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Gewerkschaftliches.

Unternehmer als Schießheld.

Der Schuhfabrikant Leininger, der erst kürzlich seinen Betrieb bon Klausen nach Rodalben verlegte, und in bezug auf Behandlung seiner Arbeiter nicht gelobt wird, hat sich auch schon im neuen Wirkungsfreis einen besonderen Ruhm erworben. Das Gewerbe­gericht hat sich bereits wiederholt mit ihm beschäftigen müssen, wobei Beleidigungen, Bedrohungen und Mißhandlungen der Ar­beiter oft Gegenstand der Verhandlungen waren. Bei diesen Taten hatte sich besonders der 21 Jahre alte Sohn Michel des Firmen­inhabers hervorgetan. Kürzlich wurde der Zwider Durm infolge einer Auseinandersetzung mit dem vorgenannten Herrn ohne Kündigung entlassen. Bei dieser Gelegenheit will Durm auch mit einem Revolver bedroht worden sein. Allerdings, eine Anzeige bei der Amtsanwaltschaft war ergebnislos. Die Einleitung des Straf­verfahrens wurde abgelehnt mit der Begründung, es sei nicht er­wiesen, daß Leininger einen Revolver gehabt habe. Nach einigen Tagen hatte auch Frau Durm, die ebenfalls in dem Betriebe ar­beitete, eine Auseinandersetzung mit dem jungen Herrn Leininger, die damit endete, daß sie nicht nur in gröblicher Weise beleidigt, sondern auch mißhandelt wurde. Am nächsten Sonntage traf Durm, der in Begleitung mehrerer Freunde durch das Dorf ging, mit Michel Leininger zusammen. Er wollte ihn wegen der Beleidigung seiner Frau zur Rede stellen. Da riß 2. einen Revolver heraus, rief: Geh hinweg oder ich schieße" und schon im nächsten Augen­Flide frachten hintereinander mehrere Schüsse. Durm, aus mehreren Wunden blutend, stürzte zu Boden. Leininger flüchtete, wurde aber dann später verhaftet. Ob der Herr Staatsanwalt nun­mehr Gelegenheit nimmt, gegen die Heldentaten des Leininger, die doch offensichtlich eine öffentliche Gefahr bilden, einzuschreiten? Die Arbeiter aber sollten aus diesen Vorgängen lernen, wie wenig sie vom Unternehmer respektiert werden, wenn diesem keine gute Organisation gegenübersteht. Lediglich die mangelhafte Organi­sation ist schuld daran, daß Herr Leininger in solcher provozieren­den Weise gegen einzelne Arbeiter auftreten konnte,

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Berlin und Umgegend. Achtung, Maschinisten und Heizer!

Das Maschinenpersonal im Berliner Eispalast ist wegen Lohn­differenzen in den Ausstand getreten. Der Berliner Eispalast, Lutherstr. 22/24, ist für Maschinisten und Heizer gesperrt. Zentralverband der Maschinisten und Heizer sowie Berufsgenossen Deutschlands , Verwaltung Groß- Berlin.

Der Streit der Jungbierkutscher beendet.

Die Jungbierfutscher und Mitfahrer haben am Sonnabend be­schlossen, die Bedingungen, welche die Kommission mit den Brauerei­besitzern vereinbart hat, anzunehmen.

Der Streit ist damit beendet.

Werner vom Deutschen Transportarbeiterverband berichtete über die Verhandlungen, die am Freitag mit den Brauereibesigern statt­gefunden haben. Das Ergebnis war, daß das Liter Braunbier für 12 Pf. und das Weißbier für 18 Pf. verkauft wird.

Betont wurde besonders, daß die Unternehmer sich verpflichtet haben, das Jungbier für die Zukunft stärker einzubrauen. Der ber­einbarte Tarifvertrag soll auf drei Jahre Geltung haben. Meinungs­verschiedenheiten oder Streitigkeiten sollen durch eine paritätische Schlichtungskommission erledigt werden.

Gegen 6 Stimmen wurde beschlossen, von Montåg früh die Arbeit wieder aufzunehmen.

8weds Legitimation find.vom Transportarbeiterverband fofort neue Karten von grüner Farbe an die Fahrer ausgehändigt worden. Es wird gebeten, daß die Konsumenten besonders darauf achten, denn nur die grünen Karten gelten als Ausweis dafür, daß die Fahrer organisiert sind und den Streit mitgemacht haben.

