Einzelbild herunterladen
 

Br. 241. 26. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Seite, 15. Oktober 1909.

ertvartet.

Partei- Angelegenheiten.

Freitag,

Recht, dort Plaz zu nehmen. Würden die Herren Gastwirte Unterschenkelbruch erlitten. Er wurde fofort nach dem Rudolf sich dazu bequemen, Kannenfaffee zu 50, 75 Pf. bis zu 1 M. zu Virchow- Krankenhause geschafft und dort verbunden. Sein Zustand verabreichen, würde das Publikum gut und gern auf das famose ist sehr bedenklich. Ein Arbeiter Franz Schmidt   hat leichtere Ver Kaffeekochen verzichten. Allerdings wäre das weniger bequem für legungen erlitten. Er wurde auf der nahen Unfallstation verbunden. den Wirt. Die Ursache des Unfalles ist noch nicht ermittelt worden. Wahr­

"

-

-

Ober- Schöneweide. Am Sonnabend, den 16. Oftober, abends 8 Uhr, findet bei Warneke eine Besprechung betr. der Landagitations­Dann die Bedürfnisanstalten!- Starrender Schmutz, woran scheinlich ist die Verbindung des Boces nicht vorschrifsmäßig ges tour am 17. Oftober statt. Die in Betracht kommenden Genossen die Gäste allerdings allerdings nicht immer schuldlos find; die wesen oder hat sich durch die fortwährende Benutzung gelockert. wollen sich dort einfinden. Bissoirs ohne Wasserspülung, überlaufendes Tonnensystem". Wen die Schuld an dem Unfall trifft, muß erst die Unter­Grünau. Der hiesige Wahlverein begeht morgen Sonnabend, Von dort fließt das Bächlein weiter nach Hof und Garten, überall fuchung ergeben. den 16. Oktober, im Lokal des Genossen Duchaufour, Köpenicker  - feinen üblen Geruch verbreitend. Die primitive Art, wie die Ab­straße 78, sein 17. Stiftungsfest. Ein reichhaltiges Unterhaltungsorte in der Regel in den Sommerlokalen angelegt sind, zeigt am 1 1hr am Spandauer Berg zugetragen. Auf den Straßenbahn Ein folgenschwerer Unglücksfall hat sich gestern nachmittag gegen programm ist vorgesehen, weshalb das Komitee regen Besuch besten den Grad der Rücksichtslosigkeit, mit der viele Wirte das 1hr am Spandauer Berg zugetragen. Auf den Straßenbahn­Berliner Sonntagspublikum einschätzen. schienen fuhr ein mit eisernen Trägern beladener Wagen der Firma In den Winkeln, Bossen. Wir machen die Parteigenossen darauf aufmerksam, daß an den Zäunen, selbst an den Wegen Abfall, Schmutzhaufen, zazeci den Berg hinunter und geriet auf den Schienen ins Nollen. am Sonnabend, den 16. Ottober, abends 8 Uhr, im das zusammengefehrte Stullenpapier bom vorigen Sonntag, Hinter diesem Wagen kam ein Straßenbahnwagen. Der Kutscher wollte dem Straßenbahnwagen Platz machen und bog nach links aus. Lokale des Genossen P. Kurzner die öffentliche Versamm- wadelige Tische und Stühle, an denen man sich die Kleider zer- Die Folge war, daß beide Wagen zusammenstießen und der Last­I ung stattfindet. Thema:" Warum müssen wir Sozialdemokraten reißt, im Frühjahr frischgestrichen und so reichlich, daß man wagen mit den Pferden quer über den Damm auf dem füdlichen in die Stadtverordnetenversanımlung senden?" Der Vorstand. darauf fleben bleibt. Von der meist mangelhaften Ventilation der Lichtenrade  . Am Sonnabend, den 16. Oktober, abends 81%, Uhr, inneren Lokale, der schlechten Beleuchtung von Lokal und Garten Bürgersteig so schnell vorwärts getrieben wurde, daß sich das rechts­findet in dem Lokale von Rudolf Deter der regelmäßige Bahl- wollen wir erst