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Gewerkschaftliches.

Die Tarifverträge im Baugewerbe.

Manchen harten Kampf haben die Organisationen der bau­gewerblichen Arbeiter( Maurer, Zimmerer und Hilfsarbeiter) in früheren Jahren führen müssen, um den Unternehmern die Er fenntnis beizubringen, daß ihnen in den Arbeiterorganisationen ein Gegner gegenübersteht, mit dem sie rechnen, den sie als ver­handlungs- und vertragsfähig anerkennen müssen. Diese An­erkennung haben sich die Verbände der baugewerblichen Arbeiter in den letzten Jahren auf der ganzen Linie errungen und es ist dahin gekommen, daß sie in allen Gebieten des Reiches Tarifver­träge mit den Unternehmern abgeschlossen haben. Der enge Zu­sammenhang zwischen dem Maurer- und dem Zimmerergewerbe, sowie der Umstand, daß die Unternehmer dieser beiden Zweige des Baugewerbes in einer gemeinsamen Organisation vereinigt find, brachte es mit sich, daß die Tarifverträge für Maurer und für Zimmerer   im allgemeinen übereinstimmend sind. Auch eine dritte Gruppe des Baugewerbes: die Bauhilfsarbeiter, sind in das Vertragsverhältnis mit eingeschlossen. Sonderbestimmungen für jede der drei Arbeitergruppen tommen außer der Festsetzung des Lohnes sehr selten vor. Maurer und Zimmerer haben in der Regel den gleichen Lohn, nur für die Hilfsarbeiter ist er meist ab­weichend von dem Lohn dieser beiden Gruppen festgesetzt.

Eine detaillierte Uebersicht über die zurzeit im Baugewerbe bes stehenden Tarifverträge haben die Verbandsvorstände der Maurer und der Bauhilfsarbeiter in einem kürzlich erschienenen umfang reichen Buche veröffentlicht. Der Zimmererverband hat sich an dieser Veröffentlichung nicht beteiligt. Die für ihn bestehenden Verträge sind in dem Buche nur so weit berücksichtigt, als es sich um Verträge handelt, die für Zimmerer und Maurer beziehungs­weise Hilfsarbeiter gemeinsam abgeschloffen find. In der Haupt­fache gibt die Veröffentlichung demnach nur über die Verträge der beiden lettgenannten Arbeitergruppen Auskunft.

Holzarbeiterstreik in Braunschweig.  

