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Teilens' und derForwaWe des Privateigentums" bor der Sozialdemokratie graulich zu machen. In überquellendem Kraftbewußtsein fragte er nach dem Endziel der Sozialdemokratie, zitierte Bernstein   und Kautskh und ließ sich dann mit einem hurrapatriotischen Fanfarengeschinetter auf seinem Rohrstuhl nieder- sinken. Unser Kandidat, Genosse Z i e t s ch. der unerwartet in der Versammlung erschienen war, und den man nicht gern zu Wort kommen ließ, blieb Wicmer und Arnold die Antwort nicht schuldig. Unser Genosse sprach nicht nur über dasEndziel", sondern er schüttelte Arnold und Wiemer dermaßen zusammen, daß der ersterc zur Antwort nur hilfloses Zeug zusammenstammelte und Wiemer um so hitziger und sinnloser in Hurrapatriotismus machte, auf die Sozialdemokratie schimpfte und jeder von unserem Genossen Zietsch gemachten Feststellung freisinniger Jämmerlichkeit und Halbheit mit leeren Phrasen aus dem Wege gipg. So blieb von dieser Versammlung in Neustadt nichts weiter übrig als die Programmlosigkeit des Freisinnskandidaten, die reichsverbändlerische Sozialistenreiterei des Freisinnsführers und ein voller Erfolg unserer Partei! Christliche Toleranz. Was sich manche Geistliche erlauben, zeigt ein Bericht des amt- lichenLeutenberger Kreisblatts". Leute nberg(Schwarzburg- Rudolstadt  ) ist Badeort und als solcher seit einiger Zeit bestrebt, die an einen Badeort gestellten modernen Ansprüche zu erfüllen. Seit Jahresfrist ist eine Stadtkapelle errichtet worden, an der bis jetzt niemand Anstoß nahm. Bor einiger Zeit hat der Geistliche im benachbarten St. Jakob  , der die Leute anscheinend lieber in der Kirche als bei einem Konzert sieht, seinem Aerger Über die Neuerungen in Leutenberg   in einer die Stadt sehr verletzenden Weise auf der Kanzel Ausdruck gegeben. In Leutenberg   sei jetzt fast täglich Musik, Konzert und Tanz, der Kirchenbesuch dagegen lasse zu wünschen übrig. Leutenberg   sei sehr tief gesunken. Darauf sandte ihm Bürgermerster Crone folgendes Schreiben: In einer vor 14 Tagen gehaltenen Predigt haben Sie sich gemüßigt gefunden, die Veranstaltungen des hiesigen Ver- schönerungsvereins zu kritisieren und in Verbindung damit die Aeußerung getan, Leutenberg   sei sehr tief gesunken. Als Vor- sitzender des Vcrschöuerungsvcreins verbitte ich mir Ihre Kritik von der Kanzel herab ganz entschieden. Kümmern Sie sich ge- fälligst nicht um Sachen, die Sie absolut nichts angehen. Leutenberg  , im September ISOS. Crone, Bürgermeister." SBit diesem Schreiben ist die Angelegenheit für den Pfarrer noch nicht erledigt. Eine Abschrift des Briefes wurde dem Ministerium in Rudolstadt   und auch der vorgesetzten Behörde Schülers so heißt der eifrige Gottesmann gesandt. Falls diese Instanzen versagen, will man aus andere Weise gegen den Pfarrer vorgehen._ Die christlichen Arbeiter und die Reichsfinanzreform. Das Kartell der christlichen Arbeitervereine Münchens  hatte für Sonnabend nach dem Hackerbräukellersaale eine öffent- liche Versammlung einberufen. Sie sollte nach der Meinung der ultramontanen Presse eineimposante Kundgebung" gegen die vor acht Tagen von der sozialdemokratischen Partei ein- berufenen 7 massenhaft besuchten Protestversammlungen, also ein Votuin für die Reichsfinanzreform, sein. Schon lange vor Begstin der Versammlung war der geräumige Saal von unseren Parteigenossen besetzt, hatten doch die christlichen Macher freie Diskussion zugesichert. Der Einberufer machte bei Er- öfftiung der Versammlung unnötigerweise daraus aufmerksam, daß er den Saal gemietet habe und daß er