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Abg. Winterer( Elsasser): Wir wollten eigentlich nicht das Wort ergreifen; nachdem aber Herr v. Manteuffel uns angegriffen hat, müssen wir uns dagegen verwahren, daß uns Motive unter­geschoben werden, welche wir nicht ausgesprochen haben. Wir find immer hier gewesen, wenn allgemeine Fragen uns her­gerufen haben; wir haben bei der sozialpolitischen Gesetzgebung mitgewirkt. Wir sind von feiner politischen Partei dieses Hauses hierher berufen; wir sind für unsere Abstimmung ver­antwortlich unserm eigenen Gewissen und unseren Wählern. Wir werden, wie ich hoffe, mit der Mehrheit des Hauses stimmen. ( Heiterfeit.)

in einem parlamentarisch regierten Staate müssen die gesetz werden wir noch Jahre lang zu leben haben, denn an eine Ver-| lebten, würde die Borlage nicht an uns herangetreten fein; ich gebenden Körperschaften überzeugt werden, und das geht nicht besserung unseres Parteilebens ist vorläufig nicht zu denten; fann den Reichskanzler nicht anders verstehen, als daß immerfort anders, als dadurch, daß man die Dinge offen darlegt. Wir denn es werden ja immer Interessengruppirungen geschaffen und aufgelöst werden soll, bis die Wünsche der Regierung erfült find dabei etwas weiter gedrängt worden, weil man unseren Ver- in der Wahlbewegung könnten noch neue Gruppirungen ent- fein werden. Die Mehrheit des aufgelösten Reichstags wird ficherungen nicht glaubte. Wenn ich wieder eine Vorlage gegen stehen, welche die bestehenden Parteien schwächen. Es giebt ja aber mit gutem Gewissen den Handschuh aufnehmen, und die Herrn Lieber zu vertreten hätte, was ich nicht wünsche, so will wohl noch Leute, welche glauben, daß das Wesen des große Mehrheit der Wähler, namentlich in Süddeutschland , wird ich nur bitten, daß er den Autoritäten etwas mehr vertraut. Patriotismus in der Partei aufgeht; ihnen mag es ein ungeheuer- auf ihrer Seite stehen.( Beifall links.) Daß wir die Deckung erst beschaffen, entspricht nicht dem par- licher Gedanke sein, daß die bestehenden Parteien verschwinden Abg. v. Komierowski( Pole): Die Polen haben bereits in lamentarischen Brauche; erst muß das Bedürfniß nachgewiesen sollen. Im Leben eines großen Boltes sind die Parteien immer der ersten Lesung erklärt, daß sie eine Verständigung über die und dann die Deckung versucht werden. Der Antrag des Grafen nur vorübergehende Gristenzen gewesen. Die Polititer, die ihr Vorlage wünschten. Sie sind diesem Bestreben treu geblieben, Preyfing würde die Armee nicht stärken, sondern schwächen; er Partei- Interesse höher stellten, als die Interessen der Nation, weil sie als Polen den Patriotismus deutscher Männer verstehen. würde den aktiven Dienststand und den Beurlaubtenstand und waren die ersten, die von der Bildfläche verschwanden.( Zustimmung.) Sie werden für den Antrag v. Huene eintreten.( Beifall rechts.) das Zahlenverhältnis zwischen beiden verschlechtern; er würde Ich hoffe, daß unsere Zustände sich noch einmal beffern werden, wir sind beshalb angegriffen worden in der uns feind­den Uebergang zur Mobilmachung verlängern und dadurch die daß die Leiter der Parteien die Pflicht empfinden, hierzu mitlichen Preffe; das ist nicht verwunderlich, verwunderlich Zeit verlängern, in der Deutschland bei Ausbruch eines Krieges zuwirken. So gefund ist unser deutsches Volt noch, wie jedes ist aber, daß wir auch von der befreundeten Presse angegriffen im wesentlichen wehrlos ist. Ich habe manche Kritik und manchen andere Volk der Welt. Der Deutsche