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Nr.224. 26. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 25. September 1909.

Partei- Angelegenheiten.

Das Wahlkomitee.

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Es ist unseres Erachtens gänzlich ungehörig, Soldaten zu diesen sich öffentlich zu rechtfertigen: in einer Zuschrift an uns kommt er Arbeiten zu verwenden. Die Soldaten sind nicht dazu da, den mit Beschuldigungen gegen die Familie A. und Entschuldigungen freien Arbeitern das Brot wegzunehmen, denselben Arbeitern, die seiner eigenen Person. Er habe Nachsicht geübt und sei zur Ans Sechster Wahkreis. Die Parteigenossen werden darauf auf- zur Erhaltung unseres Reichsheeres durch ungeheure indirekte nahme von Ratenzahlungen bereit gewesen, doch seien ihm zuletzt merksam gemacht, daß im Bureau des Wahlvereins, Navenéstr. 6, Steuern beitragen müssen, und es muß immer wieder ganz ent- noch Grobheiten statt Geld gegeben worden. Auch habe er nach erfolgter Kündigung die Absicht zu rücken vermutet, darum habe noch Uraniabilletts zu den morgen vormittag 10 Uhr und mittags schieden gegen eine derartige Verwendung von Militär Proteſt er schließlich der Familie einen Teil der Möbel abgenommen. Die 1 Uhr stattfindenden Vorstellungen zu haben sind. Der Eintrittspreis erhoben werden. übrigen Möbel habe er ihr nach erfolgter Ermission nicht vor­beträgt 65 f. inklusive Garderobe. Die Spielhölle im Vorortzug. Während die Berliner Polizei weil Herr 8. das nicht selber habe tun wollen. Die Kosten dafür enthalten, er sei aber genötigt gewesen, sie wegbringen zu lassen, Achtung! Moabit ! 42. und 43. Kommunalwahlbezirk! den Gastwirten, in deren Räumen verbotene Glücksspiele getrieben Die Genossen der 8. Abteilung wollen sich am Sonntag früh 8 Uhr werden, recht energisch zu Leibe geht, gibt es bei uns jedermann habe hinterher noch er, der Herr N., zahlen müssen. recht zahlreich in ihren Bezirkslokalen einfinden. Die Genossen der zugängliche Stätten, in denen ungeniert" getempelt" wird. Uns weist die gegen sie vorgebrachten Beschuldigungen zurück. Zu der Die Familie K., die noch einmal von uns befragt worden ist, wird dazu geschrieben: Als ich gestern abend vom Strausberger wohl auf einer irrigen Annahme des Herrn N. beruhenden 7. Abteilung gehen nach den ihnen zugewiesenen Lokalen. Rennen mit dem Vorortzug 9.6 Uhr nach Berlin zurückfuhr, teilte Zur Lokalliste. Anläßlich der am Sonntag, den 26. September, nach der ehrsamen Bunft der Rennbahnschieber" anzugehören Tatsache, daß er sich einen Wagen beschaffte, auf den er sie aufladen ich mein Abteil mit einer Gesellschaft, die ihren Gesprächen Behauptung, K. habe den ihm überlassenen test der Möbel nicht selber wegbringen wollen, stimmt schon nicht die auf dem Flugplay Johannisthat" stattfindenden Wettflüge weisen schien. der Kaum setzte sich wir darauf hin, daß uns dortselbst folgende Lokale streng berbreitete einer der Passagiere ein Beitungsblatt aus, belegte es 10 Uhr abends müßten sie weggeschafft sein. Selbstverständlich mußte Bug in Betvegung, fo wollte. N. hatte dem von der Arbeit heimkehrenden R. gesagt, bis weigert werden: Einsiedler", Ww. Bork, Wald­mit acht Streichhölzern, holte Spielkarten aus der Tasche und nun later", Jnh. Wieland," Kaiser Wilhelmsgarten", Inh. begann das schöne Spiel Meine Tante, deine Tante". Der Bank-. fich zuvor eine andere Wohnung suchen, weil er doch nicht die Möbel Roß, Lenzes Restaurant", Ww. Lenze( früher Faustmann). Halter ermunterte die Passagiere mit der Aufforderung: Jedermann auf die Straße stellen konnte. Sein neuer Wirt war es, der ihm Wir ersuchen daher, diese Lokale streng meiden zu wollen. fann sich beteiligen!" und er erzielte bei dem Spiel auch ansehnliche vor dem Hause N.3 vorfuhr, war bereits ein durch N. herbeigerufener einen Wagen lieh. As aber abends um 3/48 R. mit dem Wagen Die Lokalkommission. Umsätze. Nickel wurde nicht angenommen, dafür wurden aber wieder­Rigdorf. Berechtigungskarten zu der morgen nachmittag 28/4 Uhr holt Goldstücke gefeßt. Auch aus den Nebenabteilen wurden Mit- Gerichtsvollzieher mit etlichen Leuten dabei, das bißchen Möbel auf im Rigdorfer Theater, Bergstr. 137, stattfindenden Theatervorstellung spieler Herangeholt und bald war die Beteiligung so groß, daß eine einen von ihm mitgebrachten Wagen zu laden. Herrn K. wurde jetzt Der Richter von Balamea" sind in der Spedition, Neckarstr. 2, und Filiale des Tempels" errichtet werden mußte. erklärt, mur dann werde man sie ihm ausliefern, wenn er die Aus einem von Sonntag früh 8 Uhr ab im Restaurant Hugo Meier, Prinz- Täschchen holte ein anderer Passagier Kosten des nicht zustande gekommenen Transports zahle. Das ein aufflappbares Handjery- Straße 3, bis kurz vor Beginn der Borstellung erhältlich. Brett, das auf einen Spazierstock aufgeschraubt wurde. fonnte er nicht, weil er nicht so viel Geld hatte, und so wurden die Der Bildungsausschuß. dem Brett war in sauberen Lacziffern die Skala der Lustigen Sieben" Möbel bis auf weiteres nach einem Fuhrhof gefahren, wo sie über Ober- Schöneweide. Die Genoffen, welche sich am Sonntag, den aufgeklebt. Der Arrangeur stellte einen Snobelbecher mit Würfeln Nacht verblieben. Die Familie aber- Vater und Mutter mit fechs 26. 5. M., an der Gedächtnisfeier in Hohen- Neuendorf beteiligen, zur Verfügung und bald war auch das aus dem Ruhstrat- Prozeß dieselbe Nacht Quartier im Obdach der Stadt. Erst am Kindern( das eine von sieben lag im Krankenhause) nahm für fahren 11.59 Uhr vom Bahnhof Nieder- Schöneweide und 12.46 Uhr bekannte Würfelspiel im schönsten Gange. Die Banthalter haben anderen Tage erhielt sie dann diesen geringwertigen Teil ihrer bom Bahnhof Gesundbrunnen nach Hohen- Neuendorf . auf der Fahrt von Strausberg nach Berlin ganz nette Sümmchen eingenommen. Aus der ganzen Handhabung des Spiels und der Wirtschaft zurück. Tatsache, daß für die Luftige Sieben" ein zweckmäßig fonstruierter transportabler Spieltisch vorhanden war, geht hervor, daß das Tempeln" im Vorortzuge eine ständige llebung der Herren von der Bunft zu sein scheint.

