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Da sich kein Gegner zum Wort meldet, wird von einer Dis­Tussion Abstand genommen. Der Stadtverordnete Materne, Vorsitzender des Vereins für Feuerbestattung, dankt der Referentin im Namen des Vor­standes des genannten Vereins für ihre Ausführungen.

Die Referentin, Frau Wilhelmi, bittet noch einmal ein dringlich, sich auch durch die That für die Feuerbestattung zu erwärmen, damit es ermöglicht sei, in Berlin   bald ein eigenes Krematorium zu haben.

Berlins  

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Die heute, den 9. März, in Bismarckshöhe im großen Saale tagende Versammlung von Kaufleuten, Handlungsgehilfen und Gehilfinnen, Hausdienern, Arbeitern und Arbeiterinnen Charlotten burgs erklärt sich mit dem Referenten, dem Reichstags- Abgeord neten Herrn August Bebel  , in allen Punkten einverstanden; denn die Angestellten müssen im Interesse der geistigen und körper­lichen Entwickelung der Angehörigen des Kaufmannsstandes prinzipiell volle Sonntagsruhe fordern. Die Versammlung trägt jedoch der in zweiter Lesung hervorgetretenen Ansicht der Mehr­heit des Reichstages Rechnung und stellt daher als mindeste Forderung auf:

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sei die Organisations- Frage. Den Delegirten werde zu empfehlen von der zunehmenden Arbeiterbewegung gezwungen wurden, sein, nicht für die lokale Organisation und auch nicht für eine dieser Frage näher zu treten. Besonders Bismard Bentralisation aller Textilarbeiter Deutschlands   einzutreten, sondern habe die herrschenden Klassen in ihrem Nichtsthun für dies für eine Branchen- Zentralisation zu thun. Es sei dies schon die Arbeiterklasse unterstützt. Wenige und im Grunde nicht ge darum nöthig, weil die verschiedenen Branchen der Tertilindustrie nügende Reformen( Kranken-, Alters- und Invalidengesetz 2c.) zu verschiedenen Zeiten ihre guten Geschäfts- Konjunkturen haben feien eingetreten, aber dem Staate würden noch weitere Kon­und deshalb ein gemeinsames Borgehen gegen die Arbeitgeber geffionen abgerungen, dafür sorge die ganze Arbeiterbewegung. nicht geboten ist. Einer gemeinsamen zentralisation aller Branchen Darauf geht der Referent zu den Punkten des Gesetzes, betreffend ſteht auch die verschiedene materielle Stellung gegenüber, in welcher Abänderung der Gewerbe- Ordnung, über, welche die Sonntags= sich die Angehörigen derselben befinden. Bis jetzt sei dadurch ruhe betreffen. Diese Bestimmungen, wie sie sich in§ 105 des Die Lage der Juwelen, Gold- und Silberarbeiter bedingt bei den Angehörigen einiger Branchen ein gewisser betreffenden Gefeßentwurses darstellen, seien ungenügend. Die Dünkel denen schlechter gestellter Branchen gegenüber noch vor- Anträge der sozialdemokratischen Fraktion seien derart, daß den stand in der öffentlichen Versammlung dieser Branche zur Be- handen. Dies laffe ein gemeinsames Arbeiten innerhalb einer Betheiligten in einem höheren Maße die Sonntagsruhe gewährt sprechung, welche am 9. d. M. im Joel'schen Saale unter Leitung Organisation als nicht rathsam erscheinen; man müsse eben die würde, als wie sie ihnen später nach Annahme des betreffenden der Kollegen Günther, Conrad und Heinemann ab- Menschen nehmen, wie sie zur Zeit noch sind und nicht wie sie Gesetzes gesichert sei. Aber man habe diese Anträge verworfen, gehalten wurde und von Arbeitern und Arbeiterinnen recht gut sein sollen. Von einer lokalen Organisation, deren Schaffung ja indem besucht bar. Die Herren Prinzipale und besonders der Vorstand nur durch das Verlangen nach Politik begründet sein kann, ist treibung beschuldigt. Würde man aber einmal den Reichs­der Goldschmiede- Innung waren zu dieser Versammlung ein- darum Abstand zu nehmen, weil man den Frauen, die gerade in tag ermächtigen, eingehende Untersuchungen über Arbeiterverhält geladen. Referent Kollege Faber brachte zunächst mehrere im die Textilindustrie immer mehr hineingerissen werden, die Mög- nisse zu unternehmen, so würden wohl noch ärgere Zustände sich Gehilfenorgan " Der Goldschmied"( Hamburg  ) erschienene Artikel lichkeit des Anschlusses an die Organisation gestatten müsse, was offenbaren, als wie sie von der Sozialdemokratie gezeichnet wür­zur Verlesung, welche sich mit der Lage der obengenannten Ber  - nur bei nichtpolitischen Vereinigungen der Fall sein kann. Eine den. Es empfehle sich besonders für die kaufmännischen An­liner Arbeiter beschäftigten. In diesen Artikeln wird dargelegt, der weiteren Hauptpunkte der Tagesordnung des Kongresses ist gestellten, energisch dagegen zu protestiren, daß durch die dritte daß, wie in allen Gewerben, in denen der maschinelle Betrieb die die Stellungnahme zur Arbeiter- Kontrollmarke. Von der Ein- Lesung des Reichstages die geringen Zugeständnisse der zweiten Handarbeit noch nicht in hohem Maße verdrängt hat, an dessen führung derselben werde man vorläufig feinen großen Nutzen Lesung, betreffend die Sonntagsruhe, verkürzt wurden, wie es Stelle die Lehrlingszüchterei tritt, dies auch in der gedachten haben, vielleicht den eines Agitationsmittels. Weiter wird sich leider den Anschein habe. Branche und Zum Schluffe ermahnt der Referent zwar in ganz besonders schädigender Weise der Kongreß mit der Fachpresse beschäftigen. Der Nutzen der die Arbeiter, mit aller Energie für ihre Intereffen einzutreten; Platz gegriffen habe, und dies einen großen Theil der selben sei ja Jedem klar. Auch sie wird vorläufig nur als in dem Maße, wie sie für die sozialdemokratische Partei streben, Schuld trage an der schlechten Lage der Gehilfenschaft. Agitationsmittel betrachtet werden müssen. Um diesen Zweck völlig in demselben Maße nähere sich das Ziel, nach welchem sie ringen. So soll hier in Berlin   ein Geschäft bestehen, welches in der zu erreichen, werde man am besten thun, sie obligatorisch unter den( Stürmischer Beifall.) guten Zeit( Oktober- Dezember) vier bis sechs Gehilfen und Organisirten einzuführen. Das wären die Hauptpunkte neben Von einer Diskussion wird abgesehen. 