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nicht als NotstandSarbeiteii in Frage kommen, Va dieselben an bestimmte Termine gebunden sind. Schtvierigkeiten entstanden bei der Frage, inwieweit die Unternehmer, die für die Stadt Arbeiten ausfuhren, verpflichtet werden können, ortsangehörige Arbeitslose zu beschäftigen. Hierbei wurde betont, daß, da der Unternehmer meistens nur sein Interesse im Auge habe, er nur solche Arbeiter einstellen werde, die er gehörig ausnützen könne. Denn Notstands- arbeiten erforderten Mehrkosten, und die sei der Unternehmer nicht gewillt zu tragen. Daher müßten derartige Arbeiten von der Stadt in eigener Regie ausgeführt und dementsprechend Mittel im Etat bereitgestellt werden. Um die Arbeitslosenversicherung einzuführen, sollen von den Städten, in denen derartige Pcrfiche rangen bestehen, und von denen bisher noch keine Auskunft ein- gefordert war, die dazu notwendigen Unterlagen beschafft und ein- gehend über das einzuführende System beraten werden. Auch soll erwogen werden, ob fakultative oder obligatorische Versicherung zur Einführung gelangt. Hoffentlich läßt die Einführung der Arbeits- losenversicherung nicht mehr allzu lange auf sich warten, obwohl nicht verkannt werden soll, daß den vorbereitenden Arbeiten noch mancherlei Schwierigkeiten begegnen. Am heutigen Sonntag veranstaltet der Jugendausschust einen Ausflug zumAlken Freund" nach Pichelswerdcr. Abfahrt Uhr vom Bahnhof Ebertsstraße, um 11 Uhr Treffpunkt Bahnhof Grüne- Wald. Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung. Der Jugendbildungsausschutz. Rixdorf. Aus der MagistratSsibung. Der Magistrat stimmte dem Plan über die Verbreiterung der Warthestrahe um 7 Meter vor dem städtischen Grundstück zu. Mit der Ueberlassung der Aula des Kaiser-Friedrich-Realgymnasiums an den Verein zur Förderung des Zeichenunterrichts in der Provinz Brandenburg   für die Ab- Haltung der Hauptversammlung am 1. Okwber d. I. erklärte sich der D Magistrat einverstanden. Als Termin für den Abbruch des Böirtschastsgebäudes auf dem alten Krankenhausgrundstück wurde der 15. Oktober d. I. bestimmt. Die Verdingung der Abbruchs- arbeiten wird dem Hochbauamt übertragen. Entsprechend dem Vorschlage der Deputation für das Feuerlöschwesen erklärte sich der Magistrat damit einverstanden, daß in der Emser Straße 132 der Bau eines Pferdestalles für 20 Pferde mit Nebenräumen für einen Kostenbetrag von 35 000 M. vorgenommen wird. Mit der Auf- stellung des Entwurfes wurde das Hochbauamt beauftragt. Friedenau  . Eine außerordentliche Sitzung der Gemeindevertretung be- schäftigte sich unter anderem mit der Gehaltsregulierung der Lehrer und Beamten. Nach der Wichtigtuerei in der letzten Sitzung mutzte derjenige, der unser« Gemeindeväter nicht kennt, einen großen Tag erwarten. Doch es kam nicht so weit. Die Sache war im geheimen schon so sorgfältig ausgeknobelt, daß es nicht auffälliger gewesen wäre, wenn man auch die Abstimmung in der geheimen Sitzung vorgenommen hätte. Nicht einer der Herren hielt es für nötig, darauf hinzuweisen, daß man bei Bemessung der Zulagen bei den höheren Stellen viel freigebiger war, wie bei denjenigen, welche es am allernotwendigsten brauchen, nämlich die Lehrer