Der Vorstand.

Karlshorst . Dienstag, den 28. Sept.: Mitgliederversammlung im Restaurant zum Fürstenbad. Beginn Uhr. Bericht vom Parteitag in Leipzig . Referent: Genosse Grauer.

Sonntag früh 7 Uhr treffen sich die Genossen am Bahnhof Karlsbof zum Abmarsch nach Biesdorf . Die Biesdorfer Ge­nossen wollen sich bis spätestens 8 Uhr bei Gustav Berlin einfinden.

Die Genossen, die sich an der Denksteinfegung in Hohen­Neuendorf beteiligen, treffen sich um 12 Uhr am Bahnhof Karlshorst . Der Vorstand. Alt- Glienicke. Heute Sonnabend, abends 8 Uhr, findet im Lokale des Herrn Troppens, Nudower Str. 54, eine Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Bericht von der Verbands­generalversammlung von Groß- Berlin. 2. Aufnahme neuer Mit­glieder. 3. Vereinsangelegenheiten. Der Vorstand.

Neuenhagen und Umgegend. Am Sonntag, den 26. d. M., nach mittags 4 Uhr, findet im Lokal Bum alten Dessauer", Petershagen , Hennickendorfer Straße, eine Voltsversammlung statt, in der Gen. Ad. Hoffmann referieren wird über: 2ie schütze ich mich gegen neue Steuern?"

