Einzelbild herunterladen
 
den Sieg behaupten konnte; Scheuermann endete zwei Runden, die anderen weit zurück. Nobl. der mehrfach seine Führung wechselte, versagte gänzlich, er kam als Letzter ein. Den Schluß der umfang- reichen Veranstaltung bildete ein Tandem- Prämienfahren über 5000 Meier<80, 60. 40 und 20 M.). t. C o n r a d- A lt h o f f. 2. Wegener- Techmer, 3. Kendelbacher- Ganzcvort. Führungspreise a 20 M. erhielten: Saldow-Großmann, Arend-Kudela(2), Kurzmeier- Nielsen. Vermißt wird die ISjährige Tochter Erna des Monteurs StabinSli aus der Gürtelstr. 17 zu Lichtenberg  . Das Mädchen ist offenbar gemütskrank. Es ist 1,60 Meter groß, hat blondes Haar und blaue Augen und trägt ein graueS Jackett und ein graues Kleid mit gelben Streifen. Kenntlich ist sie auch an zwei Leberflecken an der rechten Halsseite._ Bon einem Riesenirandt ist in der Nacht zum Sonntag die bekannte Nutzholzhandlung von David Franke Söhne, Berlin  , heimgesucht worden. Auf einem ihrer zahlreichen Holzlagerplätze, in der Mühlenstraße 53/54, nahe_ der neuen Brommybriicke, kam nachts aus noch nicht ermittelter Ursache Feuer aus, das schon lange dort geschwelt haben muß, denn als es bemerkt wurde, hatte es schon eine große Ausdehnung erreicht, die Flammen fanden an den vielen Holzvorräten schnell und reiche Nahrung. Gegen 4 Uhr wurde die Berliner Feuerwehr nicht weniger als sieben mal kurz hintereinander alarmiert. Von allen Seiten jagten die Löschzüge im Karriere heran. In kurzer Zeit waren in der Mühlenstraße mehr als 30 Fahrzeuge zur Stelle. Das Geräusch von den vielen anfahrenden Zügen weckte die Einwohnerschaft, und als sie nach der Ursache forschend aus den Fenstern schauten, sahen sie den Himmel weithin gerötet. Es dauerte denn auch gar nicht lange und Tausende von Menschen waren zur Stelle. Als die Feuer- wehr versammelt war. wehte ein starker Ostwind, der die Flammen gegen mehrere direkt an der Spree liegende Holzstapel und ein unmittelbar an der Spree stehendes Wohnhaus trieb. Dieses war aufs höchste gefährdet. Die Hausbewohner räumten eiligst die Wohnungen. Schon brannten die Fensterkreuze, Vorhänge und anderes. Die Hitze war so enorm, daß die abgehärtetsten Feuermänner ihr nur kurze Zeit widerstehen konnten. Von 9 Dampfspritzen wurden 9 L-Rohre, d. h. Rohre allerstärksten Kalibers, und außerdem 3 C- Rohre vor­genommen. Zwei Dampfspritzen, die unmittelbar am Ufer der Spree aufgefahren waren, entnahmen ihr Wasser direkt auS dem Fluß. Um das Dach des gefährdeten Wohnhauses zu schützen, wurde eine mechanische Leiter hochgeschoben und das Dach usw. unter Wasser genommen. Die Hitze von den brennenden Holzstapeln war schließlich so enorm, daß die Rohrführer mit Asbest- schirmen ausgerüstet vorgingen. Hinter diesem liegend, sich dann und wann berieselnd, gaben sie kräftig Wasser. Von ihnen wurden über zwei Stunden lang riesige Wassermengen in die Gluten gespritzt. Der Kampf der Feuerwehr war einige Male, wenn es schien, daß die Flammen trotz aller Anstrengungen Fortschritte zu machen schien, recht ausregend. Die braven Mannschaften hielten aber, trotz Hitze und Funkenregens, Qualm und Durst wacker stand. Ein Zurück gab es nicht. Immer mehr wurde an Terrain gewonnen und nach 6 Uhr war die Macht des Feuers ge- brachen. Ein Teil der Feuerwehr konnte wieder abrücken. In der Mnhlenstraße, wo außergewöhnlich lange Schlauchleitungen hatten gelegt werden müssen, sah es noch um 6 Uhr recht toll aus. Schutz- leute und Feuerwehrmänner waren eifrig im Dienst. Diese sorgten für