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Den Bericht der Mandatprüfungstommission et­stattete Gries. Es find 76 Delegierte anwesend, außerdem 46 andere zur Teilnahme berechtigte Genossen, im ganzen 122 Per­fonen. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt.

Der zweite Punkt der Tagesordnung lautete;

Die Verwaltung in Preußen.

Robert Schmidt vertrat im Schlußwort nochmals seinen Standpunkt hinsichtlich der Frage der Obstruktion und betonte, daß von der Aufklärung der Massen und von der Wirkung der politi­schen Tatsachen mehr zu erwarten sei, als von einer nutlosen Ob­struktion. Unsere nächste und wichtigste Aufgabe sei, das Junker­regiment in Preußen zu brechen. Diese Aufgabe müßten wir im Interesse der Arbeiterschaft zu erfüllen suchen.

Der letzte Punkt der Tagesordnung betraf die Erledigung der eingegangenen Anträge.

Auf Antrag des Kreises Königsberg N.-M. wurde beschlossen, eine Flugschrift:" Winke über Gemeindes und Stadtverordneten­wahlen" herauszugeben

Ein Antrag des Wahlkreises Kalau- Budau fordert die Her­ausgabe eines Flugblattes, welches die Arbeiter, um die Finanz­reform zum Teil unwirksam zu machen, auffordert, den Schnaps­genuß zu meiden.

Wel sund Peus erklärten sich mit der Tendenz des An­trages einverstanden, traten aber für dessen Ablehnung ein, weil nicht angenommen werden könne, daß derselbe in allen Kreisen der Brobing strikte durchzuführen sei und weil es auch nicht zweckmäßig sei, die Abstinenzbewegung mit der Parteibewegung zu verquiden. Der Antrag wurde abgelehnt.

