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Bon der Rücksichtnahme" unferer Steuerverwaltung weiß mancher, Schattierungen haben sich mit Stocktonservativen verbunden, Beamte, ab Buschfeng 2.12, 2.24; an Strantenhaus 2.23, 2.35.- Der Fahr Arbeiter ein Lied zu fingen. Ein Arbeiter, der mit 31 M. Staats- Lehrer und Hausagrarier bilden das Anhängsel des Blockes, und preis beträgt für die Strecken: Hermannplaz- Krankenhaus Buckow einkommensteuer eingeichäzt ist, war infolge Arbeitslosigkeit in auch der freisinnige Arbeiterverein gibt sich dazu her, seinen Klassen- 15 Pf.; Rathaus- Krankenhaus Buckow 10 Pf.; Buſchfrug- Krankens Steuerrückstand gekommen und richtete an die Steuerdeputation ein Als Antwort erhielt er die Mitteilung, daß ihm folgende Teil- für die dritte Abteilung ist der Block nach beſtimmten Grundsägen fehrt die regelmäßige Omnibuslinie im Anschluß an die Straßen. Gesuch, die aufgelaufenen 25,84 M. Steuern abzahlen zu dürfen. genossen in den Rücken zu fallen. In der Aufstellung der Kandidaten haus Buckow 5 Pf. Die Wagen fahren nach Schluß der Besuchszeit wieder nach dem Hermannplaß zurück. Neben den Einsetzlinien ver zahlungen bewilligt worden find: 10,34 m. am 4. Oftober, 8,40 m. vorgegangen: in Bezirken, wo verhältnismäßig viel Beamte oder Lehrer bahnlinie Südring".

steht!

am 18. Oftober und 8 M. am 1. November. Wieso noch 90 Pf. mehr wohnen, kandidieren Beamte bezw. Lehrer, deren Stimmabgabe Mit einem Bierglas tödlich verletzt wurde am Sonntagabend verlangt werden, ist dem Antragsteller nicht flar geworden. Diese natürlich sorgsam kontrolliert wird, wo die Arbeiterschaft überwiegt, in dem Lokale von Simon, Wißmannstr. 17, der 43jährige Maler Antwort zeugt von einer außerordentlichen Rücksichtnahme". Der hat der Block einen Arbeiter als Kandidaten aufgestellt, um die Emil Michalsky aus der Wißmannstraße 30. Unter den Gästen des Arbeiter, der drei Kinder ernähren und auch am Ersten seine Miete Wähler irrezuführen. Kurz und gut, der Neid muß es dieser Ge- genannten Lokals befand sich auch der 33jährige Kraftdroschken zahlen muß, soll den Betrag von 26 M. in einem Monat zahlen, sellschaft laffen, sie hat alles getan, um das System der öffentlichen führer Johann Popowsti, mit welchem M. in Differenzen geriet. ein Entgegenkommen, das unserer Steuerverwaltung sehr ähnlich Stimmabgabe in ihrem Interesse auszunußen. Die Agitation wird Der Chauffeur machte sich darauf den Scherz, sein gefülltes Bier durch Presse und Flugblätter so gut wie gar nicht betrieben, alles glas dem M. an den Mund zu halten, wobei aber die Weste des M. Mißstand in der Badeanstalt. Ein Leser schreibt uns: Seit wird im geheimen gemacht. mit Bier begossen wurde. In seiner Wut goß M. dem Chauffeur längerer Zeit schon Besucher der städtischen Badeanstalt in der Für die Sozialdemokratie steht diesmal viel das Bier ins Gesicht, worauf der letztere das leere Glas ergriff und Bärwaldstraße, ist mir und vielleicht auch anderen Lefern dieses Blattes dem M. damit einen so furchtbaren Schlag ins Geficht versezte, daß ein lebelſtand aufgefallen, der leicht zu einem ernſten Unfall führen auf dem Spiele. Nicht weniger als sieben von ihren zwölf das ziemlich dicke Glas zerbrach und M. entsetzliche Verlegungen tönnte. Es führen da nämlich zwei hölzerne Treppen zu den Vertretern, also mehr als die Hälfte scheiden aus dem Stadt- erlitt. Als P. sah, was er angerichtet, verließ er schleunigst das An die Stelle der Ausscheidenden wieder Sozial- Lokal und fuhr mit seinem Automobil davon. M. wurde sofort Ankleideräumen empor. Bei startem Andrang des Sonnabends und parlament aus. Sonntags werden die Treppen furchtbar naß, daß es geradezu ein demokraten zu wählen, zu verhindern, daß ein der Sozialdemokratie nach dem Krankenhaus Am Urban geschafft, wo er jedoch noch in Kunststück ist, dieselben barfuß ohne Lebensgefahr auf und ab zu gehörender Sitz verloren geht, ist eine Ehrenpflicht, der sich kein der Nacht infolge der durch die Verlegungen hervorgerufenen Ber passieren. So hatte ich am Sonnabend das Pech, auf der Treppe flassenbewußter Arbeiter entziehen darf. Wohl ist in Charlottenburg. blutung verstarb. Am Montagmittag wurde Popowski fest­auszurutschen und hinabzustürzen. Glücklicherweise kam ich der Stadt der Millionäre und der Beamten, der Kampf für die genommen.