Und Gemeinde- beamten. Auch der sogenannt«Lehrervertreter" Herr Weber, auf welchen die Lehrerschaft bei seiner Wahl so große Hoffnungen setzte, verhielt sich mäuschenstill. Die Erhöhung soll den Lehrkräften vom 1. April 1908 ausbezahlt werden. Den Beamten werden, da sie rn diesem Jahre schon eine Zulage erhalten haben, nur 30 Proz. der erhöhten Bezüge in Anrechnung gebracht. Die Auszahlung soll sofort erfolgen. Die Nachzahlungen für 1308/09 betragen zirka M 000 M. Aus dem Dispositionsfonds stehen 48 730 M. zur Ver siigung, im Etat 1908 23 350 Ml. so daß noch 15 000 M. nachzn bewilligen sind. Ein Antrag des Vereins für Ferienkolonien, die Summe von 5000 M., welche die Gemeinde vor kurzem gestiftet hatte, zur Verfügung zu stellen, wurde angenommen. Der Verein bat in Zinnowitz   ein Grundstück erworben, woraus mit dem Bau eines eigenen Heimes begonnen werden soll. Mit dem 1. September ist für die hiesige Ortskrankenkasse das neue Statut in Kraft getreten. Es bringt außer einer Beitrags- crhöhung auch wesentliche Verbesserungen im Interesse der Mit- glieder. Dem Statut wurde von der Aufsichtsbehörde in Potsdam  zweimal die Genehmigung versagt, es bedurfte daher erst einer Klage des Vorstandes beim Bezirksausschutz, um dasselbe mit einigen unwesentlichen Aendcrungcn durchzudrücken. Im Statut toar eine Entschädigung der Vorstandsmitglieder pro Topf und Sitzung von 1,50 M. vorgesehen; dieser Passus wurde von dem Bezirksausschuß abgelehnt, weil ihm diese Summe zu hoch erschien. Der Kastenvorstand hat nun beschlossen, auf dem Wege des Ver- waltnngsstreitverfahrens diesen ablehnenden Bescheid anzufechten. Die Beiträge, welche bisher 3,1 Proz. des durchschnittlichen Tage- lohnes betrugen, sind auf 3,8 Proz. erhöht worden. Wöhrend bis- der das Krankengeld für jeden Wochentag gewährt wurde, wird dasselbe in Zukunft für jeden Krankentag, d. h. auch für die Sonn- tage bezahlt. Das Sterbegeld, das bisher den zwanzigfachen Be- trag des ortsüblichen TagelohneS ausmachte, ist auf den fünfund- xivanzigfachen Betrag erhöht worden. Nummelsburg. Die letzte Gemeiudevertretersttzung, die erste nach den Ferien, welche auch noch schwach besetzt war, hatte sich fast ausschließlich nur mit der neuen Besoldungsordnung für die Lchrpersonen an den Volks- und höheren Schulen zu befassen. Nach kurzer Debatte wurden die in der neuen Besoldungsordnung festgesetzten Grund- gehälter und Alterszulagen wie Wohnungsgeld für die Direktoren, Oberlehrer und Oberlehrcrinnen, sowie für die wissenschaftlichen und technischen Lehrkräfte an den höheren Lehranstalten genehmigt. Das Einkommen des Direktors des Realgymnasiums erhöht sich nach der neuen Besoldungsordnung sofort pro Jahr um den Be- trag von 2800 M., inklusive 500 M. mehr Wohnungsgeld. Bei den anderen Lehrkräften macht die Erhöhung pro Jahr nur einige bundert Mark aus. Hierzu wurde noch beschlossen, daß die für '908 nachzuzahlenden Beträge aus einer noch aufzunehmenden schwebenden Schuld, die innerhalb einer Frist von 10 Jahren getilgt sein soll, gedeckt werden. Zu der Bcsoldungsordnung� für die übrigen Lehrkräfte an den Volksschulen wurde in nichtöffentlicher Sitzung der Beschlutz gefaßt, daß allen Volksschullehrern vorder- Hand die nach