um den Anhang, den die Konservativen in Bolfskreisen haben, auf-| ficht zu nehmen hätten, da ein Zusammengehen mit ihmen für uns auflären über die Haltung der Konservativen in der Steuerfrage. nicht in Frage tomme. Auch in den Reihen unserer Partei ist eine gewisse Unzufriedenheit Bloch Berlin I gab derselben Ansicht Ausdrud. zum Ausdruck gekommen über den Abschluß der Steuerkampagne. Müller vom Parteivorstand trat dieser Auffassung ent­Ich begreife, daß manche Genossen ihren Unmut über die Steuer- gegen, indem er ausführte, die Obstruktion, die wir beim Zolltarif erhöhung zum Ausdruck bringen, indem sie sagen, unsere Frattion trieben, sei kein Kampfmittel, welches wir in jeder Situation wieder hätte mit allen Mitteln, auch mit Obstruktion, versuchen müssen, anwenden könnten. Nicht nur die Geschäftsordnung des Reichs­Der Referent Paul Sirsch sagte in der Einleitung feines bie Steuervorlage zu Falle zu bringen. Diese Frage ist auch in der tages fomme in Frage, sondern auch der Umstand, daß seit den Boll­Der Referent Paul Sirsch sagte in der Einleitung seines Fraktion eingehend erörtert worden. Die Obstruktion wendet man tarifdebatten die Parteigruppierung eine andere geworden sei und Bortrages: Daß in Preußen die Reaktion Trumpf ist, das ver- boch nur an, wenn sie Aussicht auf Erfolg bietet. Das war aber unsere Fraktion sich an Zahl verringert habe. Während der Be­danken wir der Gesetzgebung und der Verwaltung. Von dem mit Rücksicht auf die jebige Geschäftsordnung des Reichstages, und ratung der Finanzreform sei von Kampfstimmung der Massen nicht preußischen Dreiklassenparlament und dem Herrenhause ist natür- weil wir ganz allein standen, nicht der Fall. Unter diesen Um- viel zu merfen gewesen. Erst nach Ablehnung der Erbschaftssteuer lich, feine volksfreundliche Gesetzgebung zu erwarten. Noch reat- ständen wäre unsere Obstruktion in den ersten Tagen gebrochen sei Feuer in die Massen gekommen. Nach der Annagrae der Fis tionärer wie die Gesetzgebung ist die preußische Verwaltung. Der worden. Der Ausgang der Steueraffäre sollte uns auch veran- nanzreform sei unsere Situation sehr günstig gewesen. Es sei Minister Moltke bezeichnete das preußische Verwaltungswesen als lassen, dem Volke vor Augen zu führen, daß es unter der Herr- recht übel angebracht gewesen, daß gerade zu jener Zeit durch den ein Labyrinth, in dem man sich nur schwer zurechtfinden könne. schaft des allgemeinen Wahlrechts selbst schuld daran ist, wenn es Genossen Emmel eine Diskussion eröffnet wurde über die Frage, Wenn es schon für einen hohen Verwaltungsbeamten schwer ist, Vertreter ins Parlament sendet, welche die Interessen des Volkes wie wir uns in der dritten Lesung zur Erbanfallsteuer hätten sich in dem Labyrinth der preußischen Verwaltung zurechtzufinden, mit Füßen treten. Es muß dem Volke klar gemacht werden, daß stellen sollen. Wir hätten für diese Steuer stimmen müssen, weil dann kann man aber verstehen, daß dies dem einfachen Manne alle, welche nicht für die Sozialdemokratie gestimmt haben, für die es unsere Pflicht sei, dafür zu sorgen, daß bei der Verteilung der überhaupt nicht möglich ist. Um den Genossen einen Einblick in gegenwärtige Situation mitverantwortlich find. Was die Sozial- Steuern die Arbeiterklasse so wenig wie möglich gerupft werde. das preußische Verwaltungswesen zu geben, gab der Redner eine bemokratie im Reichstage tun konnte, um die Steuerbelastung abzu- Hinsichtlich unserer Stellung zu den Liberalen stimmte der Redner Darstellung der Gliederung der Verwaltungsbehörden und besprach wenden, das hat sie getan. Auch die Haltung der Fraktion zur dem Referenten zu. deren Befugnisse. Er zeigte, daß der ganze preußische Verwale Erbschaftssteuer war vollkommen berechtigt. Nach unserem Pro­tungsapparat nichts anderes ist als ein Instrument zur Festigung gramm müssen wir für eine solche Steuer stimmen. Sie hätte ja der Junkerherrschaft. Unter anderem führte der Redner aus: auch nur die Besitzenden getroffen. Gegen die Erbschaftssteuer So schlecht auch die Landgemeindeordnung ist, so wenig fie der hätten wir nur dann stimmen können, wenn wir dadurch zugleich Selbstverwaltung Rechnung trägt, so gibt es doch ein Gebilde, die indirekten Steuern hätten zu Falle bringen können. Davon welches noch viel schlechter ist. Das ist der Gutsbezirk. In ihm aber konnte nach Lage der Sache keine Rede sein. hat nur der Gutsbesizer zu bestimmen. In seiner Person ver­einigt er gewissermaßen alle Verwaltungsinstanzen einer Gemeinde. Gs fragt sich nun, wie wir uns zu dem Wechsel der in der Die Gutsbezirke sind für die Junker vorzügliche Mittel, um sich Regierung verantwortlichen Personen stellen. Dieser Personen­alle möglichen Vorteile auf Kosten der Allgemeinheit zu verschaffen wechsel fann uns talt lassen, denn er bedeutet keinen Wechsel des und die Rechte