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Br. 259. 26. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Verband sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins und Umgegend.

Heute Freitag, den 5. November, 8 Uhr abends, findet die Fortsetzung der Vorträge des Genossen Max Grunwald über Theorie und Geschichte des modernen Sozialismus statt. Eintrittstarten in den Kreiswahlvereinsbureaus, bei den Abteilungs- und Bezirksführern und vor Beginn der Vorträge in Ballschmieders Festsälen, Badstr . 16.

Zahlreiche Beteiligung wird erwartet.

Der Zentralvorstand.

Zweiter Wahlkreis. Morgen Sonnabend, den 6. No vember, abends 82 Uhr, im großen Saale von Kliem, Hasen­heide 13/15: Unterhaltungsabend, bestehend aus Konzert, Gesang, Theater und Tanz. Eintritt inkl. Tanz 30 Pf. Offene Kasse findet nicht statt. Die Genossen werden gebeten, sich vorher mit Billetts zu versehen. Guten Besuch erwarten Die Abteilungsführer.

Freitag, 5. November 1909.

Da, wo die breite Masse der Bevölkerung in die Lage kommt, gesungen haben. Das hat schon lange aufgehört. Die Anstaltss ihr Urteil über den Kommunalfreisinn abzugeben, lautet es leitungen geben sich auch gar feine Mühe mehr, die Festabende, für ihn vernichtend. Immer weitere Kreise der Berliner Be- bei denen jetzt lediglich Anstaltspatienten musikalisch oder dekla völkerung erkennen, daß der Berliner Kommunalfreisinn jeder matorisch mitwirken, über das Niveau wimmernder Tanzboden­gesunden sozialen Fortentwickelung in unserer Gemeinde musik und noch nicht mal dilettantischer Theaterspielerei hinaus. zubringen. Selbst von dem früher üblichen Engagement gewerbs-, hindernd im Wege steht. Schöne Redensarten verfangen auf mäßiger Singspielensembles wird wegen der Kosten" Abstand ge die Dauer nicht, man will Taten sehen. Und daran mangelt nommen. Man hat als Kenner der Verhältnisse den Eindruck, daß es eben bei unseren Rathausfreisinnigen. Wie wenig neuerdings bloß das Kind einen Namen haben und mit der Fest diese Herren Ursache haben, sich dem Brustton veranstaltung" nach außen hin gewirkt werden soll. Sollten sich der Ueberzeugung als die Vertreter der Berliner wirklich keine Künstler mehr finden, die auch mal ohne Selbst­Bürgerschaft zu bezeichnen, sollte ihnen der Ausfall der Wahlen reklame sich mit ihrem Können für bedauernswerteste Stranfe ins am 3. November gezeigt haben. Nur in der 2. und 1. Ab- Zeug legen? Aus den musikalischen Aufführungen in den öffent­lichen allgemeinen Krankenhäusern, welche vor zwei Jahren geplant teilung, dort, wo die Privilegierten wählen, haben die Frei- waren, scheint auch nichts werden zu sollen. Wenigstens hat man sinnigen in Berlin noch Aussicht, Mandate zu bekommen. Seitdem nichts mehr davon gehört. Daß gerade gute Musik unter Nur als Vertreter des Geldsacks gelangen die Freisinnigen in Umständen auf Krante heilsamen Einfluß ausübt, ist doch eine be die Stadtverordnetenversammlung. kannte Erscheinung.