unnachsichtig gegen jede Störung einschreiten werde. Der Referent, der christliche Arbeiter- sekretär Königbauer, meinte eingangs seiner Ausführungen, daß auch die christlichen Arbeiter nicht in allen Punkten mit der Reichsfinanzrcform einverstanden seien, da aber in Versammlungen und in der Presse soviel Unrichtigkeiten und Entstellungen über die neuen Steuern auftauchten, sei es angezeigt, daß auch die christ- lichen Arbeiter zu der Reichsfinanzreform Stellung nähmen. Er habe nicht die Absicht, das Zentrum zu verteidigen. Die zwei- stündigen Ausführungen des ultramontanen Arbeitersekvetärs waren ein regelrechter Tanz ums goldene Kalb und eine zusammen- gestoppelte, fadenscheinige Verteidigung der Zentrumspolitik. Land- tagsabgeordneter Genosse Eduard S ch m i d ging mit der schäm- losen Äusplünderungspolitik des Zeutrums scharf ins Gericht. Oft durch lebhaften Beifall unterbrochen, geißelte er den Volksverrat des Zentrums an der Hand zahlreicher vor den Wahlen in das Volk hinausgeworfener Zentrums-Flugblätter, und gab den christ- lichen Arbeitern den Rat, bei/ den nächsten Wahlen diesen Volts- Verrätern den Laufpaß zu geben. Zum Schlüsse seiner Ausfüh- rimgen empfahl unser Genosse eine Resolution, in der die Per- sammelten den bürgerlichen Parteien ihre schärfste Mißbilligung aussprechen. Den Ausführungen unseres Genossen Schmid folgte minutenlanger frenetischer Beifall, der sich in ein Hoch auf die Sozialdemokratie auslöste. Nachdem sich der Bei- fallssturu? gelegt, nahm der christliche Arbeitersekretär Albrecht das Wort, der eingangs eine Parallele zwischen der ReichSfinauz- reform und den«hohen L.chnen" der Arbeiterschaft ziehen wollte. Die spontan zum Ausdruck gekommene Empörung der Versammlung verhinderte diesen christlichen Muster-Arbeiter- sekretär am Wettersprcchcn. Unter Zurufen:Du bist ein netter Aubeitersekretär" usw., mußte dieser Red>�r abtreten. Wohl um nicht über die von unserem Genossen Eduard Schmid  übergcbene Resolution abstimmen lassen zu müssen, schloß der Vor- sitzende C a d a u schleunigst die Versammlung. Nun werden sich wohl dieChristlichen  " wieder als die Terrorisierten ausspielen. oestemieK-dnAarn. Die Lage in Ungarn  . Budapest  , 13. September. Ministerpräsident Dr. Weierle ist heute nach Wien   abgereist. Ter Ministerpräsident wird auch vom Könige in Audienz empfangen werden und ihm Vorschläge für die Klärung der Lage unterbreiten. Was den Standpunkt des Kabi» netts betrifft, so wünscht dasselbe nach einer Meldung desPester Llohd'' eine Regelung der Bankfrage bis 1917, jedoch ugt-ir der Bedingung, daß die Barzahlungen der österreichisch  - ungarischen Bans ausgenommen werden. Bezüglich der M i l i- tärfrage vertritt das Kabinett den Standpunkt, daß es vor den Reichstag nicht mit der Forderung der für Heer und Marine beanspruchten bedeutenden Militärkredite treten könne, falls nicht gewisse bescheidene, von militärischen Autoritäten gebilligte Zu- gcständnisse bezüglich Zulassung der ungarischen S p räche in der Armee gewährt würden. Betreffs der Wahl- r e f o r m schlägt das Kabinett gewisse Aenderungen der ursprüng- lichen Vorlage vor. Es läßt die dreifache Pluralität fallen und dehnt das Wahlrecht wieder auf jene Analphabeten aus. die es bisher ausgeübt haben, so baß das P r i mz i p des allgemeinen Stimmrechts möglichst verwirklicht wird. lDas letztere ist natürlich echt magyarischer Schwindel, da das Pluralitätswahlrecht bestehen bleiben und die Besitzenden nur statt drei zwei Stimmen erhalten sollen. Auch bleibt das Wahlrecht der besitzlosen Analphabeten eingeschränkt. Preßfreiheit in Bosnien  . Aus Sarajevo   wird uns geschrieben: In Sarajevo   erscheint einmal wöchentlichDie Stimme der Freiheit", Organ der sozialdemokratischen Partei für Bosnien und Herzegowina  , die um Kongresse in Sarajevo   am 28. und 2g. Juni d. I. konstituiert wurde. Tie letzte Nummer des braven Kampfesgenossen ist weiß wie der Schnee. Es ist die Zensur des WillkürregimentS. das seine Hand auf das junge Organ unserer Genossen in Bosnien   ge- legt hat. Und tvaS stand in der Nummer? Im LeitartikelFür Volksrechte" heißt eS?