Deutscher Transportarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin.

Deutfches Reich.

Der Abwehrstreit der Töpfer in Königsberg i. Pr. Arbeitsverhältnis, das zwischen beiden bestand, hatte schon am dauert nunmehr bereits volle acht Monate. Daß dieser Kampf 26. September v. J. sein Ende erreicht. Beim Weggange händigte immer noch nicht sein Ende erreicht hat, liegt vor allem an dem der Beklagte dem Kläger das Verbandsbuch, eine Innungseinrich Berrat der Hirsch- Dunckerschen, die früher zumeist bei der gesperrten tung, nicht aus, sondern übersandte es dem Obermeister. Wie der Firma Bonn beschäftigt waren, und vor dem Beginn des Abwehr- Beklagte erklärte, tun das andere Meister auch, wenn sie einen tampfes, der am 1. Januar d. J. seinen Anfang nahm, den reduzierten Gesellen von der Art" des Klägers entlassen. Der Kläger be. mühte sich vergeblich, das Buch wiederzuerhalten. Erst nach Tarif der Unternehmer anerkannt hatten.

Vor einiger Zeit glaubten die Hirsche für die in der Klemme mehreren Monaten wurde ihm ein Ersatzbuch ausgestellt. Da in befindlichen Königsberger Töpfermeister noch ein übriges tun zu müssen. das Verbandsbuch die Arbeitszeugnisse eingetragen werden, Kläger Ihr Generalsekretär Lange erließ einen Aufruf, worin er die Mit- ohne diese anderweitige Stellung nicht erhalten konnte, forderte er glieder aufforderte, nach Königsberg zu gehen und ihren gegen die nun für den ihm durch die Arbeitslosigkeit erivachsenen Schaden Verschlechterung ihrer Lebenslage fämpfenden Kollegen in den Rüden eine Entschädigung. Das Gericht war der Ansicht, daß diese Ge zu fallen. Hier zeigten aber die Arbeiter mehr Klassenbewußtsein, bräuche gegen die guten Sitten verstoßen, da dem Arbeiter durch als ihr Führer". Sie folgten der menschenfreundlichen Einladung das Einbehalten sämtlicher Papiere die Möglichkeit genommen Den dem Kläger ent­ihres Sekretärs nicht. Auch sonst leidet die Führung des werde, anderweitig Arbeit zu erhalten. Kampfes der Töpfer in Königsberg darunter, daß sich die standenen Schaden bemaß das Gericht auf 250 M. und es verurteilte im Abwehrkampf Befindlichen wiederum noch in zwei Gruppen teilen, den Beklagten zur Zahlung einer Entschädigung in dieser Höhe. in Lokalisten und Zentralisten. Man befolgt die Taktik, bei den Unternehmern, die am meisten im Druck sind und folglich den alten Ueber die Bedeutung der Unfallverhütungsvorschriften der Berufss Tarif bewilligen, die Arbeit aufzunehmen. Dadurch zieht sich der Stampf fehr in die Länge. Auf die Vorschläge der Zentralisten zur im Gegensatz zu der milderen Auffassung von Gewerbeinspektoren, schnelleren Erledigung des Kampfes bei günstiger Gelegenheit den hat sich das Reichsgericht( 4. Zivilsenat) in einem Urteil vom 22. April 1909 ausgesprochen. Das Reichsgericht sagt u. a.: Die Generalstreik zu proklamieren, gehen wieder die in Königsberg sich Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften sind, wie in der Mehrheit befindenden Lokalisten nicht ein. So wogt nun der der erkennende Senat des öfteren ausgesprochen hat, zwar keine Kampf, der durch die Uneinigkeit der Arbeiter bereits volle acht Schutzgeseze gemäߧ 823 Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs , sie geben aber, namentlich im Verhältnis der Genossenschaft zu ihren Monate andauert, immer noch unentschieden hin und her.

