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und

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so weiter, schloß feinen Artikel aber, daß man

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gefchnitten hat. Das tonserbatibe Drgan nannte den Vortrag über Henrit 3bfen als Dichter der Frau halten. Auf borstellungen, den Widerstand der fonferbativen Fraktion lediglia Kandidaten Reimann einen rabiaten Asphaltliberalen Betreiben der Koblenzer Geistlichkeit ist ihm der Vortrag von den aus dem Egoismus des Großgrundbefizes." tollsten Berliner Ralibers", seine Ausführungen über Drdens oberen untersagt worden. Eine Antwort erhielt der Er- Generalsekretär vom Hauptbureau den Zolltarif und Brotwucher aufgewärmten Kohl", Die Koblenzer Boltszeitung", das Blatt des der Konservativen auf diesen Brief nicht. Was hätte das Haupt­tränkende Schmähungen und Verdächtigungen gentrumsabgeordneten Dr. Marcour, heißt die Tat der Ordensoberen bureau der Konservativen auch antworten sollen, da die Wahr aus Pflichtgefühl für das ,, fleinere Uebel", den gut. Sie schreibt: P. Schmidt behandelt Jbsen eben nur als eit selbstverständlich nicht gesagt werden durfte! Herrn Reimann, eintreten werde. Die, Saale- Beitung" als Literaturhistorifer und Aesthetiker ; eine Würdigung des Dichters vom Berichtigung. In die Notiz Die legten der neuen Sprachrohr der Freifinnigen protestierte nur schüchtern gegen christlichen Standpunkt aus finden wir bei ihm nicht; und das ist es Steuern"( Politische Uebersicht) in der gestrigen Nummer des den Ton des konservativen Artikels und erklärte am Ende, daß gerade, was wir bei ihm tadeln als katholischem Ordensmann. Vorwärts" hat der Druckfehlerteufel einen entstellenden Druckfehler die Quinteſſenz dieser Ausführungen im ganzen Reiche bei den P. Schmidt gibt sich der verhängnisvollen Täuschung hin, von diesem eingeschmuggelt. Die neue Steuer für Brennstifte zu elektriſchen bürgerlichen Barteien ein freudiges Echo" finden werde! Standpunkt aus die Theaterwelt für das Christentum zu Bogenlampen beträgt nicht 60 Pf. refp. 1 M. pro Stüid, sondern Während dieses Scheingeplänkels mehren sich auch die Stimmen im bürgerlichen Lager, die in der ungeheuerlichen Wahl­verschleppung eine Gefahr für die liberale Sache" erblicken. Unsere Genossen stehen angesichts dieser bürgerlichen Zerrerei, die so recht von innerer Zerfahrenheit und Haltlosigkeit zeugt, Gewehr bei Fuß. Kommt endlich der Tag der Ausschreibung, dann werden sie auf dem Posten zu finden sein.

Der sächsische Wahlrechtsgraf. Zum bereits gemeldeten Ableben des Ministers a. D. Grafen Hohenthal wird uns aus Dresden geschrieben:

gewinnen."

Wechsel im Bundesrat.

Geheimrat Dr. Fischer, mit dem die Sozialdemokraten manchen Mit dem 1. Oktober ist der sächsische Bundesratsbevollmächtigte Strauß auszufechten hatten, in den Ruhestand getreten. Er hatte die wenig beneidenswerte Aufgabe, die sächsische Polizei- und Nadel­Stichpolitik im Reichstage zu rechtfertigen: eine Aufgabe, der er mit mehr Eifer als Glück gerecht geworden ist.

Wieder ein geweihter Sünder.

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Die für

pro Kilogramm.

England.

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Rußland . Armenierverfolgungen.'