mit einigen Hautabschürfungen davon, doch hätte die Sache Arbeiter weit schwerer als in Berlin oder den östlichen, südlichen Die Generalversammlung der Zahlstelle Rigdorf des Deutschen auch gefährlicher werden fönnen. Die ganze Beseitigung Beseitigung und nördlichen Vororten, aber wie die Erfahrungen früherer Jahre Holzarbeiterverbandes nahm vorige Woche die Abrechnung des Dieses lebelsiandes liegt nun darin, diese Treppen mit Kokosläufern zu belegen. Ob dies der Verwaltung nun zu teuer bewiesen haben, sind bei angestrengter Arbeit sehr wohl Erfolge zu 3. Quartals 1909 entgegen. Aus derselben ist zu entnehmen, daß die Arbeitslosigkeit erheblich zurückgegangen ist. An Arbeitslosen­ist, oder ob es vielleicht noch nicht aufgefallen ist? Bielleicht erringen. wartet sie solange, bis wirklich mal ein ernster Unfall passiert. Ge- Allerdings darf nicht verschwiegen werden, daß die Sozialdemo- unterstützung gelangte zur Auszahlung 1591,10 M., Krankenunter­wöhnlich wird der Brunnen erst dann zugedeckt, wenn das Kind fratie bei den letzten Wahlen im Jahre 1907 gegenüber den vorletzten stübung 2565,45 M., an die Hauptkasse wurden 7055 M. abge­liefert. Das Vermögen der Lokalfasse beträgt zurzeit 7900. hineingefallen ist. Wahlen nur etwa um 1000 Stimmen zugenommen hatte, die fast pierauf referierte Kollege Pappe vom Hauptvorstand über das Freifahrkarten für Eisenbahnarbeiter. Vor einiger Zeit war alle auf die ersten drei Bezirke entfallen, während einige Bezirke Thema:" Ist Gewerkschaftsarbeit Sisyphusarbeit?" Redner be an dieser Stelle bengalisch beleuchtet worden, daß der Grundbesitzer fogar einen Rückgang der sozialdemokratischen Stimmen aufwiesen. handelte eingehend das Wachsen, die Taktik sowie die Errungen­berein der östlichen Stralauer Vorstadt bei der Eisenbahndirektion Nur 19,5 Proz. der eingeschriebenen Wähler Charschaften der Gewerkschaften, wobei er auch auf die Kautskysche Berlin dahin vorstellig geworden war, allen denjenigen Eisenbahn lottenburgs haben im Jahre 1907 fozialdemo- Broschüre:" Der Weg zur Macht" Bezug nahm. Da die Gewerk­arbeitern, welche ihre Wohnung von Berlin nach den Vororten ver- fratisch gewählt. So darf es nicht wieder sein. Diese Lau- schaften noch ein großes Arbeitsfeld zu beackern haben, noch eine legen, die Vergünstigung freier Eisenbahnfahrt zu entziehen. Der heit muß weichen. Mann für Mann müssen die Anhänger der große Anzahl Indifferente für uns gewonnen werden müſſen, ſo Grund dieser menschenfreundlichen Ülebung war natürlich, die eigene Sozialdemokratie zur Wahl gehen, damit der Plan unserer Gegner, auch in Zukunft noch reiche Früchte tragen. In der Diskussion betonte der Redner, werden die Mittel für die Gewerkschaftsarbeit Tasche zu füllen. Die Eisenbahnarbeiter sollten dadurch gezwungen werden, in Berlin wohnen zu