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Inzwischen ist die Regierung wieder einmal besonders bemüht,

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Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 25. August 1909. Zentrum und Jesuiten .

die

Minister des Innern oder in seiner Abwesenheit durch seinen sind. Man fragt sich hier, ob denn das deutsche Konsulat deffen Ratschläge bet der Aufrechterhaltung der Drdnung Gehilfen unterbreitet werden. Das" Journal" gibt nur nicht die verdammte Pflicht habe, sich dieser von den Sklaven in seinem Regierungsbezirk nicht bedarf. In einer amtlichen Meldungen wieder. Man findet darin nur Tatsachen, die händlern des schwedischen Unternehmertums hierher verfrachteten Darstellung an den Minister des Innern stellt er eine nach der anderen mitgeteilt werden, wie sie sich ereignen, deutschen Wolfsgenossen anzunehmen. lügenhaften Denunziationen des bürgerlichen Blattes ohne Zusammenhang, ohne Kommentar. Die Aufmachung Die 112 find von der Svitiod" auf Schleppdampfern von der Allehanda" scharf an den Pranger. der Artikel oder der Briefe, wenn sie nicht in besonderen Um- Seefeite aus nach dem Logierschiff Astrid" gebracht worden, das Es gibt in Schweden glücklicherweise noch Behörden und schlägen beigefügt sind, ist immer gerecht und unparteiisch. ziemlich weit außerhalb der Stadt und fern vom Ufer liegt. Es hohe Beamte, die unter der Regierung des organisierten Das Journal ist mit der Hand geschrieben, wie die alten hieß, daß sie heute in Stadsgarden, den Hafenanlagen bei Söder- Unternehmertums ihre Unabhängigkeit zu wahren wissen. Annalen. Die Handschrift ist sorgfältig, immer dieselbe und malm, mit der Arbeit beginnen sollten. Aber es scheint, daß man so leicht lesbar wie Druck. Man könnte sie die Handschrift sich heute noch nicht getraute, sie zur Arbeit zu bringen, oder daß eines Schreibfünstlers nennen. Das Papier ist Luruspapier. sie selbst vielleicht nicht arbeiten wollten. Wenigstens war Das erste Blatt jeder Nummer trägt unten die Unterschrift| bis jetzt nichts weiter von ihnen zu sehen. Wahrscheinlich hat man des Ministers, der Sr. Kaiserlichen Majestät die Zusammen- fie den ganzen Tag über auf der Streifbrechergaleere gefangen stellung Beachtung verdienender Nachrichten des Departe- gehalten. ments der Polizei unterbreitet, so wie man es auf der Photo­graphie fieht. Oben bezeugt der Minister durch seine Unter- im ganzen Lande die Freiheit zur Arbeit" zu schüßen. Die Parteinahme verschiedener Jesuitenpaters für die schrift, daß das besondere Zeichen, das aus einem Blau- oder Der Zivilminister fordert per Telegraph das hiesige Oberstatthalter- Boonekamprichtung in der Zentrurispartei gibt einem katho­Rotstiftstrich besteht, und das anzeigen soll, daß der Bar das amt sowie die Länsregierungen auf, Maßregeln zu wirksamem Schutz lischen Geistlichen Anlaß, in der Rhein - Westf. 3tg." aus­Journal gelesen hat, von Seiner Kaiserlichen Majestät höchst der Arbeitswilligen zu treffen, da seiner Meinung nach Grund vor- einanderzuseßen, warum die Jesuiten mit der Haltung der eigenhändig" gemacht worden ist an diesem und diesem Ort handen ist, anzunehmen, daß die Arbeit nun auf verschiedenen Bentrumsfraktion des Reichstages unzufrieden sind. Der Ver­und diesem und diesem Datum. Das Zeichen ist fast immer Plägen in größerem Umfange wieder aufgenommen werde. Da faffer, den die Rhein - Westf. 8tg." als einen durchaus zu­mit einer dicken Schicht Lack überzogen, um es vor dem Bahn sollen Behörden und Arbeitgeber schön zusammenarbeiten und sich verlässigen Mann bezeichnet, schreibt: der Zeit zu schützen und es für die Nachwelt zu konservieren! über außerordentliche, etwa notwendig erscheinende Maßnahmen ver­Das Journal des Baren" ist mit seltenen Ausnahmen ständigen. ein Journal politischer Information. Man findet darin, Merkwürdig, daß dieselbe Regierung nichts getan hat und nichts das ist richtig, unterschiedliche Meldungen besonders dra- tut, um die Freiheit zur Arbeit gegenüber den un­matischen Charakters, wie die Erzählung von jenen Bauern, geheureu Massenaussperrungsbeschlüssen der die einer Sekte wahnsinniger Fanatiker angehören und sich Unternehmer zu schützen! Wenn ein paar hunderttausend ehrlicher nach ihrem Ritus lebendig begraben lassen, und dann die und fleißiger schivedischer Arbeiter von den Unternehmern Ertränkung von 11 Kindern und ihres Lehrers, die nach der Arbeitsfreiheit beraubt werden, so kümmert das die Regierung einem benachbarten Orte gezogen waren, um der Messe bei- nicht im geringsten. zuwohnen, und noch einiges dergleichen.

