Gewerkschaftliches.
Die Kündigung des Bolzarbeitertarifs. stand auf der Tagesordnung der am Montag abgehaltenen Generalversammlung des Holzarbeiterverbandes. Der Referent Glode führte unter anderem aus: Bis zum 1. April 1910 laufen in 175 Orten die Tarife ab, an denen insgesamt 54 000 Stollegen beteiligt sind. Der Berliner Tarif läuft am 12. Februar ab; die Berliner Kollegen stehen also vor der Frage, ob sie den Tarif fündigen wollen oder nicht. Die Funktionäre des Verbandes haben fich mit der Frage der Kündigung eingehend befaßt und sind zu dem Beschluß gekommen, der Generalversammlung zu empfehlen, nicht zu kündigen. Wohl weise der Vertrag eine Reihe von Mängeln auf, insbesondere habe er das, was man von einem Bertrag erwarten muß, die Hochhaltung der Löhne während der Zeit der Krise nicht gehalten. Die Unternehmer suchten und fanden Mittel und Wege, den Stand der Löhne zu senken, doch sei es den Stollegen mit Hilfe der Organisation und forrefter Auslegung des Vertrages möglich, bei eintretender guter Konjunktur die Löh.te auf die frühere Höhe zu bringen.
ben Arbeitern fehlte, zu Lohnbrüderei ausgenußt. Der Ziefstand sammlung ber Streifenden hat befahlossen, im Stampfe auszu der Konjunktur scheint jedoch nun überwunden zu sein, und das harren, und die Arbeiter, die bei Hausmeistern beschäftigt sind, wo zeigt sich unter anderem auch darin, daß einzelne Geschäfte schon Streifarbeit verrichtet wird, aufzufordern, sofort die Kündigung freiwillig die Preise für gewisse Stücke erhöht haben, nachdem man auszusprechen, ganz gleich, ob sie organisiert sind oder nicht. Der Auskommen überhaupt nicht mehr zu denken war. Die ungeheuere schenglied zwischen Fabrikanten und Arbeitern, hat sich bisher fie bordem so heruntergedrückt hatte, daß für die Arbeiter an ein bergische Bandwirtermeisterverband( Hausindustrielle), das ZwiTeuerung, fünstlich herbeigeführt durch die neuen Steuergefeße, neutral verhalten. Der Vorstand des Verbandes bemüht sich jetzt, macht es um jo mehr notwendig, daß die Lohnverhältnisse auch in Verhandlungen zwischen den Fabrikanten und den Ausgesperrten der Konfektion tariflich geregelt werden. Das zu erreichen, bedarf anzubahnen. Er ist deswegen zunächst mit den Fabrikanten in Veres unermüdlicher Arbeit, vor allem aber ist es notwendig, daß die bindung getreten. Bisher haben die Fabrikanten zu Verhandlungen Konfektionsschneider mit voller Kraft in der Organisation zu- feine Reigung gezeigt.
sammenhalten.
In der regen Aussprache, die dem Referat folgte, trat vor Wegen roher Mißhandlung eines Kollegen wurde der Borfißende allem die Ueberzeugung hervor, daß nun die Beit gekommen ist, des christlichen Gewerkschaftskartells in Neumarkt in der Ober umt von neuem und mit größerem Eifer eine allgemeine Regelung pfalz zu 5 M. Strafe verurteilt. Einer weiteren Bestrafung wegen der Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der Herrenkonfektion anzu- Beleidigung ist der Genannte nur durch Zurücknahme der Schmähungen bahnen. Der schwere Druck, den die schlechte Geschäftslage mit entgangen, Zahlung einer Buße von 3 M. in die Armentasse und fich brachte, dazu die gewaltige Verteuerung der Lebenshaltung, Tragung sämtlicher Kosten. haben offenbar aufrüttelnd auch auf die Konfektionsschneider ge= wirkt, so daß sie nun fest entschlossen danach streben, der Willkür der Unternehmer bei Bemessung der Löhne einen starken Damm entgegenzusetzen.
Chriftlich organisierte Textilarbeiter als Streifbrecher im Eljak.
