Politische Weberlicht.
also doch. Der amtliche Reichs- Anzeiger" stellt fest, daß 3 en- 1 trumsführer auf den Kuhhandel ausgehen.
arbeitende Volk schmählich ausbeuten.
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wird in der Petition ausgeführt, daß der Servis pro Mann und
blau und braun mit fingerdiden Striemen fie durch Schläge mit Stöden während der Arbeit trattirt worden sind."
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Gegen die Widersacher der Militärvorlage macht die Rölnische Zeitung" mit bodenloser Fr- eimüthigkeit geltend, es So löst der Bund der Von und Woßu die Landarbeiter Aus dem Reichstage. Die Fortsetzung der Debatte handle sich ja lediglich darum, dem deutschen Volk einige frage. Striemen, braun- und blaugeschlagene Rücken, die über§ 1 der Wuchergesetzvorlage brachte heute Szenen, wie lumpige Millionen Mart Steuern zu ersparen." Wenn die man sie sonst nur von den Parlamenten der heißblütigsten Schlotbarone und Geheimen Kommerzienräthe aus ihrer Tasche ach! wie hilfsbereite Polizei, die dem Gutsbesitzer kraft des Nationen zu lesen bekommt. Es waren die Herren Anti- diese lumpigen Millionen" aufbringen wollen, so mögen fie es Gesezes die entlaufenen" Hörigen zuführt!- semiten, und von diesen speziell wieder Herr Liebermann thun. Freilich, ihre Tasche füllt sich nur dadurch, daß sie das Zu dem Erkenntniß des Ilmenauer Schöffenvon Sonnenberg, die einen Lärm vollbrachten und sich in Aus- Wie der Militarismus auf das Landvolk drüdt, gerichts, in dem gegen die Sozialdemokratie denkbar drücken ergingen, wie sie sonst nur in den Kreisen der Rowdie's dafür zeugt eine der Petitionstommission des Reich 3 gröbfte Beschuldigungen erhoben wurden, ohne daß sie zu heimisch sind. Nach dem bekannten Worte, daß es so aus dem tags zugegangene Petition aus der Eifel ( Kreis bem abgeurtheilten Bergehen irgendwie Beziehungen hatte, Walde herausschallt, wie man in denselben hineinruft, zahlten Adenau ), in welcher über die unzureichende Entschädi bemerkt das Stöcker'sche Volk":" Wir sind der Ansicht, unsere Genossen Stadthagen und Kunert die antisemitischen gung für die Manöverlast, die durch die häufige daß derartige Erkenntnisse das Gegentheil von dem erreichen, Pöbeleien mit Zins und Zinseszins heim. Erreicht wird wiederkehr der Manöver im Bereiche derfelben Gegend noch was sie erreichen sollen. Sie züchten Sozialdemokraten. durch derartige Szenen allerdings gar nichts, und wir ganz besonders erschwert werde, lebhafte Klage geführt ist. Schimpfen sollte der Richter nie, mag er Sozialdemokraten glauben mit unserer Empfindung nicht allein zu stehen, Zag von 6 Pfennigen ganz und gar unzureichend sei oder sonst wen vor sich haben. Außerdem halten wir es daß schon aus politischen Reinlichkeitsrücksichten als Entschädigung. Die arme Bevölkerung der Eifeldörfer habe für ein Pharifäerthum ohnegleichen, wenn man den Sozialunsere Bertreter es in Zukunft unterlassen werden, felbit für die eigene Familie nur nothdürftige Lagerstätten und demokraten besondere Sittenlosigkeit vorwirft. Die sozialsich wieder mit einer Persönlichkeit, wie Liebermann von müsse diese zu gunsten der Einquartierung oft räumen. Da die demokratische Bresse hält sich von sittlich Sonnenberg eine ist, in eine