Wasserzufuhren, bedienten die Dampfspritzen und wechselten hier und da geplatzte Schläuche. Schutzleute zu Fuß und zu Pferde hielten die Menschenmenge zurück. Ausgekommen ist das Feuer in einem großen zweistöckigen Ge- bäude neben dem Maschinenraum. Das Gebäude war leicht gebaut und diente als Holzbearbeitungsraum. Es ist mit allen Vorräten vollständig niedergebrannt. Der vorgelagerte einstöckige Maschinenraum mit wertvollen Maschinen konnte zum größten Teil geschützt werden. Auch die östlich angrenzenden Gebäude haben mit den nördlichen nur wenig gelitten. Dagegen haben die südlich von dem Brand- Herd aufgestapelten Holzvorräte und das westlich davon befindliche Wohnhaus mit vielen kleinen Wohnungen mehr gelitten. Der Schaden ist natürlich bedeutend, läßt sich heute aber nicht annähernd schätzen. Der Betrieb ruht nicht, weil die Finna über eine Menge Vor- räte auf verschiedenen Holzplätzen verfügt und nur ein Teil vernichtet, bezw. beschädigt worden ist. Der Schaden ist voll versichert. Wegen eine? Dachstuhlbrandes wurde der 1. Zug nach der Alexanderstr. 61(Lessing-Haus  ). das der Stadt Berlin   gehört, alarmiert. Dort stand der Dachstuhl in Flammen. Diese konnten bald gelöscht werden. Bei einem Brande, der am Andreasplatz 4 aus Un- Vorsichtigkeit auskam, erlitten zwei Personen Brandwunden durch Fett, wobei Kleider in Brand gerieten. Georg Möller erlitt Brandwunden 2. Grades am linken Arm und August S i e v e r t solche 1. Grades. Beide wurden von Samaritern der Feuerwehr mit Notverbänden versehen. Wäsche, Kleider usw. wurden in der Stettiner Str. 25, Esmarchstr. 26 und anderen Stellen ein Raub der Flammen. Kohlen- und Kellerbrände beschäftigten die Feuer­wehr u. a. in der Brunnenstr. 41, Kaiser-Wilhelm-Str. 13, Sene» felderstraße 2 und Schlesischen Güterbahnhof. Teer mußte auf dem Dache Neue Griinstr. 2l gelöscht werden. Potsdamer Str. 44 brannte eine Markise u. a., Wriezener Str. 33 ein Schornstein u. a. Ferner liefen noch Alarme aus der Bischofstr. 23 und anderen Stellen ein. Vorort- JVacfmcbtem Die Polizei beim Lokalkampf. In Mariendorf   wird seit längerer Zeit ein zäher Lokal- kämpf geführt, der den dortigen Genossen für ihre rastlose Arbeit einen guten Erfolg gezeitigt hat. Hat auch der Besitzer desGesell- schaftshauses", Herr Gratzl, das Lokal noch nicht freigegeben, so zeigt sich doch, speziell des Sonntags, daß der Besuch immer spär- licher wird. Der schöne Garten ist so gering besetzt, daß der Besitzer die üblichen Konzerte des Sonntags einstellen mußte. In seiner Bedrängnis wandte sich Herr Graßl gleich bei Be- ginn des Kampfes an die Polizei, die ihm auch bereitwilligst zu Diensten steht. Je intensiver die Arbeit von unseren Genossen be- trieben wurde, um so eifriger war die Polizei mit ihren Leptcn zur Stelle. Die Situation war oft derart kritisch, daß es nur der Ruhe und Ueberlegung unserer Genossen zu verdanken ist, wenn nicht unliebsame Zwischenfälle vorgekommen sind. Genau wie bei einem Streik werden Genossen ohne triftigen Grund aufgefordert die Form der Aufforderung ist ja sattsam bekannt, von der Straße zu gehen. Am letzten Sonntag wurden vier Genossen zur Feststellung ihrer Namen zur Wache geführt. Die Betreffenden standen nur in der Nähe des Lokals, nicht einmal auf dem Bürgersteig, sondern an der Seite, ohne auch jemand zu belästigen. Ohne Aufforderung zum Weitergehen mutzten sie den Beamten zur Aufnahme ihrer Personalien folgen. Noch sonderbarer ging es einem anderen Genossen, der ruhig seines Weges ging; derselbe wurde von zwei Polizeibeamten