die

Die Millionäre gegen den Etat. fame Erklärung, in der gegen die Budgetvorschläge London , 1. Oktober. Der Standard" schreibt: Eine Bedeut Einspruch erhoben wird, und die unterzeichnet ist von 36 Ver­tretern von Bankhäusern, unter ihnen N. Rothschild, Baring Brothers , Lord Avebury, Sir Felig Schufter und Viscount Goschen, ist dem Ministerpräsidenten am 15. Mai unterbreitet worden. Nach­Der sächsische Wahlrechtsgraf ist er ironisch genannt worden. dem sie ohne Wirkung geblieben ist, wird jetzt in der Londoner City Als er fein Amt antrat, erklärte er es für seine wichtigste Aufgabe, Der tatholische Pfarrer Buchholz aus Emmers eine Petition zur Unterzeichnung vorbereitet, worin die Lords ges dem fächsischen Volte ein Wahlrecht auf breiterer Grundlage zu geben. weiler Kreis Saarbrücken ist seit einigen Wochen spurlos beten werden, den Finanzgefegentwurf nicht anzu Seine Vorlage aber war ein Wahlrechtsscheusal schlimmster Art. In berschwunden unter Mitnahme zweier Kirchen- nehmen, ohne der Nation Gelegenheit zu geben, ihre Wünsche zu dem endlosen, fläglichen Wahlrechtsgezerre, das schließlich zu dem taffen, derjenigen von Emmersweiler und St. Nikolaus, bem Gegenstand zum Ausdruck zu bringen. neuen Pluralwahlrechte führte, hat er hin und her geschwankt und ist einer kleinen Pfarrei, die durch Buchholz mit versehen" wurde. schließlich vor der tonservativ- nationalliberalen Mehrheit kapituliert. Das Mobiliar des flüchtigen Diener Gottes" wird zwangs­Obwohl er anfangs erklärte, nie werde die Regierung einem Plural- weise vor der Kirche zu Emmersweiler versteigert. wahlsystem ohne Verhältniswahl die Zustimmung erteilen, hat er Wahrheit" und" Recht" streitende Zentrumspreffe, die jeden Floh das neue Vierklaffenwahlrecht doch akzeptiert, obwohl es ein reines im sozialdemokratischen Lager husten hört und die allerkleinstens wird aus armenischen Kreisen geschrieben: Wie bekannt, hat die russische Regierung seit einem Jahre Pluralsystem ist.-Hohenthals Ministerherrlichkeit war nur von Verfehlung eines Parteigenossen vor die breiteste Deffentlichkeit furzer Dauer. Es kann nicht geleugnet werden, daß er bemüht ge- zerrt, verschweigt die Flucht und erst recht die Motive, die den eine allgemeine Verfolgung gegen die Armenier eingeleitet. Unter wesen ist, die sächsische Na de Ist ich politit einzuschränken. Einige Gefalbten des Herrn" zur Flucht zwangen, tot und auch die liberale den Verhafteten befindet sich auch der bekannte armenische Schrift­Verordnungen hat er dagegen erlaffen, doch die Amtshauptleute Presse nimmt keine Notiz von dem Standal. In den streng fatho- steller A. Aharonian, dessen Gesundheitszustand so bedenklich fragten wenig nach den Verfügungen des damals schon franken lischen Ortschaften bis nach Forbach , Rosseln und selbst ist, daß auch Anatole France , Victor Berard usw. durch Mannes; es ging daher trotz Hohenthal in der alten Weise flein - öttingen hinauf, find die tollſten Gerüchte im Umlauf russische Botschaft in Paris die russische Regierung um die Er­licher Schikanen in den meisten Bezirken weiter. Danach soll Herr Buchholz ein begeisterter Verehrer des Weins und des Weibes sein, was dem Bischof feit Jahren bekannt gewesen leichterung seiner Lage ersucht haben. Trotz dieser Intervention Ein deutsch - russischer Zwischenfall. sein soll, der es denn auch an väterlichen" Ermahnungen nicht habe seiner berühmten Kollegen bleibt der beliebte armenische Dichter Die Petersburger Telegraphen- Agentur verbreitet nachfolgende fehlen lassen. Es wird erzählt, Herr Buchholz habe nicht bloß Lieb- bis jetzt eingeferfert in Baku , und neulich haben die Aerzte bei Die Petersburger Telegraphen- Agentur berbreitet nachfolgende schaften mit erwachsenen Beichtfindern unterhalten, sondern sich auch ihm galoppierende Schwindsucht festgestellt. Sem Ministerium des Aeußern aus Charbin zugegangene Mitan konfirmandinnen vergangen, was man als den In verschiedenen Städten des ganzen Rußlands sind Hunderte teilung über einen dort vorgekommenen 3 wischenfall: Nach Hauptgrund für seine Flucht annimmt. Als toeiterer Grund werden von intelligenten Armeniern ins Gefängnis geworfen. Obwohl sie den Bestimmungen des Grenzbezirksgerichts sowie der russischen seine Schulden angeführt. Den Wein soll er in großen Quanti- als Revolutionäre und Verschwörer angeklagt werden, besteht ihre Gesandtschaft in Peking vom 5. August war verschiedenen Persön- täten bezogen, Lieferungen für andere Pfarrer übernommen, das lichkeiten die Summe von über 3000 Rubel, als von der Brauerei Geld einkafiert, die. Weinhändler aber nicht bezahlt Schuld nur darin, daß sie während der von der Regierung selbst gesellschaft" Charbin " zahlbar, zugesprochen worden, auf Grund haben! Bei einem Forbacher Weinhändler soll er im letzten Jahre im Jahre 1905 inszenierten Tatarenangriffe die Selbstver dessen der Gerichtsvollzieher laut Grefutionsschein zum Verkaufe für über 1500 W. Wein bezogen und nicht bezahlt haben! In teidigung der armenischen Bevölkerung organisiert hatten. Die des Brauereieigentums schritt. Unterdeffen hatte man in Ruß - feiner Wohnung habe er öfter große Weingelage abgehalten, Untersuchung führt der Untersuchungsrichter ischin, ein ges land festgestellt, die Brauereigesellschaft set teine juristische Person; zu denen er seine Brüder in Christo" einlud und bei denen es echt fühlloser Tschinotnik des alten Regimes, der in letzter Zeit das Die Geldforderungsklage müsse daher jedem Teilhaber einzeln vor- christlich zuging. Messen habe er sich bezahlen lassen, ohne sie gelesen zu durch bekannt wurde, daß er während des großen Prozesses in gelegt werden. Unter den Teilhabern befinden sich die deut- haben usw. Ueber die Höhe der mitgenommenen Gelder aus den Noworoßijst das ganze Untersuchungsmaterial gefälscht hatte, um fchen Untertanen Rublewsky und Roetger, die gegen den beiden Kirchentassen gehen die Angaben weit auseinander, doch die Möglichkeit zu haben, die Angeklagten zum Tode ver­Verkauf ihres Eigentums auf Beschluß des russischen Gerichts pro- spricht man von 20 000 bis 25 000 M. Jedenfalls ist die Kontrolle urteilen zu lassen und auf diese Weise eine glänzende Karriere testierten. Auf diesen Protest erwiderte das Bezirksgericht, es sehe der Kirchentasse eine so vorzügliche", daß niemand weiß, was in die Gesellschaft als juristische Person an, die den russischen Ge- der Kasse gewesen ist und wie viel Hochwürden" mitgenommen hat. zu machen. In den Händen dieses Menschen liegt das Schicksal von etwa 500 Personen. Serbien .

