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Freiherr v. Rottberg, der fürzlich zum Oberamtmann und Hofjunter ernannt worden ist, wurde bekannt durch die Anklagen, die der Zentrumsabgeordnete Noeren im Reichstage gegen ihn borbrachte.

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Indian Sociologist", die von Krishnawarma, einem in Cambridge Ats Delegierter aum Parteitag wurde Genosse Salzmann ausgebildeten und in Paris   lebenden Hindu, redigiert wird. gewählt. Steischnawarma ist Anhänger des politischen Meuchelmordes, und In einer Parteiversammlung des 12. und 18. sächsischen er propagierte diesen Gedanken in seinem Blatte. Nebenbei unter- Wahlkreises Leipzig  - Stadt und Land, die am hielt er in London   ein Heim unter dem Namen India House", Freitag tagte, hielt Genofie Lipinski ein Referat über den in dem indische Studenten, die hier die Universität besuchen, ihren Parteitag, in dem er u. a. sagte: Trotz aller Gegenanträge Sammelpunkt hatten. Die Regierung ließ erischnawarma ge- einiger füddeutscher Genossen wird sich der Parteitag mit dem Ver­währen und seine Propaganda nahm einige Jahre hindurch un- halten der württembergischen Landtagsabgeordneten befassen und gestörten Fortgang. Jedoch hielt es Striſchnawarma für nötig, ihnen Klarmachen, daß fie als Abgeordnete lediglich die Intereffen sein Domizil nach Paris   zu verlegen. Als der indische Student der Wähler zu vertreten, alle übrigen Dinge aber, die mit den Dhingra seine wahnsinnige Tat berübte, untersagte die Regierung Interessen und Auschauungen des Proletariats unvereinbar find, die Herausgabe des Indian Sociologist" und bestrafte dessen Ver- zu unterlassen haben. Weiter werde es sich um die Mitarbeit an leger, einen englischen Druckereibefizer, mit drei Monaten bürgerlichen Zeitungen handeln, die durch die Geschmacklosigkeit Gefängnis. Das Blatt erschien im Juni und Juli nicht mehr, des Genossen Bernstein   zu einer Affäre aufgebauscht worden aber im August wurde hier eine weitere Nummer herausgegeben. ist. Wenn die Parteigenossen dem immer wieder ruhig zusehen, Justice" schrieb, aber bald aus der Sozialdemokratischen Partei mal ausgesprochen werden, daß solche Dinge nicht vorkommen Der neue Verleger ist Guy A. Aldred  , der früher in der würde der Standal überhaupt nicht mehr aufhören. Es müsse ein­austrat, da ihm diese nicht atheistisch und revolutionär genug fönnten, wenn die Parteigenoffen bei der Vergebung von ber war. Aldred gründete einen Verlag unter dem Titel Bakunin   antwortungsvollen Aemtern nicht so oft die Gutmütigkeit als oberstes Bresse und gab anarcho- sozialistische Broschüren heraus. ber- Presse und gab anarcho- sozialistische Broschüren heraus. Nach Prinzip gelten ließen, sondern mehr die prinzipielle Haltung der dem Verbot des" Indian Sociologist" setzte er sich mit Strischnawarma Sandidaten berücksichtigen würden. Es gäbe eine ganze Reihe von in Verbindung und übernahm den Verlag des Blattes. Parteigenossen, die die Interessen der Partei verlegt haben und Aldred erklärte, er sei zwar gegen Attentate und identifiziere immer wieder aufgenommen werden. Das führe dazu, daß Per­sich feineswegs mit den Ansichten Striſchnawarmas, aber er über- sonen, die an der Spige stehen, glauben, sich alles herausnehmen zu nahm den Verlag des Indian Sociologist", um das Prinzip können. Auch die Maifeierfrage werde wieder Staub aufwirbeln. Das der Preßfreiheit zu verteidigen. Aldred wurde darauf wegen Verbreitung berbotener Bestreben, die Arbeitsruhe einzudämmen, mache sich unverkennbar aufrührerischer Schriften( d. h. des Indian Sociologift") bemerklich. Dem müsse ganz energisch entgegengetreten werden. berhaftet, aber bei der ersten Verhandlung vor dem Unter- Die vom Parteivorstand und der Generalfommission gemachten Vor­fuchungsrichter gegen Kaution von 200 Pfund Sterling auf schläge zur Unterstützung der Maiausgesperrten feien unannehmbar, freien Fuß gesetzt. weil dadurch eine ganz ungerechtfertigte Belastung der Partei ein­trete. Die Parteileitung empfehle folgende Entschließung:

Betrügereien auf der kaiserlichen Werft in Danzig  . In Nummer 183 und 185 des Vorwärts" bom 8., resp. bom 11. August, berichteten wir von umfangreichen Unterschlagungen und Fälschungen, die sich der Buchführer Ewert auf der Danziger Staatswerft hat zu schulden kommen lassen. Das Ermittelungs­verfahren ist nunmehr abgeschlossen. Drei Monate hat der Berliner  Kriminalkommissar Wannowski gebraucht, um die Betrügereien dieses sauberen Beamten und seiner Helfershelfer aufzudecken, die nach amtlichen Feststellungen einen ganz bedeutenden Umfang haben. Die bürgerliche Provinzpresse tröstet ihre Leser damit, daß fie versichert: Es steht schon heute fest, daß die auf der Danziger Staatswerft verübten Unregelmäßigkeiten und Unterschleife mit den großen Kieler Unterschlagungen auch nicht annähernd zu ber­gleichen sind". Nach der bürgerlichen Bresse müßte man also dem Mustermenschen Ewert noch Dank wissen, daß er nicht einige Tausend Mart mehr aus seinen Manipulationen herausschlug. Es sei hier noch erwähnt, daß die getreuen Freunde des verhafteten Werftbuchführers Hermann Ewert von der großen Danziger Metall- und Produktenhandlung S. A. Hoch, der Kaufmann 2. Hoch und dessen Kompagnon, der Kaufmann Kronheim, die das ent­wendete Material auftauften, noch nicht verhaftet sind. Sie er­fauften sich ihre augenblickliche Freiheit, indem sie je 100 000 m. Raution hinterlegten.

Die Danziger Zeitung" bringt keine Zeile über die neuesten Feststellungen der Untersuchungskommission, gehören doch die Mit­schuldigen des Buchführers jenen Kreisen an, in denen der Börsens Die Staatswerft fichert ihre Intereffen einstweilen dadurch, daß sie Maßnahmen getroffen hat, die beim Verladen, Verwiegen und Deklarieren des Abfall- und Altmaterials eine größere Uebersicht und Aufsicht er­möglichen.

liberalismus die politische Hauptrolle spielt.

Telegraphenarbeiter und Reichsfinanzreform.

Die Flottenrüstung.

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deren Bau bedingungsweise beschloffen ist, werden zwei am 1. November dieses Jahres und die übrigen vier werden. Das eine der in diesem Jahre zu beginnenden Schiffe am 1. April nächsten Jahres in Angriff genommen wird ein Panzer von der Klasse der Dreadnoughts", das zweite ein Kreuzer vom Typ des Indomitable" sein.

London  , 31. August. Von den sechs Kriegsschiffen,

Türkei  .

Die Wahrheit über die Megeleien in Adana  . Aus Konstantinopel   wird uns geschrieben:

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" Die Versammlung erklärt nach wie vor die Arbeits­ruhe am 1. Mai als die würdigste Demonstration für die Ver­fürzung der Arbeitszeit und erwartet von den Leipziger   Delegierten, daß sie auf dem Parteitag für die Beibehaltung der Arbeitsruhe am 1. Mai eintreten.

Im übrigen erachtet die Versammlung auch den neuen Vor­schlag für die Unterstützung der Maiausgesperrten in dieser Form für un annehmbar, sie hält vielmehr an folgenden Grundsägen fest:

Die Schaffung von Bezirksfonds unter Ausschaltung der Mit­wirkung der Zentraltassen der Gewerkschaften ist ebenso wie die früher vorgeschlagenen Lokalfonds eine Aufhebung des seit Jahr­zehnten erkämpften zentralistischen Prinzips.