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Von einer Wahl kann in der 2. und 1. Abteilung kaum noch geredet werden; es handelt sich in Wirklichkeit um eine Stephanus- Gemeinde gestellt, weil das Reich" dem Kirchenrat nicht Strafantrag gegen das Reich" hat der Gemeindefirchenrat der einfache Ernennung. Die Wähler dieser Abteilung werden glauben wollte, daß der Gottesdienst am 24. Oktober entgegen seiner auch gar nicht erst gefragt, men sie als ihren Kandidaten er- Behauptung doch stattgefunden habe. flären wollen. In kleinen Konventikeln werden die Kandidaten Wilmersdorf . Am Sonnabend, den 6. November, veranstaltet ausgesucht und ein halbes Dußend befreundeter Stadtverord- Große Berliner Straßenbahn führt am Sonnabend, den 6. November, Neue Linie und drei Berlängerungen bei der Straßenbahn. Die der hiesige Wahlverein im Gesellschaftshause", Wilhelmsaue 112, einen heiteren Abend". Für die Darstellung sind, wie auch schon neter im Verein mit Bezirksvorstehern und andern Inhabern eine Reihe von Verbesserungen in ihren Fahrplan ein. Sie betreffen bei früheren Veranstaltungen, nur erste Sträfte gewonnen. Humor unbefoldeter städtischer Ehrenämter empfehlen den bewährten" vor allem den Verkehr mit Rigdorf. Außer Verlängerungen und Liedervorträge sowie Rezitationen werden abwechselnd den Be- Kandidaten. wird auch eine neue Linie geschaffen. Zunächst wird die Linie 30, fuchern einige angenehme Stunden bereiten. Wir erwarten, daß die Der beste Beweis dafür, wie die Wahlen" in den Swinemünder Straße- Nigdorf, in Rigdorf statt durch die Berliner , Arbeiterbevölkerung durch rege Beteiligung diese Darbietungen privilegierten Wählerabteilungen gemacht werden, ist die Ziethen und Hermannstraße, vom Hermannplag aus in einer Schleife unterſtügen wird. Der Beginn der Veranstaltung ist auf 8 Übr Meldung, daß der im 42. Bezirk durchgefallene Herr Gericke, durch die Berliner und Richardstraße fiber den Richardplatz, die festgesetzt, Billetts, deren Preis 50 Pf. pro Person beträgt, sind bei der König von Moabit" in aller Eile im 16. Bezirk der Herzberg- und Kaiser- Friedrich- Straße geführt. Der erste Wagen den Bezirksführern zu entnehmen. geht von der Swinemünder Straße 5.50, der letzte 10.05, von Rig­ersten Abteilung aufgestellt worden und Herr Keyling zurück- borf 6.42 bis 11.07. Zur Ergänzung der Linie 30 wird eine neue Königs- Wusterhausen und Umgegend. Die Parteigenossen werden getreten" iſt. Das gleiche gilt für den im 18. Bezirk durch Linie 27, Swinemünder Straße- Köllnischer Fischmarkt- Rigdorf, auf die am Sonntag, den 7. November, vormittags 8 Uhr, in allen gefallenen bisherigen freisinnigen Stadtverordneten Frick, Richardplay, geschaffen. Sie geht geht von Molkenmarkt über zum Wahlverein Königs- Wusterhausen gehörenden Bezirken statt dem der von dem verstorbenen Langerhans vertretene Bezirk den Mühlendamm, den Köllnischen Fischmarkt, die Roß-, Neue findende Stalenderverbreitung hingewiesen. Die Verbreitung erfolgt der ersten Abteilung schnell überwiesen wurde. Da die Wahlen Roß- und Dresdener Straße. Im übrigen macht sie den von den Bezirkslokalen aus. Die parteigenössischen Radfahrer, welche fich für die Agitationstour nach Wendisch- Buchholz usw. gemeldet für die erste Abteilung bereits heute stattfinden, so ist die selben Weg wie die Linie 30, durchfährt haben, werden ersucht, am Sonnabend, den 6. November, abends Geschwindigkeit, mit der die Durchfallskandidaten bei den 8 Uhr, im Lokal des Herrn Große, Potsdamer Straße , zu einer Be- Wahlen der dritten Abteilung in der ersten Abteilung unter­sprechung zu erscheinen. Abfahrt Sonntag früh 6 Uhr vom Restaurant gebracht werden, durchaus anzuerkennen. Nur sage man uns Siegsfranz". Der Vorstand. nicht, daß man unter solchen Umständen von einer Wahl 3offen. Sonntag, den 7. November, morgens 8 Uhr, findet von reden kann. Kurzner aus eine Broschüren- und Kalenderverbreitung statt. Die Parteigenossen sind aufgefordert, sich diesmal mehr wie sonst an dieser Agitation zu beteiligen. Der Vorstand.