ausgesperrten Bau- und Kunstschloffer fich sersammelten, um über lag flar auf der Hand: Wenn die Keller Boll find, lonnten die re den Abschluß der Verhandlungen mit den Unternehmern das Nähere beiter gehen. Damit waren freilich die Arbeiter nicht zufrieden zu erfahren. Große Aufregung herrschte in der Versammlung und so beschlossen sie in einer zahlreich besuchten Versammlung, und der Redner, Otto Handke, mußte sich oft stürmische Unter- am Freitag früh in den einzelnen Geschäften borstellig zu werden brechungen gefallen lassen. Viele sahen in der entscheidenden Ver- und Klarheit zu verlangen, eventuell die Arbeit niederzulegen. Dieser Beschluß wurde auf der ganzen Linie einmütig durch fammlung am Mittwoch eine Ueberrumpelung der Streikenden und geführt; nach 1% stündlichem Streit" war das Unternehmertum verlangten eine erneute Abstimmung über die Aufhebung des zu Berhandlungen bereit und stand nunmehr der Annahme des Streite. Man war sehr unzufrieden, weil die Bewegung kein Tarifs nichts mehr im Wege. Hierauf wurde die Arbeit wieder besseres Resultat gezeitigt hat und man sparte nicht mit Vor- aufgenommen. Die Forderungen betragen 27 M. Minimallohn würfen gegen die Streifleitung. Eine Resolution wurde einge- und 9½stündige Arbeitszeit. bracht, nach welcher die Versammelten den verantwortlichen Ber­sonen Lubatsch und Handke ein Mißtrauensvotum ausstellen sollten, weil sie die Arbeiter über den Stand der Bewegung nicht mann in Braunschweig  , die dem Schuhverband der Klavier­In der Instrumentenfabrik der Firma Zeitter und Winkel genügend informiert hätten. Die Versammlung lehnte die Reso- industriellen Westdeutschlands" angeschlossen ist, ist es zu Lohn­lution ab, nachdem die Angegriffenen sehr energisch erklärt hatten, streitigkeiten und zum Ausstand gekommen. Sämtliche Polierer, stets ihre Pflicht getan zu haben. Unter großer Unruhe berichtete bpuber und Fertigpolierer haben die Arbeit nieder­Handke über die lehten Verhandlungen mit den Unternehmern. gelegt, weil ihre Forderung einer 5-10prozentigen Lohnerhöhung Die Firma Die Aussperrung ist aufgehoben und die folgenden Vereinbarungen auf die bestehenden Akkorde nicht bewilligt wurde. hat darauf erklärt, daß sie ihren Betrieb gänzlich schließen werde, find getroffen worden: " Die Aufnahme der Arbeit beginnt am Montag, den falls die Arbeitszeit bis zum 19. dieses Monats nicht wieder auf­Eine schwarze Liste der Streitenden 22. August, sowohl für die Streifenden als auch für die Aus- genommen werde. gesperrten. Der Revers, bezüglich Zugehörigkeit zum Deutschen   ist bereits in Umlauf gesetzt. Metallarbeiterverband, wird von den Meistern zurückgezogen. Mühlenarbeiterbewegung in Mannheim  . In Werkstätten oder Abteilungen, wo nicht sämtliche Streifenden Die Lohnbewegung in der Kaufmannsmühle ist beendet. Nach oder Ausgesperrten sofort wieder anfangen können, dürfen be- dem die Arbeiter die Kündigung eingereicht hatten, bewilligte die triebsfremde Schlosser erst dann eingestellt werden, wenn von Firma eine Lohnzulage von 2 Pf. pro Stunde, gefordert waren den Streifenden oder Ausgesperrten der betreffenden Betriebe 3 Pf. Der Mindestlohn beträgt jest 40, der Höchstlohn 43 Pf. pro oder Abteilungen teine Beschäftigungslosen mehr vorhanden Stunde. Die Arbeiter nahmen das Angebot an; sie zogen die find. Falls Streikende oder Ausgesperrte inzwischen andere Kündigung zurück. Arbeit angenommen haben, steht ihnen ein Anspruch auf die alten Bläße nicht zu. Maßregelungen dürfen nicht vorkommen. Sollte in einzelnen Fällen die Wiedereinstellung unmöglich er­scheinen, entscheidet darüber die Schlichtungskommission. Die während des Streits beschäftigten Arbeitswilligen dürfen in teiner Weise belästigt werden."

Diese Vereinbarungen gelten nun. Die Streitbewegung gilt als beendet. Der veränderte Tarif wird noch einer allgemeinen Schlofferversammlung unterbreitet werden.

