Paris , 12. Dltober. Wie der„ Agence Havas" über Cerbere Nationalliberale Bescheidenheit. fondern ist für die Konservativen und Bauernbündler ein- 1 getreten, denen es auf diese Weise vier Mandate zuzuschanzen gemeldet wird, soll Ferrer, falls nicht ein Gegenbefehl ergeht, am Nachdem der Bülow- Block durch den Schnapsblod abgelöst vermochte. Nach dem badischen Wahlgesetz kommt, wenn im Mittwochabend erschossen werden. worden, schien es als selbstverständlich, daß aus der neuen Mehrheit ersten Wahlgang keiner der Kandidaten Paris , 12. Oftober. Zu der Tatsache, daß im Prozeß Ferrer auch das neue Reichstagspräsidium gebildet werde. Mancher freute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhalten hat, jeder, die Beugenaussagen und die Erklärungen Ferrers vor dem Antrage fich schon auf das Trifolium Stolberg Spahn- 2attmann. der mindestens 15 Proz. Stimmen auf sich vereinigte, des Staatsanwalts nach den Brotokollen der Voruntersuchung einfach Inzwischen haben aber konservative Blätter durchblicken lassen, daß die in die Stichwahl. Das Zentrum befürchtet nun offenbar, daß bei der herrschenden Stimmung die Ston- berlesen wurden, meldet die„ Agence Savas" aus Madrid , daß dieses konservative Fraktion die Nationalliberalen nicht gern vom Präsidium servativen wenig Aussicht haben, die vorgeschriebenen 15 Broz. Berfahren gefezmäßig ist und in allen dem Prozeß Ferrer gleichen ausschließen möchte. In den Kreisen, in denen man auf politisches Ehrzu erreichen und seine Stichwahlhilfe daher zu spät kommen Fällen beobachtet wird. dürfte. Der Verzicht des Zentrums auf eigene Kandidaten in diesen Kreisen entspringt also der Sorge, die Konservativen könnten für die Stichwahl ausfallen.
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Kronau, der
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Im Kreise Wiesloch Bruchsal , wo bei der letzten Wahl der Zentrumskandidat Freiherr v. Mengingen mit 78 Proz. der abgegebenen Stimmen siegte, propagieren unzufriedene Zentrumsanhänger mit geheimer und offener nationalliberaler Hilfe die Kandidatur des Bürger- Der Ausfall der Reichstagscrfahwahl in Koburg hat in meisters Hillenbrand ver- ben liberalen wie konservativen Kreisen blasses Entsetzen spricht, im Falle seiner Wahl sich keiner Fraktion hervorgerufen. Noch bis in die letzten Tage verkündete die anzuschließen. Sun, er wird sicherlich nicht in die Lage nationalliberale Presse, daß die Chancen für ihren Kandidaten tommen, sich über seine Fraktionsstellung im Landtag entscheiden zu müssen. Dafür ist die Drganisation des Zentrums im Koburger Wahlkreise ausgezeichnet ständen und nun Ist doch die Gesamtstimmenzahl des zu fest gefügt, wie ein ähnlicher Vorgang vor vier Jahren dieses Resultat! gezeigt hat. Im Kreise Tauberbischofsheim wollte nationalliberalen und freisinnigen Kandidaten, die sich Damals der bisherige Zentrumsvertreter, Professor Söhler, bei den Hottentottenwahlen des Jahres 1907 sich von dem Benefiziaten Dr. Schifer nicht verdrängen 8565 stellte, auf 6501, also um mehr als 2000 Stimmen, laffen. Der offizielle Zentrumskandidat aber wurde mit gefallen, während zugleich die Zahl der sozialdemokratischen 89 Proz. aller abgegebenen Stimmen gewählt. Jetzt ist die Stimmen von 4306 auf 6185, um fast 1900 stieg. Das ist Lage des Zentrums allerdings viel schlechter, und da im ein Erfolg der Sozialdemokratie, den selbst die Pessimisten im Wieslocher Streise starke Tabakindustrie vorhanden ist, so wird liberalen Lager nicht erwartet hatten. Darüber, wodurch die schwarze Partei sicherlich einen erheblichen StimmenAber das dürfte viel mehr der Sozial- dieses für die bürgerlichen Parteien so ungünstige Resultat rüdgang erleiden. demokratie zugute kommen als dem wilden" Zentrums- hervorgerufen ist, sind sich allerdings die liberalen Blätter nicht einig.