Reinickendorf Ost und West. Am Sonntag früh 8 Uhr findet eine Flugblattverbreitung von den bekannten Stellen aus statt.

bitten

Die Stadtverordnetenwahlen in der zweiten Abteilung endeten, wie das nicht anders zu erwarten war, mit einem Siege der Bürgerlichen . Hier kann ja auch, im Gegensatz zur dritten Wählerklasse, von einer eigentlichen Wahl nicht mehr gesprochen werden.

aber die Schleife

in Nigdorf in umgekehrter Richtung. Der erste Wagen geht von Rigdorf 5.34, der letzte 10,04, von der Swinemünder Straße 6.45 bis 11.15. Ferner wird die Linie 58, Zentralviehhof- Rigdorf, Her mann-, Ede Steinmezstraße, unter Aufgabe des Schleifenbetriebes Steinmetz- Berliner Straße vom Hermannplatz durch die Hasenheide, Wissmannstraße, Karlsgartenstraße, Hermannstraße bis zur Germanias promenade in Briz weitergeführt. Zurück geht sie durch die ganze Hermannstraße. Der Betrieb dauert von 5.01 früh bis 12.50 nachts. Endlich wird die Linie 47 mit jedem zweiten Wagen bis zum Busch­frug in Britz durchgeführt. Der Betrieb dauert von 5.10 bis 1.45 nachts. Im Fahrstuhlschacht tödlich verunglückt ist gestern der 23 Jahre Tegel - Borsigwalde . Die Genossen und Genossinnen beider Drte werden nochmals auf den morgen Sonnabend, abends 812 Uhr statt- Paul Singer aufgestellt. Als Zählkandidat war in allen Bezirken unser Genoffe alte Fahrstuhlführer Hugo Pfeifer aus der Biethenstr. 12 zu Nigdorf. Die auf ihn entfallende Der junge Mann reinigte einen Schacht im Passage- Kaufhaus und findenden Kunstabend aufmerksam gemacht. Derfelbe findet in W. Trapps Festjälen( Inhaber M. Gamm), Bahnhofstraße 1 statt. Stimmenzahl schwankt in den einzelnen Bezirken zwischen begab sich in einen Nachbarschacht, in dem der Fahrstuhl oben Saalöffnung 7% Uhr, Anfang pünktlich 8 Uhr. Während der Auf- 2 und 53 Stimmen, welch lettere Zahl Singer im 16. Wahl- ftand. Hier geriet er zwischen die Gurte und erlitt so schwere Ver­legungen, daß er im Laufe des Nachmittags in der königlichen führungen bleiben die Saaltüren geschlossen. Um zahlreichen Besuch bezirk auf sich vereinigte. Unſer Genosse erhielt außerdem Klinik starb. Die Bezirksleiter. im 14. Wahlbezirt 34 Stimmen, im 9. 31, 11. 28, 7. 13, 12. 12, 10. 11 und im 6. Wahlbezirk 10 Stimmen. In den bahnunfall hat sich gestern abend in der Huffitenstraße zugetragen. Vom Straßenbahnwagen abgestürzt. Ein bedauerlicher Straßen übrigen Wahlbezirken unter 10 Stimmen. Insgesamt entfielen auf Genossen Singer in den 16 Be- interplattform eines Straßenbahnwaggons gestanden, als er plös Der 30jährige August Dammke, Stockholmer Straße 3, hatte auf der zirken 228 Stimmen. lich von einem Schwindelanfall heimgesucht wurde und von dem in Gewählt resp. ernannt wurden Lofmann, Professor voller Fahrt befindlichen Waggon herabstürzte. In besinnungslosem Wie der Magistrat von Berlin die Bekämpfung der Dr. Tropfke, Landsberg , Justizrat Cassel, Bustand wurde der Verunglückte davongetragen. D. war so heftig Tuberkulose nicht gefördert, sondern gehemmt hat, hieme, Professor GI agel, Ulrich, Iden, Klaar, mit der Stirn auf das Straßenpflaster aufgeschlagen, daß die Schlag­das hat fürzlich alle Welt topfschüttelnd vernommen. Das Dr. Isaac, Dr. Knauer, Riemer, Hildebrand, aber platzte und starke Blutverluste herbeigeführt wurden. bon der Stadt eingerichtete Untersuchungsamt Brade, Professor Cremer und Barth. für Nahrungsmittel, Gebrauchsgegenstände usw. hatte die Untersuchung tuberkuloseverdächtiger Auswurfstoffe davon abhängig gemacht, daß auf die Kosten ein Vor­schuß geleistet würde. Und dieses Unbegreifliche war Das sogenannte liberale Bürgertum hat bekanntlich bei den nicht etwa ein Versehen, sondern stand ganz in Einklang mit Stadtverordnetenwahlen der 3. Klasse nur ein einziges Mandat be­den Bestimmungen, die für das Institut bis dahin galten. Die Hauptet, indem es im 5. Bezirk geschlossen den Sozialfortschrittler Untersuchung auf Tuberkulose wurde nicht kostenfrei gewährt, Marggraff wählte, der angeblich den liberalen Stadtfreifinn genau wie wenn es sich hierbei nicht um eine im Interesse des Ge- so scharf bekämpft, wie dies die Sozialdemokratie tut. meinwohls liegende Leistung handelte! Gestern fanden auch Es ist nicht uninteressant festzustellen, wodurch diese feindlichen die Stadtverordneten Gelegenheit, sich an dem Kopfschütteln Brüder zum Siege" gelangten, und wie diefer Sieg" in Wirklich zu beteiligen. Stadtverordneter Landau hatte den An- teit aussieht.