Am Schluß des Jahres 1907 bestanden im ganzen Reiche 697 für Maurer und Hilfsarbeiter gemeinsame Verträge, außerdem noch 100 Verträge, die nur für Hilfsarbeiter gelten. Das sind im ganzen 797 Tarifverträge, die fich auf 907 Lohngebiete und 805 Die streikenden Geldschrankschlosser versammelten sich am Orte erstrecken. Im Jahre 1908 lief ein Teil der Verträge ab. Sonnabendnachmittag bei Franke in der Badstraße. Auch hier Von diesen wurden die meisten erneuert beziehungsweise ber- machte sich eine große Verstimmung geltend. Die Arbeiter fürchten, längert, auch tamen eine Reihe völlig neuer Tarifabschlüsse hinzu. daß bei der Wiedereinstellung die gehegten Erwartungen nicht er­Am Schluß des Jahres 1908 bestanden für Maurer und Hilfs- füllt, daß vielleicht zahlreiche Schlosser ihre alten Pläße nicht arbeiter 736 Tarifverträge. Sie erstreden sich auf 987 Lohngebiete wieder erhalten würden. Die Unternehmer haben aber der Streit mit 10 905 Orten, 13 640 Unternehmern, 151 967 Maurern und leitung gegenüber sich ausdrücklich verpflichtet, keine Maßregelungen 86 478 Hilfsarbeitern. Von diesen Verträgen wurden abgeschlossen vorzunehmen. Wenn auch nicht sofort alle Streifenden eingestellt 279 im Jahre 1908, 317 im Jahre 1907, 118 im Jahre 1906 und werden, so dürfte man doch innerhalb 8 bis 10 Tagen mit Ein­22 vor dem Jahre 1906. Von den Verträgen hatten Geltung 372 nur für Maurer, 77 nur für Hilfsarbeiter, 49 für Maurer stellung aller rechnen können. Bei Arnheim   haben schon am Frei­und Hilfsarbeiter, 97 für Maurer, Silfsarbeiter und Zimmerer, tag, nach einer voraufgegangenen Besprechung der Arbeiter, 112 Mann angefangen. Wegen der Aufnahme der Arbeit bei der 99 für Maurer und Zimmerer, 10 für Fliesenleger, 17 für andere Firma Panzer findet noch eine Besprechung am Sonntagmorgen Spezialgruppen des Maurerverbandes, 15 für Spezialgruppen des statt. Im allgemeinen waren auch die Geldschrankschlosser sehr. Hilfsarbeiterverbandes. Die Verträge laufen ab: 362 im Jahre mißmutig über das Ergebnis der Bewegung. Auch hier wurde der 1909, 320 im Jahre 1910, 15 im Jahre 1911, bei 36 Verträgen ist Streitleitung mancher Vorwurf gemacht. Diese aber wies energisch alle Angriffe zurück und betonte, daß unter den gegebenen Ver­hältnissen ein besseres Resultat zurzeit nicht erzielt werden konnte, und daß die Leitung sich des Vertrauens der in der Bewegung stehenden Schloffer stets würdig gezeigt habe.

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der Ablauftermin nicht bekannt.

Die reguläre Arbeitszeit in den Sommermonaten ist folgender­maßen festgesetzt: in 1 Vertragsgebiet 8 Stundent, in 3 Vertrags­gebieten 8% Stunden, in 19 Vertragsgebieten 9 Stunden, in 22 Vertragsgebieten 9% Stunden, in 4 Vertragsgebieten 9% Stun­den, in 209 Vertragsgebieten 10 Stunden, in 6 Vertragsgebieten 10% Stunden, in 4 Vertragsgebieten 11 Stunden, in 3 Vertrags­gebieten 10-11 Stunden. Der Arbeitslohn ist in 280 Verträgen festgesetzt, und zwar in 272 Fällen als Mindestlohn, in 1 Fall als Einheitslohn, in 7 Fällen als Durchschnittslohn.

Wenn auch, wie die vorstehenden kurzen Angaben zeigen, der Tarifgedanke im Baugewerbe fast allgemeine Anerkennung ge­funden hat, so wissen doch die beteiligten Arbeiterorganisationen, daß mit dem Abschluß von Verträgen kein dauernder Friede im

Auf der Streikbrechersuche befinden sich die beiden Breslauer Isolierfirmen Schlesische Isoliermittelfabrik" Jlmmer u. Sohn, Borwerkstraße 31, und die Filiale der Firma Rheinhold u. Co. Vertreter der letzteren ist der bekannte Herr Reime, mit welchem die organisierten folierer schon manches Hühnchen zu pflüden hatten. Herr Reime spekuliert auf die Hilfe der anderen Filialen der Firma Rheinhold u. Co. Er verlangt, daß diese ihm Leute zur Verfügung stellen. Arbeiten für Breslau   sind unbedingt zu verweigern und muß für Fernhaltung von Zuzug gesorgt werden.

. Deutfches Reich. Der Glaserstreit

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Die Dachdecker in Gollnow   in Pommern  sind bei der Firma Schröder u. Pifrément im Ausstand. Der Firma ist die am Orte neugegründete Filiale des Dachdeckerber­bandes nicht genehm. Sie entließ den Vorsitzenden der Zahlstelle und noch einen Arbeiter, offenbar wegen ihrer Verbandszugehörig feit. Als die Entlassungen auf Vorhalt der Arbeiter nicht rüd­gängig gemacht wurden, erklärten sich sämtliche Arbeiter der Firma mit den Entlassenen solidarisch und legten die Arbeit nieder. Zuzug von Dachdeckern ist daher streng zu meiden!

Ausland.

Bauarbeiterstreik in Winterthur  .

