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Br. 200. 26. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sombend, 28. Auguf 1909.

laffen, um den Schein der Mißhandlungen zu erwecken". Wer soll brauereien geforderten. Und mit dem Preise von 18 M. kann denn das alles festgestellt haben? Festgestellt sind Verlegungen, die Genossenschaftsbrauerei nicht nur den Steueraufschlag Paftor Breithaupts ruhiges Gewiffen. Das weiß am besten die Waisendeputation selber. Feststellungen tragen, sie will damit auch noch ihre Kapitalkraft erhöhen. Der Pastor Breithaupt, der noch immer als Vorsteher sollte man vornehmen bezüglich der Angabe, daß auch auf die Sohlen Die Ringbrauereien dagegen erklären, mit einem Preise von der Anstalt Mielczyn seine Befferungsversuche an Berliner   geprügelt worden sei. Uns ist diese Angabe von so vielen Personen 20 M. nicht auskommen zu können. Was es mit dieser Be­Fürsorgezöglingen fortsegen darf, hat dem Zentralblatt gemacht worden, daß wir schon um dieses einen Punktes willen hauptung auf sich hat, zeigt die Preisfestsegung der Genossen­für Vormundschaftswesen, Jugendgerichte und Fürsorgeerziehung" Wahrheit festgestellt zu sehen. wünschen müssen, durch gerichtliche Untersuchung die schaftsbrauerei. Diese zu vernichten ist daher die Absicht der Ringbrauereien. Zu diesem Zwecke soll die Genossenschafts­eine Selbstverteidigung übersandt. Das Blatt hat leider nicht den Auch Pastor Breithaupt müßte diesen Wunsch haben und brauerei von jenen bei ihren Kunden bis zu 2 M. unterboten Wortlaut seiner Buschrift veröffentlicht, sondern nur einen Auszug daher selber eine gerichtliche Prüfung herbeizuführen suchen. Im werden. Hoffentlich ist kein Wirt dunum genug, den Ring­daraus mitgeteilt. Es heißt da: Pastor Breithaupt, Leiter des Fürsorgeftifts Mielczhn, Rathause der Stadt Berlin   wird man ihm diese Mühe nicht ab- Teuten auf den Leim zu triechen. betont in einer Zuschrift an die Redaktion, daß die Annehmen, der Berliner   Kommunalliberalismus wird gegen schuldigungen, wonach starke Mißhandlungen von Zöglingen in ihn feinen Staatsanwalt mobil machen.

an.

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Vom Bierkrieg.