Zu dieser Versammlung findet eine Handzettelverteilung statt. Die Genossen werden ersucht, dieselben von den Bezirksführern zu entnehmen. Reinickendorf - West. Zu der morgen, Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Friedhof in Hohen- Neuendorf stattfindenden Ent­hüllung eines Denksteins für Adolf Herrmann werden die Genossen ersucht, sich zahlreich einzufinden. Abfahrt vom Bahnhof Wittenau ( Nordbahn) nachmittags 1,04, für Nachzügler 1,44 Uhr.

Tegel . Morgen Sonntag, den 26. September, nachmittags 4 Uhr, findet in Tegelort, Lokal Schöne, Scharfenbergerstr. 9, eine Boltsversammlung statt. Die Genossen und Genossinnen werden gebeten, sich zahlreich an dieser Versammlung zu beteiligen. Ab­marsch in Tegel 22 Uhr nachmittags vom Genossen Krause, Berliner Straße 11. Die Bezirksleitung. Weißensee. Morgen, Sonntag, findet auf dem Friedhof zu Hohen- Neuendorf eine Gedenkfeier und Denksteinenthüllung für den Genossen Herrmann statt. Diejenigen Genossen, welche sich hieran beteiligen, fahren ab Gesundbrunnen 12,46 Uhr nachmittags bis Stolpe . Treffpunkt Lokal Bergemann.

D

Bernau Röntgental. Heute abend 834 Uhr Versammlung im Lokal von Salzmann, Basdorfer Straße. Die Tagesordnung ist von außerordentlicher Wichtigkeit; es werden daher auch besonders die Röntgentaler und Schönower Genossen darauf hingewiesen.

Berliner Nachrichten.

Der Krankentransport in eigener Regie in Schöneberg . Die Uebernahme des Krankentransports der Stadt Schöneberg in eigene Regie und seine Ueberweisung an die Feuerwehr hat sich, wie die Monatsübersicht des Betriebes ergibt, auf das beste bewährt. Im Juni d. J. wurde der bespannte Krantenwagen 71mal, der Automobilwagen 82mal in Anspruch genommen. Es wurden 157 Personen befördert. Die zurückgelegte Wagenstrecke betrug im ganzen 1700 Kilo­meter und nahm 200 Stunden in Anspruch. Zahlungspflichtig waren die Krankenkassen mit 297, Einzelpersonen mit 602, die Armendirektion mit 66 M., so daß sich ein Gesamtbetrag von 965 M. ergab. Ungefähr auf derselben Höhe hielten sich die Zahlen im Monat Jult, so daß man annehmen kann, daß die Verbindung des Krankentransports mit der schnell und exakt arbeitenden Feuerwehr allgemeine Anerkennung findet.

Auf

Wird der Eisenbahnminister nun eine Anzeige wegen Duldens verbotener Glücksspiele erhalten?

Punkt, der uns mit der wichtigste war, über das von ihm eingeschlagene Herr N. geht in seiner Zuschrift sehr rasch hinweg über den Punkt, der uns mit der wichtigste war, über das von ihm eingeschlagene Verfahren, die auf Abzahlung genommenen Stude der K.'schen Wirtschaft in seinen Besitz zu bringen. Dagegen legt er Wert darauf, uns zu überzeugen, daß die Familie teine Not gelitten habe. Als sie von ihm egmittiert worden war, habe man in der Wohnung noch Eisbein mit Sauer­Einen schönen Beweis von Pietät lieferten anläßlich der Be- fohl gefunden. Frau K. sagt uns, in der Tat habe sie am Tage erdigung des erblindeten, infolge Ueberfahrens zu Tode gekommenen vorher, einem Sonntag, Eisbein mit Sauerfohl bereitet, 3 Pfund Adolf Dittmann die streifenden Zigarettenarbeiter und-Arbeiterinnen Eisbein für 90 Pf. und 2 Pfund Sauerkohl für 15 Bf. Hiervon von Manoli, indem sie am Donnerstag am Grabe des früheren aßen am Somitag acht Bersonen, und ein Rest wurde für langjährigen Raffierers des Tabakarbeiterverbandes einen hübschen Montag beiseite gestellt. Daß das als Schlemmerei angesehen Kranz niederlegten. werden könne, wird hoffentlich niemand behaupten wollen. Nebenbei: in Wirklichkeit war's nicht mal Eisbein", denn das kostet mehr als 30 f. pro Pfund, sondern das billigere Spig­bein".