gar nicht sprechen. Freilich gibt es Ausnahmen und feitige Pferd auf der Spitze eines Baunes aufspießte. Die Feuers abend statt. Unterschiede. Manche Betriebe sind vortrefflich geleitet, aber alles vehr mußte auf polizeilichen Anruf das schwerverletzte Tier aus Der Kutscher des Lastwagens in allem muß sich der Berliner   Sonntagsausflügler recht viel ge= seiner qualvollen Lage befreien. Weißenfee. Am Sonntag, den 17. Oktober, findet eine Agita- fallen lassen Seine sprichwörtlich gewordene Gutmütigkeit und mußte infolge schwerer Kopfverlegungen sofort ärztliche Hilfe in An­tionstour statt. Diejenigen Genossen, welche sich hieran beteiligen, Geduld wird oft auf eine harte Probe gestellt. treffen sich früh 7 Uhr beim Genossen Roßkopf, König- Chaussee 38. Wegen eines großen Dachstuhlbrandes wurde die Feuerwehr in Waidmannsluft und Umgegend. Sonntag, den 17. Oktober, nach­Achtung, Kirchensteuer! Die Hauslisten der Gemeindebehörden der letzten Nacht um 11 Uhr nach der Behrenstraße 26, nahe der mittags 4 Uhr: Mitgliederversammlung für sämtliche Bezirksorte in Hohen- Neuendorf   im Lokale des Herrn Fähnrich, Stolper Str. 29 zur Aufnahme des Personenbestandes und im weiteren zu Zweden Friedrichstraße, gerufen. Als der 19. Bug dort ankam, stand der ( Feldschlößchen"). Tagesordnung: 1. Bericht vom Parteitag in der Steuereinschätzung sind wieder mal, wie alljährlich um diese Dachstuhl des Vorderhauses schon in großer Ausdehnung in Flammen. Leipzig  . Referent: Genosse Massa, Tegel  . 2. Vereinsangelegenheiten Beit, allen Haushaltungsvorständen durch die Hauswirte beziehungs- Brandmeister v. Bergen ließ sofort über die Treppen und eine große weise Hausverwalter zugegangen und sollen am heutigen 15. Oktober mechanische Leiter mit mehreren Schlauchleitungen kräftig Wasser ausgefüllt werden. Wir machen dabei ganz besonders auf jene geben. Nach mehrstündiger Tätigkeit konnte die Feuerwehr wieder Oranienburg  . Sonntag, den 17. Oftober, nachmittags 4 Uhr, Spalte aufmerksam, welche die Religionsangehörigkeit betrifft. Wer abrücken. Der Schaden ist bedeutend. Die Entstehungsursache im Lokale von Schumann, Schützenstr. 34: Wahlvereinsversammlung. aus der Kirche ausgeschieden ist, der trage dies dick und fett auf der konnte noch nicht ermittelt werden. Tagesordnung: 1. Berichterstattung vom Parteitage. Referent: Ge- ersten Seite der Liste ein, am besten noch unter Beifügung des Gestern früh um 3 Uhr erfolgte ein Alarm nach der Wein­nosse Brühl- Lichtenberg. 2. Bericht von der Kreisgeneral- Datums der gerichtlichen Austrittsbescheinigung und der Geschäfts- meisterstraße 9. Dort war Benzin auf offener Straße in einem bersammlung. 3. Aufstellung der Kandidaten zur Stadtverordneten- nummer. Es darf auch insbesondere nicht vergessen werden, aus Gully   explodiert. Zum Glück find Personen durch die Explosion wahl. 4. Abrechnung vom 3. Quartal. 5. Parteiangelegenheiten. welcher Kirchengemeinschaft, ob aus der evangelischen oder katholischen   nicht verlegt worden. Ueber die Entstehung der Explosion hat man Die Genossen von Germendorf   und Schmachtenhagen sind oder jüdischen, man ausgetreten ist. Auch genügt der Vermerk nur Vermutungen. hierzu besonders eingeladen. Die Bezirksleitung.

und Verschiedenes.

Berliner   Nachrichten.

In der Stadtverordnetenversammlung

spruch nehmen.