die ferner

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In Solingen  , wo nach einem Uebereinkommen der Wirte der Anstalt vorgekommen seien, maßlos übertrieben und entstelt mit den Brauereien, die diesen 4 M. Aufschlag pro hektoliter be= seien. Es wäre den Angaben der verlogenen und verkommenen willigt hatten, die Schankgefäße kleiner werden sollen, scheint es zu Burschen unbedingter Glaube geschenkt worden und ihre Aussagen einem heftigen Bierkrieg zu kommen. In einer am Mittwoch abe feien als unverbrüchliches Evangelium verkündet worden. In gehaltenen Sigung von Vertretern des Metallarbeiter- Verbandes, des eine Preßfehde wolle er sich nicht einlassen, bebor die Sache von Industriearbeiter- Verbandes, des Gewerkschaftskartells, der sozialdemo den zuständigen Stellen Berliner   Waisendeputation, königl. Re­fratischen Parteileitung und der Verwaltung des Solinger Gewerkschafts­gierung in Bromberg  , Aufsichtsrat des Stiftes das letzte Wort Die Verhandlungskommission der Gastwirte hatte die Dbmänner Hauses wurde einstimmig beschlossen, über sämtliche Brauereien gesprochen worden sei. Besonders schmerzlich habe er es empfunden, und Vertrauensleute der einzelnen Vereine und Bezirke der Gast- und Wirtschaften des oberen Streises Solingen   den Boykott zu ver­daß der Name des P. v. Bodelschwingh, der nicht das gerinste wirtsverbände zum 26. August nach den Arminhallen" zusammen- hängen, wenn die Brauerei Beckmann- Solingen ihre Forderung, daß mit den Vorkommnissen zu tun habe, in die Debatte gezogen berufen. Von den Brauern ist nach längeren Verhandlungen den auch das Gewerkschaftshaus, ein Hauptabnehmer der genannten worden sei. Er habe zwar in Bethel   und Hoffnungstal unter Gastwirten erklärt worden, daß sie an einer Preiserhöhung von Brauerei, einen Aufschlag von 4 M. zahlen soll, hochhält. Genau Bodelschivingh gearbeitet und rechne sich dies auch heute zur Ehre 3,50 m. unbedingt festhalten wollten. Dafür sollen in derselben Weise soll mit den Branntweinlieferanten verfahren werden, wenn sie höhere Preise fordern. In seine jezige Stellung jedoch sei er ohne jedes 8u4/ 10- Ausschänken nur noch 20 verkaufen dürfen; 7/20 tun bon feiten des Herrn P. v. Bodelschwingh gekommen. Auch in Opladen  ( unterer Kreis Solingen) erhob eine stark den Gastwirten diefelben Vergünstigungen gewährt werden, besuchte Versammlung von Arbeitern der dortigen Eisenbahn­Pastor Breithaupt schließt seinen Brief mit der Aeußerung, er wie den Kantinen und Staatswerkstätten. Außerdem soll werkstätten Einspruch gegen die außerordentliche Erhöhung fehe ruhigen Gewissens dem Ausgang der Untersuchung ent­den 10= Ausschänken sowie den größeren Lokalen die der Bierpreise. In dem Beschluß dieser Versammlung heißt es: gegen. Untersucht ist die Affäre Mielczyn bisher noch von feiner Remunerationen, als Küchenzuschüsse, Mobiliarbeleihungen uſtv. in Die Versammlung erflärt es für ein Unrecht, daß die erhöhte Bier­Gerichtsbehörde, sondern nur erst von Verwaltungsbehörden. Herr Bufunft nicht mehr gewährt werden. Für den Fall, daß die Gast- steuer nicht nur ganz auf die Konsumenten abgewälzt, sondern Breithaupt sieht ruhigen Gewissens dem Ausgang der Untersuchung wirte dies Angebot nicht akzeptieren, wollen die Ringbrauereien außerdem ein Mehr gefordert werden soll, das den Steuer­entgegen" und will fich in eine Preßfehde nicht einlaffen", eine Preiserhöhung so lange nicht eintreten lassen, bis sämtliche betrag mehrfach übersteigt. Die Versammlung ersucht die bebor das letzte Wort gesprochen" ist. Aber das hindert ihn nicht, ringfreien, vornehmlich die Genossenschaftsbrauereien zum Stonkurs Birte, bei diesem Einspruch mit der Bürgerschaft Hand in Hand zu gehen, anderenfalls sich die Versammlung genötigt sieht, die ges schon jetzt und immer wieder die Presse zu seiner Verteidigung zu gedrängt worden sind. famte Bürgerschaft Opladeus zu ersuchen, bis zur Wieder­benutzen. Wer vor diesem Mann gestanden und mit angehört hat, Von allen Rednern in der Versammlung wurde betont, daß herstellung der früheren Preise sich des Biergenusses boll twie er selber schlimme Anschuldigungen gegen seine Person als zu den Gastwirten nichts anderes übrig bleibe, als das Angebot der ständig zu enthalten." treffend hat beſtätigen müssen, der wird zu solchen nachträglichen Berliner   Brauer abzulehnen. Man dürfe den Brauern zumuten, Verteidigungsversuchen verwundert den Kopf schütteln. Die daß sie vornehmlich den Genossenschaftsbrauereien das Lebenslicht In Köln   beschlossen am Freitag über 1000 Wirte einmütig, den bürgerliche Presse beschirmt ihn selbstverständlich, und ansblasen wollen. Dagegen haben die Gastwirte mit aller Ent- Brauern nur den Betrag der Steuererhöhung zu bewilligen. Alle es ist in dieser Hinsicht interessant, daß bürgerliche Beitungen schiedenheit Front zu machen. Das sei klar, die Brauer würden bisher gemachten weitergehenden Bugeständnisse wurden zurück­Berlins noch vor Erscheinen der betreffenden Nummer des erst recht diktatorisch auftreten, sobald die ringfreie Konkurrenz be- gezogen. " Zentralblatt" in die Lage gekommen sind, obige Notiz zu feitigt sei. Aufgabe der Gastwirte müsse es auch sein, den Kon­veröffentlichen. Das Zentralblatt" selber erweist Herrn Breit- fumenten lar zu machen, welche Absichten die Brauer bei ihrer haupt die Liebe, die Mielczyner Vorgänge als von einer Tattit verfolgen. Man erklärte den Brauern, nur die Summe als fensationslustigen Presse wahrscheinlich start übertrieben" zu be- Aufschlag zu bewilligen, die durch die Brausteuererhöhung gerecht­zeichnen, obwohl die Redaktion dieser Zeitschrift keine Ahnung da- fertigt sei. von hat, mit welchen Beweismitteln und in welchem Umfange die Erziehungsmethode des Pastors Breithaupt beleuchtet werden könnte, ivenn einem Gericht Gelegenheit gegeben würde, die Affäre Mielczyn zu untersuchen.

