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Gewerfefcbaftlicbe�. Ist Lebius ei» Ehrenmann? Wir stehen auf dem Standpunkt, daß er es nicht ist. Herr Lebius selbst wollte vor Gericht den Beweis für seine Ehrenhaftigkeit führen. Er hat deswegen mehrere Prozesse gegen denVorwärts" angestrengt, einen gegen dieFränkische Tagespost", einen gegen den Metallarbeiterverband, gegen den Genossen Cohen: vielleicht noch andere, von denen wir nicht wissen. Natürlich hatte derVorwärts" die Pflicht, dem Kläger und der Oeffentlichkeit gegenüber vor Gericht zu erhärten, daß seine Meinung von der mangelnden Ehren- haftigkeit des Herrn Lebius nicht' unbegründet sei. Er stellte eine Reihe von Beweisanträgen nach dieser Richtung hin. Und siehe da: Herr Lebius verlor plötzlich den Appetit zum Klag«'». In der neu sten Nummer desBund" tritt er unter einer furchtbaren Stiukbolnbeukauonade die Retirade an und teilt mit: Der BundeZvorstand hat in seiner letzten Sichmg beschlossen, dah dieBnnd"-Redoktion einen Teil ihrer Prozesse gegen die Sozmldemolralie zurückzunehmen hat." Der Bundesvorstand, das ist nämlich Herr Lebius, hat also beschlossen, daß dieBund"-Redaktion. wieder Herr Lebius(I), seine Strafanträge zurückziehen soll. Das ist nicht ineinem Teil", sondern in allen Prozessen geschehen, deren Anstrengung uns bekamrt wurde. Mit dürren Worten: Herr Lebius verzichtet darauf, sich vom Gericht attestieren zu lassen, daß derVorwärts" ihn als das hingestellt habe, was er ist. Wenn man den Rückzngsartikel des Herrn Lebius im Bund" liest. D a h s e l, R o s e n f e l d u. Co." betitelt er ihn, möchte man meinen, w i r hätten Herrn Lebius vor Gericht geschleppt, während in Wirklichkeit er klagte.Stets verklagen", klang einst seine Parole imBund". .Stets verklagen!" Das sei unsere Losung im Kampfe mit den Noten. Unsere Inanspruchnahme der Hilfe der Gerichte ist nicht ein Zeichen von Furchisainkeit, sondern von Stärke.... ... Hänfen sich die Anklagen und Strafen, so werden sie sicherlich ihren Zweck erreichen und den roten Gesetzesverächtern die Lust zu weiteren Ausschreitungen vergehen lassen. Daher mögen unsere Freunde in Berlin und dem Reiche es sich zum Grundsatz machen, auch nicht die geringste Beleidigung der Roten durchgehe» zu lassen und in jeden, Falle zu klagen." Herr Lebius ivar nämlich der Meinung, die verhaßten Roten " hätten die Pflicht, sich vor Gericht auf seine 5tlagen hin ohne Notwehr abschlachten zu lassen. Daß man ihm mit Beweisen entgegentritt, empört ihn. Genosse Rosen- f e l d hat als unser Anwalt pflichtgemäß die Anträge gestellt, welche beweisen sollten, daß Herr L e b i u s in der Tat kein Ehrenmann sei: er wird deswegen in der tollsten Weise von Lebius beschmutzt: .Wenn du einmal einen»nberschämten Beleidiger verklagst. und der Mann wird vom RechtSanwall Rosenfeld vertreten, so kann es dir passieren, daß auch du gerosenfeldert wirst. Genosse Rosen« feld erklärt dann dem Gericht, auch er sehe ein, daß das Gericht zu einer Bestrafung komnien werde; für das Strafmaß sei es aber wichtig, zu wissen, ob der Beleidigte ein Ehrenmann oder ein Lump sei. Denn, wer einen Lumpen beleidigt, wird nicht so strenge bestraft, als wer einen Ehrenmann beleidigt. Es liegt ein Kammergerichts- urteil vor, wonach die Rosenfeldsche Taktik nicht