Grundbedingung für Schaffung derartiger Fonds ist, daß die Bentralverbände Träger der Unterstützung auch für die Mai­ausgesperrten sind.

Mitgliederbeiträge der politischen Organisationen dürfen für derartige Fonds nicht verwendet werden, da eine solche Verwendung bei den geringen Beiträgen eine Einschränkung der politischen Aktion herbeiführen muß."

Der Bund deutscher Telegraphenarbeiter, vorarbeiter und handwerker hielt in Berlin   eine Versammlung ab, um zu der Frage Stellung zu nehmen, wie für die durch die neuen Reichssteuern den Beamten und Arbeitern auferlegten Lasten ein Ausgleich geschaffen Die Schrecken der blutigen Ereignisse in Adana  , bei denen etwa werden könne. Der Referent Kötschke bezeichnete die volts 30 000 Menschen das Leben einbüßten, empören noch immer das feindlichen Wirkungen der vom schwarz- blauen Blod geschaffenen öffentliche Gewissen, weil die türkischen Regierungsfreise bis in neuen Steuergefeße. Er verlangte eine Aufbesserung der letzter Zeit die Armenier selbst als die Schuldigen anklagten. ohnehin schon äußerst niedrigen Löhne. Vom Bundes Im Borwärts" haben wir öfter Gelegenheit gehabt, diese schreiende borsigenden wurden folgende Lohnfäße zur Einführung empfohlen: ungerechtigkeit darzulegen und die wahren Anstifter der Mezeleien Für das 1. Dienstjahr pro Tag 3,75 M., 2. Diensjahr 4 W., zu brandmarken. Jezt endlich können wir mit großer moralischer 3. Dienstjahr 4,25 M., 4. Dienstfahr 4,50 W., 5. und 6. Dienstjahr Genugtuung eine wichtige Tatsache melden: der türkische Ministerrat( Unterstüßungsfrage) gegen einige Stimmen angenommen. Außer 4,75 M., 7. und 8. Dienstjahr 5 M., 9. Dienstjahr 5,25 M. In einer Reſolution, in der mit Recht darauf hingewiesen wird, daß die hat offiziell bekannt gemacht, daß die Beschuldigungen, dem wurde ein von Blottle und 17 Genossen eingebrachter Antrag Abwälzung des weitaus größten Teiles der neuen Steuern auf die die bisher gegen die armenische Bevölkerung in angenommen, der den Delegierten empfiehlt, alle Anträge auf Ein­wirtschaftlich schwächsten Schultern allen Grundsägen der Gerechtig- Cilicien erhoben waren, jedes Grundes entbehren." schränkung des Alkoholgenusses zu unterstützen. teit ins Geficht schlägt, wird das Reichspostamt gebeten, die Wir halten es nicht für überflüssig, den Inhalt dieses Doku­Der Wortlaut des Antrags ist derselbe, wie der des in voriger schlimmsten Folgen der Finanzreform durch Lohnaufbefferung ab- ments zu veröffentlichen, eines Dokuments, das, abgesehen von Nummer von uns mitgeteilten der Genossen von Halle.

zuwenden.

Oefterreich.

Tschechenfeindliche Demonstrationen in Wien  . Wien  , 31. August. Gestern abend veranstalteten ungefähr 300 Deuticnationale im 15. und 16. Bezirk tschechen feindliche Demonstrationen und schlugen unter Bfuirufen in den tschechischen Lokalen die Fensterscheiben ein. Die Wache wurde gleichfalls mit Steinen beworfen, durch die mehrere Wachleute verlegt wurden. Es wurden sieben Berhaftungen vorgenommen.

Frankreich  .

Ein neues Märchen der russischen Polizei.