Auseinandersetzung einzulaffen. Häuser überhaupt nur eine Feuerstätte hätten, so müsse der anstößigen Dingen jedenfalls zehnmal mehr Rowdy- Gewohnheiten und Sprache gehören in Rowdy- Ge- Quartiergeber, zumal er während der Erntearbeiten, in welche frei, als die liberale. Und daß die Sittensellschaft, aber nicht in den Reichstag . Ist aber einmal die Manöver meist fielen, in der Regel mit den bei ihm ein- losigkeit in den sozialdemokratischen ein Individuum dieser Zunft statt, wie Abg. Kunert treffend quartierten Mannschaften gleichzeitig vom Felde heimkehre, massen größer sei, als bei den„ oberen" diesen die Mahlzeiten zusammen mit der eigenen bereiten. Dies bemerkte, in eine Anstalt für sittlich Verwahrlofte, in den bedinge, daß er den Soldaten auch das Material zu den Mahl- Ständen, ist durch nichts bewiesen. Im Reichstag gelangt, so ist es das Beste, man vermeidet es, zeiten liefern müsse, da die Magazinlieferung an die Soldaten in Gegentheil. Die goldene Jugend", die" Lebe in irgend welche Berührung mit diesem Subjekt zu kommen. ber Regel zu so später Stunde erfolge, daß die Benutzung der welt" kann man doch schwerlich der Sozialdemokratie zus Wer mit Bech umgeht besudelt sich; wird dieses Wort in selben am Tage der Lieferung unthunlich sei. Gine a cht fa che rechnen." Was sich die Kreuz- Beitung", die mit Zukunft beachtet, so find Szenen, wie der Reichstag fie Erhöhung des Servissages wäre unter solchen Umständen junkerlicher Schnoddrigkeit das Urtheil bespricht, zu Geheute erlebt hat, unmöglich. Nachdem diese Radaudebatte teine überreiche Entschädigung. Der Vertreter der Militärbehörde müthe führen mag! beendigt war, fanden die einzelnen Paragraphen der gab bei der Berathung der Petition in der Kommission zu, daß Wuchergesetvorlage mit großer Majorität Annahme. Ge die Eifelgegend sich am meisten in der Rheinproving zu Manö Der Kultur- Kampf tobt der hysterischen Tante vern eigne. Aber eine etwaige Erhöhung der Servisentschädi Voß durch die Adern, und dieses Fieber kennt nicht Maß schlossen stimmte nur der Freifinn dagegen. gungs Beträge im Militäretat würde ein Mehr von vielen noch Ziel. Das leitende Organ des Berliner DeutschDem Reichstag ist ein zweiter Nachtrag zum Miliionen erfordern. Es seien Verhandlungen eingeleitet zur freisinns schwelgt in den Erinnerungen an jene Reichshaushalts Etat für das Etatsjahr 1892/93 Herbeiführung des etwaigen Ausgleichs mit den anderen Theilen Periode einer verwerflichen Ausnahme- Gesetzgebung, als die Die Kommission erzugegangen, der mit der Gesammtsumme von 6500 000 der Rheinproving aus Provinzialfonds. Mark abschließt und darauf beruht, daß die der Wer- tannte die Beschwerde der Petenten im ganzen Umfange als Ratholitenhag üppig gebieh. Jene überzeugungsEs liege unzweifelhaft ein Uebelstand treuen Männer, bie gleich dem prinzipienfesten Leanschlagung des Bedarfs zur Beschaffung der begründet an. vor, welcher der Abhilfe dringend bedürftig sei. Anderer- dochowski der Bismarckischen Büttelpolitik muthig die Brot und Fouragenaturalien sowie zur feits vergegenwärtigte sich die Kommission, daß die Stirn boten und es vorzogen, in Ehren sich einkerkern und Viktualienverpflegung im Etat des Reichsheeres zeitige Finanglage des Reiches und der