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Der verfemte ,, Simpliciffimus".

Der nervöse Militarismus!

Die dynastische Krise.

richten unterstehe, weil der Vertrag der Gesellschaft von einem rus­fischen Notar bej heinigt worden sei und weil die Gesellschaft bisher stets auf Geldforderungsklagen reagiert, selbst solche bei dem russi­Die baterische Regierung fühlt sich veranlaßt, das Witblatt fchen Gerichte anhängig gemacht und dessen Entscheidungen sich als juristische Berson unterworfen habe. Dabei wurde erklärt, die Simpliciffimus" wegen seiner selbst vor der Regierungsautorität Unser Belgrader Korrespondent schreibt uns: deutschen Teilhaber der Gesellschaft hätten volle Möglichkeit, nicht zurückschreckenden Satire zu bestrafen. Der Verkehrsminister Wie von zuverlässiger Seite berichtet wird, besteht troß aller Schadenersatz zu verlangen im Falle unrechtmäßiger Handlungs- v. Frauendorfer hat den Verkauf der Wochenschrift Simplicissimus" Ablengnungen die dynastische Strife fort. Unsere bürgerlichen Klassen weise des Bezirksgerichts. Am 26. d. M. erschien der Gerichtsvoll auf fämtlichen bayerischen Bahnhöfen verboten.) find des König Beter und seiner Söhne herzlich satt. Die Gründe zieher an der Brauerei, deren Tor er geschlossen vorfand, dafür sind aber keineswegs die, die von der ausländischen und über dem die deutsche Flagge wehte. Er sah sich gezwungen, besonders von der Wiener Presse angeführt werden. Würde der König mit Hilfe der Polizei sich gewaltsam Eintritt zu Ein bemerkenswerter Fall von Achtungsverletzung und Drohung Peter es nur mit den Anhängern des ermordeten Alexander zu tun verschaffen. Dabei wurden zwei russische Polizei­beamte von den im Hofe sich befindenden deutschen Untertanen beschäftigte das seriegsgericht in Dresden . Am 25. Juni haben, er tönnte ruhig schlafen. Aber die Unzufriedenheit mit der d. J. Konzertierte die Kapelle des 64. Artillerie- Regiments in Birna geschlagen. Die Polizeibeamten zo gen ihre Säbel und im dortigen Regimentstafino, wo eine Festlichkeit stattfand, an der Dynastie hat viel weitere Kreise ergriffen und muß verstanden werden stellten die Ordnung wieder her, ohne jemand Schaden zuzufügen. eine Anzahl Zivilpersonen teilnahmen. Unter den Musikern befand als ein Symptom der verzweifelten Stimmung, die gegenwärtig in Alsdann fand unbehindert der Verkauf der Brauerei durch sich der Trompeter Sergeant Benite, der um 19 Uhr Serbien herrscht. den russischen Gerichtsvollzieher statt. Der während der Auktion den Musifmeister ersuchte, wegenstrantheit feiner Frau weg- Der Ausgang der Ballankrise bedeutete für Serbien die Ber eingetroffene deutsche Konsul erklärte, er habe Weisung er treten zu dürfen. Dies wurde dem Sergeanten verweigert. An nichtung aller Hoffnungen und Träume auf wirtschaftliche Selb teilt, keinen Widerstand zu leisten. Die russische Obrigkeit erhob Klage gegen die deutschen Untertanen wegen der der Polizei geblich weil er bei diesem Konzert notwendig gebraucht wurde! Benite ständigkeit und vom Ausland unabhängige Entwickelung. Unter dem spielte denn auch weiter mit, war aber während der ganzen Zeit zugefügten Beleidigung und händigte das darauf sich beziehende von der Sorge um seine franke Frau erfüllt. Um 1/12 Uhr abends tiefen Eindruck dieser Enttäuschung bildete sich jene Koalition der Protokoll dem russischen Konsul zur weiteren Uebergabe an den wandte er sich abermals mit der Bitte um Dispensierung an den