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daß bei J. Guse Streitarbeiten gemacht werden. Es wurde bes schlossen, über die Hamburger Faßhandelsgesellschaft Witt u. Co. und über J. Guse die Sperre zu verhängen, bis die Forderungen bewilligt find.

höchste Andrang, den irgendein Landesteil aufweist. Auch im Arbeitszeit durchzusehen. Es fürde darauf aufmerksam gemacht, Rheinland war die Arbeitslosigkeit sehr empfindlich; der An­drang erreichte hier eine Höhe von 601 für je 100 offene Stellen. Die Zahl der Arbeitsuchenden hat sich zwar im Laufe der letzten Monate etwas verringert, doch ist gleichzeitig auch die Zahl der offenen Stellen zurüdgegangen. Außer Rheinland- Westfalen In der Werkstätte der Witwe Giese ist der Tarif von 1906 weisen auch Brandenburg mit Berlin , die Provinz anerkannt worden, so daß nach halbtägigem Ausstand weiter­Sachsen, Schleswig- Holstein , Hannover und Hessen- Nassau einen gearbeitet wurde. überaus hohen Andrang arbeitsuchender Bauschlosser auf; so tamen 3. B. in der Provinz Sachsen auf je 100 offene Stellen 487 Arbeit­suchende. In Hessen- Nassau erreichte der Andrang eine Höhe von rund 400, in der Provinz Brandenburg mit Berlin einen solchen von rund 350. Von den nichtpreußischen Landesteilen weisen vor­nehmlich noch Baden, Hessen und Elsaß- Lothringen einen sehr starten Andrang auf; in Baden stellte er sich auf 442, in Hessen auf 600 und in Elsaß- Lothringen auf 355. In Anbetracht der un­gewöhnlichen Höhe, die der Andrang in den erwähnten Landes­teilen aufweist, ist er in Bayern , Königreich Sachsen und Württem berg niedrig zu nennen; immerhin reicht er auch hier fast durch­weg an 200 heran.

Vorbereitung einer neuen russischen Anleihe.

Mineralwasserfabrik, Charlottenburg , Röntgenstr. 8, find Diffe­Achtung, Selterkutscher! Bei der Firma Chr. Liek u. Co., renzen entstanden. Der Betrieb ist für arbeitsuchende Kutscher gesperrt. Deutscher Transportarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin. Deutfches Reich.

Wieder ein christlicher Schwindel.

Sozialdemokratischer Parteitag

in Leipzig .

( Schluß aus der 2. Beilage.)

Mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit wird auf Vorschlag bon Singer nicht in die Beratung des dritten Punktes getreten, sondern Punkt 7 der Tagesordnung: Internationaler Kongres in Kopenhagen zur Debatte gestellt.

Berichterstatter Singer:

Es wäre gegenüber der Betätigung der Sozialdemokratie an allen internationalen Veranstaltungen überflüssig, über die Frage der Beschickung des Kongresses zu debattieren. Ich halte die Be fchidung für ganz selbstverständlich. Ueber die Tätigkeit des inter­durch die christliche und Zentrumspresse. Er entstammt der christ. den letten Jahren ziemlich fruchtbar, es wurde in Anspruch ge Ein Waschzettel elendefter Sorte macht gegenwärtig die Runde nationalen Bureaus sind Sie unterrichtet, feine Tätigkeit war in lichen"" Lertilarbeiterzeitung" und enthält die Behauptung, der nommen, Differenzen in unseren Bruderparteien zu schlichten. Daß Deutsche Textilarbeiterverband sei finanziell bankrott und deshalb es das getan hat, ist verdienstvoll. Diese seine Tätigkeit wird kampfunfähig. Es ist diese Darstellung ein Racheaft dafür, daß Gegenstand der Förderung des nächsten Kongresses sein. Das inter­Wie die russischen Zeitungen berichten, macht die Aufstellung des im Textilarbeiter" das volfsverräterische Verhalten des Zentrums nationale Bureau wird mehr und mehr Zentrale der internatio­neuen Budgets dem russischen Finanzminister Kopfzerbrechen. Er be- und der dieser Partei angehörenden christlichen" Arbeiter, ber- nalen Bewegung, von ihm aus wird die Ausführung der Beschlüsse müht sich vergebens, ein scheinbar möglichst geringes Defizit zu ertreter", insbesondere aber das Verhalten des Vorsitzenden des der internationalen Kongreffe vorbereitet und die Tagesordnung halten. Es steht aber schon jetzt fest, daß eine neue Anleihe un- christlichen" Textilarbeiterverbandes, Matthias Schiffer, bei der der internationalen Kongresse aufgestellt. Einen besonderen Anlaß, umgänglich ist. Einige Tatsachen bestätigen es auch, daß von der Finanzreform gründlich ans Licht gezogen wurde. die Tagesordnung des nächsten Kongresses zu beeinflussen, haben russischen Regierung alle möglichen Maßnahmen getroffen werden, Wie steht es in Wahrheit? wir im Augenblick nicht, Sie können Ihren Delegierten im Bureau um den Boden für eine Anleihe vorzubereiten. Die berühmt ge bertrauen, daß sie das Erforderliche tun. Ich schlage Ihnen also wordene Dumadeputation in London und Paris , die im Auslande por, den nächsten internationalen Kongreß in Stopenhagen zu be berbreiteten Nachrichten von einer Wendung in der inneren Politit, schicken. ja fogar die Auslieferung" Dubrowins, des Organisators des Attentats auf Herzenstein, an das finnische Gericht, all dies sagt dem Kenner der russischen Verhältnisse nur eins: die Regierung braucht Geld! Und noch wie! Wird doch der Verkauf der Nordbahnen an eine englische Gesellschaft ernst erwogen. Mit welcher Mühe hat einst die russische Regierung die Verstaatlichung der Bahnen durch­geführt und nun sieht sie sich gezwungen, die Bahnen wiederum an Private zu verkaufen. So weit sind wir gekommen!

"

Zu der Kategorie von Maßnahmen, die eine Anleihe ermöglichen sollen, gehören auch die übertriebenen Berichte über die gute Ernte in Rußland . Wie weit entfernt in der Tat diese von einer guten Ernte ist, zeigt folgende Gegenüberstellung der Ernte von 1904 und der von 1907.

Rußlands Ernte in Millionen Bud

Weizen

Roggen

Hafer.

Gerste

Mais

1904

1909

1104

978

1590

1141

996

817

460

484

40

77

Auch gegenüber der Ernte im vorigen Jahre weist die Roggen­ernte ein Minus von zirka 100 Millionen Bud auf, während die Weizenernte bloß um 30 Millionen Bud höher ist. Dabei muß noch in Betracht gezogen werden, daß die Welternte eine ziemlich gute ist und daß infolge dessen der Getreidepreis wohl sinken wird. Der Bauer, der jahrelang gehungert hat und in Schulden geraten ist, fieht sich nun gezwungen, sofort feine Ernte zu realisieren. Das Resultat ist, daß in Rußland auf den inneren Märkten ein Preissturz eingetreten ist. Sturz, weder der Bauer, noch die Regierung werden aus der guten" Ernte großen Nutzen ziehen, und dabei steigen mit jedem Tage die Staatsausgaben, während die Einnahmen immer mehr zurückgehen. Es ist in der Tat ein Problem, das dem russischen Minister Kopfzerbrechen verursachen kann.

Gewerkschaftliches.