Vorort- Nachrichten.

nicht bloß beim Namen des Haushaltungsvorstandes, sondern er Straßensperrungen. Das Schöneberger Ufer von der Magde­muß bei allen Hausangehörigen, die der Kirche nicht mehr an- burger Straße bis zur Genthiner Straße wird behufs Unpflasterung gehören, wiederholt werden. Bekanntlich werden die Angaben der vom 14. b. Mts. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter ge­Religionsangehörigkeit der Einschätzung zur Kirchensteuer zugrunde sperrt. Die am 18. v. Mts. angeordnete Sperrung des Nordufers gelegt. Wird daher die Liste richtig ausgefüllt, so haben die Be- von der Buchstraße bis zur Föhrer Straße und der einen Hälfte hörden nachher wenigstens nicht die Entschuldigung, daß ihnen der der Föhrer Straße zwischen dem Nordufer und der Buchstraße wird Kirchenaustritt unbekannt geblieben sei. Man sollte ja annehmen, hierdurch auf den Teil des Nordufers von der Föhrer Straße bis kam es gestern wieder mal zu einer Aussprache über die oft daß die einfache Bezeichnung als Diffident" genügt. Angesichts der zur Sylter Straße( unter Ausschluß der Kreuzungen mit diesen beklagte Markthallen misere. Der Magistrat ersuchte genügiam festgenagelten Praktiken der Steuerbehörde muß man aber, Straßen) und auf die gesamte Breite der Föhrer Straße zwischen die Stadtverordneten um ihre Zustimmung zu seinem Ent- um Belästigungen möglichst zu entgehen, noch deutlicher werden. dem Nordufer und der Buchstraße( unter Ausschluß des Krenzungs­schluß, die Markthalle in der Zimmer under erst im Jahre 1909 ausgetreten ist, muß ja leider für das Jahr punktes Föhrer Straße- Buchstraße) ausgedehnt. 1910 noch Kirchensteuer bezahlen. Trotzdem ist ein genauer Austritts­Mauerstraße zu schließen. Hiergegen wurde nichts vermerk erforderlich. eingewendet, diese Maßregel ist ja lange genug erwogen worden und läßt sich leider nicht umgehen. Eine Erörterung zu melden weiß, hat sich hier in Berlin   ein Bund christlicher Ein Bund christlicher Polizeibeamter. Wie die Leipziger 8tg." knüpfte sich aber an die Anfrage des Stadtv. Jako bi, wie Bolizeibeamter gebildet, der dem Internationalen Verbande christ­Jakobi, melden weiß, hat sich hier in Berlin   ein Bund christlicher es denn um das Projett einer neuen Engros- licher Polizeibeamter angeschlossen ist und dessen Devise lautet: Lichtenberg  . Markthalle stehe. Die Frage ist allerdings sehr nötig an- Durch Gottes Macht bewahrt." Nach der Bundesregel wird in den Nun kommt auch am hiesigen Drte der Aufmarsch der Parteien gesichts der skandalösen Zustände, die in und vor den Markt- Bund aufgenommen jeder Polizeibeamte, der von Herzen glaubt und zu dem bevorstehenden Kommunalwahlkampf zustande. Die bürger­Hallen an der Staiser Wilhelm- und Neuen Friedrichstraße mit dem Munde bekennt, daß Jesus Christus   fein Herr sei, und der lichen Gruppen haben bereits die Verteilung der Mandate an ihre Herrschen. Die Antwort des Stadtrats Venzky ließ er- entschlossen ist, ihm in Werk und Wandel nachzufolgen." Mit tennen, daß im Magistrat auch jetzt noch keine rechte Neigung Politik habe der Bund nichts zu tun; er stehe lediglich auf dem Getreuen vollzogen. Die vom Bürgerverein aufgerufenen diversen Boden der heiligen Schrift unter Vermeidung aller fonfessionellen Grundbesigervereine haben Wahlkomitees ernannt. In trauter Ge­vorhanden ist, die längst erforderlich gewordene neue Engros- Streitigkeiten oder Betonung dogmatischer Unterschiede." Wenn meinschaft mit diesen werden die Beamtenvereinter und die Bürger­Markthalle auf dem Terrain zu erbauen, das im Nordosten nächstens wieder der Polizeisäbel oder der Gummischlauch arbeitet", vereinler ein Wahlkomitee bilden, das an Zahl die der Wähler der der Stadt an der Landsberger Allee   schon vor Jahren zu wird dies wohl unter den Klängen eines Lobgesanges geschehen. Erstklassigen wohl übertreffen dürfte. Es haben nämlich nach Aus­diesem Zweck erworben worden ist und noch immer seiner Verwendung harrt. Genosse Hinge erinnerte daran, daß Königstor eine größere Verkehrsstörung herbeigeführt. Durch einen verunglückten Automobilzug wurde gestern am weis der Bürgerliste 93 Wähler" der ersten Klasse fünf Stadt­Ein aus verordnete auf sechs Jahre zu wählen! Damit aber auch die Versammlung sich mit großer Mehrheit für dieses Terrain einem Führer- und fünf Anhängewagen bestehender Lastenzug der jeder der 93 seinen Einfluß ganz einfeßen kann, wählt ausgesprochen und das vom Magistrat vorgelegte Paulstraßen- Freibahn- Betriebsgesellschaft fuhr die ziemlich steile Friedenstraße die erste Abteilung in einem Wahlbezirk; also jeder Projett abgelehnt hat. Der Magistrat habe hier, zum Schaden am Königstor hinauf, als plößlich die Kuppelung zwischen dem der 93 nimmt an der Wahl von fünf Stadtverordneten teil. des Markthallenverkehrs und der Bevölkerung, eine höchst zweiten und dritten Anhängewagen riß und die drei letzten Wagen Daß die 93 Wähler von Geldsacksgnaden das Komitee der ver­verwerfliche Verschleppungspolitit getrieben. In zurückroften. Sie kamen aber bald durch die selbsttätige Bremse einigten Mieter und Hausbesizer oder deren Hilfstruppen nicht erst der weiteren Debatte ergriff Herr Venzky noch zweimal zum Stehen und versperrten die Fahrbahn zwischen dem Prenzlauer in Aktion treten ließen, versteht sich von selbst, sintemalen es noch das Wort, um den Magistrat gegen die Vorwürfe zu ver- und Königstor. Es dauerte längere Zeit, bis eine Notkuppelung anim legten Augenblick möglich wurde, einen Bankapfel" aus der teidigen, die ihm auch von den Rednern der Mehrheits- dem zerrissenen Zuge vorgenommen werden und dieser dann weiter im letzten Augenblick möglich wurde, einen" Bankapfel" aus der fahren konnte. Welt zu schaffen. Hatte da einer der Erkorenen der ersten Klasse, fraktionen gemacht wurden. Viel Erfolg hatte er nicht damit,

