Gewerkschaftliches.
Forderungen gestellt, die vom Unternehmer zum größten Teil ab- 1 In ganz Nürnberg find nur 28 ausgesperrte Mühlenarbeiter vor gelehnt worden sind. Wie notwendig eine Aufbesserung wäre, be- handen, die acht Betriebe zu überwachen haben. In diesen Deine Rede aber sei... weist der Umstand, daß mit wenig Ausnahmen der Lohn im Durch Lügennotizen, die auch beim Zelluloidarbeiterstreit fortgesetzt aufschnitt 18 M. beträgt. Es kommen aber auch noch viel niedrigere Löhne tauchten, liegt System. Sie haben den Zweck, Neugierige ans Ueber die Reckheit des christlichen Gewerkschaftsführers vor. Die Firma scheint sich zum Stampf einzurichten, denn noch sind Engel, der beim Streit der Aluminiumarbeiter in Badisch die Verhandlungen nicht abgebrochen und schon ist die Firma auf zuloden und Ansammlungen hervorzurufen, die Rheinfelden mit den dort eingeheimsten Erfolgen sich selbst der Suche nach Arbeitswilligen.- Wer nicht um eine böse Er- dann von der Polizei mit dem berühmten Geschid zerstreut werden. beweihräuchern wollte, haben wir seinerzeit berichtet. Der fahrung reicher von Waltershausen abziehen will, gehe erst gar Kommt dabei irgendetwas vor, so wird es den Streikenden in die Schuhe geschoben. Dann bekommt der Freisinn die willkommene Aufschneiderei Engels wurde damals ein starker Dämpfer nicht hin. durch den Badischen Landeskommissar aufgesetzt, der in öffent- In den Waggonfabriken in Baugen ist sämtlichen Stellmachern Gelegenheit, über den sozialdemokratischen Terrorismus" zu lichen Erklärungen dreimal nachwies, daß Engel die Leute und Maschinenarbeitern gekündigt worden, weil sie einen zum dritten zetern und im Parlament großmächtige Interpellationen losanlog. Wer aber gedacht hätte, daß damit der Herr Engel zu Male reduzierten Tarif nicht annehmen wollen. Es wird gebeten, zulassen. etwas Verständigkeit und Wahrhaftigkeit erzogen worden wäre, Buzug strengstens fernzuhalten. der hatte sich schmählich geirrt.
Jedenfalls kann ich nach diesen und anderen mir bekannt gewordenen bedenklichen Gebarungen des Herrn Emil Engel ihn als einen verhandlungsfähigen bertreter nicht mehr anerkennen und lehne Arbeiter für die Zukunft jeden dienstlichen Verkehr mit ihm ab.
Ausland.
Der Streif in Mansfeld . Die New Yorker Kuchenbäcker streifen. Sie haben von dem Ver band der Unternehmer verlangt, daß von Mitte Oktober ab der Vorsitzender des Aufsichtsrates der Mansfelder Gewerkschaft, den( 4,15 Mark) erhöht werde. Die Unternehmer hatten darauf als Ant Dr. Dittrich, Oberbürgermeister von Leipzig , und Minimallohn, der jetzt pro Woche 15 Dollar beträgt, um 1 Dollar die Streifleitung nochmals um Vermittelung gebeten hat, teilte wort neue Maschinen überall in Dienſt geſtellt und glaubten damit telegraphisch mit, daß er bedauere verhindert zu sein. Von diesem eine abschreckende Wirkung auf die Arbeiter ausüben zu können. „ liberalen" Oberbürgermeister, der in seiner mündlichen Unter- Diefe aber beteiligten sich massenhaft an dem Streik und in handlung mit der Streifdeputation erklärte, daß er persönlich, einigen großen Bädereien sind ihre Forderungen schon anerkannt Bergleute einzuwenden habe, hatten die Streifenden erwartet, er als Privatmann, nichts gegen die Organisationszugehörigkeit der werde auch im Aufsichtsrat, als deſſen Vorsitzender, seine persön Aus dem Wahlkampf in den Wahlkampf! liche Privatmeinung dahin geltend machen und dafür sorgen, daß den Bergarbeitern das Koalitionsrecht zugestanden und dann der Gemeindewähler- Versammlungen, wie die 15 am Dienstagabend
worden.