In der bürgerlichen Presse des In- und Auslandes sucht die Firma Gebrüder Sulzer   für die dortigen Baumeister Streitbrecher anzuwerben. Winterthur   und Umgebung ist für Maurer und Handlanger gesperrt. Gewerkschaftler und Parteigenossen sorgt überall dafür, daß es der Weltfirma Gebr. Sulzer   erspart bleibt, auf dem Gebiete des Streitbrecher fangs Lorbeeren zu ernten.

Soziales.

Die Zahntechniker gegen die Reichsversicherungsordnung.

In dem Entwurf der Reichsversicherungsordnung ist von gesehen, daß auch die rein mechanischen und handwerksmäßigen Verrichtungen bei Zahnbehandlungen nur durch Zahnärzte bor­genommen werden dürfen. Wie wir hören, wollen die Zahn­techniker im Verein mit den Krankenkassen bei dem Reichstag  hiergegen Protest erheben und zwar mit der Begründung, daß es sich bei den angeführten Verrichtungen nur um manuelle Fertig­feiten handelt, die keinerlei wissenschaftliche Kenntnisse voraus jeben. Ein großer Stand würde in seiner Eristenz wesentlich be droht und eventuell ganz brotlos werden. Die Krankenkassen fügen, dem Proteste die Begründung bei, daß die Techniker bisher die niederen Verrichtungen in der Bahnheilkunde zur allgemeinen 8u­friedenheit ausgeführt haben. Außerdem würden den Kranken­faffen bei Inanspruchnahme von Bahnärzten bei dem umfang­reichen Gebiete der Bahnleiden nicht zu bewältigende Kosten ent­reichen Gebiete der Zahnleiden nicht zu bewältigende Kosten ent stehen. In dem Protest wird der Reichstag   gebeten, noch einmal Die gesamten in Betracht kommenden Verhältnisse zu prüfen, bevor er endgültig Stellung nimmt.

Gewerbe eingezogen ist, und daß sich die Arbeiter keineswegs auf den Lorbeeren des Vertragsverhältnisses ausruhen können. Wie Haftbarkeit der Vorstandsmitglieder einer Konsumgenoffen­nur die im Kampfe erprobte Stärke der Arbeiterorganisationen in Erfurt   ist nicht abgebrochen, sondern wird in verschaft für die unterlassene Steueranmeldung. Dobschall und vermocht hat, die Unternehmer zum Abschluß von Verträgen zu schärfter Weise so lange weitergeführt, bis er einen Lindenhahn, zwei Mitglieder des geschäftsführenden Borstandes bestimmen, so tann nur die stets gerüstete, starte und jederzeit für die Ausständigen günstigen Abschluß gefunden hat. Die tampfbereite Organisation das Errungene festhalten und, auf der Mittel, die von verschiedenen Größen", die sonst absolut kein einmal gewonnenen Basis weiterbauend, neue Verbesserungen der Interesse an dem gedeihlichen Verhältnis" zwischen Meister und Lohn- und Arbeitsverhältnisse durchsehen. Gefellen( wie es im Innungsstatut heißt) haben, angewendet werden, fönnen nur als unver froren bezeichnet werden. Wie mit den Tatsachen in Punkto Wahrheit umgegangen wird, da­für diene folgendes Schreiben als Betveis:

schaftlichen Landeszentralen,

Auf der 6. internationalen Konferenz der Sekretäre der gewerk die am 30. August in Paris   zusammentritt, werden folgende Länder vertreten sein: England durch Appleton und Gee, Frank­ reich   durch Jouhaug und Yrelot, Niederlande   durch Oudegeeft, Bel­ gien   durch Bergmans und Huysmans  , Dänemark   durch Madsen und Gran, Norwegen   durch Lian, Deutschland   durch Legien und Sassenbach, Desterreich durch Hueber und Jura, Ungarn   durch Laszai, Kroatien   durch Bukseg, Italien   durch Rigola und Quag lino, Spanien   durch Barrio, Nordamerika   durch Gompers, Schwe den, Finnland  , Serbien  , Bulgarrien und die Schweiz  , die ebenfalls dem Internationalen Sekretariate angeschlossen sind, haben ihre Delegierten noch nicht bezeichnet. Die Konferenz findet im Grand- Café du Globe, Boulevard Strasbourg Nr. 8, statt.