Uebrigens wohnten auch zahlreiche Freunde und Bekannte der Beerdigung bei. Gesangverein Nord", dessen Mitglied der auf so tragische Weise ums Leben Gekommene war, sang Trauerweisen und ließ gleichfalls einen Kranz niederlegen. Auch die Genossen des Es wäre besser gewesen, der Herr Hauswirt Neumann hätte Bezirks widmeten dem Alten" ein letztes Liebeszeichen. uns nicht diese Rechtfertigung geschickt, sondern still geschwiegen. Zur Warnung teilt der Juhaber eines Bigarrengeschäfts folgende und besser wär's, er suchte noch jezt einen Weg, sich mit der Familie Tatsache mit: In mein Geschäft, das meine Frau versieht, fam. durch einen für beide Teile annehmbaren Bergleich dieser Tage eine Zigeunerin und kaufte für 5 Pf. eine Zigarre, wo- zu einigen. bei fie 10 Bf. in Bahlung gab. Als meine Frau 5 Pf. herausgeben wollte, bat die Stäuferin, doch nachzusehen, ob sich in der Stasse ein werte beteiligt waren, fam es vorgestern nachmittag gegen 16 Uhr Zu einem komplizierten Zusammenstoß, bei welchem vier Fuhr­abgenutztes Einmarkstück mit dem Münzzeichen B befände. Als meine Frau verneinte, drang das Weib auf meine etwas ver- vor dem Hause Hermannstraße 14. Dortselbst hielt ein Kohlen­schüchterte Frau ein und untersuchte selbst die Kaſſe. Die Gaunerin Firma Karl Liehr, Hermannstr. 4, und Schneider- Berlin hinter­wagen. Zur genannten Zeit tamen zwei Geschäftsfuhrwerke der hat dabei etwa 8-10 M. gestohlen. Dieser Vorgang diene anderen Firma Karl Liehr, Hermannstr. 4, und Schneider- Berlin hinter­einander die Hermannstraße hinaufgefahren. Sie bogen um Geschäftsleuten zur Warnung. den Kohlenwagen herum und fuhren auf das Straßenbahn­Ein Kind an Kohlengafen erstickt. Das zweijährige Töchterchen gleis, ohne zu beachten, daß auf diesem ein Straßenbahnzug der Dorothea des Telegraphenarbeiters Krause in der Stübbenstr. 12 zu Linie 29 entgegenfam. Obwohl der Führer des letzteren sofort die Schöneberg wurde gestern nachmittag erstict in seinem Bette vor Gefahrbremse zur Anwendung brachte. fonnte ein Zusammenstoß nicht gefunden. Das noch ganz neue Haus wird vorläufig nur von der mehr vermieden werden. Der Anprall war so heftig, daß der erste Familie Krause bewohnt. Am Donnerstagabend war die Zentral- Geschäftswagen gegen das nachfolgende Fuhrwerk und dieses heizung im Keller zum ersten Male angefeuert. Während nun wiederum gegen den Kohlenwagen geschleudert wurde. Bei diesem Strause gestern seiner Beschäftigung nachging, verließ auch die Frau Busammenstoß sind alle vier Wagen beschädigt worden. An dem die Wohnung, nachdem sie das Kind schlafen gelegt hatte. Bei ihrer Motorwaggon war der Vorderperron eingedrückt, an dem einen Heimkehr fand sie die Schlafftube mit Kohlengasen angefüllt, die Geschäftsfuhrwerk das ganze Borderteil zertrümmert, bei dem wahrscheinlich aus dem Keller eingedrungen waren. Das Kind lag zweiten Laftwagen der Scherbaum zerbrochen und das Geschirr zer­leblos im Bette und konnte auch durch einen herbeigerufenen Arzt riffen, und bei dem Kohlenwagen die Hinterachse gebrochen. Ber und durch Samariter der Feuerwehr( Sauerstoffapparat) nicht wieder sonen wurden bei diesem vierfachen Zusammenstoß glücklicherweise nicht verlegt. ins Leben zurückgerufen werden.

Das Polizeipräsidium teilt mit: Am 5. September cr., nach­mittags 5 Uhr, wurde im Schilf des Tegeler Sees, in der Nähe des Kaiserpavillons, eine Flasche mit einem darin befindlichen Brief gefunden. Der Brief war an Herrn Hermann Buhlmann, Berlin , ohne nähere Angabe der Adresse gerichtet. Der Text des Briefes ist folgender:

Lieber Papa!