Berliner Nachrichten.

Aus der Stadtverordneten- Versammlung.

Der sozialfortschrittliche Sieg" im 5. Bezirk. Uns wird geschrieben:

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Durch Kohlendunft betäubt. Zum Austrocknen eines im vierten Stockwerk des Hotels Ercelfior", Königgräger Straße 112/118, be legenen Bimmers hatte man gestern nachmittag dort einen Holzkohlen ofen aufgestellt. Als der 27 Jahre alte Hausdiener Mag Nießlein den Raum betrat, um die Fenstergardinen zu entfernen, wurde er von der Size und dem Kohlendunst betäubt und brach bewußtlos zusammen. Nach einer halben Stunde suchte man ihn und fand ihn mühten sich um ihn und brachten ihn mit Hilfe eines Sauerstoff­an der Türschwelle liegend auf. Mehrere herbeigerufene Aerzte be­apparates der Feuerwehr wieder zur Besinnung. Dann erfolgte seine leberführung nach dem Urban- Krankenhause.

Trauerfeier für Richard Blobel.

trag gestellt, Intersuchungen auf Tuberkulose Der Sieg des Herrn Marggraff ist nämlich nicht nur auf das fortan unentgeltlich zu leisten. Der Magistrat hatte gefchloffene gemeinsame Zusammengehen aller bürgerlichen Parteien fänger Berlins , die Nachricht von dem Tode des in der Blüte der Wie ein Blitz aus heiterm Himmel traf dieser Tage die Arbeiter­daraufhin sich beeilt", der Stadtverordnetenversammlung eine gegen die Sozialdemokratie zurückzuführen( selbst die Bossische Jahre stehenden Gesangsdirigenten Richard Blobel. Blobel war Vorlage zu machen, mit der auch er sich für Einführung Zeitung" forderte zur Stimmabgabe für Herrn Marggraff auf), unter den Arbeiterfängern fein Ungefannter. Er lebte und webte der unentgeltlichkeit der Tuberkuloseuntersuchungen erklärte. sondern vor allem auch darauf, daß sämtliche wahlberechtigte für den Arbeitergefang. Als guter Gesangs- und Musikkenner leitete Beides, der Antrag und die Vorlage, standen auf der Tages Beamten für Herrn Marggraff an den Wahltisch getrieben wurden! er zahlreiche Arbeitergefangvereine und setzte feinen ganzen Stolz in ordnung. Dem Antrag war durch die Eile" des Magistrats und nicht nur die Post-, Eisenbahn- und städtischen Beamten, eine vorzügliche Schulung der Sänger. Aber nicht nur ein guter eigentlich die Spitze abgebrochen" worden, die ja gegen den sondern vor allem auch die Schule ute. Wie auf dem Alexander- Lehrer war Blobel, sondern auch ein liebevoller Mensch. Beides Magistrat sich gerichtet hatte. Aber Herr Landau ließ es plag traten fie Mann für Mann hintereinander für Herrn Marggraff wußte er zu verbinden, und ein großer Freundeskreis umgab fich nicht nehmen, dem Magistrat auch so noch einige an. Ein Sozialfortschrittler, ein angeblicher Demokrat von Arbeiterjängerbundes. Lange Blobel als Jahre fungierte