Berlin   und Umgegend. Sigungskalender der Gelben". Gine gelungene" Vereinseinrichtung macht die gelbe » Straßenbahnerzeitung" der Großen Berliner bekannt An der Spitze des Blattes heißt es:

Sizungskalender.

Die regelmäßigen Sibungen des Vorstandes und des Arbeiterausschusses, sowie die Bezirksversammlungen fallen in den Monaten Juli und August au3.

Gewiß großartig gedacht und durchgeführt! So lange also die Herren Direktoren und Oberbeamten der Unternehmung von ihren Riesengehältern in die schweizer oder nordische Sommerfrische gehen, hört die ganze Vereinstätigteit der armen Schaffner und Wagenführer des Betriebes auf. Sie könnten ja am Ende auch Vergleiche ziehen und fragen, weshalb fie alle für wenige Mark am Tage im Sommer fortschuften müssen, während ein paar Leute von der Spike sich an den schönsten und kostspieligsten Erholungsplägen vom Regieren ausruhen können. Deshalb ist Vorsicht am Plate. Man stellt von oben den ganzen Apparat des gelben Vereins mit ein paar amtlichen" Federstrichen ab, und fertig ist die Laubel Jetzt kann in Abwesenheit der Herren Direktoren und ihrer Gehilfen nichts passieren, ihre Erholungsruhe wird durch unliebsame Vereins­Diskussionen oder gar Beschlüsse nicht gestört, und die armen gelben Straßenbahner gewöhnen sich daran, daß sie ohne ihre Herren Vorgesetzten einfach Luft sind.-

Und so etwas Entwürdigendes läßt sich eine Ange­stellten- Organisation der Reichsha uptstadt bieten!

Die Bewegung der Schlosser.

(

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Erfurt  , 12. August 1909. An die Lohnkommission der Glasergesellen Erfurts! Die Glasergesellen haben die Arbeit ohne jede Vorverhand. lung kontraftbrüchig niedergelegt, wir haben deshalb auch heute unserem Schreiben vom 23. Juli nichts hinzuzufügen.

Der Vorstand der Glaserinnung Erfurt  .

Also den Glasergehilfen wird, nachdem von seiten der Innung der Tarif gekündigt worden ist, Stontrattbruch vorgeworfen. Dies ist eine Unterstellung, die gar nicht scharf genug zurüdgewiesen werden kann. Der Tarif ist nicht von den Gehilfen, sondern von den Meistern durchbrochen worden, dadurch, daß sie ganz

des Konsumvereins zu Trotha, waren in zweiter Instanz vom Landgericht Halle wegen Uebertretung der$$ 59, 60 und 70 des Gewerbesteuergesetzes zu Geldstrafen von je 200 m. verurteilt worden, weil der Kleinhandel mit Branntwein, soweit ihn die Genossenschaft in einer Nebenbetriebsstätte in Teicha betreibt, nicht zur Steuer angemeldet worden war. Die Angeklagten legten Revision ein und machten geltend, sie könnten nicht für die Unter­laffung der Anmeldung Haftbar gemacht werden. Reiner von ihnen beiden sei Inhaber der Konzession für den Kleinhandel. Diese besize vielmehr ein anderes Vorstandsmitglied der Genossen­schaft. Nur derjenige, dem der Kleinhandel mit Branntwein ton­effioniert sei, fönnte in Frage fommen. Der Ferien- Straffenat des Kammergerichts verwarf jedoch die Revision der Angeklagten mit folgender Begründung: Sämtliche Vorstandsmitglieder des Konsumbereins( einer Genossenschaft mit beschränkter Haftung) hafteten solidarisch für die Anmeldung zur Steuer. Daran ändere der Umstand nichts, daß einer besonderen Person der Kleinhandel mit Branntwein fonzessioniert sei. Die Angeklagten seien mit Recht bestraft.

einfach zahlten, was sie wollten, da ihnen die bestehenden Tariffate Letzte Nachrichten und Depeschen

biel zu hoch waren. Die Taktik der Unternehmer geht dahin, die Organisation der Gehilfen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu sprengen.

Der Zuzug von Glasern, Tischlern und Maschinen­arbeitern ist so lange fernzuhalten, bis der Glaserstreit auch wirklich beendet ist.

Kampf der Holzarbeiter in Heidelberg  .