in Zivil eine Erscheinung, die früher im Ort unbekannt war angehalten und zur Feststellung seines Namens die Legitimation abgefordert. Man darf wirklich gespannt sein, was sich aus den Feststellungen ergibt. Daß die Polizei manchmal dort, wo sie eigentlich sein müßte, nicht zu haben ist, be- weist folgender Fall: Als am vorigen Sonntag ein Genosse die Polizeiwache aufsuchte, um Erkundigung über eine angeschwemmte Leiche einzuziehen, mußtet er ohne Auskunft gehen, da kein Beamter dort war. Vielleicht mußte auch der letzte Beamte zur Aufrecht- erhaltung der Ordnunganderweitig" tätig sein. Ob die Marien- dorfer Steuerzahler, die zum größten Teil Arbeiter sind, mit solchen Zuständen zufrieden sein werden, ist eine Frage, die zur ge­gebenen Zeit beantwortet werden maß,' All diese polizeilichen Maßnahmen werden unsere Genossen nicht abhalten, ihren Lokalkampf weiterzuführen, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Hierbei rechnen sie auf die Mithilfe der gesamten Arbeiterschaft. Rixdorf. Die erste öffentliche Stadtverordnetenversammlung nach den Ferien findet am Donnerstag, den 16. September, nachmittags 5 Uhr, im Rathause, Berliner   Str. 63, im neuen Sitzmigssaale statt. Auf der Tagesordnung steht u. a.: Einwendungen gegen die Richtigkeit der Stadtverordnetenwählerliste: Beitrag zu den Kosten des Neubaues der Herthabrücke; Einrichtung des Standesamts III  ; Erweiterungs- bau des Rathauses; Bildung der Stadtbezirke; Errichtung eines HundeashlS; Errichtung einer Omnibuslinie vom Buschkrug in Britz  bis zum Krankenhause in Bukow; Einrichtung eines Wochenmarkles auf dem Herrfnrthplatz; Aenderung der VerpflegungSsäxe des städtischen Krankenhauses in Bukow. Wilmersdorf  . Nehmt Einsicht in die Wählerlisten! Nur noch bis zum 15. September liegen die Wählerlisten zur Einsichtnahme im Wahlbureau, Gasteinerstr. 11, 1 Tr., in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags aus. Etwaige Ein- spräche gegen die Richtigkeit der Liste sind während der Dauer der Auslegung der letzteren bei dem Magistrat zu erheben. Versäume niemand die Einsicht in die Wählerlisten. Köpenick  . In der ersten Stadtvcrordneteiluersanimlung nach den Ferien harrten nicht weniger als 26 Punkte der Erledigung. Eingeleitet wurden die Verhandlungen, wie seit einem Jahre fast jede Sitzung, mit Wahlen zum Bureau. Der Vorsteher und der Schriftführer sind im Frühjahre zu Stadträten avaneiert. Gewählt wurde zum Vorsteher der bisherige Stellvertreter Stadtv. Lucht<lib.) mit 27 Stimmen. Schriftführer wurde Stadtv. Tauchert(Soz.). In der nächsten Sitzung wird nun wieder die Wahl eines stellvertretenden Vor- stehers zu erfolgen haben. Ohne Debatte wurden hierauf verschiedene Rechnungsabschlüsse genehmigt. Nach der Bilanz des städtischen Gas- Werkes beträgt der Reingewinn 42 505,33 M. Für den Etat 19101911 sind 40 000 M. für die Stadtkasse vorgesehen, der Rest soll dem Betriebsfonds zugute kommen. Der Rechnungsabschluß der Real- schule schließt mit 93 766,87 M. ab; der des Staatssteuerkontos mit 219 338,35 M.; städtisches Wasserwerk mit 108 134,30 M., städtische Kanalisation mit 280 198,63 M. Der Schulkassenetat Balanciert mit 355 606,30 M. An Ueberschreitungen bei letzterem sind 8621,37 M. zu verzeichnen. Ersparnisse stehen dem gegenüber von 7652,45 M. Stadtv. Cunitz trat für Bewilligung der nicht erheblichen Mehr- ausgaben für diesmal ein. Bei der Abstimmung wurde Stadtv. Pfitzner mit 21 Stimmen gewählt. In die neugebildete Kommission der Realschule wurden die Stadtv. Dr. Schulze