Kandidaten.
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Die konservative Presse schiebt der„ maßlosen Heze" der Liberalen gegen die Reichsfinanzreform die Schuld zu. Wie bei der Ersakwahl in Stollberg - Schneeberg schreibt auch jetzt wieder Deutsche Tagesztg.":
In Karlsruhe hat das Zentrum gleichfalls auf die Aufstellung eigener Standidaten verzichtet und unterstützt die von Mittelparteilern aufgestellten Kandidaten. In dem westlichen Wahlkreis haben aber bereits drei Herren, die als die Kandidaten aufgestellt wurden, abgelehnt, weil sie gemerkt hatten, daß hinter der ganzen Mittelstandsbewegung die Drahtzieher des Zenirums standen. Jezt glauben sie in dem Bureauassistenten der Eisenbahner- Krankenkasse, V. Keller, einen geeigneten Durchfallskandidaten gefunden zu haben. Die Stadt Karlsruhe stellt vier Abgeordnete, die SozialdemoIratie hatte zwei Mandate, die Nationalliberalen und die Freifinnigen hatten je ein Mandat inne. Die Mittelständler werden auch mit Zentrumshilfe keine Geschäfte macheit. Die Zeiten sind vorbei.
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Von dieser Verhegung profitiert, wie wir schon oft gefagt haben und wie auch hier wieder bewiesen wird, lediglich die am weitesten linksstehende, die radikalste Partei. Wenn die Liberalen ihre verhezzende Tätigkeit auch jetzt noch weiter fortsetzen und das gegen nichts getan wird, dann werden wir in Halle und in Landsberg dasselbe erleben, wie jetzt in Koburg und in StollbergSchneeberg."
Die" Post" hält den Liberalen vor, daß ihre Heze gegen die Reichsfinanzreform sie selbst am meisten schädigen müsse. Das Blatt fleht die Parteien an:" Es ist wahrhaftig hohe Zeit, daß die bürgerlichen Parteien sich auf sich selbst und ihre vaterländische Gesinnung wieder besinnen und sich aur gemeinsamen Abwehr gegen die sozialdemokratische Hochflut vereinigen." Dagegen meint die Voss. 8tg.":
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gefühl hält, betrachtete man es als ſelbſtverſtändlich, daß die
Nationalliberalen den Sitz des dritten Bizepräsidenten zurückweisen würden; in nationalliberalen Kreisen jedoch ist man anderer Meinung. Dem Hamburger Korrespondent" wird von nationalliberaler Seite in bezug auf die Präsidentenfrage geschrieben: Es sei nicht gut einzusehen, warum die Nationalliberalen das Anfinnen, die dritte Präsidentenstelle einzunehmen, mit Entrüstung von sich weisen müßten:
Der Opposition angehören und sich an der Leitung der Reichstagsgeschäfte beteiligen, ist durchaus kein Widerspruch. Wir haben eben nicht das parlamentarische Regime, das alle Bläge durch die Mehrheit besetzen läßt. Das englische Schema Unser System paist nicht auf uns. ist weit fom plizierter. Eine Präsidialstelle sichert der Partei, die sie inne hat, immerhin eine gewisse Einflußsphäre. Und wenn man überhaupt mitzuarbeiten gewillt ist, so sollte man fich feinen Vorteil ber
entgehen lassen, der durchaus nicht zu einem Opfer en morteil
zeugung verpflichtet. Die rein negative Opposition um der Oppos fition willen, die sich freiwillig ihres Einflusses begibt, ist unpolitisch. Man darf sich durch Anwendung eines falschen Schemas nicht zu Konstruktionen drängen lassen, die geistreich und ver führerisch scheinen mögen, aber fachlich unhaltbar find." Die ehemaligen freisinnigen Blockgenossen der Nationalliberalen find also wieder in ihrer Wertschätzung der Nationalliberalen enttäuscht worden. Die Herren Nationalliberalen werden nicht so unpolitsch" sein, auch nicht geistreich genug, um das falsche oppositionelle Schema zur Anwendung zu bringen, wenn der Kampf um den bisher freisinnig besetzten, dritten Vizepräsidentenposten entbrennt; fie werden ruhig nehmen, was ihnen von den Konservativen als Gnadenbrocken zugeschoben wird und vielleicht gar darin noch das Unterpfand für künftige neue Blockbündnisse mit den Junkern sehen. Vertrauensvotum für Oriola!