«In letzter Zeit hört man nichts mehr von unserer Verfassung. Wie man hört, soll ihre Einführung vertagt werden, und als Rechtfertigung dafür wird auch in Bosnien   einHochverrat' vorbereitet. Das klingt sehr wahrscheinlich. Die Verfassung wurde versprochen, um das Volk zu täuschen, damit es der Annexion ohne Widerstand zu- stimme. Die Annexion ist fertig, über die Verfassung braucht also kein Wort mehr verloren zu werden. Die Alleinherrscher in diesem Lande brauchen keine Perfassung. Das Volk ist grausam betrogen. Es ist die Frage, kann das Volk dem gegenüber ruhig bleiben? Wird es erlauben, daß die Herrschendon mit seinen Rechten ihr Spiel treiben? Das wird, das darf nicht sein. In diesem Augen- blicke sollmitderganzenKraftdesVolkesdenauto- krat: schon Absichten Widerstand geleistet werden. Es soll eine allgemeine Volksbewegung für die Verfassungsrechte des Volkes geschaffen werden. In dieser Bewegung wird die sozialdemokratische Partei in den ersten Reihen stehen." Der Artikel schließt mit dem Aufruf zu einer großen Protest- Versammlung aller Parteien, die�vom Zentralausschuß der Sozial- demokratie einberufen wird. Der ganze Artikel ist konfisziert. Das ist die Kultur, arbeit, die Oesterreich-Ungarn   in den oklupierten Ländern leistet. War es wirklich nötig, über ganz Europa   die Kriegsgefahr zu ver- hängen, wenn das österreichische Regime seinen neuen Bürgern nicht einmal soviel Freiheit verschaffen kann, daß sie nicht die Ber- fassungszustände der Türkei   als unerreichbares Ideal hetrachtcn müssen? frankreick. Für die Militärpflicht der Schwarzen. Paris  , 13. September. Der frühere Minister des Aus- wärtigen Hauotaux spricht sich in einem vomJournal" veröffentlichten Artikel mit großer Entschiedenheit für den neuerdings erörterten Gedanken ans, die Eingeborenen der französischen   Kolonien Afrikas   zum Militärdienst heranzuziehen. Frankreich   lönne danach in Afrika   eine Armee von 300000 unvergleichlichen, treuen Soldaten ausheben, die gegebenen- falls jeder afrikanischen Macht die Stirn bieten würde. Er habe aber nicht bloß das Interesse Frankreichs  , sondern auch das Afrikas  im Auge. Man werde Afrika   nur dann für die Zivilisation gewinnen können, wenn«nan es diszipliniere. Spanien  . Ein ncner RegimulgSmord Barcelona  , 13. September. Heute morgen ist ein Bürger- gardist, der vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden war, weil er auf Soldaten geschossen hatte, in der Festung Montjuich hingerichtet worden. Ein Protest. Paris  , 13. September. Im Saale der wissenschaftlichen Gesell» schaft fand gestern abend ein P r o t e st m e e t i n g gegen die Reaktion in Spanien   statt. Mehrere Redner, unter anderen Sebastian F a u r e, S y v e t o n usw., verlangten die Boykottierung spanischer Waren in Frankreich   als Antwort auf die Verhaftung Ferrers. Es gelangte schließlich eine Tagesordnung zur Annahme, in der Einspruch erhoben wird gegen das Verhalten der spanischen  Regierung bei den Unruhen in Barcelona  . Der revolutionäre Journalist M a l a t o hat aus London   