bürgerlichen Parteien, die sich bisher auf das heftigste bekämpft deutschen Konsul ein. Dieser erhob seinerseits Protest gegen die Musifmeister; jedoch wieder vergebens!! Er bat schließlich, zum hatten und jetzt gemeinsam die Regierung übernahmen. Im Volle von der russischen Obrigkeit berübte Verlegung des Gr- Oberstleutnant schiden und dort um Befreiung vom Dienst nach aber herrscht große Verzweiflung, da man keinen Ausweg zur Lösung territorialrechtes deutscher Untertanen. Die Nordd. Allg. 3tg." bemerkt dazu lakonisch, daß von fuchen zu dürfen. Auch dies wurde ihm nicht gestattet! aus dem Elend und der nationalen Zerrissenheit und der wirtschaft. Der Sergeant fagte darauf: Da tönnte ich mich eventuelt lichen Abhängigkeit sieht. deutscher Seite eine Untersuchung eingeleitet sei. beschweren! Als der Musilmeister den Sergeanten In diefer Stimmung war es natürlich leicht, in der Dynastie Es scheint sich da um einen russischen lebergriff zu darauf hinwies, daß das eine Drohung fei, lachten den Sündenbock zu sehen. Und das Verhalten des Eykronprinzen handein. Die Russen gebärden sich in der chinesischen Mandschurei einige Trompeter, und auch der Sergeant lächelte. Der noch immer als Herren und maßen sich eine Gerichtsbarkeit auch Borfall wurde gemeldet und der Sergeant wegen Achtungs- Berlust des Thronfolgerechts hat das pathologische Temperament Georg bietet fortwährend neuen Anlaß zu neuen Konflikten. Der über Nichtrussen an, die ihnen sicher nicht zusteht. berlegung und Drohung vor versammelter Mannschaft" vor das Standgericht gestellt, das ihn denn auch zu 14 Tagen dieses Menschen nicht gezügelt. Die Regierung mußte daher darauf mittleren Arrest berurteilte! hinwirken, ihn aus dem Lande zu entfernen, und stieß dabei Dazu kommen Dagegen legte der Angeklagte Berufung ein mit der Be- auf den passiven Widerstand des Königs. fortwährenden Versuche des Prinzen Georg, seinen gründung, daß er sich in einer großen Erregung befunden und daß die fortwährenden ihm eine Achtungsverlegung und Drohung ferngelegen habe. Auch Verzicht wieder rückgängig zu machen, Versuche, die freilich der Regierung energisch zurückgewiesen werden müssen, habe er das Konzert nicht für Dienst gehalten. Der Verteidiger von wies auf die Haltlosigkeit der Anklage hin, das Kriegsgericht als da sich die gesamte öffentliche Meinung einstimmig dagegen wehrt. Berufungsinstanz aber hob das erstinstanzliche Urteil nur insoweit auf, als es die Drohung ausschaltete; im übrigen verurteilte es Freilich getrauen fich weder die Regierung noch die bürgerlichen Parteien, den. Angeklagten wegen Achtungsverletzung( weil er gelächelt hat 1) die Konsequenzen, die die Situation erfordert, zu ziehen. Nur die vor verjammelter Mannschaft" zu der Mindeststrafe von 14 Tagen Belgrader Arbeiterzeitung" hat rund herans erklärt, daß das mon­archistische Uebel, unter dem Serbien leide, nur geheilt werden könne, wenn mittleren Arrest! man es radikal anpackt. Serbien werde nur dann Ruhe für die ihm so dringend uotwendige Entwickelung erhalten, wenn die Monarchie als Jnstitution überhaupt beseitigt werde. Das einzige Heilmittel für das monarchistische Uebel fei die Republit. Die bürgerlichen Parteien find freilich anderer Meinung und hoffen noch immer durch die Ersetzung dieser Dynastie durch eine andere eine Besserung. Sie werden sich wieder täuschen und wir können nur hoffen, daß die Soften dieser Täuschung für das serbische Bolt nicht allzu hohe seien.

