Nr. 195. 26. Jahrgang.
Kampf gegen die Bierverteurer.
-
-
milde
schlossen. Die Zahlen stehen ja in schreiendem Widerspruch mit einging, als der vorstehende Artikel längst gefekt war, fordert uns der wirklichen Steuerleistung, soweit die Brausteuererhöhung von die genannte Behörde auf, den 5 Spalten langen Artikel, in dem 1906 in Frage kommt. Und jede Brauerei kann nach ihrem die Wirtebertreter gestehen, von den Brauern düpiert worden zu In seiner letzten Nummer nimmt das Organ des Verbandes Malzverbrauch sehr leicht ausrechnen, daß die neue Steuer sein, im Vorwärts" abzudrucken. Solche Bescheidenheit wird ge= der freien Gast- und Schankwirte Deutschlands in sehr scharfer im Durchschnitt zirka 1,80 m. ausmacht und nicht 2,50 M. Wir krönt durch die Begründung, es seien durch den Vorwärts" eine ganze Anzahl unrichtiger Meldungen über das Verhalten der Weise Stellung gegen die Lagerbierbrauereien. Die Darlegungen, haben einwandfreie Berechnungen ja wiederholt aufgestellt, zu Gastwirtebertreter, namentlich der vom Verbande der Freien die sich in ihrem materiellen Inhalt als eine Auslassung des Ver- leht in der Polemik Borwärts" vom 11. Auguſt gegen den Gast- und Schankwirte" gelegentlich der Regelung der Bierpreis bandsvorstandes charakterisieren, lassen auf einen hohen Grad Tag"-Artikel vom Direktor Chrzcfinski. Danach macht die frage in die Oeffentlichkeit gelangt." der Empörung schließen. Die Ursache dazu? Die Vertreter der Verteuerung als Folge der Preissteigerung von Gerste nicht 1,20, Vorläufig begnügen wir uns damit, die Frage aufzuwerfen: Wirte erklären, die Brauer hätten sie bewußt durch falsche An- sondern, hoch gerechnet, nur 70 Pf. aus. Die gesamte Brausteuer steht der Vorstand der Organisation hinter der albernen gaben und Zahlen dupiert und irre geführt. Dadurch sei es ge- belastet den Hektoliter nicht mit 3,80 m., sondern nur um höchstens gesagt- Leistung der Redaktion? Wenn ja, haben wir noch ein lungen, ihre Einwilligung zu der vielbesprochenen Abmachung 2,96 M., und die Lohnsteigerung seit 1905 stellt sich auf noch nicht Wörtchen zu reden. Andernfalls mag der Mantel der Liebe die Erhöhung des Bierpreises um 3-5 resp. 7-10 m. pro Hektoliter- 20 Pf. pro Hektoliter. Daß der obigen Aufstellung bewußte Jrre.findlich dumme Anrempelung beden. führung zugrunde liegt, dafür möchten wir als Beweis die Tatsache anführen, daß die Brauer in ihrer Eingabe an den Reichstag andere erheblich niedrigere Zahlen angeben, als sie den Wirten unterbreiteten. Zur Verteidigung der mit den Weißbierbrauereien getroffenen Abmachungen wird folgendes angeführt:
-
zu ergattern. Die Vertreter der Wirte machen über die Berhandlungen mit den Brauern folgende Angaben:
"
In den vertraulichen" Sizungen ging man dann daran, die Gastwirte soweit zu bringen, daß sie den Brauern, die sich als ehrliche Matler ausgaben, Zugeständnisse machten. Unter der Hand hatten die Brauer in Schleswig- Holstein und die in Schlesien die von ihnen zumeist abhängigen Gastwirte soweit gcbracht, daß sie ihnen 6 M. pro Hetto an Aufschlag zahlen mußten. Und nun fonnte man auf Grund einer tendenziós gefärbten und, wie sich jetzt herausstellt, völlig falschen Rechnung den gutgläubigen Gastwirtevertretern sämtliche Klagelieder Jeremia vorsingen, die Steine erweichend wirkten. Die Gastwirte tamen denn auch zu dem Schluß, daß wirklich unter den Brauern notleidende Existenzen vorhanden wären und stimmten in gutem Glauben einer Resolution zu, die den Brauern gestattet, den Bierpreis je nach Lage der Dinge um einen Satz von 3 bis 5 M. zu erhöhen.