Aber das ist nicht das, was das Wesen des Journals aus­macht. Wie ich gesagt habe, beschäftigt sich das Journal fast allein mit politischen Dingen oder richtiger mit den An­gelegenheiten der politischen Polizei. Man ersieht daraus, daß der Zarauf diesem Gebiete über alles in formiert ist, alles weiß bis in die kleinsten Einzelheiten.

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Darin, daß die Arbeit demnächst in größerem Umfange auf ver­fchiedenen Blägen wieder aufgenommen werden sollte, täuscht sich der Minister, es sei denn, daß zuvor eine gründliche Einigung zwischen den kämpfenden Parteien zustande fäme. Allen glaub­würdigen Mitteilungen nach ist die Stellung der Arbeiterschaft im ganzen Lande unerschüttert. Vom Schwedischen Arbeiterverein hat offenbar nur ein geringer Teil der Mitglieder dem nach eigenem Eingeständnis des Vorsitzenden übereilten Vorstandsbeschluß zur Arbeitsaufnahme Folge geleistet; in übrigen aber hat der Beschluß Entrüstung und Zersplitterung in den Reihen dieser ursprünglich gelben Drganisation hervorgerufen.

Arbeiterbewegung, Demonstrationen, Streifs, Verfol­gungen, Verhaftungen, Deportationen, Bauernrevolten, Uni­versitätsunruhen, Ueberwachung der Flüchtlinge, der Depor­ tierten , Spigelei, Pläne von Maßregeln gegen die Revolu­tionäre, deren Spur der Polizei zu entdecken gelungen ist, Svaret" fonstatiert in seiner Ausgabe vom Dienstag, alles was den Feldzug gegen die Revolutionäre betrifft und daß die Solidarität der schwedischen Arbeiterklasse fortdauernd den Kampf gegen das Volk wird mit bestialischem Zynismus über die angeworbenen Preßföldner des Kapitalismus trium­erzählt. Es ist also jest unmöglich, noch weiter zu be- phiert, die sich als schlechte Unglückspropheten erwiesen haben. haupten, daß die Polizei dem Baren ihre Taten verbirgt oder Zunächst hatten sie vorausgesagt, daß der erste Streifmontag daß man sie vor ihm beschönigt, denn er weiß, wie sie einen großen Abfall aus dem Lager der Streifenden bringen die Briefestiehlt, die in seinem Journal zitiert werden, würde. Als das genaue Gegenteil eintrat, wurde die wie fie Arbeiter deportiert wegen Beteiligung an Streiks, Frist auf den zweiten Montag des Ausstandes verlängert. die von der Verwaltung selbst als friedlich anerkannt werden, Auch da traten ihre Voraussetzungen nicht ein; aber ganz wie sie grausame Körperstrafen über Bauern bestimmt, so erklärten sie, wird am dritten Streitmontag verhängt, die gewagt haben, ihre Leiden hinauszuschreien der Streit mit einem Fiasko enden. An diesem Tage sollte usw. usw. Das Journal gibt eine ganz genaue der Zusammenhalt gebrochen, die Not groß sein und die Unter­Borstellung von dem System der Spionage, werfung unter den Willen der Unternehmer vollständig werden. der Provokation der Willkür und aller der In Wirklichkeit kann heute die kämpfende Arbeiterklasse blutigen Gewaltakte, die in Rußland vorkommen. Schwedens konstatieren, daß diese letzten Prophezeiungen Der Zar weiß von der Existenz der Lodspitel, er liest die genau so grundlos waren wie die vorhergehenden. Briefe, die den Revolutionären von der mit größtem Heldennut hat diese friedliche Armee der Arbeit Polizei in Rußland und in der Fremde ge- ihren Kampf auch in die vierte Woche hinein geführt, ohne stohlen werden. Er ist unterrichtet über alle Nieder- daß eine allgemeine Abbröckelung von Bedeutung selbst in den trächtigkeiten seiner Polizei. Was die Briefe anbetrifft, so fleinsten Orten festzustellen wäre. Sogar der organisierte geht man so weit, die private Korrespondenz des großen Verrat, den die Leitung des gelben schwedischen Arbeiter­russischen Schriftstellers des Ruhmes der russischen Erde", des Grafen Tolstoi , zu erbrechen. Die strenge Ueberwachung, der man die russischen Schriftsteller unterwirft, beansprucht übrigens einen besonders wichtigen Platz im Journal des Baren.