der neuen Bcsoldungsordnung vorgesehenen höheren Veträge vom Grundgehalt und Wohnungsgeld ohne Kürzung der bereits bisher gezahlten höheren Alterszulagen ausgezahlt tverden sollen. Die definitive Regelung der Besoldung der Lehrkräfte an den Volksschulen wird erst später erfolgen trenn das Resultat der bereits wegen Aufstellung eines einheitlichen Besoldungsplanes für die größeren Vorortsgemeinden in Unterhandlung stehenden Vor- ortsgemeinden endgültig vorliegt. Die Volksschullehrer erhalten für die Zeit vom 1. April 1908 bis 30. September 1909 auf Grund dieses Beschlusses vorläufig 225 M. ausgezahlt. Weiter wurde be- schloffen, den Hilfsschullehrern die 300 M. jährlich betragenden Stellenzulagen als pensionsfähig anzuerkennen, sofern die Be- treffenden als Hilfslehrer in den Ruhestand treten. Zum Branden- burger Städtetag in Rixdorf am 20. September d. I. werden der Gemeindevorsteher und die beiden Stellvertreter, die Herren Lange und Assessor Köhler, als Gäste delegiert. Es wurde dann noch be- chlossen, das seitens der Gemeinde von der Stadt Berlin   erworbene ; rankenhausgrundstück dem Kuratorium des Kaiserin-Auguste- Viktoria-Krankenhauses, soweit es für die Zwecke des Kranken- Hausneubaues gebraucht wird, unentgeltlich unter den bereits fest- gelegten Bedingungen zur Verfügung zu stellen. LSeiftensee. Wie sich in dem Kopf eines BaurateS das Familienleben aus­malt! Vor einiger Zeit traf der Ticfbaurat eine Kolonne Straßen- siger, wie sie einen Moment den krummen Rücken reckten. Nach der Meinung des Baurates haben sich die Leute am Besen fest- gehalten. Hierfür wurde am darauffolgenden Zahltage jedem Straßenfeger der betreffenden Kolonne eine Stunde vom Lohn gekürzt. Lnfe« Genossen erhielten hiervon Kenntnis und forderten daher im G s m e i nde pa r laiüen t folvle Tn einer KommissionSsitzmlg Ausklärung, die ihnen denn auch gegeben wurde. Die Antwort des Bauratcs war:Wie soll ich die alten Leute anders strafen, wenn sie ihre Schuldigkeit nicht tun, kürze ich einfach den Lohn, dann er- fahren es ihre Frauen, daß sie gefaulenzt haben, sie erhalten dann von diesen noch ihre Haue!" Selbst die bürgerlichen Herren be- antworteten diese Erklärung mit höhnischem Gelächter. Daß der Vaurat den Arbeitern noch so etwas bieten kann, liegt in ihrer Schuld. Wären die Arbeiter allesamt gewerkschaftlich organisiert, so könnten sie solchem Vorgehen Einhalt gebieten; oft genug sind dte Gemeindcarbeitcr von unseren Genossen dazu aufgefordert worden. Solche Schläge müssen auf der Stelle pariert werden, dann dürfte der eigenartige Standpunkt des Tiefbaurats sich bald andern., Spandau  . In der Generalversammlung des sozialdemokratische» Wahl- vcreins wurden zunächst Genosse Topp in den Jugendausschutz, die Genossin Koscharreck in den Bildungsausschutz und zum Geschäfts- führer der Genosse Dertz gewählt. Den Bericht über die Kreis- generalversammlung erstatteten die Genossen Czior und Ritzmann. In der sich anschließenden Diskussion ging Genosse Schubert auf die sich in der Partei breitmachende revisionistische Bewegung ein, die er ganz energisch zu bekämpfen empfahl. Ihm stimmten zu die Genossen Pieper und Czior. Dagegen vertraten die Genossen Ritz- mann, Stahl und