Wellmanns Nordpolexpedition mißglückt. Hammerfest  , 21. August.  ( W. T. B.) Die norwegischen Kriegs­schiffe" Harald" und" Neptun", die heute nachmittag von Spitz berichten, daß der Amerikane: bergen hier angekommen sind, Wellmann am Sonntag mit seinem Ballon aufgestiegen sei Als er 32 Meilen gesegelt war, habe er wieder herabsteigen müssen, Bei der Landung weil die Proviantschläuche geborsten waren. erlitt der Ballon so erhebliche Beschädigungen, daß ein Aufstieg in diesem Jahre nicht mehr stattfinden kann.

Die Schreiner und Maschinenarbeiter in Heidel berg stehen seit einer Woche im Streit, da die Meister die geforderte Verkürzung der Arbeitszeit sowie Wer kauft Luftlinienaktien? jede Lohnerhöhung für dieses Jahr ablehnen. In Frankfurt   a. M., 21. Auguft.( B. H.  ) In den nächsten Tagen der bürgerlichen Presse versuchen die Unternehmer es so darzu­ftellen, als wenn die Arbeiter die Angreifer wären. Die Arbeiter wird an weitere Kreise eine Einladung zur Bildung einer Deutschen  befinden sich jedoch in der Abwehr, denn die Unternehmer sind Luftlinienaktiengesellschaft ergehen, die sich die Veranstaltung von diejenigen, welche im Frühjahr auf Betreiben des Biel  - und Rundfahrten mit Luftschiffen zur Aufgabe macht. Der Setretärs des Südwestdeutschen Arbeitgeber. Aufruf ist unterzeichnet von einer großen Anzahl von bekannten verbandes für das Holzgewerbe, Dr. Reiner, und hervorragenden Persönlichkeiten aus den Kreisen des Handels den Vertrag gekündigt haben. Der Stand des Streits und der Industrie. Die Zeppelinluftschiffbaugesellschaft wird sich ist nach der ersten Woche für die Streifenden äußerst günstig. Der mit einer halben Million Mark beteiligen. Versuch der Meister, von außerhalb Streitbrecher heranzuziehen, ist bisher nicht geglückt. Es wird der Versuch gemacht werden, Arbeiten außerhalb fertigstellen zu lassen. Das müssen die Holz- Niederlahnstein  , 21. August.  ( B. H.  ) Durch den Einsturz eines arbeiter unter allen Umständen bereiteln. Es wird dringend er- Gerüsts an dem Neubau der Eisenbahnbrücke wurden gestern drei sucht, die Streifenden dadurch moralisch zu unterstüßen, daß der Arbeiter in die Tiefe geriffen. Zwei find schwer verletzt, während 8uzug von Schreinern und Maschinenarbeitern der dritte nur als Leiche aus der Lahn   gezogen werden konnte. nach Seibelberg strengstens ferngehalten wird.

Deutscher   Holzarbeiterverband. Bahlstelle Heidelberg.

Gerüsteinsturz.

Folgenschwere Explosion.

Mülheim   a. R., 21. August.  ( B. S.) Auf der Friedrich- Wilhelms Erfolgreiche Lohnbewegung der Küfer in Frankfurt   a. M. Hütte explodierte eine Zentrifuge, die in der Minute 800 Umdrehungen Seit vier Monaten stehen die hiesigen Küfer mit dem Unternehmer- macht. Die Eisenteile trafen den Laboratoriumsgehilfen Weber, tum in resultatlosen Verhandlungen. Immer und immer wieder dem beide Beine abgeriffen, ein Teil des Rumpfes bis zur Wirbel­versuchten die Arbeitgeber die Tariffrage zu verschieben, zuletzt fäule gespalten und die Schädeldecke eingedrückt wurde, so daß der Ein anderer Arbeiter wurde schwer, Bis auf den letzten Platz besetzt war der große Saal des Ge- noch tamen sie mit dem Vorschlag, die Verhandlungen bis nach der Tod auf der Stelle eintrat. werkschaftshauses am Sonnabendvormittag, als die streifenden und Stelterperiode zu vertagen. Was damit bezwedt werden sollte, drei wurden leichter verlegt. Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Tb.Glode. Berlin  . Drud u. Verlaa: Vorwärts Buchdr. u. Verlaasanftals Baul Ginger& Co., Berlin   SW

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