht auch am Tempelhofer Felde 8 oder Gegen die Schaffung eines Berlin an der Havel " durch Ein­10 Tage lang eine mindestens ebenso umfangreiche und bequeme gemeindung der Jungfernheide und des Geländes am Spandauer Besichtigung möglich gewesen wäre, wie auf dem Tegeler Schieß- Schiffahrtskanal, des Tegeler Sees und seiner Ufer in Berlin hat plak . Auch das stärkste Argument, das der Magistratsoffiziofus sich die Regierung in Potsdam erklärt. Gegen die vorerwähnten vorzubringen hat, daß nämlich im Falle einer Habarie das Luft- Eingemeindungspläne haben sowohl die Vorortsgemeinde Tegel , als schiff in Tegel besser und schneller als irgendwo anders repariert der Streis Niederbarnim, zu dem die forstfiskalischen Gelände und werden könne, halten wir nicht für durchschlagend. Eine Luft- die Schießstände in der Jungfernheide gehören, Einspruch erhoben. schiffhalle, die einen Ballon von den Dimensionen des Beppelin- Der Kreisausschuß hat den Einwand Berlins , daß der Kreis zur Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete sich Montag nach schiffes aufzunehmen vermöchte, gibt es auch in Tegel nicht; zu Beit aus dem in Frage kommenden Gebiete teine Einnahmen habe, berankern aber war das Luftschiff auf dem Tempelhofer Felde als nebensächlich zurückgewiesen, zumal die Bebauung der Tegeler See - mittag am Grünen Weg. Dort versuchte gegen 23 Uhr der in dem Ufer, wie des Schießplatgeländes nicht allzu lange auf sich warten Hause Nr. 63 der genannten Straße twohnhafte Handlungsgehilfe bei einigen leicht zu treffenden Vorkehrungen ebenso gut wie in laffen dürfte. Die endgültige Entscheidung in dieser Angelegenheit Gustav Heinrich vor einem herannahenden Straßenbahnwagen der Tegel . Auch eine etwaige Nachfüllung oder Reparatur wäre dort ist noch nicht erfolgt der Wechsel im Oberpräsidium hat sie von Linie 78 den Fahrdamm zu überschreiten, wurde jedoch um ebenso leicht möglich gewesen. All das sind eben nur Schein neuem verzögert; allem Anschein nach dürfte dieselbe zuungunsten gestoßen und erlitt außer einer start blutenden Kopfwunde eine Gehirnerschütterung. Der Schwerverlette wurde zunächst nach der gründe, um die von den Offiziösen selbst eingestandene Furcht vor Berlins ausfallen.

-