Grögerchen den Standpunkt, daß die revisio- nistische Bewegung gar nicht so schlimm sei, sie werde nur groß- gezogen durch einen Uebcrradikalismus, der auch bekämpft werden müsse. Den Bericht über die Provinzialkonferenz erstattete in sehr ausführlicher Weise der Genosse Schubert; eine Diskussion hierüber fand nicht statt. Genosse Pieper gab den Bericht über das Sommerfest. Die Einnahme betrug 648,35 M., die Ausgabe 396,88 M., so daß ein Ueberschuß von 249,47 M. erzielt wurde. Bon diesem Ueberschuß bewilligte die Versammlung 50 M. für den Bil­dungsausschuß. Das Gehalt des Spediteurs, Genossen Köppen, wurde um 25 M. monatlich erhöht, so daß derselbe jetzt 150 M. monatlich bezieht. Genosse Czior teilte mit, daß am Mittwoch, den 22. d. M., eine Generalversammlung bei Holldorf  , Seeburger Straße 26, stattfindet, in welcher der Genosse Dr. Karl Liebknecht  Bericht über den Parteitag erstatten wird. Die Agitation für die Presse findet für den Kreis am 12. September statt. Da aber für Spandau   nur derVorwärts" in Frage kommt, so wird Spandau   die Agitation mit Groß-Berlin zusammen etwas später bornehmen; das Kreisflugblatt soll dann auch gleich damit ver- breitet werden. Genosse Czior ersuchte, die Sammellisten für den Parteitag gut in Umlauf zu bringen. Auf eine Anfrage betreffend den Seitzschen Boykott wird vom Vorstand erklärt, daß die Gesamt- abrechnung demnächst erfolgen und jeder Gewerkschaft zugestellt werde. Aus Antrag des Genossen Ritzmann wurde eine Teller- sammlung für die schwedischen Arbeitsbrüder borgenommen. Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Listen für die schwedischen Arbeiter beim Genossen Ritzmann, Bismarckstr. 5, zu haben sind. lieber den demnächst fertig werdenden Bau der Jubiläumsturn- halle wird jetzt in den hiesigen Lokalblättern sehr viel geschrieben. So schreibt u. a. dasSpandauer Tageblatt": Spandau   scheidet nunmehr aus der Reihe der Städte aus, die weder eine ö f f e n t- l i ch e, noch eine Turnhalle für die Volksschulen ihr eigen nennen können. Das letztere mag zutreffen, das erstere aber nicht; denn so lange man nicht die Turnhalle auch dem hiesigen Arbeiterturn- verein zur Verfügung stellt, ist es keine öffentliche. Zwar ist die Jubiläumsturnhalle aus allgemeinen Steuermitteln erbaut, um so vcrurteilenswerter ist es, daß man gerade den Arbeiterturiwerein von der Benutzung ausschließen will, obwohl sich gerade dieser Turn- verein zu allererst um die Benutzung beworben. Jedenfalls dürfte diese Behandlung eines Teiles der Steuerzahler noch den energischen Protest unserer Genossen herausfordern... Ferner hat sich in Kirn  (Nahe) auf dem Manövergelände bei Mangerschied ein schwerer Unfall ereignet. Ein Geschütz des 59. Feldartillerie-Regiments schlug um. Vier Bedienungsmanuschaften wurden schwer verletzt. Sie wurden nach Simmern in das Kranken- Haus gebracht, wo ein Mann nach wenigen Stunden gestorben ist. Selbstmord eines Kunstmalers. Wie aus München   gemeldet wird, verübte der dortige Kunstmaler Henry Albrecht   vorgestern auf dem Starnberger See   Selbstmord. Er setzte sich, nachdem er sich einen mit Steinen gefüllten Rucksack umgeschnürt hatte, auf den Bootsrand und gab dann einen Schuß aus sich ab. Das Boot