Tegel , den 2. September 09.

Wenn Dich meine Beilen erreichen, bin ich nicht mehr am Leben. Es ist nachts dreieinhalb Uhr. Meine trostlose Lage, in der ich mich befinde, hielt ich nicht länger aus, deshalb ist es beffer, daß ich diesen Schritt getan.

Bei der Feier des achten Stiftungsfestes des Drtsvereins der städtischen Straßenreiniger zu Nixdorf sind diesen braven Kindern" des Magistrats nach einem Bericht eines Nigdorfer Blättchens einige Reden gehalten worden, die der Erwähnung aus dem Grunde wert sind, weil sie die Tatsachen direkt auf den Kopf stellen. Wenn zum Beispiel der Vorsitzende sowohl als auch der Verbandsvorsitzende Stadtv. Goldschmidt davon sprachen, daß es stets erstes Bestreben des Vereins gewesen sei, die wirtschaftleche Lage der Mitglieder zu heben, so mag festgestellt werden, daß hiervon bisher absolut nichts zu merken war, ja daß die Parteigänger und Vertreter dieser Art Vereinchen bisher fast immer die auf Verbesserung zielenden Anträge der sozialdemokratischen Stadtverordneten niederstimmen halfen.

Da ich kein Geld mehr besaß, so mußte ich auf diesem Wege Euch, meine Lieben, verständigen. Sucht mich nicht, ich habe Aber auch Herr Stadtrat Mier stellte den Leutchen Ver­einen feltenen Tod gewählt, indem mich niemand finden wird. fürzung der Arbeitszeit in Aussicht und versprach, daß die Ich liege auf dem Grunde des Tegeler Sees. Stadt in fozialpolitischer Beziehung für die Arbeiter alles Aber nun, lieber Papa, grüße noch alle Lieben von mir, ver- tun werde, was sie nur irgend. tun könne. Wir wissen zeihe mir bitte diesen Schritt.

Dein Baul.

Auf Wiedersehen! Auf der vierten Seite des Briefes: Auf Wiedersehen dort oben! Herrn Hermann Buhlmann, Berlin .

Die bisherigen Ermittelungen nach Hermann Buhlmann waren erfolglos. Es wird daher gebeten, daß sich der hier in Frage kommende Hermann Buhlmann zweds Aufklärung des Sachverhalts bei der Kriminalpolizei Bimmer 381 oder in einem Polizeirebier zu Tagebuchnummer 3738, IV. 40. 09. meldet.

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Im Wissenschaftlichen Theater der Urania gelangt der neue Bor­trag" In den Dolomiten, eine Wanderung auf der neuen Dolomiten straße von Bozen über Toblach ins Pustertal ", allabendlich, mit Aus­nahme von Mittwoch zur Darstellung. Am Mittwoch hat sich Herr Dr. Elias bereit erklärt, einen Vortrag Die Flieger auf der Flug­woche in Berlin " zu halten. Außerdem finden anläßlich der Schul­ferien Nachmittagsvorträge zu kleinen Preisen statt und zwar am Mittwoch, Freitag und Sonnabend" Rom und die Campagna" und am Donnerstag Von Abbazia bis Korfu ".

