6le fljm C6et den 3eiB tmb Beide Anne hinweggingen. Ein Weichensteller fand den Verunglückten schwer verstümmelt daliegen und einArzt konnte nur noch den Tod feststellen.Unfall oder Doppclselbstmord? In dem Hause SchivelbeinerStraße 22 wurden gestern morgen um 8 Uhr der 66 Jahre alteSchneidermeister Karl Meier und seine 66 Jahre alte EhefrauMarie geb. Kalisch mit Leuchtgas vergiftet in ihrem Schlafzimmertot aufgefunden. Das Ehepaar wohnte seit l'/s Jahren im erstenStack. Seit einem Jahre teilten auch der Schwiegersohn, ein ArbeiterRedlich, nach dem Tode seiner Frau und ein Schlafbursche dieWohnung mit ihm. Meier arbeitete für ein großes Geschäft,das besonders Droschkenkulscherkleidiing herstellte. Die Arbeit hattein der letzten Zeit nachgelassen, die Leute litten aber keineswegs Notoder Nahrungssorgen. Ihr Wesen war allerdings seit einigen Tagengedrückt. Als Redlich feine Schwiegereltern gestern abend um9 Uhr zum letztenmal sah, fiel ihm nicvts an ihnen auf. Sie wareneher etwas besser gestimmt als sonst. Gester» morgen um 8 Uhr fielRedlich ein starker Gasgeruch auf, der von dem Schlafzimmer desPaares, das auf der anderen Seite des FlureS liegt, ausging. Manöffnete die Tür und fand nun Meier auf dem Fußboden und seineFrau im Bette tot liegen. Das ganze Zinnner war mit GaS an-gefüllt, der Hahn der Ampel stand auf. Zwei Aerzte und einSamariter der Feuerwehr machten mit dem SauerstoffapparatWiederbelebungsversuche, die aber keinen Erfolg hatten. Nachdemdie Kriminalpolizei den Befund aufgenommen hatte, wurden dieLeichen, die beide nur mit dem Hemd bekleidet waren, nach demSchauhause gebracht.Warnung vor einem AnSwandernngSunternehmen. Ein FranzHeckerS, der am 6. Februar 1879 in Düsseldorf geboren ist. sich alsDiplomingenieur bezeichnet und zusammen mit seinem KomplizenVerding sich jetzt in Antwerpen aufhält, versucht durch Prospekte mitglänzenden Ankündigungen Leute für ein angeblich von ihm gegriindetes Kolonisationsunternehmen zu gewinnen. Wer Mitglieddieses Unternehmens werden will, muß an HeckerS 6 M. einsenden.Wo die Gründung der Kolonie stattfinden soll, ist nicht angegeben.Nach den Feststellungen hat man eS mit einem Schwindel-unternehmen größeren Stils zu tun. vor dem dringend gewarntwerden muß.,Ausnahmetage für offene Geschäfte. Es wird hiermit erneut zuröffentlichen Kenntnis gebracht, daß gemäß der Bekanntmachung vom20. Dezember 1908 für den Rest des Jahres 1909 im Orts-polizeibezirk Berlin die Bestimmungen des§ 139c derGewerbeordnung über die den-Gehilsen, Lehrlingen und Ai beiternin offenen Berkaufsstellen und den dazu gehörigen Schreibstuben(Kontoren) und Lagerräumen zu gewährende Min de st-ruhezeit und Mittagspause für folgende Tage außerAnwendung gesetzt sind:1. Ber den Blumenhandlungen für den 19.. 20.,27. November, 4., 11., 18. und 31. Dezember 1909.2. Bei den Spielwaren Handlungen für den 30. No-vembcr, 1. bis 4., 6. bis 11., 13. bis 18. und 20. bis 23. Dezember 1909.8. Bei den Buchhandlungen für den 7. bis 11., 13. bis18. und 20. bis 23. Dezember 1909.4. Bei allen übrigen offenen Verkaufsstellenfür den 20. November, 14. bis 18., 20. bis 23. und 31. De«zember 1909.An den unter Nr. 4. genannten Tagen dürfen im Ortspolizei-bezirk Berlin alle offenen Verkaufs st ellen(einschließlichder oben zu 1—3 genannten Geschäfte) für den geschäftlichenVerkehr bis 10 Uhr abends geöffnet sein.Vorort- JSadmchtcmCharlottenburg.Die CharlottenSurger Stadtverordnetenversammlung genehmigteam Mittwoch u. a. den Auseinandersetzungsvertrag zwischen derPächterin des städtischen Elektrizitätswerkes und dem Magistrat überdie Uebernahme des Elektrizitätswerkes in städtische Verwaltung.Die Uebernahme soll am 1. August 1910 erfolgen. Gleichfalls ge-»iehinigt wurde die Vorlage betr. Vergrößerung der Kraftanlagendes Elektrizitätswerkes; die Kosten hierfür