kenterte und Albrecht ertrank. Die Leiche ist noch nicht geborgen. Die neue Reise desZ. III". Das LuftschiffZ. III" ist, wie aus Friedrichshafcn gemeldet wurde, gestern früh um 4 Uhr 40 Minuten aufgestiegen und nach einigen Manövern über dem See um 4 Uhr 50 Minuten in der Richtung nach Konstanz   abgefahren. Die Fahrt ging über Rhein  - fclden, Basel   und Freiburg   i. B., woZ. III" um 9sh Uhr ein- traf. Ucber Freiburg   wurde aus dem Luftschiff folgendes Tele- gramm ausgeworfen:Hinter Basel   wurde die Fahrt allmählich langsamer, teils weil infolge der Gaserwärmung und des Benzin- Verbrauches der Auftrieb stets wechselt und in schräger Lage ge- fahren werden muß, anderenteils �veil der Wind dem Luftschiff entgegensteht. In dem Luftschiff funktioniert alles andauernd tadellos." Um 10 Uhr 55 Minuten passierte das Luftschiff Lahr  . Um 11 Uhr 20 Minuten schwebte es über Offenburg  . 11 Uhr 45 Minuten über Kehl  , um 12 Uhr über Achern   und um 1 Uhr passierte das Luftschiff Baden-Baden  . Eine Meldung aus Hockenheim   um 5 Uhr 45 Minuten nach- mittags besagt: Aus dem Luftschiff wurde eine Karte an die IIa" ausgeworfen, wonach der hintere Motor defekt geworden ist. Das LuftschiffZ. III" fährt jetzt ganz langsam den kürzeren Weg am Rhein   entlang nach Mannheim  . Schneesall und Nnstlülrsfälle in den Bergen. Aus Kleine Scheidegg(Kanton Bern  ) wurde vom gestrigen Tage gemeldet: Einem gewaltigen Schneesturm, der gestern und heule in den Höhen des Gebirges gewütet hat, sind mehrere Menschen- leben zum Opfer gefallen. Bei einer Tour auf dieJungfrau" ist der 22jährige Student Erich Hermann, Sohn des Professors Her- mann von der Universität Marlmrg   mit seinem Führer Jakob Knecht aus Gsteigwiler  , dem Vater mehrerer Kinder, abgestürzt. Beide sind heute mittag von einer Rettungskolonne als Leichen auf- gefunden worden. Eine andere Führerkolonne stieß beim Abstieg von derJungfrau" auf zwei Touristen, von denen der eine be- reits erfroren war, während sich der andere in bedenk- lichem Zustande befand. Die Namen der beiden konnten noch nicht ermittelt werden. Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 12. September, vormittags 9 Uhi, in der Halle Pappel-Allee 15/17: Freireligiöse Vorlesung. 10'/« Uhr in der Schule, Kleine Franksurter Sir. 6: Vortrag des Herrn M. H. Baege: .II. Unser Wissen vom Werden der Erde, o) Entwickelungsgeschichte der Erde." Damen und Herren als Gäste sehr willkommen. Sembts- Zeitung« Mißhandlungen eines noch nicht einjährigen Kindest führten gestern den 28jährigen Bäcker Otto Thicmann aus Rix. dorf vor die erste Strafkammer des Landgerichts II. Der Ver- Handlung lag wieder einmal die Leidensgeschichte eines unglücklichen Kindes zugrunde, welches unehelich geboren und dann den Eltern in der Ehe lästig geworden war. Das kleine Mädchen hatte es von Anfang an denkbar schlecht. Wie behauptet wird, soll der Angeklagte das Kind schon in dem zarten Alter von einem halben Jahre mit einem Stock geprügelt haben. Als das Kind dreiviertel Jahr alt war, bemerkte eine Nachbarin, daß es an dem Kopf quer über dem rechten Ohr eine dicke blutunterlaufene Strieme hatte, die, wie die eigene Mutter angab, von einem Stockschlag herrührte. Haus- belvohner