8-10 Lehrlinge, in der stillen Zeit dagegen 1-2 Gehilfen und der Berathung von Fragen des Arbeiterschutzes, welche den Darauf gelangte folgende Resolution zur Annahme, 8-10 Lehrlinge beschäftigt. Die Lehrlinge erhalten fein Kost- Kongreß beschäftigen werden. An der Diskussion betheiligten welche das Bureau der Versammlung sofort dem Reichstags­geld, müssen vielmehr noch ein Lehrgeld zahlen. Die Ausbildurg sich die Herren Schuster, Lehmann, Scholz und Kohl. Präsidium übermitteln soll: ist eine mangelhafte. Auch viele Verkaufsgeschäfte und Juwelen- Wesentliche Bedenken gegen die Ausführungen des Referenten und Goldwaaren- Handlungen tragen mit dazu bei durch ihre wurden nicht geltend gemacht, nur wurde darauf hingewiesen, niedrigen Preise, daß die Lehrlingszüchterei in höchster Blüthe daß sich auch eine Branchen- zentralisation über ganz Deutschland  steht. Außerdem werden noch Lehrlinge ausgebildet" in nicht schaffen lassen werde, weil es die Vereinsgesetze einzelner Reparaturwerkstätten, die gleichzeitig kleinere Verkaufsgegenstände Bundesstaaten, so Sachsen  , nicht gestatten. Nach dem Schluß­anfertigen. Diese sind naturgemäß in ihrem späteren Fortkommen wort des Referenten wurden die Herren Kohl und Kurze zu sehr gehemmt und drücken auf die Löhne. Ein weiterer Uebel- Delegirten zum Rongreß gewählt. Zum Lebensunterhalt wurden stand ist die Saisonarbeit. Während der Eaison werden die Ar- denselben für jeden Tag, welchen der Kongreß dauert, 7,50 M. teiter übermäßig angestrengt, während sie nach der Saison auf bewilligt und außerdem die Reisekosten( 3. Klasse). Zur Auf­der Straße liegen und den Krankenkassen zur Last fallen. Ist bringung des Geldes wurden die Herren Reemann, Fanert, der Arbeiter verheirathet, so ist er auf die Erwerbs- Reimann, Lehmann, Gerbing und Weimann ge­thätigkeit seiner Frau angewiesen, ist er ledig, geht er auf die wählt. Nach Erledigung einiger fleinerer Angelegenheiten wurde Landstraße und wird- Vagabund. Viele hängen das ganze die Versammlung geschlossen. 1. Völlige Sonntagsruhe für alle Angestellten in Engros  -, Fabrik- und Bankgeschäften. Gewerbe an den Nagel, werden Fabrikarbeiter und stehen sich als solche besser, als in ihrem Gewerbe. Die tägliche Arbeitszeit Der Fachverein der Lithographen   hielt am 3. d. M. aller Art, die jedoch um 12 Uhr Mittags beendet sein müssen. 2. Höchstens 5 Stunden Sonntagsarbeit in Verkaufsstellen beträgt 9/ 2-10 Stunden, meistens mit nur einer Stunde eine außerordentliche Generalversammlung ab. Auf der Tages­Mittagspause, verschiedentlich sogar ohne Frühstückspause. In Ordnung stand zunächst ein Vortrag des Herrn Th. Megner, Sonntagsruhe ohne Festsetzung eines Endtermines muß die Ver­Die von der Mehrheit des Deutschen Reichstages beliebte der Saison giebts überhaupt keine beschränkte Arbeitszeit. Die über:" Sentralisation", der lebhaften Beifall fand. Löhne sind durchaus unzureichende. So werden z. B. in der Von einer Diskussion nahm die Versammlung Abstand, da sam bezeichnen. Die kaufmännischen Angestellten müſſen ferner sammlung auf Grund der thatsächlichen Verhältnisse als unwirk­Juwelenbranche noch 12 bis 15 Mt. pro Woche gezahlt, was in eine Gegenmeinung nicht zur Geltung kam. Anbetracht des Umstandes, daß die Goldwaaren- und Juwelen­branche ein Luxusgewerbe ist, dessen Erzeugnisse vom Publikum Wahl wurden Kollege Sajolz als 2. Vorsitzender und Kollege spätestens um 6 Uhr Abends beendet sein müssen. Sie wünschen, Wochen vor Weihnachten, sowie sonstige Ausnahmearbeiten Bei der hierauf zur Ergänzung des Vorstandes vorgenommenen fordern, daß die zehnstündige Sonntagsarbeit während der vier bereitwilligst nach Forderung bezahlt werden, ganz unverantwort: Hansen als erster Beisiger gewählt; da außerdem noch das Amt daß die Inventur nicht an einem Sonntage vorgenommen lich ist. Die Lohnzahlungen sind sehr verschieden. Weiter werden eines Revisors zu besetzen war, wurde Kollege Dehlschläger hierzu werden darf. Mit aller Kraft protestiren die Angestellten die höchst ungesunden Arbeitsverhältnisse an sich, sowie in den gewählt. Bu Punkt 2: Statutenänderung wurde dem§ 13 fol- im Handelsgewerbe gegen die geplante Durchlöcherung des in Werkstätten erörtert, sowie der Umstand, daß die Frauenarbeit gende Fassung gegeben: Abänderungen des Statuts können nur der Arbeiterschutz- Kommission angenommenen Antrages, daß immer mehr Eingang findet, daß die Arbeiter sich selber ihr von einer Generalversammlung zc. In dem alten feinerlei Arbeit am ersten Oster-, Pfingst- und Weihnachtsfeier­Werkzeug halten müssen u. f. w. Zum Schlusse werden die Ar§ 13 hieß es: fönnen nur von der jährlichen statuten tage stattfinden darf, da sie berechtigt zu sein glauben, wenigstens beiter darauf hingewiesen, daß sie, um die herrschenden debel- mäßigen General- Versammlung 2c. beschlossen werden. stände zu beseitigen, sich dem Verbande, der Organisation an- Bei§2 wurde Punkt c:" Erria tung eines Arbeitsnachweise- drei Tage im ganzen Jahre zu ihrer Verfügung zu haben. " Erritung zuschließen und die Ideen der modernen Arbeiterbewegung immer Bureaus" gestrichen, da ein einheitlicher Arbeitsnachweis für merkt der Vorsitzende, daß in nächster Zeit wiederum eine öffent­Auf eine Anfrage, betreffend die Stellung zum 1. Mai, be­mehr zu verbreiten hätten. Lithographen, Steindrucker und deren Hilfsarbeiter geschaffen In der Diskussion suchte zunächst Herr Differoni werden soll. Jm§ 3 wurde der monatliche Beitrag von 50 Bf. liche Volksversammlung mit dem genannten Gegenstand auf der Tagesordnung einberufen werden wird. ( Gehilfe) diesen Darlegungen entgegenzutreten, auf 25 Pf. herabgesetzt. Unter Verschiedenem wurden auf Antrag Kettner nochmals Charlottenburgs das Verbot der Tellersammlung aufrecht erhalte, Der Vorsitzende theilt der Versammlung mit, daß die Polizei sie als Gemeinheit bezeichnete, wofür er zur Ordnung gerufen wurde. Die Ausführungen dieses Herrn waren höchst Schluß forderte Kollege Scherer noch auf, die Beitragsreste be- klären, daß die Tellersammlung nicht unter den Begriff Kollekte 50 M. für die ausgesperrten Arbeiter einstimmig bewilligt. Bum troßdem mehrere Gerichtsentscheidungen vorliegen, welche er Junungsmeister 2 ange wies darauf hin, daß seitens der gleichen zu wollen. farfalle; die Polizei begehe deshalb eine irrthümliche Handlung, Innung gemachte Annäherungsversuche seitens der Gehilsen Eine öffentliche Versammlung für Frauen und Männer wenn sie das Berbot der Tellersammlung aufrecht erhalte. Des schroff zurückgewiesen worden seien. Der jetzt von Seiten der fand im Wioaviter Kasino unter starter Betheiligung, insbesondere halb sei er( der Vorsitzende) in der Lage, die Charlottenburger Gehilfen gemachte Annäherungsversuch werde von der Innung der Frauen, statt. Auf der Tagesordnung stand: 1. Die Ursachen Polizei verklagen zu müssen.( Bravo.) Auf eine Bemerkung, ob der Ertrag der Tellersammlung dem nicht aber Ironien und Heßereien. Redner vertrat die Innung schiedenes. Die Leitung der Versammlung wurde einstimmig Preßfonds zukommen würde, bittet der Vorsitzende, ihn zu er­nach besten Kräften und stellte dieselbe als die beste Freundin Herrn Peste, Frau Mezel und Frau Wüstenau übergeben. mächtigen, den Betrag zur Deckung der noch vorhandenen Schul­der Arbeiter hin, die vorhandenen Mißstände anerkennend und Da der Referent bei Beginn der Versammlung noch nicht er­die Bereitwilligkeit der Innung zur Abstellung derselben betonend. schienen war, so wurde zuerst in den dritten Punkt der Tages­Das letztere wird angenommen. Kollege Zeuge wünschte eine Regelung des Lehrlings- ordnung eingetreten. Da auch während der Verhandlung hier­Genosse Sellin glaubt daraus schließen zu dürfen, daß wesens und die Benutzung des Gehilfen- Arbeitsnachweises seitens über der Referent nicht erschien, sich auch nicht entschuldigt hatte, das Interesse für die zu gründende Zeitung nicht mehr rege sei. der Prinzipale. Auch hielt Redner dafür, daß die Innung so trat eine Pause von 15 Minuten ein. Sodann übernahm Der Vorsitzende bemerkt ihm aber, daß dieses nicht der Fall ( kleinen Meister) gemeinsam mit den Arbeitern das Großkapital Genosse Millarg das Referat, der von den Frauen aus einer sei, daß man aber zunächst daran denken müsse, vorhandenen zu bekämpfen hätte. anderen Versammlung herbeigeholt wurde, um wenigstens die Verpflichtungen nachzukommen.