Augenblick, wo verbannen zu lassen, als sich schmählich zu unterwerfen, für 1892/93 zu Grunde liegenden Durchschnittspreise infolge feitens der verbündeten Regierungen große Mehraufwen- werden von dem Organ des Liberalismus in schnöder der Preis steigerungen sich als unzureichend erwiesen bungen für die Wehrkraft des Landes in Anspruch ge Weise eben deshalb angegriffen. Eine deutschhaben. Von der geforderten Summe entfallen auf Preußen, nommen würden, es bedenklich erscheinen ließen, eine enderung freisinnige Zeitung ist es, die einem Gegner die Sachsen und Württemberg zusammen 5 748 083 M., auf des Naturalleistungs- Gesetzes in einem Sinne zu fordern, welcher die Militärverwaltung von Bayern 751 917 M. Trogdem ebenfalls große Mehrausgaben erheischen würde. In anbetracht gerichtlichen Werurtheilungen, die flammert sich die Regierung, frampfhaft an die Schußber Manöverlasten durch Provinzialfonds begnügt sich die kom- Ueberzeugungstreue verhängt worden sind. Freilich, der deffen und der schwebenden Verhandlungen über einen Ausgleich fängniß strafen vorhält, die über ihn wegen seiner zöllnerei. Warum? Weil die Junker es wollen.- mission, die Petition dem Reichskanzler zur Kenntnißnahme zu Narben lacht, wer Wunden nie gefühlt, und der butter- Während das Heerwesen viele überweisen. Die Betenten, schreibt die Germania" treffend, weiche Weißbier Liberalismus der Tante Voß behütet vor Hunderte von Millionen verschlingt, hat der Staat für wirklich fannt ist, haben also nur deshalb nicht auf die erhoffte und nahmegesetze werden von ihr gebilligt, und die Urtheile deren Klage als vollberechtigt von allen Seiten aner- unliebsamen Zusammenstößen mit den Herrschenden. AusDer Unterrichtskommission des preußischen Ab- verdiente Berücksichtigung zu rechnen, weil weitere, bebeu- jenes„ Gerichtshofes für katholische Angelegenheiten", eines geordnetenhauses giebt darüber guten Aufschluß. ende Mittel zur Vergrößerung der ohnehin schon Preußen giebt für gewerbliches Unterrichtswesen, faum mehr zu ertragenden Heereslasten gefordert werden. Ausnahme- Gerichtshofes vom reinsten Wasser, der preußiwiffenfchaftliche und gemeinnüßige Zwecke im Reffort bes und da will die offiziöse Preise noch glauben machen, die schen Sternfammer, erscheinen als Beweisgründe in Minifteriums für Handel und Gewerbe die Summe von Militärvorlage finde im Bolle immer mehr Anklang"!- den Auseinandersetzungen der Kulturkämpfer. Für eine 2 448 613 M. aus, wovon noch 120 000 m. durch eigene Einfolche Handlungsweise haben wir nur das Lächeln der VerDie Tauglichkeit zum Militärdienst. Wie unsere achtung. nahmen dieser Schulen gedeckt werden. Mit dieser geringfügigen Leser wissen, hatte ein offenbar sehr fachkundiger MitSumme vergleiche man die Forderungen der neuen MilitärDer Stumm theilt einem Berliner Antisemitenblatte vorlage. Von den dauernden Mehrkosten derselben entfallen arbeiter der Hamburger Nachrichten" die Ergeb weit über 40 Millionen Mark allein auf Preußen. Die 60 neuen nisse des diesjährigen Musterungsgeschäfts mit, er habe seinen Arbeitern" das Halten von antiBatterien Feldartillerie fosten, wie die Freifinnige Zeitung" einer eingehenden und ungünstigen Kritik unterzogen. semitischen Zeitungen nicht verboten. Also dieser Ukas betont, breimal so viel zu unterhalten, wie der preußische Wenn er zu dem Schlusse kam, daß man nehme was ist nicht erlassen worden.