belaufen sich auf eineMillion Mark. Weiter gelangten zur Annahme die Vorlagen betr.Aenderung deS Normalbesoldungsetats für Oberlehrerinnen, fürLeiter. Lehrer und Lehrerinnen an den städtischen Schulen, sowie dieVorlage betr. Nachbewilligungen im Armenetat. Die Nachbewilli-gunge», die sich auf 80 000 M. belaufen, sind hauptsächlich bedingtdurch die hohen Preise für Bedarfsgegenständen für Mieten und durchdie Arbeitslosigkeit. Aller Voraussicht nach werden noch weitere Er-höhungen im Laufe des Eiatsjahres notwendig Iverden. Eine längereDebatte knüpfte sich an den Bericht des Ausschusses über dieMagistratsvarlage betr. Versicherung der städtischen Gsbäude, An-lagen und Mobilien gegen Brandschaden. Während der Magistratdie Verteilung der Versicherung auf verschiedene Gesellschaften be-antragt hatte, hatte der Ausschuß sich dahin verständigt, daß dieStadt einen Teil der Versicherung selbst übernehinen solle. DieVersammlung lehnte jedoch den auch von unserem Genossen Wilkbefürworteten Ausschußantrag qb und stimmte der unverändertenMagistratsvorlage zu.Gegen Schluß beschäftigte sich die Versammlung noch mit zweivon liberaler und nationalliberaler Seite eingebrachten Juter-pellationen über die Wertzuwachs st euer. Irgendein Resultatzeitigte die Debatte nicht und konnte sie auch nichl zeitigen, da denMirgliedern der gemischten Deputation zur Vorberatung der Wert-zuwachssteuer Amtsverschwiegenheit zur Pflicht gemacht ist.Wie sieht die englische Verfassung auS? liebet dieses Themaspricht der Schriftsteller Eduard Bern st ein in der Bersamm-lung der Freien Jugendorganisation am Sonntag, den14. November, nachmittags 2 Uhr(Vortrag 3 Uhr), im kleinen Saaledes Volkshauses. Rosinenstr. 3. Außer Jugendlichen sind auch Er-wachfene zu dieser Versammlung eingeladen.Elteniverein für freie Erziehung. Montag, den 16. November,abends 8 Uhr, findet im Vollshause, Charlottenburg. Rosinenstr. 3,ein öffentlicher musikalischer Vortrag mit Demonstrationen auf demKlavier statt. Vortragender: Herr Arno Nadel. Tagesordnung:1. Die Musik und das Kind. 2. Diskussion. Des lehrreichen Vor-trageS wegen wird zahlreicher Besuch erwartet. Der Vorstand.Wilmersdorf.AuS der Stadtverorduetcuversammlung.ES ist immer ein Gaudium, in der Wilmersdorfer Stadt-Verordnetenversammlung einer Verhandlung über s o z i a l-politische Angelegenheiten beizuwohnen. Man mag vonder fossilen Weltanschauung obotritischcr Granden und hinter-pommerscher Lnndräte reden; aber wir glauben kaum, daß die inden abgelegensten Satrapien zutage geförderte AltvorderuweiSbeitstrammer den Selbstverständlichkeiten der Gegenwart trotztals die Anschauungen, mit denen etliche WilniersdorferStadtverordnete das Publikum zu ergötzen wissen. Hatte dader Magistrat der jüngsten Großstadt sich unterstanden, ineiner Vorlage die Einstellung von Waisenpflegerinnen zufordern. E? ist ja bekannt, daß die Berliner Kommunalsreisinnigender Mitwirkung von Frauen einen hartnäckigen und bis dahindurchaus erfolgreich gewesenen passiven Widerstand entgegensetzen;immerhin hat hier wie anderswo eine prinzipielle Gegner-schast gegen die Beteitignng der Frauen am loniiiumalen Leben sichseit langem nicht mehr ans Licht gewagt.Anders in Wilmersdorf. Referent in der Angelegenheit war hierein strebsamer Volksschnllehrer, der Stadtverordnete B» s ch. DieserHerr, der sich sonst im WilmerSdorfer Kommunalleben durch reichs-verbändlerische Bekämpfung der Sozialdemokratie beliebt zu machenweiß, verwahrte sich dagegen, daß er die Anschauungen, die er inder vorliegenden Angelegenheit als Referent vortrage, auch fürseme P e r, o n hege. Ihm personlich sei eS nicht angenehm, daßdie Wellen der modernen Frauenbewegung jetzt zum erstenmal auchan die Wilniersdorfer Stadtverordnetenversammlung Herauschlügen.und wenn er für seine Person sprechen könnte, so würde