bleiben. Verständigerweise hat die die Vertreter der Arbeiterklasse aus dem Parlament zu entfernen, zu wies Karle nach, daß auch Kautsky die Gewerkschaftsbewegung Eisenbahndirektion das Ansinnen des Hausagrariervereins glatt schanden wird. Und wenn jeder organisierte Arbeiter seine Schuldig für ein dringendes Erfordernis halte. Im übrigen müßten die abgelehnt. Die in ihre Schranken gewiesenen Antragsteller find in- feit tut, wenn jeder ein Agitator im kleinen ist, wird uns der Sieg politische wie gewerkschaftliche Organisation stets zusammengehen. des dreift genug gewesen, sich höheren Orts über den erteilten ab- zufallen. Die Situation ist günstig; fie richtig auszunutzen ist die Heinrich& regte an, daß über den Rückgang der Gewerkschaften lehnenden Bescheid zu beschweren. Die Antwort steht noch aus, Aufgabe der Charlottenburger Arbeiterklasse. nähere Untersuchungen angestellt werden müßten. Oft bedürfte es dürfte aber wohl faum im Sinne der Hausbesitzer ausfallen. nach der Krise wiederholter Kämpfe, um schon einmal Errungenes Hierzu wird uns nun, um irrtümlicher Auffassung von be- Rigdorf. wieder von neuem zu erlangen. Diese Erscheinung allein schon sonderer Arbeiterbegünstigung vorzubeugen, mitgeteilt, daß die müßte der Arbeiterschaft zum Bewußtsein bringen, wie notwendig Eisenbahnarbeiter überhaupt nicht vollständig freie es ist, die politische Macht zu erobern, damit der Arbeitslohn wie Eisenbahn fahrt nach den Vororten genießen. Vielmehr er­auch Arbeitszeit gefeblich festgelegt werde. 3 immermann gab streckt sich das Recht der Freifahrt nur auf zwei Staf ionen. der Meinung Ausdruck, daß ein prinzipieller linterschied zwischen Da die Stationen gerade in der Nähe der Weichbildgrenze, das heißt Partei und Gewerkschaften nur in den Köpfen der beiderseitigen über dieselbe hinaus, sich in sehr kurzen Zwischenräumen folgen, Führer bestehe. Im Schlußwort forderte der Referent zu unab müssen zahlreiche Eisenbahnarbeiter, die in entfernteren Vororten lässiger Agitation für die Organisation auf. Unter Verbands­wohnen, schon immer die Hälfte des Fahrgeldes oder noch mehr aus angelegenheiten gab der Bevollmächtigte bekannt, daß die Kom­eigener Tasche zahlen. Um so schärfer ist das eigensüchtige Vor­mission der Möbeltischler durch die Kollegen Borgmann, Hirsch, gehen der Hausbesitzer, welche auch die jeßige geringe Vergünstigung Vogt und Wagner ergänzt ist. Als Obmann fungiert Kollege hintertreiben wollen, zu verurteilen. Selbst solche bürgerlichen Hader. Das Stiftungsfest der Bahlstelle findet am 6. November Blätter, die sonst für Arbeiter sich nicht sonderlich erwärmen, haben bei Hoppe, Hermannstraße 50, statt. Starle wünschte noch, daß den fleinlichen Standpunkt der Hauseigentümer getadelt. die Gewerkschaften den Jugendausschuß unterstützen mögen. Schöneberg .