Der zehnwöchige Ausstand der Weber und Weberinnen bei Der Streit in der Sport- und Webereiabteilung der Firma Godefroy u. Elsässer in Bühl und Lautenbachzell In der ausgedehnten Diskussion stimmten die meisten Redner J. Isbach( Inhaber Martin Hirschfeld und Moritz Nagel), Berlin , im Oberelsaß ist nicht, wie zuerst gemeldet wurde, ganz beendet. den Ausführungen des Referenten zu. Vereinzelt wurde ihm aber Görliger Str. 52, dauert fort. Seit zwei Tagen hat sich die Firma In der Abteilung der Weberei in Lautenbachzell, in welcher das auch Opposition gemacht und die Kündigung des Vertrages befür- Die Verhandlung ist aber resultatlos verlaufen, weil sich die Firma erhöhung damit verbunden war, fonnte die Arbeit bis jekt nicht herbeigelassen, mit den Vertretern der Streifenden zu unterhandeln. Bierstuhlsystem eingeführt werden sollte, ohne daß eine Lohnwortet. Die Redner, welche diesen Standpunkt vertraten, machten nicht dazu verstehen will, die Streitbrecher zu entlassen und die Ge- wieder aufgenommen werden, da sich niemand zur Arbeit auf vier geltend, die aufsteigende Konjunktur müsse ausgenutzt werden, um maßregelteu und Streifenden alle wieder einzustellen. Die Firma Stühlen meldete. In dem größeren Teile der Fabrik in Bühl , wo die Arbeitsverhältnisse, die sich während der Krise ungünstig ge- begründet ihre Stellungnahme damit, daß sie ihren Helfern in der das Vierstuhlsystem nicht in Frage kommt, waren die Weber nur staltet haben, zu verbessern. In seinem Schlußwort verwies Not, dauernde" Arbeit versprochen habe. Die Herren Arbeits aus Solidarität mit den Streifenden von Lautenbachzell in den Glocke darauf, daß er ja schon im Referat gesagt habe, der Ver- willigen Scha brau, Pfund, Siedow und Rosenthal Ausstand getreten; und hier war es Mitte letzter Woche die christ trag habe auch seine Schattenseiten, und mit der Wirkung des selbst find brave Jnnungsmeister im Vorort Strausberg , die auch liche Textilarbeiterorganisation, die ohne irgendwelches Buge selben während der Strise könne man nicht zufrieden sein. Aber er bis dahin für die Firma als Handweber in der Hausindustrie dort- ständnis plötzlich den Kampf abbrach und die Arbeit wieder auflönne den Rednern nicht zustimmen, welche die Kündigung be- felbft tätig waren und durch die Entziehung dieser Arbeit von nehmen ließ, nachdem im Gemeinderat in Bühl ein sozialdemo fürworteten, um den Vertrag ganz abzuschaffen. Das sei nicht Betrieb Streitbrecherdienste zu verrichten. der Firma resp. ihres Vertreters zum Teil gezwungen wurden, im fratischer Antrag auf Einleitung einer Notstands- und Unterwünschenswert, weil das Vertragsverhältnis doch immerhin eine gewisse Stabilität der Arbeitsbedingungen gewährleiste und auch Zuzug ist weiter fernzuhalten. der Verbandstag fich für die Tarifpolitik ausgesprochen habe. Wenn einige Kollegen glauben, die Unternehmer würden den Vertrag kündigen, so könne das ruhig abgewartet werden. Die Unternehmer würden den Verband jederzeit gerüstet finden.
Die Versammlung beschloß gegen eine leine Minderheit, den Vertrag nicht zu kündigen,
Wie uns in letter Stunde mitgeteilt wird, haben nun die Unternehmet ihrerseits die Kündigung des Tarifs ausgesprochen!
Das Ergebnis der Tarifbewegung in der Postkartonbranche.
Deutfches Reich.
Die Ortsverwaltung.