Ein Vergleich der Mitgliederbewegung des christlichen" mit dem Deutschen Textilarbeiterverbande vom Jahre 1901 bis zum Jahre 1908 zeigt schon, daß es nur der Verband deutscher Textil­arbeiter sein kann, der dem Unternehmertum den zähesten Wider­stand entgegenzufeßen in der Lage ist.

gliederzahlen auf: Im Jahresdurchschnitt weisen beide Verbände folgende Mit­

Verband christlicher Textilarbeiter

Verband

deutscher Textilarbeiter

1901 1902

13 273

28 836

16 639

38 178

1903

16 557

54 720

1904

19 968

53 568

1905

27 390

66 957

1906

36 984

1907

41 916

37 561

1908

94 327 111.747 116 403

Dieser die Mitgliederzahl des christlichen" Textilarbeiterver­bandes um mehr als das Dreifache übersteigenden Mitgliederzahl des deutschen Verbandes entspricht auch seine Finanzkraft; das betreist die Höhe der Wocheneinnahme beider Verbände. Dieselbe betrug im Jahre 1908 bei dem:

Verband christlicher" Tertilarbeiter

10 344 R.

Verband deutscher Textilarbeiter

31 505 M.

Heute, nach den erhöhten Beiträgen, beträgt die Wochenein­nahme des deutschen Verbandes natürlich noch mehr. Und hier, hier in den laufenden Einnahmen einer Organisation, liegt der wichtigste Hebel ihrer Kraft. Denn eine Organisation, die für reichlichen Bufluß ihrer laufenden Einnahmen Sorge trug, büßt noch lange nicht ihre Aktionskraft ein, wenn sie bei heftigen Kämpfen gezwungen ist, einen erheblichen Teil des aufgestapelten Kapitals zu opfern. Gewiß, das Jahr 1908 hat dem deutschen Ver­band schwere Kämpfe gebracht. Bei einer Einnahme von 1638 298 Mart war er genötigt, zur Führung des wirtschaftlichen Kampfes feiner Mitglieder allein an Streif- und Gemaßregeltenunterstüßung 1107 167 M. zu verwenden. Aber ist das denn ein Zeichen der Schwäche? Nein, gerade das ist ein Zeichen dafür, daß der Deutsche Tertilarbeiterverband diejenige Organisation ist, die durch ihre starte Stasse in der Lage ist, dem Unternehmertum zähen Wider­Daß auch die Polizeiwachtstube auf dem Bahn. ftand zu bieten. Netts zehnmal soviel wie der Verband christ hofe als Bureau für Streitbrecher nukbar gemacht Jahre 1908 zur Führung des wirtschaftlichen Kampfes aufgewandt. licher" Textilarbeiter hat der Verband deutscher Textilarbeiter im wird, zeigt zeigt die Lohnbewegung der Tischler und Es zahlte im Jahre 1908 an Streit und Gemaßregeltenunter Maschinenarbeiter in Magdeburg . Von dort wird stüßung der: berichtet: Der Oberste der hiesigen Streifbrecheranwerber, Billard- und Tischfabrikant Gustav Kindling, der ganz Deutschland mit seinen Streitbrecherinseraten unsicher macht, ließ einem Arbeitswilligen folgendes Schreiben zugehen: Magdeburg , 5. 9. 09,

Bahnhofspolizei als Auskunftsbureau für Streifbrecher.

Herrn.

Berband chriftlicher Textilarbeiter

101 334 M.

Verband deuscher Textilarbeiter

I 107 167 m.

Und gehen wir zurück bis zum Jahre 1901 und sehen uns die Ziffern an, welche die Summe berkörpern, die beide Organisa­tionen jährlich an Streit und Gemaßregeltenunterstützung ausge Danzig . geben haben, so entrollt sich uns über die wahrhaft be­Bufolge gepflogener Rücksprache mit unserem Chef, Herrn jammernswerte Ohnmacht des ,, christlichen" Gustav Stindling, bitte ich mir auf beiliegender Postkarte mitzu- egtilarbeiterverbandes wie über die hervorragende teilen, an welchem Tage und mit welchem Zuge Sie in Magdeburg Leistungsfähigkeit der freien Organisation folgendes interessante eintreffen, damit ich entsprechende Dispositionen geben kann, daß Bild. Es zahlten an Streit- und Gemaßregeltenunterstützung: Sie von jemand abgeholt werden. Sollten Sie vielleicht wider Erwarten mit einem Nachtzuge eintreffen und von jemand gefragt werden, ob Sie Tischler sind, dann bitte ich dies zu ver neinen und sich behufs Auskunft an die auf dem Bahnhof bestehende Polizeiwachtstube, Bahnsteig 4, zu begeben, dort wird Ihnen die nötige Auskunft erteilt.