Alles das bin ich imstande, mit zahlreichen Bitaten zu belegen. Für die russische Regierung sind alle Mittel des Kampfes gegen die Revolution und gegen das Volk gut, seien sie noch so entseßlich. Und der Zar weiß es und billigt es. Er ist unbestreitbar der große Chef der geheimen russischen Polizei.

Wladimir Burkeff.

Diesem Artikel werden weitere folgen, die unter Anführung von Stellen aus dem Journal des Zaren die zum Teil im Faksimile wiedergegeben werden sollen die Behauptungen dieses ersten Auffages im einzelnen belegen werden.

Es war in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre bei Ge­Tegenheit der Beratung des Bürgerlichen Gesetzbuches , als der Abg. Lieber, der damalige Führer des Zentrums, feine In struktionen bezüglich der Ehegesetzgebung bei den Bischöfen und bei den Jesuiten , insbesondere dem Moralisten Lehmkuhl holte. Es wurden gegen eine Anzahl Paragraphen, insbesondere die bürgerliche Ehe und Ehescheidung betreffend, schwere Bedenken erhoben und den Zentrumsabgeordneten bedeutet, sie dürften den be treffenden Paragraphen aus Gewissens= bedenken nicht zustimmen. Lange verhandelte das Zentrum mit den Bischöfen und den Jesuiten , bis endlich Lehm­tuhl seine Zustimmung erteilte, als ihm und dem Jesuitenorden insgesamt bedeutet wurde, die Regierung ihrerseits wolle dafür Entgegenkommen zeigen bei der nächsten Einbringung des se­genannten Jesuitengesetes. Nur dürfe das nicht sofort ge= schehen, damit der Boden etwas vorbereitet werden könne.

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Dieser religiöse Kuhhandel ließ plöblich alle Gewissens­bedenken schwinden, jezt hieß es ein kleineres Uebel in Kauf nehmen, um großen Vorteil einzuheimsen. Der Jesuiten provinzial Haan reiste in den folgenden Jahren mehrmals nadj Berlin , um Rücksprache mit Lieber zu nehmen und zu hören, wie es mit der Ruh" stände. Es war schon mehrmals im Reichs­tag, zuletzt am 1. Januar 1899, der Beschluß zugunsten der Auf­hebung des Jesuitengesebes gefaßt worden, allein der Bundesrat schwieg sich aus. Lieber, mit dessen Regiment der stets fleißiger werdende Besuch der Wilhelmstraße von seiten des Zentrums begann, erklärte schließlich im Vertrauen dem Provinzial der Jefuiten:

..Hochwürden, ich habe hier im Bulte einen solchen Stoß( ent­sprechender Gestus) von Briefen zu liegen, die hohe katholische Würdenträger, Bischöfe u. a. und Herren vom hohen Adel und sonst hervorragende Katholiken an mich geschrieben haben, die Aufhebung des Jesuitengesezes nicht so zu befürworten. Und von dieser Stimmung verschiedener hervorragender Katholiken ist man in Regierungskreisen ebensogut unterrichtet wie ich."-

Aber wie steht es denn mit dem Versprechen?" Das Zentrum wird den Antrag wieder vorbringen, aber Erfolg kann ich Ihnen nicht versprechen, höchstens werden wir den Fall des§ 2 erreichen."

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Sehr gedämpft verließ der Provinzial der Jesuiten Berlin , um später zu äußern, daß die Herren in Berlin ", gemeint war verbandes zu der für die Arbeitgeber günstigsten Zeit inszenieren das Zentrum, schon zuviel Hofluft" genössen und die alte Ente wollte, ist jammervoll mißlungen durch die demon­schiedenheit verloren hätten. Damit tauchten auch die moralischen strative Ignorierung des Vorstandsbeschlusses durch die Mit­Bedenken gegen die Eheparagraphen wieder auf leider zu spät! glieder in mehreren bedeutsamen Drten. Gestützt auf diese Das Gesetz war in dritter Lesung angenommen. Tatsachen kann die schwedische Arbeiterklasse mit stolzer Genug- fiffionelle Crafter des Zentrums faum bewiesen werden. Beffer ols durch diese amüsante Geschichte fann der kon­tuung fonstatieren, daß ihre Kampfesphalanz immer noch un- Der Leiter des Zentrums holt sich bei den Bischöfen und Jesu­gebrochen ist.