daß die Pläne schon fertig" seien."

"

auch nicht mit der schließlich von ihm abgegebenen Erklärung, Kommunalwahlbezirf zu den übrigen standidaturen hinzugekommen, unvorsichtigkeit begangen und fich für die Uebertragung des Reichs­Eine demokratische Stadtverordnetenkandidatur ist im zweiten Herr Fabrikbefizer Hirsch, in der Stadtverordnetenversammlung die tagswahlrechts auf die Kommunalwahlen ausgesprochen. Das Auf eine Anfrage, die aus Anlaß der Vorlegung des und zwar in der Person des Justizrats Bieber. Der bisherige Vertreter des Bezirks ist der freisinnige Stadt- Schielen" nach der Sozialdemokratie führte einen Sturm im Wasser­Jahresabschlusses des Vichmarktes, Schlachthofes usw. an den verordnete Hotelbefizer Leis. Es bewerben sich somit 4 Kandidaten glase herbei! Die Gefahr erkennend, sprach Herr Hirsch gelassen Magistrat gerichtet wurde, konnte dieser eine forschere Antwort um das Mandat. eine veritable Abbitte vor dem Forum des Bürgervereins. Das geben. Stadtv. Rosenow wies hin auf die von der Einen Dummenjungenstreich verübten am Mittwoch mehrere An- Komitee sicherte ihm nun sein Mandat. In der zweiten Wähler. Kommunalen Praxis" gebrachte Mitteilung, daß in der Fleisch vernichtungsanstalt Rüdnih unregel- gestellte. Anläßlich der Hochzeit eines bei der Firma Moosdorf Klasse, die 1844 Wähler aufweist, fämpfen" die verschiedenen mäßigteiten vorgekommen feien, so daß konfisziertes u. Hochhäusler Angestellten erließen gute Freunde" in der Interessengruppen gegen die Vorschußbank pardon- um die Fleisch in den Verkehr gelangen konnte. Stadtrat Morgenpost" eine Annonce, nach der mehrere Laufburschen bei Gunst der Wähler. Hier sind fechs Mandate in drei Wahlbezirken Fisch bed, der offensichtlich sich diese Anfrage bestellt hatte, hohem Lohn verlangt wurden, und gaben als Adresse die Wohnung zu verteilen, und es wird sich zeigen müssen, inwieweit ein lleber um auch mal als" großer Mann" dastehen zu können, gab des Neuvermählten an, um ihn in seiner Ruhe zu stören. In der einkommen zwischen den Interessengruppen möglich ist. Wehe dem, die Antwort, es handele sich um viel harmlosere Vorkomm- Tat erschienen auch am Morgen eine ganze Anzahl älterer und der gegen den Stachel ledt! nisse. Davon fönne keine Rede sein, daß konfisziertes Fleisch jüngerer Leute in dem Glauben, Arbeit zu erhalten, mußten aber wieder in den Verkehr gelangt sei, das sei weiter nichts als zu ihrer Enttäuschung erfahren, daß sie und selbst der angebliche eine müßige willfürliche Kombination. Herr Rosenow er- Arbeitgeber genarrt worden waren. Mancher von den Bewerbern flärte sich für befriedigt, noch mehr schien es Herr Fischbeck zu mag ben letzten Groschen verfahren haben, weil er glaubte, Ve­schäftigung zu erhalten. Es ist eine Infamie, in solcher Weise mit den Arbeitslosen zu spielen.