Der nationalliberale Abgeordnete Graf Driola, der feiner Haltung zur Erbschaftssteuer wegen aus der nationalliberalen Reichstagsfraktion ausscheiden mußte, hat am Sonntag in seinem Kreise in einer Versammlung eine zweistündige Nede gehalten. Die Versammlung sprach ihm einmütig ihr Vertrauen aus!
Die Hehl zu Herrnsheim und Driola dürften denen um Baffermann noch schwer zu schaffen machen.
Wieder ist ein ostpreußischer Gutsbesitzer, der seinen Bandarbeiter erschlagen hat, von bürgerlichen Geschworenen, die zum Teil selbst Gutsbesizer sind, freigesprochen worden. Es handelt sich um folgenden Vorfall:
bis Der Instmann Tonkel, der beim Gatsbesitzer Stoll bei Seidenburg tätig war, hatte im Winter zu wenig Deputat erhalten. Seint 16 Jahre alter Sohn wollte seinen Bater hierfür schables halten, indem er forderte den jungen Menschen auf, die Gerste zurückzugeben. Dieser fagte aber zu dem Inspektor:" Wenn Sie betrügen, so kann id) stehlen." Darauf erhielt der junge Mann von Gnaß eine Ohrfeige. Das bemerkte sein Vater, der nun auf den Inspektor losgehen wollte, von diesent aber einige Stockhiebe erhielt. Dann Holte der Inspektor den Gutsbefizer Stoll. Beide bewaffneten sich mit dicen eichenen Stöden und gingen zum Stall, wo ihnen der alte Tonkel
„ Das Wahlergebnis vom Montag ist bebeutungsvoll für die Stimmung der Wähler im Lande: Die Haltung des Zentrums und der Konservativen bei der Reichssteuervermehrung hat den dem Gutsbesitzer 4 Kilogramm Gerste wegnahm. Der Inspektor Gnaß Sozialdemokraten wieder Scharen von Mitläufern zugeführt, die, ohne der sozialdemokratischen Partei sich zuzurechnen, durch Abgabe eines sozialdemokratischen Stimmzettels am fräftigsten ihrem Unmut Ausdruck geben zu fönnen glauben."