nehmer in jener Nacht. Die Berliner Scherl- Presse, die heute wie diese Instruktionen ausfallen, richtet die Zentrums­Es wurde also nichts mit dem Fischfang der Unter- iten darüber Instruktionen ein, wie fich das Zentrum gegen das Bürgerliche Gesetzbuch zu verhalten hat, und je nachdem, bereits von den Folgen des Generalstreits" fabuliert, wird jetzt ihre Leser wieder auf den nächsten Montag vertrösten fraktion ihre Taktik ein. müssen. Desgleichen die Vossische Zeitung", die mitteilen mußte, daß die Stassen des Typographenverbandes der gerichtlichen Beschlagnahme entzogen wurden, während sie vorher über die Folgen der Klage der Zeitungsverleger für die Verbandskassen frohlockte!

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Der schwedische Riesenausstand paßt ganz und gar nicht in das Schema, nach dem die bürgerliche Presse General­ausstände zu behandeln sich gewöhnt hat. Es handelt sich eben um einen gewertschaftlichen Kampf, der ganz andere Bedingungen aber auch Voraussetzungen hat, als die

Der Riefenkampf in Schweden . bisherigen generellen Arbeitseinstellungen aus politiſchen

( Von unserem nach Schweden entsandten Mitarbeiter.) Stockholm , 24. Auguft.

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Motiven.

Die Schönheiten des sächsischen Pluralwahlrechts.

Die preußische Regierung soll beabsichtigen, sich bei ihren Vor­schlägen für die Aenderung des preußischen Dreitlassenwahlrechts neben einigen anderen turiosen Wahlsystemen besonders das neue fächsische Pluralwahlrecht zum Muster zu nehmen. Um so not­wendiger ist es, die Schönheiten dieses sächsischen Wahlgefehes tlarzulegen. Seine Widersinnigkeit wird drastisch durch die Zahlen illustriert, die das Leipziger Wahlamt für die sieben Leipziger Wahlkreise ermittelt hat. Laffen wir die amtliche Tabelle aunächst folgen:

23 ah!! rets

Folgende Privatdepesche über die Lage vom Mittwoch 1. Innere Stadt , Dftvorstadt, innere Südvorstadt 8424

Bahl der ettte givet dret bler Wähler Stimme Stimmen Stimmen Stimmen

2746 2322

937

2419

Leipzig- Gohlis, Leipzig - Gutrizsch 9 886

3 533

2282

1140

2 931

Stockholm , den 25. August. Die von den Unternehmern 2. Nordvorstadt, erhoffte Wiederaufnahme der Arbeit ist, wie jetzt feststeht, nur ge­ringfügig. Zudem ist jekt die Gewerkschaftsleitung durch die Hilfe der ausländischen Arbeiterschaft 3. Leipzig - Reubnig, in der Lage, mehr Unterstütung zu gewähren, sodaß die angebliche Aushungerung der Ans­ständigen jedenfalls noch eine Weile auf sich warten läßt. Auch die Sammlungen hier im Lande, sowie die 4. von den nicht am Ausstande teilnehmenden Eisenbahnern, Post­und Telegraphenbeamten usw. abzuführenden regelmäßigen Beiträge ergeben zufriedenstellende Summen. An diesen Sammlungen be­teiligen sich fortdauernd auch die Mannschaften der Armee und der Marine.

Die Aktion des Bürgertums für ein vermitteludes Eingreifen der Regierung wird von Tag zu Tag nachhaltiger. Es tritt indes immer mehr zu Tage, daß die Regierung die organisierten Unternehmer, die diesen Kampf verschuldet haben, deckt.

Leipzig - Neustadt, L.- Neuschönefeld, 2.- Bollmarsdorf 13 514 2.- Ang.- Crottend. L.- Sellerhausen, 2.- Neusellerhausen, Leipzig - Thonberg

6. Westvorstadt,

5 370

3 630

1666

2 848

Leipz. Neureubnig 6 604 8175 5. Aeuß.Südvorstadt, Leipzig - Connewitz, Leipzig - Lößnig

