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Gewerkschaftliches.

Kastengeist amerikanischer Gewerkschaften. Auf der kürzlich in Paris   abgehaltenen Internationalen Gewerkschaftskonferenz nahm bekanntlich auch die Frage des Uebertritts der ins Ausland gehenden Gewerkschaftsmit­glieder in die dortigen Verbände einen breiten Raum ein. Es wurde und mit Recht- lebhaft darüber Klage geführt, daß zureisenden Gewerkschaftsmitgliedern in England und Amerika   viele Schwierigkeiten gemacht würden, wenn sie ihren Uebertritt in die zuständigen Organisationen vollziehen wollen. Nun hat ja auch der Präsident der American Federation of Labor, Samuel Gompers  , in einem kürzlich vor Berliner   Arbeitern gehaltenen Vortrag erklärt, daß jeder Einwanderer, der nach Amerika   komme und sich als Mitglied einer Gewerkschaft legitimieren könne, auch in den amerika­ nischen   Gewerkschaften Aufnahme finde und daß die ameri­tanischen Arbeiter in jedem Einwanderer, der nicht die Lage der Arbeiter verschlechtern will und bereit ist, in ihren Reihen zu kämpfen, ihren Bruder sähen. Ob dieser Ausspruch generell zutreffend ist, soll in folgenden Zeilen näher untersucht werden. Ein Berliner   Ofenfeger ging vor zirka 3 Jahren nach Amerika  , um sich dort als Fliesenleger ein weiteres Fort­kommen zu suchen. Er war in Deutschland   eifriges Mitglied der sozialdemokratischen Partei und gehörte auch noch dem Deutschen   Töpferverbande als Mitglied an. Jedenfalls ein Beweis dafür, daß es ihm um die Arbeiterorganisation bitter Dieser vollkommen einwandfreie Genosse berichtet nunmehr, daß es ihm nach langem vergeblichen Bemühen erst jetzt, nach drei Jahren, gelungen ist, Mitglied der Union  der Fliesenleger in St. Louis   zu werden. Und auch dies hatte er nur einem reinen Zufall zu verdanken. Nach den Mitteilungen dieses Genossen ist es das Hauptprinzip der Unionmänner von St. Louis  , so wenig Mitglieder wie nur irgend möglich aufzunehmen. Sie sichern sich damit stete Arbeitsgelegenheit; denn Arbeiter, die der Union   nicht angehören, sind außerstande, irgendwie in St. Louis   auf dauernde Arbeit zu rechnen. Ein Nicht­Unions- Mann findet schon von vornherein selten Arbeit, weil der Meister, der ihn etwa anstellt, damit auch das Risiko einer allgemeinen Arbeitseinstellung des Unorganisierten wegen auf seinem Bau übernimmt.

ernst ist.