die Meldung erhalten, daß ein Dokument besteht, welches die U n s ch u l d Ferrers bei den letzten Unruhen in Barcelona   beweist. Grieckenlancl. Gegen die Offiziersdiktatnr. Athen  , 12. September. Die ZeitungAtnenai" veröffentlicht eine Unterredung mit dem früheren Ministerpräsidenten Theotokis in Corfn. Danach verurteilt Theotokis die Bewegung unter den Offizieren entschiede» und ist der Ansicht, daß die Kammer ans- gelöst werden müsse, damit das Volk seinen Willen bezüglich der Wünsche der Offiziere kundtue. Er, Theotvkis. wie seine Partei würden niemals siir die Abschaffung des Oberstloinmandos der Armee stimmen.> perften. Russische   Exzesse. Der»Neuen Freien Presse" wird au« TäbriS   von persischen Poli- tikern telegraphiert: Trotz der Versicherung, welche die rnsfiiche Gesandtschaft dem persischen Kabinett und den Mächten erteilt hat. und trotz der Bürgschaft, welche die Konsuln Rußlands  und Englands gegeben haben, hat die russische Militär- g e w a l t. statt ihre Angriffe einzuschränken, ihr illegitimes Eingreisen noch gesteigert. Nachdem die russischen Truppen während der Abwesenheit des Gouverneurs unter dem Vorwande, die öffentliche Ordnung aufrecht zu halten.' verschiedene Exzesse begangen hatten, setzen sie in seiner Gegenwart ihre HandluugSweise fort. Kürzlich entsendeten sie ohne Wissen des Gouverneurs eine Abteilung Kosaken  und Soldaten mit zwei Geschützen nach Karadscha Dagh. um ihre Forderungen an Rahim Khan durchzusetzen. Sie nahmen eine beträchtliche Summe Geldes' an Entschädigung fort, griffen das Haus des Ali Khan in Karadscha an, plündert?» es und töteten seine Tochter. Der russische Konsul in KaSwin greift direkt in innere Angelegenheiten ein. Was den Grausamkeiten deö�Exschah entronnen ist, wird dieser Trclppen Beute.' Die Verzweiflung ist aufs höchste gestiegen. Wir gehen alle zugrunde. Die Anwesenheit der russischen Truppen verursacht eine fortwährende Anarchie. Im Namen der Menschlichkeit bitten wir um Hilfe und Befreiung. So suchen die Russen mit allem Mitteln neue Unruhen zu provozieren, um einen Vorwand für neue Eroberungen zu finden. Marokko. Ein ncner Anfftnnd. Tanger  , 13. September. Nach einer Meldung auS Fes vom 10. d. M. haben die Stämme der Tsi>l»nd Riflta sowie die Stadt Taza, unzufrieden mit den ihnen auferlegten Steuern, Abder R h a m a n, einen Vetter des Rhogl, zu ihrem Oherhaupt aus- gerufen._ Buq der partcu ' Der Berein Arbeiterpresse hielt am Sonnabend, den 11. September, im Volkshaus« in Leip- zig seine 9. Generalversammlung ab. Den allge- meinen Geschäftsbericht erstattete Genosse Wurm. Die Witgliederzahl des Vereins ist ständig gewachsen. Sie betrug 1899 177, im vorigen Jahre 988, und ist gegenwärtig ungefähr aus 1000 gestiegen. Der Kassenbericht, den Genosse Rob. Schmidt erstattete, ist sehr ungünstig, Den Neiueiimahmeg von 3577 M. standen 4291,50 M. Ausgaben gegenüber, so daß ein Defizit von 714,50 M. zu verzeichnen ist. Um die Ausgaben zu decken, mußten von dem Vereinsvermögen 500 M. abgehoben werden. Das Defizit ist durch die hohen Ausgaben für das Jahrbuch des Vereins (1251,60 M.), für die Statistik vom vorigen Jahre(603,55 M.) und für dip Generalversammlung(818,60 M.) entstanden. Die Versammlung nahm deshalb einen Antrag des Vorstandes an, künftig die Generalversammlungen nur alle zwei Jahre tagen zu lassen. Hierauf kam die Gehaltsregulierung für die Gruppe II der Mitglieder(Angestellte in Expedition und Buch- Handlung) zur Verhandlung. Robert Schmidt begründete die Anträge des Vorstandes, die dahin gingdn, a» Stelle der bisherigen drei Ortsklassen deren