genossenschaften,

Ein klassisches Beispiel dafür, wie schädigend gerade auf wirt- Mitgliedern, die Richtschnur, welche Einrichtungen und Anordnungen schaftlichem Gebiete die Uneinigkeit der Arbeiter wirkt und wie not- diese zur Verhütung von Unfällen zu treffen und damit welche wendig eine einheitliche Gewerkschaftsorganisation ist. Der Kampf Sorgfaltspflichten sie gegen die versicherten Arbeiter und die Gee erfordert ja allerdings zurzeit nur wenig Opfer, weil die Aus- nossenschaft zu erfüllen haben, um dem Vorwurf der Fahrlässigkeit Die Bestimmungen, daß gefährliche Maschinen mit ständigen fast durchweg in den umliegenden Orten Beschäftigung au entgehen.( Vgl.§§ 112 ff. des Gewerbeunfallversicherungs­gesezes.) gefunden haben und auch für die nächste Zeit wieder Arbeitsangebote Schuhvorrichtungen versehen und jugendliche Arbeiter nicht daran nach auswärts vorliegen. Aber immerhin wäre jedenfalls ein beschäftigt werden sollen, haben ihren Grund darin, daß erfahrungs­energischer Vorstoß auf der ganzen Linie schon von Nutzen gewesen gemäß solche Personen ungeachtet aller Ermahnungen und war­und der Kampf beendet. So aber ist er heute noch unentschieden nungen infolge der ihrem Alter eigenen Unüberlegtheit und Sorg­und der kommende Winter mit naturgemäß schwächerer Arbeits- losigkeit an die Gefahr nicht immer denken, oder aus Leichtsinn gelegenheit legt dann den Organisationen wieder größere Opfer auf. und Uebermut ihrer nicht achten; die Hilfsmittel, die die Arbeit gefahrlos machen würden, besonders wenn ihre Handhabung wenig Zur Lohnbewegung der Binnenschiffer auf der Elbe bequem ist, nicht benützen und so zu Schaden kommen. Die Un melden bürgerliche Blätter, daß mehrere Betriebe der Binnenschiff- zulänglichkeit der Beamten in Ausübung der Aufsicht kann nicht zur fahrt ihren Bootsleuten einen besonderen Arbeitsvertrag zur Unter- Entlastung des Beklagten dienen. Die Unfallverhütungsvorschriften schrift unterbreitet haben. Wird die Unterschrift verweigert, so er- richten sich an ihn. Für seinen Betrieb sind sie erlassen. Er hat folgt die Entlassung. In einem Aufruf der Schiffseigentümer sie zu befolgen und wird, wenn er es unterließ, nicht dadurch ent­werden die Arbeiter zu einer Ermäßigung ihrer Lohnforderung er- schuldigt, daß die behördlichen Aufsichtsbeamten die Zuwiderhand­mahnt, da die Binnenschiffahrtsunternehmungen in diesem Jahre lungen nicht merkten oder geflissentlich hingehen ließen. fast durchweg feine Ueberschüsse erzielt und vielfach die Kapitalrück­Tagen angegriffen hätten, um den Betrieb fortzuführen. Man be­fürchtet allenthalben einen baldigen Ausbruch des Kampfes.

Bertrag im Hamburger Schiffahrtsgewerbe. Die Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverbande für Binnenschiffer und verwandte Gewerbe einerseits und dem Ver­bande der Hafenarbeiter, Sektion Binnenschiffer, sowie dem Zen­tralverbande der Maschinisten und Heizer andererseits haben zu einer bis Ende 1912 gültigen Vereinbarung geführt.

Eine Konferenz der sächsischen Gewerkschaftskartelle findet am 26. September abends 6 Uhr im Boltshause in Dresden statt. Als Tagesordnung ist festgesetzt:

1. Die Förderung der Organisation der Hausangestellten und die sächsische Gesindeordnung. Referentin: Jda Baar- Berlin . 2. Die Förderung der Drganisation der Land-, Wald- und Weinbergsarbeiter. Referent: Georg Schmidt- Berlin .

3. Schutz der gewerblichen Arbeiter in Sachsen ( Gewerbe­inspektion, Bauarbeiterschutz, Errichtung von Gewerbegerichten usw.) Referent: August Lüttich - Leipzig .

4. Die gewerkschaftliche Agitation in Sachsen . Neferent Karl Thiemig- Dresden .

5. Die Zentralifierung der Arbeitsnachweise und Errichtung tommunaler Arbeitsnachweise und Arbeitslosenfürsorge durch Staat und Gemeinde. Referent: Ignaz Göttfried- Dresden. 6. Die Handhabung des Vereinsgefezes durch die sächsischen Behörden. Referent: Wilhelm Bud- Dresden.

Knopfmacherstreit.