Von der Findigkeit der Post. Neulich brachte eine hiesige Zeitung die Nachricht, daß die Post eine Sendung ohne Adresse, aber mit dem Bilde des Adressaten versehen, an die richtige Adresse be­stellt haben soll. Wenn die Sache wahr sein sollte, so wäre die Geschichte in der Tat ein Beweis für die Findigkeit der Post. Aber es gibt auch Gegenstücke. Uns liegt eine Starte vor, die eine Familie in der Großgörschenstraße an eine andere in der Schul­straße gerichtet hat. Tiefe Karte trägt den Abgangsstempel Berlin 22. 5. 08 und ist am 17. Oftober 1909 den Adresiaten behändigt worden, hat also von der Großgörschenstraße bis zur Schulstraße 17 Monate gebraucht. Bemerkenswert ist, daß der Adressat feit zwei Jahren in dem auf der Adresse genau angegebenen Hause wohnt, also schon vor 17 Monaten gefunden werden konnte. Sonderbar ist noch, daß die Starte auch nicht dem Absender zurückgegeben worden ist, obwohl dessen Adresse genau angegeben war. Wo mag die Karte in der langen Zeit gesteckt haben?

Fünf Personen bei einer Explosion verletzt.

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Der Untergrundbahnstreit in der Schöneberger Stadtverordnetenversammlung.

Die letzte Sibung beschäftigte sich mit der Denkschrift, die der Magistrat in dem Untergrundbahnstreit der west­lichen Vororte herausgegeben hat.

Stadtv. Gottschalk( lib. Frakt.) führte aus, daß Schönes berg in diesem Streit nicht Gewehr bei Fuß stehen dürfe, sonst müsse es die Beche bezahlen. Die Schuld an diesem Streit trage vor allem die Hochbahngesellschaft, die es verstanden habe, vor den Wagen ihrer Sonderinteressen die Stadt Wilmersdorf zu spannen. Im Ministerium sei man darauf bedacht, daß der privaten Hochbahngesellschaft teine allzu große Konkurrenz er­wachse. Die an die Wilmersdorfer Untergrundbahn interessierten Grundstücksbesißer seien im Ministerium ein und aus. Ministerium den Privatintereffen untergeordnet. Wenn Groß­Berlin sich jetzt nicht wehrte, dann könnte es dahin kommen, daß, wie bei der Straßenbahn, auch der ganze Untergrundbahnverkehr ein Monopol der Privatgesellschaft werde. Leider schläft die Stadt Berlin , sie zieht sich die Schlafmüße erst von den Ohren, wenn fie auch über den Verkehr unter den Straßen nicht mehr verfügen fönne. Jeder Ausschaltung des Nollendorfplatzes von dem Ver­fehr nach dem Osten müsse entgegengetreten werden.