Die im Gemeindearbeiterverband organisierten Bühnenarbeiter vom Stadttheater in Barmen reichten eine Eingabe um Gehaltsaufbesserung ein. Die Antwort des Direktors lautete, daß er sich erst mit der Stadtverwaltung in Verbindung setzen müsse, ehe er etwas bewilligen könne. Hiermit konnten sich die Bühnenarbeiter nicht einverstanden erklären. Sie waren der Ansicht, der Direktor sei in dieser Sache souverän, und sie wünschten in einem zweiten Schreiben bis zum 24. Ottober eine bestimmte Antwort. Hierauf befamen alle mit Ausnahme eines einzigen eine Zulage von 5 M. pro Monat augejagt. Nachdem noch der Gauleiter des Verbandes mit dem Vertreter des Direktors verhandelt hatte, einigte man sich dahin, daß jeder Bühnenarbeiter, der die Eingabe unterzeichnet hat, sein Gehalt ohne Ausnahme um 5 M. pro Monat aufgebessert bekommt. Das Personal, das an der Lohnbewegung nicht teilgenommen hat, geht leer aus. Das erhöhte Gehalt wird ab 1. November d. J. gezahlt. Wegen Maßregelung eines Arbeiters traten gestern morgen, wie aus Aachen gemeldet wird, die Arbeiter der Firma J. G. von der Hecken Eisentemper- Gießerei in den Ausstand. Der Arbeitgeberverband der lintsrheinischen Metallindustrie in Aachen hat sich mit
stüßungsaktion für die Streifenden von der flerifal- liberalen Gemeinderatsmehrheit abgelehnt worden war. In dem Betriebe waren zwei Drittel der Arbeiter nicht organisiert, diese hatten zehn Wochen ohne nennenswerte Unterstützung im Streit ausgeharrt, und da gaben die vom ersten Streiftage an unterstüßten Christlichen das Signal zur bedingungslosen Wiederaufnahme der Ar beit! Die Empörung der Arbeiterbevölkerung über diesen christlichen" Verräterstreich ermöglicht es dem Deutschen Tertilarbeiterverbande, in dieser katholischen Arbeiterschaft jest festeren Fuß zu fassen.
Husland.
Die internationale Gewerkschaftskonferenz, die vor kurzen in Paris stattfand, hatte bekanntlich Gelegenheit gegeben, die verschiedenen Gewerkschaftsmethoden kritisch zu untersuchen. hatte den französischen Gewerkschaftlern u. a. auch das ungenügende Dabei Beitragswesen ihrer Organisationen vor Augen geführt werd'n müssen. Die damalige recht gründliche Aussprache, bei deren Schluß In einer Branchenversammlung der Postkartonnieter, Zuschneider der eine französische Delegierte zum Schrecken mancher unentund Arbeiterinnen, die am Dienstag bei Quter in der Weinstraße wegten Syndikalisten sogar erklärte, daß das Beispiel andere: stattfand, berichtete Schade über die Tätigkeit der Tariffonumiffion Länder in dieser Beziehung fortan auch in Frankreich befolgt wer wie über die Tarifbewegung. Die Bewegung hat bekanntlich zum den würde, hat denn auch schon recht gute Früchte gezeitigt. Der Abschluß eines neuen Tarifvertrages geführt, der vor dem alten der Firma solidarisch erklärt. Teil des Berichts der internationalen Konferenz, insbesondere johauptsächlich den Vorzug hat, daß er nicht allein für die Mieter, weit er die Kritik der französischen Gewerkschaftsstatistik enthält, sondern auch für die Zuschneider und Arbeiterinnen gilt, aber außer Die Sensenschmiede der Betriebe Wippermann in Salt bei wird in der gesamten französischen Gewerkschaftspresse sehr eindem Erhöhungen verschiedener Positionen des Nietertarifes bietet. öln und von Kuhlmann in Schlebusch fündigten, weil gehend besprochen. In den meisten Fällen wird die Berechtigung Der Redner berichtete nun namentlich auch über die Verhandlungen, ihnen eine Lohnzulage verweigert wurde. Der Arbeitgeberverband der Kritit anerkannt. So schreibt z. B. der französische" Handdie bei verschiedenen Firmen geführt werden mußten, als der neue der deutschen Senſenindustriellen hat nun, wie der