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Kleinstädtische Korruption.

systematisch organisierte Lügenaktion im eigenen Lande die freien Gewerkschaften und den Arbeitern großer Fabriken stammten, der deutschen   Arbeitet hat versagt. Bald aber: Die Folgen Arbeiter nicht wankelmütig zu machen vermochte, läßt das wurden niedergelegt. Die Polizei schritt mehrfach ein und stellte machen sich in der deutschen   Industrie bemerkbar, Materialmange! führende Unternehmerorgan in Stockholm  , das Stock- die Personalien der Kranzträger fest. Die Schleife des Kranzes tritt ein, die Arbeitergroschen werden millionenweise ins Ausland holms Dagblad", sich von seinem in Berlin   an- der Schiffszimmerer wurde beschlagnahmt. Zwischen der Polizei verschleudert.... Für wie dumm müssen doch die Redaktionen der sässigen Schmock am Sonnabend telegraphieren, daß die und den Kranzträgern des Fabritarbeiterverbandes entwickelte sich Unternehmerpresse, so einen deutschen   Arbeitgeber halten, daß er deutschen   Arbeiter den Kampf in Schweden   in der Schweidniger Straße ein lebhafter Kampf, bei dem der dieses nach Bedarf zurechtbiegen der Tatsachen für bare Münze als hoffnungslos ansehen und deshalb keine Aranz beschädigt wurde. Die Arbeiterschaft wird selbstverständlich nehmen soll. Unterstübungen mehr zu senden gedächten. gegen dieses ungesetzliche Vorgehen beschwerdeführend vorgehen. Diese Depesche ist natürlich von der ersten bis zur letzten Zeile direkt erlogen! Selten hat ein Kampf im Auslande so große Sympathien der deutschen   Arbeiterwelt gefunden und selten haben sich die deutschen   Arbeiter so eifrig an den Sammlungen beteiligt, wie in diesem Falle. Das Lügenhand­werk der kapitalistischen   Schmocks und ihrer Hintermänner wird aber gerade das Gegenteil des Erwünschten erreichen: Die deutschen   Arbeiter werden mit noch größerem Eifer die Sammlungen für Schweden   betreiben! Der Sieg der schwe­dischen Arbeiter muß dadurch zu unserem eigenen Siege werden. Um unsere Sache handelt es sich! It es fil

Katholikentag.

Der Katholikentag ist am Sonnabend in Breslaut mit dem Glockengeläute sämtlicher katholischen Kirchen eingeläutet worden. Aus allen Gegenden Deutschlands   sind die Teilnehmer an der Tagung herbeigeeilt, unter ihnen die Zentrumsabgeordneten Dr. Becker- Arnsberg, Brust- Essen, Busch, Duffner, Erzberger  , Freiherr von Eynatten, Fehrenbach, Giesberts, Gröber, Graf Praschma, Herold, v. Savigny  , Dr. Fleischer, Hauptmann usw. Auch viele hohe Würdenträger sind eingetroffen, darunter der wieder genesene Fürstbischof Kardinal Kopp   und eine große Anzahl von Bischöfen und Geistlichen.

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Im Anschluß an die Kranzniederlegung im Millionärviertel fand eine Versammlung unter freiem Himmel statt, an der sich zirka 20 000 Menschen beteiligten. Genosse Bernstein referierte über:" Ferdinand Lassalle   und Bischof Ketteler". Es wurde eine Resolution angenommen, in der erklärt wird, daß keine Macht der Erde die Arbeiter vom Kampfe zur Erringung eines gleichen Wahl­rechtes abhalten könne, und daß die Herrschenden sich die schweren Folgen, die sich hieraus ergeben könnten, selbst zuzuschreiben hätten. Als Gegendemonstration fand am Sonnabend eine von un­gefähr 2000 Personen besuchte Versammlung der demokratischen Vereinigung statt. Es sprach Oberst a. D. Gädke- Berlin   über den Block der Ritter und Heiligen". In der Diskussion ergriffen u. a. auch Genosse Eduard Bernstein   und Genosse Loebe das Wort. Folgende Resolution gelangte zur Annahme:

" Die zahlreich bersammelten Bürger Breslaus   verurteilen die Finanzreform der Junker und der Heiligen, die die breiten Schultern der Mitteilofen ungebührlich belasten und die Be­fizenden freilassen. Sie erblicken die einzige Möglichkeit, die Herrschaft der Reaktion abzuschütteln, in dem Zusammengehen von Bürgertum und Sozialdemokratie."