Zur Geschäftspraxis der Syndikate.

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Wie fürzlich berichtet wurde, ist auch der Stahlwerksverband dem sich immer mehr zu einer politischen Interessenorganisation der Bankfinanz und Großindustrie entwickelnden Hansabund" bei getreten, und zwar soll er sich verpflichtet haben, für je 1000 Tonnen Beteiligung seiner Werke in Robstahl einen jährlichen Beitrag von 1,50 W., also im Ganzen ungefähr 18 000 M., in die Staffe des Hansabundes zu zahlen.

In die Geschäftspragis der industriellen Syndilate und Kartelle Nichteingeweihte werden sicherlich angenommen haben, daß dieser Etwas Derartiges sollte man nicht für möglich halten, wenn Betrag vom Stahlwerksverband aus eigener Tasche bezahlt wird. In Wirklichkeit erscheint es jedoch nicht ausgeschlossen, daß der Ver- man nicht wüßte, daß wir in einem nervösen Militärstaat leben. band einfach den Betrag von seinen Abnehmern durch Ertra­fontributionen eintreibt. Wie in dieser Hinsicht verfahren wird, zeigt folgendes Rundschreiben, das die Nordostdeutsche Trägerhändler­vereinigung zu Berlin , ein Ableger des Stahlwerksverbandes, an feine Abnehmer gerichtet hat. Das interessante Schriftstück lautet: Berlin W. 8, Leipziger Str . 23, den 27. September 1909. An sämtliche Listenhändler der N. D. T. V. in den Provinzen Brandenburg , Pommern , Ost- und Westpreußen . P. P.

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Montenegro .

