nicht nur ein Schlag gegen das spanische Volk und seine Arbeites bewegung, sondern eine Verlegung der Menschen- und Völker rechte aller Kulturstaaten ist. Das Vorgehen der spanischen Regierung gegen die Freiheitskämpfer von Barcelona ist allen Freunden politischer und geistiger Freiheit ein Signal, den reaktionären Schichten im eigenen Lande mit verdoppelter Energie entgegenzutreten und nicht zu ruhen, bis auch in Deutsch land wahre Freiheit erkämpft ist.
Der Parteitag betrachtet es als eine Schmach für Deutschs land, daß deutsche Zeitungen den an Ferrer verübten Justizmord verteidigen konnten. Er gelobt, mit aller Kraft dafür zu sorgen, daß im deutschen Proletariat Abscheu und Ekel vor jeder Gewaltherrschaft immer mehr erstarkt und der Geist der Humanität und Achtung vor jeder freien Anschauung immer lebendiger wird."
Am Montagabend finden in Frankfurt am Main vier von der sozialdemokratischen Partei einberufene Proteſtbersammlungen gegen die spanischen Greuel statt.
fall gefunden. Vom ganzen radikalen Reformwerk, das in der ab- ihn zu einen Heiligen zu machen, liegt tein Grund vor. Jn radikalLaufenden Gesetzgebungsperiode fertiggestellt werden sollte, läßt er liberalen Blättern wird er als ein Kämpfer für das arbeitende nämlich nur die Altersversorgung auf dem Plan, die man Volt hingestellt. Demgegenüber muß denn doch betont werden, in der Tat in irgend einer verstümmelten Form fertigstellen daß er zur Gruppe der„ Libertarios" gehörte, zu jener individuamuß. um den Wählern nicht mit völlig leeren Händen liftisch- anarchistischen Richtung, die mit einem heftigen Haß gegen unter die Augen zu treten. Aber die Einkommen die Kirchen allerlei Stinersche Auffassungen und radikal- manchestersteuer hat er fo gut wie preisgegeben. Freudig zitiert liche Ansichten verbindet und die sozialistische Bewegung in Spanien die fapitalistische Presse, der„ Temps" voran, sein Wort, daß die aufs Gehässigste und Rücksichtsloseste bekämpft. Diese politische Portemonnaies nicht zur Verfügung der Regierung stehen sollen, Stellungnahme Ferrers zur sozialistischen Arbeiterbewegung berund daß eine Reform nicht die Mehrheit der Interessen verlegen" hindert nicht, daß wir mit ihm als Opfer des spanischen Klerikalisdürfe. Nicht weniger klar ist der Sinn der Wendung, daß die mus Sympathie empfinden und seine Hinrichtung als das beVoraussetzung sozialer Reformen die Prosperität des Landes und zeichnen, was sie ist, als Justizmord- aber nicht um die Person deren Bedingung Sicherheit, Ordnung und Ordnung und Frieden seien. Ferrers handelt es sich für uns, sondern um den Protest gegen Im Munde eines Ministerpräsidenten, der den gemäßigten Republi- das Blutregiment des Klerus. Ihm gilt der Angriff. Ferrer kanern, den Berfechtern der borniertesten sozialen Reaktion mit ist nur eines der vielen Opfer, die es bisher gefordert hat, und die feierlicher Geberde das Tor weit auftut, bedeutet ein es in den nächsten Monaten noch fordern wird. solcher Vorbehalt den Entschluß, bon allen kühnen, mut im Kampf durchzusehenden Reformprojekten abzusehen. Dafür verspricht Herr Briand eine gefeßliche Form für Experimente mit Barcelona sei in Brand gesteckt. Das ist nicht richtig; doch haben, Von einigen Blättern wurde gestern berichtet, ein Teil von der Gewinnbeteiligung, jenem längst ins alte Eisen geratenen wie der Telegraph meldet, zwei weitere Bombenerplosionen statt. Requisit der Utopisten des sozialen Friedens". Der Sozialismus wie der Telegraph meldet, zwei weitere Bombenexplosionen stattdie Sache wie das Wort ift bis aufs letzte Atom aus der gefunden. Die Hauptstraßen von Barcelona