( Buſtimmung.) Kollege Heutamm beleuchtete die sogenannte Arbeiter Versammlung, welche schon unruhig wurde, nicht ganz resultat- Darauf wird die Versammlung mit einem dreifachen Hoch freundlichkeit der Junung und war der Meinung, daß der Klein- los verlaufen zu lassen. Denn gerade in Moabit   ist es sehr auf die Sozialdemokratie geschlossen. betrieb durch den Großbetrieb immer mehr aufgesogen werde. nöthig, daß die Frauenbewegung mehr in Fluß fommt und mehr Der Herr Obermeister der Junung, Herr Schaper, war Aufklärung in die Frauenwelt hineingetragen wird. Dies zeigte nicht persönlich infolge Wohnungswechsels" in der Versammlung auch die große Ruhe und Aufmerksamkeit, mit welcher der Vor­erschienen, hatte jedoch in einem Schreiben an den Referenten, trag des Genossen Millarg über:" Die Entwickelung der Arbeiter welches derselbe in seinem Schlußworte zur Verlesung brachte bewegung und die wirthschaftlichen Verhältnisse mit Berück­und an dem er eine fachliche Kritik übte, seinen Standpunkt sichtigung der Ursachen der Prostitution" entgegen genommen zu den von dem Referenten verfaßten Artikeln dargelegt. wurde. Dem Referenten, der an der Hand eines reichhaltigen Referent trat namentlich dem Indifferentismus, dem Künstler- und vorzüglichen Materials dieses Thema entwidelte, wurde dünkel und dem Bestreben der Kollegen, ein fleiner Meister zu reicher Beifall zu Theil. werden, entgegen, um die vorgesteckten Ziele der modernen Gegner meldeten sich nicht trot Asforderung seitens des Arbeiterbewegung schneller zu erreichen, und hob namentlich auch Vorsitzenden. Die Diskussion gestaltete sich sehr sehhajt. Vorwiegend die Nothwendigkeit einer Verkürzung der Arbeitszeit hervor, Frauen betheiligten sich an ihr, unter andern die Frauen Leschki, welche ein Heilmittel für viele Uebelſtände sei. Wenn Herr Ober- Scherzer, Birck, Reißner und Löpki und einige Herren. Alle meiner Schaper annehmbare, praktische Vorschläge: wünschte zur waren sich darin einig, und der Rejerent betonte es noch in Besserung der Lage der Arbeiter der Branche, so empfahl Re- seinem Schlußwort, daß unter den heutigen wirthschaftlichen Ver­ferent als solche im Allgemeinen Verkürzung der Arbeitszeit, Grhältnissen eine glückliche, gesunde und richtige Ehe nicht möglich höhung der Löhne, Koalitionsfreiheit der Arbeiter und Regelung ist, insbesondere bei den Arbeitern und Arbeiterinnen. Da von des Lehrlingswesens und den Kollegen und Kolleginnen Anschluß der heutigen bürgerlichen Gesellschaft eine Abänderung nicht zu hoffen ist, was die Verhandlungen in Reichstage bei Berathung Zur einstimmigen Annahme gelangte folgende Resolution: der Arbeiterschuß- Gesezvorlage gezeitigt haben, so haben die Ar­Die heute am 9. März cr. in Joel's Salon tagende große beiter und Arbeiterinnen selbst Hand anzulegen ans Werk. öffentliche Versammlung aller in der Juwelen-, Gold- und Silber- Unter Verschiedenem wurde ein Antrag, der das Fernbleiben branche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen Berlins Heindorf's rügt, gegen drei Stimmen angenommen. Nachdem erkennt die Ausführungen des Referenten vollständig als noch von verschiedenen Frauen darauf hingewiesen worden, sich Thatsachen an und beschließt, da nur eine wirthschaftliche Beffer den allgemeinen Arbeiterverein anzuschließen, schloß der Vor- herabzuspringen und zwischen die Versammelten zu gehen. Das ſtellung der Arbeiter durch die seiteste Organisation zu erreichen fügende die Versammlung mit einem öreisachen Hoch auf die ist, daß alle Anwesenden dem Verband der deutschen   Gold- und Sozialdemokratie. Unter Aojingen der Arbeiter- Marseillaise ver- Vorsitzende ersuchte die Versammelten, ruhig den Saal zu ver Silberarbeiter und verwandten Berufsgenossen beizutreten sich ließen die Anwesenden den Saal. einstimmig erklären. Die Anwesenden verpflichten sich, mit aller