Politische Ueberlicht.

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Berlin  , den 30. August 1909. Wie bei den letzten Katholikentagen sollen wieder vier öffent- Beamtenbesoldungsreform und Reichsfinanzreform. liche und vier geschlossene Versammlungen stattfinden. Der Die Einsicht, daß durch die Steuerausplünderung der soge­preußische Landtagsabgeordnete. Rechtsanwalt Dr. Belle Essen nannten Reichsfinanzreform die Vorteile der Gehaltsaufbesserung wird über Die Aufgaben der deutschen   Katholiken auf sozialem der Beamten wieder aufgehoben worden sind, macht sich und wirtschaftlichem Gebiet" sprechen, Professor Dr. Faul- auch mehr und mehr in den Kreisen der Beamten fühlbar. haber von der Straßburger Universität über die Frauenfrage", So lesen wir in der Zeitschrift Der deutsche   Beamte": Landtagsabgeordneter Kapita über die Alkoholfrage", das Herrenhausmitglied und Reichstagsabgeordneter Hirsch zu Löwenstein Wertheim über die Missionsfrage", Landtagsabgeordneter Oberlandesgerichtsrat Mary- Düsseldorf über die Schulfrage" und Rechtsanwalt Rumpf- München über Christliche Kunst  ". Weiter werden sprechen Professor Dr. Meyers Luxemburg über Caritas und Reichstagsabge­ordneter de Witt- Köln über die Presse". Reichstagsabge­ordneter Schädler- Bamberg spricht schließlich über ein ganz unpolitisches Thema" Papsttum und Pius X.  ".

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Nachdem vorgestern( am Sonntag) Vormittag in der Dom tirche ein Pontifikalamt als Danksagung für die Genesung des Kardinals Kopp abgehalten worden war, fand am Nachmittag der große Umzug der Arbeiter statt, an dem ungefähr 20 000 bis 25 000 Arbeiter teilnahmen. Da man in Breslau   auf keine große Be­teiligung der Arbeiter rechnen konnte, hatte man aus den streng katholischen Gegenden Schlesiens mit Extrazügen große Scharen herbeigeschafft, zum Teil auf Kosten der schlesischen Magnaten. So bezahlte a. B. Graf Schaffgotsch, der Besizer des halben Riesengebirges, einen Egtrazug, der am Sonntag um 9 Uhr von Hirschberg abging.- Troß aller dieser Veranstaltungen und der reichlichen Musik- man hatte 75 Mufiffapellen engagiert, machte der Aufzug durchaus feinen imposanten Eindruck. Abgehärmt und abgearbeitet, Rüden und Glieder gekrümmt von schiverer Arbeit, marschierten die Land­arbeiter auf. Etwa 200 Schritt vom fürstbischöflichen Palais entfernt, stand ein Kaplan und kommandierte:" Dreimal die Fahnen senten vor Seiner Eminenz und dreimal Hoch rufen." Die Mahnung wurde von den meisten gar nicht gehört; uninteressiert zogen sie weiter. Ginen bedeutenden Umfang hatten diesmal die Jugendvereine im festzuge; schwach vertreten waren dagegen die industriellen Arbeiter. Nach dem Festzuge fanden sieben Arbeiter­versammlungen statt, in denen Bischöfe den Segen erteilten.

Am Sonntagabend fand in der Festhalle auf dem früheren Scheitniger Rennplatz die Begrüßung statt. Die Rede des Justizrats Borsch flang ziemlich elegisch. Er sagte: Gine Beit lang habe es geschienen, als sollte der Katholikentag durch einen Weltkrieg oder durch parlamentarische Streitigkeiten oder schließlich im Hinblick auf das gefährdete Leben des Breslauer Fürstbischofs Kopp bereitelt werden. Daß der Bust rom  so groß sein würde, wie in früheren Jahren, könnte man im Hinblick auf die nahe Grenze nicht erwarten. Dazu tämen noch die nahe Sprachgrenze und die Re­Iigionsunterschiede in der Provinz. Keine fest. lich geschmückte Stadt trete dem diesjährigen Katholikentage grüßend entgegen. Demonstrationsversammlungen hätten die Gegner bereits angekündigt, bevor sie wußten, was auf dem Katholiken­tage verhandelt werden würde. Die Sozialdemokraten hätten Kränze am Grabe Lassalles niedergelegt; das ginge die Katholiken nichts an, aber ebensowenig gehe es die Sozialdemokratie etwas