ordnet sich nicht leicht werden; so von der Germania", welche von dem unfittlichen Zadel ausgehalten, ich habe das hingenommen wie schlechtes unter, er wechselt in feinen Auffassungen je nachdem die Um- Fraftionszwang spricht. Bei uns gilt der ideale Saz: Alle für Wetter; aber mich dem Tadel auszusehen, daß ich einer Vorlage stände sich ändern. Diese Erscheinung würde nicht so deutlich einen und einer für alle! Da der Angriff von der befreundeten das Wort geredet hätte, von der ich überzeugt bin, sie schädigt hervortreten, wenn der wirthschaftliche Niedergang nicht ge Seite fommt, wollen wir ihn vergeben; wir bedauern die Nerven Deutschland - diefen Tadel möchte ich auf das entschiedenste zurück- tommen wäre. Diese Mißstimmung wurzelt in der pessimistischen schwäche und freuen uns, daß wir von dieser Nervosität frei sind. weisen. Ich würde als Staatsmann und als Soldat gewiffen los Philofophie Schopenhauer's und Hartmann's und des genialen,( Bustimmung rechts.) Redner führt aus, daß die Ostgrenze nicht und pflichtvergessen handeln, wenn ich nicht meine ganze Krait aber geistig überfpannten Nietzsche, der für die kleine Bahl von genügend geschützt fei gegen einen feindlichen Angriff, so daß die einfegte für das, was ich im Interesse des Deutschen Reiches Uebermenschen alles opfern will, was an Idealen vorhanden ist. Heeresmacht gestärkt werden müsse, um einem feindlichen Einfall für nothwendig halte. Der Antrag des Grafen Preyfing liegt in Ein Mann mit solchen überaristokratischen Anschauungen hat in zuvorzukommen. Wenn die Polen auch mit dem System der anderer Richtung; ich würde pflichtvergessen handeln, wenn ich der Beit des allgemeinen Stimmrechts Anhänger gefunden bis preußischen Regierung nicht einverstanden sein könnten, so wollten ihn nicht bekämpfte( Beifall). in die Reihen der Radikalen und Sozialdemokraten. Das ist sie den Konflikt doch nicht übertragen auf ihr Verhältniß zu den Abg. v. Bennigfen: Meine Freunde werden ausnahms- die Unterlage für die Mißstimmung. Die Vertreter der Nation verbündeten Regierungen. Sollte die Vorlage abgelehnt werden, Ios für den Antrag v. Huene stimmen. Wir geben die sollten für die Heilung solcher Schäden sorgen, die Jdeale müssen so werden wir den weiteren Dingen mit Ruhe entgegen sehen. Hoffnung nicht auf, daß derselbe doch noch angenommen wieder belebt werden. In allen großen Fragen müssen wir Sollte sie angenommen werden, so werden wir uns freuen, das werden wird. Wenn tein solcher solcher Antrag Antrag vorgelegen fagen: in erster Linie das Waterland, dann die Partei und dann unserige dazu beigetragen zu baben. hätte, dann würde ein Theil meiner Freunde für die ursprüng- ich selbst, dann wird eine größere Wirksamkeit für das Vaterland. Abg von der Decken( Welfe), führt aus, daß seine Freunde liche Regierungsvorlage gestimmt haben.( Hört! Hört! im hervortreten. Wenn wir hier auf dem Gebiet des Militärwesens immer für die zweijährige Dienstzeit eingetreten feien, aber nur, Zentrum.) Die Erläuterung des Reichskanzlers, daß er sich auf einen Kampf- ich sage nicht Konflikt heraufbeschwören um eine Entlastung des Volkes herbeizuführen, nicht eine neue den Antrag Huen beschränken würde, war ganz richtig für den wollen mit der bewährten Militärverwaltung, dann wird Belastung, wie die Vorlage es wolle. Die politische Situation bevorstehenden Wahltampf. Die Regierung thut gut, nur das das Parlament nicht einen raschen Sieg erringen fönnen. fei feit 1890 nicht verändert, deshalb sei auch eine