Vorwärts" schuhmacher " in bezug auf die Erklärung eines ihrer Delegierten Tarifvertrag schon abgeschlossen war. Dabei handelte es sich haupt- bereits mitteilte, schwarze Liſten herausgegeben, damit die Arbeiter auf der internationalen Konferenz, daß die französischen Gewerk sächlich um die Weiterzahlung höherer Affordsäge. die hier und da beider genannten Firmen nicht anderwärts in Arbeit genommen schaften finanziell sehr schwach seien und deshalb Arbeitskämpfe in den Werkstätten schon bestanden hatten und also durch den werden. Es wird deshalb ersucht, den Zuzug von Sensenarbeitern im Auslande nicht besser unterstützen könnten: neuen Tarif nicht herabgesetzt werden dürfen. Das ist beim Abschluß nach Salt und Schlebusch fernzuhalten. Der Versuch, Arbeitswillige Woher glaubt man denn, daß die Gelder der ausländischen des Tarifvertrages protokollarisch festgelegt worden. Die Ver- zu werben, dürfte auch im Auslande, besonders in Desterreich unter Gewerkschaften kommen, die allenthalben zur internationalen handlungen mit den Firmen haben nun überall, mit Ausnahme der nommen werden. Anfragen find zu richten an den Zentralverband Unterstüßung großer Gewerkschaftstämpfe dienen? Sie werden nur Firma Isner u. Co., zur Anerkennung jener Protokollbestimmung der Schmiede: Fr. Lange, Hamburg , Besenbinderhof 57. von Arbeitern aufgebracht, die deren Wert in den heutigen wirt und damit des ganzen Tarifvertrages geführt. Bei den Firmen schaftlichen und sozialen Kämpfen kennen. Niemand schenkt sie Rosenheim u. Kaufmann und Kaz u. Co. liegen allerihnen, sondern es ist ein Teil ihres Arbeitsverdienstes, den sie dings noch Differenzen vor, die jedoch durch das Tarifschiedsgericht erledigt werden sollen. Die Firma Eisner u. Co. hat den Tarif Kassel des Brauereiarbeiterverbandes bom Schöffengericht in großer Kämpfe außerhalb ihres eigenen Landes zur Verfügung zu Wegen groben Unfugs wurde der Vorsitzende der Bahlstelle die Verbesserung des eigenen Loses, wie auch zur Unterstützung opfern. Sie zahlen hohe Beiträge, um möglichst große Mittel für bertrag nicht anerkannt und ist deshalb noch fortdauernd gestaffel zu 60 M. Geldstrafe verurteilt. Den groben Unfug erblickte haben. Weshalb tun die französischen Arbeiter nicht desgleichen? fperrt. Anerkannt ist der Tarifvertrag jetzt von siebzehn bas Gericht in folgendem: Die Arbeiter der Biergroßhandlung Ihre Lohnverhältnisse würden die Leistung höherer GewerkschaftsFirmen. Es tommen jedoch außerdem noch einige Firmen afenauer u. Sardorf, die dem Brauereiarbeiterverbande beiträge sicherlich gestatten. Deshalb sollten sie es den ausländischen in Frage, die nicht als reine Postkartonbetriebe gelten Fönnen, aber doch einen Teil Postkartons anfertigen. Bu angehören, hatten durch diesen an die Betriebsleitung Tarif Genossen nachmachen; sie würden zunächst selbst davon profitieren, einem befriedigenden Erfolg der Bewegung ist es notwendig, auch dem Verbande ab, und als die Arbeiter auf Anerkennung ihrer stüßungsgesuche beantworten.. forderungen eingereicht. Die Firma lehnte jede Unterhandlung mit und könnten ferner in würdiger Weise internationale Unters diese Firmen mit ihrer Postkartonarbeit für den Tarif zu ge- Drganisation bestanden, wurden sie einfach aufs Pflaster gesetzt. in den letzten Monaten ihre Hauptversammlungen abhielten, erFast alle Gewerkschaften, die winnen. An den Bericht schloß sich eine rege Aussprache, in der einige Redner die erzielten Lohnerhöhungen als höchst unzureichend Die Folge war, daß Hofmann diese Handlung in der Presse und klärten sich für höhere Beiträge. Von der Gewerkschaftszentrale bezeichneten und auch sonst an der Tätigkeit der Tariffommission