Die spanische Regierung sept unbefümmert um den Einspruch der Gebildeten aller Nationen ihren Rachefeldzug im Dienste bes spanischen Klerus fort. Die Ueberführung Ferrers nach der bei Barcelona gelegenen Bergfesting Montjuich ist in der Montagnacht erfolgt. Der Gefängniswärter sagte ihm, der Nichter wolle ihn sprechen. Ferrer warf sich schnell in seine Kleider, weil er glaubte, es handle fich um eine Bernehmung, und zog in der Gile nichi einmal Strümpfe an, da er erwartete, rasch wieder in seine Belle zurüdgebracht zu werden. Aber als er die Treppe zum ge wöhnlichen Verhörszimmer hinaufgehen wollte, hielt ihn der Wärter In einem Punkt sind sich jedoch die Blätter aller im an und sagte ihm, heute ginge der Weg zum Sigungssaale. Sie Koburger Wahlkreise in Betracht kommenden bürgerlichen tamen an eine Gittertür, die zum Hofe führte. Auf diesem stand Parteien einig: darin, daß nun der gesamte Ordnungsbrei mit einer Forfe entgegenkam. Stoll schlug dem Instmann die Forke ein Wagen, der von Gendarmen umringt war. Ferrer begriff, daß bei der Stichwahl für den nationalliberalen Kandidaten ein- aus der Hand und verfekte ihm mit dem eichenen Snüppel einige er fortgebracht werden solle; er erbleichte und blieb stehen. Der treten muß. Sie alle, von der Kreuz- 8tg." bis zur wuchtige Hiebe über den Kopf. Tonkel verließ blutend den Stall Hauptmann des Wachtdienstes näherte sich ihm und sagte be- Voff. 3tg.", fordern, daß jekt der Hader zwischen den und starb nach drei Stunden.
ruhigend:„ Wir wollen Sie nur in ein anderes Gefängnis bringen." bürgerlichen Parteien schweigt, damit bei der Stichwahl nicht Trogdem von Notwehr feine Rede sein fann der Staats Ferrer faßte fich und erwiderte:" Mir ist alles gleich". Mit Handbürgerlichen schellen gefesselt wurde er durch die Straßen esfortiert, auf denen das Stoburger Mandat in unsere Hände fällt.
bernommen.
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Zentrumsmanier.
Die anwalt selbst ist nicht dieser Ansicht gewesen, da er Anklage gegen Militärpatrouillen den Wachtdienst versahen. Montag vormittag Boii. 8tg." erklärt: Pflicht der bürgerlichen Wähler den Gutsbefizer und Inspektor erhoben hatte, wurde der Gutsbefizer fandte der Direktor das Ferrer gehörige Geld nach Montjuicy. Es ist es, alles daran zu setzen, daß diese Hoffnung vom Schwurgericht in Allenstein freigesprochen und nur der Inspektor wird erzählt, daß Ferrer Sonnabend früh um acht uhr, vernichtet wird. Von den freisinnigen Wählern besonders wurde zu sechs Monaten Gefängnis wegen gefährlicher Störperberlegung berurteilt. Von der Strafe wurden ihm drei Monate nach anderen schon Mittwoch abend, erfchoffen werden soll. darf und muß erwartet werden, daß sie in der Stichwahl Untersuchungshaft angerechnet. Der Gutsbesizer wurde gar nicht Nach der Mitteilung der Daily News" bestand der Kriegs- Mann für Mann für den nationalliberalen Kandidaten verhaftet. gerichtshof, der Ferrer verurteilte, aus dem Präsidenten Obersten Dr. Duard stimmen." Und selbst die Bost" meint pathetisch: Lacale, sechs Kapitänen als Beisigern und einem Beisiger- Stell- Es ist Ehrensache aller bürgerlichen Wähler, dafür zu sorgen, bertreter. Die öffentliche Anklage wurde von Kapitän Rafales ver baß bei der Stichwahl dieser Vorsprung nicht verloren wird Bei den reichsländischen Bezirkswahlen geriet in Bergtreten. Zeugen wurden, wie das beim Kriegsgericht üblich ist, nicht und damit auch dieser Wahlkreis an die Sozialdemokraten bieten im Kanton