,, Zeppelin"

auf der Fahrt nach Berlin  .

Zum Schluß wurde eine Resolution einstimmig angenommen, Die feit Wochen in der Presse und in der Bevölkerung erörterte die den Vertretern, welche bisher mit den Brauern verhandelten, Fahrt des Zeppelinschen Luftschiffes nach der Reichshauptstadt hat den Auftrag erteilt, nicht über 2,50 W. als Aufschlag zu gestern früh um 4 Uhr 35 Minuten von Friedrichshafen   aus begonnen. M. bewilligen. Sollten die Brauer dieses für sie äußerst günstige An- Der Aufstieg hat also, da er nach vorgestriger Meldung bereits um Die Mielczhner Erziehungsgreuel bleiben hängen auf Pastor gebot ablehnen, dann werden die Wirte über die weiter zu unter 3 Uhr erfolgen sollte, eine Verspätung erfahren, welche durch un­Breithaupt, und sie werfen ein grelles Licht auch auf die An- nehmenden Schritte Beschluß fassen. Die Vertreter der Organi  - günstiges Wetter notwendig wurde. Soweit sich im Augenblick be schauungen seines Lehrers Pastor v. Bodelschwingh. Den B a storen fationen verpflichteten sich, in ihren demnächst stattfindenden Berurteilen läßt, find, außer einem kleinen Defelt an einem Propeller und ihren Preßorganen scheint das doch ein bißchen peinlich sammlungen dafür einzutreten, daß alle ihre Mitglieder sich auf den in der Nähe von Gunzenhausen  , zwischen Nördlingen   und Nürnberg  , zu sein. In einem hiesigen Blatt für Gottesfurcht, dem Reich", Satz von 2,50 M. Aufschlag einigen. die eine zweimalige Landung erforderlich machten, erhebliche Störungen das bisher Klugerweise über die Mielczyner Vorgänge gefchwiegen in der Fahrt nicht zu verzeichnen.

Kleines feuilleton.

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Ueber Aufstieg und Verlauf der Fahrt orientieren folgende Friedrichshafen  , 27. Auguft, 3 Uhr 10 Min. früh. Die Vors Aufstieg erst in einer halben Stunde zu erwarten. Der Regen hält bei mäßigem Winde noch immer an. Auch aus Nürnberg   wird an haltender Regen mit leichtem Winde gemeldet. In Ravensburg   be­ginnt ebenfalls ein leichter Regen niederzugehen. Stuttgart   meldet trockenes, aber bedecktes Wetter.

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hatte, finden wir jegt eine Verteidigung Breithaupts. Sie ist Die Erste Genossenschaftsbrauerei" rüstet zum Kampf zusammengeschrieben nach dem bekannten Rezept, das aus dem Nat- gegen den Ring. Sie hat bisher das Bier an ihre Mit- Telegramme: Das war ein haus stammt. Die Fürsorgezöglinge von Mielczhn werden ge- glieder zum Selbstkostenpreise abgegeben. schildert, wie wenn die meisten völlig verkommene Burschen Fehler. Es wäre notwendig gewesen, auf Abstoßung der bereitungen zum Aufstieg des 3. III" find im Gange, doch ist der feien, die Prügelleistungen Breithaupts und seiner Leute schwer lastendenden Hypotheken und auf Bereitstellung von werden als harmlos hingestellt. Dabei hat Breithaupt selber Mitteln für Erweiterung der Anlagen bedacht zu fein, an­eingestehen müssen, daß Böglinge aus geringfügigen Anstatt nur auf möglichst niedrige Preise. Jezt wird man diese lässen ausgepeitscht wurden, z. B. einer, weil er bei der Arbeit heraussetzen, um Kampfmittel flüssig zu machen. Da übrigens geraucht hatte, ein anderer, weil aus einer Aeußerung Fluchtgedanken Ueberschüsse, die gemacht werden, den Mitgliedern wieder herausgehört wurden usw. Wo sind denn die schweren Wider- zufließen, hätte die Preispolitik der Genossenschaftsbrauerei Friedrichshafen  , 27. August, 4 Uhr 30 Min. früh. Nachvem der feglichkeiten", die genötigt haben sollen, zur Beitsche au greifen? für die Deffentlichkeit eigentlich gar kein Interesse. Aber Stegen aufgehört hat, ist das Luftschiff 8. III" soeben aufgestiegen Auch für die allererste Brügelegetution, die in Wielczyn vollstrect unter den obwaltenden Umständen beleuchtet sie trefflich die und in nördlicher Nichtung auf Ravensburg   zu davongeflogen. Natürlich muß die wurde, war Anlaß nicht eine widersetzlichkeit, sondern- 8igaretten Plündergelüfte der Ringbrauereien. Ravensburg  , 27. August. Um 5 Uhr 12 Min. kam das Luftschiff rauchen. Das Reich" nennt es festgestellt, daß dauernde gesund- Genossenschaftsbrauerei die erhöhte Brauereisteuer zahlen. Aus in flotter Fahrt hier durch; das Wetter ist trocken und beinahe wind­heitliche Nachteile oder Verletzungen nicht zu ermitteln waren, diesem Grunde, in Verbindung mit der Absicht gegen den still, der Himmel flart langsam auf. daß auch niemand Stockprügel auf die Fußsohlen erhalten hat, daß Ring zu rüsten, hat sie beschlossen, den Preis ihres Erzeug- Bicberach, 27. Auguft. Das Luftschiff hat um 5 Uhr 26 Min. einzelne Burschen Wunden entweder sich selbst beigebracht niffes auf 18 M. pro Hektoliter zu erhöhen. Damit steht der Mochenwangen  , um 5 Uhr 40 Min. Aulendorf  , um 6 Uhr Biebearch haben oder die vorhandenen absichtlich nicht haben heilen Preis um nur 50 Pf. über dem bisher schon von den Ring- in nördlicher Richtung passiert. Voltaire als unfittlicher Schriftsteller. Ein eigenartiger Rechts- Mit der Schnelligkeit des durcheilenden prinzlichen Kraftwagens streit, der die von der beflagten Partei behauptete Unsittlichkeit der pflanzte sich das Hoch- und Hurrarufen fort, und man ch Taschen­Werke Voltaires zur Ursache hatte, wurde, wie Publishers Weekly" tuch, das erst mit Begeisterung geschwungen wurde, ward vers mitteilt, fürzlich vor dem Obersten Gerichtshof von New York   als stohlen benugt, um Tränen der Rührung wegzuwischen, Ein Berliner   Zeppelintag" im Jahre 1788. Berlin   erlebte Berufungsinstanz verhandelt. Ein gewisser Bater 3. Quine hatte die das überschäumende patriotische Gefühl den schon einmal einen Lufttag erster Ordnung, wie er uns mit all mit einer dortigen Buchhändlerfirma einen Vertrag auf Lieferung Augen entlockte. In die unaufhörlich donnernden Grüße feinem Drum und Dran wieder bevorsteht. Es war im September einer für vollständigen Voltaireausgabe abgeschlossen, die aus den Steinbrüchen her eine Ovation, die Letmathe  1788, als die Einwohner Berlins   den Luftballonaufstieg erwarteten, er zweihundert Dollar zu zahlen versprach, und erhielt allein in diefer diefer Großartigkeit ausführen fann mischte den der König der damaligen Luftschiffer", Blanchard, zeigen auch die gewünschten Bücher. Beim Abschluß des Vertrages war sich der eherne Slang der der Kirchengloden und das helle wollte. Damals handelte es sich um einen der ersten Ballonauf- ihm nach seiner Angabe die Versicherung gegeben worden, daß die Bimmeln des Krankenhausglöckchens. Schon morgens, als ftiege in Berlin  , wenn nicht überhaupt um den ersten. Am 27. Sep- Bücher einwandfreien Inhalts und für jedermann zum Lesen ge- der Prinz mit dem 8 Uhr- Zuge durchkam und am Bahnhof einige tember 1788 stieg Blanchard vor den Augen einer riesigen Menschen- eignet seien. Nach seiner Anschauung war das indessen nicht der Minuten Aufenthalt hatte, wurde er mit einer Kanonade begrüßt, masse von dem großen Exerzierplatz auf, der sich damals vor dem Fall, er fand vielmehr, daß Voltaire   zum Lesen in seiner Familie die ihm unvergeßlich sein wird. Es sollen über 1000 Dynamit Brandenburger Tor   an der Stelle des heutigen Reichstagsgebäudes nicht geeignet" sei, und verweigerte infolgedessen die Bezahlung. Die patronen verschossen worden sein. Auch uns ist seine Durchfahrt befand. Mitten auf diesem Blake, so zitiert Linte nach einem Firma fuchte nun ihren Anspruch mit einer Klage beim neunten unvergeßlich. Die Kinder werden einst ihren Kindern älteren Berichte, erhob sich ein Riesensaal, in dem sich der Ballon städtischen Bezirksgericht durchzusetzen, wurde aber damit abgewiefen. erzählen, daß auch sie haben jubeln und grüßen dürfen, und befand; rings umher waren Bläße für 4000 Zuschauer abgegrenzt. Gegen dieses Urteil legte sie beim Obersten Gerichtshof Berufung mit dem daß die freundlichen Widergrüße des jugendlich männlich hübschen Die ganze Schaubühne war von ungeheuer großen Jagdneßen um- Erfolg ein, daß das erste Urteil aufgehoben und die Sache zur neuerlichen Kaisersohnes ihnen ins Herz gedrungen sind". spannt, die von einem großen Aufgebot von Soldaten Tag und Verhandlung an die Erstinstanz zurückgewiesen wurde. In der Be­Macht bewacht wurden. Die Polizei hatte ganz besondere Vorsichts- gründung seiner Ansicht führte das Oberste Gericht u. a. aus: maßregeln getroffen. Die Zeit des Ballonaufstieges war auf 3 Uhr" Der Zweck des Gesetzes, das den Vertrieb oder die Veröffentlichung 40 Minuten nachmittags festgesetzt, aber schon um 12 Uhr wurde unfittlicher Literatur verbietet,' ist die Verhinderung der Verbreitung das Brandenburger Tor   für Wagen und Reiter gesperrt. Jeder einer Literatur, die der Allgemeinheit anstößig ist. Diese Regel auf männiglich" wurde ernstlich verwarnt, sich bei der härtesten Strafe die Verhinderung des Vertriebes oder der Beröffentlichung Voltaires alles Zubringens zu enthalten." Schon um ein Viertel nach Zwei icher Werke anzuwenden, würde ihrem Zweck nicht entsprechen. Mögen die erschien der König auf dem Plake, und bald darauf kam auch der Anfichten in bezug auf Voltaire   in vieler Beziehung auseinander ganze Hofstaat. Zur festgesezten Stunde machte Blanchard mittels gehen, so kann doch niemand den Einfluß seines Lebenswertes auf einer Maschine an der einen Seite des Saales eine Oeffnung, und die Beförderung der Gerechtigkeit und Menschlichkeit und der Herr­der Ballon schwebte ins Freie, bejubelt von der vieltausendföpfigen schaft der Vernunft im öffentlichen Leben leugnen." Der Richter Menschenmenge. Gleich darauf fuhr der Luftschiffer wohlgemut in bemerkte noch, daß das aufgehobene Urteil allerdings nicht das erste die Lüfte empor. Aus einer Höhe von 3000 Fuß ließ er einen war, das Voltaire   verurteilte, und daß sogar im Jahre 1786 ein Fallschirm herunter, an dem ein Korb mit zwei kleinen Hunden junger Mann, in dessen Befig sich ein Eremplar des Dictionnaire hing. Dieser sentte sich langsam und kam, ohne daß die Hunde philosophique  " fand, in Paris   öffentlich verbrannt wurde. eine Beschädigung erlitten hatten, in der Gegend des Gesund­brunnens zur Erde. Blanchard erreichte, wie er selbst in der .Gazette littéraire de Berlin" schilderte, eine Höhe von 5764 Fuß Von Tränen, Dynamit und Kindestindern. und tam in der Gegend des Dorfes Buchholz zur Erde nieder. Wenn Prinzen auf Reisen gehen, dann bekommen die guten Dorthin hatte sich natürlich eine ganze Wolfe von Neugierigen Batrioten manches zu sehen und haben Stoff für den Stammtisch. gedrängt. Bald nach der Landung erschien eine mit sechs Pferden Die fnechtswonnefeligen Blätter aber feiern Orgien höchster Hingabe. bespannte fönigliche Chaise, die den kühnen Luftschiffer in einem Einen ganz netten Reford und das will im Deutschen Reich   etwas wahren Triumphzuge nach dem Nationaltheater fuhr, wo dicht neben heißen schuf das Letmather Wochenblatt", das irgendwo im der königlichen Loge eine Loge für Blanchard reserviert war. Bei Sauerlande erscheint. Ein Prinz war durch das Ländchen im der Fahrt von Colon nach New York   befindliche Dampfer Ancon" seinem Erscheinen wurde Blanchard vom Publikum mit lautem Automobil gefahren und gewöhnliche Sterbliche hatten nur den berichtet, daß er am 11. August um Mitternacht südlich von Waelings Jubel begrüßt; dann erstattete er dem König Bericht über den Staub gespürt und die Auspuffgafe gerochen, die auch im Gefolge Jsland mit der 1700 Stilometer entfernten Station auf Manhattan  Ausgang seiner Fahrt. Blanchard war der Held des Tages und pringlicher Automobile immer noch auftreten. Der angestellte oder Beach in drahtlosem Verkehr gestanden habe. Der Anicon" ist bor  wurde nicht nur mit Ehren, sondern auch mit fostbaren Geschenken zu diesem Zweck besonders ausersehene Byzantiner des Blättchens furzem mit einen neuen, fehr starken Apparat für drahtlose Tele­überhäuft. aber dichtete: graphie versehen worden.

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Humor und Satire.

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Notizen.

Das Lessing- Museum( Königsgraben 10) wird von jetzt ab immer am Sonntag, vormittags 11-1 Uhr( nicht mehr Sonnabend nachmittag), geöffnet sein. Die Erinnerungen an Ewald Christian v. Kleist, die fürzlich am Gedenktage außerordentlich zahl­reiche Besucher angezogen hatten, werden Sonntag, den 29., noch ausliegen. Der Eintritt ist frei.

Die Nationalgalerie erwarb von dem in Berlin  tätigen Maler Otto H. Engel   das Gemälde Im Dänental", das gegen ein 1902 angekauftes Bild Friesische Mädchen" eingetauscht wurde. Theaterchronit. Das Neue Schauspielhaus wird vom 1. bis 15. September im Kammerspielhause Henry Bernsteins Lustspiel Die Sünde" aufführen.

-Ein neues oftheater wurde in Kassel   eingeweiht. Aus dem Wolfffchen Telegramm, das diese feierliche Angelegenheit berkündet, erfährt man nur von Uniformen, staatlichen Spizen, Hochs, Verneigungen und ähnlichem.

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1700 ilometer Funtspruch auf See. Der auf