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bie Aufforderung der nationalliberalen Parteileitung, für einen Sozial­demokraten und gegen den Zentrums- oder konservativen Abgeord­neten zu stimmen, habe man die sozialdemokratische Partei nicht nur als gleichwertig, sondern sogar als eine Partei anerkannt, die gegen die genannten bürgerlichen Parteien den Vorzug verdient. Es sei daher kein Wunder, wenn zahlreiche Wähler, darunter viele Beamte, die Scheu vor der Sozialdemokratie verloren und dieses Jahr gleich im ersten Wahl­gang einen roten Zettel abgegeben hätten. Die Zentrumsblätter verschweigen hierbei aber, daß nach dieser Theorie die National­liberalen mehr Stimmen hätten verlieren müssen als Zentrum und Konservative. Bekanntlich ist aber das Umgekehrte der Fall: Zentrum und Konservative verloren 18 600 und Liberale nur 9200 Stimmen, während die Sozialdemokratie 35 300 Stimmen gewann. Wir haben also die Verluste der bürgerlichen Parteien und die gegen die vorige Wahl mehr abgegebenen Stimmen auf unsere Kandidaten zu vereinigen vermocht. Diefer Erfolg läßt sich mit der vor vier Jahren ausgegebenen Stichwahlparole nicht erklären; in ihm fommt vielmehr die fortschreitende politische Erkenntnis zum Ausdruck, die durch den Steuerraubzug im Reich eine sehr wesentliche Förderung erfahren hat.

Die Nationalliberalen geben zu, daß die Vorgänge im Reich ihrer Partei in Baden sehr geschadet hätten; die Hauptschuld ihres Mißerfolges aber liege in ihrer mangelhaften Organisation und in dem Mangel einer vollstümlichen Agitation. Uebrigens sei der Zweck des Stichwahlabkommens erreicht worden. In einer Zuſchrift an die Straßburger Post" fagt das nationalliberale Partei­fefretariat unter anderem: Die Taktik der vereinigten Nechten hat ein volles Fiasko erlitten, denn wäre das Stichwahlabkommen nicht zustande gekommen, so hätte die Reaktion 37 Size und damit bie absolute Herrschaft im Lande errungen.

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fchließlich, so wie die Stimmung im Volte war und ist, eine Mehrheit[ lage erlitten. Die Stimmenzahl der vereinigten ergeben haben würde, mit der man eine ganz andere Finanz- Gegner ist seit 1907 um 407 zurüdgegangen und die der reform hätte machen können, als wie sie uns jetzt von den Kon- Sozialdemokratie um 810 gestiegen. Mit einer Mehr­servativen beschert wurde. Nachdem sich aber die Konservativen heit von 515 Stimmen haben unsere Genossen über die vereinigteu von der Blockpolitik abgewandt und den Block gesprengt hatten, Bürgerlichen gefiegt. so etwa argumentierte Fürst Bülow , hätte eine Auflösung des

Reichstages sich allerdings unter ganz anderen und sehr viel un- Bei den am Mittwoch in Birmasens( Rheinpfalz) erfolgten günstigeren Verhältnissen vollziehen müssen. Die Regierung Stadtratswahlen, die nach dem neuen Verhältniswahl­wäre gezwungen gewesen, den Wahlkampf gegen system vorgenommen wurden, sind nach den bisherigen Ergebnissen drei Seiten zu führen, gegen die Konservativen, 10 bis 11 Size der Sozialdemokratie gesichert; gegen das Zentrum und gegen die Sozialdemo bisher hatten wir nur 7 Sige inne. fraten. Abgesehen davon, daß es zum mindesten frag

dachte

in

Klerikale Pädagogik.

Iich ist, ob alle maßgebenden Faktoren zu einem solchen Stampfe Bei der gestrigen Gemeinderatserfahwahl in Weidai. Th. gegen die Konservativen bereit gewesen wären, ist es so gut wie wurden von 7 Kandidaten der Ordnungsparteien 5 gewählt, 1 Ge­sicher, daß die preußischen Landräte einer Weiseung, ihre alten noffe wurde wiedergewählt, einen Bezirk eroberten tonservativen Freunde zu bekämpfen, nicht oder doch nur wir neu. ganz vereinzelt nachgetommen wären. Fürst Bis­mard fagte einmal, feine Diplomaten müßten einschiventen dasselbe wie Unteroffiziere und er jedenfalls lebertragung auf die innere Politik auch von denen höheren Wer waltungsbeamten. Die Zeiten haben sich seitdem geändert, namentlich seitdem bei der Kanalfrage die sogenannten Sanal rebellen nach ihrer ersten, unseres Grachtens übrigens in der Form nicht gerechtfertigten Maßregelung für ihren Widerstand gegen die Zentralgewalt dadurch belohnt wurden, daß man fie die Treppe hinauffallen ließ. Seitdem haben die Herren feinen Anlaß, Berwarnungen und Weisungen der Bentral tragisch zu nehmen und es gewalt sonderlich tragisch zu hätte sich bei einem Wahlkampfe unter den oben gekennzeichneten Bedingungen ein Durcheinander ergeben, von dem ein wirklicher Erfolg und eine gründliche Sanierung unserer parla­mentarischen Verhältnisse nicht zu erwarten gewesen wäre. In diesen von vornherein zur Erfolglosigkeit verurteilten Kampf wollte Fürst Bülow nicht hineinsteigen."

Klar und deutlich ist hierin ausgesprochen, daß die Konservativen, Die Mißerfolge in den Kreifen, in welchen mit den da die ganze höhere und hohe Bureaukratie aus ihren Parteigängern Sozialdemokraten gekämpft werden mußte, dürften zur Be- besteht, den ganzen Verwaltungsapparat in Händen hat, und die urteilung der Situation nicht mit herangezogen werden, denn hier Regierung deshalb nicht wagen tann, einen ernstlichen Kampf gegen habe der Freifinn versagt und Zentrum und Konservative hätten in die Konservativen zu führen, da in diesem Fall der Apparat Haufen sozialdemokratisch gewählt. Wenn das Großblockablommen bersagen, wenn nicht gar sich gegen die Regierung mit der Sozialdemokratie nicht abgeschlossen worden wäre, so wäre tehren würde. die nationalliberale Partei aufgerieben und keine zehn Mandate wären ihr geblieben. Und, so heißt es dann wörtlich, bei Behand lung unserer Heimatpolitik stellt sich in den Vordergrund die Er wägung: Das größte Uebel Badens wäre eine fonservativ- flerifale Kammermehrheit und eine ihr sicherlich nachfolgende Klerikal- konfer vative Regierung gewesen! Beides ist durch das Stichwahlabkommen

Besser fann taum dargelegt werden, welchen Wert die liberale Phrase hat, in Deutschland und Preußen stände die Regierung über den Parteien. Sie ist lediglich der Verwaltungsausschuß der Stonservativen.

Wieder einmal ein Hochverratsprozeß.

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Auf dem jüngst abgehaltenen 3entrumsparteitag für den Regierungsbezirk Aachen redete der Abgeordnete Dr. Kaufmann, ein Geiftlicher, über die wichtigen ide­alen Aufgaben des Zentrums. Er wies darauf hin, daß der Kampf um die Schule ein Kampf um die Grundlagen der christlichen Kultur sei. Es genüge nicht, daß in der Schule Religionsunterricht erteilt werde, nein, die ganze Erziehung der Jugend müsse vom religiös sittlichen Geiste durchdrungen sein.

Man sage mir nicht, daß man nicht gegen die religiöse Er­ziehung der Kinder angehen wolle, es solle ja auch Religions­unterricht in den Schulen gegeben werden. Aber wenn der Geist­Tiche seinen Unterricht erteilt hat, dann tritt ein freigeistiger Lehrer herein, der in der Naturgeschichte erzählt, daß das ganze Weltall und der Mensch selbst nicht auf planmäßiges Wirken seines Schöpfers zurückzuführen ist, sondern daß alle Entstehung und Entwickelung automatisch vor sich gehe. Aber wohin soll es führen, wenn in der Geschichtsstunde erzählt wurde, daß die biblische Geschichte und namentlich die Evangelien ganz hübsche Erzählungen, aber eben auch nur Erzählungen, wie die Nibelungensage und die homerischen Gesänge seien. Glauben Sie, daß der Religionsunterricht noch etwas helfen werde, wenn die Kinder so etwas hören?"

Nie ist dem Religionsunterricht ein beschämenderes Armuts­zeugnis ausgestellt worden, als es hier der Geistliche Dr. Kauf­mann getan hat. Er verkündet klar und deutlich: Wenn die Kinder die Wahrheit hören, wie sie die Geschichte und Naturwissen­schaft ergründet hat, dann pfeifen sie auf die Behren berhindert worden, und darum war sein Abschluß eine Notwendigkeit. Vor dem vereinigten zweiten und dritten Straffenat des des Herrn Pfarrers! Dieses Bewußtsein von der Schwäche Die Erfolge der Sozialdemokratie find aber durch das Abkommen Reichsgerichts begann am Donnerstag ein Prozeß gegen ver- der klerikalen Weltanschauung ist es eben, die das Zentrum und nicht hervorgerufen worden." schiedene Anarchisten, die sich der Vorbereitung eines Hochberräte- die Kirche auf die Schanzen ruft, um der Wissenschaft den Eingang Auf die von den nationalliberalen Blättern wegen des Stichrischen Unternehmens, begangen durch die Presse, schuldig gemacht in die Voltsschule zu verwehren, damit der gesamte Unterricht wahlabkommens erhobenen Vorwürfe antwortet das führende haben sollen. Angeklagt waren der Tischler Levyn und der Schrift- bon religiösem Geiste durchbrungen" sei. Die Kinder sollen nichts nationalliberale Organ, die Badische Landeszeitung" mit feber Lübeck . Levyn hatte die inkriminierte Nummer des Freien anderes hören, als was die Kerifei für gut befindet; nur dann, der Behauptung, daß eine zwingende Notwendigkeit Arbeiter", in dem die Artikel gestanden haben, als verantwortlicher wenn das bildsame und empfängliche Kindeshirn ferngehalten vorgelegen habe. Die Frage: Was wird aus dem nächsten Landtag Redakteur gezeichnet. Lübeck foll die Artikel zusammengestellt, also wird von der Berührung mit einer besseren Erkenntnis, wenn werden? beantwortet es wie folgt: Die eigentliche redaktionelle Arbeit verrichtet haben. Beide An- Geist und Gemüt vollständig und gewaltsam eingedrillt ist auf den " Die Arbeitsmehrheit wird fürs erste die alte sein, das heißt geklagten bestritten ihre Schuld. Levhn erklärte, die unter Anklage Wunderglauben und den Widersinn der klerikalen Weltanschauung, in sozusagen neutralen Fragen werden die Rechte und die Mitte stehenden Artikel gar nicht gelesen zu haben. Die Zeichnung der erst dann halten sie die Jugend für gefeit gegen die Ansteckung zusammen arbeiten müssen. Gegen reaktionäre Gelüste ist dagegen die Abwehrmehrheit, bestehend aus der Mitte und betreffenden Nummer habe er lediglich für einen formalen. Akt durch die Wahrheit, die ihnen durch die Wissenschaft vermittelt der Linken, nicht nur bewahrt, sondern sogar verstärkt worden. gehalten. Lübeck erklärte, daß er die Zusammenstellung der werden könnte. Hier stehen jegt 44 gegen 29, früher 41 gegen 82. Das ist ein er- Summer nicht vorgenommen habe; darüber, wer es getan habe, freulicher Erfolg vom Standpunft der Sicherung des Kultur- verweigere er die Aussage. fortschritts. Db aus dieser Abwehrmehrheit auch eine Arbeits- Die beiden Artikel selbst enthalten übrigens nichts als die be­mehrheit wird, was das natürlichste und beste wäre, das hängt tannten anarchistischen Ansichten über die Gewerkschaftsbewegung einerseits von der Fähigkeit der nationalliberalen Partei ab, und die Mittel der sozialen Umwälzung. So soll die Vorbereitung die Zeichen der Zeit zu erkennen, neu aufzubauen, nicht eines hochberräterischen Unternehmens unter anderem in dem Sah den Kopf zu verlieren und nun nicht auch noch dem enthalten sein: Um für die Aktion zu arbeiten, die die Revolu­,, roten Schrecken" anheimzufallen, und andererseits bon dem Verhalten der tion herbeiführen soll, müssen wir in den Gewerkschaften arbeiten." Sozialdemokratie in der nächsten Seffion der Kammer. Wenn es den sozialdemokratischen Führern Ein anderer inkriminierter Satz lautet: Wenn wir endlich bereit gelingt, das Steuer in der Richtung zu halten, in der sie angesezt sind, dann werden wir einen Kriegsrat abhalten, der zugleich haben, wenn es ihnen gelingt, mit ihrer Fraktion weiterhin die erste Friedensversammlung sein wird. Dann wird weniger als Sozialdemokraten im norddeutschen Sinne, denn als niemand Euren Befehlen trotzen und ungehorsam wird der Tod raditale Arbeiterpartei auf der Linten zu gerieren, dann fann sein." Es ist uns wirklich unverständlich, wie man in solch rein Großes, Vorbildliches für ganz Deutschland in theoretifierenden Artikeln die Vorbereitung zum Hoch Baden erreicht werden!" berrat zu erbliden vermag. Der freie Anarchist" Gustav Landauer erklärte denn auch als Sachverständiger, daß von einer Aufforde­rung zu Gewalttätigkeiten in dem Artikel gar keine Rede sein könne. Er bestätigte auch dem Angeklagten Lübeck , der die Gewalt zu verabscheuen erklärte, daß er ihn nach seiner Bekannt schaft mit ihm feineswegs für einen Anhänger der Gewalt halte. Interessant war auch die Feststellung Landauers, daß einer der unter Antiage stehenden Artikel in viel schärferer Form bereits ein Jahr vorher veröffentlicht worden sei, ohne daß man daran gedacht hätte, Anklage zu erheben! Nach alledem will es uns wirklich erscheinen, als ob die An­flagebehörde weiser gehandelt hätte, wenn der Hochberratsprozeß von vornherein unterblieben wäre.

Das wäre in der Tat ein Riesenerfolg der badischen National liberalen, der von ihrem Standpunkt aus als vorbildlich für ganz Deutschland sein könnte, wenn es ihnen gelänge, unsere Genossen so zu beeinflussen, daß sie sich weniger als Sozialdemokraten, denn als Vertreter einer radikalen Arbeiterpartei fühlen würden. Daß das aber eine grundfalsche Spekulation ist, brauchen wir nicht aus einanderzusetzen. Wir sind überzeugt, daß unsere zwanzig Genoffen im Landtag bis auf den letzten Mann eine solche beleidigende Bu­mutung mit Entrüstung abweisen.

Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 4. November 1909. Einberufung des Reichstages. Der Neichsanzeiger" veröffentlicht eine faiserliche Ver­ordnung, durch die der Reichstag auf den 30. November nach Berlin einberufen wird.

Kommunale Wahlfiege.

Was für das Volk bei der klerikalen Pädagogik auf christ­licher Grundlage" herauskommt, dafür bietet insbesondere A a chen ein belehrendes Beispiel. Die Stadt der heiligen Windeln" war immer ein Muster geistiger Rückständigkeit. Im Jahre 1816 gebrach es für zwei Drittel der schulpflichtigen Kinder an Raum in den vorhandenen Schulen; 1825 mußten aus demselben Grunde 4403 Kinder ohne Unterricht bleiben, nur 2965 konnten die Schule be­fuchen; 1841 war entsprechend der Zunahme der Bevölkerung die Bahl der allen Unterricht entbehrenden Kinder auf 5247 gestiegen. und 1865 auf dem Katholikentag in Trier stellte die Aachener Sonstantia", die Bereinigung des ultramontanen Bourgeois­flüngels, den Antrag, zu erflären: 1. daß der Schulzwang ein unheilvolles Gingreifen in die Rechte der Familie fei, 2. daß die katholischen Vereine überall ba, to der Schulzwang bestehe, auf seine Beseiti gung hinwirken sollten.

Das sind die religiös- fittlichen Grundlagen", auf denen die Aachener Bevölkerung aufgewachsen ist. Dieser Geist wirkt, wenn die staatliche Gesetzgebung und der von außen drängende Fort­schritt der Zeit auch seiner vollen Entfaltung Schranken gesetzt haben, bis auf das heutige Geschlecht weiter und die Aachener Be­bölferung genießt, dank dem Wirken ihrer ultramontanen Führer, heute noch den traurigen Ruhm, politisch, geistig und moralisch den. untersten Blak im ganzen Rheinlande einzunehmen. Aber die Aachener Arbeiter sind eifrige Kirchgänger und treue Zentrums­wähler und das genügt!

Gegen die Erhöhung der Lehrergehälter.

Die Regierung hat die von der Stadt Frankfurt für die Volksschullehrer aufgestellte Gehalts­ordnung abgelehnt mit der Begründung, daß wie s- baden, das nach dem Wunsche der Regierung dieselben Ge­hälter wie Frankfurt zahlen soll, außerstande sei, die barin normierten Säge aufzubringen.

Sommerfeld i. Laufis, 4. November .( Privatdepesche des Vorwärts".) Bei den Stadtverordnetenwahlen behaupteten die Bürgerlichen von drei Mandaten mit einer Stimme Majorität eines, während drei Sozialdemokraten und ein Bürger­licher um die Palme des Sieges für die weiteren beiden Mandate Die Macht der Konservativen. in der Stichwahl ringen müssen. Damit zieht der erste Sozial­Das bayerische Einkommensteuergesetz. Welchen Einfluß die Konservativen auf die offizielle Reichspolitik de motrat in das bisher den Tuchbaronen und Kommerzien­Wie telegraphisch aus München gemeldet wird, hat die befizen und wie gefügig fich die Regierung trotz aller Bedenten räten allein reservierte Rathaus ein. Die Stimmenzahl Kammer der Abgeordneten mit 130 gegen 20 Stimmen das ihrem Willen unterwirft, zeigt folgende Aeußerung, die vor einigen der Sozialdemokraten hat sich gegen vor zwei Jahren ber- Kammer der Abgeordneten mit 130 gegen 20 Stimmen das Einkommensteuergesch angenommen, durch das eine all­Tagen Graf Schwerin- Löwig in Anflam gemacht hat: doppelt; in der Stadt, in der als Bürgermeister der kon " Als ich den Fürsten Bülow in einer längeren Unterredung, fervative Reichstagsabgeordnete Schlüter, der Helfer bei dem gemeine progressive Einkommensteuer im Königreich Bayern welche ich wenige Tage vor seinem Rücktritt mit ihm hatte, darauf Raubzug auf die Taschen des arbeitenden Wolfes, das Szepter eingeführt wird. hinwies, daß doch im Fall einer Annahme der Erbschaftssteuer die führt! Das Resultat ist um so freudiger anzuerkennen, als am ganze Finanzreform nicht zustande gekommen sein würde, er­widerte er mir, diese Möglichkeit wolle er nicht bestreiten; dann Wahltische ein Fabrikant und Kommerzienrat den Vorsit aber, wenn nur die Konservativen ihn nicht in der Erbschafts- führte; Veranlassung genug, daß angesichts der Arbeitslosigkeit zuteilen," bak die Stellung des Generaldirektors des Haniabundes steuerfrage im Stich gelassen und nicht mit dem Zentrum gemein- und Not am Orte mit einem Fluche auf den Lippen über das fame Sache gegen ihn gemacht hätten, würde er den Reichstag schändlichste aller Wahlgesete viele Wähler umkehrten, ohne ihre nicht nur einmal, sondern, wenn nötig, dreimal auf- Stimme abgegeben zu haben, um sich nicht dem Terrorismus und gelöst haben, um die Reform mit dem Block gegen das der Rache des Unternehmertums auszusetzen. Zentrum zustande zu bringen."

Die Aeußerung ist recht intereffant. Also, wenn die Son

Drei neue Siege in Altona .

servativen mit von der Partie hätten sein wollen, dann hätte Bülow, Altona, 4. November .( Privatdepesche des Vorwärts".) Bei ben die Liberalen gewissermaßen als den Ihrigen preifen, feinen der heutigen Stadtverordnetenwahl erhielten Stimmen: Genosse Augenblick gezögert, sogar dreimal hintereinander den Reichstag Gilzen 4064, die Gegner 3357, Genosse Kürbis 4058, die aufzulösen, um die Finanzreform durchzubringen; gegen den Gegner 3324, Genosse Born 4055, die Gegner 3165. Unsere Ge­Willen der Konservativen aber wagte er nicht nossen Eilzen, Kürbis und Zorn sind demnach gewählt. zu handeln und zog es lieber vor, das Feld zu räumen, als Demnach haben unsere Genossen in Altona gestern und heute gegen sie einen Wahlkampf zu eröffnen, der ihre Machtstellung hätte 5 Stadtverordnete durchgebracht! erschüttern fönnen. Bisher waren sie wegen des hohen Zenfus im Stadtverordneten­follegium völlig unvertreten!

Fast scheint es so, als beliebte es dem Herrn Grafen v. Schwerin­Löwiz zur höheren Ehre der Konservativen aufzuschneiden; aber die Köln. 8tg." bestätigt in allen Teilen die Aeußerung des Grafen Schwerin. Sie schreibt:

Zu dem glänzenden Wahlfiege unserer Görlitzer Genossen, den wir im Depeschenteil unserer gestrigen Nummer mitteilten, wird Es kann durchaus bestätigt werden, daß dies die Auffaffung des noch gemeldet: Fürsten Bülow war, und daß er sich auch zu anderen Leuten in Wie bei früheren Stadtverordnetenwahlen, so hatten auch dies­diefem Sinne geäußert hat. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, fich mal die reifinnigen, Nationalliberalen und Kone auch weiter auf den Block zu stüßen, so würde er mit diesem bor serbatiben ein Bündnis geschlossen, um die Sozialdemokratie einer selbst wiederholten Auflösung nicht zurückgeschreckt sein, die niederzuringen. Sie haben aber eine bernichtende Nieder.

Ein rentabler Posten.

Die Potsdamer Tageszeitung" wußte vor einigen Tagen mit­mit einem Jahreseinkommen von 50 000 Mart verbunden sei.

Die Deutsche Tagesztg." bemerkt zu dieser Nachricht: Wir haben einige Tage gewartet, ehe wir von dieser Mitteilung Notiz nahmen. Da eine Berichtigung nicht erfolgt ist, müssen wir ans nehmen, daß sie richtig sei. Der Hansabund beweist damit, daß er die geistige Arbeit sehr hoch einschäßt und daß er in der Lage ist, diese Einschäzung in die Tat umzuseßen."

Nochmals nach Hause geschickt.

Ein dides Fell muß der fonfervative Reichstagsabgeordnete b. We starp haben. Schon einmal ist er durch seine eigenen Wähler wegen seiner Haltung bei der Beratung der Finanzvorlage arg in Bedrängnis gekommen und nur dem vorzeitigen Schluß der Verfammlung batte er es zu verdanken, daß ihm kein Mißtrauens­Das hat aber den Volks" vertreter botum ausgestellt wurde. b. Weftarp nicht abgehalten, am Sonntag einen abermaligen Rein­waschungsversuch zu probieren. Posener Blätter berichten darüber aus Wollstein folgendes:

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Sonntag nachmittag fand hier eine große deutsche Wähler­bersammlung statt, die von etwa 600 Personen besucht war. Der Saal war überfüllt. Auch die Landtagsabgeordneten v. Wenzel und Storz waren anwesend. Reichstagsabgeordneter Graf Westarp ber­fuchte die Haltung der Konservativen zu rechtfertigen. Obwohl der Bund