der Bevölkerung zu schmälern. Die Agitation Systems. Dies bleibt vielmehr dasselbe. Ich bin der Meinung, unter den Landarbeitern muß sich nicht nur gegen die Gefinde. daß wir unter den neuen Ministern eine in politischer und sozial ordnung, sondern auch gegen das Wesen der Gutsbezirke wenden. politischer Hinsicht schlechtere Situation bekommen werden. Dafür Ueben doch die Gutsbesizer die Praxis, Arbeiter in ihrem Bezirk bürgt schon die Koalition zwischen Zentrum und Konservativen. Ist nie so lange zu beschäftigen, daß sie dort den Unterstübungswohnsib uns doch bereits in Aussicht gestellt, daß wir im Herbst wieder neue erwerben. Wenn die Volksschulen auf dem Lande so schlecht sind, Steuervorlagen zu erwarten haben. Man hat auch in unseren so liegt das zum großen Teil daran, daß sich die Gutsbesizer vor reisen die Frage aufgeworfen, was wir von der neuen Konstella­den Schullasten drücken. Die preußische Verwaltung ist so zu- tion der bürgerlichen Parteien zu erwarten haben, und ob wir nicht geschnitten, daß sie von den Angehörigen bestimmter Kreise, näm- Veranlassung hätten, zum Freifinn in bessere Beziehungen zu lich des Adels, ausgeübt, das Volt aber von der Mitwirkung tommen. Ich glaube, dafür ist unter unseren Genossen teine Stim­gänzlich ausgeschlossen wird. In der Hauptsache ist es der eine mung vorhanden. Wenn es sich um ein Zusammengehen mit den Adel, mit dem die Verwaltungsstellen besetzt werden. Das find Freifinnigen bei Wahlen handelt, dann kommt nicht in Frage, daß meist Leute mit sehr beschränktem Gesichtskreis, aber bon echt fone vir, sondern daß die Freifinnigen ihre Stellung ändern. Wir haben serbatiber Gesinnung. Sie betrachten es als ihre Hauptaufgabe, bis 1903 bei Stichwahlen zwischen Freisinnigen und Konservativen das reaktionäre Regiment zu stüßen. Der Landrat ist in erster den Freifinn als das fleinere Uebel betrachtet und für ihn ge­Linie ein politischer Beamter. Er hat für regierungsfreundliche ftimmt. Seitdem aber der Freifinn 1907 die Taktik befolgte, bei Wahlen zu forgen und der Verbreitung der Sozialdemokratie ent. Stichwahlen zwischen Konservativen und Sozialdemokraten gegen gegenzuwirken. Ein Mittel im Kampfe gegen die Sozialdemokratie uns zu ftimmen, war unsere frühere Stellung nicht mehr aufrecht ist die Handhabung des Vereinsgesetzes. Oft ist es Dummheit, zu erhalten. Eine Partei, die der Reaktion zum Siege verhilft, welche zur mißbräuchlichen Handhabung des Gefeßes führt, oft tönnen wir nicht mehr unterstüßen. Sind uns doch in der Pro­aber schrecken junkerliche Verwaltungsbeamte nicht vor bewußtem vinz Brandenburg vier Wahlkreise, die uns sicher waren, dadurch Gesetzesbruch zurück, wenn es gilt, die Sozialdemokratie zu be- berloren gegangen, daß die Freisinnigen für den Konservativen kämpfen. Auch die Amtsvorsteher bemühen sich, in derselben Weise stimmten. Wir können zu unserer alten Stichwahltaktit nicht zu zu wirken, wie die Landräte. Wenn ein Amtsvorsteher sozialdemo- rückkehren, wenn nicht der Freisinn seine Stellung wechselt und fratischen Arbeitern gegenüber das Gesetz mit Füßen tritt, so tann sich gegen die Konservativen wendet. er darauf rechnen, daß sein Vorgesezter, der Landrat, in solchem Falle eine Beschwerde nicht zuungunsten seines Untergebenen ent­scheiden wird. Ja, selbst solche Beamte, denen vor Gericht Geseze widrigkeiten nachgewiesen wurden, sind in Amt und Würden ge. Es ist ja eine Reform der preußischen Verwaltung an. gefündigt. Wie diese Reform aussehen wird, wissen wir noch nicht. Nach dem, was man vom Minister des Innern gehört hat, soll das Regiment des Landrats noch gestärkt werden. Das bedeutet, die Verwaltung soll noch reaktionärer werden als sie es bis jest schon ist. Das ist für uns Anlaß genug, uns einer solchen Reform mit aller Energie zu widersehen. Ein Programm für die Verwal­tungsreform aufzustellen, ist nicht Aufgabe dieser Konferenz. Wenn eine Reformborlage im Landtage eingebracht wird, werden unsere Parteigenossen unsere Forderungen bertreten. Vor allem haben wir zu fordern, daß die Landratsregierung beseitigt wird. Die Notwendigkeit einer Reform der preußischen Verwaltung wird von teiner Seite bestritten. Die Absicht der Regierung geht dahin, eine Reform einzuführen, welche die preußische Verwaltung noch reaktionärer gestaltet. Wenn diese Reform durchgedrückt ist, dann wird die Regierung vielleicht fleine Bugeständnisse in bezug auf das Wahlrecht machen, die aber nicht als Reformen in unserem Sinne angesehen werden können. Wir haben zu fordern, daß die Verwaltungsreform aufgeschoben und zunächst eine wirklich demo­fratische Verbesserung des Wahlrechts eingeführt wird. Erst wenn wir ein durch ein wahrhaft freiheitliches Wahlrecht zustande gekommenes Parlament haben, tönnen wir eine Reform der Ver­waltung erwarten, die für uns annehmbar sein kann.