Das sollte den Wirtebertretern zum Verderben werden. Nach Annahme dieser Resolution brauchten die Herren Brauer nicht mehr„ bertraulich" spielen. Sie gingen denn auch sofort auf den öffentlichen Markt und erzählten jedem, der es hören wollte, das Märchen:„ Seht mal, sobiel wollen uns die Gastwirte an Preisaufschlag geben, damit auch sie ihre Verkaufspreise ge= nügend erhöhen können."-
Mit einem Schlage waren alle freundschaftlichen Versicherungen bergessen. Nachdem der Gastwirtstag in Kiel und der Verbandstag unserer Organisation vorüber war, konnte man schon ruhig damit beginnen, die Gastwirte zu brüsfieren. Als diese in der nächsten Sibung der Einigungskommission" erschienen, da hieß es aus dem Munde des bekannten Berliner Millionenbrauers Happoldt, desselben Herrn, der 1906 der Führer des Ringes und der Nasführer der Gastwirte war: Meine Herren, wir sind nunmehr begierig darauf, zu hören, was Sie eigentlich von uns wünschen!" Das hieß eigentlich schon, ins Brauerdeutsch" überseht:" Na, Ihr Kerle, was wollt Ihr denn eigentlich; sollen wir Euch das Fell mit der Hundepeitsche gerben, oder wollt Ihr Euch einige Fußtritte abholen?" Die den Wirten unterbreitete Aufstellung, der sie leider Glauben beimaßen, sah so aus: 1,30 m. 2,50"
-
„ Gestatte man uns noch ein Wort zur Weißbierfrage. Es ist unseren Kollegen sicherlich nicht leicht geworden, dem mit den Brauern obergäriger Biere geschlossenem Vertrage zuzustimmen. Die eherne Notwendigkeit aber, im eventuellen Stampfe mit den Lagerbierbrauern wenigstens einen Bundesgenossen zu haben und der Selbsterhaltungstrieb haben unseren Kollegen die Feder zur Unterschrift in die Hand gedrückt. Wo sind denn auch die Kampfgenossen, die 1906 den Wirten weitgehendste Unterstützung und Hilfe zusagten? Sie sind schmählich schnell eingeschlafen und fahnenflüchtig geworden!"
Wie anderwärts, wollen auch die Frankfurter Wirte und Brauereien gelegentlich der neuen Steuer die Konsumenten schröpfen und den Preis des Bieres ungebührlich pro Glas auf der Partei- und Gewerkschaftsvertrauensleute befchloß jedoch, nur 14 resp. 12 f. zu erhöhen. Eine zahlreich besuchte Versammlung einer Erhöhung auf 13 resp. 11 Bf. zuzustimmen. Falls die Wirte und Brauereien damit nicht einverstanden sind, dann soll der Stampf aufgenommen werden. Die Frankfurter Arbeiter wollen zeigen, daß sie sich nicht freiwillig das Fell über die Ohren ziehen lassen.
Versammlungen.