erdie Ablehnung der Magistratsvorlage empfehlen. Da derStadtverordnetenausschuß aber mit Mehrheit der MagistratsVorlage zugestimmt habe, so möge man dem Verlangenauf versuchsweise Anstellung der Waisenpflegeriimcnfolgen, jedoch den Magistrat auffordern, daß er sich nachJahresfrist gutachtlich über die Wirkung dieser Neuerungäußere. Als Referent gab er noch zu bedenken, daß die Warfen-röte sich gegen die Eiiistellung von Frauen gewendet und aucherklärt hätten, keine' geeigneten weiblichen Kräftefinden zu können.Sehr kräitig unterstrich der Stadtv. Lehmann die Haltungdes Referenlen, indem er Worte wie.Hnmaniiätsdufelei",„Verfallder Gesellschaft" und ähnliche WarimngSrufe der verdächtigrevolutionären Magiftraisvorlage gegenüber an den Mann brachte.Eine tüchtige Hausfrau habe keine Zeit für Politik; und wenn nianetwas wolle, so möge man den Waiienpflegern kirchliche G e-m ein desch western zur Seile stellen. Auch SiadtverordneterDr. Vogeler trat für die Ablehnung der Magisiratsvorlage ein.Es ist dies derselbe Herr, der vor Jahresfrist zur Bekämpfung derSozialdemokratie empfahl, jedem Wilniersdorfer Säugling vonGemeinde wegen ein auf eine Mark lautendes Sparkassenbuch zustiften.Mit der Rückständigkeit der in der Franenfrage zum besten ge-gegebenen Anschauungen war eS allmählich so arg geworden, daßder als Vorsteher fungierende Scharfmachcr-Profeffor Dr. Leidig,also ein gewiß nicht resormfreundlicher Herr, seinen Sitz verließ undzugunsten der Vorlage, die dann schließlich angenommen wurde,einige empfehlende Worte sprach.So weltfrenid die Frauenfeindschaft der WilmerSdorfer Rüchschriltler auch anmutet, so muß doch ein Umstand zu ihren Gunstenin Betracht gezogen werden. In Wilmersdorf ist es strenger Brauch,Sozialdemokraten von städtischen Ehrenämternauszuschließen. So mag es denn zum Teil kommen, daß esauch den W ai sen p f le g ern nicht möglich ist, geeignete Hilsslkiäfte zu finden. Alles in allem /sieht die Wilmersdorfer Be�völkerung aber von neuem auch an den bei dieser Gelegen-heil verkündeten Anschauungen, wie nolwendig es allein imHinblick- auf das öffentliche Ansehen der Stadt ist, daßSozialdeinokraten ins OrtSparlauient gewählt werden. ImDurchschnitt bürgt allein schon die Anwesenheit unserer Parlei-genossen in einer Stadtverordnetenversaiilinlung dafür, daß kompromiitierende Ansichten, wie die hier skizzierten, sich gar nicht erst ansLicht wagen.Vor dem Eintritt in die Tagesordnung setzte StadtbauratMüller auseinander. warum der Magistrat nicht dem am28. Oktober in der Schnellbahn aligelegenhett aus-gestellten Eiiiiguligsprojekt zustimme» könne. Für Wilmersdorf er-gebe sich der Nachleik, daß die von hier kommenden Reisenden amWittenbergplatz uinsteigen müßten. Auch sei nichts darüber bekanntwie die vom Wiltenbergplatz nach der Uhlandstraße projektierte Liniespäter weitergeführt werden solle. Solange hierüber keine Klarheitherrsche, müsse Wilmersdorf auf feinem ablehnenden Standpunktbeharren. Die Angelegenheit wird nächstens in der StadtverordnetenVersammlung weiler erörtert werden.Am Schluß der öffenllichen Verhandlungen teilte der Vorstehermit, daß die Stadtverordlietenversammlung sich vorab in geheimerSitzung darüber klar werden wolle, ob eS angäiigig sei, die An>gelegenheit der Wahl von vier Stadträten nicht wieursprünglich beabsichtigt, in geheimer, sondern in öffentlicherSitziiilg zu erörtern. Nach einer Weile wurde aber das aus demKorridor barrende Publikum mir dem Bedeuten nach Hause geschickt.daß man sich für geheime Beratung entschieden habe.Der Wahlausschntz hat in dieser Frage beschlossen, die vier neu-einzustellenden MagistratSmitglieder aus den Reihen der Stadt-verordneten zu entnehmen. Dringt dieser Vorschlag durch.dann werden sieben Stadtverordnetensitze unbesetztfein. Trotz der Proteste in der Bevölkerung haben Magistrat undStadtverordnetenversammlung vor kurzem, als drei Stadtverordneten-ätze neu leergeworden waren, den Beschluß gefaßt, daß mit denErsatzwahle»"bis zu den allgemeinen Neuwahlen im November 19l0gewartet werden solle. Wenn die städtischen Körperschaften auchjetzt noch auf solchem BegueinlichkeitSstandpunkt beharren, kann eskommen, daß der Gang der Gemeindegeschäfte den ärgsten Schadenerleidet.