blieben.

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Eine Diskussion über den Vortrag entstand nicht. Ein Antrag wurde angenommen, der den Zentralvorstand ersucht, bei der Buch­handlung Vorwärts" die Herausgabe einer Broschüre anzuregen, worin Genosse Hirsch das Thema seines Vortrages ausführlich be­handeln soll.

Es folgte der nächste Punkt der Tagesordnung: Die politische Lage.

Die Situation auf parlamentarischem Gebiete sieht schlecht aus. Die Nationalliberalen treten für ein Pluralwahlsystem ein. Mir scheint das in Sachsen eingeführte Pluralsystem viel schlimmer zu fein wie das preußische Dreitlassenwahlsystem. Im Zentrum haben wir nur laue Wahlrechtsfreunde, und die Konservativen sind aus­gesprochene Gegner jeder Verbesserung des Wahlrechts. Auf dem Gebiete der Sozialpolitik haben wir von dem gegenwärtigen Regi­ment recht wenig zu erwarten. Bethmann Hollweg ist nicht der Mann, von dem wir erwarten könnten, daß er in der Sozialpolitik ein anderes als das bisherige Tempo einschlägt. Die von ihm vor­gelegte Reichsversicherungsordnung hat in allen Kreisen des Volkes unzufriedenheit erregt. Auch der Arbeitskammergesehentwurf bringt den Arbeitern nur sehr geringe Vorteile. Bezeichnend ist auch der Standpunkt, den Bethmann Hollweg gegen die Einführung des Behnstundentages für die Industriearbeiter eingenommen hat. Also auf dem Gebiete der Sozialpolitik werden wir unter den neuen Männern der Regierung nicht vorwärts tommen. Es ist auch nicht daran zu denken, daß in bezug auf die polizeilichen Nadelstiche gegen die Arbeiterbewegung eine Henderung zum Besseren eintritt. So ist also die Aussicht auf die Lage der inneren Politik eine sehr trübe.

