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Nr. 252. 26. Jabregas 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donerstag, 28. Oktober 199.

Jahrgang.

derer von Besitz ein charakteristisches Licht wirft, werden wir Schon nach dieser Klarlegung verzichtete das Gericht auf die Vernehmung sämtlicher übrigen Zeugen. Der Staatsanwalt selbst auferlegt.

Gerichts-Zeitung.de

Theophrastus Bombastus Paracelsus,

ber tüchtige Medizinmann des 16. Jahrhunderts, muß es sich oft gefallen lassen, daß sein Name zur Bezeichnung prahlerischer, marktschreierischer Anpreisungen gebraucht wird. Aber, daß er, der den Stein der Weisen und die echte Art, Gold zu machen, bergeblich suchte, nach seinem Tode anderen dazu dienen sollte, gegen eine halbe Million aus anderer Leute Taschen in die" Bom­bastus- Werte" zu zaubern, geht doch über alles, was Phantasie erzaubern könnte, hinaus. Und doch ist dem so.

Hat da in Botschappel bei Dresden   ein Emil Adolf Bergmann eine Fabrik zur Herstellung von Zahnpasta und kosmetischen Mitteln unter dem Namen Bombastus- Werke" errichtet. Da das nötige Kleingeld zur Fortsetzung der Fabrik, die übrigens später doch einging, ihm fehlte, so verfiel er auf den folgenden Zauber: Bergmann beschwor die, die da nicht alle verden, mittels des Spiritsmus" um Geld. Den gläubigen Schwachen an Geist und Starken an Geld ließ er Geister" erscheinen. Diese rieten den Spiritismusgläubigen dringend, ihr Geld in den Bombastus­Werken" anzulegen. Und dieser Rat wurde prompt befolgt. So steckten seit dem Jahre 1904 ein Ingenieur 108 400 M., ein anderer 13 000 M., ein Fabrikbefizer Hochmuth 290 000 m., der Oberstabsarzt Dr. Kaz- Degerloch 55 000 m. in die" Bombastus­Werte". Diese erfolgreiche Beschwörung hielt die Staatsanwalt­schaft für Betrug. Bergmann hatte sich, einem Telegramm zu folge, deshalb gestern vor der Dresdener   Strafkammer wegen Betruges und einfachen Bankrotts zu verantworten. Eine Un­menge Zeugen und Sachverständige für die Bombasterei sind zur Stelle. Ueber den Ausgang dieses Prozesses, der auf die Bildung

24 beantragte Freifbredung und das Gericht erkannte demgemäß. Die

sapillaje

Daz Spinngewebe als Retter. Göttingen  , 26. Oktober. Polizeilichem Irrtum und dem Glauben von Richtern an besonderen Polizeiverstand hatte es der Im Kampf um die Graf v. Pfeilschen Kinder Maurer Wilhelm Lösch aus dem Harzstädtchen Zellerfeld zu ver- veröffentlicht der Abgeordnete v. Richthofen eine Erklärung, der danken, daß er unschuldigerweise wegen Einbruchsdiebstahls von wir entnehmen, er habe die Herausgabe der Kinder abgelehnt, weil der Göttinger   Strafkammer zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt diese die Gesundheit der Kinder hätte gefährden können und weil wurde. Er sollte eines Nachts in das Gebäude des Bahnhofs- die Vollmacht des Bevollmächtigten der Mutter der Kinder nicht restaurants eingedrungen sein und dort 16 M. bares Geld ge- beglaubigt war. Das Landgericht in Graudenz   hat den Landtags­stohlen haben. Die Vorermittelungen waren durch einen Schuß- abgeordneten Ernst v. Richthofen wieder als Pfleger der Pfeilschen mann geführt worden und dessen Wahrnehmungen hatten vor- Kinder eingesetzt. Das Amtsgericht hatte die vorläufige Aussetzung nehmlich zur Begründung des Urteils gedient. Die Verurteilung der Vollstreckung des auf Herausgabe der Kinder gerichteten Be erfolgte vor etwa einem Jahre, die Strafe ist aber bis heute noch schluſſes angeordnet. Demnach haben zurzeit in dem Kampf um nicht vollstrect, denn der Beschuldigte wehrte sich mit allen Kräften die Kinder die v. Richthofen gefiegt. gegen das Urteil und hat jetzt die Wiederaufnahme des Verfahrens durchgesetzt. Die größte Hilfe hat ihm hierbei ein anderer Polizei­beamter, der Gendarmerieoberwachtmeister Bockkopf geleistet. Dieser ( inzwischen pensionierte) Beamte war am Morgen nach dem Dieb stahl bei der Besichtigung des Tatortes ebenfalls zugezogen und hatte ein durchaus anderes Bild von der Sache gewonnen. Er setzte dies heute der hiesigen Strafkammer, die wiederum über den Fall Stationen zu entscheiden hatte, auseinander. Der Angeklagte konnte nur dann als der Täter in Betracht kommen, wenn sich die Annahme des Schutzmanns bestätigte, daß der Dieb über ein geteertes Dach Smmende. 760 GD hinweg durch ein bestimmtes Kammerfenster eingestiegen war. gamburg 756 DSD Nach der Darstellung des Wachtmeisters war dies aber vollkommen Berlin  759 SD ausgeschlossen, denn erstens zeigte das schwarze Teerdach keinerlei Franti.a. M. 754 SD 7570 Spuren von Fußtritten, während in der Kammer selbst solche Münden  Spuren vorhanden waren, und zweitens hing noch am Morgen vor Bien 761 N dem betreffenden Fenster ein altes Spinngewebe, welches beim Wetterprognose für Donnerstag, den 28. Oftober 1909. Einsteigen einer Person unbedingt zerrissen wäre. Nach Ansicht Ziemlich trübe und regnerisch bei frischen füblichen Wind Winden, wärmerer des Wachtmeisters fonnte das Geld nur von einem Bewohner des Nacht und langsam sinkender Tagestemperatur. Hauses selbst gestohlen worden sein.

Witterungsübersicht vom 27. Oktober 1909, morgens 8 Uhr.

نونه

2Better

Il Stationen

Better

Kemp. n. G.

5° 4°.

3 wollig

4 Haparanda 763 NND

2 bedeďt

4

4 bedeckt

3 Betersburg 763 S50

1 Nebel

6

2 mollig

3 Scilly

743 DRD

5 bededt

11

3 mollig

6

Aberdeen

2 moltig

1 Baris

759 NW 748 SD

2 beiter 0 2Regen 10

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