Ueber die Einweihung des neuen städtischen Krankenhauses wird uns noch folgendes geschrieben: In dem schönen stimmungs­vollen Vortragssaal waren neben den Mitgliedern des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung eine Anzahl Ehrengäste an wesend. Der Kultusminister und der Minister des Innern hatten die Einladungen mit Rücksichten auf die Geschäftslage" ihrer Ressorts abgelehnt; man scheint dort also auch Sontags zu arbeiten. Die Feier wurde vom Oberbürgermeister Kaiser mit einer Rede eingeleitet, welche zunächst die geschichtliche Entwickelung des neuen Hauses behandelte und schließlich die Errichtung desselben als einen weiteren Marfstein auf dem Wege zur Selbständigkeit der jungen Großstadt Rixdorf feierte. Eine anschließende Glückwunsch rede des Regierungspräsidenten v. d. Schulenburg endete da­mit, daß einigen Rigdorfern der gewiß schon lang ersehnte Vogel ins Knopfloch flog. Hierbei trat wieder einmal charakteristisch der Ordenshumbug zutage. Abgesehen vom Chefarzt des neuen Krankenhauses, Professor Sultan, den man mit dem Roten Adler bierter Güte beglückte, ist bei den sonstigen Dekorierten" mit dem besten Willen kein Verdienst um die neue Anstalt zu ent­decken; im Gegenteil: es find Leute darunter, wie die Stadtver­ordneten Nitschte und Rahmig(!), die stets bei Kulturwerken und besonders auch während des jahrelangen, von unseren Ge­nossen im Rathause eingeleiteten Kampfes um die Schaffung eines großstädtischen Krankenhauses als die schlimmsten Gegner hervor traten. Vielleicht geht man nicht fehl mit der Annahme, daß es sich um verspäteten Lohn für den Wahlrechtsraub handelt; für solche reaktionäre Großtaten ist ein preußischer Orden allerdings die passendste" Auszeichnung". In kurzen Zügen entwarf darauf Stadtbaurat Kiehl, der Erbauer des schlichten und doch so schönen Werkes, ein Bild von dem Werdegang desselben. Gegen- gegangen. Die Interessen Groß- Berlins habe man im wärtig ist Platz für 350 Betten, deren Zahl sich beim Ausbau durch In den Lichtwerken G. m. 6. H., Frankfurter Allee 117, 5 weitere Pavillons auf 750 vermehren wird. Nach einer Ein­explodierte gestern nachmittag 4 Uhr ein mit Wasserstoff gas führung in den Betrieb des neuen Krankenhauses durch Professor Sultan, worin Redner betonte, daß man auf modernste Ein­gefüllter Kessel unter gewaltiger Detonation. Die Bewohner der richtung besonders Wert gelegt habe, folgte ein Rundgang. Die umliegenden Häufer eilten auf die Straße und forschten nach der neue Anstalt führt den Namen Städtisches Krankenhaus Rig Ursache. Bald fuhren auch zwei Löschzüge der Feuerwehr und zwei dorf". Wenn man nach einer Fußwanderung von etwa 4 Stunde Krankenwagen vor und nun erfuhr man, daß in den Lichtwerken vom Buschkrug aus vor dem rechts an der Rudower Chauffee lie­eine Explosion erfolgt sei. Ein im zweiten Stod des rechten genden Bau anlangt, so übt dieser mit seinen im Landhausstile Seitenflügels aufgestellter Sessel für Wasserstoffgas hatte jedenfalls gehaltenen und auf dem gewaltigen Grundstück äußerst zwed starten Ueberdruck erhalten, dem seine Wandung nicht gewachsen war. mäßig angeordneten weißen Häusern einen imposanten und doch Der Kessel explodierte, und der dadurch erzeugte Luftdruck riß eine überaus freundlichen Eindruck aus. Das Terrain selbst liegt einige Meter über der Straße. Eine breite Rampe führte schräg auf­Nabizwand um und zerstörte alle Fenstenscheiben des Fabrit wärts und durch das Pförtnerhäuschen auf den Vorplatz vor dem raumes. Glüdlicherweise hatten die Arbeiter gerade Vesperzeit, so Verwaltungsgebäude. In der Mitte desselben liegt oben der schon daß die größte Zahl von ihnen sich in einem Nebenraume