Nicht besser ist es mit der äußeren Politit. Spannung herrscht überall. Als einziger Hort des Friedens steht die Arbeiterschaft und ihre Vertretung, die Sozialdemokratie, da. Die Arbeiter aller Länder müssen sich die Hände reichen, um den Frieden zwischen den Nationen aufrecht zu erhalten. Mit tiefem Abscheu sehen wir, wie man dem russischen Baren, an dessen Hand das Blut der besten Söhne Rußlands flebt, in den Regierungsfreisen huldigt. Wir be­dauern es tief, daß unser Verhältnis zu England durch Heßereien feitens der herrschenden Klaffen in eine ungünstige Situation ge­rückt ist. Wir bedauern es, daß diese Heße, die in Deutschland gegen England betrieben wird, von den englischen Konservativen zu Wahlzwecken ausgenutzt wird, um eine Partei in den Sattel zu heben, von deren Betätigung wir schwere wirtschaftliche Nachteile zu erwarten haben. Auch vom humanitären Standpunkt haben wir ein Interesse an dem engen Busammenhalt dieser beiden Kulturnationen. Blicken wir nach dem Norden, so sehen wir, daß sich die schwedische Arbeiterschaft in einem schweren Kampf mit dem Unternehmertum befindet. Wir wünschen unseren Arbeitsbrüdern in Schweden einen vollen Erfolg.

Wir wollen dahin wirken, daß zwietracht und Haß zwischen den Völkern aufhöre und daß friedliche und freundschaftliche Be­ziehungen alle Kulturnationen aneinanderknüpfen. Die Sozial­demokratie hat in den nächsten Jahren bedeutsame Aufgaben zu er­füllen. Wenn die sozialdemokratischen Gedanken die Massen der Arbeiter durchdringen, dann ist uns der Friede gewährleistet.

Der Referent Robert Schmidt entwvidelte in eingehender Weise ungefähr folgende Grundgebanten: Im Hinblick auf die po­litische Lage, wie sie sich durch die Verabschiedung der Reichsfinanz­reform, der jetzigen Gruppierung der Parteien und dem Wechsel der leitenden Staatsmänner gestaltet hat, befindet sich die Sozial­demokratie in einer äußerst günstigen Situation, die allerdings dadurch einen bitteren Beigeschmack hat, daß es uns nicht gelungen ist, die schwere Steuerbelastung vom Bolte fernzuhalten. Man sollte meinen, die Steuerpolitik der Regierung mußte nicht nur bei der Arbeiterklasse, sondern auch bis weit ins Bürgertum eine Ent rüstung hervorrufen, die unserer Partei zugute fäme. Wir be­finden uns insofern in einer günstigen Lage, als unsere Stellung zur Steuerfrage von Anfang an so war, daß die Klassen der Be- In der Diskussion vertrat Schubert- Spandau die Ansicht, völkerung durchaus damit zufrieden sein konnten. Anders ist es die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hätte bei der Beratung mit den bürgerlichen Parteien. Der Liberalismus hat sich in der der Finanzreform Obstruktion treiben müssen. Die Situation sei Steueraffäre arg tompromittiert. Auch die Konservativen fönnen dafür günstig gewesen, die Genossen im Lande würden ein solches mit ihrer Lage nicht ganz zufrieden sein. Haben sie sich doch den Vorgehen der Fraktion unterstützt haben. Die Obstruktion sei des­Zorn des Schloßherrn in Berlin zugezogen. Das ist ihnen immer- halb nicht betrieben worden, weil ein Teil der Fraktion es mit den hin unangenehm, wenn es ihnen auch nicht auf die Dauer schaden bürgerlichen Parteien nicht verderben möge. Die Arbeiter aber wird. Es fragt sich, ob wir diese Situation nicht benußen sollen, I seren überzeugt, daß wir auf die bürgerlichen Parteien keine Rück­

Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Nedaktion dem Publikum gegenüber keinerlei Verantwortung.

Theater.

Dienstag, 81. Auguft. Anfang 7 Uhr. Kgl. Opernhaus. Lohengrin. Anfang 7, Uhr.

Kgl. Schauspielhaus. Die Brant von Messina.

Volksoper. Ernant.

Anfang 8 Uhr. Deutsches. Ketten. Stammerspiele. Freund Zad. Berliner. Einer von unsre Leut. Leffing. Die Stüßen der Gefell­schaft.

Neues. Sein Sündenregister. Neues Schauspielhaus.

Dudelsack.

Thalia. Prinz Bus

Miß

Komische Oper. Hoffmanns Er-| Stadt- Theater Moabit . Spezia zählungen.