so gewaltige jenige aufrecht zu erhalten, was sie für die Sicherheit des Vater Wenn ein Parlament einer Regierung gegenübersteht, Steigerung der Militärlast nicht nothwendig, zumal das Bündniß fandes für unbedingt nothwendig bält. Ich für meine Person welche uns versichert, daß die Umänderung der Heeresverfassung mit Desterreich bestehen bleibe, weil Deutschland Desterreich nicht hätte allerdings geglaubt, daß die Regierungen mit ihren Forde eine Lebensfrage in; wo wird gegenüber der Autorität des entbehren fönne und umgekehrt. Wenn die Welfen die Vorlage rungen noch weiter hätten zurückgehen können, indessen bescheide militärischen Wissens auf die Dauer der Sieg bleiben? Wird ablehnten, so thäten sie das in gewissenhafter Erfüllung ihrer ich mich nach der Erklärung des Reichstanzlers, daß er die Ver- die Bevölkerung bei den wiederholten Wahlen wiederholt die Pflicht. antwortung für eine weitere Reduktion nicht übernehmen könne. Vorlage der Militärverwaltung verwerfen? Wenn während eines Mein Antrag follte eine Verständigung anbahnen; ich bedauere, Stampfes die politische Situation ungünstiger werden sollte, wenn daß er fein Entgegenkommen gefunden hat, vielleicht wären wir die Sorge um die Kriegsgefahr noch dazu käme, dann würde damit weiter gekommen. Wir geben jetzt dem In- und Auslande jeder Wohlstand zusammenbrechen. Mögen Sie den Kampf mit feit sechs Monaten das unerfreuliche Schauspiel, daß wir über der Regierung führen auf welchem Gebiet Sie wollen, auf diesem eine Lebensfrage der Nation, die für nothwendig erklärte Ber Gebiet müßte man, soweit man es mit seinem Gewissen verein­stärkung der Armee, teine Verständigung finden können. Ab- baren kann, den Kampf vermeiden. Nachdem die Regierung fo gesehen von den Zahlen verdient die Vorlage die Zustimmung der weit nachgegeben hat( Heiterkeit links), müssen wir die Verein Nation, denn die vorgeschlagene Reform: Durchführung der all- barung suchen und finden, und zwar möglichst schon in diesem gemeinen Dienstpflicht auf Grundlage der zweijährigen Dienstzeit, ist Reichstag . Da müßte jeder sagen zu seinen Wählern: So handle eine gute. Die zweijährige Dienstzeit ist seit langer Zeit gefordert ich nach meiner Ueberzeugung in einer schweren verantwortlichen worden. Um so erstaunlicher war die Kritik der Vorlage. Die Lage und wenn Ihr mit mir nicht übereinstimmt, dann wählt zweijährige Dienstzeit, hieß es, mag ganz schön sein, aber wenn einen anderen; alle sind wir verantwortlich, daß hier nicht ein wir nicht die Mittel zu ihrer Durchführung haben, dann wollen Kampf ausbricht, der das Ansehen des Landes und der Re: wir lieber die dreijährige Dienstzeit behalten. Es ist die alte gierung schwächen muß. Davor unser Volt zu bewahren und Geschichte: gewisse Ziele werden theoretisch aufgestellt, und wenn im Volte den Gedanken, daß dies das höchste Gut ist, ohne es zur Ausführung kommt, dann erhebt man Bebenken. Das ist Rücksicht auf Partei und eigenen Vortheil für das Vaterland noch ein Ueberbleibsel aus der Kleinstaaterei, wo man fich zu das Legte einzusehen, zu pflegen, das laffen Sie unsere Aufgabe wenig gewöbute, große Fragen von großen Gesichtspunkten zu sein!