erstatteten endlich die Strafanzeige. Das Kind wurde in das Elisabeth-Kinderkrankenhaus geschafft, wo es nach kurzer Zeit an einer Lungenentzündung verstarb. Ter Staatsanwalt be- antragte 5 Monate Gefängnis. Mit Rücksicht auf die empörend rohen Mißhandlungen eines im zartesten Alter stehenden Kindes ging das Gericht noch über diesen Antrag hinaus und erkannte auf 6 Monate Gefängnis. Trotz aller Warnungen vor KautionSschwindlern finden sich leider immer noch vertrauensselige Leute, dir, ohne nähere Auskünfte einzuziehen, ihre Ersparnisse und Notgroschen opfern. Nicht weniger als 49 Geprellte traten gestern in einer Strafsache gegen den Landmesser Karl Wäscher auf, der sich vor der 6. Ferienstrafkammer des Landgerichts 1 verantworten mußte. Der Angeklagte erließ in verschiedenen Zeitungen Inserate, in welchen er für sein Vermessungsbureau Bureaudiener und Ver­messungsgehilfen suchte. Es meldete sich eine große Anzahl von Leuten aus allen' möglichen Berufsarten. Der Angeklagte engagierte jeden, der ihm in die Hände fiel und verstand dabei es so einzurichten, daß die einzelnen Leute nie zusammentrafen. Bei der Anstellung forderte Wascher eine Kaution, da er angeblich sehr wcrwolle Nivellierinstrumente aus der Hand geben müsse, vor deren Verlust er sich nur gegen eine Kaution schützen könne, die mit 314 Proz. verzinst werden sollte. Die Leute waren nachher nicht wenig verblüfft, als sie anstelle der wertvollen Instrumente einen hölzernen Maßstab erhielten, mit dem sie plan- und ziellos umher- laufen und für dessenSicherheit" sie 3 500 M. Kaution stellen mußten. Das Schöffengericht hatte den Angeklagten nur zu einer Gefängnisstrafe, von 3 Monaten verurtxilt.. Auf die Berufung der Staatsanwaltschaft hob die Strafkammer das erste Urteil auf und erkannte mit Rücksicht auf die hochgradige Gemeingefährlichkeit der- artiger BetrugSspczialisten auf ein Jahr Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust. Außerdem wurde der Angeklagte sofort verhaftet eingegangene DrucKkcKnften. Von derGleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeikerinne« (Stuttgart  , Verlag von Paul Singer), ist uns soeben Nr. 25 des 19. Jahr« gangs zugegangeil. Sie hat folgenden Inhalt: Zum Leipziger Partei- tag. Die schwedischen Proletarierinnen im Massenstreik. Von Kata Dal« ström. Die Hinterbliebenenversicherung."'Vortrag von Ed. Gras ans dem Krankenlassenkongres; in Berlin.  (Schlug.) Die Landarbeilerin und die Sozialdemokratie. Bon Otto Braun.   Die weiblichen Mitglieder der Ge- werkschosten Deutschlands   im Jahre 1908. AuS der Bewegung: Von der Agitation. Politische Rundschau. Von H. B. Gewerkschaftliche Rund­schau. Notizenteil: Dienstbotensrage. Sozialistische Frauenbewegung im Auslände. Frauenstimmrecht. Die Frau in öffentlichen Aeinrern. Für unse reMütter und Hausfrauen: Was ist das Glück? Von Gustav Schüler.   Kinderabende. Von Fritz Düvell. Funde von menschlichen Ueberresten aus alter Zeit. Von Hannah Lewin-Dorsch. Die Mutter als Erzieherin. Feuilleton: Fausts   Tod. Von Wolsgang Goethe. Frauen aus der Brandstätte. Von mx. Für unsere Kinder: Losung. Von Angelus Silesius. Der stille Maschincnsaal. Von Ernst Almsloh. Bauernausstand. Von BörrieS v. Münchhallsem(Gedicht.) Eine Flohfahrt aus dem Main  : VlI. Milien- bcrg, ein Stück Mittelalter. Von Heinrich Wandt. Grogmama I Von Emma Döltz.  (Gedicht.) Was die Eule die Spatzen lehrte. Nach dem Russischen des A. Trubatschess von eck.- Das versteckte Büblein. Bon Friedrich Güll.(Gedicht.) Die.Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer 10 Ps., durch die Post bezogen beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Ps., unter Kreuzband 85 Ps. Jahresabomiemcut 2,60 M. VomWahre» Jacob" ist soeben die 19. Nummer des 26. Jahr- ganges erschienen. Eine Reihe von Beiträgen sind dem Sozialdemo« kratischen Parteitag zu Leipzig   gewidmet. Aus dem Inhalt der Nummer erwähnen wir die beiden sarbigcn Bilder.Konstitutionelles Vexierbild" und.Zukunstsprojckte zur Sanierung der Reichsfinanzen" so- wie dic weiteren IllustrationenOrdnungspartel",.Von einer vornehmen Universität",«Die Austrcibmig der Zensur",.Der Transport deS schweren Jimgeli",.Ein Zukunstsbild",.Der Sittlichkeitsparagraph",Serenissimus in der Hcimarbcltausstelliing",Kulickes in Rom  ",.Romulus und RemuS  ", Schätzung",.Deutsches Rcichsbrot" undDie Entlassung der Reservisten". Der textliche Teil bringt die GedichteAn den Parteitag",.An die Altent", Zur Warnung I",NachmittagSPredtgt",Das Beschwerderecht",.Schlaraffen­land".Der hettige Crispinus" und auger zahlreichen kleineren Beiträgen die größeren satirische!: FeuilletonsLeipzig  ",Ein neuer Erwerbszweig", Vor neunzehnhmidert Jahren",O du glückliches Spanien  !" undEine frohe Botschajt". Der Preis der 16 Seiten starken Nummer ist 10 Ps. WttterungSüberficht vom 11. September 1909, morgens 8 Uhr. Vermilcbtes. Schweres Unglück im Manöver. Einer Meldung aus Grotz-Meferitsch zufolge ereignete sich vorgestern nacht nach Schluß der Manöver bei dem 6. Dragoner- Regiment ein schweres Unglück. Das Regi» mcnt biwakierte. Gegen Mitternacht traten die Schein- Werfer der feindlichen Partei in Aktion. Die Pferde von vier EskadronS dieses Regiments wurden durch das grelle Licht unruhig, rissen sich los und stürmten über die schlafenden Sol- baten weg. Einem Unteroffizier wurden der B r u st k a st e n und die Rippen eingedrückt. 19 Soldaten wurden schwer verwundet. Mehr als drei Viertel der durchgegangenen Pferde er- litten Verletzungen.. Um 1:Uhr ffifiigeng Mtm nsch gegen 60 WÄe. Ktationen Slvtnemde. Hamburg  Berlin  Frankf.a.M. München  Wien  E °s CS «o S s« 764320 763 O 763 NO 763 SO 764 SO 762 W Wetter 2 wölken! 2 heiter 2 heiter 1 Nebel 2 heiter 3 bedeckt Ul« s". ?? (Etattonen )avaranda 762 N Petersburg 762 SSO 2s ö= 85 «§ s 5 »s Scilly Zlderdeen Pari» 759 NNO 768 Still 760 SSO Wetter 2woirig INebel 5 bedeckt iDunst 2 halb bd, ** t" k 8 11 18 11 12 Wetterprognose für Sonntag, den IS. September 1999. Trocken und vorwiegend heiter, nachts ziemlich kühl,, am Tage warm bei mäßigen östlichen Winden. Berliuer Wetterborea«. WasserstandS'Nachrichtcn der SandeZanstalt für Gewässerkunde, mitgeteM vom Berliner   Wetterbureau. Wasserstand M e m e!. Tilfit P r e g e I, Jnsterburg Weichsel, Thoru Oder, Rafibor , Krassen , Frankfurt  Warthe  , Schrimm  , Landsberg  Netze, Vordamm Elbe, Lcitmcritz , Dresden # Barby » Magdeburg  *)+ bedeutet Wuchs. Fall.'i Unltrpeget.