Nr. 197.
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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutfchlands.
Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Mittwoch, den 25. August 1909.
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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
als einzig der bornierten Führer der schwedischen Unter- fich zeigt, die besondere Berufsorganisation der be nehmer anzuhören. Wenn er das nicht tat, hat er offen vor treffenden Arbeiter es ist, die sie zum Ausharren ermahnt. Das der ganzen Welt kundgeben, daß in Schweden zwar eine Landessekretariat der Gewerkschaften wendet sich nur an die GeRegierung vorhanden ist, die aber nur die Geschäfts- samtheit der Arbeiterschaft und hat weder Beruf noch Zeit, sich Nach den übereinstimmenden Berichten, die uns zuge- trägerin des organisierten Unternehmer um die Vorgänge in den verschiedenen Berufs gruppen einAber es ist auch an sich un gangen sind, ist der gestrige Montag ohne jegliche Aen- tums ist. Jenes Unternehmertums nämlich, das soeben gehend au bekümmern. derung der Situation vorübergegangen. Die Reihen 80 000 Arbeiter ohne jeden Grund denn sie waren unbe- finnig, daß überhaupt an irgend eine Gruppe von Arbeitern eine solche der Ausständigen sind ungebrochen, die Entschlossenheit hat teiligt an den Differenzen in den drei Erwerbsgruppen, Bertröstung auf Dienstag oder einen anderen Tag ergangen sein sollte. feinen Abbruch erlitten. Die vierte Ausstandswoche hat be- die unmittelbar den Anlaß zu diesem Kampfe gaben- aus- Die Arbeiterschaft ist vielmehr darauf vorbereitet, daß der Kampf noch gonnen, ohne daß die Unternehmerzentrale ihre Hoffnungen gesperrt hat und sich mit der Absicht trug, weitere 80 000 wochenlang dauern kann und wird darüber auch von den auf eine Zersplitterung der Arbeiter erfüllt sieht. Alle ihre hinauszuwerfen. Brutaler als in diesem Falle hat leitenden Bersonen nicht getäuscht. Andererseits weiß man aber aus Bluffs sind fehlgeschlagen, sie wirken nicht einmal auf die Un- fich selten die Regierung eines fonftitutionellen Staates, der sicherer Duelle, daß die Vorstände der Arbeitgeber. organisierten, wie viel weniger denn auf die in langjährigen wenigstens die Anfäße zum parlamentarischen Regierungs- organisation alle Mühe haben, ihre Mitglieder von Tag zu Kämpfen geschulten Kerntruppen der schwedischen Gewert system aufweist, als ausschließlicher Handlanger einer ganz Tag, von Woche zu Woche auf den baldigen Abschluß des Kampfes schaften. eng begrenzten Raste entpuppt. In diesem Falle handelt es zu vertrösten, daß sie dabei auch einen bestimmten Termin angeben Die Haltung der bürgerlichen Bresse ist sich um nur 1400 organisierte Unternehmer, die im Schwe- und daß es schon lange in ihren Versammlungen, soweit die leitenden recht interessant. Gestern abend wußten die Berliner Abend- dischen Arbeitgeberverein organisiert sind, als deren Geschäfts- Aussperrungsherren vor die Mitglieder zu treten wagen, zu blätter nur von den Maßnahmen der Regierung zum Schuße träger die Regierung fungiert! Diese