( Lebhafter Beifall.) behandeln. Vom Parteistandpunkt aus lassen sich große Re- Abg. Payer( Demokrat): Es wäre eine Jronie des Schick­formen überhaupt nicht durchführen. Ein falscher Idealismus fals, wenn dieser Reichstag, der erste, der eine fünfjährige die damit beginnende Bauthätigkeit erweckt auch in den Herzen Proletarier Elend. Das Herannahen des Frühlings und hat feit 1848 manche Reform verhindert, und es ist hohe Beit, Legislaturperiode hat, gerade an dem Tage aufgelöst würde, anderer wieder freudige Hoffnungen, welchen es die Beschaffenheit daß man sich nach dem Beispiel Englands auf große Aufgaben welchem er vor drei Jahren zum ersten Mal zusammentrat. vereinigt. An einer Auflösung des Reichstages und einer Neu- Meine Partei nimmt auch für sich in Anspruch, nach ihrer vollen ihrer Beschäftigungsweise auferlegt, während der Wintermonate wahl hat eigentlich niemand ein Interesse( Lebaster Widerspruch Ueberzeugung und im Interesse des Baterlandes in erster Linie unfreiwillig zu streiken.- Freudige Hoffnungen! Denn nun tints), abgesehen von den Sozialdemokraten. Es würde un zu handeln. Herr v. Stumm hat beinahe wörtlich uns den Vor- muß sich alles, alles wenden. Arbeit wird es nun überall geben, erwünscht sein, in diesem Augenblick in eine Wahlbewegung ein- wurf gemacht, daß wir durch die Ablehnung der Vorlage den und wer solche ernstlich sucht, findet auch gewiß welche; ein zutreten; diese Ansicht wird im Reichstage wohl allgemein ge- Feind ins Land rufen. Herr v. Stumm ist ein Mann des Grundsatz aller derjenigen, welche nie Arbeit zu suchen ge­theilt. Wie weit Unruhe und Mißstimmung herrscht und woher raschen Wortes; deshalb hat die Aeußerung feinen großen Ein- nöthigt waren. Ein solcher Arbeitsuchender war es, welcher an­sie kommt, kann man in einer kurzen Barlamentsrede nicht ausdruck gemacht. Die Darstellung des Herrn v. Bennigsen von der fangs dieser Woche in Groß- Lichterfelde vor den Augen eines einandersetzen. Wesentlich einwirkend ist der Rückgang der wirth politischen Situation fann wohl nicht dazu dienen, das Ansehen Bassanten plößlich auf dem Straßenpflaster hinstürzte und mit schaftlichen Verhältniffe in den letzten Jahren. Ich bin überzeugt, Deutschlands nach außen hin zu erhöhen und das Ansehen des Schaum vor dem Munde regungslos liegen blieb. Erschreckt hinzu­daß im Moment in der deutschen Bevölkerung das Verständniß Reichstags wird dadurch auch nicht verbessert. Diese pessi eilende Maurer glaubten es mit einem von Krämpfen Befallenen zu für den Werth der Vorlage wesentlich im Wachsen ist, nament mistische Befürchtung für den Fall der Ablehnung theilen wir thun zu haben und schaften den leblosen in ein Haus. Hier zur lich seit dem die verbündeten Regierungen von ihrer Vorlage durchaus nicht. Daß die Annahme der Vorlage irgend welche Besinnung gebracht und gestärkt, ging aus seiner Erzählung und etwas abgelassen haben.( Widerspruch links.) Das ist aus Zu- Sicherheit bringt, kann ich nicht annehmen. Sicher scheint mir seinen Papieren hervor, daß er der Drehorgelspieler Friedrich schriften und Versammlungen, aus mündlichen Besprechungen und nur, daß wir weitere Militärvorlagen zu erwarten haben werden IJsbrand, Prenzlauer Allee 164 wohnhaft war. so weiter genügend klar geworden. In vielen Theilen Deutsch - und zwar schon in allernächster Zeit, denn die Neu- Organisationen Leidens am Fuße wegen hatte er längere Zeit in einem Kranken­lands ist allerdings eine entgegengesetzte Auffassung vorhanden, find nur die Anfänge, die sich sehr bald auswachsen werden. Die hause zugebracht und während dieser Zeit hatte, um das Unglück so daß es für die politische Entwickelung besser sein würde, wenn Wahlagitation wird schöne Blüthen treiben, aber was 1887 fich voll zu machen, seine Frau eine ver rühte Niederkunft ge­ein Kampf vermieden werden könnte. Wenn Herr Lieber es in ereignet hat, wird wirksam nicht wiederholt werden können. Die habt und ein todtes Kind geboren. Wegen einer Schuld von 5 M. war ihm seine Drehorgel gepfändet worden und er hatte Abrede gestellt hat, daß viele Abgeordnete nur mit Rücksicht auf Nationalliberalen sind damals sehr fleißig gewesen. 