Residenz. Kümmere dich um Amelie. Hebbel . RevolutionsHochzeit. Trianon. Liebesgewitter. Luftspielhaus. Im Klubsessel. Kleines. Moral.

Neues Operetten. Die Dollar prinzessin. Westen. Der fidele Bauer. Schiller 0.( Ballner Theater.)

litäten.

Passage. Spezialitäten. Volksgarten. Spezialitäten. Brunnen. Der Stabstrompeter. Walhalla . Spezialitäten. Reichshallen. Stettiner Sänger. Urania. Taubenstraße 48/49. Die Insel Rügen . Sternwarte, Jnvalidenftr. 57/62.

Lessing - Theater.

8 Uhr: Die Stützen der Gesellschaft. Mittwoch, 8 Uhr: Der König. Donnerstag, 8 Uhr: Neueinstudiert: Zwischenspiel.

Der Biberpelz. Schiller Charlottenburg. Madame Bonivard . Friedrich Wilhelmstädt. Schau spielhaus. Manöverregen. Quisen. Von sieben die Häßlichfte. Metropol. Die oberen Zehntausend. Folies Caprice. Drei Frauenhüte. Der Deferteur usw. Anf. 8 Uhr. Apollo. Spezialitäten. Wintergarten. Spezialitäten. Gebr. Herrnfeld- Theater. Frau Ellams Friseur. Meine Deine Tochter. Bernhard Rose . Der Mann mit" der eisernen Maste. Noacks Theater. Das Heiratsneft. Spezialitäten.

Residenz- Theater

Direktion: Richard Alexander. Abends 8 Uhr:

Kümmere Dich um Amelie.

Schwant in 3 Akten von Feydeau . Morgen und folgende Tage: Dieselbe Vorstellung.

Ein anderer Antrag des Kreises Kalau- Budau, welcher fordert, daß jeder Kreis vier Delegierte zur Provinzialfonferenz foll ent­senden dürfen, fand nicht die erforderliche Unterstützung. Ein Antrag des Wahlkreises Friedeberg- Arnswalde fordert, daß in diesem Kreise ein befähigter Genoffe selbständig gemacht werde, um eine wirkungsvolle Agitation betreiben zu können. Eugen Brückner begründete den Antrag, zog ihn dann zurück und beantragte: Es solle der nächsten Konferenz eine Be­rechnung der Kosten für die Anstellung von Genossen in rückständi­gen Kreisen vorgelegt und festgestellt werden, wieviel die Berliner Genossen zu diesen Kosten beitragen wollen.

We Is wandte gegen diesen Antrag ein: Es sei ein Irrtum, wenn man glaube, ein Barteisekretär fönne uns in einem rückstän­bigen Kreise größeren Anhang schaffen. Erst wenn durch ständige Agitation der Genossen eine starke Anhängerschaft erwachsen sei, fönne ein angestellter Sekretär eine wirksame Tätigkeit entfalten. Der Antrag wurde abgelehnt.

Damit war die Tagesordnung erledigt.

Genosse Zucht schloß die Konferenz mit einem Rückblick auf die Beratungen derselben und brachte ein Hoch auf die Sozial demokratie qus.

Soziales. Aechtung.

Ein pommersches Kreisblatt publiziert folgenden Mech­tungsbefehl:

Der Deputant August Holtz hat ohne Grund seinen Dienst daselbst verlassen und ist aus dem Dorfe fortgezogen. Ich warne( 1) davor, denselben in Dienst zu nehmen. Der Amtsvorsteher. Ewest."

tarier ohne Grund seinen Dienst verlassen bat? Allem Woher weiß der Amtsvorsteher, daß dieser Landprole­Anscheine nach glaubt der Amtsvorsteher, Bandarbeiter sind ganz vogelfrei.