find von Polizisten Gedankenwelt dieses Glüdslinds der bürgerlichen Republik ver- genauen Prüfung durch den Zensor unterworfen, bevor sie zum Das Arbeitspenfum für die nächste Reichstagsfession und Soldaten beseßt. Alle ausländischen Zeitungen werden einer So könnte eigentlich durch Briands Programmrede die Diskussion Berkauf gelangen dürfen. Paris , 16. Oktober. Wie die Blätter aus Barcelona Ueber die dem Reichstag in der nächsten Session von der entschieden scheinen, die feit feinem Regierungsantritt in der melden, hat gestern vormittag in der Kaserne Roger de Flor eine Regierung zugedachten Arbeiten weiß eine hiesige halbPartei mit ziemlicher Heftigkeit geführt worden ist. Die sozialistische Bombenexplosion stattgefunden, durch die mehrere Soldaten schwer offiziöse Storrespondenz nach Mitteilungen/ aus„ Bundesratsfreisen" zu berichten, daß von der Regierung beabsichtigt und kann darum in einer Politik der Versöhnung unmöglich ihr richtet gewesen sein, doch explodierte die Bombe schon vor dessen wird, dem Reichstage vor Weihnachten nicht viel mehr als den Genüge finden. Wenn die„ Entspannung“, wie optimiſtiſche Ge Ankunft.- Die Polizei hat in Barcelona bei einem ehemaligen neuen Etat vorzulegen, der auch in der Zeit nach Weihnachten noffen anfangs annahmen, nur die Einstellung gehäffiger und gewalt- Führer der„ Veteranen der Freiheit" ein Waffenlager entdeckt. die Hauptarbeit der Legislative bilden wird. In Bundestätiger Verfolgung bedeutete, fso wäre ein Kampf in anderer Form der Arbeiterklasse und der sozialistischen Partei sicher willParis, 16. Oftober. Matin" berichtet aus Barcelona : ratsfreisen rechnet man mit einer Einberufung des Reichskommen. Aber die oppositionelle Haltung selbst scheint nach dem Gestern abend explodierte in dem Stadtteil Del Obisko die vierte tages zum 23. November und die Arbeiten des Bundesrats Grundwesen der proletarischen Bewegung nicht in Frage zu stehen. Und schweben in Lebensgefahr. Mehrere Häuser wurden teilweise zer- fann. Die erste Etatsberatung im Plenum könnte somit in Bombe, wobei fünf Personen verlebt wurden. Drei davon betreffs der Etatsberatung sollen so gefördert werden, daß dem Reichstage an diesem Tage der Etat vorgelegt werden doch hat man eine higige Auseinandersetzung darüber zu verfolgen gehabt. Schon bei der Abstimmung über die Regierungserklärung Barcelona , 16. Oktober. Bier an den jüngsten Unruhen den letzten Novembertagen beginnen, und da fie meist nicht Barcelona , 16. Briands war die Fraktion gespalten. Ein Teil lehnte das Vertrauen Beteiligte sind gestern dem Kriegsgericht überwiesen worden. mehr als eine Woche in Anspruch zu nehmen pflegt, so wäre
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schwunden.
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auch Gründe dafür anführen, daß eine fozialistische Fraktion ein Ministerium, das sich ein demokratisches und sozialreformerisches Firmenschild zugelegt hat, nicht attackiert, bevor sie es an der Arbeit gefehen hat. Aber sicher ist, daß mindestens eine prinzipielle Erklärung, die den Sinn der Stimmenthaltung dargelegt hätten, am Blaz ges wesen wäre. Aber manche Genossen glauben allerdings, daß schon die Persönlichkeit Briands, der wie auch schon Millerand alle möglichen Gewaltakte gegen die Arbeiterschaft auf dem Kerbholz hat, die Opposition zur Pflicht mache. Hauptsache bleibt indes die prinzipielle Erwägung, die eine wohlwollende Haltung solange ausschließt, als nicht eine energische Verpflichtung der Negierung auf ein in der Richtung der sozialistischen Minimalforderungen liegendes radikales Reformprogramm vorliegt.