befand. erwähnte Vortragssaal, im linken Flügel die Apotheke, unter dieser Ein Arbeiter wurde von der eingedrückten Wand getroffen und erlitt im Kellergeschoß die Selterwasserfabrik. Aus dem rechten Flügel, eine stark blutende Stopfwunde. Einem zweiten wurden durch Glas- der Verwaltungsräume und die Kasinos für die Aerzte und die splitter drei Finger aufgerissen. Drei Arbeiterinnen wurden eben- Schwestern enthält, gelangt man durch einen Gang in ein Ge­falls von Glassplittern am Halse und an den Armen getroffen. Auf bäude, in dem zwei Operationsfäle, das Photographische Atelier der Unfallstation in der Warschauer Straße erhielten die Verletzten und das Röntgenkabinett Aufnahme gefunden haben. An dieses Verbände. Die Verwundungen sind nicht lebensgefährlich. Mehrere und untereinander verbunden, an der rechten Längsseite, des Operationshaus schließen sich, wiederum durch Gänge mit diesem Arbeiterinnen haben noch einen Nervenchoc davongetragen. Die Grundstücks, zipei Pavillons an, in denen die chirurgische Abteilung Feuerwehr trat nicht in Tätigkeit. untergebracht ist; sie können um drei weitere vermehrt werden. Ihnen gegenüber liegt an der linken Grundstücksseite die Abteilung Die Akademischen Unterrichtskurse für Arbeiter( E. B.) ver- für innere Krankheiten mit zwei Pavillons und dem Badehaus, die anstalten am Freitag, den 29. Oftober, im großen Saale des ebenfalls unter sich und mit dem Hauptgebäude verbunden sind; Zentralarbeitsnachweises, Gormannstr. 13, eine allgemeine Hörer auch hier ist noch Blah für zwei weitere Pavillons vorhanden. Der bersammlung, in der Herr Erich Kuttner , Charlottenburg , über das zweite, hintere Teil der Anstalt, bis zu welchem Anlagen und weite Thema: Student und Arbeiter" referieren wird. Da- Rasenflächen sich ausdehnen, erhebt sich gegen den vorderen felbft werden auch noch Anmeldungen für das Wintersemester wiederum und bildet eine weitere Terrasse. Hier befinden sich zur ( 50 Pf. pro Halbjahrkursus) entgegengenommen. Jedermann ist als Rechten die Isolierpavillons für ansteckende Krankheiten und ein Teilnehmer willkommen. solcher für Prostituierte. Links sind die als geschlossenes Ganze Feuerwehrbericht. In der Nacht zum Dienstag hatte die Feuer um einen Sof quadratisch gruppierten Wirtschaftsgebäude errichtet, Groß- Berlins Bahnen baue, ohne Rüdsicht auf die Nachbar. wehr in der Greifswalder Str. 154 zu tun. Dort brannten um die direkt mit der an der linken Seite des Grundstüde herauf­Mitternacht Schränke, der Fußboden, alter Hausrat und anderes. führenden Straße in Verbindung stehen, so daß die hier ver­Nachts um 2 Uhr wurde der 12. Zug nach der Kurfürstenstr. 33 fehrenden Fuhrwerke die eigentliche Krankenanstalt gar nicht be­alarmiert. Ein brennender Kotsofen war die Ursache. Früh um rühren. Den Wirtschaftshof umschließen die Waschküche, die Koch­4 Uhr stand in der Tegeler Str. 33 ein Keller in Flammen; Breß- füche, das Desinfektionshaus, Wagenremisen und Stallungen und fohlen hatten sich dort entzündet. Lumpen wurden in der Meyerbeer - schließlich das Maschinen- und Kesselhaus mit der elektrischen Zen­straße 9 ein Raub der Flammen. In der Kieler Str. 3 brannten trale. Als eine sehr glückliche Lösung ist zu bezeichnen, daß der in einer Küche Gardinen, eine Markise und anderes, und in der große Schornstein im Innern eines wuchtigen, weit ins Land Waldemarstr. 4 in einem Produktengeschäft Papier usw. Wegen schauenden Turmes völlig verschwindet, in welch letterem auch die eines Wasserrohrbruchs rückte der 17. Zug nach der Besielstr. 2 aus; die Gefahr fonnte bald beseitigt werden. Weitere Alarme liefen aus der Gerichtstr. 72 und anderen Stellen ein.