forderte, die Getränke diefer Firma zu meiden. Dafür erhielt er Beitragsmarke für sämtliche Gewerkschaften eingeführt. Auch gegen in Flugblättern gebührend kennzeichnete und die Arbeiterschaft auf- wird mit dem 1. Januar 1910 eine einheitliche Mitgliedskarte und manches auszusetzen hatten. Als Schiedsgerichtsbeisizer, von denen zwei als Stellvertreter gelten, die aber auch an den Sizungen teil- die Anklage. Der Staatsanwalt hatte 100 M. Geldstrafe wegen diese Art der Zentralisation" hatte man sich früher entschieden zunehmen haben, wurden Haufe, Hendschke, Langwick, Beleidigung und 100 M. Geldstrafe wegen groben Unfug beantragt. gewehrt. Langsam, aber sicher wird die wirtschaftliche Entwidelung Guzmer und Wrusch gewählt. Das Gericht erkannte auf 60 m. wegen groben Unfug. Begründend des Landes auch die französischen Gewerkschaften zu geschlosseneren führte der Gerichtsvorsigende aus: war ihr Recht. Es ist ihre Sache, mit wem fie verhandeln will. Organisationsformen zwingen Die Firma wollte mit dem Verband nicht unterhandeln; das stände einzelner Streife. trotz aller theoretischen Widers Der Verband hat fein Recht, die Firma zu zwingen, mit ihm zu verhandeln, deshalb handelte der Angeklagte auch nicht in Wahrung gewinnt an Ausdehnung. Die Arbeiter von sieben Minen des füdDer Bergarbeiterstreik in Australien berechtigter Jnteresse. Wenn die Firma erklärt, wir verhandeln nicht, lichen Kohlenreviers find in den Ausstand getreten, nur in drei dann hatte der Verband nicht mehr mit der Firma zu reden. Auch Minen wird gearbeitet. Durch den Streit sind auch Tausende von war der Gerichtsvorsitzende der Meinung, daß es dem Angeklagten Arbeitern anderer Industrien arbeitslos geworden. nur auf Verhegung angekommen sei. Eine Verhebung ist also die Abwehr gegen Maßregelungen, nicht aber die Aussperrung von Arbeitern, wenn sie die Anerkennung ihrer Drganisation verlangen. Gegen das Urteil ist Berufung eingelegt worden.
Zu
Eine öffentliche Konfektionsschneiderversammlung, die am Montagabend bei Obiglo, Schwedter Straße, stattfand, befaßte sich mit dem Thema:„ Die gegenwärtige Situation in der Berliner Herrenkonfektion und unsere nächsten Aufgaben." Der Referent Stunze führte aus, daß die Organisation leider noch allzu geringen Einfluß auf die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der Herrenfonfettionsschneiderei Berlins hat. Während die Herrenmaßschneider und seit diesem Frühjahr auch die Kostümschneider und Schneiderinnen Berlins allgemein geltende Tarifverträge haben und damit selbst in den schlechtesten Zeiten vor willkürlichen Lohnverschlechterungen gesichert sind, Aussperrung in der Schuhindustrie des Maingaues. brachten es die Herrenkonfektionsschneider bei ihrer Bewegung Die Vereinigung der Schuh- und Schäftefabrikanten hat sich mit im Jahre 1907 nur zu einer Anzahl von Tarifen für einzelne der Firma Wallerstein in Offenbach solidarisch erklärt. Alle Fabriken Firmen, aber nicht zu einem allgemeinen Tarifvertrag für die verkünden durch Anschläge, daß am 15. d. Mis. die Aussperrung er ganze Branche. Daß man es hier nicht weiter gebracht hat, fällt folgt, falls die Zuschneider der Fabrik Wallerstein nicht bis zum 13. um so mehr auf, als in anderen Städten und Landesteilen die ihre Sündigung zurückgenommen haben. In Betracht kommen etwa Konfektionsschneider schon seit Jahren ihre Lohn- und Arbeits- 2500 Arbeiter.
Letzte Nachrichten und Depeschen.
Kabinettswechsel?
fontrollierbare Gerüchte von einem demnächst bevorstehenden NaKonstantinopel, 10. November. ( W. T. B.) Es zirkulieren unbinettswechsel, insbesondere wird von einem Austritt der jungtürkischen Minister aus dem Kabinett gesprochen.