Wasselnheim ein Anhänger der Doch die Regierung begnügt sich nicht, Ferrer dem Nacheburst übergeht, insbesondere von den linksliberalen Wählern, deren Liberalen mit einem Anhänger des Zentrums in Wortwechsel. Der Liberale wurde von seinem Gegner zu Boden gedes spanischen Mönchstums zu opfern; sie hat nach russischem Rezept Kandidat bei der Stichwahl ausfällt." auch den Offizier, den Ferrer fich als Verteidiger vor dem Kriegs- Es ist sicher, daß die sogen. Ordnungsparteien nach diesem worfen und starb an den Folgen dieses Sturzes! Der gericht erwählt hatte und der feinen Klienten mit Geschid und Rezept Handeln und sich bei der Stichwahl zu gemeinsamem äter ist verhaftet. Das Zentrum übt auf seine Leute einen sehr., crziehEifer verteidigt haben soll, verhaften lassen allem Stampf gegen unsere Partei zusammenfinden werden. Um so lichen" Einfluß aus. Anschein nach, weil dieser Verteidiger, der Gentehauptmann Gal- energischer muß von uns die Gegenagitation betrieben werden. ceran, sich öffentlich mißbilligend über das gegen Ferrer befolgte Es gilt die kurze Zeit bis zum Stichwahltermin möglichst Gerichtsverfahren geäußert hat. Darin wird von der herrschenden auszunutzen. Der Wahlkreis Noburg muß erobert werden. fleritalen Clique eine Ueberschreitung der Ver Die Chancen find günstig. Der Steuerraubzug hat den teidigungsrechte erblidt. In verschiedenen Städten Frankreichs und Italiens fanden vor. Massen die Augen über das Wesen der kapitalistischen Parteien gestern und gestern Demonstrationsverfammlungen gegen die Ver- geöffnet. Die Agitation fällt auf guten Boden. urteilung Ferrers statt. In Paris hatte die sozialdemokratische Parteileitung der Seine zum Montagabend eine große VoltsZur Reichstagserfahwahl in Halle. bersammlung einberufen. Se mbat und Jaurès referierten. Der Termin für die Reichstagserfahwahl in Halle ist nun Jaurès sagte: Wir wissen nicht, ob unser Einspruch noch etwas helfen kann. endgültig festgesetzt worden und zwar auf den 26. November. Der Mann, den wir retten wollen, ist vielleicht schon unter den Der eigentliche Wahlkampf wird also noch ungefähr sechs Sugeln gefallen. Unsere Verwahrung wird indessen vielleicht Wochen dauern. Die Gegner werden zweifellos alles aufdazu beitragen, neue Verbrechen zu berhüten, die zu bieten, um die Wähler zu ihren Gunsten zu bearbeiten, aber begehen man fich vorbereitet. Zwischen den freiheitlich ges auch die sozialdemokratische Partei wird es an Agitations. Sie wollen ihren Schnaps trinken. den Opfern von sinnten Franzosen und Barcelona be arbeit nicht fehlen lassen.
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Reichsbank- Schneid. ail mod Vor einigen Tagen wurde in einer Berhandlung vor einem Disziplinargericht festgestellt, daß man bei der Reichsbank Wert darauf legt, daß die Beamten Reserveoffiziere find. Jeyt wird ein neuer Streich des Reichsbanfpräsidiums bekannt: Die Bantbeamten beabsichtigen einen Bertretertag abzuhalten, der in Dresden stattfinden und sich mit der in Aussicht stehenden GeShehaltsaufbesserung befassen sollte. Das Präsidium der Reichsbant hat nun an die Beamten der Reichsbank eine Warnung ergehen lassen, sich an diesem Vertretertag zu beteiligen, weil dort Angriffe auf die Reichsbehörden ausgesprochen werden könnten! Herr Havenstein, der neue Präsident der Reichsbant, scheint ein Meister des Terrorismus zu sein. daldad p