nur zwei zu schaffen. Und zwar sollte für die Ortsgruppe I eine Skala ausgestellt werden, die mit einem Anfangsgehalt von 1500 M. beginnt und in zweijährigen Zulage» von je 150 M. in den ersten 12 Jahren bis 2400 M. und darauf in zweijährigen Zulagen von je 100 M. bis zum 18. Jähre zur Höchstgrenze von 2700 M. steigt. Für die Gruppe II wurde eine Skala beantragt, die mit einem AnfangSgehalt von 1800 M. be- ginnt, das alle zwei Jahre um je 200 M« also im 12. Jahre bis 3000 M. steigt, und dann durch alle 2 Jahre eintretende Zulagen von je 100 M. im 18. Jahre die Höchstgrenze von 3300 M. erreicht. In der Diskusswn.wurde« die vom Vorstande vorgeschlagenen Anfangsgehälter mit Rücksicht aus die gesteigerten Anforderungen als zu niedrig bezeichnet. Ferner wurde bemängelt, baß die Steige- rungssätze für die beiden Ortsgruppen verschieden bemessen werden sollten und entsprechende Berbesserungsanträge gestellt, die nach längerer Debatte angenommen wurden. Danach sollen für die in Expeditionen und Buchhandlungen Angestellten folgende Ge» hälter gefordert werden: Es werden zwei Lohnklassen gebildet, und zwar eiste höhere Lohnklasse I und eine niedere Lohnklasse II. Das AnfangSgehalt beträgt für die Ortsklasse I 2000 M., für die Ortsklasse II 1800 M. Für beide Klassen gilt gleichmäßig eine zweijährige Steigerung um 200 M., bis das Höchstgehalt von 3500 M. in der ersten und 3000 M. in ber zweiten Klasse erreicht wird. Die Beschlüsse sollen den Parteiverlagen zugestellt werden. Bestimmt wurde noch, daß die Mindestsätze fürmänn. liche und weibliche Angestellte gelten. Unterm 4. Punkt der Tagesordnung: Anträge der Mitglieder, wurde ein Antrag Fabians-Magdeburg angenommen, wonach der Vorstand beauftragt ist, bis zur nächsten Generalversammlung Arbeitsbedingungen für Arbeiter- und Partei» sekretäre auszuarbeiten. Es lag ferner ein von mehreren Delegierten nnterstützter An» trag vor, die Pensionssätze der U n te r st ü tz u n g s ve r- e i n i g u n g um 50 Proz. zu erhöhen, unter entsprechende« Steigerung der Beiträge, der in Form eines Wunsches dem Vorstande der Unterstützungsvcreinigung überwiesen werden soll. Der alte Vorstand, bestehend aus den Genossen E. Wurm, Rob. Schmidt, H. Schulz, M. Grunwald und Hans Block, wurde ein- stimmig wiedergewählt. Als Vorort für den Ausschuß wurde wieder Hamburg   bestimmt.. Nach einmal dieNußkija Wjcdvinosti". DieLeipziger V o l k s z e i t u n g" antwortet auf die bei uns veröffentlichte Erklärung des.�Lerliner Vertreters des obengenannten Blattes: 1. Es ist unter den Russen allgemein bekannt, daß die Kadetten als legale Partei von der russischen Regierung nicht anerkannt sind, daß es also eine offizielleKadettenpresse" über- Haupt nicht gibt. Trotzdem ist natürlich dieRußkija Wjedomosti" ein ausgesprochenes Kadettenorgan. Ihr von den Echtrussen ge, töseter Leiter, Hollos, war ein Mitglied der Kadettenfraktton ln der zweiten Duma. Auch dieVossische Zeitung" ist ein von der Freisinnigen Partei  völlig unabhängiges" Blatt, und trotzdem ivürde sich jeder lächerlich machen, der deshalb bestreiten wollte. daß dieVossische Zeitung" ein freisinniges Organ ist. 2. Die nichtswürdigen und gemeinen Angriffe derRußkija Wjedomosti" auf die Sozialdemokratie schafft man nicht dadurch aus der. Welt, daß man sie bestreitet, und was den Kampf der Kadetten gegen die Reaktion angeht, so vergleiche man die schon von uns erwähnte Rede Miljukows, des Parteiführers, in London  , wo er ausdrücklich erklärte, die Kadettcnpartei denke gar nicht an eine prinzipielle Opposition gegenSeine Majestät den Zaren". 