Am allerliebsten wäre es mir, wenn Sie am Tage an tommen, damit Sie von jemand meiner Leute abgeholt werden fönnen. Ihren geschätzten Nachrichten entgegensehend, zeichne

Hochachtungsvoll

p. Magdeburger Billard- und Tischfabrik Gustav Kindling

E. Ganda.

Interessant ist die Vielseitigkeit der Polizei. Nach diesem Schriftstück hat die Bahnhofspolizei ein Auskunftsbureau der Tischlermeister Magdeburgs für Streitbrecher eingerichtet.

Berlin und Umgegend.

Verband

christlicher" Textilarbeiter 10 386 M.

Berband

deutscher Textilarbeiter 87 992 M. 253 183 1066 612

1901 1902

1903

1904

1905

44 146 27.478 15 393 170 495

"

"

22

98 983

n

"

709 402

"

"

1906

213 794

328 671

"

1907

77 693

" 1

1908

816 312 1: 107 167

"

"

"

4 468 322.

101 834 Summa 660 719 M,

In Stuttgart 1907 waren wir durch 300 Delegierte vertreten, 150 von der Partei, 150 von den Gewerkschaften. Gine solche Eini­gung zwischen Partei und Gewerkschaften halte ich auch jetzt wieder für praktisch, nur braucht die Zahl nicht so groß zu sein. Ich schlage vor, daß die Partei und die Gewerkschaften den Kongreß gleichmäßig beschiden und daß sich Parteivorstand und General fommission über die Zahl verständigen. Den Antrag 239, wonach zugleich mit dem Kongreß eine internationale Kon ferenz der Bildungsausschüsse stattfinden soll, können wir hier nicht annehmen, wir lönnen ihn nur unseren Delegierten zum Internationalen Bureau auf den Weg geben, aber ich ver­hehle nicht, daß die Zeit dazu noch nicht gekommen ist.( Sehr richtig!) Wir wollten seit Jahren ein internationales Preßbureau gründen, aber auch das war bisher nicht möglich. Ich fürchte, daß wenn der Parteitag die Anregung sanktioniert, sie von einem Ge­wicht getragen wird, das in feinem Verhältnis zu den praktischen Erfolgen steht. Deshalb können wir den Antrag höchstens den deutschen Delegierten zum Internationalen Bureau überweisen. Durch den Beschluß, den Kongreß zu beschicken, geben wir aufs neue unserem internationalen Gefühl Ausdruck; wir erklären da­mit aufs neue, daß der Kampf gegen den Kapitalismus, gegen die Unterdrückung des Menschen durch den Menschen nur siegreich auf internationalem Wege geführt werden kann. Wir folgen nur dem Leitstern Proletarier aller Länder vereinigt Euch!", wenit wünsche, daß der Kongreß, auf dem wir Gelegenheit haben, unseren wir die Beschidung des Kongresses beschließen. Ich hoffe und dänischen Genossen für den uns unter dem Sozialistengeſeh ge währten Schutz Dank auszusprechen, zahlreich von uns besucht wird, und daß der Stongreß sich seinen Vorgängern würdig an die Seite stellt.( Lebhafter Beifall.)

Der Antrag 239 wird nicht genügend unterstüßt. Berichte des Internationalen Bureaus in Zukunft nach einem bea Dr. David- Mainz regt an, daß dafür gesorgt wird, daß die ftimmten Schema abgefaßt werden, damit man daraus einen Ueber­blick über den Stand der Organisation in den einzelnen Ländern gewinnen kann.

zum Internationalen Bureau dieser Anregung Folge leisten In seinem Schlußwort verspricht Singer, daß die Delegierten werden.