1887 ging nach seiner Entlassung aus dem Krankenhause sich zu Fuß nach die Wähler gegen die Vorlage stimmen, so berufe ich mich auf nicht blos die Militärvorlage durch, sondern auch der die Unterhaltung hier im Hause in früherer Zeit.( Sehr richtig!) Kartell Reichstag , unter dessen segensreicher Thätigkeit das Potsdam begeben, woselbst er eine Schwester wohnhaft glaubte, welche ihm zur Wiedererlangung seiner Drehorgel Geld geben Man fragt jetzt, wo eigentlich die Erleichterungen der Vorlage deutsche Volt noch lange zu seufzen haben wird.( Sehr Diese Schwester hatte er aber nicht auf stecken, denn wenn drei Mann zwei Jahre dienen müssen, so it richtig! lints.) Der Respekt vor den militärischen Autori - sollte. das daffelbe als wenn zwei Mann drei Jahre dienen. Früher täten hat auch seine Grenzen. Die Berechnungen der hat uns das aber nicht in unserem Bestreben nach der zwei- Militärs find vielleicht nicht alle widerlegt worden, aber das ist jährigen Dienstzeit aufgehalten, man erkannte in diefer Maß- auch gar nicht Aufgabe der Parlamentarier. Die Laien find regel eben eine ausgleichende Gerechtigkeit. Für die Regierung ftets für die Einführung der zweijährigen Dienstzeit eingetreten ist die zweijährige Dienstzeit nicht der einzige Zweck, sondern die und ohne ihre Thätigkeit würde die Frage nicht so weit gediehen Berstärkung der Armee, welche auf anderem Wege unerschwing: sein. Wen hat denn die Regierung mit ihren Ausführungen Trauring hatte er sich nicht trennen wollen. Eine von Haus­liche Kosten verursachen würde. Wegen des Krieges nach zwei überhaupt überzeugt in der Kommiffion? Doch nur eine geringe bewohnern und Arbeitern vorgenommene Geldsammlung ergab Fronten hat man auf unsere Bundesgenossen und unsere Dpilomatie Anzahl von Personen. Niemand stimmt für die Vorlage, weil einen namhaften Betrag, welcher den Unglücklichen in den Stand perwiesen. Aber es ist nachgewiesen, daß wir unseren Nachbarn er überzeugt wäre von ihrer Nothwendigkeit; die Konservativen

Darauf wird die weitere Berathung bis Sonnabend 11 Uhr vertagt. Vorher Abstimmung über die Giltigkeit der Wahl des Abg. v. Reden.

Tokales.

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Eines übelen

zufinden vermocht und sich daher, ohne jegliche Mittel und mit leerem Magen, wieder auf den Heimweg gemacht. So war er nach Lichterfelde gekommen, irgend welche Beschäftigung fand er nicht; niemand hätte auch dem bleichen, entfräfteten Manne Arbeit gegeben und den scheuen Versuch zu betteln hatte. er gemacht, aber nicht auszuführen vermocht, auch von seinem

im Osten und Westen gegenüber, wenn sie einzeln stehen, und Anhänger der dreijährigen Dienstzeit und die Anderen, setzen wird, seine Orgel wieder einzulösen. Wenn dieser Unglüd­nicht ganz gewachsen sind. Rußland gegenüber fommen uns die welche jetzt für den Antrag v. Huene stimmen, würden für die liche sich die Frage vorlegt: ob es denn in der That in dieser natürlichen Verhältnisse etwas zu gute, aber Frankreich hat die Vorlage selbst nicht stimmen, weil sie ihnen zu weit geht. Be- besten der Welten Arme und Reiche, das heißt hungernde und größten Anstrengungen gemacht und ist vorausgekommen. Die sonders