Der erste Teil dieses Antrages wurde einstimmig, der zweite

allem anderen, ein Fußtritt ist für die bürgerliche Presse Deutsch­Die Parteitagsnummer der Neuen Welt" lands, die jene unwahren Beschuldigungen unbefehen verbreitet hat. führt in diesem Jahre ihren Lesern Leipzig   in Bild und Wort In dem Rundschreiben des Ministerrats an die Provinzbehörden vor Augen. Mehr als ein Dugend gut gelungener Illustrationen wird also gesagt: zeigen die charakteristischsten Bauwerke der Pleißestadt, unter denen

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Die politischen Organisationen, die unter der armenischen   natürlich auch das Parteitagslokal nicht fehlt. Von den textlichen Bevölkerung existierten, hatten den vollständig gerechten Zwed, Beiträgen der prächtig herausgekommenen Nummer unseres das Bolt von den Grausamkeiten und der Gewalttätigkeit der illustrierten Unterhaltungsblattes nennen wir:" Aus schwerer befpotifchen Regierung zu befreien. Und die Anstrengungen, die 8eit", Erinnerungen von Fritz Geyer  ; Leipzig   und seine diese Barteien für die Wiederherstellung der Verfassung gemacht haben, Spießer" von Baul Lensch, und Leipzigs   Handel und beweisen tatsächlich, daß das Armeniertum fich für einen Bestandteil Industrie" von Richard 2ipinsti der allgemeinen osmanischen   Nation hält. Und auch nach der Wieder­Herstellung der Verfassung haben die armenischen Parteien alle ihre Kräfte der Arbeit für das Wohl des allgemeinen Vaterlandes ge­das armenische Bolt verderbliche politischen Be= widmet. Dies alles beweise, daß die Gerüchte, als ob

Soziales.

Aus dem Bäckergewerbe.

Vor einigen Tagen teilten wir unseren Lesern mit, daß auf Veranlassung der zarischen Regierung in Bordeaug Die Frühstücksausträgerin G. flagte vor dem Innungsschieds­ein russischer Flüchtling Gamba bize verhaftet wurde. strebungen hätte, aus der Luft gegriffen sind. gericht gegen den Bäckermeister Beckenstädt auf Zahlung von 10 M. Der junge Russe wird von der russischen Polizei eigenartiger Dinge Als Ursachen der Mezeleien werden im Rundschreiben die rückständigen Lohn. Der Beklagte hält sich berechtigt, den Lohn ein­bejchuldigt. Er soll an der Entführung eines Kindes Anteil ge- Ausschreitungen der Reaktionäre, die Untätig- zubehalten, weil die Klägerin ihre Dienste einem Konkurrenten nommen haben, das seinen Eltern nur gegen ein Entgelt bon feit und die Versäumnisse der Behörde und die von ihm angeboten und ihm gleichzeitig von den 42 Kunden, die sie 30 000 Rubel zurückgegeben wurde. Die Anlage ist so phantasie- unwissenheit und der Fanatismus der mohamedanischen bene Schaden müsse ihm doch ersetzt werden. Das Schiedsgericht bediente, den größten Teil abspenstig gemacht habe. Der entstan boll, daß trotz des Versprechens des abgedankten Ministers Boltsmassen angegeben. Clemenceau  , aus der Affaire Azew- Harting eine ernste Lehre zu belehrte den Beklagten dahin, daß der Lohn nicht einbehalten werden Am Ende verspricht der Ministerrat, die wahren Schuldigen und dürfe und von einer Schadenersaßflage in diesem Falle schwerlich ziehen, Briand sich so gerührt fühlte, daß er die Anordnung zur die Anstifter zu bestrafen. Es wird also offiziell anerkannt, ein Erfolg au erhoffen sei. Der Beklagte erkannte daraufhin die Verhaftung Gambadchizes erließ. Die Geschichte von den Räubern wird nirgends Glauben finden. daß die bis jept Bestraften nicht die wahren Forderung an. Derartige Praktiken find von allen revolutionären Organisationen Schuldigen waren und daß dies ist das Entsetzliche- Rußlands verworfen worden. Wenn ein solcher Fall sich in der Tat die sechs gehängten Armenier unschuldig waren! ereignete, so muß man die Urheber davon zweifellos unter dem schwarzen Hundert" fuchen. Die russische   Regierung glaubt eine neue Weise erfunden zu haben, um die Auslieferung von Revolutio­

Belagerungszustand.