Es wird beschlossen, den Internationalen Kongreß in Kopenhagen gleichmäßig durch die Partei und die Delegierten soll dem Parteivorstand und der Generalfommiffion Gewerkschaften zu beschicken. Die Festsetzung der Zahl der überlassen bleiben.

Punkt 7 der Tagesordnung ist damit erledigt. Die weiteren Verhandlungen werden auf Dienstag vertagt. Schluß 7 Uhr.

Hus der frauenbewegung.

Ein Dienstbotenstreik.

Das Dienstpersonal des Einfüchenhauses in der Wilhelmshöher­straße 17-20 in Frieben au hat am Sonntag abend die Arbeit niedergelegt und ist in den Streit getreten. Am 11. d. Mts. hat die Zwangsversteigerung des Einküchenhauses stattgefunden, wobei die Freunde des früheren Begründers des Einküchenhauses, des Herrn Dr. Koch, Meistbietende geblieben sind. Das Personal, welches bis dahin zum gerichtlichen Verwalter im Dienstverhältnis stand, fonnte fich mit den neuen Eigentümern nicht einigen und hat bis auf eine fromme Köchin die Arbeit niedergelegt. Von Montag mittag an werden die Bewohner des Einküchenhauses offenbar auf die Restaurants angewiesen sein. In Streit getreten sind die Direttrice, die Tele­phonistin, sämtliche Stuben- und Küchenmädchen. Bereits Montaga morgen wurde das Frühstück den Mietern durch einen Nachtwächter der Wach- und Schließgesellschaft zugetragen. Die Löhne sollen bei reichlicher Arbeitsleistung, die denkbar niedrigsten gewesen sein. Die durchweg den besser gestellten bürgerlichen Kreisen angehörenden Mieter sind bereits arg besorgt, daß durch die bescheidenen Mehr­etwa erhöhen könnte. Für die Organisation der Dienstboten dürfte dieses fleine Regen der unter der herrlichen Gesindeordnung ge­nechteten Haussklaven von großem Interesse sein. Besonders in Friedenau , einem der schönsten der westlichen Vororte, dürfte für die junge Organisation ein weites Feld sein, wenn man den Haus­angestellten ihre Lage an Hand der jüngsten Vorkommnisse, des Selbstmordes eines jungen Dienstmädchens bei einem Ober­postinspektor und den sich ihrer Klassenlage bewußt werdenden Mädchen des Einfüchenhauses, vor Augen führt. Ob die Dienstboten dann endlich erkennen, daß alle Hilfe nur von einer straffen Dr­ganisation zu erwarten ist?

Der Deutsche Tertilarbeiterverband wandte also in den acht Jahren 6½mal soviel für den wirtschaftlichen Kampf feiner Mitforderungen der dreisten" Dienstboten sich ihre Pension glieder auf wie der christliche" Textilarbeiterverband. Noch deut licher tritt die finanzielle Kraft des deutschen Verbandes gegenüber der entwickelten Ohnmacht des christlichen" Textilarbeiterber bandes hervor, wenn wir die Summen, welche die Verbände bei Streif- und Maßregelung zahlten, pro Kopf der Mitglieder be­rechnen. Es ergibt sich dann folgendes Verhältnis:

Berband chriftlicher"

Tegtilarbeiter 0,78 M. 2,65 1,65

Verband

deutscher Textilarbeiter

1901 1902

B

"

1903

"

1904

0,77

"

3,05 M. 6,63 19,52 1,88

"

"

"

1905

6,22

"

10,59

"

1906

5,78

"

1907

1,87

1908

2,69

"

3,48 7,30" 9,51

"

"

Leseabende.

Wilmersdorf . Der nächste Leseabend findet am Freitag, den 17. September, abends Uhr, im Gesellschaftshause, Wil­helmsaue 112, stait. Frl. Grete Riepmann wird Freiligraths Leben und Werke behandeln.