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ihn. Dirigent des Wer kennt ihn nicht, den beweglichen, der bitteren Wahrheiten zu sagen, mit denen er Schußmanns Gnaden, das ist sicherlich ein Unikum. immer heiteren Mann, der bei den Sängerfesten von der feinen nun gegenstandslos gewordenen Antrag hatte be- Kann so schon materiell von einem Siege der Sozial Dirigenten - oder Konzertbühne fo lebhaft den Taktstock gründen wollen. Dabei führte er auch ein paar Seitenhiebe fortschrittler" feinerlei Rede sein, sondern höchstens von einem schwang und Ordnung in die vielhundertföpfige Sängerschar brachte? gegen den Stadtrat Straßmann, der dem Magiftrat Siege aller Sozialistenfeinde, so numerisch erst recht nicht. Welcher Liebe und welcher Verehrung sich der erst dreiundvierzig als medizinischer Sachverständiger dient. Dem Herrn Stadt­Im Jahre 1903 wurden für die drei bürgerlichen Kandidaten jährige Blobel erfreute, bewies die Trauerfeier, die gestern in rat, der einen schwachen Abwehrversuch machte, wurde deut im ersten Wahlgange im ganzen genau 1500 Stimmen abgegeben, Stöpenick veranstaltet wurde. Der Sarg des Verstorbenen war im licher noch als von Herrn Landau von unserem Genossen diesmal für Marggraff nur 1436, also ein minus von 64 Stimmen, Saale des Stadttheaters inmitten von Palmen und Blattpflanzen Dr. WeŋI auseinandergesetzt, wie in Fachkreisen über für die Sozialdemokratie aber 1903 nur 958 Stimmen, diesmal für je ein Doppelquartett gestellt. Gegen brei Uhr begann der Trauer aufgebahrt. Die Gesangvereine, deren Dirigent Blobel gewesen, hatten das Schild bürgerstückchen gedacht wird, das da unferen Genossen Grunwald aber 1350, also ein Plus von alt. Die Sänger unter Leitung des Chormeisters Thilo intonierten mit Wissen und Willen des Magistrats verübt worden 392 Stimmen! Das ist der numerische Sieg" der Sozialfort das von Blobel fo oft dirigierte und wie für den Verstorbenen iſt. Weyl stellte fest, daß es genau genommen sogar schrittler! besonders geschaffene Lied:" Stumm schläft der Sänger". Hierauf mit Wissen und Willen der Stadtverordnetenversammlung Diese Stimmenzunahme ist um so bedeutsamer, als in diesem ergriff der Dirigent Wellmann das Wort, um in einer von Herzen berübt worden ist. Schon bei einer früheren Gelegenheit westlichen Bezirk die Proletarier in den letzten sechs Jahren aus kommenden und zu Herzen gehenden Gedächtnisrede den Toten zu hatte die sozialdemokratische Fraktion die Notwendigkeit der ihren Wohnungen immer mehr durch neue luguriöse Bauten für die feiern als Lehrer, Mensch und Freund. Ihm schlossen sich in furzen Únentgeltlichkeit von Tuberkuloseuntersuchungen betont, aber begüterte Klasse verdrängt wurden. Worten die Delegationen zahlreicher Gesangvereine an, die prachtvolle Unsere Genossen in dem 5. Bezirk tönnen also aus mehr wie der Gau Berlin des Bundes widmeten Danteszeichen. Harmoniumspiel die Anregung war auf unfruchtbaren Boden gefallen. Wie Kränze niederlegten; auch der Arbeitersängerbund Deutschlands und sehr in Berlin das Sanitätswesen der Stadt im einem Grunde auf ihre Stimmenzunahme stolz sein, während den mit Bellobegleitung und Gefang beschlossen die schlichte, aber von Argen liegt, weil wir immer noch keinen Stadtmedizinalrat Sozialfortschrittlern ob ihres Sieges", wenn sie ehrlich sind, selbst großer Herzlichkeit getragene Feier, bei der manches Auge naß wurde. haben, das wurde auch von unserem Redner dargelegt. Der bange werden muß. Dann wurde der Sarg nach dem vor der Tür stehenden Leichen­Magistrat fand schließlich bei keiner Gruppe der Versammlung wagen getragen. Der Trauerzug formierte sich und bewegte sich unter einen Verteidiger, und nur in dem Bürgermeister Reide Konzerte für Kranke und Sieche. Nach dem Muster der Vorantritt der Stadtkapelle nach der Bahn, von wo aus die leber­erstand Herrn Straßmann ein schüchterner Sekundant. Er- städtischen Frrenanstalten hat kürzlich auch in dem neuen städtischen führung der sterblichen Ueberreste Blobels nach Görlig erfolgt, wo flären fönnen wir uns freilich die Dinge, die da vorgekommen Siechenhause in Buch, der sogenannten Stadt der alten Leute", heute die Beerdigung stattfindet. find, nur aus dem kleinlichen Geist, von dem in solchen matorischen Vorträgen stattgefunden. Der lebhafte Beifall der sich mit allem Eifer der Pflege und der Förderung des Arbeiter ein Festabend mit Musitaufführungen, ernsten und heiteren dekla- Mit Blobel haben die Arbeiterfänger einen Mann verloren, der Fragen unsere Gemeindeverwaltung sich leiten läßt. Das alten Leute bewies am besten, wie willkommen ihnen solche freudige gefanges gewidmet hat. Schildbürgerstückchen des Untersuchungsamts entsprach eigent Abwechselung in dem ewigen Anstaltseinerlei ist. lich durchaus den Anschauungen des Freisinns; dieser Eindruck konnte auch durch die Verurteilung, in die die freisinnige Mehrheit jetzt einstimmte, nicht verwischt werden.