Der Arbeiter M. war beim Bäckermeister Albert Giebelmann als Hausdiener gegen 8 M. Lohn und freie Kost beschäftigt. Eines Tages sagte ihm der Meister, er solle machen, daß er fortkomme. M. nahm die Entlassung an, erhielt aber seinen rückständigen Lohn nicht. Das führte zur Klage. Im Termin meinte der Beklagte, Ronftantinopel, 31. August. Wie verlautet, foll wegen der Border Kläger   fei fontrattbrüchig geworden, die Aushilfe sei zu teuer nären zu erlangen. Bei seiner Verhaftung protestierte Gambabchize gange in Griechenland   sowie wegen der albanesischen geworden und diesen Schaden dürfe er mit dem restlichen Lohn gegen die infame Beschuldigung auf das energischste. Die Affäre Unruhen der Belagerungszustand auf die ganze des Klägers decken. Das Schiedsgericht bemühte sich vergeblich, Harting zeigte, mit welcher Unverschämtheit das zarische Spizeltum europäische Türkei   ausgedehnt werden. den franzöfifchen Behörden die ungeheuerlichsten Bären aufbindet. dem Beklagten klar zu machen, daß das nicht zulässig sei; Schaden­Es wird sich bald zeigen, ob man daraus in Frankreich   etwas erfazansprüche fönne er nur im Wege der Widerklage geltend gelernt hat und flüger geworden ist. Die Humanité" machen, die aber erfolglos fein würde, da er den Kläger   selbst ent­protestiert auf das entschiedenste gegen die Verhaftung Gambadchizes. laffen habe. Der Beklagte mußte verurteilt werden, dem Kläger  3,50 M. zu zahlen. Italien  .

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Griechenland  . Die Lage.

Die Athener   Presse protestiert einhellig gegen die Unterstellung auswärtiger Beitungen, daß die Militärbewegung sich gegen das Herrscherhaus richte, und betont die Königstreue der Armee und des Volkes. Indes wird aus Athen   gemeldet: Die Lage bleibt eine hoch ernste. Die revoltierenden Offiziere fordern fategorisch die Entfernung der für den Kronprinzen eingetretenen Offiziere. Der Kronprinz wird, wie ver­lautet, mit feiner Familie längeren Aufenthalt im Auslande nehmen. Marokko.

Neue Rüstungen Spaniens  .

Ferri prophezeit wieder ein Reformministerium. Nom, 28. Auguft.( Eig. Ber.) In einer von dem Mailänder Secolo" veranstalteten Umfrage über die mutmaßlichen Ent­wickelungen der italienischen Politik prophezeit Genosse Enrico Ferri   schon wieder einmal die baldige Bildung eines Rea formtabinetts mit. fosialistischen Glementen. An höchster Stelle" sei man der heutigen Untätigkeit und Träg heit längst müde geworden und würde gern einen Versuch mit neuen Elementen machen. Solange Giolitti am Ruder bliebe, bestünde keinerlei Aussicht, die dringendsten Reformen, vor allem Die spanische Regierung betreibt energisch die Bereitstellung die des Abgabewesens, durchzusehen. Aber das Kabinett Giolitti weiterer Truppen für den Transport nach Afrika  . Zunächst soll, könnte leicht zu Fall gebracht werden: die Energie von 30 Ab- Sotomayor in Vittoria und Galicien  , die auf die vollständige falls General Marina weitere Verstärkungen verlangt, die Division geordneten der äußersten Binken würde hinreichen, um die De Effektivstärke von 8000 Mann, 20 Geschlitzen und 4 Eskadrons Jäger mission des Ministerpräsidenten zu erzwingen. Giolitti fei nicht zu Pferde gebracht ist, hinübergeschickt werden. mehr der Mann, einer längeren anstrengenden Diskussion Stand London  , 81. Auguft. Daily Telegraph  " meldet aus Madrid  , zu halten; er würde ihr einfach förperlich erliegen und lieber vom daß 65 000 spanische Reservisten durch königliches Dekret mobil ge­Amt zurücktreten, als seine Gesundheit aufs Spiel seßen. Weiter macht worden seien. gibt Ferri seinem alten Gedanken Ausdruck, daß die italienische Politit, mit einem Abstand von etwa einem Jahrzehnt, den Wand­lungen der französischen   folge. Was wir heute durchmachen, ent­spräche ungefähr dem Ministerium Méline. Unter Ueberspringung des Kabinetts Combes strebe die italienische Politik jetzt einem Uebergangsministerium zu, das die Merkmale der Ministerien Waldeck und Clemenceau   in sich vereinige. Das weitere Ziel der Entwickelung sei dann ein Pendant zum Ministerium Briand  . Diese Prophezeiungen wiederholt Ferri in den letzten Jahren periodisch, ohne daß sich bis jetzt die italienische Politik dazu an­schickte, ihm Recht zu geben.