Der Deutsche Kürschnerverband( Filiale Berlin ) hiclt Schließlich ruft das Verbandsorgan die Verbandsmitglieder am 18. August im Alten Schüßenhaus" eine Mitgliederversamm lung ab. Der Bevollmächtigte Regge machte unter anderem cin auf zum Kampfe. Es gibt folgende taktische Anweisung: „ Die durch Bierlieferungsverträge gebundenen Kollegen bemnächst Vorschläge zur Wahl eines neuen Verbandsvorsitzenden, Rundschreiben des Hauptvorstandes bekannt, wonach die Filialen haben den Brauern allerdings nach§ 63 des Brausteuergesetzes die durch Urabstimmung zu erfolgen hat, machen müssen. Es ist den Steueraufschlag zu zahlen, derselbe beträgt jedoch für Berlin dies notwendig geworden, da der Verbandsvorsitzende Schubert aus nicht 3,50 M., sondern nach oben abgerundet nur etwa 1,85 m. verschiedenen Gründen unter dem 1. August sein Amt mit der ErDen ringfreien und den Genossenschaftsbrauereien wird es angesichts der Situation nicht schwer fallen, mit den Wirte- flärung niedergelegt hat, daß er es bis zum Schluß des Jahres organisationen Verträge auf annehmbarer Grundlage abzu noch weiter verwalten wird. Redner gedachte ferner des Klaffenschließen, da das Streben namentlich der Wirte dahingehen fampfes in Schweden , indem er energisch für die Sammlungen eintrat. Der Bericht über die vierte internationale Kürschnerfonmuß, den Ringbrauereien fobiel Schaden wie nur möglich zu- ferenz in Brüssel , der in der Ichten Versammlung erstattet worden zufügen; die Losung des Tages tann jetzt nur sein: ist, wurde dann zur Diskussion gestellt. Die Redner, die dazu das Wort nahmen, waren der Meinung, daß die Konferenz gutes ge= wirkt habe mit Bezug auf den Ausbau der Organisation und der internationalen Beziehungen. Auch hätte die Konferenz das richtige getroffen, indem sie die Stellung des internationalen Ge tretärs mit der des Redakteurs des Fachblattes zu einem befol. deten Bosten vereinigte und den Kollegen Regge zum 1. Januar 1910 damit betraute. Da Redaktion und Sekretariat nach Berlin verlegt würden, so werde die Kraft Regges für die Berliner Bewegung ja nicht verloren sein.
"
Mit zäher Energie gegen die Diktatoren!"
"
Ein Antrag, den seinerzeit erfolgten Ausschluß des Kollegen S. rüdgängig zu machen, wurde nach sehr langer Debatte mit 82 gegen 32 Stimmen abgelehnt.
Bemerken möchten wir dazu, daß der Freie Gaftivirt" nun anständigerweise auch verpflichtet gewesen wäre, zu erklären, daß die Angriffe gegen den Vorwärts", die Behauptungen, dieser habe falsche Berechnungen aufgestellt, bedingungslos zurück genommen werden müßten. Macht sich das Verbandsorgan doch jetzt die Berechnungen des Vorwärts" zu eigen. Allerdings, etwas lange gedauert hat das ja. Daß die Wirte auf die falschen Angaben der Brauer hereingefallen sind, hat man, wie wir loyaler Weise annehmen, erst in den allerlebten Tagen gemerkt. Andernfalls hätte man sich einer groben Fahrlässigkeit schuldig gemacht; tappen doch die Vereinsmitglieder noch so sehr im Dunkeln, daß noch am Freitag eine freie Wirteversammlung eine Protestresolution gegen den Vorwärts" annehmen konnte, weil diefer falsche Berechnungen usw. aufgestellt habe. Wir hätten uns dieses Privatissimum erspart, wenn wir nicht durch eine eigenDaß die falschen Angaben über die Wirkung der Steuer- artige Naivität" der Redaktion des Freien Gastwirt" über- Die Festsetzung der Beitragsklassen für Berlin wurde bis zur erhöhung irrtümlich gemacht sein sollen, erscheint uns ausge- rascht worden wären. In einem uns zugesandten Schreiben, das
1909
•
Steuererhöhung 1906 pro hektoliter Breissteigerung für Malz pro Sektoliter 1,20
"
Hafer Kohlen.