bertrag allerdings zurzeit abgelaufen ist; die Konfettionsschneider Die Aussperrung der bergischen Seidenbandwirker währt schon Die Regierung von Neusüdwales gegen kämpfende Bergarbeiter. haben dort die von den Unternehmern angebotene neue Tarifvor- zwei Wochen, ohne daß eine wesentliche Aenderung der ursprünglage abgelehnt, aber die Tarifbewegung vorläufig vertagt. Ferner lichen Situation eingetreten ist. Die Unternehmer bleiben bei Neusüdwales Wade erwiderte auf eine Anfrage, er be= Sydney , 10. November. ( W. T. B.) Der Premierminister von besteht ein allgemeiner Tarifvertrag der Herrenkonfektion für das ihrer Behauptung, daß der einseitig von ihnen aufgestellte Lohnbauere lebhaft den Streik der Bergarbeiter, der zahlgroße Gebiet von Südwestdeutschland , der in diesem Frühjahr tarif eine Verkürzung des Lohnes nicht bedeute. Die Arbeiter abläuft. Dort wie in Stettin standen und stehen die Konfektions- haben aber den Nachweis geführt, daß bei einzelnen Artikeln der lose Einwohner Australiens in Mitleidenschaft ziche, und rate schneider so start und einmütig in der Organisation, daß sie den Lohnabzug ein recht erheblicher ist und daß dem nur ein ganz win- dringend zur gütlichen Beilegung der Zwistigkeiten. Die Unternehmern eine vorteilhafte Regelung der Löhne und übrigen siger Lohnzuschlag bei einigen Artikeln gegenüber steht. Der Christ öffentliche Meinung habe noch größere Macht als selbst das Parla Arbeitsbedingungen abringen konnten und diesen Einfluß auch lice Tertilarbeiterverband hat das ebenfalls anerkannt und sich ment, und wenn die Bevölkerung erst merte, daß sie das Opfer weiterhin geltend machen können. Wenn in Berlin 1907 der Ver- dem Vorgehen des Deutschen Textilarbeiterverbandes angeschlossen, des Streits sei, so werde sie von ihrer Macht such, einen allgemeinen Tarifvertrag für diese Branche durchzu- wobei zu bemerken ist, daß die Zahl der in Betracht kommenden Gebrauch machen. Der Streit könne den gesamten Per= führen, mißlang, so lag das teils daran, daß damals die Wirt- Christlichen nur etwa ein Biertel der Gesamtbeteiligten beträgt. sonen- und Güterverkehr lahmlegen, so daß auch fchaftsfrise sich immer mehr geltend machte, teils auch daran, daß Die Gesamtzahl der Streifenden und Ausgesperrten beträgt zur ber Transport von Wolle und Weizen sowie die die Konfektionsschneider selbst noch nicht die organisatorische Straft zeit 763. Vom Streit betroffen sind 24 Betriebe, davon befinden und Einmütigkeit zeigten, die zum Erfolg einer solchen Bewegung sich 13 in onsdorf, wo der Schwerpunkt der Bewegung liegt. ausreichende Verpflegung der Bevölkerung un= unbedingt notwendig ist. In der Folge hat man dann auch deutlich Die Hausindustriellen, bei denen die meisten Bandwirtergehilfen möglich werde. Zum Schlusse ermahnte der Premierminister gesehen, wie dre damals abgeschlossenen Firmentarife in solchen beschäftigt sind, waren bisher nicht aktiv am Kampfe beteiligt. Die die Bevölkerung, auf die Regierung zu vertrauen, die sich ihrer Geschäften, wo die Schneider als organisierte Arbeiter auf der Sut Unternehmer scheinen aber auch diese in den Kampf hineinziehen Pflicht bewußt sei, die Rechte des Volkes zu wahren. waren, einen dauernden Erfolg bedeuteten, wie man dort selbst zu wollen. Ein Antrag der Unternehmer sonstige Arbeiter und bei schlechter Konjunktur noch Verbesserungen erzielen konnte, Arbeiterinnen und auch solche der Hausindustrie, welche den Hauswährend in einzelnen anderen Geschäften, wo Lauheit sich unter haltungsvorständen ausgesperrter oder streifender Gesellen angeSchweres Unglüd auf der elektrischen Eisenbahn. der Arbeiterschaft geltend machte, die errungenen Vorteile meist hören, mit auszusperren, respektive nicht zu beschäftigen", ist zwar Vancouver ( Brit.- Columbia ), 10. November. ( W. T. B.) Auf wieder verloren gingen. Der schlechte Geschäftsgang tourde von nicht formell angenommen worden, es wurde aber den Fabrikan- der elektrischen Eisenbahn fand ein Zusammenstoß statt, wodurch den Unternehmern, wo es an Organisation und Einmütigkeit unter ten empfohlen, im Sinne dieses Antrages zu handeln. Eine Ver- vierzehn Personen getötet und sieben verlebt wurden. Berantw. Redakt.: Nichard Barth, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilageu u. Unterhaltungsbl