Der Zentralverband der Schmiede im Jahre 1908. Ju der deutschen Schiffsbauindustrie hat sich im vergangenen Bei der Firma Schneider u. Willing in Frankenhausen am Jahre die Krise ebenfalls bemerkbar gemacht. Der Schiffbau ist Kyffhäuser ist es erneut zu Differenzen gekommen. Vor 6 Wochen mit 207 000 Tonnen um 67 000 Tonnen gegen das Vorjahr zurück- war es nach neunwöchigem Streit bei genannter Firma zum geblieben. Diese verringerte Produktion übte selbstverständlich auch Friedensschluß gekommen. Bald stellte sich aber heraus, daß es eine Minderbeschäftigung auf die Werftarbeiter aus, von denen in dem Fabrikanten nicht ernst mit den bewilligten Forderungen war. normalen Zeiten in Deutschland zirka 50 000 beschäftigt werden, und als hierzu noch böllig ungerechtfertigte Behandlung trat, legten veiter auch auf die im Schiffbau zahlreich beschäftigten Schmiede. Die Arbeiter wiederum die Arbeit nieder. Nur einige Arbeitswillige Eine Folge davon ist dann eine Abnahme der Zahl der gewerk- arbeiten im Betriebe. fchaftlich organisierten Arbeiter im Gewerbe.

Differenzen der Zigarrenarbeiter in Bünde i. W. Die Zigarrenfirma Krüger u. Blumenthal in Bünde ( West­ falen ) versucht, ihren Arbeitern das Koalitionsrecht zu rauben. Sie hat über 100 Arbeiter entlassen und macht eine Wiedereinstellung davon abhängig, daß die Entlassenen aus der Organisation aus­treten. Die Arbeiter werden dafür sorgen, daß der Firma ihr Vor­haben nicht gelingen wird.

Ausland.

Bauarbeiter im Streif.

Der Mitgliederrüdgang im Verbande der Schmiede ist trotzdem nicht sehr erheblich gewesen. Die Mitgliederzahl betrug am Schlusse des Jahres 17 392 gegenüber 18 748 im Jahre 1907. Der Mitglied­schaft des einzelnen 44 Beiträge zugrunde gelegt, würde der Mit­gliederrückgang aber nur rund 500 ausmachen. Die Zahl der dem Werbande beigetretenen Mitglieder ist eine erheblich geringere ge­wesen als in früheren Jahren. Die Hauptschuld hierfür wird der Krise beigemessen, weiter aber auch nicht verkannt, daß auch der Streit um die Organisationsform lähmend gewirkt hat. Im Borstandsbericht wird dazu gefagt, daß nicht in wilden Rede­In Swinemünde streiken die Baubilfs arbeiter seit dem schlachten und in Oppositionsversammlungen diese Frage ents schieden werden könne. Nur wenn die große Masse der Mit- 24. Auguft. Sie fordern eine Lohnerhöhung von Pf. pro glieder die Ueberzeugung gewonnen habe, daß die bisherige Stunde. Die Unternehmer wollen nichts bewilligen. Zuzug verbeten immer bewährte Organisationsform geändert müsse und könne, nur dann dürfte die Frage endgültig er die neuesten Kampfmittel der Unternehmer gegen die Arbeiter, Orientierungslisten" oder diskrete Rapporte" heißen ledigt werden. Lediglich Zweckmäßigkeitsgründe dürften da und erfunden wurden sie in der Schweiz , von Stickereifabrikanten. für maßgebend sein. Bei den Einnahmen mit 459 846 2. Blaumacher, Heber und Agitatoren werden da in einem Atem ge­ist eine fleine Steigerung zu verzeichnen; die Beitragsleistung nannt und in Acht und Bann getan. Eine Stickerin wird als ist etwas gestiegen, was auf die erfolgte Beitragserhöhung zurück- Schwäßerin" verleumdet, und weil sie wegen offenbar schlechter zuführen ist. Die Ausgaben für Unterstützungen weisen eine un­geheuere Steigerung auf, die aus der durch die Krise verursachten Behandlung davongelaufen ist, wurde sie geachtet. Also eine neue Art von schwarzen Listen. Mehrausgabe für Unterstügungen resultiert.

noch

werden

1907

Eine Niederlage im Kampfe gegen Arbeiterturnvereine. Das Urteil des Landgerichts Leipzig , das dem Allgemeinen städtischen Turnverein" zu Pegau auf seine Beschwerde die vorher entzogene Rechtsfähigkeit wieder zuspricht und von einer Auflösung absieht, hat folgenden Wortlaut:

In der Sache betreffend den Allgemeinen städtischen Turn­berein in Pegau , wird auf die Beschwerde des genannten Vereins bertreten durch die Rechtsanwälte Neu und Dr. Hübler in Leipzig der Beschluß des königlichen Amtsgerichts Pegau vom 5. Auguft 1908( Blatt 198 der Aften) aufgehoben. Gebühren bleiben auf das Rechtsmittel außer Gesek."