steht eine Gemeinbürgschaft. Was die spanische Regierung in Bu guterlegt hat man nun auch noch eine zweite bürgerFerrer treffen will, das ist der Geist der Aufklärung, der von der liche Kandidatur aufgestellt, nämlich eine Sonderkandidatur anderen Seite der Pyrenäen in Spanien eindringt. Die franzöder Handwerker. fische Regierung ist es, die, indem sie uns in das marollanische der Handwerker. In einer Versammlung, die am letzten Abenteuer ftürzte, die Kolonialbegehrlichkeit Spaniens wachrief Sonntag stattfand, wurde von den Handwerkern, die mit der Kandidatur Reimann nicht einverstanden sind, der Klempnerund den Brand von Barcelona entzündete." Rom , 12. Dktober.( Privatdepesche des, Vorwärts") meifter Karl Zweck in Halle zum Standidaten nominiert. Man Heute nachmittag fand hier eine Versammlung statt, die will offenbar auf eine Stichwahl hinwirken und in den Tagen zwischen Hauptwahl und engerer Wahl dem„ nationalen" Protest gegen die Verurteilung Ferrers einlegte. Die Ver- Standidaten Reimann Zugeständnisse in Handwerkerfragen entsammlung wies eine imposante Beteiligung auf. Birka reißen.-
30 000 Personen nahmen an dieser Rundgebung teil. Es Vertreter" des Bundes der technischen Angestellten für die Der Vorwärts" hatte unlängst gemeldet, daß sich ein herrschte allgemeine Arbeitsruhe; selbst die Droschken und Kandidatur Reimann ausgesprochen habe. Hierzu Straßenbahnen waren außer Betrieb. Außer sozialistischen wird uns von der Ortsgruppe Halle des Bundes der technischund republikanischen Rednern sprach der Universitätsprofessor industriellen Beamten mitgeteilt, daß dieser Bund jener MitSergi. Der„ Avanti" veranstaltete eine Ertraausgabe für teilung auf das entschiedenste widersprechen müsse. Der geFerrer. Militär war in ungeheurer Menge aufgeboten. Die Bestrebungen vollständig aus, so daß das Eintreten eines nannte Verband schließe nach seinen Sagungen parteipolitische spanische Gesandtschaft stand unter Kavallerie Bertreters des Bundes für einen bestimmten Kandidaten mit bewachung. Ernste Zwischenfälle sind nicht vorgekommen, den Statuten in Widerspruch gestanden haben würde. doch fanden zahlreiche Verhaftungen statt.
ein Auf Erteilung der Schnapstonzession flagte vor bem Bezirksausschuß in Arnsberg der Vorstand des Evangelischen Vereinshauses in Schalte( Westfalen ). Der läger führte in der Verhandlung u. a. aus:
Aufgabe der evangelischen Vereinshäuser sei es in erster Linie, ihren Besuchern heimische Räume zu schaffen, um die Leute den Gefahren der gewöhnlichen Wirtshäuser zu entziehen. Nu aber wollten die noch sehr rückständigen Arbeiter, die aus dem Diten tämen, tein Bier und auch kein Baffer trinken. Sie sagten steis, diese Getränke fönnten sie nicht vertragen; immer verlangten sie Schnaps und ihre Frauen einen füßen Likör. Erhalte man das Gewünschte nicht im Arbeiterverein, so gehe man, selbst in den Bausen der Vorträge, in die Nachbarfchaft, und so werde die Fürsorge der Vereinshäuser für diese Beute bereitelt. Nach den Versammirungen aber ströme erst recht alles in die Wirtschaften, in denen es Schnaps gebe, und dort hätten dann die Voltsverführer und Agitatoren gewonnenes Spiel. Es liege also im vaterländischen Interesse. wenn den evangelischen Vereinshäusern der Ausschaut von Schnaps und Likören gestattet werde.
Evangelischen Vereinshause wurde der Schnapsausschant gestattet.
Die Klage hatte denn auch den gewünschten Erfolg. Dem
Dieses Verlangen des christlichen Vereinshauses ist sehr bemertensivert in einer Zeit, da die Sozialdemokratie den Schnapsboytott erklärt hat. Die Junker aber werden den Segen der