Trotzdem hat hat der der Ministerpräsident Briand Freunde in der sozialistischen Partei gefunden. Zu ihnen gehört nicht nur der unvermeidliche Breton, der ja teine Gelegenheit ausläßt, der Partei in die Quere zu kommen, und sogar in der Frage der Wahlreform gegen die von den Parteitagen beschlossene Aktion in der bürgerlichen Presse polemisiert. Sozialistische Mandate, die von radikalen Wählern herrühren und von der Regierung gesichert werden, wären allerdings unter dem Proporz nicht zu haben. Eine geradezu flandalöse form für seine regierungsfreundliche Kundgebung hat aber der Deputierte Bash gewählt, der sie mit allerband gehäftigen Ausfällen gegen die Unberfälschten" der Partei verband. Für die allgemeine Stimmung in der Partei besagen ja solche Demonstrationen der Disziplinlosigfeit nicht viel, immerhin zeigen sie, daß der Respekt vor der Kraft der Parteiorganisation bei manchen sozialistischen Barlamentariern nicht start genug ist, um die fehlende Lust, die Gefahr einer oppositionellen Kandidatur auf sich zu nehmen, zu ersetzen.
Gegen das klerikale Regiment
stört.
Weitere Demonstrationen.
Einzelberatung des Etats noch vor Beginn der WeihnachtsDie sozialistische Föderation des Seinedeparte. ferien in Angriff zu nehmen, damit im Plenum die zweite ments richtet in der Humanité" an das Pariser Bolk einen Auf- Lesung bald nach Neujahr einsehen kann. Das übrige gefebruf, in dem es heißt: geberische Material mit Ausnahme einiger handelspolitischer Geseze wird dem Reichstage erst im neuen Jahre zugehen und wird sich als besonders reichhaltig nicht erweisen. Bon älteren unerledigten Entwürfen kommt das Arbeitskammergefeß in Betracht. Bleibt noch die Reichsversicherungsordnung übrig. Ob und wann sie dem Reichstage zugehen wird, ist noch zweifelhaft. An eine Zurückziehung wird jedenfalls nicht gedacht, möglich ist jedoch eine nochmalige Umarbeitung einiger Paragraphen. Für den Fall, daß die Vorlage eingebracht wird, wird der Zeitraum der Einbringung zwischen Ende Januar und Anfang März fallen. Daß ein so umfangreiches Werk vor der üblichen Sommerpause unter Dach gebracht werden kann, erscheint ausgeschlossen. Seffion müßte somit 1910 vertagt werden, um die begonnene Arbeit im Herbst fortsetzen zu fönnen. In erster Linie soll aber die Etatsberatung stehen, und von ihrer Förderung hängt die Einbringung der übrigen Gefeße ab. Man rechnet auch in Bundesratsfreifen mit einer nicht zu langen Session und will auch dem Reichstage Gelegenheit geben, wieder häufiger als in den Vorjahren Initiativanträge beräten au fönnen.
Wollen wir in Montjuich stillschweigend neue Verbrechen berüben laffen? Unsere Unratpresse, dieselbe wie in früheren Fällen, unterstellt bereits, wir dächten nur an Ferrer, weil er berühmt und Millionär ist, und vernachlässigten die anderen Unglücklichen, die in die Fänge der spanischen Regierung geraten find. Sie wagt bereits, uns über die Mittwochabendzwischenfälle zu täuschen und gerichtliche Verfolgung zu fordern, und sie möchte wohl in Paris die spanische Regierungsmethode anwenden. Wir fordern alle rechtschaffen fühlenden Männer auf, gegen diese Verleumdungen und Herausforderungen Einspruch zu erheben. Sonntagnachmittag um 3 Uhr wollen wir 100 000 und mehr fein. Das arbeitende, sozialdemokratische, republikanische Paris ist es sich schuldig, seine hochherzige Gemeinbürgschaft mit allen Opfern der spanischen Bedrückung zu betätigen. Wir wollen keine Unordnung, und wir wollen audy nicht in das durch die Botschaft vertretene spanische Gebiet einfallen. Wir wollen nur durch die Großartigkeit unserer Kundgebung der spanischen Regierung den Beweis liefern, daß es das ganze Pariser Volt ist, das sich entrüstet und Einspruch erhebt. Für den hellen Tag, außerhalb des Dintels, das Polizeistreichen und den von ihnen berantworteten Handlungen einzelner günstig ist, berufen wir die Bürger von Baris. Wir wollen durch feine fremden Zwischenfälle unseren Gegnern den Vorwand liefern, die Tiefe der Bewegung des Boltsgemüts zu leugnen. Wir werden selbst für die Ordnung im Aufzug sorgen, um der Regierung jeden Anlaß zu Polizeiroheiten zu nehmen. Republikaner von Paris , bereitet euch vor, die fleritale und militaristische Regierung, unter der Spanien erstickt, zu brandmarken."
Paris , 16. Ottober. Wie verlautet, wird der Antimilitarist Hervé wegen Aufreizung zum Totschlag und zur Plünderung gerichtlich verfolgt werden. Vier Personen, die sich an den vor geftrigen Unruhen beteiligt haben, sind zu zwei beziehungsweise bier Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Rom , 16. Oftober. In Florenz wurde ein Offizier und 13 Soldaten bei den gestrigen Unruhen verletzt. In Pisa wurde der Verfuch gemacht, die St. Michaelstirche in Brand zu stecken. Aehnliche Versuche wurden auch bei anderen Kirchen unternommen. In Parma zerstreute die Polizei eine Anzahl Rundgeber, die beabſichtigten, den bischöflichen Balaſt zu zerstören. Auch in Mailand bersuchte die Menge, die Stefano Basilika in Brand zu steden. Budapest , 16. Oktober. In Fiume zogen gestern mehrere Sun
Die
Danach scheint die Regierung die Vorlage der Reichsversicherungsordnung möglichst hinausschieben zu wollen: eine Absicht, die sich nicht verstehen läßt, denn nach dem§ 15 des Bolltarifgefeges vom 25. Dezember 1902 hat das Gesetz über die Witwen- und Waisenversorgung am 1. Januar 1910 in Straft zu treten. Oder soll, wie es kürzlich hieß, tatsächlich dieser Termin durch ein besonderes Gefeß hinausgerückt werden?
Die neue Gewerbeordnungsnovelle wird in den obigen Mitteilungen ebenfalls nicht erwähnt; wann gedenkt die Regierung diefe einzubringen?
Freifinnige Selbstbeschmutzung!
Der feige Justizmord auf der spanischen Bergfeste Montjuich hat in der ganzen Welt Abscheu und Entrüstung hervorgerufen. Der Name des Ermordeten, Francisco Ferrer ( sprich Ferrehr), wird in allen Erdfeilen genannt, und sein trauriges Geschick hat in allen Ländern heftige Proteste gegen das Schredensregiment des fanatischen spanischen Klerus ausgelöst, der nach Rache für den Barcelonaer Klostersturm schreit und alle jene vor die Schran bert Arbeiter vor das spanische Konsulat und brachten Schmährufe machen, daß er seinerzeit, am 1. Dezember 1906, im Reichs
atveifellos einem Justizmord zum Opfer gefallen ist, weil er im
Madrid , 16. Oktober. Wie der Liberal " meldet, hatten die Sozialisten für morgen ein großes Protestmeeting gegen die Regierung geplant. Es gelang ihnen jedoch nicht, einen geeigneten Saal dafür zu finden.
Die reisinnige Beitung" besitzt die Schamlosigkeit, nach dem Vorbild der offiziösen„ Nordd. Allgem. 3eitung", dem Genossen Bebel einen Vorwurf daraus zu Verfasser, der Raufmann Müller, in dem Prozeß tag den Inhalt eines Briefes wiedergegeben hat, den der Scheunemann nunmehr revoziert hat. Mit Behagen Scheunemann nunmehr reboziert hat. Mit Behagen druckt die Freis. 8tg." die alberne Bemerkung des habe. Dabei muß das amtliche Organ selbst zugestehen, daß offiziösen Organs nach, daß Bebel„ auf die faulsten Denunziationen mit größter Unbesonnenheit angebissen"
vorbringen, damit wieder in der Oeffentlichkeit gesagt werden muß, was wahres an der Sache ist." Mit der Nordd. Allg. 8tg." höhnt jetzt das tapfere Organ des„ unentwegten" Freisinns über die„ edle Neugier" Bebels. Es ist geradezu unglaublich, daß die Freis. 8tg." so vollständig die Situation vom Dezember des Jahres 1906 vergessen haben kann! Weiß denn das die Freis. 8tg." wirklich nicht mehr, daß damals die frei sinnigen und Zentrumsabgeordneten in noch viel mehr
fen des Kriegsgerichts schleppt, die durch ihre antiklerikale Agi- auf Spanien , dessen König und die Kleritalen aus. Die Polizei tation seinen Haß herausgefordert haben. Diese Proteste und Demonstrationen gegen die Mönchsherr zerstreute die Kundgeber und nahm mehrere Verhaftungen bor. schaft in Spanien sind nicht nur deshalb berechtigt, weil Ferrer Später erfolgte eine weit ernstere Rundgebung vor dem Domini. faner- lofter. Diesmal mußte die Polizei mit blanker Waffe schriftlich aufgenommener Zeugenaussagen gerichtet wurde, die zahlreiche Verhaftungen wiederum vorgenommen. Sodann zogen friegsgerichtlichen Verfahren ohne jedes, Beugenverhör auf Grund einschreiten. Mehrere Personen wurden hierbei verletzt und auch meist von Hörensagen abgegeben wurden, und ihrem In- die Demonstranten durch die Stadt. Die Arbeiter der Danubius Bebel erklärt hatte: ich will die Fälle hier öffentlich halt nach ganz unbestimmt waren, sondern weil die Mönchs- und der Torpedobootfabriken haben den Generalftreit erklärt. Bilbao , 16. Oftober. Das Arbeiterkomitee sowie die herrschaft wie ein schwerer Alb auf dem spanischen Volke lastet, es würgt und erstidt, und weil ferner noch mehr als 1000 Ber- fozialistischen und demokratischen Verbände werden morgen sonen der Aburteilung durch dasselbe Kriegsgericht harren große Protestmeetings abhalten. Die Jesuitenschule sowie Personen, von denen vielleicht manche noch unschuldiger sind als die Klöster werden polizeilich stark bewacht. Ferrer, noch mehr im Kampfe für die Erlösung des Landes aus den flerikalen Fesseln eingesezt haben als er. Aber im Bann der Entrüstung über die niederträchtigen Frebel des Forts Montjuich haben die Demonstranten vielfach sich nicht damit begnügt, ihre Angriffe gegen das spanische Blutregiment zu richten; sie sind Nom, 16. Oktober. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Enthüllungen gegen die Kolonialpolitik machten? Erinnert in einen sentimentalen Ferrerkultus verfallen und haben allerlei Die Wiederaufnahme der Arbeit ist überall ordnungsmäßig fich die Freis. Stg." nicht mehr der Anklagen des freilächerliche Forderungen gestellt. So hat, wie berichtet wird, die erfolgt. Aus Fano werden blutige Zwischenfälle gemeldet, sinnigen Abgeordneten Ablaß ? Erinnert sie sich nicht Boltsmenge nicht die sozialistische Arbeiterschaft in einigen wobei drei Personen verwundet wurden. Die spanischen mehr der Tatsache, daß damals der freisinnige Abgeordnete Städten Italiens Ferrer Altäre errichtet, darauf sein Bild gestellt Konsuln von Mailand , Salerno , Ferrara , Taranto , Lucca Sopsch pathetisch ausrief: und davor Lichter angezündet. In anderen Gegenden wurde verlangt, es sollten Ferrer auf Gemeindekosten Standbilder errichtet, und Carraca gaben protestierend ihre Demission. Der Rektor Straßen nach ihm benannt oder die aus Spanien eingeführten und Carrara gaben protestierend ihre Demission. Der Nektor Waren boykottiert werden. Gang ungeeignete Mittel, die berech- der Universität Bologna sandte einen ihm verliehenen spanitigte Entrüstung zum Ausdruck zu bringen. schen Orden zurück. Die Mehrzahl der gestern Verhafteten Der Boykott spanischer und vor allem fatalonischer Waren ist wieder freigelassen worden. würde beispielsweise nicht jené schädigen, die das klerikale Regiment in Spanien stützen, sondern die es bekämpfen. Wo findet denn die spanische Mönchswirtschaft ihre Unterstützung? Bei der
Nach 24jähriger Kolonialpolitik hat endlich das deutsche Volt eine kolonialpolitische Bilanz gezogen, wobei eine ers schreckende ideelle und materielle Unterbilang fich herausstellte. Die Reden des Reichskanzlers und des neuen Kolonialdirektors können das geschwundene Vertrauen nicht wieder herstellen Dank den Männern, die die Skandale aufgedeckt haben." So urteilte damals der Freisinn! Damals hatte die Kolonialpolitik für alle Parteien abgewirtschaftet, und das fluch- und schmachbeladene System unserer Kolonial
Landbevölkerung, einem großen Teil der Beamtenschaft, der Frankfurt a. Main , 16. Oktober. ( Privatdepesche des politik wäre rettungslos zusammengebrochen reichen, von allerlei Revenuen lebenden Bourgeoisie und dem rüd- Borwärts".). Der heute morgen hier zusammengetretene gewesen, wenn sich nicht damals, nach Auflösung des Reichsständigen Kleinbürgertum. Der katalonische Industriearbeiter und Barteitag für Hessen- Nassau nahm vor Eintritt in die Tages- tages, der Freifinn durch allerhand Vorspiegelungen für die der Fabrikant sind meist antiklerikal, lettere schon deshalb, weil ordnung einstimmig folgende Resolution gegen den spanischen Bolitik der Firma Bülow- Dernburg hätte einfangen lassen! ihm die Klosterindustrie scharfe Konkurrenz macht. Gerade Arbeiter Justizmord an: Inzwischen hat diese Blockpolitik schmählich st und Industrielle würden aber durch den Boykott fatalonischer Die Vertreter der Sozialdemokratie Hessen - Nassaus sprechen Leite gemacht. Und trotzdem entblödet sich die Industrieprodukte getroffen, nicht der spanische Klerus. ihre schärfste Entrüstung aus über die unter scheinbaren Formen Freis. 3tg." nicht, den Genossen Bebel in der schamlosesten des Rechts geübte brutale Gewaltherrschaft in Spanien . Ganz Weise anzupöbeln, weil er bei der Enthüllung der Kolonialbesonders sind sie mit Abscheu über die Ermordung Ferrers er- skandalosa die Herren vom Freifinn und Zentrum nicht füllt, die als ein Ausdruck der Junker- und Pfaffenherrschaft i ganz unter sich gelassen hatte!
Als ein Mann, der das Mönchsregiment bekämpft hat, der, obgleich unschuldig, mit Festigkeit für seine Anschauungen in den Tod gegangen ist, verdient Ferrer unsere volle Sympathie; aber