unflarer Art.

an den Verband.

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den verwenden zu dürfen.

Herrn Hoffman eine öffentliche Versammlung der Tabafarbeiter Rigdorf. Am 2. März fand in Rixdorf im Lokale des und Arbeiterinnen unter Vorsiz des Kollegen Dichte statt. Die nächste Tagesordnung lautete: Die ausgesperrten Tabatarbeiter Hamburgs   und die Industrie im Allgemeinen. Das Rejerat hatte der Kollege Reichstags- Abgeordneter Förster   übernommen, der= felbe kam nach den einleitenden Worten zur folgenden Aeußerung: wir wußten im Voraus, daß nach Ablauf des Sozialistengefeßes der Sozialdemokratie ist, haben sich auch die Unternehmer gesagt, die Unternehmer sich koaliren, und da Hamburg   die Hochburg haben wir über die Arbeitervereine in Hamburg   gesiegt, so haben wir überall gesiegt. Daß Hamburg   nur durch Sozialdemokraten im Reichstag vertreten ist und auch noch der dritte Wahlkreis unser geworden ist, haben wir nur dem ehemaligen Reichskanzler Fürsten Bismarck zu verdanken, da er bis auf den letzten Tag seiner Thätigkeit die Unternehmergeschäfte besorgt hat." Hier erhob sich der Gendarm und forderte den Vorsitzenden auf, den Redner nicht weiter von Politik sprechen zu lassen. Darauf erwiderte der Bor­sigende, daß die Bersammlung feine Versammlung eines politischen Vereins sei, sondern eine öffentliche Versammlung für Frauen Gendarm: Sie haben hier garnichts zu sagen, ich löse die Ver­und Männer. Weiter kam der Vorsitzende nicht, da rief der sammlung auf." Bei dieser Erklärung zog auch schon der Beamte seinen Revolver und gebot seinem Kollegen, von der Bühne

geschah auch. Darauf entstand ein Lachen und Rufe Oho! Der lassen. Der Beamte verbot ihm den Mund. Nun rief der