an, wenn von katholischen   Dingen gerebet würde. Der Katholiken­tag sei fein Zentrumsparteitag, und die bloße Tatsache des Zu fammenkommens von Katholiken gebe der Sozialdemokratie nicht das Recht zu Demonstrationsversammlungen.

Die am Montagmorgen abgehaltene erste geschlossene Ver fammlung des Katholikentages wurde mit einer festlichen Auffahrt der katholischen   Studentenverbin bungen eingeleitet. Dann verlas Dr. Porsch ein Schreiben des Papstes, durch das den Versammelten der apostolische Gegen erteilt wird. Darauf wurde zur Vorstandswahl und zur Vorlage der Anträge geschritten. An den Papst und den Kaiser wurden huldigungstelegramme gesandt.

In Nr. 197 des Vorwärts"( letzte Mittwochsnummer) kritisierten wir im Anschluß an eine von dem badischen Zentrumsabgeordneten Wittemann im Karlsruher   Zentrumsorgan veröffentlichte Erklärung die eigenartige Verteilung der im vorigen Jahre für die Abgebrannten der Stadt Donaueschingen   gesammelten Geldmittel und forderten eine gründliche Untersuchung des Verteilungsverfahrens des Hilfs­fomitees. Bisher verlautet von einer Untersuchung noch nichts; wohl aber veröffentlicht der Hegauer Erzähler" eine ab­schwächende Darstellung der Vorgänge. Er schreibt:

Nach dem Brande wurden alle Beschädigten aufgefordert, ihren versicherten und ihren tatsächlichen Schaden anzugeben. Dies geschah, um den gesamten Brandschaden genau festzustellen. Bei diesen Angaben sind nun zum Teil die tatsächlichen Schäden weit höher angegeben worden, als die Fahrnis bersicherung lautete. Herr Wittemann meldete einen Schaden von 42 000 Mark an, während seine Ber= ficherung nur auf 17000 Mart lautete. Aehnlich war das Verhältnis auch bei verschiedenen anderen Beschädigten, Beamten und anderen Einwohnern. Ihrer Partei­stellung nach zählten diese Herren teils zur liberalen, teils zur Zentrumspartei  , unter anderem war der Vorstand des liberalen Vereins, Herr Notar v. Diemer, in einer ähnlichen Lage wie Herr Wittemann, auch er liquidierte einen höheren tatsächlichen Schaden, als seine Fahrnisversicherung betrug, und auch er nahm feinen Anteil von den Hilfsgeldern. Als es an die Verteilung der Hilfsgelder ging, wurde in einer Ver­fanumlung der Fahrnisbeschädigten die Forderung aufgestellt, daß die Verteilung nach dem angemeldeten tatsächlichen Schaden geschehen soll; diese Versammlung wurde nicht von Herrn Witte­mann einberufen, er wohnte ihr aber an und stimmte den An­trägen und Beschlüssen zu. Das Hilfskomitee stellte sich dagegen auf den Standpunkt, daß die Hilfsgelder nach Maß­gabe des versichert gewesenen Schadens ver teilt werden sollen und nicht nach den unkontrollier­baren Angaben des tatsächlichen Schadens, und es war namentlich der damalige stellvertretende Amtsvorstand Herr Oberamtmann Paul, der diesen Standpunkt des Komitees nachdrücklich gegen die weitergehenden Wünsche der Fahrnisbeschädigten vertrat.