England.

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Die Verfolgung des Verlegers vom Indian Sociologist". London  , 28. August.( Eig. Ber.) Seit einigen Jahren er­schien in London   eine kleine Mongisichrift unter dem Titel:

Hus der Partei.

Zum Parteitag.

Die Generalversammlung des Wahlkreises Borken Ned linghausen nahm folgende Resolution an:

Die Generalversammlung erwartet vom Leipziger   Parteitag einen würdevollen Verlauf. Die vorhandenen Meinungs­verschiedenheiten müssen in einer Form behandelt werden, die unseren Gegnern teinen Anlaß bieten darf, die im Volke Herrschende Mißstimmung anläßlich der Reichsfinanzreform von sich abzuwälzen. Dies würde ganz besonders der Zentrumspartei  gefallen, deren Einfluß durch die jüngsten Borgänge start ins Banten   geraten ist. Die Parteigenossen, die hier mit der Zentrumspartei   in einem harten, aber erfolgreichen Stampfe stehen, müßten es als durchaus unklug empfinden, wenn ihnen die Früchte jahrelanger intensiver Arbeit zerstört würden.

meister Otto Wiesner beschäftigt gewesene Bäder Hoffmann. Er Um eine üble Erfahrung reicher geworden ist der beim Bäcker­hatte in dem ihm zur Verfügung stehenden Kleiderschrank feine Barschaft aufbewahrt. Eines Tages waren ihm 20 W. abhanden M. gefommen. Er machte nun den Unternehmer für den Schaden ver­antwortlich, weil der Schrank nicht verschließbar war. Seine Klage war aber erfolglos, da, wie das Schiedsgericht sagte, der Meister nur einen verschließbaren Raum zu stellen habe, und diese Ver­pflichtung sei bon ihm erfüllt worden.

Ein Landrat für den Alkohol- Boykott! Folgendes, vom Landrat Dr. Lucas in Solingen   unterzeich­netes Schriftstück, ging der Bergischen Arbeiterstimme" au:

Was eine Gewerkschaft vermag im Kampfe. Auf der kaiserlichen Werft in Kiel   bestand der Brauch, die Geburts­gegen den Alkoholmißbrauch, zeigt folgendes Beispiel: tage durch Ausgabe von Runden" und" Litern" Schnaps zu feiern. Die Verbote, die von der Leitung der Werft hiergegen gerichtet wurden, fruchteten wenig. Was sie nicht ver­mochten, hat die Leitung des Metallarbeiterverbandes zustande ge­bracht: auf ihre Anweisung ist jener schlimme Zopf neuerdings abgeschnitten.

Steuerschraube. Im Jahresbericht der Handelskammer in Lüdenscheid   für das letzte Jahr liest man:

Die Verfügung des Finanzministers über die Besteuerung des Einkommens aus Ueberstunden veranlaßt vielfach die Ar­beiter, die Ueberarbeit überhaupt zu verweigern. Die Erbitte= rung der Arbeiter über die nach ihrer Meinung äußerst harte Maßnahme ist eine so große, daß man lieber auf die Mehrein­nahme verzichtet, so dringend notwendig es für den Arbeiterhaus­halt auch ist, daß der Lohnausfall flauer Berioden durch leber= arbeit in flotten Zeiten einigermaßen wieder eingebracht wird. Gine hiesige Firma, die glaubte, im Interesse ihrer Arbeiter die Lohnangaben aus Ueberstunden verweigern zu sollen, wurde in empfindliche Strafe genommen."

Den feudalen und kommerzienrätlichen Steuerhinterziehern muß es doch eine moralische Genugtuung bereiten, zu wissen, daß wenigstens der Arbeiter den letzten Pfennig versteuern muß