Der Berliner Kommunalfreifinn

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Zu bedauern bleibt dabei nur, daß es sich bei solchen Ver- Feuerwehrbericht. Am Mittwochabend wurde die Feuerwehr anstaltungen stets um minderwertige musikalische und andere Dar nach der Stolpischen Straße 1 alarmiert. Als sie dort aufam, war bietungen handelt. Die Insassen gerade des Hospitals in Buch, die Scheibe des Feuermelders nicht zerbrochen. Man nimmt an, daß unter denen sich viele befinden, denen das Lied vom Gnadenbrot ein Unbefugter den Feuermelder mittels eines Nachschlüssels geöffnet nicht an der Wiege gesungen worden ist, würden doch wohl auch hat. An zwei Stellen, in der Königgräger Straße 112/113 und tann sich im Reichstag, im Landtag und im Rathause nur für bessere Vorführungen genügendes Verständnis haben. In den Dderberger Straße 83 wurde von der Feuerwehr zwei Personen noch eine Vertretung sichern infolge des elenden Dreiklassen in den städtischen Frrenanstalten, zahlreiche namhafte Künstler. Personen, die durch Einatmen von Gas erkrankt waren, gerettet. Dienst der guten Sache stellten sich in früheren Jahren, wenigstens mit Bratschen Sauerstoffapparaten Sauerstoff eingeflößt und beide wahlrechts zum Landtag wie zur Kommune in Verbindung Es ist uns erinnerlich, daß dort draußen in Dalldorf ohne Schädi- 3m Zirkus Schumann geriet vorgestern abend während der Vors mit einer ungerechten Wahlkreisgeometrie. Das hat der Aus- gung ihres künstlerischen Rufes selbst erste Kräfte unserer be- stellung die Isolierung eines Kronleuchters in Brand. Die Gefahr fall der letzten Stadtverordnetenivahlen von neuem bewiesen. deutendsten Bühnen zur Erheiterung der armen Geisteskranken wurde schnell beseitigt, ohne daß eine Beunruhigung des Publikums