sein.

Die Arbeiterbewegung in Amerika  

Wenn die Kinder allein bleiben müssen, weil die Mutter auf lautet das Thema, über das der amerikanische   Genoffe Berger Arbeit geht. Die Frau des Arbeiters Heuer aus der Stockholmer  heute Freitag im Gewerkschaftshause sprechen wird. Straße 2, die Zeitungen austrägt, mußte vorgestern nachmittag um Die deutsche Arbeiterschaft hat in der letzten Zeit für die 5 Uhr weggehen und ließ ihre 6 und 4 Jahre alten Töchter Verhältnisse, unter denen das Proletariat jenseits des Ozeans Franziska und Klara allein in der im vierten Stock des Seiten lebt und arbeitet, starkes Interesse bekundet. Wir meinen, daß flügels gelegenen Wohnung zurück. Als nun auf dem Hofe Kinder die Arbeiterschaft Berlins   sich die Gelegenheit nicht entgehen aus dem Hause spielten, stieg die kleine Klara auf einen Stuhl lassen wird, über das interessante und aktuelle Thema ans be- öffnete das Fenster und lehnte sich hinaus, um ihnen zuzusehen. Hierbei verlor sie das Gleichgewicht und stürzte auf den asphaltierten rufenem Munde neue und anregende Tatsachen zu erfahren. Hof hinab. Der Verwalter des Hauses brachte die Verunglückte mit einem Kinderwagen sofort zu einem Arzt und dann nach dem Kinder­frankenhause in der Reinickendorfer Straße. Dort starb sie im Laufe der Nacht an den Folgen eines Schädelbruchs.

Für die Berliner   gut genug!

"

27

-

Die dritte Wählerklasse, die nach der Bürgerliste 11 075 Wähler aufweist, hat in fünf Bezirken je einen Stadtverordneten zu wählen. Hier finden nun die Bürgervereinler" neben den Grundbesizern, den Beamten auch noch als neue Hilfstruppe die katholische Partei" und den Neichsverband zur Verleumdung der Sozialdemokratie unter der Firma Nationaler Arbeiterverein"! Die Katholiken be­gründen ihr Erscheinen auf dem Kriegspfade mit dem Verlangen nach Parität bei Aufwendungen zu kirchlichen Zwecken, die nationalen Arbeiter" mit ja weil sie nationale" Arbeiter feien! Bon all diesen Gegnern der Sozialdemokratie darf man natürlich keinen offenen und ehrlichen Wahlkampf erwarten, einen solchen führt nur die Sozialdemokratie. Sie allein ist es ja auch, die den Kampf für das Allgemeinwohl und gegen Sonderinteressen und Cliquen wirtschaft im Stadtparlament führt. Wilmersdorf  .

-

In der Stadtverordnetenversammlung von Wilmersdorf   gab es am 13. Oktober abermals so etwas wie eine sozialpolitische De hatte. Wie erinnerlich sein wird, hatte die Versammlung in ihrer borigen Situng einen Magistratsantrag, der die Forderung von 4000 M. als Nachbewilligung für die Tuberkulosen für­sorge enthielt, an den Rechnungsprüfungsausschuß verwiesen, und zwar in der Besorgnis, daß der Magistrat bei der Verwirtschaftung der für diese Zwede im Etat vorgesehenen Summe sich Uebergriffe habe zuschulden kommen laſſen.