Unternehmer beschäf- stürmischen Auftritten gekommen ist. Sicherlich soll das etwaiger Arbeitswilliger zu berichten, von denen sie durch tigen zusammen 160 000 Arbeiter. Die 1400 Unternehmer be- erwähnte Geschreibsel in der„ Vossischen" nur dazu dienen, die Aufdas Wolffsche Bureau informiert wurden. Die sonst so deuten für die Regierung alles, die Hunderttausende von Ar- merksamkeit von der unhaltbaren Stellung des fleißigen Korrespondenten schienen sich dem Streit plöglich an- beitern, sowie die den Frieden herbeiwünschenden kleinbürger- Unternehmertums abzulenten. geschlossen zu haben, nachdem ihre Prophezeiungen vom Frei- lichen Schichten der Bevölkerung nichts! Es ist ja auch ganz erklärlich, daß die Masse der Arbeitgeber tag und Sonnabend so gründlich fehlgeschlagen waren. Auch Wir haben es in dem schwedischen Kampfe aber mit immer unzufriedener mit ihrer Zeitung werden. Bedeutet doch ein Scherl schwieg. Dafür läßt er sich heute morgen dahin ver- einem sozialen Kampfe zwischen Rapital und solch langdauernder Kampf die Bernichtung bieler fleinnehmen, daß der Streit dem Ausgange nahe sei und daß die Arbeit bon seltener Schärfe zu tun. Diese Zu- bürgerlicher Gristenzen. Durch die sehr zweifelhaften Gelben die Arbeit wieder aufgenommen hätten. Beides spigung der Klassengegensäße wird notgedrungen auch auf Unterstützungen auf Seredit ist natürlich den nicht kapitalfräftigen stimmt zwar nicht mit den Tatsachen überein, aber die ,, unpar- politischem Gebiet zum Austrag kommen. So viel darf heute Leuten unter den Arbeitgebern auch nicht geholfen. Wenn der Kampf teiische" Scherlpresse hat bisher die Unternehmerbluffs unbe- schon als sicher angenommen werden, daß bei den nächst gegen die Arbeiterschaft überhaupt Ziel und Zweck haben soll, so muß es sehen gebracht; sie muß daher im alten Gleis weiter jährigen Reichstagswahlen diese Regierung, die mit zynischer doch wohl der sein, das Mitbestimmungsrecht der Arbeiterorganis schwindeln. Brutalität die Geschäfte einer ganz verschwindenden Minorität fationen über die Festsetzung der Löhne auszuschalten. Wenn aber der Bevölkerung besorgt, von der Bildfläche verschwinden wird!
Unseren gestrigen Meldungen können wir heute hinzufügen, daß auch die Filialen des„ Schwedischen Arbeiterverbandes" in Hudiksvall , Katrineholm und Södertelje gegen den Beschluß ihres Zentralvorstandes protestieren und die Wiederaufnahme der Arbeit verweigern.
Die Forderung weiter Gesellschaftskreise nach einem vermittelnden Eingreifen der Regierung wird immer dringender erhoben. Wie nachstehende Privatdepesche des Vorwärts" meldet, erheben jetzt die schwedischen Frauen die gleiche Forderung. Die Meldung lautet:
Stockholm , 24. August.„ Svaret" fonstatiert heute, daß den aus den meisten Streiforten" bereits eingegangenen Meldungen zufolge die Neihen der kämpfenden Arbeiter auch am gestrigen Montag ungebrochen blieben.
was gänzlich ausgeschlossen ist dieses Ziel erreicht würde, iver hätte irgend einen Vorteil davon? Vielleicht die mit dem Ausland konkurrierende Großindustrie. Aber dem steht entgegen,
die
zum 1.