es
Jetzt reist der christliche Gewerkschaftsführer Engel in Gemeinschaft eines Gesinnungsgenossen Thelen im Lande herum und verzapft weiter seinen Schwindel über angebliche " Erfolge" des Christlichen Metallarbeiterverbandes in diesem Streik und über die Streifverhandlungen, bei denen er kräftig mitgewirkt haben will. Verschiedene außerordentlich stark besuchte Metallarbeiter. versammlungen, so in Singen a. H., Villingen und Furt wangen, die Engel unter dem Thema:„ Der neueſte Schurken streich des sozialdemokratischen Metallarbeiterverbandes anläßlich der Vorkommnisse in Badisch- Rheinfelden " einberief, haben mit diesem Gewerkschaftsführer gründlich ab= Streit abgebrochen werde. Es scheint nunmehr, als ob in der hat Berlin noch nicht gesehen. Noch zitterte bei den Erschienenen gerechnet. Aber er hat noch nicht genug und Brust dieses liberalen" Oberbürgermeisters zwei Seelen wohnen, die Erregung des Kampfes um die vier Berliner Landtagsmandate bleibt nach wie vor bei seinen unwahren Behauptungen. eine persönliche, rein private Seele, die auch Arbeitern gefeßliche nach, über dessen Ergebnis ja nur Bermutungen, wenn auch Er veröffentlichte jetzt in den Zeitungen, hauptsächlich in den Rechte zuerkennt, und eine kapitalistische Aufsichtsratsseele, die frohe Vermutungen, bestanden. Noch war das Resultat dieſer Sentrumsblättern, die Engel immer als ihren Schüßling be- von solchen Rechten nichts wissen will. Diese Aufsichtsratsseele Wahlen nicht bekannt. Und indem man herbeieilte, dieses trachteten, Erklärungen, die von Beschimpfungen der freien Gewerkschaften stroken. Jetzt hat ihm nun noch der badische beherrscht aber den Menschen Dittrich so sehr, daß seine bessere, Resultat zu erfahren, traf man gleichzeitig Vorbereitungen, Fabrikinspektor Bittmann einen Dämpfer aufgesetzt. Der Herr" private" Seele schweigen muß. Jedenfalls ist, nachdem auch dem Gegner, mit dem man eben noch gerungen, eine neue Schlappe Fabrikinspektor Bittmann einen Dämpfer aufgesetzt. Der Herr dieser Versuch fehlgeschlagen, je de Hoffnung geschwunden, im Stadtverordnetenparlamente beizubringen. Die Säle Fabrikinspektor veröffentlichte in der„ Badischen Landeszeitung" burch das Eingreifen eines nrächtigen und dazu noch sozial waren nicht die kleinsten Berlins - konnten die Tausenden der Er folgende Erklärung in dieser Sache: Vielfach wurde schon um 8 Uhr, Der Bezirksleiter des Christlichen Metallarbeiter- Verbandes politisch" so" fortschrittlichen" Mannes, wie Herr Dr. Dittrich, schienenen nicht faffen. bor dem offiziellen Beginn der VerDeutschlands, Sekretariat Straßburg i. E., Herr Emil Engel, hat auf gütlicher, für beide Teile angenehmer Grundlage Frieden eine halbe Stunde fammlungen, zur Absperrung geschritten. Die, welche die über die Beilegung des Ausstandes in Badisch- Rheinfelden Nach- zu schließen, und so muß der Kampf entscheiden! richten veröffentlicht, die mit der objektiven Wahrheit in Die Maschinengewehre, die vor den Toren der Tür verschlossen fanden, wogten in dem heiteren, aber falten und ab, hofften sie doch, scharfem Widerspruch stehen und hat an feinen Be- Kupferkammerhütte bei Hettstedt Verderben ankündend nach Hett- Oftoberwetter in Massen auf hauptungen trotz der wiederholten amtlichen Richtigstellung von stedt und Molmek geschaut, hat man tags über jetzt eingezogen, nach Schluß der Versammlungen von den Glücklicheren, die in seiten des großherzoglichen Landeskommissars für die Streise schleppt sie jedoch zum Schichtwechsel immer noch hinaus, wohl drangboll fürchterlicher Enge in die Säle geteilt waren, zum Konstanz, Villingen und Waldshut , Herrn Geheimen Ober- um die Feierlichkeit der Situation zu erhöhen. Sonst führt das