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Auch der genannte Ofenfeber hatte infolgedessen nur selten dauernde Beschäftigung und ging deshalb bereits ernst­lich mit dem Plane um, den gastlichen Gefilden" St. Louis  wieder den Rücken zu fehren, als ihn ein Meister in Arbeit nahm, der eine besondere Fliesenarbeit( 3ementfliesen) zu machen hatte, mit der die vorhandenen Unionsleute nicht gut fertig werden konnten. Der Genosse aber, der als gelernter Ofensetzer verstand, mit Hammer und Haumesser umzugehen, war in der Lage, diese Arbeit zur Zufriedenheit des Meisters zu verrichten. Die Unionsleute stellten den Genossen aber auf dem Bau bald zur Rede und ersuchten ihn, die Arbeit ein­zustellen. Als er nun wieder seine Bereitwilligkeit erklärte, die Mitgliedschaft bei der Union   zu erwerben, wurde er zur Versammlung geladen. Aber auch jetzt noch mußte er drei Versammlungen abwarten selbst hatte er als Nichtmitglied zu diesen nicht Zutritt, ehe er endlich aufgenommen wurde. Ja, er erhielt vorher eines Tages nochmals die kategorische Aufforderung, den Bauzu verlassen. Ein Arbeitgeber jedoch sorgte nunmehr dafür, daß er immer allein auf dem Bau zu arbeiten hatte, und nun erst streckten die Unions­männer die Waffen und nahmen den Genossen in ihre Ge­meinschaft auf. Sie verlangten aber von ihm 100 Dollar Eintrittsgeld, also nach deutschem Gelde zirka 420 M.! Der Genosse erklärte sich( wir betonen nochmals, daß er noch heute Mitglied des Deutschen Töpferverbandes ist) auch hierzu bereit und hat auch bereits 25 Dollar als Anzahlung erlegt. Er darf aber auch jest trop der Mit­gliedschaft nicht eher an den Versammlungen Ser union teilnehmen, bis die 100 Dollar Eintrittsgeld bis auf den lezten Rest bezahlt find. Wir haben diesen Fall deshalb etwas ausführlich be­handelt, weil es sich hier um einen vollkommen zuverlässigen Genossen und Gewerkschaftler handelt und weil im übrigen dieser Fall für Amerika  - besonders für St. Louis   typisch zu sein scheint. Der Genosse teilt mit, daß es eben in St. Louis   fremden Arbeitern nur in Zeiten besonders gün­stiger Konjunktur, und dann auch nur vereinzelt, gelingt, Mitglieder der dortigen Union zu werden. Alle diese Unions aber nennen sich frischweg international" und sind der American Federation of Labor angeschlossen. Wie verhält sich nun diese Tatsache mit der eingangs erwähnten Versicherung Samuel Gompers  ?

zustimmen, wonach für die streikenden schwedischen Arbeiter weitere Arbeitszeit wurde um eine halbe Stunde täglich verkürzt. Die 10 000 M. aus unserer Lokaltasse überwiesen werden.

Die Ortsverwaltung.

Wiederaufnahme der Arbeit erfolgte am Mittwochnachmittag.

Husland.

