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Gewerkschaftliches.

Maschinengewehre gegen Arbeiter! Was kommen mußte, ist gekommen.

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an der

" Die Versammelten betrachten diesen Zustand als einen durchaus tarifwidrigen und die allgemeinen Berufsinteressen schädigenden, und beauftragen deshalb die Tariffommission, die Beseitigung dieses Mißstandes mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln herbeizuführen. Bezüglich des Deckenmachens und Broschierens sind die Versammelten der Meinung, daß dies reine Gehilfenarbeiten sind und deshalb unter keinen Umständen von Arbeiterinnen hergestellt werden dürfen. Soweit das Vor­richten in Frage kommt, wünscht die Versammlung, daß den Leipziger Prinzipalen höchstens ein Abzug von 10 Proz., und zwar nur bis zum 1. Oftober 1910, seitens der Gehilfenvertreter augebilligt wird." Das Zugeständnis wegen des Vorrichtens wurde nur mit geringer Majorität angenommen.

binbereibefiberverbandes sich verpflichtete, die Angelegenheit einet, Die Arbeiter der Staatswerft Wilhelmshaven , nahmen ani Bollversammlung seiner sämtlichen Mitglieder zur Beschlußfassung Mittwoch Stellung zu ihren Forderungen an das Reichsmarine­vorzulegen, und daß man ferner übereinkam, innerhalb der Zeit amt. Bereits im Jahre 1907 hatten sie eine Eingabe durch den bon 14 Tagen eine neue gemeinschaftliche Sigung der Vorstände Arbeiterausschuß an das Reichsmarineamt , den Reichstag und Die Mansfelder beider Verbände einzuberufen, um über die Sache zu beschließen. den Bundesrat übermittelt, in der eine Regelung und Erhöhung fchieferbauende Gewerkschaft, die den Kreis Mansfeld politisch Diese Sigung ist auf den 23. Oftober anberaumt. In der Ver- der Klassenlöhne, Abschließung von Tarifverträgen, jährliche und wirtschaftlich beherrscht, in deren Dienst alle Behörden sammlung der Buchbinder und Buchbindereiarbeiterinnen Berlins , Urlaubsgewährung für alle Arbeiter der Werft unter Fortbezug stehen, hat nun auch Militär in das Streitgebiet gezogen. es sich deutlich, daß man seitens der Arbeiterschaft nicht gewillt des Arbeiterausschusses gewünscht wurde. Obwohl diefe Wünsche wo Winnide über die Konferenz in Leipzig berichtete, zeigte des Jahresdurchschnittsverdienstes und Erweiterung der Rechte Zuerst Gendarmen in schwerer Menge. Die hielten nach dem ist, jenen Tarifbrüchen in Leipzig ruhig zuzusehen. Es wurde bei Beratung des Marine- Etats 1907 und 1908 behandelt wurden, üblichen Rezept die Streifenden in Schach ". Das heißt, eine Resolution angenommen, in der es heißt: sie hinderten sie in der üblichen Manier haben sie feinen Erfolg gezeitigt. Der Arbeiterausschuß wurde deshalb erneut beauftragt, unter besonderer Berücksichtigung der Ausübung thres Koalitionsrechts. Sie umgaben die durch die letzte Reichsfinanzreform hervorgerufenen wesentlichen wenigen Arbeitswilligen mit einem dichten Kordon, Berteuerung der allgemeinen Eristenzverhältnisse, eine nochmalige Eingabe an das Reichsmarineamt auszuarbeiten und einzureichen. um zu verhindern, daß die Streifenden mit ihnen sprechen Weiter wird gebeten, alle Arbeiter für gelieferte Ueberstunden und sie zur Solidarität auffordern könnten. Natürlich erregte zu entlohnen und die Arbeiter, welche während der Mittagspause diese Verweigerung ihres gesetzlichen Rechtes bei den zum beschäftigt werden, mit einem Verpflegungszuschuß bon 1 M. zu ersten Male im Kampfe Stehenden Aufsehen und gerechte entschädigen. Bei vorübergehender anderweitiger Beschäftigung als im Hauptberufe soll teine Lohnfürzung eintreten. Am liebsten Empörung, und die Züge der pon Polizisten und Gendarmen würden die Arbeiter mit dem Lohnklassensystem vollständig brechen. transportierten Arbeitswilligen lockten Scharen von Neu­Von der Forderung nach Abschaffung des Klassensystems nehmen gierigen oder auch von darüber Ungehaltenen an. Daraus die Arbeiter aber Abstand, weil es ihnen nicht darauf ankommt, machen die bürgerlichen Soldschreiber Ausschreitungen" und nur Forderungen zu stellen; es liegt ihnen vielmehr daran, daß Unruhen" und die Gewerkschaft, die ihren Arbeitern skrupellos das, was sie fordern, auch bewilligt wird. Dringend wird ferner das Koalitionsrecht raubte, wird ängstlich wegen der Folgen die Einführung der achttägigen Lohnzahlung einschließlich der in der Lohnperiode fertiggestellten Afforde und die Einrechnung der ihrer Tat und ruft Militär zu Hilfe. viertelstündigen Frühstückspause in die neunstündige Arbeitszeit, weiter an den Tagen vor den drei hohen Feiertagen eine sieben­der gesetzlichen Feiertage für alle Arbeiter erbeten. Ferien werden stündige Arbeitszeit gewünscht. Schließlich wird die Bezahlung bei Fortbezahlung des durchschnittlichen Gesamtverdienstes vers langt. Die Kompetenzen des Arbeiterausschusses sollen erweitert damit begründet, daß neben der allgemeinen Verteuerung der werden. Die aufgestellten Forderungen werden schließlich noch Lebensmittel auch die Mieten in Wilhelmshaven und Umgegend durch die Verlegung des Geschwaders dort rapid steigen

Nicht ohne Erfolg!

Wenn auch die Arbeiterschaft den allzu harten Druck der Gewerkschaftsleitung nicht mehr zu ertragen vermochte und trogig fich emporraffend das Joch abwarf, haben doch die Behörden der Gewerkschaft den Gehorsam noch nicht zu Behörden der Gewerkschaft den Gehorsam noch nicht zu fündigen gewagt. Kaum, daß sich erwies, daß die Polizei dauernd die Berührung zwischen Streifenden und Arbeits­willigen nicht zu verhindern vermochte, rückte Militär ins Streif­gebiet ein.

Telegramme melden darüber:

des Füsilierregiments General - Feldmarschall Graf Blumenthal Halle, 22. Oktober. In der letzten Nacht sind drei Kompagnien ( Magdeburgisches) Nr. 36 in Halle in Stärke von 350 Mann mit Sonderzug in das Ausstandsgebiet abgegangen.

Hettstedt , 22. Oftober. Ein Teil der Truppen begab sich sofort nach der Kupferhammerhütte und zerstreute dort etwa tausend Ausständige. Bei der Hütte wurden vier Maschinengewehre auf­gestellt. Ein anderer Teil fuhr mit der Kleinbahn nach Helbra .

Tarifvertragsabschluß für die Album-, Mappen und Galanteriewarenindustrie.

Nachdem die Lohnkommission der Album-, Mappen und versammlung mit den Fabrikantenvertretern am 13. Oftober noch Galanteriearbeiterschaft auf Beschluß der letzten Branchen­mals verhandelte, fam es zum Abschluß eines Tarifvertrages, dem der für die Portefeuille- und Reiseartikelindustrie bestehende abweichende Bestimmungen enthält. Die Arbeitszeit ist, wie in Tarifvertrag als Muster diente, der jedoch in mehreren Punkten jenem Tarifvertrag, auf 54 Stunden die Woche bemessen. Ent. laffungen wegen Mangels an Arbeit sollen tunlichst erst dann stattfinden, wenn die tägliche Arbeitszeit auf 7 Stunden verkürzt ist. Die Löhne sind für alle Arbeiter und Arbeiterinnen der ver­schiedenen Kategorien in Form von Mindestlöhnen festgesetzt. Ferner ist sowohl für Affordarbeiter wie für Affordarbeiterinnen Arbeit nicht vorhanden ist noch die Bestimmung getroffen, daß sie, wenn ihre regelmäßige Saison oder bei schlechtem Geschäftsgang vorkommen kann wie es besonders am Ende der nehmen können. geringere Arbeit zu den dafür festgesetzten Stundenlöhnen über­

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Husland.

Der Konflikt im Maurergewerbe zu Winterthur nimmt tagtäglich

erklärt, daß die Metallarbeiter nach wie vor mit den streifenden

schärfere Formen an. Nicht nur die Baumeister, sondern auch die Herren Gebrüder Sulzer , die ebenfalls größere Bauten aus zuführen haben, sind in Harnisch geraten, weil sie nirgends Streits brecher auftreiben können. Die für die Streifbrecher auf dem Fabrik areal hergestellte und mit zirfa 50 Betten installierte Bauhütte steht spätestens den 1. November 1909 erfolgen, und zwar so, daß nach Arbeiterunion mitzuteilen, für den Fall, daß sie durch die Treibereien Die Regelung der Lohnsätze für Affordarbeit soll bis immer noch leer da. Die Firma Gebrüder Sulzer fab sich deshalb veranlaßt, der Durchsicht der einzelnen Tarife minderbezahlte Artikel eine aus Jahrzehnte über Jahrzehnte haben die reichstreuen Berg- gleichende Erhöhung erfahren. Die Affordlöhne sollen dermaßen des Arbeiterfekretariats an der Vollendung ihrer Neubauten auf den leute des Mansfelder Reviers sich wirtschaftlich zugunsten festgesetzt werden, daß der eingearbeitete Durchschnittsarbeiter in Aussicht genommenen Termin verhindert werde, müſſe ſie au einer reichen Gewerkschaft ausnuten lassen, jahrzehntelang mindestens 60 Pf., die eingearbeitete Durchschnittsarbeiterin Arbeiterentlassungen schreiten, wobei vorab die Organisierten an die Reihe ließen sie sich politisch nasführen. Mit steigernder Stimmen mindestens 34 Pf. die Stunde verdient. Der für einen Artikel fämen. Herr Nationalrat Sulzer 8iegler, der unermüdliche zahl sandten sie auch bei der Reichstagswahl immer wieder werden. Die Festsetzung der Affordlöhne darf nicht ohne Mit- nicht, das Koalitionsrecht seiner Arbeiter anzutasten und illusorisch festgesetzte Lohn darf nur mit beiderseitiger Zustimmung geändert Verfechter der Geldsacksinteressen im Nationalrate, scheut sich also einen Vertrauensmann der Gewerkschaft in das Reichs- wirkung der für den betreffenden Artikel in Betracht kommenden zu machen. Er will einen ungehörigen Druck auf die Metall­parlament, zuletzt mit 23 079 von 33 863 Stimmen über Arbeitnehmer erfolgen. Für besser bezahlte Artikel bleiben die arbeiter ausüben, damit diese gegen den Maurerstreit zus gunsten der Baumeister Stellung nehmen, um diese aus ihrer schlimmen haupt den Reichsparteiler Dr. Ahrendt. Die Freisinnigen bestehenden Preise in Geltung. konnten es bei den Hottentottenwahlen nur auf wenig über ist, wird ein Zuschlag gezahlt. Bei mindestens zwei Ueberstunden Anfinnen haben die Sulzerschen Arbeiter in einer stark besuchten Bei Ueberzeitarbeit, die nur in dringenden Fällen zulässig Lage, in die fie durch ihre Hartnädigkeit geraten sind, befreien. Dieses 2000 Stimmen bringen, die Sozialdemokraten gingen bei dieser ist eine vierstündige Bause ohne Lohnabzug zu gewähren. unzweideutig Gelegenheit um über 600 Stimmen auf 8384 Stimmen zurück. Die Berliner Bortefeuille und Reiseartikelindustrie maßgebend mit den bedrängten Baumeistern. Einzelne Baumeister haben schon Im übrigen sind die Bestimmungen des Tarifvertrages für Maurern und Handlangern sympathisieren, wie die Firma Gebr. Sulzer Und gegen diese reichstreuen Leute fährt man bei der ersten und somit auch die, daß, ob Werkstätten- oder Heimarbeiter, für felber erklärt, daß sie die Forderungen der Arbeiter schon lange be sich bietenden Gelegenheit Maschinengewehre auf! die gleiche Leistung der gleiche Rohn bezahlt werden muß, daß der Wir wissen nicht, ob sie schießen werden. Aber das wissen Lohntarif oder das Lohnbuch den Arbeitern jederzeit zur Handilligt hätten, wenn nicht der Arbeitgeberberband der Maschinen­wir, daß sie der Herrschaft der Reichspartei im Kreise durch sein, bei Uebernahme von Affordarbeit ein Affordzettel, auf dem Biegler ist, die Hand im Spiele hätte. Genossen, haltet nach industriellen, dessen spiritus rector Herr Nationalrat Sulzer . ihre bloße Anwesenheit ein Ende machen werden, und daß die zu zahlenden Lohnjähe verzeichnet sind, gegeben werden muß, wie vor jeden Zuzug von Bauarbeitern nach Winterthur fern. Gebt die Wahl im benachbarten Halle zu einem statt dessen eine angemessene Entschädigung gegeben werden muß. n Deutschland und Desterreich herumtreiben. sie auch die Wahl im daß den Heimarbeitern sämtliche Zutaten geliefert, oder ihnen acht auf die Streitbrecheragenten, die sich in letzter Zeit insbesondere sozialdemokratischen Siege gestalten helfen. Diese daß der Arbeitgeber auch für die Heimarbeiter bei Versicherung Arbeiterfekretariat Winterthur. Maschinengewehre im reichstreuen Mansfelder Kreise sollen gegen Alter und Invalidität sowie Krankheit den gesetzlich fest­den Geist des Widerspruches zerschmettern; aber sie werden gelegten Anteil der Beiträge zahlt usw. ihn für alle Zeiten stabilisieren. Die reichstreuen Knappen geschlossen worden und am selben Tage in Kraft getreten. Er Der Tarifvertrag ist bereits am 16. Oktober endgültig ab­des Mansfelder Reviers, die der Terrorismus der Gewerk- gilt, wie der der Portefeuille- und Reiseartikelindustrie bis zum schaft zum verzweifelten wirtschaftlichen Abwehrkampf zwang, 30. Juni 1911. werden bei der nächsten Reichstagswahl an die Mündung der Am Donnerstag fand nun in Kürstens Festsälen, einberufen Schadenersatzklage wegen vorenthaltener Zeugniffe. auf sie gerichteten Kanonen denken und auch dem Militarismus von der gemeinsamen Lohnkommission des Buchbinder- und des Sattler- und Portefeuillerverbandes, die beide mit der Vereini­Der Hausdiener Sch. war bei dem Kaufmann Wolff gegen Trotz bieten, indem sie einen sozialdemokratischen Stimmzettel gung Berliner Lederfabrikanten den Tarifvertrag abgeschloffen 25 M. Wochenlohn beschäftigt. Am 27. Juni cr. wurde er wegen in die Urne werfen! haben, eine Branchenversammlung der Album, Diebstahls durch den Vertreter des Beklagten entlassen. Der So forgt der Kapitalismus für wirtschaftliche, der Klassen- appen und Galanteriearbeiter und Arbeite- Geschäftsinhaber befand sich auf einer Geschäftsreise im Aus­staat für politische Aufklärung!

Berlin und Umgegend.

rinnen statt, in der Brucks über die letzten Verhandlungen mit den Fabrikanten und über den Tarifabschluß berichtete, der zivar teine wesentlichen Verbesserungen, aber doch eine Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse bringt. Die Lohnkommission hatte den Tarifvertrag bereits unterzeichnet, nachdem eine am 15. Oftober abgehaltene Vertrauensmännerversammlung sich damit einverstanden erklärte. Besonders befriedigt war man bon dem Ergebnis der Verhandlungen nicht, jedoch gab auch die Branchenversammlung dem Tarifvertrag ihre Zustimmung, und zwar durch Annahme folgender Resolution:

Die Versammlung nimmt Kenntnis von dem abge­schlossenen Tarifvertrag, bedauert jedoch, daß die von den Prinzipalen gemachten Zugeständnisse so geringe sind, besonders daß für selbständige Arbeiterinnen nicht einmal ein Stunden­John von 35 Pf. erreicht worden ist. Die Versammelten stimmen dem Vertrage zu und verpflichten sich, dafür Sorge zu tragen, daß dieser Tarifvertrag in allen Betrieben zu unterschriftlicher Anerkennung gelangt."

Deutfches Reich.

Drohender Streit in Königsberg.

Soziales.

lande. Die Papiere des Klägers hatte er verschlossen. Der Ver­treter händigte dem Kläger ein Interimszeugnis über seine drei­einhalbjährige Tätigkeit aus. Erst zweieinhalb Wochen später erhielt Kläger feine frühern Zeugnisse und Papiere, die Beklagter in Verwahrung hatte, ausgehändigt. Er flagte mit der Be­hauptung, infolge der Verzögerung feine Beschäftigung gefunden zu haben, bei der 7. Kammer des Gewerbegerichts gestern auf Schadenersatz in Höhe von 62,50 M. Beklagter wendete ein, den läger selbst treffe die Hauptschuld. Er habe die Arbeitsnachweise nicht in Anspruch genommen, sich ernstlich um Arbeit nicht be­müht, auch nicht versucht, von den früheren Arbeitgebern Duplikate der Zeugnisse zu erhalten. Des Klägers Bemühungen, der übrigens eine achttägige Vergnügungsreife in der fraglichen Zeit unternommen, hätten sich auf eine einmalige Anzeige im Lokal­Anzeiger" beschränkt. Das Gericht suchte vergeblich, dem Kläger , der diesen Einwänden Stichhaltiges nicht entgegenzusehen ver­mochte, kar zu machen, daß sein Anspruch nach§ 254 mindestens zum größten Teil unberechtigt sei.§ 254 lautet:

" Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des Beschädigten mitgewirkt, so hängt die Verpflichtung zum Ersatze sowie der Umfang des zu leistenden Ersaßes von den Umständen, insbesondere davon ab, inwieweit der Schaden vorwiegend von dem einen oder anderen Teile verursacht worden ist.

Die Buchbinder Berlins und die Tarifbrüche in Leipzig . Die Buchbinder und Buchbindereiarbeiter Berlins beschäftigten sich am Mittwoch in einer zahlreich besuchten Branchenversamm­lung, die bei Brecht in der Ritterstraße tagte, mit einer An­gelegenheit, von der es scheinen könnte, als ob sie nur ihre Leipziger Berufsgenossen angehe, an der jedoch tatsächlich die Buchbindereiarbeiterschaft Berlins und Stuttgarts , ja gewisser­maßen ganz Deutschlands interessiert ist. In der sächsischen Metropole des Buchgewerbes hat sich nach und nach immer stärker der tarifwidrige Zustand entwickelt, daß in den Buchbindereien Gehilfenarbeiten von Arbeiterinnen gemacht und ihnen weit unter Tarif bezahlt werden, obwohl der für Leipzig sowohl wie für Berlin und Stuttgart geltende Tarifvertrag ausdrücklich besagt, daß die Arbeiterinnen in solchen Fällen denselben Tariflohn erhalten sollen wie In die Schlichtungskommission wurden Bruds und die Gehilfen. Die Abzüge betragen teils 15 bis 20, teils 28 bis 30, Freudenreich gewählt, als Ersatzmänner Sauer und ja in einzelnen Fällen sogar bis 50 Proz., und es sind nach den Röll. letten Feststellungen 283 Arbeiterinnen, die zu derartig tarif­widrigen Löhnen Gehilfenarbeit ausführen. Die Buchbinderei­befizer Leipzigs werden dadurch natürlich in die Lage versett, ihre Arbeiten billiger herzustellen und ihren Kollegen in den beiden anderen Tarifstädten Schmutzfonkurrenz zu machen. Das In der Uniongießerei in Königsberg , dem größten Fabrit ist um so merkwürdiger, als der in Leipzig fizende Hauptvorstand etablissement der Stadt, ist es zwischen den Arbeitern und der des Verbandes deutscher Buchbindereibefizer in feinen" Be Betriebsleitung zu schweren Differenzen gekommen, die aller Vor­rechnungsbeispielen" den Prinzipalen allgemein empfiehlt, den aussicht nach am Sonnabend früh zur Arbeitsniederlegung des bestehenden Tarif für Buchbindereiarbeiten bei der Stalkulation Personals aus den mechanischen Werkstätten führen werden. Die bon 15 M. an. als Unterlage zu benutzen. Werden nun die Buchbindereibesizer Differenzpunkte rühren schon vom Sommer 1908 her. Damals, Berlins und Stuttgarts durch jene Tarifverstöße in Leipzig in im Juni, mußten schon die Dreher ihre Tätigkeit einstellen, da ihrer Konkurrenzfähigkeit mit den Leipzigern beeinträchtigt, so anders eine Verständigung nicht zu erzielen war. Nachdem die liegt für die Buchbindereiarbeiterschaft die Gefahr vor, daß ent- Dreher zwei Tage gestreift, wurde am dritten Tage das ganze weder ein großer Teil der bisher in den beiden Städten an Berfonal( ca. 900 Mann) ausgesperrt. Am vierten Tage wurde die gefertigten Arbeiten dorthin vergeben werden, oder die dortigen Arbeit durch Vermittelung der Arbeiterfommissionen zwar wieder Bustände auf Berlin und Stuttgart übergreifen. Nachdem nun aufgenommen, aber ein richtiger Friede konnte im Betriebe nicht bereits am 20. September die Buchbinder und Buchbinderei- mehr einkehren, da die Meister in den einzelnen Werkstätten es an arbeiterinnen Leipzigs in einer außerordentlich zahlreich be- Schifanen durchaus nicht fehlen ließen. Auch fand die Entlassung suchten Versammlung gegen jene untertarifliche Bezahlung der solcher Personen statt, die sich im Sommer 1908 um den Ausgleich Berpreußungspolitik. Frauenarbeit Stellung nahmen, hat am 11. Oftober in Leipzig der Differenzpunkte zwischen Arbeitern und Unternehmertum bemüht eine Konferenz der Vorstände des Verbandes deutscher Buch- hatten. Am 1. Juli d. J. war nun der im Jahre 1907 mit den Drehern Sonderburg , 22. Oktober. ( W. Z. B.) Der Redakteur Sven bindereibesitzer und des Deutschen Buchbinderverbandes sich mit vereinbarte Lohn- und Arbeitstarif abgelaufen. Die Meister nahmen will son des dänischen Blattes Dybbolposten" wurde heute vom der Angelegenheit befaßt. Erledigt wurde sie nicht. Die Ver- fürliche Stürzungen der Affordsätze vor, verfügten Maschinenwechsel usw. hiesigen Schöffengericht wegen Beleidigung" des Landgerichtsrates treter der Leipziger Prinzipale stellten die Sache so dar, als ob Vergeblich versuchten die Arbeiter neue Verhandlungen anzubahnen, Dr. Hahn, des Vorsitzenden des Deutschen Vereins", zu zwei bie untertarifliche Bezahlung der den Frauen übertragenen Ge- weder der Direktor des Etablissements, Herr Kommerzienrat Radod, Monaten Gefängnis verurteilt. hilfenarbeiten für Leipzig ein Gewohnheitsrecht sei, auf das sie noch die Verwaltung des Betriebes ließen sich zu irgendwelchen nicht verzichten fönnten. Die Berliner Prinzipale stellten sich Aeußerungen herbei. Die Dreher beschlossen deshalb am 19. d. M., jedoch im wesentlichen auf den Standpunkt der Arbeitnehmer- die Arbeit spätestens am Sonnabend den 23. niederzulegen. Am bertreter und verlangten, daß die Tarifbestimmungen auch in Donnerstag den 21. erklärte nun eine Betriebsversammlung, an der Leipzig unbedingt Geltung haben sollten. Die langwierigen Ver- fast das ganze Personal der Union teilnahm, den Streitbeschluß der Handlungen endeten vorläufig damit, daß der Vorstand des Buch- Dreher für berechtigt.

Dies gilt auch dann, wenn sich das Verschulden des Be schädigten darauf beschränkt, daß er unterlassen hat, den Schuldner auf die Gefahr eines ungewöhnlichen hohen Schadens aufmerksam zu machen, die der Schuldner weder fannte noch kennen mußte, oder daß er unterlassen hat, den Schaden abzuwenden oder zu mindern." Beklagter erkannte freiwillig eine Verpflichtung zur Zahlung Da Kläger einen Vergleich ablehnte, wurde Be­klagter seinem Anerkenntnis entsprechend zur Zahlung der von ihm anerkannten Summe verurteilt die aesamten Kosten aber dem Kläger auferlegt.

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und Depeschen.

Von den blinden Hessen .

Worms , 22. Oftober.( B. S.) Die Bürgermeisterei Worms verbot der sozialdemokratischen Partei den Anschlag von Plakaten zu einer Protestversammlung gegen die Ermordung Ferrers".

Verantw. Redakt.: Emil Unger, Grunewald . Inseratenteil verantw.: Ch. Glede, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanftan Paul Singer& Co., Berlin SW. Hier zu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.