Die Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur veranstaltet am Bahnhof Heerftraße". Am 1. November d. J. wird, wie die Mittwoch, den 29. Sept., abends 8 Uhr, im Bürgersaale des Ber­fönigl. Eisenbahndirektion Berlin bekannt gibt, die links der Bahn- liner Rathauses Vortragsabend Fürsorge firede Charlottenburg - Spandau neu errichtete Haltestelle beer- erziehung. Als Referenten werden sprechen: Herr Lehrer Agahd straße" für den Personen-, Gepäck- und Expreßgutverkehr eröffnet über: mielczyn ein Schreckschuß oder Bußruf für Staat und werden. Die Entfernungen betragen: zwischen Heerstraße und Char Gesellschaft; ferner: Herr Pastor Crüsemann, Pfleger am städtischen lottenburg 3,24 Kilometer, zwischen Heerstraße und Spandau Obdach, über: Grundlinien einer Fürsorgeerziehung. Eintritt frei! 4,77 Kilometer. Zur Bedienung des neuen Bahnhofs werden sämt- Diskussion! liche Vorortzüge der Strecke Spandau - Charlottenburg in beiden Richtungen halten. Die neue Haltestelle ist sehr geräumig und bequem angelegt; vom Kaiserdamm aus führt eine breite Treppe hinab zum Bahnhofsgebäude, das gegenwärtig schon abgeputzt wird. Soldaten als Konkurrenten freier Arbeiter. Wir haben kürzlich schon gerügt, daß zur Herstellung des Flug platzes der deutschen Flugplatzgesellschaft in Johannisthal an Stelle der dort beschäftigten freien Arbeiter Soldaten eingestellt worden find, wodurch zahlreichen Arbeitern Arbeitsgelegenheit entzogen wurde. Die Gewerkschaftskommission von Berlin hat sich darauf hin beschwerdeführend an das Kriegsministerium gewandt und wollte in einer Audienz persönlich die Klagen der Arbeiter vortragen. Die Bertreter der Arbeiter sind aber gar nicht vorgelassen worden; man Rixdorf. hat ihren Schriftfak, in dem die Klagen näher dargelegt werden, entgegengenommen und will schriftlich antworten. Bis heute ist eine Antwort nicht eingegangen.

Inzwischen ist aber keinerlei Kenderung in der Sachlage ein getreten und die Soldaten haben nahezu die Arbeiten vollendet.

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Vorort- Nachrichten.

Nochmals: Wie ein Hauswirt zu feinem Geld kommt!",

jedoch, daß in einer ganzen Reihe von Fällen auch der Magistrat in Gemeinschaft mit dem reaktionären Klingel die be scheidenen und berechtigten Forderungen der städtischen Arbeiter glatt ablehnte, während einigen am besten besoldeten Beamten der Stadt in den letzten Jahren Bulagen bis zu 1000 m. gewährt wurden. ir erinnern uns aber auch noch eines Falles, in welchem ein Straßenreiniger deshalb entlassen wurde, weil er bestrebt war, nach dem klaren Wortlaut der Desinfektionsordnung zu handeln. In dieser Anweisung ist festgelegt, daß die Straßenreiniger, wenn sie bei der Desinfektion als Helfer beschäftigt werden, nach jeder Dess infektion ein Bad zu nehmen haben. Dem versuchte der Mann, der etwa fünf Jahre bei der Stadt beschäftigt war, gegen der Anschauung des Desinfektors, nachzukommen, er ist deshalb entlassen worden. Man hat es in diesem Falle also nicht für zweckmäßig gehalten, im Interesse der öffentlichen Gesundheit dem Desinfektor die falsche Handhabung der Anweisung zu untersagen, sondern entließ den Arbeiter, der auch nach mehrfachen Gesuchen an den Magistrat nicht wieder eingestellt worden ist. So sieht die sozialpolitische Fürsorge aus, die geübt wird in Gemeinschaft mit den Wahlrechtsräubern. Charlottenburg.

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In der Generalversammlung des Wahlvereins am Dienstag erstattete, nach der üblichen Ehrung der verstorbenen Genossen Hampel, Jaeckel und Drömert, Genosse 8ubeil ausführlich Bericht über den Parteitag. Insbesondere hob der Redner die Wichtigkeit des Beschlusses betreffend das Schnapsverbot hervor, pries diesen als eine Kulturtat und wendete sich dann scharf gegen den Genossen Molkenbuhr, der den Fraktionskollegen das Recht abgesprochen hatte, Meinungsverschiedenheiten in der Fraktion zur Kenntnis der Ge. noffen zu bringen. Darauf verbreitete sich Zubeil über die Steuerfrage und meinte, daß, wenn eine Frage in der Fraktion zur Spaltung führen tönne, es Pflicht der Fraktion sei, einen außerordentlichen Parteitag einzuberufen. Innerhalb weniger Jahre müßte die Regierung ja mit einer neuen Finanzreform

Den Rentier Gustav Neumann( Rigdorf, Allerstraße 7) fommen, und wir würden uns dann wiederum mit der Frage be hatten wir fürzlich( Nr. 217) in seinem Hauswirtswalten gegenüber schäftigen müssen, ob wir unter allen Umständen verpflichtet sind, einer von ihm wegen Mietsschuld ermittierten für direkte Steuern zu stimmen, auch für solche, die einem kultur. Familie R. geschildert. Herr Neumann hat nun das Bedürfnis, widrigen Zwecke zugewendet werden sollen. Diese Frage müßte der