- Staat für das ganze gewerbliche Unterrichtswesen und die wissen- friechen könne, so bestätigten Mittheilungen aus verschie schaftlichen und gemeinnüßigen Zwede im Interesse des Gewerbe- denen Theilen des Reichs seine Auffassung. Der Reich 3 fchen Verwaltungsbehörden jeden BontottirungsBoykott und Boykott. Während früher die sä ch siwesens ausgiebt. Von den Kosten der geforderten neuen vierten Bataillone entfällt auf Preußen eine Summe, welche das Fünf- Anzeiger" hatte einen von uns gleichfalls gewürdigten versuch als groben un fug" unnachsichtlich ahndeten, fache von demjenigen beträgt, was Preußen für das gewerbliche Abschwächungsversuch jener Kritik unternommen. scheint neuerdings, wie der Frff. 8tg." geschrieben wird, Unterrichtswesen und die wissenschaftlichen und gemeinnüßigen diesen und vor allem gegen einen in gleicher Richtung sich eine andere Prazie nach dieser Richtung hin beobachtet zu Zwecke im Intereffe des Gewerbes ausgiebt. DerRegierungstommiffar bewegenden Artikel der" Post" wendet sich nun in der handen, nöthig feien 22. Auch das Bedürfniß nach anderen mann, und schließt seine treffenden Auseinandersetzungen um solche, die von antisemitischer Seite in Szene erklärte, es feien in Preußen jetzt nur 11 Baugewerksschulen vor- Freitag Ausgabe der Hamburger Nachrichten" der Fach- werden. Allerdings handelt es sich nicht, wie früher, um - Boykottirungsversuche von Sozialdemokraten, sondern gewerblichen Fachschulen werde nicht befriedigt. Die gegen mit dem Hinweis darauf, daß beim diesjährigen Musterungsgesetzt werden. Der Stadtrath in Bittau hatte vor einiger um solche, die von antisemitischer Seite in Szene wärtige Finanzlage des Staates aber vergeschäft anders wie früher, d. h. nach neuen Direktiven" hindere nicht blos die Errichtung neuer und die Verbesserung verfahren worden ist. Nach denselben", heißt es, werden Vereine nicht genehmigt, weil er in dem darin enthaltenen aber bergeschäft anders wie früher, d. h. nach„ neuen Direktiven" Zeit die Statuten des daselbst neugegründeten Reform" bestehender Fachschulen, sondern nöthige auch dazu, die Schulgelder zu erhöhen und die Zahl der Frei eben die bedingt Tauglichen, welche bisher in der Regel der stellen zu beschränken. Derselbe Jammer ist bekanntlich bei Ersatzreserve überwiesen wurden und nur ausnahmsweise Passus,„ daß die Mitglieder des Vereins nicht bei Juden dem Fortbildungsschulwesen, wo gleichfalls 10 pet. ins aktive Heer eingestellt werden konnten, in weit größerer und Judengenossen kaufen sollten", eine direkte Aufforderung Ausgaben gespart" werden sollen, dafür wird der Moloch Bahl als früher für den aktiven Dienst designirt. Dem zum Boykott erblickte. Die Kreishauptmannschaft in Bauzen Militarismus desto besser versorgt. gegenüber erscheint der lange Artikel im Reichs- Anzeiger" hat indessen jetzt auf die vom Verein eingelegte Berufung Der Reich 3- Anzeiger" bestätigt, daß der Kaiser sich als Wortklauberei; er kann an der Thatsache nichts än die betreffende Statutenbestimmung als ein sog. Boykott die Verfügung des Stadtraths zn Zittau aufgehoben ,,, weil mit dem Papst nicht über die Militärporlage unter dern, daß bei der Musterung mit Rücksicht auf die 60 000 halten habe, und erklärt des weiteren bezüglich der Blätter Mann mehr, welche die Militärvorlage in Aussicht nimmt, der Deffentlichkeit insofern, als hier nur die Berbindlichkeit nicht anzusehen sei, denn es fehle derselben der Charakter meldung, daß zwischen der Regierung und dem Zentrum ein Verkehr nicht mehr mit der alten Strenge verfahren wird, welche einer beſtimmten Bahl zu einem Vereine zusammen bestehe, welcher darauf abziele, für die Unterſtügung der Militär- die bisherige gute Qualität des Heeres gewährleistete." vorlage Ronzeffionen auf firchlichem Boden einzutauschen:" In getretener Personen vorliege." Gleiches Recht für alle ist den Besprechungen, welche zwischen dem Reichskanzler und Wilhelm II. und Ledochowski. Der Reich 3- die Losung! hervorragenben Mitgliedern bes Sentrums Anzeiger" schreibt in seiner heutigen Ausgabe im nichtüber die Militärvorlage stattgefunden haben, ist niemals, weder von der einen noch von der anderen Seite, von amtlichen Theile: solchem Handel die Rede gewesen." Rompromisselt wird
Die Militärvorlage. produktive Ausgaben nichts übrig. Der Petitionsbericht
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nachdem der gefährliche Drt passirt war. Er begleitete Andrej und Gregor bis zu einer Pferdebahn, die sie gerade in das Hauptquartier bringen mußte. Nach dem Hauptquartier!" rief Tanja mit kläglicher Stimme aus. Man wird ihn dort sicherlich zurückhalten."
Nein, das wird man nicht. Gregor bleibt dort um ihnen alles zu erzählen. Andrej wollte nicht eine Minute mehr, als unbedingt nöthig ist, bleiben."
Wirklich?" fagte Tanja erleichtert aufathmend. Für dieses Versprechen vergab sie ihm in einem Moment all' die Anft, die er ihr durch das Unterlassen der täglichen Sendungen verursacht hatte.
Es war sehr freundlich von Ihnen, daß Sie kamen, mich zu benachrichtigen," sagte sie zu David.
In ihrem Innern klang der Satz aber anders; es war sehr freundlich von ihm, daß er David darum gebeten.
Als Andrej seiner Schäßung nach bald kommen mußte, verließ sie David. Als er sich von ihr verabschiedete, bat er fie, Einiges an Andrej auszurichten. Sie erinnerte fich dunkel es versprochen zu haben. Sicherlich hatte sie zum Zeichen der Zustimmung mit dem Kopfe genickt; doch als David fort war, wußte sie nichts von ihm und seinen Aufträgen; sie stellte sich hinter den Fenstervorhang, von wo aus sie die ganze Straße übersehen konnte.
Der Gedanke, daß Tanja seinetwegen unruhig sein fönnte, dämmerte in Andrej's Geist erst auf, als der Bug die letzten paar Stationen vor St. Petersburg durcheilte. Er vermuthete aber nicht einen Augenblick, daß ihre Befürchtungen ernster Natur gewesen wären. David, der diesen Weg so wie so gehen mußte, bat er sie zu besuchen, nur in der Absicht, Tanja vom Verlassen des Hauses zurückzuhalten, falls sie dies vor hätte. ( Fortsetzung folgt.)
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Gegen
" Die Form, welche die Kölnische Voltszeitung" einer an den Kardinal Ledochowsti gerichteten huldreichen Aeußerung des Raisers grebt, ist vollständig erfunden." Was der Kaiser gesagt hat, darüber schweigt das amtliche Organ. Ist nun die erste Lesart richtig?
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Bundesräthliches. In der am 27. d. M. abgehaltenen Plenarsigung des Bundesrath 3 wurde dem Entwurf eines Gefeßes, betreffend die Feststellung eines zweiten Nach= trages zum Reichshaushalts- Gtat für 1892/93, und dem Entwurf von Bestimmungen, betreffend die Be fchäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in 8iegeleien, die Zustimmung er theilt. Der Antrag Badens, betreffend die Aenderung der Statuten der Badischen Bank", und der Entwurf eines Gesetzes wegen Abänderung des Gesetzes vom 1. Juli 1872 über die Ge bühren und Kosten bei den Konsulaten des Deutschen Reichs wurden den zuständigen Ausschüssen zur Vorberathung über
wiesen. Endlich wurde über mehrere Eingaben in Boll- und Steuerangelegenheiten Beschluß gefaßt.-
Junkerliche Sozialreform. Tageblatt" schreibt man:
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Eine Tartaren- ,, Berichtigung". In der„ National Beitung", dem Blatte, das wenigstens in Einem seit seinem Bestehen konsequent gewesen, in seiner unanständigen Kampfesweise gegen den Sozialismus, lieft
man:
Der Abgeordnete Stadthagen hatte im Reichstage be hauptet, daß in der belgischen Armee eine Vereinigung von Unteroffizieren und Gemeinen entdeckt worden sei mit dem Zweck, im Falle eines Aufruhrs nicht auf die Aufrührer zu feuern. Ein höherer Offizier theilt uns nun mit, daß er der Begründung dieser Behauptung nachgeforscht und die Nachricht von befreundeter Seite aus der belgischen Armee erhalten habe, es sei kein wahres Wort an der Sache. Der Geist der Unteroffiziere und Soldaten sei durchaus gut, und die zahlreichen Verführungsversuche der Sozialisten seien bis dahin stets an der Mannschaft abgeprallt. Die Gesinnung derselben sei unbedingt zuverlässig, und nicht ein einziger würde in die Luft feuern."
Wir wissen nicht, aus was für Quellen dieser höhere Offisier" geschöpft hat. Trübe aber find fie. Die Borgänge in Belgien haben sich so zugetragen, wie berichtet. Was sich z. B. in Tournai abgespielt hat, ist bekannt. Dem Berliner Daß dem höheren Offizier" die befreundete Seite" über den Sachverhalt nichts mittheilt, ändert nichts an diesem In Bukow auf dem Rittergute werden ca. 40 pol: Sachverhalt, der trotz aller höheren Offiziere" feststeht. Es nische Weiber, fogen. Schnitter, beschäftigt. Diese Leute fonnten ihre furchtbare schlechte Behandlung nicht mehr länger ist natürlich, daß die belgischen Machthaber allen Grund ertragen, denn sie werden viehisch gemißhandelt; sie beschloffen haben, die peinliche Angelegenheit toota uschweigen. daher, alle zusammen zu fliehen, und führten dieses Borhaben Was ihnen fatal ist, erklären sie für unwahr", in Belgien am Sonnabend aus, indem diefelben mit einem Zuge nach wie bei uns. Berlin famen, um eventuell hier Schutz zu suchen. Kaum
wurde aber auf dem Gute die Flucht entdeckt, als ihnen sofort Wegen Gelächters ist eine Versammlung des neu ein Telegramm hierher nachging, in welchem der Kriminal- gegründeten freisinnigen Vereins für die Kreise Neustadt, polizei aufgegeben wurde, die Flüchtigen anzubalten und zu Karthaus, Bugig, welche in Neustadt in Westpreußen stattverhaften. Es wurden sofort awei grüne Wagen nach fand, von dem Bürgermeister März in Neustadt aufdem Bahnhof geschickt, und beim Eintreffen des Zuges, mit gelöst worden. Mitten in der Abstimmung erklärte ein welchem die Entflohenen anfamen, wurden diefelben jammt und Chauffee- Aufseher Kuhn mit erhobener Stimme, daß er es fonders als Gefangene auf das Polizeipräsidium übergeführt. Dieser Augenblick der Verhaftung soll berzzerreißend gewesen gewesen sei, der den Liberalen, wie Eingangs der Versein; die Leute verstehen fein Wort deutsch , und fein Dol fammlung erwähnt wurde, einen Saal abgetrieben habe. metscher war zugegen, welcher ihnen hätte zur Seite stehen Die etwas tonfufen Ausführungen des Redners verhallten tönnen, dabei zeigten sie durchweg ihre Körpertheile, wielunter dem Gelächter der Versammlung. Da erhob sich