Energie dahin zu streben, daß auch die weiblichen Arbeitskräfte Eine öffentliche Versammlung für Frauen und Rejerent: Kinder, geht ruhig nach Hause!" Darauf schrie, der der Branche baldmöglichst Mitglieder des Verbandes werden Männer vom Lese- und Diskutieklub" Freidenker" fand Beamte: Sie haben hier jetzt ruhig zu sein. Darauf trat der und dahin fireben, daß endlich einmal unsere Verhältnisse sich am 1. d. M. statt. Herr Dr. Bernstein hielt einen mit Beifall Referent und der Vorsigende hinter den leinenen Vorhang der besser gestalten." aufgenommenen Vortrag über Medizin, hauptsächlich über die Bühne. Bei der ganzen Affaire hielten die Gendarmen ihre

Des Weiteren war die Versammlung berufen, Stellung zur Koch'sche Entdeckung. An der Diskussion betheiligten sich mehrere Revolver fest in der Hand und ungefähr sechs Gendarmen kamen Maifeier zu nehmen. Der Vorsitzende befürwortete die Feier Genossen, und es wurde hervorgehoben, daß die Koch'sche Er- vom Vorsaal, um den Saal räumen zu helfen. am 1. Mai; die Versammlung beschloß die Abhaltung einer Ver- findung wohl eine Errungenschaft für die Medizin sei, aber dem Ein Mann soll verhaftet worden sein und ein Mädchen von fammlung am Abend des 1. Mai und einen Ausflug für den Arbeiter wenig nüze, wenn nicht die Ursachen der Schwindfucht 17 Jahren wurde aufgeschrieben.

3. Mai. Da die Arbeiterinnen zum ersten Mal an einer beseitigt werden, z. B. überlange Arbeitszeit, schlechte Ernährung öffentlichen Branchenversammlung theilnahmen, sollen fie be- und schlechte Wohnungsverhältnisse. Die Versammlung schloß mit der sonders in öfteren Versammlungen über ihre Lage aufgeklärt einem Hoch auf die Sozialdemokratie.

werden.

Mit einem dreifachen Hoch auf die gesammte zielbewußte Arbeiterschaft schloß der Vorsitzende in später Nachtſtunde die Versammlung.

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Große Volksversammlung in Charlottenburg  .

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Briefkaffen der Redaktion.

111 Antwort wird nicht ertheilt.

Am 9. März Abends fand in dem Lokale Bismarcshöhe" Bet Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Brieflich eine große öffentliche Voltsversammlung statt, welche zahlreich besucht war. Die Leitung wurde dem Genossen Pirch über- G. A. Sie brauchen dafür keine Gewerbesteuer zu ent Eine öffentliche Versammlung der Weber und Webe tragen. Auf der Tagesordnung standen jolgende Punkte: richten. rinnen fand am 10. März unter dem Vorsitz des Herrn 1. Vortrag des Reichstags Abgeordneten Bebel Schuster statt. Es galt zu dem in den Oster Feiertagen in über" Die Sonntagsrube". 2. Distuffton. Rothe Schleife 106. Ziehhunde müssen auch Maulkörbe 3. Vertragen. Pößneck   stattfindenden Deutschen   Textilarbeiter- Kongreß Stellung schiedenes. Die Ausführungen des Referenten waren in aller Bestimmt Wir glauben im Jahre 1848. zu nehmen. Herr Wagner legte in längerer Ausführung den Kürze etwa folgende: Die herrschenden Klassen Deutschlands   und wissen wir es aber nicht. Nußen dieses Kongresses für die Textilarbeiter aller Branchen die sie vertretenden Parteien des deutschen   Reichstages haben sich dar. Einer der Hauptpunkte der Tagesordnung des Rongresses so lange gegen eine Arbeiterschutz- Gesetzgebung gesträubt, bis sie bei Maurer, Werner und Komp., Elisabeth- Ufer 55. C. S., Hildesheim  . Kaufmännische Rundschau", erscheint Berantwortlicher Redakteur: Curt Baake   in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

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