Graf Westarp vor seinen Wählern. Am Mittwoch geruhte der konservative Graf Westarp in seinem Wahlkreise zu erscheinen, um den Wählern Bericht zu erstatten über die segensreiche Schnapsblocktätigkeit, die er entfaltet habe. Seine Wähler waren von dieser Tätigkeit allerdings nichts weniger als erbaut. Obwohl in der Versammlung fast nur Anhänger der tonservativen Partei anwesend waren, konnte Graf Westarp sein Referat nur sehr schwer zu Ende führen. In seiner Eine Verschwörung des Thronfolgers. zweistündigen Rede wurde er durch lebhafte Zwischenrufe wie Cetinje , 1. Oktober. Die Untersuchung über das bor Vertrauensbruch!" Fort!" ,, Wortbruch!" usw. fortgefegt unterbrochen. Als er sein Referat fchließ einigen Zagen entdeckte omplott hat ergeben, daß dieses In unserer legten Hauptversammlung ist beschloffen worden, lich beendet hatte, traten ihm der Amtsrichter Felgner, zu dem Zwecke organisiert worden war, die Regierung daß sämtliche Firmen für die Aufnahme in die Listen der Träger Landrichter Jena und Rektor Henschel entgegen. Sie führten zu stürzen, die wegen der Bombenaffäre vom Jahre 1907 händler und den Schutz, den unsere Vereinigung ihnen bietet, zur dem Grafen vor Augen, daß seine Politik ben Beifall seiner Wähler zu Kerkerstrafen verurteilten Bersonen zu befreien, den Bestreitung der Geschäftsuntoften einen Beitrag von jährlich 20 Mnicht finden tönne, und legten ihm nahe, aus diesem Mißtrauens& ürsten Nikolaus zu entthronen und den zu zahlen haben. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr, und votum die Konsequenz zu ziehen und sein Mandat niederzulegen. ist der betr. Jahresbeitrag pränumerando, und zwar in ganzer Die einzige Hilfe wurde dem Grafen von dem Bezirksvorsitzenden Prinzen Danilo zum Fürsten zu proklamieren Höhe zu zahlen, ohne daß hierdurch irgendwelche Ansprüche an die des Bundes der Landwirte! Diefer Herr allein war mit der sowie die jeßigen Minister zu töten. In das Komplott sind Kaffe der Vereinigung begründet werden können. Tätigkeit des Grafen Westarp zufrieden Graf Westarp zog etwa zwanzig Personen verwickelt, von denen fünfzehn bereits tiefbetrübt bon bannen. Db er mit sich zu Rate gehen und dem nach Albanien geflüchtet sind. Die Anstifter der Verschwörung Wunsche seiner Wähler, das Mandat niederzulegen, Rechnung haben bei der Bevölkerung keine Unterstützung gefunden. tragen wird?

Indem wir Ihnen von diesem Befchluffe Kenntnis geben, er fuchen wir Sie, uns baldgefälligst Ihr Einverständnis hiermit zu erkennen zu geben, indem wir schon heute darauf hinweisen, daß diejenigen Firmen, welche den vorstehenden Beitrag nicht ent­richten, fernerhin als Trägerhändler von uns nicht geführt werden können und demgemäß aus der Liste der Trägerhändler gestrichen werden müssen. Hochachtungsvoll

D

Nordofideutsche Trägerhändler Vereinigung. Der Borsigende.

Klerikale Zenfur.

Der Franziskanerpater E. Schmidt aus München follte am 1. Ottober in Koblenz in der Literarischen Gesellschaft einen

Zum Fall Brehm.

Der aus der konservativen Partei ausgeschiebene Generalsekretär Brehm geht noch einmal auf die Gründe seines Rücktritts ein. Er hat, wie er mitteilt, am 20. Mai 1909 an das Berliner Haupt­bureau der Konservativen folgendes Schreiben gerichtet:

Marokko .

Ein neuer Augriff der Mauren .

Dran, 1. Ottober. Eine aus Reitern der Stämme Jful Branes, el Riata und Hiana zusammengesetzte Harta befindet fich im Vormarsch gegen das von den Spaniern besetzte Seluan. ... Obwohl es feinen Zweck hat, möchte ich doch kurz be- Nach amtlicher Meldung aus Melilla hatten die Truppen des merken, daß der gesamte vorpommeriche Mittelstand in Handwerk, Generals Drozco bei einem Erkundungsmars von Selan nach Sut Kleingetverbe, Beamtentum, bis tief in die Neihen der mittleren el Djennis folgende Verluste: General Diaz Vicario, zwei Beamten hinein, eine Erbanfallsteuer billigt beztv. verlangt. Diesel Hauptleute, ein Leutnant und 14 Mann tot, etwa 180 Mann ber Streife erklären sich, unbekümmert um irgendwelche Gegen-| wundet.