sFr. V.). Dr. Lehmann (Lib.) und Herbst(Soz.) gewählt. Für die städtische Sparkasse wurde die Genehmigung zur Ein- führung des Scheckverkehrs ab 1. Januar 1910 ausgebrochen. Zum Brandenburgischen Städtetag wird der Magistrat, wie er mitteilt, einen Vertreter entsenden. Stadtv. Herbst(Soz.) beantragte, drei Vertreter der Stadtverordnetenversammlung zu delegieren; dem wurde zugestimmt und die Stadtv. Lucht(Lib.), Noack (Fr. V.) und Hein(Soz.) mit der Vertretung beauf- tragt. Zur Wahl von Mitgliedern der Einkommensteuer- kommission in Stärke von zehn ständigen Mitgliedern und zehn Stellvertretern für die Zeit von 1309 bis 1912 wurden die noch jetzt im Amte befindlichen Mitglieder aufs neue gewählt. Nur für drei ständige und einen Stellvertreter muß Neubesetzung erfolgen. Von unseren Genossen werden für die ständigen Sitze die Genossen Golze und Finger in Vorschlag gebracht, von bürgerlicher Seite die Herren Noack und Herzstell. Stadtv. Dr. Schulze plädiert für die von bürgerlicher Seite vorgeschlagenen Herren als ständige Mit- glieder, indem er erklärt, er kenne die Herren nicht, welche die sozialdemokratische Fraktion empfiehlt.(Zuruf bei den Sozialdemo- traten: Und wir kennen ihre nicht!) Stadtv. W o i k(Soz.) trat diesen Ausführungen kurz entgegen. Bei der Abstimmung wurde Genosse Finger mit großer Mehrheit gewählt; bei der Wahl des Ge- nossen Golze mar Stimmengleichheit; der Vorsteher erklärte sich für G»Ize, so daß auch dieser gewählt ist. Als dritter ständiger Vertreter wurde Herr Noack ernannt. Stellvertreter Herr Herzstell. Die Jahnnärkte 1911 tverden gemäß der Magistratsvorlage festgesetzt, und zwar 3. April, 7. August, 23. Oktober, 11. Oezember. Stadtbaurat Kinzer be­gründet zum Schluß eine Dringlichkeitsvorlage des Magistrats aus Aufhebung der Pumpstation IV. Die Kosten der Aenderung sind mit 14 000 M. in Anschlag gebracht; an Ersparnissen sei jährlich mit 13 000 M. in bezug aus Stromkosten zu rechnen. Der Magistrat bat um sofortige Annahme der Vorlage, damit die Arbeiten vor Eintritt des Winters erledigt sein können. Von alle» Fraktionen wurde jedoch eine zweite Lesung gewünscht. Es herrsche keine Klarheit. Bor Nachteilen müsse man sich schützen, da eS sich um einen Versuch in dieser Angelegenheit handele. Demgegenüber wurde vom Magistrat betont, daß es sich nicht um eine Veränderung des Systems handele. Die Versammlung entschied sich einstimmig für eine zweite Lesung. Paukow. Bei einem Zusammenstoß zwischen zwei Straßenbahnwagen wurden am Sonntagabend an der Berliner   Grenze fünf Personen verletzt. An der Ecke der Kaiser-Friedrich Straße und der Schönhauser Allee   fuhr ein Wagen der Linie 48, Pankow  -Rixdorf, auf einen Wagen der Linie 5, Gerichtsring, so heftig auf, daß dieser schwer beschädigt aus dem Betrieb herausgenommen werden mußte. Bon den Fahrgästen wurden drei ganz leicht, zwei zwar auch nicht schwer. aber doch so erheblich verletzt, daß sie die Hilfe der Rettungswoche in der Gaudystraße in Anspruch nehmen mußten. Der VersicherungS- beamte Otto Kind auS der Wallstraße 37 zu Charlottenburg   erlitt zwei Quetschwunden am Hinterkopf und an der Stirn, der Bildhauer Mai; Hyner aus der Herrfurthstraße 5 zu Rixdorf mehrere Haut- abschürfungen» die verbunden werden mußten. Tegel  . Ein folgenschwerer Unglücksfall ereignete sich am Sonntag früh S1/« Uhr in der hiesigen Gasanstalt. Dort waren der Schlosser Wilhelm und der Arbeiter Kutz in Reinickendorf  -West, Schaniweber­straße 108 wohnhast, damit Beschäftigt, einen Mannlochdeckel abzu­nehmen. Kutz