Dieser Prozeß hat den Gerichten ungeheuere Arbeit gemacht und einen ganzen Berg von Atten angehäuft. Wenn dieser Turn­berein weiter besteht und jezt lebensfähiger denn je ist, Bürger. meister Heidemann trägt seine Schuld daran, denn seine Eingaben reichten ja nicht aus, um den Verein zur Auflösung zu bringen.

Verfammlungen.

Der Deutsche Transportarbeiterverband( Verwaltung II) hielt am 27. August im Gewerkschaftshaus eine ordentliche General bersammlung ab. Der Vorsitzende Uthes machte auf den Streit der Jungbierfahrer aufmerksam und forderte zu ihrer Unterstützung auf. Ebenso appellierte er an das Solidaritätsgefühl mit Bezug auf den großen Kampf in Schweden .

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Dann erstattete der Vorsitzende den Geschäftsbericht für das zweite Quartal. Daraus ist hervorzuheben: Auch im zweiten Quartal machte sich die Krise noch stark bemerkbar, namentlich in der Agitation. Trotzdem wurde alles daran gefeßt, die Agitation intensiv zu betreiben. Beim Abschluß des zweiten Quartals fonnte festgestellt werden, daß die Mitgliedschaft nicht nur stabil geblieben ist, sondern im Laufe des Quartals von 17-184 auf 17 299 ftieg. Davon waren männliche 15 381, weibliche 1321 und jugendliche 597. Durch die Arbeitsvermittlung wurde festgestellt, daß auf dem Arbeitsmarkt sich ein kleiner Ansaz zur Befferung zeigte. Ein großer Teil Kollegen habe aber noch unter den Folgen der Krise zu leiden. Das trat beim Eingehen der Beiträge in die Erschei nung. Seit dem Juni gehen aber die Beiträge wieder besser ein. Eine besonders energische Agitation entfalteten die Geschäfts­futscher, zum Teil mit recht gutem Erfolge. Unter der wirtschaft= lichen Krise hatten die Speichereiarbeiter recht zu leiden. Für sie ist eine Besserung der Konjunktur eingetreten, so daß viele die rückständigen Beiträge nachgezahlt haben. Auch bei den Lohn­bewegungen im zweiten Quartal zeigte sich eine Besserung, indem bei Abschlüssen von Tarifen mehrfach Vorteile erzielt wurden. Den Kassenbericht erstattete ud. Der Kassenbestand betrug am 1. April 14 718,01 m. Einschließlich dieses Bestandes bezifferte sich die Gesamteinnahme im zweiten Quartal auf 101 394,93 M. Ausgegeben wurden ingesamt 86 853,40 m., so daß ein Bestand von Decharge erteilt. 14 541,53 m. verblieb. Nach einer Diskussion wurde dem Kaffierer Der Antrag, die vier Verwaltungen zu einer einheit. Ii chen Ortsverwaltung für Groß- Berlin zu­fammen zu legen, führte zu einer lebhaften Diskussion. Mit großer Mehrheit erklärte sich die Versammlung für die Zusammenlegung.

Zeppelins Ankunft in Berlin erfolgt voraussichtlich Sonntagmittag 12.30.

Die Reifeunter­8059 bon M. im erhöhte sich stigung Streitbrechererzeffe find in Winterthur gegen streikende Bau­Jahre 12 973,45 M. auf im 1908, Jahre die Arbeitslosen- arbeiter, andere organisierte Arbeiter und den Arbeitersekretär Her­Die mann vorgekommen. Der legtere wurde von den betrunkenen streit­unterstützung gar auf 71 348,98 m. bon 22 956 M. Unterstügungen für Arbeitslosigkeit, Umzug und für Wandernde brecherischen Blaumachern auf offener Straße mit Kenütteln, Gummi­steigerte sich von 35 695,50 M. auf 89 038,81 m. oder um schläuchen und Revolvern blutig geschlagen, so daß er ärztliche Hilfe rund 250 Proz. Darin sind die Leistungen der Lokaltassen in Anspruch nehmen mußte und einige Beit arbeitsunfähig ist. Ein noch nicht einbegriffen. Trotzdem ist der in der Hauptkaffe und in geladener Revolver konnte den gemeingefährlichen Wegelagerern ab. Letzte Nachrichten und Depefchen.

Streik der Theater- Maschinisten.

Deutschfeindliche Demonstrationen.

den Lokalkassen vorhandene Kassenbestand von 152 276,40 m. nur auf genommen und der Bezirksanwaltschaft übergeben werden. Ein ganz Die Schlächter bei der Arbeit. 124 113,61 M. zurüdgegangen. Die Streifunterstügung verringerte fich unbeteiligter Bädergehilfe wurde von den streifbrecherischen Banditen bon 69 325,20 M. auf 26 241,89 M.; für die Lohnfämpfe wurden jedoch in einen Brunnen mit Wasser geworfen. Auch mehrere Streikposten Barcelona , 28. Auguft.( W. T. B.) In den Festungsgraben vom Verbande 44 185 m. verausgabt, insgesamt sogar 78 034. wurden überfallen. Das ist die von den Unternehmern und ihren des Monjuich wurde heute morgen Antonio Molet, der Führer der Immerhin hatte der Verband im Berichtsjahre noch Zohnkämpfe und behördlichen Handlangern protegierte Diktatur des verkommenſten Revolutionären im Stadtviertel St. Andreas de Bosos, erschossen. Lohndifferenzen genug zu bestehen. Es fanden 7 Angriffsstreit mit 116 Lumpenproletariats. Beteiligten, 15 Abwehrstreits mit 184 Beteiligten und 17 Aussperrungen mit 1069 Beteiligten statt. Von den Abwehrstreits waren 4 erfolg­Paris, den 28. Auguft. Die Maschinisten der Pariser Trient, 28. August. ( W. T. B.) Ungefähr 3000 Jtaliener unter reich und 3 erfolglos, von den Abwehrstreits 8 erfolgreich und 7 er­folglos, von den Aussperrungen 5 erfolgreich und 12 erfolglos. In Theater haben beschloffen, am 1. September in den Ausstand zu der Führung des Reichsratsabgeordneten Avancini beschimpften und der Tarifbewegung ist der Verband erst am Anfang. Im Berichts- treten, wenn ihnen nicht eine Reihe von Forderungen bewilligt bedrohten am Bahnhof die zu den Festlichkeiten nach Innsbruck jahre wurden in 6 Fällen für 238 Arbeiter in 74 Betrieben Tarif- würden. Sie verlangen u. a. Lohnerhöhung und Aenderung ber fahrenden deutschen Schützenvereine. Einzelne Schüßen wurden, berträge abgeschlossen. Erneuert wurden zwei Tarife für 16 Betriebe Arbeitsbedingungen. Die Direktoren werden heute eine Versamm- wie die Neue Freie Presse" meldet, gezwungen, zurüdzubleiben. Die Gendarmerie schritt ein und verhaftete viele Demonstranten, mit 100 beschäftigten Personen. Es bestanden, insgesamt 21 Tarif lung abhalten, um sich über diese Frage zu einigen. darunter den Abgeordneten Avancini. berträge für 385 Betriebe mit 916 Beschäftigten.

Dem Verbande öffnet sich noch ein großes Agitationsfeld. Nach der Berufszählung von 1907 hat sich die Zahl der Berufsgenossen feit 1895 gewaltig vermehrt. Die Zahl der gelernten Arbeiter ist bon rund. 148 000 auf 183 000, die der ungelernten Arbeiter von 17 000 auf 35 600 gestiegen. Von den Hufschmieden gehören erst 25 Proz. den verschiedenen Organisationen an.

Soziales.

Wider die guten Sitten verstoßende Gebräuche

Das schwarze Gespenst. Rotterdam , 28. August. ( W. T. B.) Einer Mitteilung bes Bürgermeisters zufolge sind seit 20. August fünf Personen gestorben bestehen im Fleischergewerbe. Der Schlächtergeselle F. Klagte vor und zwar lauter Kinder, während 47 Personen sich unter Beob dem Gewerbegericht gegen den Schlächtermeister Radeboldt. Das I achtung befinden.

Verantwo. Redakteur: Emil Unger, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th, Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW,

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