bedenklich ist die Deckungsfrage; so lange wir nicht die übersättigte Menschen geben muß und er zu einem negativen Borlage bezweckt, daß wir den Franzosen überlegen werden. Die Sicherheit haben, daß die Ausgaben nicht in belastender und Resultat kommt, waren es dann Hezer und Verführer, welche Franzosen haben die größten Anstrengungen gemacht, troßdem sie schädlicher Form aufgebracht werden, werden wir die Borlage ihn den Umstürzlern" in die Arme trieben? jezt vor einem Defizit stehen, wie wir es nicht fennen; Frank: nicht annehmen fönnen. Denn wenn der Mittelstand zum Pro- Eine Eisenbahnfahrt in der vierten Wagenklaffe gehört reich's Verschuldung ist eine viel größere als die unferige, weil letariat herabgesunken ist, so ist daran schuld zum größten Theil bekanntlich schon unter normalen Umständen nur zu den so­unsere Schulden durch produktiven Besitz ausgeglichen werden. Die verfehlte Steuer- und Militärpolitik. Die Misstimmung soll genannten Genüssen. Man sollte nun denken, daß den Reisenden Wir besigen an Bevölkerung 14 Millionen mehr als Frankreich , herrühren von dem Mangel an Selbstverleugnung. Der Mittel- der vierten Klasse der Aufenthalt im Waggon nicht noch un­da können wir nicht sagen, daß wir an der Grenze unserer stand hat Selbstverleugnung genug geübt, wenn bei ihm Miß- bequemer gemacht würde, als er so wie so schon ist. Wir sind Leistungsfähigkeit angekommen sind. Wenn im Reichstage große Stimmung vorhanden ist, so liegt das daran, daß es ihm schwer jedoch eines anderen belehrt worden. Einer unserer Leser, der Parteien oder gar eine Mehrheit des Reichstages fich findet, wird, seine Selbständigkeit zu bewahren. Würden die Steuer- häufig den Ostbahnzug benutzt, theilt uns mit, daß vor allem des welche das Uebergewicht Deutschlands über die Franzosen nicht vorlagen angenommen, so würde die Mißstimmung sich sehr Sonnabends die Wagen vierter Klasse des um 7 Uhr Abends zur Geltung bringen wollen, dann werden die Franzosen die erheblich vermehren. Wir müssen uns auch dagegen verwahren, vom Schlesischen Bahnhof abgehenden Zuges in wahrhaft un­Empfindung nicht haben, daß wir entschlossen sind, das den daß untaugliche Personen zum Dienst genommen werden, daß erträglicher Weise überfüllt werden. Es sei nichts neues, daß Franzosen 1870 Abgenommene bis auf das Aeußerste zu ver- Fehler, welche früher untauglich machten, zu Schönheitsfehlern statt der zulässigen 34 Personen oft deren 50 in einen Wagen theidigen.( Zustimmung.) Die Franzosen werden niemals ver- gestempelt werden. Die neue Aushebungsmethode hat gute gepackt würden, sogar auf den Plattformen stünden dann gessen, daß wir ihnen Elfaß- Lothringen abgenommen haben, sie Früchte auf dem Papier gebracht, es ist aber nur gut, daß diese Passagiere. Beschwerden schienen nichts zu nüßen. Einen würden niemals die Siege von Sedan, Metz und Paris ver- Tauglichen nicht uns hier vorgestellt zu werden brauchen. Arbeiter, der sich geweigert habe, ein derart überfülltes Koupee gessen, diese Siege, die niemals erlebt sind seit den babylonischen( Heiterkeit.) Welche Mehrbelastung der Familien wird eintreten zu betreten, fei von dem dienstthuenden Beamten einfach ge­und affyrischen Siegen, welche ganze Völker unterjochten.