Nach dieser schönen und für sie einträglichen Devise betrieben die 8iekowschen Eheleute in Heiligensee   ihr Geschäft". Es Im Tegeler See   ertränkt hat sich eine unbekannte etwa zwanzig­wäre übertrieben, wollte man behaupten, die in jenem Betriebe jährige Selbstmörderin. Es handelt sich hier zweifellos um den Herrschende Schweinerei wäre der normale Zustand. Sicher aber ist, daß im allgemeinen von den Herren Gastwirten mit den Abschluß eines Dramas einer jungen Ehefrau. Bei der Leiche wurde Die Tote ist ein Trauring, gezeichnet W. B. 1. 7. 06" gefunden. Berliner   Ausflüglern verdammt, wenig Umstände gemacht werden. eine Blondine mit blauen Augen und länglichem Gesicht. Bekleidet Diese Besorgnis hatte sich nun als grundlos erwiesen, jedoch Da ist z. B. das vielberühmte Berliner   Familien- Staffeetochen", bei dem der Wirt immer so tut, als ob er den Gästen etwas schenkte. ist sie mit schwarzem Jackett, schwarzem Rock und blau- weiß karierter ertouchs dem Rechnungsausschuß bei seinem Wirken neuer Kummer. Die Leiche der Lebensmüden wurde in der Friedhofshalle Die Fürsorgestelle für Tuberkulose in Wilmersdorf   ist im Bluse. In einem elenden Schuppen, nicht allzuweit entfernt von den Ab­Jahre 1908 von 248 Personen in Anspruch genommen worden, und orten, wird der Kaffee gefocht, das Liter zu 60, 80 f., auch 1 m., des plögenseer Gemeinde- Begräbnisplatzes untergebracht. Menschenleben in Gefahr! Dieser Ruf alarmierte gestern mittag in diesem Jahre haben bis jetzt 294 Personen das Institut aufs je nach Noblichkeit" des Lokals. Durchaus nichts Billiges, denn der und von den Gästen mitgebracht, Kaffee wird Be- um 11 Uhr den 16. Zug aus der Bankstraße nach dem Nordufer 5, gesucht. Von diesen 542 Personen waren 39 überhaupt nicht dienung selbst besorgt. Da stehen die Frauen, nachdem sie sich die wo von der Stadt Berlin   Kanalisationsarbeiten in größerem Maß- lungentrant, wogegen 111 Personen durch Heilstättenbehandlung nötige Anzahl Scherben erbeutet, an der Pumpe und waschen den Ruß stabe ausgeführt werden. Brandinspektor Julius rückte sofort nach größtenteils wieder erwerbsfähig gemacht werden konnten. Hiervon ab, der sich im Laufe der Woche auf sie gesetzt. Die später der Unfallstelle aus. Anfänglich war die Nachricht verbreitet worden, wurden auf städtische Kosten in Heilstätten verpflegt im borigen Kommenden brauchen nur den Kaffeesatz der vorhergehenden Benützer daß dort ein Mädchen verschüttet sei. Diese Nachricht war un Jahre 19 Personen und in diesem Jahre bislang aus den Mitteln auszuspülen. Bei dem großen Andrang zur Kaffeetiche kann man zutreffend. Wie sich herausstellte, war dort ein Bockgerüst, an dem des Tuberkulosefonds 30 und aus Mitteln der Armenverwaltung nicht immer warten, bis das Wasser im Sessel tocht, kommt auch ein Flaschenzug zum Herablassen von großen Wasserleitungsröhren 41 Personen. Die Hälfte davon waren Kinder unter 14 Jahren. nicht so darauf an, es sind ja nur Kaffeegäste. Und die besten befestigt war, umgefallen, wobei zwei Personen verlegt worden In Wilmersdorf   ansässig waren von den 1909 aus dem Tuberkulose­Tische am Wasser sind den besseren" Gästen reserviert. Verzehre waren. Der 32 jährige städtische Bauführer Paul Hirte aus der fonds behandelten Personen vier weniger als 1 Jahr, sieben 1 bis ein Schnittchen Bier, trinke eine Tasse Kaffee, und du hast das Blumenstraße 75 hatte einen schweren Schädelbruch und einen 2 Jahr, dreizehn 2 bis 5 Jahr und sechs mehr als 5 Jahr. Die

"

die