Steigerung der Löhne
•
•
"
0,15
"
0,20" 1,30
"
-
Keine Preis- Erhöhung! Kathreiners Malzkaffee
-
wird nach wie vor zu den seitherigen Preisen in allen einschlägigen Geschäften abgegeben. Wegen seines angenehmen aromatischen Geschmackes, seiner absoluten Bekömmlichkeit und feiner Billigkeit wird er täglich von Millionen Menschen getrunken. Man achte beim Eintauf auf die Schußmarte: das Bild und die Unterschrift des Pfarrers Kneipp und die Firma Kathreiners Malzkaffee- Fabriken.
slideo
Mobelfabrik Bildfchön
Schulz, Straße 5
Reichenberger
1878
liefert anerkannt gediegene Möbel
zu äußersi billigen Preisen.
Ev. Teilzahlung.
S. Hammerstein,
macht ein zartes, reines Gesicht, rosiges jugendfrisches Aussehen, weiße sammetweiche Haut und blendend schöner Teint. Alles dies erzeugt die allein echte
Brunnenstraße 181, Steckenpferd- Lilienmilch- Seife
-
Rohtabak Utensilien
hält sein reichh. Lager von allen Sorten Tabat in jeder gewünschten Preislage bestens empfohlen.
Berlin , Magazinstr. 14. Java- Sumatra Nr. 6203 a 2,50 verzollt. Vollblatt, II. Länge, mit ffeinem Brande.
Umblatt Nr. 6395 a 1,25, groß, zart, ergiebig.
von Bergmann& Co., Radebeul . à St. 50 Pfg. Überall zu haben.
Tel.: Amt III 4352. Brunnenstraße 185. 8-7 Uhr geöffnet.
aul Wunsch.
Neuer Katalog erschienen. Zusendung = Horrend preiswerte Angebote
Zusendung in Berlin kostenfrei und schnellstens.
Besichtigen Sie bitte im eigenen Interesse meine anerkannt große Auswahl
"
Zu der Wahl) eines neuen Verbandsvorsißenden nahm die Verfammlung durch Erörterung der Kandidatenfrage Stellung. Man einigte sich dahin, für die Urabstimmung den Kollegen Leisler aus. Frankfurt a. M. vorzuschlagen, falls er sich auf Anfrage des Fi lialvorstandes zur Annahme des Amtes bereit erklärt. nächsten Bersammlung vertagt.
leed- spabizo
Ginsegnungs- Anzüge
Reichhaltigste Auswahl in den neuesten Moden u. Webarten, Kammgarnen, Satins , Cheviots, Drapés, Foulés, Meltons u. s. w.
Nur eigene Erzeugnisse!
36. 33. 30.- 28.- 26.- Mk. 24.- 22.- 20.- 18.- 16.- Mk. 15.- 14.- 12.- 11.- 10.- Mk.
Prüfungs- Anzüge
Moderne gemusterte Webarten. Tausende Exemplare neuester Geschmacksrichtungen
Nur eigene Erzeugnisse!
33.- 30.- 28.
26.- 25.- Mk.
24.- 22.- 20.- 18.- 16.- Mk. 15. 14.12.- 11.- 10.- Mk.
0000
Zur Ginsegnung Wäsche, Hüte, Handschuhe, Cravatten, Hosenträger usw. zu besonders niedrigen Preisen
Jeder
Käufer eines Einsegnungs- Anzuges erhält reizende Beigaben gänzlich umsonst
Vorzüglichste Maßarbeit, fehr preiswert! inomasillid one 21919]
BaerSohn
Y
Direkter Verkauf aus eigener Fabrik
Spezial- Haus größten Maßstabes, gegründet 1891 Chausseestraße 29/30
Gr. Frankfurterstr. 20
口
11 Brückenstraße 11 Schöneberg, Hauptstr. 10
Der Haupt- Katalog Nr. 37 und der Livree- Katalog Nr. 36 kostenlos und portofrei.