Der Kampf der Lithographiesteinarbeiter in Solnhofen   ist von den Christlichen   nun beendet worden. Es kam wohl ein Barif­vertrag zwischen dem Schuhverband der Lithographieftein­Die Lohnbewegung der Maler. industriellen" und den Christlichen zustande, jedoch dürften die Bekanntlich läuft der größte Teil der Tarifverträge, welche Unternehmer leider glänzend gesiegt haben, da die Einstellung der Verband der Maler mit der Arbeitgeberorganisation abge- namentlich geschieht. Es werden nur noch 180 Arbeiter eingestellt, schlossen hat, am 31. Dezember d. J. ab. Bis dahin sollen zwischen so daß über 500 einem trostlosen Winter entgegengehen. Dem dor den beiderseitigen Organisationen Verhandlungen geführt werden tigen Kampfe wurde von allen Seiten der deutschen   Bevölkerung zum Zwed des Abschlusses neuer Verträge. Der Verband der und Presse großes Interesse entgegengebracht. Bekanntlich ließen Maler hat seine Forderungen schon vor einigen Monaten eingereicht. es sich die christlichen Führer sehr angelegen sein, den Deutschen Wäh­Mit Rücksicht auf diese Sachlage fand am Donnerstag eine Steinarbeiter" in unbeschreiblicher Weise zu verleumden. Versammlung der Berliner   Mitgliedschaft des Malerverbandes im rend des Kampfes find annähernd 180 christlich Organisierte start besucht. Ein Zeichen des lebhaften Interesses, welches die Gewerkschaftshause statt. Die Versammlung war ungewöhnlich Streifbrecher geworden. Der Ausgang des Kampfes wird in Anbetracht der dortigen Verbandsmitglieder der bevorstehenden Tarifverhandlung beziv. armen Bevölkerung auch von bürgerlicher Seite sehr bedauert. Lohnbewegung entgegenbringen. Als Referent war der Verbands­vorsitzende Tobler- Hamburg zur Stelle. Eingehend schilderte er den gegenwärtigen Stand der Bewegung und führte aus: Nach den vorliegenden Aeußerungen aus Arbeitgeberkreisen wollen die Anschluß der schweizerischen Eisenbahner an die Gewerkschafts­Arbeitgeber den Abschluß eines neuen Tarifs, und für den Fall, bewegung. Der 1500 Mitglieder zählende Verein schweizerischer daß ein solcher nicht zustande kommt, drohen sie mit der Aus- Lokomotivführer hat in seiner jüngst abgehaltenen Delegierten­sperrung. Aber von einer Lohnbewegung wollen die Arbeitgeber versammlung den Anschluß an den Schweizerischen   Gewerkschafts­nichts wissen. Sie meinen, die Arbeiter sollten sich auf Erhaltung bund beschlossen. Ferner wurden 300 Frank zur Unterstützung des der bestehenden Lohn- und Arbeitsverhältnisse beschränken. Daß schwedischen Generalstreits bewilligt. davon keine Rede sein kann, haben die inzwischen eingereichten Forderungen der Arbeiter gezeigt. Für Berlin  , Hamburg   und Eine Maßregelung wegen des schweizerischen Heimarbeiter­Bremen wird die Verkürzung der 9stündigen Arbeitszeit auf schußkongresses. Der Seidenbandweber Waldner im Kanton Basel­8% Stunden und die Erhöhung des Stundenlohnes um 15 Pf. land ist nachträglich von seinem Brotgeber" gemaßregelt worden, gefordert. In allen anderen Orten sind erheblich geringere For weil er auf dem Heimarbeiterschutzkongreß die schändliche Aus­berungen aufgestellt. Sie sind keineswegs, wie die Arbeitgeber beutung der heimarbeitenden Seidenbandweber durch die Unter­glauben machen wollen, auf das Abhandeln eingerichtet, sondern nehmer schilderte und ferner nachwies, daß von der Elektrifizie enthalten nur das, was unbedingt gewährt werden kann und ge- rung der Heimarbeit nur die Unternehmer neue Vorteile und ers währt werden muß. Da es sich nun um einen Vertragsabschluß höhte Gewinne, die Heimarbeiter aber nur neue Nachteile haben. für längere Zeit handelt, so kann keine Rede davon sein, daß die und darum wird der Mann brotlos gemacht. So sieht die alten Lohn- und Arbeitsverhältnisse, welche zur Zeit einer un- Schweizerfreiheit" für die Arbeiter aus! günstigen wirtschaftlichen Konjunktur vereinbart wurden, aufs neue festgelegt werden. Wenn die Arbeitgeber einen Tarifvertrag und Ruhe im Gewerbe haben wollen, dann müssen sie wesentliche ohnerhöhungen und Verkürzung der Arbeitszeit bewilligen. Ohne die Erfüllung dieser Forderungen kann kein Tarifvertrag zustande Der Vortrag fand allseitig lebhaften Beifall.

fommen.

Aus der Frauenbewegung.

Agrarische Frauenausbeutung.

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1.

Nach einer Reichsgerichtsentscheidung sind die Molkereis Der Streik der Stellmacher bei der Firma Erdmann genossenschaften   nicht als landwirtschaftliche Nebenbetriebe, sondern u. Rossi, Linienstr. 139-140 beschäftigte eine am Donnerstag als gewerbliche Betriebe anzusehen, ebenso diejenigen Gutsmolke­im Rosenthaler Hof tagende Versammlung der Stellmacher. Der reien, die neben ihrer eigenen Milch noch mindestens ebensoviel zus des Ausstandes ist in dem bei der Firma herrschenden Ueberstunden- Agrarier, die im Besitz von Molkereien sind, die Bestimmungen Branchenleiter Prippernau erstattete den Bericht. Die Ursache gekaufte Milch verarbeiten. Infolgedessen müssen die ostpreußischen unwesen zu suchen. Fast täglich mußten die Arbeiter Ueberzeit über den Arbeiterinnenschutz einhalten, was ihnen durchaus nicht arbeit leisten, die sehr oft bis 11 und 12 Uhr nachts dauerte. Die gefällt. Sie wollen den Arbeiterinnen eine 11stündige Nachtruhe leberstunden wurden bisher in den Wagenbaugeschäften mit 25 nicht gewähren und wehren sich auch dagegen, daß sie in der Zeit Prozent Aufschlag bezahlt; dem hat der Arbeitgeberschußverband von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens nicht beschäftigt werden für das Wagenbaugewerbe ein Ende gemacht, indem er seine Mit- dürfen. glieder verpflichtete, keine Mehrbezahlung für Ueberstunden zu Dieser Tage hat der Verbandstag landwirtschaftlicher Ges leisten. In der lezten Zeit nahm die Ueberzeitarbeit bei Erd- nossenschaften in Cranz   eine Resolution angenommen, in der er dem entgegenzuwirken, verlangten die Arbeiter die Weiterzahlung rinnen in Molkereien usw. Ausnahmen zulassen, und zwar die Be­mann u. Rossi einen immer unerträglicheren Umfang an. Um wünscht, der Bundesrat möge für die Beschäftigung von Arbeite­des Zuschlags. Dem entsprach die Firma nicht; sie wollte die Ar- schäftigung der Arbeiterinnen nur für die Beit von 9 Uhr beiter am Wochenschluß mit einem Trinkgeld für die Ueberzeit- abends bis Uhr morgens berbieten, die ununter­arbeit abfinden. Diese weigerten sich nun, Ueberstunden zu machen. brochene Ruhezeit auf Stunden festsehen und statt einer ein­Dem Vertrauensmann, der mit diesbezüglichen Verhandlungen be- stündigen Arbeitspause nur eine halbstündige zulassen, wo traut war, wurde mit der Entlassung gedroht. Darauf legten am eine zweischichtige Arbeitszeit besteht. Ferner soll in den Molke­6. September von 21 Stellmachern 19 die Arbeit nieder, obwohl reien am Sonntag den ganzen Lag gearbeitet Der Holzarbeiterverband, werden dürfen. Jedoch soll innerhalb der Zeit von Sonne nur 6 von ihnen organisiert waren. dem nun die Ausständigen beitraten, nahm sich der Sache an. Der abendabend 6 Uhr bis Montag früh 6 Uhr der Arbeiter nicht Berbandsvertreter Reiche versuchte mit der Firma zu unter- länger Stunden beschäftigt werden handeln, wurde aber mit dem Bemerken abgewiesen, daß es zu spät dürfen. sei, weil die Angelegenheit bereits dem Arbeitgeberverbande über­geben worden ist. Die Streitenden wollen aber nicht eher wieder Das ist die soziale Fürsorge" der ostelbischen Junker. zur Arbeit zurückkehren, bis die Firma ihr Verlangen, Ueber­stunden zu leisten, zurüdnimmt und die Beseitigung einer Reihe anderer Uebelstände zugesagt hat. Insbesondere wird über fort­Der unzerreißbare Bund. gesetzte Reduzierungen der Affordlohnsäße geklagt. Die Arbeiter Auf dem fürzlich abgehaltenen großen Kongreß der englischen verlangen deshalb die Ausarbeitung eines festen Trades- Unions, der von 494 Männern und drei Frauen beschickt Arbeitswilligen zu befehen. Ihren Bemühungen ist es denn auch teresse für die proletarischen Frauen sind. Einem längeren Bericht Inzwischen sucht die Firma die Pläße der Ausständigen mit war, wurden auch Fragen erörtert, die von ganz besonderem In­geglückt, außer den zwei stehen gebliebenen noch zwei Arbeitswillige in der Woman Worker"( Die Arbeiterin) entnehmen wir darüber zu erhalten. Diese sind aber durchaus kein vollwertiger Ersak für folgendes: die Ausständigen. Diese nüßlichen Elemente werden jetzt besonders Eine außerordentlich wichtige Resolution war die, welche behütet. Nicht nur, daß unsere allezeit zur Hilfe für die Unter- gleichen Lohn für gleiche Arbeit bei Männern und Frauen forderte. nehmer bereitstehende Polizei eifrig bestrebt ist, ein Zusammen- Die nüchterne Tatsache ist die, daß Frauen die Männer auf jedem treffen mit den Streikenden zu verhindern; die Arbeitswilligen Gebiete verdrängen, nicht nur in der Fabrik und Werkstatt, son­find jetzt gänzlich im Betriebe interniert. Auch die Nächte ver- bern auch im Bureau. Sie arbeiten für geringeren Lohn und aufgestellt worden. Die Firma befindet sich in arger Verlegenheit. brücken infolgedessen die Löhne der Männer herab. Vielfach ver­- bringen sie in ihm; dieser Tage sind Bettstellen für fie im Betrieb Sie versucht deshalb, die Arbeiten an Kleinmeister zu vergeben. richten sie auch Streifbrecherdienste, indem sie bei Lohnbewegungen aber unter diesen wollen sich, infolge der geringen Preise, die die den Unternehmern zu Hilfe kommen und in die Stellen der strei­Firma zahlt, teine Rausreißer finden. So stehe also der Streit tenden Männer eindringen. Es ist sogar soweit gekommen, daß für die Ausständigen sehr günstig und bei festem Zusammenhalt in vielen Teilen von Lancashire   und Yorkshire   die Frau zur Arbeit derselben muß die Firma nachgeben, wenn sie nicht die etwa geht, während der Mann zu Hause bleibt und die Kinder hütet. 50 Arbeiter der anderen Berufe, nachdem der Vorrat an Stell- Eine andere Resolution, die den Standard des Lebensunter­macherarbeiten aufgearbeitet ist, entlassen will. In der Diskussion haltes berührt, forderte die Beseitigung des Halbzeitsystems, durch der Diskussionsredner hielten es für besser, wenn sich die Arbeiter welches Tausende von kleinen Lohnfklaven ausgebeutet werden, weil der anderen Berufe, insbesondere die Sattler  , dem Ausstand ange- die jämmerlich niedrigen Löhne ihrer Väter und Mütter fie schloffen hätten; die Firma hätte dann sofort nachgeben müssen. zwingen, in Werkstatt und Fabrit eine Zubuße zum Familien- Gin­Eine Resolution, durch die die Versammelten die aufgestellten For- kommen zu erarbeiten. derungen der Ausständigen billigten und ihre Solidarität bekunden, fowie jede erforderliche Unterstüßung zusagen, wird darauf an­

Akkordtarifs.

Es mag ja möglich sein, daß Gompers solche Dinge unbekannt sind oder auch, daß er solche bedeuerlichen Zustände bekämpft. Unser Gewährsmann versichert aber auch, daß Gompers, falls er sich mit dem ganzen Gewicht seiner Autorität für Abschaffung solcher egoistischen und dem Soli­daritätsgedanken der Arbeiter ins Gesicht schlagenden Zu- genommen. stände ins Zeug legen würde, dabei jedenfalls wenig Erfolg

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hätte, denn alle diese Unions stehen- trotz ihrer Zugehörig- trauensleute derselben für Berlin   und Vororte waren am 13. b. M. Die Barbier- und Friseurgehilfen regen sich wieder. Die Ver­feit zur American Federation of Labor auf dem Boden vollzählig versammelt, um Stellung zu nehmen zu den Beschlüssen der Lokalorganisation und fassen ihre örtlichen Beschlüsse der Innung, den Gehilfen den Wochenausgang zu rauben resp. die böllig selbständig. Unser Gewährsmann will auch vorsichts- Sonntagsruhebestimmungen derartig zu ändern, daß derselbe fort­halber den hier beschriebenen Fall nicht auf alle amerifa- fällt. Auch darum handelte es sich, Maßnahmen zu treffen zieds nischen Gewerkschaften als zutreffend bezeichnen. Aber fest Einführung des Achtuhrladenschluffes. Nach längerer eingehender stebi nach seinen eigenen positiven Wahrnehmungen, daß die Diskussion wurde beschlossen, gegen jede Verschlechterung der Fliesenlegergewerkschaft St. Louis   auf dem beschriebenen Sonntagsruhebestimmungen Front zu machen. Für den Achtuhr­egoistischen Standpunkte steht und mit ihr noch viele andere

Gewerkschaften.

Wie ersichtlich, bedarf es noch riesiger Aufklärungsarbeit, um die amerikanischen   Gewerkschaften von ihrem Rastengeist und ihren egoistischen Gepflogenheiten abzubringen. Solche Zustände sind nicht nur bedauerlich, sie müssen als eine Schmach bezeichnet werden. Und es wird Aufgabe der ge­werkschaftlichen Internationale sein, vor allem hier Remedur zu schaffen, damit Arbeitsgenossen von ihresgleichen nicht auf solche Weise das Fortkommen erschwert und unmöglich ge­macht wird.

Hoffentlich geht die Zusicherung Gomper3, daß die American Federation of Labor sich nunmehr auch der Inter­nationale anschließen wird, in Erfüllung. Es wäre damit die Gelegenheit geschaffen, solche unsolidarischen Zustände zu beseitigen.

ladenschluß soll eine lebhafte Agitation eingeleitet werden, die sich auch auf die Provinz Brandenburg   erstrecken soll. Die Anregung bibige Debatte hervor, Beschlüsse wurden hierzu noch nicht gefaßt, der Mitglieder, für eine Lohnerhöhung einzutreten, rief eine lange die Angelegenheit vielmehr vertagt.

Deutfches Reich. Aussperrung der Schreiner.

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In einer leidenschaftlichen Rede riß Robert Smillie, der Dele gierte der schottischen Bergarbeiter, seine Zuhörer mit fort, als er sie aufrief, die Gesetzgebung zu veranlassen, daß sie die Kapitalisten­der Frauen und Kinder aus den Wohnungen, wenn die Väter im lasse am Gebrauch ihrer brutalsten Waffe hindere, der Ausweisung Streit sind. Unbarmherzig sei diese Waffe nicht nur in England und Schottland  , sondern auch in Irland   gebraucht worden, wo wiederholt Greise und fleine Kinder mitten im Winter auf die Straße geworfen wurden.

Ueberwältigend war auch die Verurteilung des von der Heils armee im Namen der Religion gehandhabten Schwitzsystems. zigartige Verbindung von Männern und Frauen, die als Kame­zialismus und der Gewerkschaften für die Befreiung der Mensch­raden Schulter an Schulter in den vereinigten Armeen des So­heit kämpfen, zu einem unzerreißbaren Bunde werde.

Streben wir danach so schließt der Artikel-, daß jene ein­

In Mannheim  , Ludwigshafen   und Seidelberg streifen die Letzte Nachrichten und Depeschen.

Bierkrieg.

Schreiner. Der Verband der Schreinermeister hat beschlossen, ge­meinsam mit der Landesorganisation deutscher   Schreinerinnungen bis zur Erledigung dieses Streits sämtliche Schreiner in allen Städten Süd- und Südwest- Deutschlands auszusperren. Mit Frankfurt   a. M., 17. Sepetember.( Pripatdepesche des Vor­dieser Generalaussperrung soll am Sonnabend in Frankfurt   a. M. wärts".) In einer Konferenz zwischen Vertretern des Brauerei­der Anfang gemacht werden.( Privatdepesche des Vorwärts".) einigte man sich heute auf einen Aufschlag von 2,50 M. pro Sekto verbandes, der Wirtevereinigungen und des Gewerkschaftskartells liter und 1 Pf. pro Dreizehntel- und Bierzehntel- Litergläser. Ob

Berlin   und Umgegend. Achtung, Mitglieder des Deutschen   Metallarbeiterverbandes! Der Fliesenlegerstreit in Breslau   ist nach vierzehntägiger die Arbeiter mit dieser Vereinbarung einverstanden sein werden, Dauer mit einem Erfolge der Streifenden beendet worden. Die ist noch sehr fraglich, denn auch in den letzten Volksversammlungen In den am 15. d. M. abgehaltenen Bezirksversammlungen ist Stundenlöhne, die bisher 65 Pf. betrugen, werden vom 1. Oktober wurde bekanntlich gegen die Beschlüsse des Gewerkschaftskartells überall einstimmig beschlossen, dem Antrag der Ortsverwaltung zu- 1909 ab um 5 Pf., bom 1. Oktober 1910 ab um 10 Pf. erhöht; die rebelliert. Berantw. Rebatteur: Emil Unger, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstals Baul Singer& Co, Berlin   SW. Sierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl