Einzelbild herunterladen
 

Nr. 259. 26. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 5. November 1909.

Stadtverordneten- Verfammlung.

19

Stadtrat Straßmann: Nicht der Ansturm der Presse bat den Die neue Talonsteuer auf die Berliner   Stadtanleihe Anstoß zu dem Magistratsbeschluß gegeben. Es waren statistische scheine und Schuldverschreibungen soll nach dem Beispiel einer Reihe Erhebungen notwendig über den möglichen Umfang dieser Unter- von Kommunen auf die Stadt selbst übernommen werden. Der 29. Sigung vom Donnerstag, den 4. November, fuchungen; diese sind sehr mühselig gewesen und haben viel Zeit Stempel beträgt 2 pro Mille und beläuft sich insgesamt auf nachmittags 5 Uhr. gekostet. Die Angaben, welche wir schließlich von den staatlichen 823 000 m., wovon 27 000 auf 1909, dagegen 302 000 auf 1910, Der Vorsteher Michelet   eröffnet die Sigung nach Uhr. Untersuchungsstellen erhielten, wichen sehr stark von denen des 218 000 auf 1911, 110 000 auf 1912 und 166 000 auf 1916 entfallen. Die vom Magiftrat neuerlich vorgelegten Allgemeinen Vertrags- Bolizeipräsidiums ab. Unter diefen Umständen beschloß der Für 1909 foll die Dedung aus dem Fonds für unvorhergesehene und Bietungsbedingungen", wie fie bei der Ausführung von Arbeiten Magistrat am 19. Mai, die kostenlose Untersuchung bor  - Ausgaben entnommen, für die Zukunft im Etat der Kapital- und und Lieferungen für die Stadt Geltung haben sollen, sind nicht in läufig abzulehnen und neue Erhebungen zu veranlassen. Schuldenverwaltung bereitgestellt werden. allen Punkten von der Bersammlung gebilligt worden. Insbesondere Ergebnis lag uns im Oftober vor. Es stellte sich heraus, daß es besondere Entwurf für ein Bierfamilienhaus bei der Anstalt Diese fanden in den nächsten drei Monaten statt; das Die Vorlage gelangt ohne Debatte zur Annahme, ebenso der Unternehmer, welche die in allgemeinen Tarifverträgen sich nur um eine sehr mäßige Zahl von derartigen Unterfuchungen für Epileptische, Wuhlgarten, und die Vorlage betreffend den bereinbarten Festsetzungen nicht einhalten, sind von der Uebernahme handeln würde, ca. 60-70. Daraufhin ist der Magistratsbeschluß Bau einer massiven Brücke über die Spree als Erfaz für die städtischer Arbeiten und Lieferungen ausgeschloffen" Gotowsky brüde. Schluß der öffentlichen Sigung 7 Uhr.

war in dem Passus:

ergangen.

der Ausdruck, allgemeine Tarifverträge" beanstandet worden. Stadtv. Dr. Wehl( Soz.): Auch wir fönnen nicht ohne ein Außerdem hatte der Magistrat sich zur Einführung der Schieds- Gefühl der Beschämung von der Vorlage Kenntnis nehmen. Fast gerichtsklausel bei Streitigkeiten aus Werk- und Lieferungsverträgen ein Jahr ist es her, seit wir dem Vertrage mit den Staatsbehörden nicht verstehen wollen, es sollten vielmehr die ordentlichen Gerichte über diese Materie auftimmteu. Als wir damals, weil unter entscheiden. den von der Stadt unentgeltlich vorzunehmenden Untersuchungen Die staatsgefährliche rote Kranzfchleife. Der von der Versammlung eingesetzte Ausschuß hat hinsichtlich gerade diejenige auf Tuberkulofe fehlte, Ausschußberatung vers des ersten Bunttes von den Magistratsvertretern befriedigende Er- langten, traten uns Kollege Landau   und seine Freunde entgegen In Velbert   wurde am 27. März 1909 der Parteigenosse flärungen erhalten. Der Oberbürgermeister hat den Begriff dahin mit dem Hinweis, daß gegebenenfalls der Magistrat unser Verlangen Schlosser Lauer beerdigt. Als Vorstandsmitglied des sozialdemo erläutert, daß ein sonst im großen und ganzen allgemein" an- selbstverständlich erfüllen würde, und auch Stadtrat Straßmann fratischen Vereins ging der Konsumberwalter Külchen an der Spize erkannter Tarif auch gelten soll, selbst wenn der eine oder der andere äußerte fich entgegenkommend. Jetzt ist mit statistischen Erhebungen des Leichenzuges, der sich vom Krankenhaus nach dem evangelischen fleinere Teil der Organisation nicht dabei sei. nahezu ein Jahr draufgegangen! Sollege Landau   hat ja sein damaliges Friedhof bewegte. S. trug einen Kranz mit roter Schleife. Er Betreffs der Schiedsgerichtsklausel macht der Ausschuß den Vor- Versehen durch seinen Antrag wieder gutgemacht, der sicherlich mit zu der wurde deshalb vom Landgericht Elberfeld   als der Berufungsinstanz schlag, den§ 28 der allgemeinen Vertragsbedingungen" wie folgt Beschlußfassung des Magistrats beigetragen hat. Wir aber find zu einer Geldstrafe verurteilt und zwar auf Grund der 1895 er zu faffen: damals unserer Gutgläubigkeit zum Opfer gefallen, und so ist dieser lassenen Straßen- und Verkehrspolizeiverordnung, deren§ 72 ver­Alle aus dem Vertragsverhältniffe entspringenden Rechts- blamable Zustand heraufbeichworen worden. Eigentümlich ist und bietet: das Heraushängen, Entfalten und Führen roter Fahnen streitigkeiten sind durch ein nach den Bestimmungen der Reichs- bleibt, daß es so tommen konnte, obwohl der Vorsteher unseres oder von Fahnen in anderen Farben als den Reichs- und Landes. Zivilprozeßordnung zusammenzusetzendes Schiedsgericht zu ent- Amtes, Geheimrat Proskauer, von allem Anfang an erklärt hat, farben, fowie das öffentliche Tragen roter Schleifen an Begräbniss δας scheiden, doch ist der Magistrat berechtigt, vor der Zusammen- er verfüge über gefamte Material an Personen und tränzen" auf öffentlichen Straßen und Plähen. Das Landgericht um diese Untersuchungen fofort fegung des Schiedsgerichts durch schriftliche Anzeige an den Gegen- Apparaten, borzunehmen. erachtete die Polizeivorschrift für gültig, weil ihr Zweck sei, beim kontrahenten die Entscheidung durch das ordentliche Prozeßgericht Wo bleibt das große Brustkrankenhaus für Tuberkuloje, wo die Zusammensein einer größeren Anzahl von Personen auf der öffent au berlangen; als Gerichtsstand gilt in diesem Falle soweit bessere hygienische Organisation der Stadtgemeinde? Die Vers lichen Straße die Ordnung aufrechtzuerhalten. nicht ein ausschließlicher Gerichtsstand begründet ist das Amts- pflegungskosten in den Lungenheilstätten hat man nicht erniedrigt, Der Angeklagte legte Revision ein. Er bestritt die Gültigkeit gericht Berlin- Mitte bezw. das Landgericht I Berlin  ." sondern erhöht, und damit versagt dieses Mittel zum Kampf gegen jener Vorschrift. Es sei nicht erfindlich, inwiefern das Tragen von die Tuberkulose. Unsere Heilstätten stehen leer, da die Krankenkassen roten Schleifen an Kränzen die öffentliche Ordnung zu stören ge nicht mehr in der Lage find, die höheren Stoſten zu erschwingen. Was eignet sei. Der eigentliche Zweck der Verordnung sei denn auch nicht nüßen uns die schönen Anstalten, wenn sie der hohen Kosten wegen nicht ein derartiger Schutz, sondern die Vorschriften sollten der sozial­benutzt werden können? Unser Berliner   öffentliches Sanitätswesen demokratischen Bevölkerung Velberts die Betätigung ihrer politischen liegt noch sehr im argen, eine gründliche Reform wird nicht nur Ueberzeugung unterbinden. Ferner verstießen fie gegen das Reichse von uns, sondern auch von den bürgerlichen Parteien verlangt. Wir vereinsgesetz. fordern immer von neuem eine organisierte städtische Gesundheits- Der Vertreter der Oberstaatsanwaltschaft trat für die Gültig behörde, einen verantwortlichen, vollbesoldeten städtischen Medizinal- feit der Verordnung ein. Insbesondere verstoße sie nicht gegen das rat im Magiftratskollegium. Säße ein hervorragender Sygienifer Reichsvereinsgefeß. Auch die Teilnehmer an öffentlichen Aufzügen darin, so wäre eine solche Verschleppung undentbar gewesen.( Bei- müßten alle die Vorschriften beachten, die die öffentliche Rule und fall bei den Sozialdemokraten.) Ordnung im Auge hätten. Darum handele es sich hier.

Referent des Ausschusses ist Stadtv. Stapf( A. 2.). Stadtv. Pfannkuch( Soz.): Ich möchte dem Bericht nur noch hinzufügen, daß der Oberbürgermeister im Ausschuß auch erklärt hat, daß der Magistrat sich in zweifelhaften Fällen behufs Auskunft­erteilung über die Tarife an das Gewerbegericht wenden werde. Stadtv. Brunzlow( A. 2.) verweist auf einen türzlich vor gelommenen Fall, in dem eine staatliche Behörde zu einer engeren Submission auch die Tegeler Strafanstalt aufgefordert habe. Der Magistrat möge Borforge treffen, daß so etwas in der städtischen Verwaltung nicht vorkomme.

Damit schließt die Erörterung. Die Bersammlung beschließt nach den Vorschlägen des Ausschusses.

Die Vorlage wegen Verleihung des Stimmrechts an den Di rektor des Fach- und Fortbildungsschulwesens nimmt Abg. Rettig( A. 2.) zum Anlaß, den Bau eigener Gebäude für die Fachschulen dringend zu befürworten.

Am 27. Oftober hat die Alte Linke( Stadtvv. Prof. Landau  u. Gen.) den Antrag eingebracht:

den Magistrat zu ersuchen, schleunigst die Untersuchung auf Tuberkulose im städtischen Untersuchungs amt, so wie dies in den staatlichen Instituten geschieht, un entgeltlich bewirken zu lassen."

Bom 30. Oftober datiert eine Magistrats borlage, wonach zur Stenntnis gebracht wird, daß der Magistrat dem Ersuchen der Versammlung vom 17. Dezember 1908, die Untersuchung von Strankheitsstoffen bei Tuberkuloseverdacht kostenfrei auszuführen, ent­sprochen und das Untersuchungsamt demgemäß angewiesen hat.

Stadtv. Dr. Jfaac( N. L.): Hier gilt wohl auch das post hoc, ergo propter hoc. ir stimmen für die Vorlage, aber unter dem lebhaften Bedauern, daß unsere Resolution so lange unberücksichtigt bleiben konnte.

Stadtv. Dr. Mugdan( A. L.): Den Hinweis auf die Gering­fügigkeit der Anzahl der fraglichen Fälle muß ich für fast ebenso schlimm erklären, wie die bisherige Saumfeligkeit des Magistrats. Hätte er sich vielleicht anders entschieden, wenn es sich nicht um 60-70, fondern vielleicht um die fünffache Zahl handelte? Bürgermeister Dr. Reide: Die Untersuchungen über Tuberkulose Stadtv. Dr. Landau: Nachdem die Vorlage eingegangen ist, find nicht gefeßlich vorgeschrieben; deshalb waren die angestellten ziehe ich meinen Antrag als gegenstandslos geworden zurüd. Ich Erhebungen ein Gebot der Vorsicht. Von einem reuigen Sünder" habe aber festzustellen, daß es sehr beklagens- und bedauernswert fann feine Rede sein. Die ganz zulegt angedeutete Eventualität ist ist, daß dieser Magistratsbeschluß so lange hat auf sich warten nicht anzunehmen. Laffen, daß er dazu erst des Ansturms der Bresse   Stadtv. Dr. Mugdan: Bei einer Sache von so eminenter und der Entrüstung des Publikums bedurft hat. In hygienischer Bedeutung fonnte es auf diese Erhebungen absolut nicht der Zwischenzeit ist ist man sogar so weit gegangen, bem Direktor des Amts die Untersuchung zu berbieten, wenn er nicht Stadtrat Straßmann bleibt bei seiner Meinung stehen. zuvor Vorschuß einforderte! Auch zeigt sich an mancherlei Merks Stadtv. Landau  : Tatsächlich hat der Magistrat die Bedeutung inalen, daß ein Jurist und kein Sachverständiger die betreffenden dieser eminenten hygienischen Maßnahme berfannt. Anordnungen erlassen hat. Wie lange werden wir noch auf die Stadtv. Dr. Weyl: Eine gefegliche Verpflichtung liegt aller­Ausführung wirklich großzügiger städtischer Maßnahmen zur Be- dings nicht vor; aber eine Stadt wie Berlin   hat auch darüber hinaus fämpfung der Tuberkulose, auf die feit fünfzig Jahren berlangte sozial hygienische Pflichten zu erfüllen, und das ist hier nicht ge­beffere städtische Organisation für die Hygiene zu warten haben? fchehen; sie hat sich von zahlreichen Vorortgemeinden überholen Die Verschleppung der Angelegenheit hat einen sehr schlechten Ein- lassen. drud machen müssen. Die Vorlage wird zur Kenntnis genommen.

ankommen.

0

Der erste Straffenat des Kammergerichts hob die Vorents scheidung auf und verwies die Sache mit folgender Begründung an das Landgericht zurück: Hinsichtlich der materiellen Gültigkeit der formell richtig erlassenen Verordnung fomme in Frage, inwieweit Stadtv. Dr. Nathan( foz.- fortschr.): Warum war in der Vorlage das Reichsvereinsgefeß solche Vorschriften ungültig mache. Das vom Dezember 1908 nicht die Tuberkulose aufgezählt? Schon das Vereins- und Versammlungsrecht unterliege nach§ 1 des Reichs­mals hat der Magistrat den ersten Fehler gemacht. Dieser Einzel- vereinsgesetzes polizeilich nur den in diesem Gesetz und anderen fall ist aber nicht als solcher zu betrachten; er ist ein Ausfluß Reichsgesehen enthaltenen Beschränkungen. Und nach dem Abs. 2 des Systems, welches Dr. Weyl soeben mit Recht so abfällig des§ 1 fänden die allgemeinen ficherheitspolizeilichen Bestimmungen charakterisiert hat. des Landrechts Anwendung, soweit es sich um die Berhütung un­mittelbarer Gefahr für Leben und Gesundheit der Teilnehmer an einer Versammlung handelt. Aus der Klausel ergebe sich aber feineswegs, daß Leute deswegen, weil ihre Zusammenkunft unter das Vereinsgesetz falle, von der Beachtung anderer Gesetze, und feien es auch nur Polizeiverordnungen, gänzlich entbunden seien. Alle Kommentare, und selbst der des sicherlich nicht als reaktionär zu bezeichnenden Wolfgang Heine  ( Seite 11), nähmen dasselbe an. Der§ 72 der Polizeiverordnung sei insoweit gültig, als er allgemein das öffentliche Heraushängen, Entfalten und Führen roter Fahnen berbiete, und die Anwendung dieser Bestimmung würde auch für den Fall anzunehmen sein, daß die rote Fahne in einem Zeichen­zuge geführt würde. Denn dadurch, daß die Leute einen Aufzug machten, würden sie nicht befreit von der Beachtung anderer allge­meiner Bestimmungen. Aber der weitere Wortlaut des§ 72 fei doch dergestalt, daß ein Eingriff in das Vereinsrecht nicht verneint werden könne. Es heiße nämlich, auch das" Tragen roter Schleifen an Begräbnisfränzen" sei verboten. Diese Bestimmung wolle also verhindern, daß bei Begräbnissen Kränze mit roten Schleifen ge tragen würden. Begräbnisse feien aber eine Materie, die durch das Reichsvereinsgefeh geregelt werde. Das Kammergericht habe das im vergangenen Winter in zwei Entscheidungen festgestellt. Wenn nun das Tragen roter Schleifen an den Kränzen bei Begräbnissen das Märchengestirn in viele Hunderte von Sternen auflöſten, was bedeuten dagegen heute noch die Plejaden der Menschheit? Die In Köln   will man Wilhelm Leibl   ein Standbild fehen. Bewohner der Großstädte sehen das Gestirn überhaupt nur noch, Nachdem der größte deutsche Farbenmeister des neunzehnten Jahr wenn es hoch am Himmel steht; wie es vom Horizont heraufkommt, Gegen das graffierende Denkmalunwesen wendet sich Mar Spotten ihrer selbst und wissen nicht wie. Dabei fönnten die Rhein  - in hundert Jahren soweit, daß ein schöner Sternhimmel nur hunderts, so lange er lebte, in seiner Vaterstadt gleich Null galt. das verschleiert der Dunstschwall der Städte, und vielleicht sind wir Osborn in dem ersten Novemberheft der Halbmonatsschrift Nord länder viel sinnvollere Buße tun, wenn sie endlich in ihr Wallraff- noch bei einer Fahrt mit dem Luftschiff zu fehen ist, die hinaus, und Süd". Es denkmälert wieder arg in deutschen   Landen. Im kleinen Lauchstädt   wird die Werbetrommel für ein Goethe- Stenner wird ihnen sagen, wo das Material dafür zu haben wäre. dem Kulturmenschen: feine elektrischen Lichter, und das Lichterspiel Richart- Museum einen anständigen Leibl- Saal einordneten. Jeder führt über die Dunstwolle der Großstadt. Andere Sterne leuchten Schillerdenkmal gerührt. Mein Gott, die Herren sind noch im­stande und setzen eine Rietscheltopie der Diosturen vom Weimarer den schönen Vorhof des alten Universitätsgebäudes um seine archi- Auge, wie es einst die Plejaden taten. In Berlin   hat man die Sammlung banaler Stulpturen, die auf den Straßen, zumal die Reflege in Flüssen, weiden heute das Theaterplay in die holde Stille des lieben Badeplätzchens. Warum? Nun: weil Goethe und Schiller dort Brunnen tranfen, frische Luft tektonische Wirkung betrügt, um ein miserables Treitschte- Denkmal schöpften und vor allem Komödie spielten, so daß das sächsische vermehrt, um Siemerings mißlungenes Nachlaßwerk( von Toten Bopf- und Rototo- Kissingen wie Bethlehem   in Juda klein und soll man nur Wahres fagen). Wie oft hat man gebeten: Meine groß" wurde. Die Herren sehen nicht, daß sie den genius loci um- Herren Professoren, lassen Sie doch ab von diesem ganzfigurigen bringen würden, wenn sie zwei Bronze- oder Marmormännchen Ehrgeiz! Stellen Sie doch lieber etwa eine Reihe von Hermen, von mit Kniehofen und Spikenjabot in die zauberhafte Verlassenheit Büften Ihrer größten Kollegen auf schönen Postamenten auf. Half und das beredte Schweigen des heiligen Nestes hineinstapfen ließen. alles nichts. Seitdem einmal die Brüder Humboldt am Außen­Aber das ist eine Marotte unserer Barbarei: wenn irgendwo in uns gitter als monumentale Verherrlichungen der sigenden Lebens­Gedanken und Empfindungen die Erinnerung an einen verehrten weise" des Gelehrtentums thronen und allerlei Gedanken über die und geliebten Namen beschwören, daß seine Geister neben uns 3usammenhänge dieser Lebensweise mit der menschlichen Physis schweben, bums! wird uns der Mann selbst brutal vor die Nase anregen, seitdem die wohlhabenden Chemiker, um einen Rotschrei gefeßt, und alle Träume zerrinnen. Im Weimarer   Goethe  - des Volkes zu befriedigen, ihren Mitscherlich   überlebensgroß ins Hause, wo das Herz zittert und flopft, hing eine Zeitlang( bis aftaninwäldchen gesezt haben, ist kein Halten mehr. Herters öder Karl Kötschau   den Greuel in die von ihm eingerichtete Schreckens- Helmholz verstellte den Haupteingang. Jetzt kam der Treitschke, tammer versette) ein Riesenschinken mit dem Marktschreititel halb Grabdenkmal, halb bramarbasierendes Bühnenbild.... Und Mehr Licht!" der uns zu Zeugen vom Tode des Gewaltigen machen nun kommt noch der Mommsen hinzu. Diesmal ein Kunstwerk von tvollte, daß man einen Wutanfall bekam. Im Sterbezimmer zu ungewöhnlicher Schönheit( Adolf Brütt   hat es geschaffen); aber Sanssouci  , ha, da sitt er selbst, leibhaftig, sterbend, in das Monumentengedränge vor dem einstigen Hotel des Prinzen Mormor gehauen: Friedrichs des Großen lezte Tage"( von dem Heinrich wird nun bald lebensgefährlich. armen Harro Magnussen  , der sich durch diesen Sensationsgemalt streich Beachtung und Mäzenatentum erzwang).

-

Kleines feuilleton.

Kampf alles, das Biel wenig oder nichts.... Seine hat ein Recht darauf, gehaßt und gefürchtet zu werden.

-

Humor und Satire. Hamburger Deerns.

-

"

-

-

-

Heil'ger Bimbam! hat man je So was schon vernommen? Sind die Jumfern an der See Auf den Schack gekommen? Oder stehn fie sonst vielleicht Außerhalb der Normen, Weir Deutsche So verschwarzte Formen? ihr Liebesleben zeigt. Ist das patriotisch. Daß Mächens, mit Vergunft! Aeußert so egotisch? fich eure Liebesbrunst Himmel, Arm und Wolfenbruch! Gibt's nicht weiße Snaben­Die das Nöt'ge baben? in der Hanfastadt genug. Muß durchaus ein Schwarzer sein, Kinder, der Verehrer, Ginen Effenfebrer. Nehmt doch in das Kämmerlein Sein Metier euch lehre- Und das Daß der schwarze Feger da · Oder wandert nach der Kunstgerecht befehre". Herz etcetera Laßt euch von Hochwürden als- Pfalz- Ober Niederbayern, Dorten findet jede Frau Etwas Pfarrerkathi heuern. Und ge­für das Herze: Männer von gedieg'nem Bau bieg'ner Schwärze! Mensch, in beide Waben!- Die Plejaden einst und jetzt. Die herrliche Sterntraube der muß der brave Patriot Ach, du kriegst den blassen Dod, Da sich nicht entladen? Möcht er da Plejaden ist jetzt in den Abend und Nachtstunden wieder zu er nicht immerfort Blut'ge Tränen weinen, Wie der Dernburg In Hamburg   ist Heine- Aufregung. Herr Campe junior blicken, die Landbewohner konnten das schimmernde Sternbild schon in der Nord­Deutschen Allgemeinen"?- Ja, wer solches hören hat den obdachlosen Dichter- Marmor vom Achilleion auf Korfu   er- feit Wochen am Himmel aufsteigen, den Taubenschwarm von Sternen Oder sich in heller Wut Möcht sich schier zerreißen, In standen und den Gestrengen vom Rat des Stadtstaates zur öffent- gewiffermaßen am Himmel hochfliegen sehen, so wie es die Alten die Nase beißen. Doch da dies nicht angebracht, Hab' ich lichen Verwertung angeboten. Wahrscheinlich um Buße zu tun faben, die gar biele Märchen mit dem Sternhaufen verknüpften, meinem Koller Hier in Bersen Luft gemacht!- Uff! jekt ist mir für die bescheidenen Honorare, mit denen sein Ahnherr den Märchen, die zum Teil in die Urgeschichte der Flugtechnik gehören. wohler! lebendigen Heine ehrte; denn mit Denkmälern nach dem Tode sucht Also aus ein Erzieher der Menschheit war jenes Siebengestirn; die Menschheit ihre Gewissensqualen zu beruhigen, wenn sie einen das ist so recht klar und deutlich erst in den letzten großen Mann zeitlebens, wie Fontane   sagte, nicht aus der Bredouille Jahren geworden, für die Erforscher indischen, babylonisch fommen ließ. Die Gestrengen aber blieben so fühl, wie man nur affyrischen, ägyptischen, griechischen und jüdischen Altertums find in Hamburg   bleiben kann, und lehnten mit gediegener" Kürze ab. diefe Plejaden da oben am Nachthimmel ein wichtiges Kapitel. zurzeit seine Memoiren, die im nächsten Frühjahr ausgegeben werden Darob große Entrüftung der Oeffentlichkeit. Dankbarkeit wäre Finden sich diese Sterne doch auch schon bei dem altgriechischen sollen. mehr am Blake gewesen. Denn der schmerzliche Melancholikus Diater Hesiod als Kalendergestirn für die Landwirtschaft, und Bearh oder Cook? Die Amerikanische   Geographische von Korfu  , den ein mittelmäßiger Bildhauer modelliert hat, wäre singt nicht die göttliche Sappho:" Noch lächelt Selana, die reine, Gesellschaft hat Bearh ihre Goldene Medaille verliehen und damit Atta Trolls nicht würdig gewesen. Nun aber hat das große schon taucht ihr nieder, Plejaden, die Nacht und die Stunden laden, gewissermaßen seine Entdeckerschaft anerkannt. Gleichzeitig hat sie Berlin  - Hamburger Heinekomitee die Beitstimmung genutzt und seine ich rube noch immer alleine." In den Hymnen auch der Babylonier ein Komitee von Sachverständigen mit der gestellung beauftragt, ob Agitation aufs neue angefacht. Sein Zweifel, daß es bald zum begegnet uns das Gestiru, wir faffen es fast mit Händen, einen dokumentarisch nachgewiesen werden kann, daß der Pol bereits vor Biel   tommt. Darüber wird es sich gewiß freuen, aber doch auch wie breiten Raum es einst im Denten der Menschheit ein- 1909 erreicht worden ist. Dies läßt die Abficht erkennen, die Auf­traurig sein. Denn im Kampfe um ein Denkmal ist eben der nahm. Wenn man von den Astronomen abfieht, deren Teleskope zeichnungen Cooks sobald als möglich zu prüfen.

tut,

-

-

Notizen.

-

-

Uno.

8eppelins Memoiren. Graf Zeppelin bearbeitet