Fürsorge bis ins hohe Alter.

die Fürsorge für die Eisenbahnarbeiter bis ins hohe Alter" wird Zum Ausspruch des Eisenbahnministers v. Breitenbach über ein besonders trasser Fall aus Bremen gemeldet, der diese Fürsorge illustriert. Seit dem Jahre 1872 ist dort bei der Güterabfertigung der Bodenarbeiter Haselmann beschäftigt gewesen. Er erlitt im Jahre 1907 einen Unfall, und nachdem er 9 Monate frank danieder­gelegen, aber nicht arbeitsfähig war, und die Betriebskrankentasse zu zahlen aufhörte, wurde ihm nach vielen Schwierigkeiten eine Unfallrente von monatlich 16,25 M. zugestanden. Außerdem erhielt er von nun an eine Invalidenrente aus der Bensionskasse A von monatlich 18,25 M., also zusammen 34,50 M. Da H. von diesem Gelde noch seine Frau und zwei unmündige Kinder ernähren muß, geriet er in große Not. So ficht also die Fürsorge bis ins hohe Alter aus! Nach 35jähriger ununterbrochener Tätigkeit an der Eisenbahn diese Hungerrente, die zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig ist. In eigener Art hat man sich des H., der nicht arbeiten fonnte, zu entledigen gewußt. Um ihm die Rente aus der Pensionskasse B, der H. angehörte, nicht gewähren zu müssen, zahlte man ihm seine zu dieser Abteilung geleisteten Beiträge zum Teil heraus und gab ihm noch zu verstehen, daß er die Auszahlung dieser Beiträge als Gnade auffaffen müsse, da er ja erst Jahre sich im Eisenbahndienst befinde. Besserung solch unhaltbarer Zustände tann nur durch Selbsthilfe, durch eine starke Organisation geschaffen werden.

Schiller- Theater.

Schiller- Theater 0.( Wallner- Theater.)| Dienstag, abends 8 Uhr: Der Biberpelz. Eine Diebeskomödie in 4 Aften von Gerhart Hauptmann . Mittwoch, abends 8 Uhr: Macbeth.

Donnerstag, abends8Uhr: Der Biberpelz. Berliner Theater.

Heute 8 Uhr: Einer von unsere Lent'. Morgen 7, Uhr zum ersten Male: Das Lebensfest.

Schiller- Theater Charlottenburg . Dienstag, abends 8 Uhr: Madame Bonivard. Schwant in 3 Aften von Alexander Bisson und Antony Mars. Mittwoch, abends 8 Uhr: Die Ehre. Donnerstag, abends8Uhr: Madame Bonivard . Neues Operetten- Theater, Schiffbauerdamm 25, a. d. Luisenstr. Anfang 8 Uhr:

Die Dollarprinzessin. Operette in 3 Affen von Leo Fall .

DERNHARD ROSE THEATED Luisen- Theater

Br. Frankfurter Str. 132. Anf. 8 Uhr. Ende 11 Uhr. Der Mann mit der eifernen Maske.

Schausp.i. 5 Aft. v. Arnould u. Fournier. Auf der Gartenbühne, Anf. 4, Uhr: Theatervorstellung. Spezialitäten.

Anfang 8 Uhr. Premiere:

Von Sieben die Häßlichste.

Stomödie in 3 Aften und einem Bor­fpiel von Louis Angely . Neubearbeitung. ittwoch: Bon Sieben die Häßlichste.

Neues Theater.

Anfang 8 Uhr. 8um 50. Male:

Sein Sündenregister

Mittwoch, den 1. September:

Emilia Galotti .

Theater des Westens . Allabendl. 8 Uhr: Der fidele Bauer. Operette von Leo Fall . Sonntag nachm. 3, Uhr, halbe Preise: Die lustige Witwe.

Friedrich- Wilhelmstädtisches Schauspielhaus, Dienstag, ben 31. Stuguſt, 8 115r: Manöverregen.

Schwant in 3 Alten v. G. Schäßler. Berafini und Keßler. Mittwoch: Der Widerspenst. Zähmung.