Den Ausstand der Böttcher in der Vereinigten Hamburger Faßhandelsgesellschaft Witt u. Co." behandelte eine Versammlung des Verbandes der Böttcher, die am Sonntag im Gewerkschafts - Es zahlten bei Streit und Maßregelung pro Kopf der Mit­hause stattfand. Zur Regelung des Arbeitsverhältnisses in der glieder: Berliner Filiale der genannten Firma waren eine Reihe Forde­rungen gestellt worden. Unter anderem wurde gefordert ein Lohn­aufschlag von 2,50 mt. pro Woche und daß die tägliche Arbeitszeit nur 9 Stunden, statt 9% Stunden, ausschließlich der Pausen, be­tragen soll, Sonnabends soll eine halbe Stunde früher Feierabend sein. Andere Forderungen beziehen sich auf Ueberstunden, auf EB, Umkleide- und Waschräume usw. Auch wurde die Anerkennung des Verbandsnachweises verlangt. Die Kutscher der Firma haben ebenfalls Forderungen gestellt. Der Bescheid des Hauptgeschäfts erging dahin, daß die Festsetzung der Arbeitszeit auf 9 Stunden abgelehnt wurde. Als Lohnzulage wollte die Firma den Böttchern nur 25 Pf. pro Tag, also 1,50 Mt. pro Woche bewilligen. Ein 7,749. heizbarer Raum für die Mahlzeiten soll zur Verfügung gestellt werden. Bezahlung der in die Woche fallenden gesetzlichen Feier- Nachdem wir diese Zahlen der beiden Organisationen reben tage wurde zugesichert. Eventuell wollte der Berliner Vertreter ließen, fönnen wir mit der größten Gelassenheit ausrufen: Textil­noch den Arbeitsnachiveis anerkennen. Weitere Zugeständnisse arbeiter und Arbeiterinnen, prüfet und wäget! Welche Organi­wurden nicht erzielt, so daß die Arbeitsniederlegung erfolgte. Die fation vermag dem organisierten Unternehmertum den sichersten Kutscher legten ebenfalls die Arbeit nieder. Spätere Verhand- Widerstand zu bieten? Welche Organisation tann Eure wirtschaft. lungen mit dem Hamburger Vertreter des Geschäfts hatten auch lichen Interessen am besten vertreten? Die Antwort muß lauten: teinen Erfolg. Sie scheiterten hauptsächlich daran, daß die neun- Der Verband deutscher Textilarbeiter." stündige Arbeitszeit nicht bewilligt wurde. Die Kutscher, denen Die Halberstädter Allg. 8tg." meldet: Jm Manövergelände einkleines Bugeständnis gemacht wurde, haben im Einverständnis starben bei Benzingerode vier Infanteristen, bei Bagerse zwei Husaren mit den Organisationen die Arbeit kürzlich wieder aufgenommen. Glasarbeiterstreik in Brasilien . Wie uns ein Telegramm aus am Hikschlag. Der Streit der Böttcher dauert fort. In der Dis- San Paulo meldet, ist in Brasilien ein Generalstreit der Glas- Landsberg a. 23., 13. Eeptember.( B. H. ) Bei den Manövern tuffion wurde mehrfach betont, daß versucht werden müsse, durch arbeiter ausgebrochen. Es werden Streifbrecher in Deutschland des Gardekorps in der Neumark find vier Mann am Hitzschlag ge Fortsetzung des Kampfes auf jeden Fall auch die neunstündige gesucht. Zuzug ist deshalb fernzuhalten. ftorben.

m Durchschnitt pro Jahr 2,80 M.

Ausland.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Wrights letter Flug. Berlin , 13. September. ( B. H. ) Günstige Windverhältnisse vorausgesetzt, wird morgen Dienstag, den 14., der lekte Flug Orville Wrights auf dem Tempelhofer Felde stattfinden.

Opfer des Militarismus.

Berantw. Nedakteur: Emil Unger, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Druck u. Berlag: Borwärts Buchdr, u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl