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Beilage zumVorwärts" Berliner Volksblatt. llr. 104. Donnerstag, den 4. Mai 1893. 10. Jahrg. Die Maifeier. Ueber den Verlauf der Feier in Deutschland   wird uns weiter gemeldet: Tie polnischen Parteigenossen Berlins   hielten am l. Mai eine Versammlung und eine gesellige Unterhaltung ab. Festredner war M o r a>v s k i. Die M a s ch i n i st e n n n d H e i z e r von Berlin   und Um- gegend begingen die Maifeier am Sonntag durch eine Versamm- lung, an der auch viele Frauen theilnahmen. Die Festrede hielt Tr. Lütgenau. Folgende Resolution wurde angenommen: Die Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Refe- reuten einverstanden und verspricht mit allen gesetzlichen Mitteln für die Einführung des Achtstundentages zu wirken. Jedoch ist sie der Meinung, da» die endgillige Befreiung des Proletariats vom Joche des Kapitalismus nur durch den Sozialismus mög- lich ist." Ein hierauf folgendes Tanzkränzchen hielt die Theil- nehiner noch lange in festlicher Stimmung beisammen. In einer öffentlichen B ö t t ch e r- V erf a m m- lung, die am Abend des 1. Mai in Berlin   tagte, hielt Herrsch einen der Bedeutung des Tages entsprechenden Vortrag, nach dessen Beendigung folgende von Müller eingebrachte Resolution einstimmig angenommen wurde: Die Versammlung ersieht aus den Ausführungen des Referenten, daß das Kapital den Arbeiter oyne Unterschied der Religion ausbeutet. Sie erachtet es für nothwendig, daß die Arbeiterschaft gegen die immer fühlbarer werdenden Uebergriffe des Kapitals Stellung nimmt und verpflichtet sich daher als nächstes Ziel den Achtstundentag zu erstreben. Auch verspricht die Versammlung in Zukunft den 1. Mai als Feiertag hochzu« halten." Nachdem noch zum Anschluß an die Organisation auf- gefordert worden war, schloß der Vorsitzende H. Winter die Versammlung mit einem Hoch auf die internationale Arbeiter- bewegung. Ein fröhliches Tanzkränzchen bildete den Beschluß des Abends. Die Steinsetzer und Berufsgenossen Berlins   waren am Abend des 1. Mai bei Hensel zahlreich mit ihren Frauen ver- sammelt. Unter rauschendem Beifall sprach Herr Pinn über die Bedeutung der Maifeier. Gesang. Tanz und ensprechende Vor- träge hielten die Theilnehmer bis zum Morgen beisammen. In Britz   wurde der erste Mai durch eine Volksversamm- lung begangen, welche, wie man uns meldet, an Bedeutung alle bisher dort abgehaltenen Versammlungen überragt hat. Eine entsprechende Festrede wurde von Fräulein Baader gehalten. Die Versammlung beschloß, am Sonnlag, den 4. Juli, ein Volksfest zu feiern; die Lokalsrage wurde dem Komitee zur Entscheidung überwiesen. Unter Tanz und Vorträgen blieben die Genossen und die Genossinnen bis zu später Stunde beisammen. Reichenbach   in Schlesien  . Am 30. April Fest. 700 Theil- nehmer. Tie Peterswaldauer Parteigenossen gesellten sich, 300 Mann stark, dazu. Der Zug durch die Stadt war erst ver- boten, dann erlaubt. Das Tragen von Maifestzeichen im Fest- znge war untersagt. Die Witterung war günstig, die Be- geisterung groß. B u n z l a u. 450 Festbesucher am 30. April, 200 Versammlungstheilnehmer am 1. Mai. Strehlen   i. Schl. 300 Theilnehmer an der Vorfeier(30. April). G o l d b e r g. 250 Versammlungsbesucher. Rege Diskussion, auch Gegner waren anwesend. Brillanter Verlauf. Oh lau. löv Versammlungs- bcsucher. Landcshut in Schl. 200 Festtheilnehmer. An- sprachen durften nicht gehalten werden. Vlan half sich durch deklamatorische Vorträge und Gesänge. Die Feier war äußerst gemüthlich. Hagenau  . 30. April Vorfeier. 800 Theilnehmer. Am Vormittag des 1. Mai Handschuhmacher-Versammlung von 85 Personen besucht. Nachmulags Ausflug nach Steinsdorf und Verbreitung derVolksmacht; große Belheiligung. Abends Volksversammlung, in welcher H e n n i g aus Breslau   vor 300 Personen sprach. Posen. Hier hatte die Bourgeoisie es mit ihrerWürde" vereinbar gehalten, uns das zur Maiseier in Anwesenheit von Zeugen und mit 5 M. Draufgeld gemielhete Lokal Hotel de Saxe abzutreiben. Als der Referent M o r a w s k i aus Berlin   und die Arbeitermassen das Lokal betreten wollten, fanden sie an den Thören große Plakate, auf denen gedruckt stand:Für heute bleibt mein Lokal geschlossen." Alles Klopfen und Klingen blieb unbeantwortet. Dafür suchten die Polizisten die auf der Straße harrende Menge auseinander zu treiben, was aber vergebliche Mühe war. Um 4 Uhr forderte Morawski von den Stufen des Hotels herab die Mcnschenmassen a f, mit ihm nach dem Vorort Jersitz, in das Steuer'sche Garten- lokal, zu ziehen, und nun setzten sich die Massen in Bewegung. Im Zuge ging eS durch die Breslauer- und Martinstraße nach dem Berliner   Thor auf die Jersttzer Chaussee. Als man in Jersitz ankam, untersagte der, wie es heißt, durch die Polizei c.ngeschüchterte Wirth das Betreten seines Lokals. Man leistete Folge und zog nun ins Dorf Jersitz in ein anderes Lokal, wo Rast gemacht und so lange bei Gesang, Deklamationen und dem Studium der Maifestzeitiing verweilt wurde, bis das Bier alle war. Dann ging man nach Urbanowo in ein Gartenlokal, wo die Feier ihr Ende fund. Alle Theilnehmer waren sich darüber einig, daß derartige Chikanen, mit denen jetzt die Posener Arbeiter überschüttet werden, sich die Bourgeoisie nicht mehr lange wird erlauben dürfen. In: Kreise Randow-Greifenhagen in Pommern  wurde die Maiseier wie folgt begangen: Grabow   a. O. Volks- Versammlung, Referent A. K ö r st e n aus Berlin  , 1000 Besucher; Bredow desgleichen. Referent Storch   aus Stettin  , 800 Besucher; Podejuch(Fischerdorf) desgleichen, Referent A. Körsten aus Verlin, 200 Besucher. Au die Versammlungen schloß sich überall e:n Vergnügen an. flamm in. Die Volksversammlung war mäßig besucht; trotzdem blieb die Stimmung vortrefflich. D a n z i g in Westpreußen  . Stark besuchte Versammlung in einem großen Saale der Vorstadt Schidlitz. Festredner I o ch e m. Einstimmig wurde eine Resolution angenommen, worin sich die Versammlung mit dem Referenten einverstanden erklärt und das Versprechen abgab, für die Forderungen des Proletariats ein- treten zu wollen. Hamburg  . Im I. Wahlkreis fanden zwei sehr gut be- suchte Versammlungen statt. In der Versammlung im Englischen  Tivoli wurden die geplanten Gesangsvorträge nicht gestattet. 3. Wahlkreis. Die Versammlung für Uhlenhorst, die am I. Mai auf dem Mühlenkamp stattfand, war von 800700 Personen besucht. Referent war Lorenz� Eine der Maiseier entsprechende Resolution wurde einstimmig eingenommen. Uetersen   in Schleswig- Holstein  . 350 Versammlungs- besucher. Redner Ehlers aus Hamburg  . Schleswig  . Am l. Mai 500 Versammlungstheilnehmer. Referent A. von Elm. Am 30. April 300 Besucher des Festballs. Alles in größter Ord- nuug verlaufen. In dem zwei Stunden von Schleswig   liegenden Torfe Fleekeby wurde am 30. April die erste sozialdemokratische Vecsammlung abgehalten. A. v. Elm referirte. Der Verlaus war unposant. Oeslere Wiederholung sozialdemokratrscher Ver- sammlungen wurde auch in diesem Orte vielfach gewünscht. H u s u m. 150 Versammlungsbesucher. Flensburg  . 1500 bis tö00 Personen nahmen die in der Mmzeitung vorgeschlagene Resolution einstimmig an. Hameln   in Hannover  . 40 Theilnehmer am Kommers. Nächsten Sonntag Ausflug. Verden  . 200 Versammlungs- besucher. H a n n.- M ü n d e n. Lippoldshausen und Wiershausen hielten die Maifeier am 30. April im Freien ab. Die Zahl der Theilnehmer betrug ungefähr 250. Alles verlief bestens. Uelzen  . 120 Versammlungsbesucher; die Festrede hielt N i e- hoff aus Hannover  . Aus Bremerhaven   wird über den 1. Mai berichtet: Seit Mittag war eine so vortreffliche Stimmung in der Stadt, wie selbst unsere Optimisten in der Partei sie sich wohl nicht hätten träumen lassen. Diese Stimmung steigerte sich noch des Abends, nachdem die Fabriken und Wersten   ihre Thore geschlossen hatten. Um 8 Uhr begann der Festzug, der von der Behörde genehmigt worden war, da man hier nicht, wie in den unmittelbar angrenzenden preußischen Städten Lehe   und Geestemünde  , befürchtet, daß die Ruhe und Ordnunggestört" werden könnte. Man wünschte nur, daß die Musik nicht so oft dieMarseillaise  " und das LiedZu Mantua in Banden" spielen möge. Warum in denhöheren" Kreisen das letztere Lied verpönt ist, ist uns unbegreiflich. Aber ebenso unbegreiflich ist es uns, woher die Organe der Polizei das Recht hernahmen, nachdem der Zug, an welchem sich 3800 bis 4000 Proletarier betheiligten, in Bewegung gesetzt hatte, den Musikchören das Spielen der Marseillaise   zu verbieten. Auch die Frauen betheiligten sich zahlreich am Umzüge. Die Räume des Kolosseums, eins der größten Lokale der Stadt. erwies sich als unzulänglich, denn viele mußten wieder umkehren. Schmal- f e l d hielt eine zündende Rede, welche mit begeistertem Jubel aufgenommen wurde. Im ganzen gestaltete sich das Fest zu einem des Tages vollkommen würdigen; kurz, wir sind damit zufrieden. Detmold  . Hier wurde die Maifeier zum ersten Male begangen. 80 Parteigenossen waren anwesend. Nächsten Sonn- tag schließen sich die hiesigen Genossen der Maifeier in Lemgo   an. Delmenhorst   in Oldenburg  . 200 Theilnehmer. Heise hielt die Festrede. Bant- Wilhelmshaven  . Vorfeier am Sonnabend in Heppens  , 400 Theilnehmer, Feier am 1. Mai in Bant  , 1200 Besucher. H a g e n in Westfalen  . 300 Festtheilnehmer. Ref. Karl H aber- l a n o aus Barmen. Dieser berührte in seiner Rede auch die Zuknnftsstaals-Debatte und erntete für seine Kritik der gegnerischen Ausführungen großen Beifall wohlgemerkl, im Wahlkreise Eugen Richler's, des großenVernichters" der Sozialdemokratie. Herford  . 400 Festtheilnehmer. Achtstunden-Resolution ein» stimmig angenommen. Hückeswagen  (Rheinland  ). 100 Festbesucher. Rem- sch e i d. 500 Volksversammlungsbesucher. Saal zu einer zweiten Volksversammlung in letzter Stunde abgetrieben. Sonntag großer Ausflug als Nachfeier. Barmen. 1000 Versammlungs- besucher. Referent Emil Müller aus Elberfeld  . Kalk. 250 Versammlungstheilnehmer. Referent Hofrichler. So- l i n a e n. 300 Versammlungsdesucher. Referent Wilde. Wald bei Solingen  . 300 Versammlungsbesucher. Kreuz- nach. Bei der Feier am 30. April. 120 Theilnehmer. Fest- redner Hengsbach aus Köln  . Bonn. 500 Versammlungs- besucher. Referent war Hengsbach aus Köln  . Infolge des von Zentrumsagitatorcn verursachten Lärms wurde die Ver- sammlung kurz vor Schluß aufgelöst. Abgesehen davon verlies Alles in zuftiedenstellendster Weise. C r e f e l d. 8700 Ver- fammlungsbesucher. Referent Langhorst. Burscheid  . 500 Festtheilnehmer, Reichstags- Abgeordneter Schumacher hielt unter rauschendem Beifall die Jlnsprache. Essen. Trotz- dem hier am 1. Mai die Kirmes und der Wohnungswechsel stattfinden, war die Volksversammlung doch von 400 Personen besucht. Aachen  . Zirka 500 Versammlungsbesucher, d. h. so viel, wie überhaupt das Lokal fassen konnte. Neben einer Resolution, in der das Einverständniß mit den Pariser Beschlüssen ausgedrückt ist, wurde an die Parteigenossen in dem Aachen zu- nächst gelegenen belgischen Ort Verviers   folgende Sympathie-Erklärung einstimmig gefaßt:Die Sozialdemokraten Aachens  , zur 1. Mai-Manifestation zahlreich versammelt, senden den belgischen Genossen ihren Brudergruß mit der Versicherung ihrer internationalen Solidarität. Zugleich benutzen sie diese Gelegenheit, dem belgischen Proletariat ihre besten Glückwünsche zum Kampfe für das allgemeine Wahlrecht zu übermitteln, mit der festen Zuversicht, daß das belgische Volk ausharren wird, bis auch der vollständige Sieg errungen ist." München  -Glad- dach. 300 Festtheilnehmer bei der Feier am 30. April. Am I. Mai fand eine Versammlung des Volksvcreins statt, in welcher H u t h aus Solingen   unter reichem Beifall referirte. Einstimmig wurde folgende Resolution gefaßt:Die Versammlung des sozialdemokratischen Volksvereins M.-Gladbach erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten voll unv ganz einverstanden; sie erklärt ferner: 1. Die heutige kapitalistische Wirlhschaftsordnung, welche einerseits die größte Armuth erzeugt und andererseits der besitzenden Klasse die größten Reichthümer bringt, muß be- seitigt werden. 2. Der heutige Militarismus ist kulturfeindlich, da er die Errungenschast der ehrlichen Arbeit vergeudet. 3. Die überlange Arbeitszeit, unter welcher heute alle Schichten der arbeitenden Bevölkerung schmachten und wodurch Tausende von Menschen zu Grunde gerichtet werden, ist jedem Natur- und Menschcnrccht zuwider, und darum fordert die Versammlung: a) die gesetzliche Einführung des achtstündigen Arbeitstages, und erwartet d) von der Fraktion der sozialdemokratischen Ab- geordneten im Deutschen   Reichstage, daß sie mit aller Energie für diese Forderung eintreten wird. Hoch lebe die inlernalionale Sozialdemokratie!" Ronsdorf  . Trotz des hier am 1. Mai vor sich gehenden Wohnungswechsels betrug die Zahl der Festtheilnehmer zirka 1000. Veranstaltet war die Feier von der Organisation der Textilarbeiter. Sämmtliche größere Fabriken hatten den Betrieb eingestellt. Halber st adt(Provinz Sachsen  ). Trotz des ungünstigen Wetters war die Versammlung von weit über 1000 Personen besucht. 23 Stunden weit waren die Leute in Schaaren herbei- gekommen. Das Referat hielt Dahlen  . Schon am Nachmittag des I.Mai halten sich viele feiernde Arbeiter im Parteilokal eingefunden. Aschersleben  . 200 Versammlungsbesucher. Volksfest am 7. Mai. Quedlinburg  . Ausflug 100120 Theilnehmer, Abendversammlung 350. Festredner Reichstags- Abgeordneter Heine. Die Gegner verbreiteten große Quantitäten Schriften gegen die Maifeier, trotzdem fiel diese glänzend aus. Sonntag Nachfeier. Hohenmölsen  . 300 Festtheilnehmer. Biebrich  (Provinz Hessen-Nassau  ). Vorfeier am 30. April 1500 Personen, Versammlung am I. Mai 300. Referent Mied- reich aus Mainz  . Alles ausgezeichnet verlaufen. Mittel- buchen bei Hanau  . Das vom VereinArbeilerschutz" veran- staltete gemüthliche Beisammensein war von 27 Personen besucht. In E s ch w e g e mußte, da kein anderes Lokal zu bekommen war, die Versammlung in der Genosscnschafrs-Zigarreufabrik abgehalten werden. 100 Personen waren erschienen. Huhn aus Kassel  referirte. Am Sonnlag findet ein Ausflug statt. Fulda  . Eine gut besuchte Volksversammlung, in welcher Stein aus Hanau  sprach, nahm eine Resolution an, in der die sozialdemokratische Fraktion beaustragt wird, im Reichstag immer von neuem wieder den Antrag ans Verkürzung der Arbeitszeit zu stellen. Wolfenbüttel   in Braunschweig  . 5800 Versammlungs« theilnehmer. Referent C a l w e r aus Braunschweig  . Kamenz   in Sachsen  . 200 Vcrsammlungs-Theilnehmer. R o ß w e i n 250. Zwickau. Kommers. 1000 Besucher. Das Lokal erwies sich als zu klein. Die Festrede G o l d st e i n s wurde mit begeistertem Jubel aufgenommen. Die Versammlung in dem benachbarten Schedewitz war von mehreren hundert Personen besucht. Freiberg  . Lokal überfüllt. Wolf aus Deuben hielt die Festrede. Glänzender Verlaus. Sonntag Nach- feier in Form eines Ausflugs. T h a l h e i m. Am 30. April Vorfeier, sehr starke Betheiligung. Am I.Mai Versammlung von 600, nach anderer Angabe von 1000 Personen besucht. Karl R i e in a n n aus Chemnitz   referirte. Schneeberg  . 200 Theil- nehmer an der Versammlung, die in Freitags Restaurant ab- gehalten wurde. Die Gegner hatten hier, sowie in Aue   und anderen Orten, die Feuerwehrleute zur Uebung einberufen lassen. um diesen die Theilnahme an der Maifeier zu erschweren. Nächsten Sonntag Ausflug nach Lindenau, da hier sämmtliche Säle abgetrieben sind. Pirna  . 700 Versammlungsbesucher, darunter zahlreiche Frauen. Die Rede Fräßdorfs aus Dres- den wurde mit stürmischem Beifall ausgenommen. Nächsten Sonn- tag Volksfest. Großenhain  . Wegen Lokalabtreibung mußte die Versammlung in einem kleinen Saal abgehalten werden; Zahl der Theilnehmer 200. Sonntag Nachfeier. Dresden  - N e u st a d t. Die Volksversammlungen im Weißen Adler und bei Claus waren von 300 und 150 Personen besucht. Werdau  . 400 Festtheilnehmer, gegen 100 konnten keinen Zutritt mehr be- kommen. E g o st aus Zwickau   referirte. Die Feier verlief ohne jeden Zwischenfall. Hartha  . Der Kommers war von 700 Personen besucht. Der Ort hat nur 4200 Ein- wohner. Es ist das erste Mal, daß die Maifeier so großartig ausgefallen ist. In fast allen Fabriken hat die Mehrzahl der Arbeiter es nicht gewagt, Programme zu bestellen, da es in jeder Fabrik noch Arbeiter giebt, welche der Feier feindlich gegenüberstehen. M i t w e i d a. Am 30. April Ausflug nach Alt- Mitweida, 500 Theilnehmer; am 1. Mai Fest, 600 Theilnehmer. Glänzender Verlauf des Festes. Wilkau  . Am 30. April Volksversammlung, 500 Theilnehmer. Referent Albert aus Chemnitz  . Außer einer Resolution für den Achtstundentag wurde eine gegen die Militärvorlag« einstimmig angenommen. Nachmittags fand ein Ausflug nach Kunersdorf bei zahlreicher Theilnahme statt. Döbeln  . Am Ausfluge am 30. April waren 150, am Kommers am 1. Mai 3400 Personen betheiligt. Die Holzarbeiter hielten am 29. April eine Gewerkschaftsversammlung ab, die von 600 Personen besucht war. Sonntag Nachfeier. Limbach bei Netzschkau  . Hier wurde die Maifeier zum ersten Male begangen, sie siel imposant aus. Die Zahl der Theilnehmer betrug 100(bei 1400 Einwohnern). W i t l g e n s d o r f bei Chemnitz  . Die Maifeier verlief glänzend. 4500 Theilnehmer. Festredner Lämmermann aus Burg- städt. Cölln   bei Meißen  . Die Versammlung am 1. Mai war von ca. 400 Parteigenossen besucht. Serkowitz   bei Dresden  . 220250 Versammlungstheilnehmer. Referent Stein brück. Die bekannte Resolution wurde einstimmig angenommen. Kahla   in Thüringen  . 120 Versammlungsbesucher am 30. April. Referent B u ch w a l d aus Altenburg  . 1. Mai Abends gemüthliches Beisammensein, 40 Theilnehmer. Walters- Hausen  . Am 30. April Ausflug. Abends Konzert und Ball. 400 Theilnehmer. Neichstags-Abgeordneler Bock hielt die Fest- rede. Ohrdruf   bei Gotha  . Agitationstour nach 2 Dörfern und Abendunterhaltung. Vor drei Jahren nur 28 Festtheil- nehmer, diesmal 350400. Judenbach   bei Sonneberg  . Am 1. Mai Umzug mit Musik. Abends Hauptfeier, Festredner Rod. Wolfram aus Sonncbcrg. Lokal bis auf den letzten Platz gefüllt. Ernster und würdiger Verlauf. Zeitz  . Ausflug am Vormittag des 1. Mai(130 Theilnehmer), Nachmittag gemüth- liches B�sammensein(100 Theilnehmer), Abends Hauptfeicr (700 Theilnehmer). Festredner Leopoldt. Alles vorzüglich ausgefallen. Pforten bei Gera  . Umzug mit Musik durch daS Dorf, sodann Konzert und Vorträge. 7800 Theilnehmer. Hüttensteinach. Die Maifeier des Ortsvereins der Por- zellanarbeiter war von 450 Personen besucht. W e h d e r aus Sonneberg   hielt die Festrede. Alles verlief vortrefflich. Raum- bürg a. S. Am Ausfluge am 1. Mai betheiligten sich gegen 100 Personen. Von der Abendfeier mußte Abstand genommen werden, da sämmtliche Lokale abgetrieben worden waren. Jena  . 350 Theilnehmer an, Kommers. Festredner R. S ch u l z. Abends Rothseuer auf den Bergen. Von den angenommenen Re- solutionen lautet die eine:Die heute am I.Mai 1893 im Saal- schlößchen tagende Festversammlung der sozialdemokratischen Partei zu Jena   beschließt, den belgischen Kämpfern für Recht und Freiheit für die Ausdauer im Kampfe gegen politische Bevormundung ihre volle Anerkennung auszusprechen und ihnen zu dem errungenen Siege Glück zu wünschen." Die Gewerkschaften Jenas hielten an, 30. April eine Vorfeier ab. F r a n k e n h a u f e n. 400 Ver- sammlungsbesucher, und zwar nur Männer. Hofmeister aus Halle referirte. Sonntag Nachfeier. Worms   im Großherzogthum Hessen  . 3 400 Festtheilnehmer. Referent Wurm ans Darmstadt  . O f f e n b a ch. 1500 Ver- sammlungsbesucher. Referent: Reichstags-Abgeordneter Ulrich. Aus dem Kreise Offenbach   ist bis jetzt mitzutheilen, daß in den Orten Mühlheim  , Lämmerspiel  , Bieber  , Bürgel  , Rumpenheim  zahlreich besuchte Versammlungen stattfanden. Der Geist der Bevölkerung ist ein vorzüglicher, was sich hauptsächlich auch durch den kolossalen Besuch der anläßlich der Maiseier ver- anstaltelen Volksbelustigungen zeigte. D a r m st a d t. 800 Ver- sammlungsbesucher. Referent Sparr. Bischofsheim  . 100 Versammlungsbesucher. Marburg  . Die Maifeier wurde am 30. April abgehalten; die Zahl der Theilnehmer belief sich auf über 300. H e i d e n h e i m a. Br. in Württemberg  . An der Maifeier am 30. April nahmen gegen 400 Parteigenossen aus fast sämmt- lichen Orlen des Bezirks theil. Aeußerst gelungener Verlauf. K a n n st a t t. 800 Festtheilnehmer. Reutlingen   in» Schwarzwald  . Herrlich verlaufene Feier am 30. April. 800 Theilnehmer. D,e Festrede Hildenbrand's aus Stuttgart  fand lebhaften Beifall. Ossenburg in Baden  . 250 Versammlungstheilnehmer. Festredner Lutz aus Baden-Baden  . Sonntag Nachfeier. H e i d e l- b e r g. 8300 Festtheilnehmer. Referent Dr. R ü d t. Große Begeisterung. Dur lach. 300 Versammlungsbesucher. Sonntag Nachfeier. Baden-Baden  . 200250 Versammlungsbesuchcr. Ref. Adolf Hüter. Schöner Verlauf. Pforzheim  . 500 Ver- sammlungstheilnehmer. Referent Alfred A g st c r aus Stull- gart. Sandhofen   bei Mannheim  . 200 Festtheilnehmer. Nußloch   bei Heidelberg  . 80100 Theilnehmer. Festredner Jordan. St. Ludwig im Elsaß  . 300 Versammlungsbesucher. Fest- redner Böhle aus Straßburg  . In einer Resolution ver- pflichtete man sich, mir allen zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln für die Verkürzung der Arbeitszeit einzutreten. T: sozialdemokratische Fraktion wird beaustragt,die nöthige Ver- vollkommnung dieser Forderung zu bewirken", Aus dem Auslände gingen uns folgende Original« m i t t h e i l u n g e n zu.