Soweit diese Mahnung der Sparsamkeit sich an die breiten Schichten des Mittelstandes, insbesondere an die Kreise des mittleren und unteren Beamtentums richtet, wird sie leider zwecklos verhallen, denn wir wüßten wirklich nicht, woran und wovon die Beamten heutzutage eigentlich sparen sollten. Von ihrer Aufbesserung etwa? Nun, die dürfte bei den heutigen Teuerungs­verhältnissen nur gerade hinreichen, um sie vor der Notwendigkeit Trotz des offensichtlichen Bestrebens des Blattes, feine scharfen neuer Schuldenmacherei zu schüßen und um ihnen die Möglichkeit Ausdrüde zu gebrauchen, bestätigt seine Darstellung doch, daß mit zu bieten, vor der alleräußersten Not geschützt zu sein. Und das den für die Donaueschinger   Rotleidenden gesammelten Geldern kaum: denn gleichzeitig mit der nun endlich nach langen Stämpfen feineswegs im Sinne der Geber verfahren ist. Diese in sehr beschnittener Form erlangten Gehaltsaufbesserung, tritt hatten Hilfsfonds beigesteuert, zum um die durch den infolge der Finanzreform aufs neue die Steuerschraube in so großen Brand in bittere Not Geratenen zu unterstützen, empfindlicher Weise in Tätigkeit, daß jedem Patrioten um die wirtschaftliche Existenz des mittelständischen gewerbetätigen deutschen   nicht aber um den Wohlhabenden Donaueschingens wieder zum Voltes angst und bange werden könnte! Wenn die Steuerschraube vollen Besiz ihrer Habe zu verhelfen oder gar, wie das nicht selten zu Beiten eines allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwunges, zu vorgekommen au sein scheint, sie in den Stand zu sehen, sich auf einer Zeit normaler wirtschaftlicher Verhältnisse einsetzt, dann läßt Kosten der mildtätigen Geber für ihre brand. sich das wohl ertragen; jest aber, wo das deutsche Bolt schon seit beschädigten Häuser weit wertvollere Pracht­über fünf Jahren unter den empfindlichsten Teuerungsverhältnissen, bauten zu errichten. Um den wohlhabenden Bürgern allerlei die von Tag zu Tag wachsen, leidet, ohne daß ein Ende dieser schöne Vermögensvorteile zuzuwenden und ihnen Schäden" zu ber­Not abzusehen ist, erscheint das starte anziehen der güten, die sie teilweise gar nicht erlitten hatten, ist das Geld ficher Steuerschraube geradezu als ein nationales Unglüd, als ein Todesstoß, der dem deutschen   Wolfe lich nicht in allen Teilen des Reiches zusammengebettelt worden. wirtschaftlich den Garaus machen soll. man Statt daß bon oben her danach trachtet, Mittel und Wege aus- Geplante Wahlrechtsverschlechterungen in Wandsbeck. findig zu machen, um die verhängnisvolle Zeue= Die Kieler Verfümmerung des tommunalen Wahlrechts durch rung zu beseitigen und wieder normale Vers die Bezirkseinteilung hat auch den Wandsbecker Magistrat nicht hältnisse, unter denen allein ein Volt sich wirtschaftlich und schlafen lassen. Nachdem es dort unseren Genossen gelungen war, geistig entwvideln kann, herbeizuführen, schüttet man eine trop hohen Wahlzenjus, des höchsten in der Provinz Schleswig­ganze Pandorabüchse neuer Steuern auf das Holstein, bei der legten Wahl das vereinigte Spießertum zu Bolt und fügt, wie zum Hohne, zu dem beschlagen, indem drei Bürgerliche drei Genossen Plaß machen mußten, stehenden Jammer noch neue Lasten und Ent- ist, wie das Amtsorgan, der Wandsbecker Bote  ", mitteilt, der behrungen hinzu. Wahrlich, jeder, der es mit unserem Magistrat in Erwägungen eingetreten über die Zweckmäßigkeit der Vaterlande böse meint, fann an solchen Verhältnissen, an solchem Einführung von Bezirkswahlen; das heißt mit andern Worten: ,, Verhängnis", nur seine helle Freude haben! Durch eine geschickte" Bezirksgeometrie soll das weitere Vordringen Num gibt es sicher Leute, die behaupten werden, unsere Schilder Noten verhindert werden. derung sei zu schwarz,( das sind diejenigen, die sich in so guten und auskömmlichen Verhältnissen befinden, daß ihnen weder Leuerung. noch Steuern usw. was besonderes anhaben fönnen. Alle diejenigen Die Hamburger Nachrichten" inszenierten im Februar d. J. Kreise, die auf ihrer Hände Arbeit angewiesen sind, um leben zu fönnen, haben heute schwer zu kämpfen und sind in ihrer Lebens- eine Hetze gegen das Hamburger   Getverkschaftshaus, das sie durch führung zu so außerordentlichen Einschränkungen gezwungen, daß sensationelle" Enthüllungen über Vorgänge in der Herbergsküche von einem Lebensgenusse"( im edlen Sinne: Theater, Kunst, Musik, bloszustellen suchten. Am 13. Februar erschien in diesem Blatte gesellschaftliche Erholungen usw.) überhaupt nicht mehr gesprochen ein Artikel Zukunftstaatliches", in dem es unter anderem heißt: werden kann. Sie leben nur, um einen Stampf für ihre materielle Wer sich von den Möglichkeiten, die uns der sozial­Existenz zu führen. Diejenigen, die das bestreiten, kennen eben die demokratische Zukunftsstaat bieten würde, schon jetzt ein Verhältnisse nicht; sie haben keine Fühlung mit den Klassen des flares einigermaßen Bild machen will, der tut Mittelstandes, feine Fühlung mit den großen Schichten des besten, wenn er sich die Einrichtungen ansieht, wo die Genoffen unter mittleren und kleinen Beamten, bei denen allen tros der Gehaltsaufbefferung", fotveit sie überhaupt von einer solchen fich sind und freie Hand haben, sich nach ihrem Geschmad und betroffen worden sind! Schmalhans auch heute noch Wohlgefallen zu betätigen." Dann ist die Rede von entlassenen Küchenmeister ist und zwar nicht nur in materieller weiblichen Beschwerdeführern, von Betternwirtschaft und dreierlei Hinsicht, sondern auch bezüglich der zu einem überhaupt lebens- Küche: eine für die Herrschaft, eine für die Kellner und eine für werten Leben unbedingt gehörenden geistigen Bedürfnisse." das gemeine Dienstvolt, also ein Musterbeispiel für die kom So lange die mittleren und unteren Beamten sich wie munistische Gleichheit der Sozialdemokratie". Am Schluß hieß es: bisher von den bürgerlichen Parteien nasführen lassen, dürfen Die Arbeitslosen würden mit fümmerlichen Brocken, Speisen aus den sie sich nicht darüber beklagen, daß man zum Schaden noch Abfalltonnen, verdorbenen Knackwürsten und schlecht gewordenem den Hohn fügt! Schinken abgespeist."

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Wirkung des Generalftreiks.

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Die Hetze gegen das Hamburger   Gewerkschaftshaus.

Am 20. Februar brachte dasselbe Blatt einen Artikel Bom Zu­funftsstaat am Besenbinderhof", in dem der Verwaltung des Ge wertschaftshauses eine Reihe Bortolirfe gemacht werden, die von der Verwaltung als unwahr zurückgewiesen wurden mit dem Bemerken, daß die Behauptungen böswillig von Leuten aufgestellt seien, die wegen zwingender Gründe aus dem Dienste des Gewerkschaftshauses

entlassen werden mußten.

Der Redner schloß mit einem Hoch auf Bapst und Kaiser. Daß das Unternehmertum die Wahrheit nicht immer scheut Reichsrat und Landtagsabgeordneter Kuntschatz- Wien brachte zeigt folgende Notiz der Deutschen   Arbeitgeber- Zeitung für das Grüße von den Katholiken Wiens, Reichsrat der Krone Bayern Baugewerbe  ", eine Notiz freilich, bei der es gilt, den deutschen  Dr. jur. v. Arenthin Grüße von den Katholiken Bayerns  , in deren Arbeitern und ihrem Opfermut( den die Scharfmacherpresse noch vor Namen er ersuchte, die nächstjährige Generalversammlung in wenigen Tagen als sehr gering berhöhnte) eins auszuwischen: Augsburg abzuhalten.( Stürmischer Beifall.) In den Unterweserorten geht der General­Diese Angriffe wurden nicht allein gierig von der Reichs­streit in Schweben nicht spurlos borüber. Es wird uns hierzu aus Bremerhaven   folgendes mitgeteilt: Als berbandspresse aufgegriffen, sie gaben auch der Polizei Anlaß, Er­bor vierzehn Tagen seitens der Generalfommission der Gewert mittelungen anzustellen, ob in der Herbergsküche des Gewerkschafts­schaften Deutschlands   in der sozialistischen   Presse ein Auf- hauses derartiges vorgekommen sei. Die große Aftion endete mit ruf zur Unterstützung der sich im Generalstreit befindenden der Erhebung einer Anklage wegen Bergehens gegen das Nahrungs­schwedischen Arbeiterschaft erging, da waren auch die Ge- mittelgesetz gegen die frühere Dekonomin der Gewerkschafts­werkschaften der Unterweserorte mit Rat und herberge, und eine frühere Kochfrau derselben. Die Sache kam Tat an erster Stelle. Hunderttausende bon am Sonnabend vor dem Schöffengericht II zu Hamburg   zur Ver­Mart, die der deutschen   Arbeiterschaft angeblich zum Zwecke der handlung, deren Ergebnis war, daß in einem Falle eine nicht zu Unterstügung der notleidenden Arbeiterschaft in wirtschaftlichen Krisen von den Gewerkschaften abgenommen worden find, billigende Unregelmäßigkeit der Dekonomie nachgewiesen wurde, wandern jetzt in das Ausland. Das auf diese Weise verwandte indem fie Bohnengemüse an die Gäste verkaufte, in welchem ein Geld dürfte aber den hiesigen Arbeitern feine besonderen Früchte Schinkenknochen gefocht worden war, der von Maden durchsetzt war, bringen, weil durch die damit bezweckte Fortsetzung des Streits deffen Fleisch aber nicht verwertet worden ist. Der zweite Fall die Holzindustrie an den Küstenplätzen nachteilig beeinflußt betraf die Kochfrau, die versehentlich in die Abfalltonne ge= wird. Die Folgen des schwedischen Kampfes zeigen sich bereits ratenes Fleisch, das aber auf Kartoffelsalen lag, ber­in den Unterweferorten. Es sind besonders die Holzgeschäfte wertete, nachdem es gründlich gereinigt worden war. Holzwarenfabriken, die infolge des Der Amtsanwalt beantragte gegen die Dekonomie wegen dieses und wegen Materialmangels sich veranlaßt sehen, täglich Be- einen Falles eine Geldstrafe von 100 M. und gegen die Kochfrau triebseinschränkungen und Arbeiterentlassungen vorzunehmen. Freisprechung, da deren Schuld nicht erwiesen sei. Während also die hiesige Arbeiterschaft die Fortführung des Das Gericht verurteilte erstere zu 20 und letztere zu 5 M. Geld­Streits in Schweden   unterstützt, schädigt sie nicht nur die hiesige strafe. Bei der Strafausmessung sei berücksichtigt worden, daß sonst Industrie, sondern sich selbst ebenfalls, weil sie hiesige Arbeiter alles ordnungsgemäß vor sich gegangen sei. Solche Fälle mögen direkt brotlos macht." auch in andere Küchen vorkommen, aber wenn sie zur Kenntnis der Behörden tämen, müsse eine Bestrafung eintreten.

In der ersten öffentlichen Versammlung am Abend hielt zu nächst Fürst bischof   opp eine mit stürmischem Beifall auf­genommene Ansprache, in der er das Thema bom irdischen und himmlischen Leben behandelte; dann sprachen Fürst zu Löwenstein- Wertheim   über das Missionswesen" und Oberlandesgerichtsrat Marg Düsseldorf über die Schulfrage". Wie wohl kaum mitgeteilt zu werden braucht, forderte Herr Marg die streng konfessionelle Schule und ihre Be. aufsichtigung durch den Klerus.

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Die sozialdemokratische Gegendemonstration, die am Sonntag­Sormittag stattfand, gestaltete sich zu einer imposanten Kundgebung gegen das Zentrum. Mehr als 20 000 Arbeiter beteiligten sich daran. Der Vorbeimarsch der Massen am Grabe Lassalles auf dem israelitischen   Friedhof dauerte etwa zwei Stunden. 50 Kränze mit langen roten Schleifen, die von der sozialdemokratischen Partei, den

und

Streits tein Holz von Schweden   bekommen

Also bald heißt es: der Generalstreit ist ins Wasser ge­fallen, die Wirkungen sind gleich Null, die gepriesene Solidarität