mindesten etwas von dem Resultat der Landtagswahl zu erfahren. regierungsrat Straub, in hartnädiger Weise festgehalten. Militär im Streifgebiet ein recht trauriges Leben; es stirbt fast In Scharen waren auch die Beamten der Polizei wieder erschienen, Dieses in der Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung einzig dastehende Verhalten läßt zwei Möglichkeiten zu: entweder bor lauter Langeweile! Alle Straßen sind leer, nur eine Militär- übten aber diesmal eine ungewohnte Zurückhaltung, so daß es zu spricht Herr Engel mit dreister Stirn in bewußter Weise patrouille begegnet der anderen, und die Soldaten wissen selbst Szenen wie gelegentlich der Ferrer- Versammlungen nicht fam. Die Redner fanden natürlich bei den Erschienenen, die zum die unwahrheit, oder er leidet an schweren Gedächtnis- nicht, warum sie umhergejagt werden. Die Herren Leutnants störungen und Zwangsvorstellungen. fangen die Ordnungsmänner der Bergleute und befehlen ihnen, großen Teil eben dem Freisinn durch Stimmzettel eine Quittung die weißen Armbinden abzunehmen, was auch prompt geschieht. über seine politische Unfähigkeit und seine Waschlappigkeit bei Ber aber ebenso prompt werden sie nachher wieder angelegt. Einige tretung aller volts- und freiheitlichen Interessen ausgestellt hatten, der Anblick derselben macht sie nicht mehr nervös. Das BürgerOffiziere haben sich schon an die weißen Armbinden gewöhnt und einen guten Resonnanzboden für ihre Kritik am Verhalten des Kommunal- Liberalismus. Redner und Zuhörer standen im besten tum, das sehr wohl weiß, daß das dicke Ende erst im nächst- Stontakt und gern bezwang man so die Ungeduld, mit der der Verjährigen Steuerzettel nachkommt, ist äußerst empört, und man fündung des Landtagswahlresultates entgegengesehen wurde. Jubelnd droht mit Bürgerversammlungen, in denen Protest erhoben und stimmte man überall den Rednern zu. Inzwischen hatte die Wahlleitung der Partei die Resultate der der sofortige Abzug des Militärs gefordert werden soll. Bisher weiß noch kein Mensch, warum das Militär eigentlich requiriert Landtagsnachwahlen zusammengestellt. Boten trugen sie eilend den wurde, da doch keinerlei Ausschreitungen vorgekommen sind. Das Versammlungen zu und der mit Spannung erwartete Augenblick alberne Gerücht, die Streifenden wollten eine Brüde und die war gekommen, wo endlich Gewißheit darüber geschaffen werden Oberberg - und Hüttendirektion mit Herrn Vogelsang in die konnte, ob der schändliche Mandatraub des Landtags- Schnapsblocks Luft sprengen, dürfte doch ernste Männer nicht so ins Bodshorn gelungen oder ob er abgeschlagen sei. Er war zurückgeschlagen! gejagt haben, daß sie gleich vier Garnisonen alarmieren! Herr In der Brauerei Königstadt, wo in einem fleinen Nebenraume Herr Vogelsang selbst lehnt die Verantwortung für die Heran- Rektor Kopf des fertig brachte, 35 erschienenen Freisinnsgetreuen ziehung des Militärs ab, denn nach Zeitungsbemerkungen hat er im Angesichte von Tausenden der zugleich tagenden Sozial demokraten au fagen, diese bildeten ja doch eigentlich erklärt, die Gewerkschaft habe kein Militär verlangt, das habe eine Kleine Minderheit aller Wähler, durchdonnerte der Landrat von Mansfeld bestellt. Eine Wirkung auf die nur Streifenden hat es nicht ausgeübt, höchstens die, daß die Er- plößlich brausender Jubel das ganze Haus! Der fünfte Landtagsbitterung nur noch gesteigert wurde und die Zahl der Ausständigen wahlbezirk ist gewonnen! Borgmann ist gewählt!" hieß es. Der sechste und siebente sind gewonnen, Heimann und Hirsch täglich zunimmt. Während sonst sich alles wieder im alten Gleise weiter be- find ebenfalls gewählt! Nur vom zwölften Bezirk, dem hart um wegt, die Streitposten ihre Funktionen versehen, ohne weiter be- ftrittenen Wahlkreis, den Adolf Hoffmann bisher vertreten lästigt zu werden, geht der Oberwachtmeister Nagel von Eis- bat, fonnte ein zuverlässiges Resultat nicht mitgeteilt werden. leben, der zuletzt auf der Straße Siersleben nach dem Paul- Immerhin, auch ohne genaue Ziffern: aussichtsvolle Stichwahl schien Er gewiß. Bei Litfin in der Memeler Straße hatte die Menge das schacht die„ Ordnung" aufrecht erhält, äußerst schneidig vor. der Saal fordert die Gendarmen zum rücksichtslosesten Vorgehen auf, Lokal bereits mit dieser Auskunft verlassent, schimpft auf die Streitposten, verhaftet jeden, der ihm widerspricht, geleert. Da kommt ein Radfahrer herbei: der Bote mit dem Aus dem Verbandsbureau des Bergarbeiterverbandes wird uns und führt sie zum Obersteiger Zobel, der sie aufnotiert, worauf Resultat des 12. Landtagswahlkreises. Wie auf Kommando kehrt geschrieben: die Leute dann entlassen werden! Das Hinschleppen zum Ober- alles um, der eben leere Saal ist wieder stockend voll. Aber das Vielfach ist den Arbeitern angeraten worden, nicht den Lockungen steiger 3obel tann nur den Zweck haben, die Leute zur Maß- genaue" Resultat, das der schnell noch einmal eröffneten Vergewissenloser Werbeagenten zu folgen, vornehmlich, wenn für regelung zu empfehlen, sie förmlich dem Henker auszuliefern, fammlung mitgeteilt werden konnte, war kein anderes, als das Amerita Bergarbeiter angeworben werden. Noch jetzt treiben sich im weil sie tun, was ihnen das Gesetz zu tun erlaubt. Dafür leben So gingen denn die Versammelten überall auseinander, ohne Ruhrbecken und anderswo Agenten umber, um Arbeiter nach Kanada Rechtsstaat. und nach Glafebey( Howascotia) in Amerika zu locken. In beiden Wo alles für die Gewerkschaft eintritt, tönnen auch die Bause aus dem Landtags- Wahlkampf in den Kommunal- Wahlkampf, Distrikten befinden sich die Bergarbeiter im Streit Herren Amtmänner nicht zurüdstehen. Der Ortsvorsteher Kampfesmut, Stampfesbegeisterung auf allen Gefichtern, fein MißDeutsche Bergarbeiter sollen also zu Streifbrechern werden. Um Bartsch von Helfta erklärte, als ihm eine Frauenversammlung mut, feine Wahlmüdigkeit war bemerkbar, nur die eine Klage schwebte auf vielen Lippen:.Warum haben wir nicht auch noch fie so weit zu bringen, werden die verlockendsten Versprechen gemacht, die angemeldet wurde, daß er die Erlaubnis nur erteile, wenn selbstverständlich nicht eingehalten werden. Im Gegenteil. Angeworbene die Versammlung schriftlich angemeldet würde und wenn er sich eine Reichstagswahl?!" deutsche Bergarbeiter, die die Mahnungen in den Wind schlugen, be- davon überzeugt habe, daß er Beamten genug habe, dieselbe richten uns jetzt über das Glend, in das sie hineingeraten sind. Sie ordnungsgemäß überwachen zu lassen. Er mußte sich allerdings müssen, so schreiben sie uns, trog langer Arbeitszeit förmlich Hunger schnell darüber belehren lassen, daß er überhaupt nichts Die Ballschuhmacher hielten am 18. d. M. Fei Boeker, Weber. leiden, und sie werden wie Sklaven und Zuchthäusler behandelt. zu genehmigen", sondern nur zu bescheinigen habe. Nur wieder fort, aber wie?- Der Verband fann nicht helfen; er hat dringend vor der Auswanderung gewarnt. Darum haben die der Amtmann von Creisfeld verstand es noch besser. Er betrogenen Bergarbeiter ihre Lage selbst verschuldet. Wir raten schrieb eigenhändig unter die Anmeldebescheinigung für eine Frauenversammlung in Ziegelrode: daher unseren Kameraden nochmals dringend, den Lockungen solcher Werbeagenten nicht Folge zu leisten, sondern ihnen ganz energisch die Tür zu weisen. Wer sich nicht mutwilligerweise ins Elend stürzen will, der befolge unseren dringenden Sat.