3. Daß dieRußkija Wjedomosti" die Auflösung des Kon­gresses für Fabrikhygiene entschuldigte, und zwar mit dem Vor, gehen der mit allen schuftigen Mitteln der russischen Regierung verfolgten Sozialdemokratie, bestreitet der treffliche Berliner  Vertreter nicht. Es will ihm nurunglaublich ericheinen". UnS auch! Nichtsdestoweniger ist es Wahrheit. Was nun die an- gebliche Mitarbeit deraufrichtigsten Befürworter jeder Arbeiter- Wohlfahrt" an derRußkija WjedomSsti" angeht, so genügt eS. darauf hinzuweisen, daß kein einziger organisierter Sozialdemo- krat zu diesen Mitarbeitern gehört. Augenscheinlich gehären die aufrichtigsten Befürworter jeder Arbeilerwoylfahrt" nach Ansicht dieser bürgerlichen Herren allen möglichen Parteien, nur nicht der Sozialdemokratie an. Schließlich tut es uns leid, dem treff- lichen Vertreter auch seine letzte Trumpfkarte aus der Hand schlagen zu müssen: DerFall" Totomjnnz(nicht Tostomianz). Totomjanz ist mal bei derNeuen Zeit" einige Artikel über Italien   losgeworden, Dadurch wird er noch nicht Sozialdemokrat. Mit der russischen Sozialdemokratie hat er nicht das geringste zu tun. Dagegen schreibt er für alle möglichen Zeitungen. Die Neue Zeit" hat auch einmal Artikel von Rudolf Meyer, dem he- kannten preußischen Konservativen, gebracht, ohne daß er dadurch zum Sozialdemokraten wurde. Es bleibt also bei dem,>vas wir gesagt haben, und das Berliner Tageblatt", das auch diesen Anlaß wieder benutzt, um ihren Schützling Bernstein   vor derLeipziger Volkszeitung" unter ihre Fittiche zu nehmen, kann sich wieder trollen. Erklärung. ImNachtrag" seiner Erklärung in Nr. 212 desVorwärts" hält Genosse B e r n st e i n seine Behauptung, daß auch die Ar- bciter-Bildungsschule einen Hungerboykott über ihn verhängt habe. aufrecht und behauptet sogar,noch zu wenig" gesagt zu haben. Ich habe keine Ursache, von meiner in der Generalversammlung ab- gegebenen Erklärung daß nie mglsim Auftrage oder m i t Einwilligung des Vorstandes mit dem Genossen Bernstein  wegen Abhaltung von Vortragskursen für die Schule unterhandelt worden sei- ein Wort zurückzunehmen. Daß mit ihm unverbindliche Besprechungen von Ge- »offen, die nicht dazu autorisiert waren, stattgefunden haben, ist schon in der Generalversammlung von mir gesagt worden. Der Vorstand hat eiste Lehrtätigkeit Bernsteins wohl einmal in Er­wägung gezogen, dieVerhandlungen" sind aber abgebrochen worden, ehe sie noch eingeleitet waren; oder kann uns Genosse Bernstein   d»« Vorstandsmitglied nennen, das ihm schrikt» lich oder mündlich einen Auftrag oder event. eine Absage erteilt hat? Die Absage wäre doch wohl bei einer perfetten Abmachung notwendig gewesen! Wegen Einzclvorträgen ist mehrfach mit Genossen Bernstein  unterhandelt worden, und einen davon der auch später im Druck erschienen ist hat er auch in der Schule gehalten. Vielleicht»leldeu sich aber einmal die dem Genossen Bernstein  so schnell und liebendswürdig beigesprungencn Zeugen, damit auch diese Bernstein-Legende gründlich zerstört werde» kann. Berlin  , den 18. September 1909.,, Otto Geithner  . Huq Induftrie und Dandel Starkes Ueberangebot von Banschlossern. Der Andrang von Bauschlossern am Arbeitsmarkt hat im laufenden Sommer eine Höhe erreicht, Wie sie der Andrang t» keiner einzigen anderen Bc- rufsgruppe aufzuweisen hat. Im Reichsdurchschnitt kamen nämlich nach dem Juliausweis auf je 100 offene Stellen 408 Arbeitsuchende'. Außerordentlich start war der Ueberfluß an Bauschlossern im West- lichen Jndustriebezirk. In der Provinz Westfalen   kamen auf je 1SQ offene Siellea im Durchschnitt 800 Arbeitsuchende: ei ist ba