( Buruf durch die Vermehrung der eingezogenen Mannschaften. Die Re- antwortet worden:" Dann werden Sie überhaupt nicht be­Liebknecht's: Jena Jena , wo die preußische Armee allerdings gierung mußte den Widerstand voraussehen, welcher jetzt der fördert!" Der Ansicht unseres Gewährsmannes nach müſſe man, von dem größten Feldherrn des Jahrhunderts geschlagen wurde, Vorlage entgegentritt. Die Mehrheiten waren früher vorhanden, wenn man feinen Sonderzug einstellen wolle, mindestens 6 Wagen tann doch nicht verglichen werden mit diesen Siegen, um der Regierung entgegenzutreten, aber die Mehrheiten traten vierter Klasse dem Zuge anhängen. Uns düntt, daß ganz ab infolge deren eine ganze Völkerwanderung von gefangenen der Regierung nicht entgegen. Die Mehrheit gegen die Vorlage gesehen von der Rücksicht auf die so wie so in der vierten Klaffe Generalen und Soldaten nach Deutschland gebracht wurden. war vorhanden im Reichstage und zwar urkundlich bescheinigt gar nicht vorhandene Bequemlichkeit schon sanitäre Gründe die ( Bustimmung.) Einem solchen Gegner gegenüber darf man nicht in dem Beschluß von 1890. Eine Freude hat kein Mensch an Eisenbahnverwaltung veranlassen sollten, eine Ueberfüllung der unterlassen, seine Ueberlegenheit vollständig zur Geltung zu der Auflösung, außer den Sozialdemokraten, den geborenen Agi- Wagen aufs strengste zu vermeiden. Welche schlimmen Folgen bringen. Ich muß bedauern, daß die Parlamente die Be- tatoren. Aber wir sind hierher geschickt worden, um neue ein derartiger Uebelstand namentlich in den heißen Sommer­deutung, die ihnen zukommen sollte, nicht vollständig aufrecht Steuern zu verhindern, man erwartet von uns mehr Wider- monaten mit fich bringen kann, braucht nicht erst näher aus. erhalten haben. Dazu hat beigetragen die Bersplitterung der standskraft als von früheren Reichstagen( Zustimmung links). einandergesetzt zu werden. Parteien. Eine Körperschaft wie der Deutsche Reichstag müßte Der Reichstanzler sieht in seiner Vorlage den doch einen nachhaltigen Willen haben.( Sehr richtig! links.) tarismus nicht, weil er vor Lauter Bäumen den Wald Eigenartige Verhältnisse herrschen in dem Vorort Südende­Dieser nachhaltige Wille besteht nicht in dem Willen der einzel- nicht sieht. Vorlage spricht ein foldati- Lantwig in bezug auf die Bestellung von Postsendungen. Gin nen Parteien, sondern er besteht darin, daß eine nachhaltige fcher, eigenwilliger, einseitiger Geist, ben die Bevölkerung Theil des weit ausgedehnten Ortes grenzt an Lichterfelde und Mehrheit vorhanden ist, welche der Regierung gegenübertritt. Wo nicht zu tragen gewillt ist.( Buftimmung links.) In bezug auf wird auch von den dortigen Bostämtern versorgt. Trifft es sich ist eine solche feste Mehrheit? Es giebt Mehrheiten von heute alle unsere Wünsche bezüglich der Militärverwaltung, in bezug nun, daß ein Bewohner von Lanfwiß, der zu dem Lichterfelder auf morgen; es giebt drei Mehrbeiten, aber welchen Bestand auf das Gerichtsverfahren u. s. w. find wir abgewiesen oder Bestellbezirk gehört, eine nach Lantwit adrefsirte Sendung er haben sie, welchen einheitlichen Willen? Kann daraus eine dilatorisch behandelt worden. In bezug auf die zweijährige halten soll, so geht diese zunächst nach Südende, von dort aber große Störperschaft Kraft entnehmen für eine dauernde Haltung?! Dienstzeit tommt man uns entgegen, aber man verlangt einen mit dem entsprechenden Vermerk nach Berlin zurück und von hier Ginem solchen Konglomerat verschiedener Parteigruppen gegen: Kaufpreis, den zu bezahlen das Bolt und der Reichstag sich erst wieder nach Lichterfelde . Solche Verspätungen aber werden über wird die Regierung immer das Uebergewicht haben. Damit weigert. Wenn wir in einem wirklich fonftitutionellen Staate schwer empfunden.

Aus der

Mili