Die Streifbrecherlieferung, die soeben aus Lübeck in Stockholm eingetroffen ist, bedeutet die daß erfahrungsgemäß mit der Herableßung der Löhne auch die ichlimmste Schändung des deutschen Ansehens, die Arbeitsfreudigkeit und die Leistungsfähigkeit der Arbeiter sinkt, und es in diesem Augenblid geben fonnte. Unwissenheit tann diesen damit müssen die Herren rechnen. Die fleinen Arbeitgeber aber, die Leuten nicht als Entschuldigung dienen, denn seit drei Wochen mit der Verwertung ihrer Produkte auf das Inland angewiesen berichtet die ganze deutsche Presse über den Ausstand, sodaß jeder, find, hätten von beliebiger Herabsetzung der Löhne nichts anderes der in eine Beitung blidt, sofort von dem Vorhandensein des als eine mächtige Förderung der Schmugkonkurrenz und ein starkes schwedischen Kampfes unterrichtet wird. Es bleibt abzuwarten, Sinken der Werte ihrer Produkte zu erwarten. Dazu kommt, daß welche Motive den einen Mann in den Tod trieben, bevor man ein ihr Absatz im wesentlichen von der Kaufkraft der großen entgültiges Urteil über die Anwerbung und die hierbei benutten oltsmassen abhängig ist. Sie haben also eigentlich ein Vorspiegelungen fällen kann. Nur scheint uns die Frage am Plaze, Interesse daran, daß die Arbeiter nicht zu schlecht verdienen und im Eine Deputation von Frauen des öffentlichen Lebens, dar- werbung nichts erfahren konnte. Jedenfalls müssen wir die Ge- Stampfe nicht unterliegen. Das gleiche Intereffe haben alle die Leute aus unter die bekannte Dichterin Selma Lagerlöf , und die nossen in allen Hafenorten dringend ersuchen, auf der Wacht zu dem Bürgertum, die außerhalb der kämpfenden Parteien stehen, aber vom Verdienst der Arbeiterschaft leben. Da sind neben der großen Führerinnen der Bewegung für das Frauenstimmrecht begaben fein! Eine andere wichtige Frage ist die, was das schwedische Unter- masse von Geschäftsleuten auch die Hausbesizer, sich heute zum Könige und zur Regierung, um deren vermittelndes Eingreifen im Interesse des Heims, der Gesellschaft nehmertum mit den 117 Streitbrechern will. Sie können doch nicht die in ihrer großen Mehrheit nur wünschen können, daß der Kampf und des sozialen Friedens zu fordern. 23 eder der König, irgend wie in Frage kommen als Ersaß der großen Zahl der Aus- schleunigst und zum Vorteil der Arbeiter beendet werde. Hier in noch der Zivilminister( Minister des Innern) waren ständigen. Auch muß es als ausgeschlossen gelten, daß Streik- Stockholm droht schon eine förmliche Panit unter den indes zugegen; ein Registrator nahm die Petition entgegen! brecherersatz für 300 000 überhaupt herangezogen werden kann. Das Redeverbot gegen unseren norwegischen Genossen Es bleibt also nur eine Annahme übrig: Das Unter. Hausbefizern auszubrechen. Viele von ihnen wirtschaften nur Buntervold wirkt als neue Polizeifchikane sehr aufreizend. nehmertum jucht alle Möglichkeiten zur Provo- auf Kredit. Wo sollen sie die Zinsen hernehmen, wenn die Arbeiter, Die 117 Streitbrecher aus Lübeck find hier an- tation der Ausständigen! Einen anderen Zwed können und wahrscheinlich auch manche Ladeninhaber, infolge des gekommen und wurden sofort auf ein Logementsschiff gebracht. die Streifbrecher nicht haben. Dem Unternehmertum gelüftet es an- langen Kampfes mit dem besten Willen nicht in der Lage sein Einer davon war während der Neberreise über Bord gesprungen. scheinend nach einer zweiten Malmöbombe; es will den Kampf nicht werden, Ottober fällige Vierteljahrsmiete zu mit den unblutigen Mitteln der gekreuzten Arme ausgefochten zahlen? So fragt man sich in ihren Kreisen in banger Erwartung. Die Leute sind als Streitbrecher im Hafen bestimmt. Die Stimmung unter den Ausständigen ist sehen, es verlangt nach Arbeiterblut! Ift man sich Die Mieten sind in Stockholm ungeheuer hoch. Für 500 Kronen unverändert fest. Das Bedürfnis nach Unterstüßung wächst über die Verantwortung flar, die das Unternehmertum damit auf natürlich mit der Dauer des Ausstandes. Aber auch in diesem sich lädt? Drei volle Wochen hat die schwedische Arbeiter- findet man hier kaum eine Zweizimmerwohnung, 600 bis 700 und Bunkte werden sich die Unternehmerführer verkalkuliert haben, schaft der ganzen Welt gezeigt, daß sie ruhig und besonnen mehr muß man zahlen, um mit einer fleinen Familie einigermaßen Den Breßlakaien anständig wohnen zu können. Die Mieten werden hier allgemein solange die Brüder im Auslande den Kämpfenden ihre tatkräftige ist, ihren großen Kampf auszufämpfen. des schwedischen Unternehmertums wird es jetzt nicht mehr ge- vierteljährlich gezahlt und man kann sich denken, wie schwer es Unterstützung gewähren. Das Schicksal der Frauendeputation, die sowohl beim lingen, dem Ausland das Gegenteil aufzuschwäßen. Das Herein- manchem Arbeiter werden muß, der nun den ganzen Angust über König als auch bei dem Minister des Innern vor ber- zerren ausländischer Streifbrecher durch die Unternehmer kann nur und vielleicht noch wochenlang ohne Arbeit ist und sein wird, seinen schlossenen Türen stand, ist bezeichnend. Daß der bie einzige Aufgabe haben, Krawalle zu provozieren und zu organi Verpflichtungen nachzukommen. Und nicht leichter wird es manchem fieren. Das schwedische Unternehmertum mag diese Rechnung mit Geschäftsinhaber werden, dessen Waren infolge der aufs äußerste König nicht zu Hause war und dem Registrator den Empfang feinen Gläubigern in zwiefacher Richtung ausmachen. Aber an die verminderten Kauffraft der großen Boltsmasse feinen Absatz finden der Deputation, zu der die berühmte Dichterin der schwedi beutsche Regierung richten wir nochmals die brine schen Nation gehörte, überließ, besagt nicht allzu viel. Ein gende Frage: Will sie die Anwerbung von Streifbrechern auf konnten. Geldieute spekulieren denn auch darauf, daß sie demnächst König ist manchmal vielbeschäftigt, und außerdem kann er nicht beutschem Boden dulden, oder will sie dem Beispiel des englischen Häuser von den Besitzern, die nicht mehr aus noch ein wissen, weit unter dem üblichen Preis erwerben können. Wie hier, so geht dafür, daß er ein König ist. Die Macht des Königs Handelsministeriums folgen?! es auch in anderen Städten, wo die Verhältnisse ungefähr die von Schweden reicht in diesen sozialen Kämpfen auch nicht weiter, als die des ersten gleichen find. Darum drängt das Bürgertum, so sehr es auch als Klaffe Schreibers, des Herrn v. Südow. Dagegen wird der Arbeiterschaft eine Niederlage wünschen mag, immer mehr auf ein Sozialdemokrat am allerwenigsten etwas einzuwenden einen schleunigen Abschluß des Kampfes. Das tritt auch in haben. Der König hätte der Deputation auch nur mit einer ( Von unserem nach Schweden entsandten Mitarbeiter.) solchen bürgerlichen Blättern, die nicht gänzlich unter der. Fuchtel Variation des Wortes eines großen norwegischen Dichters Stocholm, den 23. August. der Unternehmerorganisation stehen, von Tag zu Tag deuts antworten können: Die schwedische Bourgoisie Man hat sich wohl auch in Deutschland schon daran gewöhnt, lich er hervor. Im allgemeinen hat der Massenstreit dazu ges betrachtet mich nur als den Verschluß zu ihrer Schatulle; den Schlüssel haben zurzeit die in den bürgerlichen Blättern feit Wochen tagtäglich vom Fiasko bes führt, daß die Klaffengegenfäße nun auch in der Presse stärker als Herren b. Südow und Lindman. Wenden sie Generalstreits und von der nahe bevorstehenden Niederlage der je hervortreten. Der Liberalismus, der ab und zu mit der Arbeiterschaft zu lesen, die ja eine vollendete Tatsache sein Arbeiterschaft zu liebäugeln pflegt, ist hier in Schweden ein ungefähr sich freundlichst an diese Herren! Ganz anders steht es aber mit dem Herrn 3ivil- müßte, wenn alle die von den schwedischen Unternehmern in die ebenso zweifelhaftes Gewächs wie in Deutsch . minister. Er ist verfassungsgemäß wenigstens dazu da, Welt gesetzten Nachrichten über die Wiederaufnahme der Arbeit" Ian d. Seine Blätter entrüsten sich ebenso über die Kampfmethoden um die Geschäfte der Nation wahrzunehmen; uns scheint, die à br tvären. Da aber die amtliche Statistit erst vor wenigen der Arbeiterklasse wie die konservativen, und faseln ebenso wie schwedische Nation fängt an, auf dem Vulkan zu tanzen. Sein Tagen bewiesen hat, daß die gewaltige Masse der diese vom" Fiasko" des Massenstreiks. Aber hier und da wagen sie moderner Staat kann es aushalten, wenn sein Erwerbsleben Arbeiterschaft noch immer ungeschwächt im Streit doch anzudeuten, daß auch die Arbeitgeber ihr Teil Schuld an dem auf lange Wochen oder gar Monate völlig eingestellt wird. berharrt, stellt sich natürlich das Bedürfnis heraus, einen be allgemeinen wirtschaftlichen Kampf tragen. So veröffentlicht, Dagens Die schwedische Regierung tröstet sich zwar in ihrer tief stimmten Tag für das Ende des Streits vorauszusagen. Dieses Nyheter" heute an leitender Stelle einen ,, Vermittelung sobald wie möggründigen nationalökonomischen Weisheit, die sie in dem nach dringende Bedürfnis der bürgerlichen Gesellschaft zu befriedigen, lich" überschriebenen Artikel des freireligiösen Reichstagsabgeordneten " Freireligiös" bedeutet hier in Schweden , daß Deutschland versandten offiziellen Geschwäß über den schwedi- bat ja nun die Bossische Zeitung" unternommen. J. Byström. schen Generalstreik verzapft, damit, daß der Produktions- Sie läßt sich von ihrem Stockholmer Korrespondenten erzählen, eine jemand einer meist orthodox bibelgläubigen Sefte angehört, politisch ausfall durch die gleichzeitige Einschränkung des Konsums Gruppe von Textilarbeitern sei vom Landessekretariat dringend er in der Regel tenservativ gesinnt, nur mit der Einschränkung, daß er einigermaßen neutralisiert worden ist", weshalb angeblich die mahnt worden, bis zum Dienstag auszuhalten, da dann wahr das Staatskirchentum nicht für die geeignete Einrichtung zur Pflege schwedische Volkswirtschaft durch die Betriebseinstellungen scheinlich alles vorüber sein werde. Also die oberste Körperschaft und Förderung des alleinfeligmachenden Glaubens hält. Ein solcher feinen großen Schaden erleide. der gesamten Gewerkschaftsorganisation mußte eingreifen, um eine Mann ist auch jener Byström, der nun in seinem Artikel der Nefleine Schar wantelmütiger Textilarbeiter wieder streitfest zu machen. gierung zur Pflicht macht, so schnell wie möglich alles zu tun, um Der Wackere, der diese Notiz fabriziert hat, scheint gar nicht zu die Parteien zur Verhandlung zu bringen. Um die Regierung hierzu wiffen, daß, wenn in irgend einer Arbeitergruppe Wankelmütigkeit au zwingen, schlägt er vor, daß durch allgemeine Bersamm
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So steht es nun freilich nicht. Ein Minister aber, auch ein solcher von Gnaden der ersten schwedischen Kammer, hat schließlich die Pflicht, die Auffassung auch anderer Bürger
Deutschland hat nichts zu gewinnen, wohl aber viel zu berlieren, würde es zulassen, daß das schwedische Unternehmertum die im eigenen Lande fehlenden Provokateure hier anwerben darf!
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