beschnitten werden darf. Demnach hat der Genosse Rosenseld freie Hand, das Vor- leben des Klägers zu durchschnüffeln. Man meine nicht, daß jeder, der ein gutes Gewissen hat, der Detekiivtätigkeit des Genossen Rosenfeld mit Ruhe entgegen- sehen kann. Er versteht aus Mücken Elefanten zu machen. Er wird ermitteln, wo du überall gewohnt hast, ob du schon ein- mal einen Prozeßgegner oder einen sonstigen Gegner gehabt hast. An diese Leute wird er schreiben und sich nach dir erkundigen. Vielleicht hast du jemand in deinem Leben einmal aus die Hühneraugen getreten. Bei einigem Zureden wird der Mann vielleicht vor Gericht bezeugen, du hättest ihn, absichtlich diesen Schmerz bereitet. Natürlich bist du dann kein Ehrenmann. Viel- leicht hast du jemals einem Unverschämten die Türe gewiesen. Für ihn ist jetzt die Stunde gekommen, sich an dir zu rächen. Genosse Rosenfeld wird die Sache schon deichseln. Die Rosen- felderci ist der ins Juristische übersetzte Verleidigungskampf des Stinktiers, das seine Verfolger so mit Gestank öespritzt, daß sie verekelt die Flucht ergreifen." In Wirklichkeit war es Herr Lebius, der die von unserem Anwalt benannten Zeugen einzuschüchtern versuchte, indem er die intimsten Einzelheiten aus ihrem Privatleben an die Oeffentlichkeit zu zerren versuchte. Und charakteristisch für ihn ist ja die folgende Drohung: .Wenn unser Redakteur aber, worauf Genosse Rosenfeld in seiner dumm-pfisfigen Weise zu spekulieren scheint, zum Revolver greifen sollte was aber ganz ausgeschlossen ist, dann würde er es wie Tell machen, der zwei Pfeile seinem Köcher entnahm. Dir zweite Kugel gälte dem Rcvolverpolitiker. Ueberhaupt machen wir die Oeffentlichkeit daraus aufmerksam, daß die zunehmende Ge- walttätigkeit der Sozialdemokratie und der abnehmende Rechtsschutz den Geist der Charlotte Corday heraufbeschwört." Die zweite Kugel, die ja aus der vierten Dimension fallen müßte, dürfte den Genossen Rosenfeld kaum schrecken. Im übrigen brauchte Herr Lebius der Oeffent- lichkeit nicht noch die feierliche Versicherung zu geben, daß et sich selbst keines Schusses Pulver für wert erachtet! Er weiß ja auch weit besser niit dem papiernen Revolver umzu- gehen, wie der Schluß seines Artikels beweist, in dem es in fetter Schrift heißt: Zum Schluß kündigen wir der sozialdemokratischen Presse folgendes an: Fährt sie fort» unsere Führer mit Schmutz zu be- werfen, so werde» wir in jedem Falle die Antwort in der Weise erteilen, daß wir jeweils den sozialdemokratischen Führern (Stadthagen , Mehring. Düwell, Cohen, Schcrm usw.) ihren Tugendspicgel vor Augen halten, so wie wir es seinerzeit in dem offenen Brief an den Genossen Rosenfeld machten. Derartige Nummern werden wir als Agitationsnummern behandeln und in der weiteren Oeffentlichkeit verbreiten." Das ist ganz Herr L eb i u s, der Mitarbeiter der Bruhn- schenWahrheit"! Nur schreckt er, der seine ebenso alberne wie boshafte Drohung nicht einmal zu vertreten wagt und durch einen Sitzredakteur zeichnen läßt, damit keine im poli- tischen Leben stehenden Männer. Was über die gelbe Bewegung und ihre Vertreter zu sagen ist, werden wir nach wie vor in aller Schärfe und Rück- sichtslosigkeit vorbringen I_ Berlin und Nmgegend. Achtung, Vertrauensleute des MetallarbciterverbandeS! Wegen der am Mittwoch, den 3. November, stattfindenden Stadtverordnetenwahlen werden unsere Bezirksvertrauens« Männerkonferenzen für Monat November verlegt. Es finden die Konferenzen nicht am Mittwoch, den 3. November, sondern am Donnerstag, den 4. November, statt. Die Lokale und die Zeit des Beginns bleibt in allen Bezirken unverändert. __ Die Ortsverwaltung. Vcrantw. Redakt.: Emil Unger, Grunewald . Inseratenteil verantw.: ' Der Tarifvertrag für die Holzindustrie läuft in Mrlin sowie in einer Reihe anderer Orte und Bezirks am 12. Februar nächsten Jahres ab, vorausgesetzt, daß er recht- zeitig, das heißr drei Monate vorher, von der einen oder anderen Seite gekündüg' wird. Im ganzen sind es 33 Verträge, die an jenem Tage ihren Endtermin erreichen. Aber sie bilden nur einen kleinen Teil all der Tarifverträge der Holzindustrie, die im Lause des ersten Vierteljahres 1910 das Ende ihrer Gültigkeitsdauer er- reichen, denn ihre Zahl ist löö. Innerhalb des Deutschen Holz- arbeiterverbandes wird selbstverständlich gründlich darüber be- raten, ob es notwendig und zweckmäßig ist, zu kündigen oder sich stillschweigend mit einer Verlängerung des betreffenden Vertrages einverstanden zu erklären. Eine Vertrauensmännerversammlung der Zahlstelle Berlin des Verbandes beschäftigte sich bereits am 20. Oktober mit der Frage der Tarifkündigung, beschloß jedoch nach lebhafter Aussprache, daß erst einmal in den Werkstattsitzungen darüber beraten werden sollte. Am Freitagabend fand nun eine neue Vertraucnsmännerversammlung für sämtliche Branchen und Bezirke der Zahlstelle statt, die FreyerS großen Saal füllte. Hier wurden namentlich die Meinungen kundgegeben, die in den ver- schiedenen Werkstattsitzungen hervorgetreten waren und die Mehr- heit erreicht hatten. Ein Teil der Werkstätten hatte sich für die Kündigung ausgesprochen, ein anderer dagegen, jedoch nur unter der Bedingung, daß die während der Vertragszeit gemachten Ab- zöge rückgängig gemacht werden. Als Grund gegen die Kün- digung wurde hauptsächlich angeführt, daß der Verband vor allen: erst einmal für eine Besserung der Verhältnisse in der Provinz sorgen müsse, und die Berliner deshalb diesmal auf eine Tarif- bewegung, die vielleicht einen unvermeidlichen Kampf nach sich ziehen werde, verzichten sollten. Die Abstimmung, die nach Schluß der Diskussion vorgenommen wurde, ergab, daß die Mehrheit der versammelten Vertrauensmänner und der von ihnen vertretenen Werkstätten, die Kündigung nicht wünscht. Die endgültige Eni- scheidung über die Frage ist jedoch der Generalversammlung vHj- behalten. Bewegung der Töpfer. In der am Freitag abgehaltenen Generalversammlung der Filiale Berlin des Töpferverbandes erstattete der Vorsitzende S e g a w e den Geschäftsbericht für das 3. Quartal, aus dem folgendes hervorzuheben ist: Aus dem Arbeitsnachweis waren im Juli 729 Arbeitslose, von denen 558 in Arbeit traten. Im August betrug die Zahl der Arbeitslosen 964, davon traten 624 in Arbeit. Im September waren 972 Arbeitslose vorhanden, von denen 657 in Arbeit traten. Einem früheren Beschlutz gemäß hat der Vor- stand eine Agitation unter denWilden" veranstaltet mit dem Erfolge, daß sich 199Wilde" in den Verband aufnehmen ließen. Weiter teilte der Redner mit, daß gegenwärtig eine Lohnbewegung in Oranienburg geführt wird. Wenn dort der Tarif nicht an- erkannt wird, soll am Montag, den 1. November, die Arbeit nieder- gelegt werden. Die vom Kassierer Bohmhammel erstattete Abrechnung weist für die Zentral- und Lokalkasse zusammen eine Einnahme auf von 32 354,98 M.. eine Ausgabe von 29 741,12 M. und einen Bestand von 2613,86 M. Für Unterstützungszwecke wurden ausgegeben 2412 M., außerdem für Streiks 142,59 M. Die erhöhte Einnahme an Beiträgen sowie die Verminderung der Unterstützungsausgaben läßt auf eine Besserung der allgemeinen Lage schließen. Die Mitgliederzahl ist seit dem ersten Quartal um 251 gestiegen; sie betrug am Schluß des dritten Quartals 1979. Ueber den Fensterstreik berichtete S e g a w e: In der vorigen Woche sind an die Streikenden 899 M. Unterstützung gezahlt worden. Augenblicklich sind nur noch 29 Kollegen in den Streiklisten eingezeichnet, von denen aber 22 als Arbeitslose zu gelten haben. Unter diesen Umständen kann die Fensterfrage für dieses Jahr als durchgeführt angesehen werden. Der Vorstand beantragt deshalb, den Fensterstreik als am Sonnabend, den 39. Oktober, für beendet zu erklären.=r Die Versammlung stimmte dem Antrage ohne Debatte zu.> Hieraus erstattete S e g a w e Bericht über die Tarifverhandlungen. die seit längerer Zeit mit den Arbeitgebern gepflogen worden sind. Nach den Darlegungen des Redners hat der alte Tarif in verschiedenen Positionen Aenderungen erfahren, die meist durch Aenderungen in der Herstellungsweise verschiedener Stücke be- dingt sind, so daß man von Verschlechterungen bei genauer Be- trachtung der Sache nicht reden könne. Andererseits enthalte die neue Vorlage einige zweifellose Verbesserungen, so die Ver- kürzung der Arbeitszeit auf Privatarbeiten um eine halbe Stunde pro Tag und die Bestimmungen, daß Sonderabmachungen neben dem Tarif nicht zulässig sind. Der neue Tarif solle, falls er an- genommen werde, auf zwei Jahre gelten. Der Vorstand habe sich für die Annahme der Vorlage erklärt. Eine Versammlung der Bezirksleiter habe sich ebenfalls im allgemeinen mit der Vorlage einverstanden erklärt, jedoch beschlossen, daß die Lohnkommission wegen einiger Positionen, bis als zu ungünstig angesehen werden, in erneute Verhandlung mit den Unternehmern treten soll. In der mehrstündigen Debatte kritisierten verschiedene Redner die Vorlage, weil sie nach ihrer Meinung in niehreren Positionen eine Verschlechterung des bisherigen Tarifs bedeute. Schließlich stimmte die Versammlung gegen eine starke Minderheit dem Be- schluß der Bezirksleiter zu._ Achtung, Stukkateure! In Brüssel stehen seit einer Woche die Stukkateure und Hilfsarbeiter im Streik zur Erringung eines Stundenlohnes von 89 Pf. für Stukkateure und 56 Pf. für Hilfs- arbeiter. Die Unternehmer, zu denen Berliner Firmen Eckert, Schwerinstraße, sowie Roch, Eisenacher Straße, gehören, lehnen jedes Entgegenkommen ab. Die Zimmerer haben sich solidarisch erklärt. Seit einigen Tagen bemühen sich etliche Berliner Firmen, Stukkateure und Rabitzer für Brüssel anzuwerben. Wir machen darauf aufmerksam, daß diejenigen Stukkateure und Rabitzer. die zurzeit nach Brüssel gesandt werden, dazu bestimmt sein sollen, den streikenden Kollegen in Brüssel in den Rücken zu fallen! Lehne daher jeder ein Angebot, während des Streiks nach Brüssel zu fahren, ab. Die Gauleitung. I. A.: Dieterich. Oeurkcbes Reich, Strrikjustiz. Zwei Urteile des Schöffengerichts Nürnberg zeigen, wie gut Streikbrecher geschützt sind. In dem einen Fall hatte ein streikender Tischler zwei Lehrlinge gefragt, wer in ihrer Werk- stätte als Streikbrecher arbeite, und als er keine Auskunft erhielt, sagte er, sie würden doch auch einmal Gesellen, dann werde man es ihnen schon zeigen. Wegen dieser Redensart sprach das Ge- richt acht Tage Gefängnis aus, indem es annahm, durch obige an die Lehrlinge gerichteten Worte habe der Angeklagte den in der Werkstätte beschäftigten Arbeitswilligen Fischerzwingen" wollen, sich dem Streik anzuschließen. Im anderen Falle handelte es sich ebenfalls um einen streikenden Tischler, der auf der Straße wiederholt einem Arbeitswilligen nachgegangen war, um ihn auf den Streik aufmerksam zu machen und zum Nieder- legen der Arbeit zu veranlassen. Der Arbeitswillige wich jedoch stets aus und lief einmal ohne Grund in eine Polizeiwache hinein. Aus Aerger darüber sagte der Streikende:Geh nur hinein. Du Gauner, und laß Dich gleich einsperren." Diese Redensart wäre wohl eine Beleidigung gewesen, nicht aber ein Vergehen gegen § 153. Der Amtsanwalt mußte selbst zugeben, daß der Angeklagte eine moralische Pflicht erfüllt habe, als er dem Arbeitswilligen nachging, um ihn zur Rede zu stellen, aber trotzdem hielt er die .Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. VerlagSanstal» Anklage aufrecht, und daS Gericht erkannte auf drei Tage Ge« fängniS, indem cS erklärte, der Zweck des Nachgehends sei ge« Wesen, dem Arbeitswilligenunangenehm" zu werden, durch den Zuruf habe man ihm den Weg zur Arbeitverekeln" und ihn zwingen wollen, mit den Streikenden gemeinsame Sad» zu machen._ Die Stichwahlen in Baden. Nur langsam und spärlich liefen bis Redaktionsschluß die Depeschen über die Ergebnisse der Stichwahlen ein, die gestern Sonnabend in reicher Zahl noch vorzunehmen waren. In Baden arbeitet, wie's scheint, der amtliche Me- chanismus nicht schneller noch besser als in Preußen, und wenn wir nicht durch P r i v a t depeschen bedient wären, so könnten wir unseren Lesern heute noch kaum etwas über den Ausfall der Wahlen mitteilen. Die drei Freiburger Kreise sind in der Stichwahl den drei Parteien verblieben, die bisher schon die drei Kreise inne hatten. Es siegte in Freiburg I Fehrenbach(Zentrum) mit 1719 Stim« men(bei der Hauptwahl 1185). In Freiburg II siegte unser Genosse Kräuter mit 2116 Stimmen(bei der Hauptwahl 1219) gegen. daS Zen- trum. In... Freiburg 11 1 wurde der Nationalliberal« G ö h r i n g mit 2385 Stimmen gewählt(bei der Hauptwahl 1349). Außer Freiburg II behauptete die badische Sozialdemo« kratie noch Stadt Lörrach und Heidelberg -Wiesloch . Zu den von unseren Genossen behauptete« Kreisen kommen 8 eroberte Kreise hinzu I Die badische Sozialdemokratie gewann neu: 1. Lörrach -Land mit 2368 gegen 2269 nationalliberale Stimmen.(Damit ist Obkircher, der Führer der badischeu Nationalliberalen gestürzt!) 2. Schopfhcim-Schönau(bisher Nationall.). 3. Stadt Lahr (bisher Nationall.). 4. Stadt Karlsruhe III(bisher Freis.). 5. Bruchsal -Durlach (bisher Kons.). 6. Schwetzingen (bisher Demokr.). 7. Heidelberg -Eberbach (bisher �National!.). Nach Mitternacht meldete Wolffs Bureau aus Karls« ruhe: Die heutigen Stichwahlen zum badischen Landtag hatten bis 11 Uhr abends folgendes Ergebnis: Rastatt - Stadt: Bogel (Demokr.) gewählt mit 939 Stim« men gegen Gräfinger(Zentrum) 527 Stimmen, bisher national» liberal. Baden- Stadt gewählt Kölblin(natll.) mit 1663 Stimmen gegen Schmidt(Zentrum) 1493 Stimmen, bisher natll. Konstanz - Stadt gewählt V e n e b e h(Demokr.), bisher Demo­ krat. Offenburg - Stadt gewählt M u s e r(Demokr.) mit 1443 Stimmen gegen Simmler(Zentrum) 1985 Stimmen, bisher Demokrat. Freiburg-Stadt II gewählt Kräuter(Soz.) mit 2145 Stimmen gegen Hitzler(Zentrum) 1813 Stimmen, bisher Sozial» demokrat. Schweftingen gewählt Kahn(Soz.) mit 2839 Stimmen gegen Karl(K.) 2564 Stimmen, bisher Demokrat. Mann« heim IV gewählt König(natll.) mit 2722 Stimmen gegen Geck(Soz.) 1929 Stimmen, bisher nationalliberal. Bruch­ sal - Stadt gewählt Wiedemann(Zentrum) 1283 Stimme» gegen Hoffmann(Demokr.) 1225 Stimmen, bisher Zentrum. Pforzheim- Stadt I gewählt Odenwald (freis.) mit 2349 Stimmen gegen Horter(Soz.) 2945 Stimmen, bisher national- liberal. Ka r l s ru h e- Stadt II gewählt Rebmann(natll.) mit 1983 Stimmen gegen Geck(Soz.) 1614 Stimmen, bisher na- tionalliberal. Donaueschingen gewählt Hilbert (natll.), bisher nationalliberal. Engen-Kon stanz gewählt Schmidt(natll.), bisher Zentrum. Lörrach-Land gewählt Brcitcnfeld(Soz.), bisher Oblircher(natll.)! Schopfheim ge­wählt Müller(Soz.), bisher Jungl. Heidelberg-Eberbach gewählt Maier(Soz.), bisher nationalliberal. Lörrach -Stadt gewählt Roesch(Soz.), bisher freisinnig. Heidelberg -Wiesloch gewählt Pfcisfle(Soz.). Mosbach gewählt B a n s ch b a ch(K.)- Meßkirch -Stockach gewählt Breithaupt(natll.) Durloch-Ettlingen gewählt G i e r i ch(K.) Bretten - Bruchsal gewählt Schmidt(Bund der Landw.) Saeckingen gewählt D i e t e r l e(Z.) Lahr gewählt Monsch (Soz.). Lahr -Offenburg gewählt Hcimburger(Demokr.). Eppingen gewählt Geiger(natll.). Boxberg« A d e l s h e i m gewählt Leiser(natll.). Karlsruhe» Land gewählt Neck(natll.) Emmendingen gewählt Pfefferle(natll.). Freiburg-Stadt I gewählt Fehrenbach(Z.). Freiburg-Stadt III gewählt G o e h r i n g(natll.). Triberg-Villingen-Wolsach gewählt Hummel(Demokr.). KarlSruhe-Stadt III gewählt Willi(Soz.). Bruchsal-Durlach gewählt Kurz(Soz.j, ## Die Zusammensetzung deS neuen badischen Landtags. Der neue badische Landtag(73 Kreise) setzt sich, tvie wir der Zusammenstellung einer Privatdepesche ent« nehmen, nunmehr folgendermaßen zusammen: Sozialdemokraten 2O Zentrum 26, Nationalliberale 17. Demokraten 6, Konser- vative 3. Freisinn 1! Die badische Sozialdemokratie, die bisher 12 Sitze inne hatte, hat demnach 8 Mandate erobert! Das Zentrum verliert 2 Sitze, die Nationalliberalen büßen 6 Sitze ein. die Konservativen und die Demokraten je einen, der Bund der Landwirte hat seinen einen Sitz be» halten, ebenso der Freisinn. Aahliieg in Sachten. Schwarzenberg (Sachsen ), 30. Oktober. (W. T. Bei der heutigen Landtagsstichwahl im 42. ländlichen Wahl« kreise wurde Zimmer(Soz.) mit 7244 Stimmen gegen von Querfurth(K.), der 6162 Stimmen erhielt, gewählt. Letzte JVacbncbtcn und Dcpefcben. Leopold Sonnemann f. Frankfurt a. M., 36. Oktober. (W. T. B.) Der Be» gründer derFrankfurter Zeitung ", Leopold Sonne« mann, ist heute abend gestorben.__ Paul Singer& Eo., Berlin SW,-, Hierzu 5 Beilagen.