1945

657

827

11 608

4 104

2811

1 336

3 357

2.- Blagwitz und Leipzig - Schleußig 10 024

3 151

2459

1 207

3 807

2.- Kleingschocher 9 580 Insgesamt: 70 240

5145

2 504

27 224 17 958

788 7726

1148 17 887

Die englische Regierung hat bekanntlich bald nach Beginn geht uns zu: des Massenstreits vor der Ausfuhr von Streitbrechern nach Schweden gewarnt. Die preußisch- deutsche Regierung hat es natürlich nicht für notwendig befunden, das Volk vor den Streitbrecherwerbern zu warnen. Es ist diesen Leuten ja dann auch gelungen, in Deutschland eine Anzahl junger Menschen einzufangen und wie das Vieh hierher zu transportieren. Es waren ihrer 113, aber 112 sind nur angekommen. Einer hat sich ertränkt, man weiß nicht wie oder warum. Als die Svitiod" gestern nachmittag aus Lübeck die Streitbrecher hatte man vorsichtigerweise erst in Travemünde an Bord gebracht hier in Stockholm antam, waren viele streikende Arbeiter am Anlegeplak versammelt, um sich die Leute anzusehen. Aber die Polizei hatte im weiten Halbkreis abgesperrt, und die Streifbrecher wurden auch gar nicht an Land ge­lassen. Ja, sie durften sich nicht einmal auf dem Schiffe sehen Tassen, durften selbst keinen Blick nach der Stadt werfen. " Sie standen" so schreibt Dagens Nyheter ", dessen Mit­arbeiter Gelegenheit hatte, die Sache in Augenschein zu nehmen ,, im Lastraum zusammengedrängt wie eine Herde Vieh. Vier Borgesetzte hielten streng Wacht über sie." Es sind," wie dasselbe bürgerliche Blatt schreibt, meist An dieser Tabelle fällt zunächst, so schreibt die Leipziger junge Burschen bis hinunter zum Alter von 13 Jahren, auffallend Volkszeitung", die außerordentliche Ungleichheit der Wahlkreise auf. viele von jüdischem Aussehen 1( Db man wirklich viele Juden für Die Zahl der Wähler schwankt zwifchen 6604 im vierten und die doch recht anstrengende Hafenarbeit und Streitarbeit gewonnen 13 514 im dritten Wahlkreise. Der Unterschied beträgt über hat, scheint wohl fehr zweifelhaft; vielleicht hat der Mitarbeiter 200 Prozent. Der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen, jenes Blattes irgend welche Südländer für Juden angesehen.) Im Gegensatz zn dem für die Unternehmer partei- daß diese Wahlkreisgeometrie Berechnung ist. Das Verhältnis in Die meisten sind aus der Rheinproving, aber im übrigen sind auch nehmenden Verhalten der Regierung und der Stockholmer den beiden Wahlkreisen würde ein ganz anderes geworden sein, Leute von irgendwo anders dabei, u. a. 10 Russen. Polizei berührt die an den Tag gelegte Objektivität der wenn, was auch geographischer richtiger gewesen wäre, Reudnih Möglicherweise tut man den Leuten Unrecht, sie überhaupt meisten Provinzbehörden wohltuend. So hat auch der zum vierten und die beiden Sellerhausen zum dritten Wahlkrene Streifbrecher zu nennen. Auf Svarets" Redaktion liegen schon Landeshauptmann Holmqvist in einem Darletarlier geschlagen worden wären. Dann würde auch keine so große Diffce Mitteilungen vor, wonach unter ihnen große Entrüstung Regierungsbezirk die Ausführung von Bauarbeiten durch renz in der Zahl der Mehrstimmenwähler zu verzeichnen fein. herrscht, weil sie von ihren Führern oder viel Arbeitswillige in seiner Residenz untersagt. Von den Im dritten Wahlkreise wurden 2848 Bierstimmenwähler gezählt, mehr Verführern nicht über die in Schweden Unternehmerlakaten scharf angegriffen, hat er einem im vierten Kreise nur 827, also über 2000 weniger. Ebenso ist herrschenden Berhältnisse aufgetlärt worden Redakteur der Scharfmacherpresse geschrieben, daß er das Verhältnis bei den Dreistimmigen: 1666 im dritten und 657

Der Zivilminister hat an die Parlamentskommission zur Aus­arbeitung eines Entwurfs zur Rechtstellung der Tarifverträge die Aufforderung gerichtet, den Entwurf bis zum 1. November mit oder ohne Motivierung fertigzustellen. Die Kommission hat diese Zumutung mit größter Entschiedenheit zurückgewiesen. Sie weigert fich unter Hervorhebung der Schwierigkeit der Materie, ein über­eiltes Pfuschwert zu liefern. Darin waren sich die beiden Führer der jett kämpfenden Parteien, unser Genosse Lindquist und der Führer der Unternehmer v. Südow, die beide der Kommission angehören, einig.X

7. 2.- Lindenau und