fiel hierbei plötzlich wohl infolge Einatmens von Gas hintenüber auf eine Dampfleitung, von da stürzte der Un- glückliche aus einer Höhe von etwa fünf Meter auf die Erde. Der BedauernSiverte hatte einen Schädelbruch erlitten und starb kurz darauf. Potsdam  . Verhaftung einer Wahrsagerin. Eineberühmte" Ungarin, die sich hier seit einigen Tagen niedergelassen hatte, und auf Grund der phrenologischen Wissenschaft die Vergangenheit und Zukunft be- urteilen wollte, wurde auf Beranlassung des medizinnchsn Sach­verständigen wegen Betrugs von der Kriminalpolizei verhaftet. Der Zuspruch zu den Sprechstunden der.Wahrsagerin" war hauptsächlich von weiblichen Personen derbesseren Gesellschaft" ein starler. Sericdts- Leitung. Der Riesen-DiehstahlS- und Hehlerprozeß Gehlke und Genossen, der seit mehreren Tagen die erste Strafkammer des Landgerichts Ell  beschäftigte, ist gestern am späten Nachmittag zu Ende gegangen. Es handelte sich, wie wir mitgeteilt haben, um eine gegen 33 Per- sonen gerichtete Anklage, die den Angeklagten eine große Anzahl von Einbruchsdiebstählen, welche im Norden Berlins   ausgeführt worden sind, zur Last legte. Neben den Dieben hatten sich auch deren Hehler zu verantworten. Der Staatsanwalt beantragte im ganzen über 25 Jahre Zuchthaus und über 36 Jahre Ge- fäuguiS. Der Gerichtshof ging in einzelnen Fällen noch über diese Anträge hinaus und erkannte gegen mehrere Angeklagte. gegen die der Staatsanwalt Gefängnis beantragt hatte, ans Zucht- hausstrafe. Der erste Angeklagte, Fürsorgezögling Willi Gehlke tourde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, der Schlächter Paul S ch i n a n e r zu vier Jahren Zuchthaus, der Arbeiter Otto Schulz zu drei Jahren Zuchthans. Die erkannten Gefängnisstrafen gehen von zwei Jahren neun Monaten bis auf mehrere Monate beziehungsweise Wochen herab. Von den Hehlern erhielten Frau Gastwirtin Natalie S'ch r ö d e r ei» Jahr Zuchthaus, Frau Produltenhändler Wozniak ein Jahr sechs Monate Zuchthaus  , Frau Produktenhändler K n 0 p ein Jahr Zuchthaus, der Händler Heinrich Freund zwei Jahre Zuchthaus. Gegen einige andere tvegen einfacher Hehlerei Verurteilte wurde auf Gefängnisstrafen in verschiedener Höhe erkannt. Vier Angeklagte wurden freigesprochen. Die Verhandlung erstreckte sich über 175 strafbare Handlungen, die bei oder im Anschluß von 24 Straffällen begangen worden waren. Vermischtes. Ein weiteres Opfer der Kälte in den Berge«. Außer den Leichen des Studenten Hcrrmann und seiner Führer Knecht und Gsteigwiler  , worüber wir bereits in der Sonntags- nummer berichteten, ist jetzt noch die Leiche eines Dr. Winkelmann aus Zürich   geborgen worden, der mit einem anderen Touristen aus Zürich   namens Guggenbühl zusammen zu derselben Zeil wie die Partie Herrmann-Knecht vom Wege abgekommen und ebenso wie diese ein Opfer der Kälte geworden ist. Guggenbühl, der von zwei Grindelwalder   Führern halb erstarrt aufgesunden und nach der Berglihütte gebracht wurde, erholte sich dort bald. Wolkenbruch auf dem Eichsfelde. Von einem furchtbaren Unwetter, worüber wir bereits in der Sonutagsnuinmer berichteten, ist das Eichsfeld   heimgesucht worden. Mehrere Stunden lang ging ein wolkenbruchartiger Regen nieder. Die Bäche und Flüsse traten über ihre Ufer und verursachten große Ueberschwemmungen. Der angerichtete Schaden ist bedeutend. Da? noch auf dem Felde befindliche Geireide ist total verdorben. Durch Blitzschlag wurden mehrere Brände verursacht. In dem Dorfe Silberhausen   schlug ein Blitz in die Mühle des Besitzers Karl Engel­hardt und äscherte die Mühle mit den Nebengebäuden ein. Mehrere Stück Vieh und große Futtervorräte verbrannten. Das Burggut Scharfenstein bei Kallmerode   wurde durch Blitzschlag eingeäschert. Das Hochwasser hat an Brücken und Straßen großen Schaden an» gerichtet._ Die Wertsachen der Zitadelle von Messina  . Römischen Blättern wird ans Messina   geschrieben, daß die unter den Trümmern gefundenen Wertsachen sich bis heute in den Keller» gewölben der Zitadelle der Stadt befinden, ohne daß in irgend welcher Weise für ihre Verteilung an Besitzer oder Erben oder ihre Verwendung zu öffentlichem Nutzen Sorge getragen wird. Dabei handelt es sich um Sachen, die einen Wert von ungefähr 36 Mill. Lire repräsentieren: Schmucksachen, Tafelgeräte auS Gold und Silber, Münze», Kunstschätze usw. Der Umstand, daß nichts reklamiert wurde, läßt darauf schließen, daß die Familien der Besitzer ans- gerottet wurden._ Lese- und Diskutierklub Baumschulenweg  . Am Mittwochabend pünktlich S Uhr: Sitzung im Lokale von Sorgens, Bawnlchuleiiswake 27. Gäste, emgejührt, haben Zutritt. Briefkasten der Redaktion. Sie larlstische Sprechstunde findet Linden st raste 3, zweiter Hof, drlttcr Eingang,»irr Treppen, Fahrstuhl wochentäglich abends von TU bis 9% Uhr statt. Geöffnet 7 Ute. Sonnabends beginnt die Sprechstunde um 6 Ute. Jeder«»frage ist ein Buchstabe nnb eine Zahl als Meeljeichen beizufügen. Briefliche Antwort Wieb nicht erteilt. BIS zur Beannvortung im Brieslasttn louneu 1t Tage vceachcn. Eilige Fragen trage man tu der Sprechstunde vor. 80. I. S. Die 60 Pf. sind zu Recht erhoben, da Sie erst gemahnt werden mußten. Eheuian». So läßt sich die Frage nicht beantworten. Gehen Sie in die Sprechstunde desVorwärts". Stube 11. Sie sind verpflichtet, dem Hauswirt oder einem Bekanuten, der den ganzen Tag zu Hause bleibt, den Schlüssel zu übergeben. K. B. 84. Zur Bestellung des Ausgcbots genügen die beiden Geburtsurkunden. Das Kind als das Ihrige anerkennen können Sie nicht, dagegen können Sie ihm Ihren Namen geben. E.(9. 38. Wenn Ihre Eltern kein eigenes Vermögen haben, so tun Sie am besten, wenn Sie erst gar nicht' hineinziehen. An Ihr Eigentum kann der Hauseigentümer nicht heran. Kirchensteuer 4.30. Sie müssen Kirchensteuern zahlen. Karl W. 100. Die Mängel rügen, können Sic jetzt nicht mehr geltend machen. Hiiizilsciide» brauchen Sie die Raten nicht, wenn Sic immer sonst von Ihne» abgeholt worden sind. Amtlicher Marktbcrtcht der städtischen Marktballen-Dtrektton über den Großhandel in den Zentrat-Marktballen. Marktlage: Fleisch: Zusuhr stark. Geschält ruhig, Preise nachgebend, sür Doppellender und Schweinefleisch unverändert. Wild  : Zusuhr knapp. Geschäft lebhast, Preise wenig veränderst.. Geflügel: Zusuhr genügend, Geschäft etiuaZ lebhast, Preise befriedigend. Fische: Zusuhr mäßig. Gcschäst rege, Preise wenig verändert. Mittclhcchte und Karpfen gefragt. Butter und Käse: Geschäft still, Preise unverändert. Gemüse, Obst und Südfrüchte: Zufuhr reichlich, Geschäft schleppend, Preise wenig verändert. WttteruiigSüberstcht vom IS. September 10»S, morgens 8 llbr. Wetterprognose sür Dienstag, den 14. September 100S. Nachts ziemlich kühl, am Mittag warm, vielfach heiter, abe- veränderlich bei mäßigen östlichen Winden; keine erheblichen Niederschläge. Berliner   WetteCZurea» WaflerftandS-Nachvtchte» der Landesanstalt für GewSsscrlimde, mitgeteilt vom _ Berliner   Wetterbureau. K+ bedeutet Wuchs. Fall.») Unterpeael. Von der L e i n e wird heute telegraphisch mäßiges Hochwasser ge- meldet.