Db nun die christliche Unverschämtheit des Herrn Engel endlich gedämpft ist? Nach den bisherigen Proben seiner Wahrheitsliebe ist darauf nicht zu hoffen. Ein Gewerkschaftsführer aber, der sich zu wiederholten Malen in der Art öffentlich der Unwahrheit zeihen lassen muß, hat als Arbeiter bertreter feine Rolle ausgespielt, und eine Gewerkschaft, die solche Herren noch decken will, verdient die gleiche Wertschätzung. Berlin und Umgegend.
Achtung, Stuffateure! Am 1. November tritt die Position 13 der allgemeinen Bestimmungen des Tarifvertrages in Straft, nach der die Arbeitsräume möglichst zugficher und frostfrei herzustellen sind und das Arbeiten bei offenen Rotsfeuern verboten ist". Wir ersuchen die Kollegen, schon jetzt bei ihren Arbeitgebern und den
betreffenden Bauherren dahin vorstellig zu werden. Wer am 1. November durch Nichtinnehaltung obiger Position des Tarif bertrages arbeitslos wird, hat sich im Verbandsbureau zu melden.
Deutfches Reich.
Die Ortsverwaltung.
Warnung an auswandernde Bergarbeiter.
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wir in einem
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" Bu vorstehender Versammlung erteile ich hierdurch bis( 5) fünf Uhr nachmittags die Genehmigung. bon Doetinchen."
Creisfeld, den 22. Oktober 1909.
Der adelige Gesetzeshüter mußte sich gefallen lassen, daß die Versammlung, auch ohne seine Genehmigung"", bis über 5 Uhr tagte, eben so lange, als notwendig.
"
Die Differenzen zwischen den Arbeitern und der Betriebsleitung der Uniongießerei in Königsberg sind beigelegt. Die Dreher in den mechanischen Werkstätten wollten am vergangenen Sonnabend nach bei den übrigen Arbeitern des Fabriketablissements eingeholter Die Heizer, Werkzeugfchloffer, Dreher und alle sonstigen bei Zustimmung ihre Tätigkeit einstellen, weil die Betriebsleitung für eine friedliche Lösung bestehender Fragen über Lohn und Arbeits- der Firma R. Hendrichs, Schraubenfabrit, in Solingen berhältnisse nicht zu haben war. Als die Verwaltung am beschäftigten Arbeiter, mit Ausnahme der jugendlichen, haben Sonnabendfrüh zu erfahren befam, daß es den Drehern mit am Montag früh die Arbeit niedergelegt. Grund der Arbeitsder Arbeitseinstellung bitter ernst war, zog fie andere Saiten niederlegung sind die fortwährenden Lohnabzüge und ein unauf, wußte fie doch, daß die Untätigkeit der Dreherei den müriges Strafgeldersystem. ganzen Betrieb
innerhalb weniger Tage lahmlegen mußte.
Nur 30 Minuten ruhte in
den mechanischen Werkstätten
Ein heimtüdisches System der Verleumdung
bekannte.
Verfammlungen.
war
straße 17, eine gut besuchte Versammlung ab. Nach einem beifällig aufgenommenen Vortrag des Kollegen Herrmann über:„ Die technische Entwickelung in der Schuhmacherei", entspann sich eine rege Diskussion über die Verhältnisse in der Ball- und Reiseschuh industrie. Aus der Debatte ging hervor, daß während der schlechten tonjunktur eine ganze Anzahl Fabrikanten versuchten, die Lohnbedingungen zu verschlechtern. In einer Reihe von Fällen, wo es den Kollegen an der notwendigen Geschlossenheit mangelte, find auch teilweise Lohnreduzierungen durchgeführt worden. Zum erheblichen Teil werden die Reiseschuhe schon mittels Wendemaschinen hergestellt. Es wurde allseitig betont, daß die gegen wärtige günstigere Geschäftslage in der Ballschuhmacherei dazu be nußt werden müsse, um die Verschlechterungen wieder auszumerzen. Die Versammlung wählte au diesem Zwed eine Kommission, der Vertreter aller Fabriken angehören. Diese Kommission soll zunächst in Gemeinschaft mit der Ortsverwaltung eine rege Agitation unter den Ball- und Reiseschuharbeitern entfalten.
Letzte Nachrichten und Depeschen.
Zur Münchener Sprengstoffaffäre. Munajen, 27. Oftober.( W. T. B.) Der in der Sprengstoffaffäre verhaftete Klavierspieler Start Schulze ist geständig, während affäre verhaftete Klavierspieler Karl Schulze ist geständig, während der Wegnahme des staatlichen Hoheitszeichens, des Amtsschildes, am spanischen Konsulat an Ort und Stelle gewesen zu sein. Er ist auch als eifriger anarchistischer Agitator unter dem Namen Morag in der anarchistischen Presse bekannt.
Aus der Reichsduma.
die Arbeit. Das Personal hatte die Union noch nicht verlassen, da wird von freisinniger Seite gegen die Nürnberger Arbeiterbequemten sich die„ Herren im Hause" endlich zu Verhandlungen. bewegung ins Werk gesetzt. Der" Fränkische Kurier", das HauptDa sich Herr Kommerzienrat Nadod, der erste Leiter der Union , auf organ des Freisinns in Bayern , bringt am Dienstag wieder eine Reisen befindet, wurde unter folgenden Bedingungen einstweilen ein solche Lügennotiz, die wahrscheinlich ihren Weg durch die gesamte Waffenstillstand geschlossen:" Die Verwaltung übernimmt die Scharfmacherpresse machen wird. Es wird da behauptet, daß die Garantie: 1. daß bis zur Rückkehr des Herrn Kommerzienrats Vorgänge beim Streit der Zelluloidarbeiter sich auch bei der vor Radod niemand unter dem Vorwand von Arbeitsmangel entlassen wird, 2. daß weder Preisveränderungen noch Wechsel der Arbeits- einigen Tagen verfügten Aussperrung der Mühlenarbeiter wiederplätze stattfinden, 8. daß sofort nach Rüdfehr des Herrn Kommerzien holen. Arbeitswillige Mühlburschen seien vor der Bauriedlichen rats in Verhandlungen eingetreten wird." Die einmütige Ent- Sunstmühle von ausgesperrten Mühlenarbeitern mit Prügeln geschlossenheit der Arbeiter zwang also endlich die Verwaltung, Rede schlagen worden, so daß die Polizei einschreiten und die Straße und Antwort zu stehen; alle Schriftsäge der Arbeiter an die Direktion säubern mußte, in der sich 150 Personen angesammelt hätten. waren unbeantwortet geblieben. An dieser ganzen Geschichte ist kein wahres Wort. Es sind In der Pfeifenfabrik von Gebr. Thiem in Waltershausen i. Th. bis jetzt überhaupt keine Streitbrecher zu verzeichnen; die Polizei drohen ernste Differenzen auszubrechen. Die Arbeiter haben geringe selbst weiß nicht das geringste von einem derartigen Auftritt. Berantw. Rebatt.: Emil Unger, Grunewald . Inseratenteil verantw.: Tb. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanftab Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl
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Petersburg, 27. Oftober.( 2. T. B.) Reichsduma. In der heutigen Abendsizung brachte die Arbeitergruppe eine Interpellation an den Minister des Innern ein darüber, daß in den Bibliotheken der Reichsduma und des Reichsrates in gesetzwidriger Weise einige ausländische Zeitschriften nicht zugelassen würden. Der Antrag wurde einer Kommission überwiesen, nachdem die Dringlichkeit abgelehnt worden war.