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg .

Wasserreservoirs Aufstellung gefunden haben. Hinter dem Wirt­fchaftshof liegt die Profektur mit dem biologischen Untersuchungs­amt; ihr ist eine sehr stimmungsvolle Kapelle für Bestattungen an­geschlossen, die wiederum durch einen Vorhof direkt mit der Außen­straße verbunden ist, so daß Leichenbegängnisse völlig getrennt von der Anstalt vor sich gehen. Ein eigenes Wasserwerk und eine Bumpstation verbollständigen den großzügig und zweckmäßig an­gelegten Betrieb des neuen Krankenhauses.

Von der Wahlbewegung zu den bevorstehenden Stadtverordneten­Die Besuchszeit für das Krankenhaus ist auf Mittwoch und wahlen ist, obwohl uns faum noch 14 Tage vom Wahltermin trennen, Sonntag, nachmittags von 2-3 hr, festgesetzt. Um den unter den bürgerlichen Parteien wenig zu spüren. Der Grund Bürgern, welche Besuche im städtischen Krankenhause machen wollen, dafür ist hauptsächlich darin zu erblicken, daß die Gegner, die sich eine zweckmäßige Verkehrsverbindung zu geben, verkehren an den früher so heftig befehdet haben, in diesem Jahre einen Blod beiden Tagen zwei Omnibusse mit folgenden Fahrzeiten: ab Hermann gegen die Sozialdemokratie bilden. Liberale" allerlplatz 1.44, 1.56; ab Rathaus 1.50, 2.2; ab Ringbahnhof 2.00, 2.12;

Stadtb. Lessig( Unabh. Bereinig.) wünschte Ausschuß­beratung. Von seinen Fraktionskollegen wurde ihm aber ent­gegengehalten, daß das überflüssig ist, denn es könne nicht schnell

genug vorgegangen werden.

einer Ausschußberatung nicht einverstanden. G3 müsse in aller Stadtv. Moltenbuhr( Soz.) erklärte sich ebenfalls mit Oeffentlichkeit flargelegt werden, wie die kommunalen Interessen gegen derartige Machenschaften gewahrt werden können. Es ist eine alte Erfahrung, daß die Privatgesellschaften die vollständige Herrschaft über die Gemeinden haben. Nachdem für die Straßen­bahngesellschaft bereits ein Monopol geschaffen sei, kommt man hier mit dem zweiten. Jetzt beklage man sich über diesen Zu­stand. Es sei aber der ursprünglich liberale Gedanke, allez dem redner meinte, sondern wird von Leuten beherrscht, die ein Privatkapital zu überlassen. Berlin schlafe nicht, wie der Vor­Interesse daran haben, den gegenwärtigen Zustand aufrecht zu erhalten. Die Hochbahngesellschaft habe erst versucht, Schöneberg für den Anschluß ihrer Bahn am Wittenbergplab zu gewinnen; nachdem dies nicht gelungen ist, wolle sie der Stadt Schöneberg den Anschluß am Nollendorfplatz überhaupt unterbinden.

Oberbürgermeister Wilde meinte, daß alles mögliche zu ge= schehen habe, um das Projekt der Stadt Wilmersdorf und der Hochbahngesellschaft durch die Nettelbeckstraße zu bereiteln, da es gemeinschädlich sei. Das Projekt könne überhaupt nicht verwirk­licht werden. Wohin solle es führen, wenn jede der 24 Gemeinden

gemeinden und ohne Rücksicht auf die Interessen Groß- Berlins. In Wilmersdorf würde die Bahn nur für einen kleinen Kreis von Interessenten gebaut. Wenn das so weitergehe, fönnen die Einzelgemeinden ihre Pflicht nicht mehr erfüllen, dann müsse eine einheitliche Gemeinde Groß- Berlin geschaffen werden. Einstimmig wurde darauf folgender Antrag angenommen: nimmt Die Stadtverordnetenversammlung mit Be friedigung Kenntnis von der Denkschrift des Magistrats zu den Schnellbahnentwürfen der westlichen Vorortgemeinden und tritt den Ausführungen des Magistrats in allen Punkten bei. Dem Projekt Nettelbedstraße und der damit verbundenen Aus­schaltung des Nollendorfplatzes vom direkten Durchgangsverkehr nach dem Osten Berlins ist mit allen gesetzlichen Mitteln der heftigste Widerstand der Stadt Schöneberg entgegenzusehen. Der Magistrat wird ersucht, sowohl beim gesamten Staats­ministerium als auch bei den beiden gefeßgebenden Körper. schaften des Landtages gegen den Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 26. Juni d. J. vorstellig zu werden." Eine Vorlage des Magistrats betraf die Ausführung von Notstandsarbeiten im kommenden Winter. Die Be stimmungen derselben haben wir bereits vor einigen Tagen be fanntgegeben. Stadtv. Daumig( Soz.) führte dazu aus, daß die Vorlage des Magistrats den Anschein erwedt, als wenn wir nicht in einer Großstadt leben. Bei der letzten Arbeitslosenzählung im Februar