____Lichtenberg.Anstatt die Beschimpfung und Verleumdung streikender Arbeiterzurückzunehmen, beliebt eS unserem OnSblättchen, erneut vonRowdys und Rowdytum zu reden. Sein Metier I Anscheinend hates seinen Wortschatz durcb eine neue Anleihe beim ReichSverbandbereichert. Bor einigen Tagen war es auch so pfiffig, die Locper-Affäre nochmals anzuschneiden. Das Blättchen unierstellte dabei,unsere Genossen hätten gegen Annahme einer Schenkung gestimmt,auS der die Aermsten etwas zu erwarte» hätten. Tie Wahrheit ist, daßvon der.berühmten* Schenkung für die Armen jedenfalls nichl ein Pfennigübrig bleibt, daß vielmehr kaum die Rosten der Anlage in derDorfstraße gedeckt werden, zu der die Stadt durch Annahme derSchenkung verpflichtet worden ist. Bisher sind der Gemeinde ausdieser Schenkung schon ganz bedeutende Ausgaben erwachsen undman muß damit rechnen, daß dauernde Ausgaben notwendig werden.Es hat aber trotzdem kein Sozialdemokrat gegen die Schenkung ge-stimmt oder auch nur dagegen geredet. Vielmehr erklärten sie schonin der Kommissioiissitzung. in der die Sache zuerst beraten wurde,die Schenkung abzulehnen habe niemand ein Recht I— Wahrscheinlich hat Herr Stadtrat Koch, der Verleger des Ortsblättchens, daS ver-gessen.— In der Stadiverordnetenvenammlung war es aber derStadtverordnetenvorsteher Plonz, der sachliche Bedenken gegen die An-nähme der Schenkung nach dem vorliegenden Vertrage geltend machte.Unsere Genossen beschränkten sich aus einen Prolest gegen die Forderung,dem Herrn Loeper ein Denkmal zu setzen und ihn zum Ehrenbürgerder Stadt zu erheben. Und dazu hatten sie ganz besondere Gründe.Das der Stadt geschenkte Grundstück gehörte früher einem HerrnMüller. Unter welchen Umständen Loeper das Grundstück von Müllerer—.warb", darüber gibt unS ein vorliegender.StenographischerBericht über die SchöffengerichtSverbandlung vom 21. und 22. März1890 in Privatklagesachen der Herren Schott. Plonz. Karl undJulius Loeper gegen Roeder(damaliger Amtsvorsteher) undSpitzig" interessanten Aufschluß. Wir zitieren daraus:Zeuge(Müller):... Und Julius Loeper sagte, wirmüssen für'n Kirchhof sorgen, und es soll auch dazu gekauftwerden....Vorsitzender: Hätten Sie,oder wenn Loepers gesagt hätten, siesich haben,— hätten Sie dann auchverkauft?Zeuge: Nein, dann hätte ich eS nicht verkauft, wenn ermir diese« nicht gesagt hätte: es soll für den Kirchhos sein, undwir müssen für sorgen,— und hätte er für seine Person kaufenwollen, dann hätte ich es nicht verkauft...Zeuge(Müller): Loeper bot 660 Taler und hat mirerklärt, er wollte für die Gemeinde kaufen; er hat mir gesagt, essoll für den Kirchhof gekaust werden, und wir müssen für denKirchhof sorgen...Als die Gemeinde das auf solche Weise erworbene Terrainübernehmen wollte, erklärte Herr Loeper. er habe es für sich ge-kauft. Und dieser Herr war damals Gcmeindeschöffe! DasGrundstück, das die.hochherzige Schenkung" darstellt, hat HerrLoeper demnach unter sehr eigenartigen Uniständen für etwas über30 000 M. er—„worden". Die Art der Erwerbung mag ihm beiGrnndsti'lcksspekulanten wohl den Ruf eines— weitherzigen Geschäftsmannes eintragen, und das Denkmal, das ihm unser Reichs-verbandsblältchen setzt, hat er ehrlich verdient, aber zum Ehrenbüigerreicht'S denn doch nicht.wenn Sie gewußt hätten.wollten das' Grundstück fürden Morgen für 650 TalerSchöneberg.Der Jugendhildungsausschiiß teilt mit: Am heutigen Freitagfindet unier 6. Vortragsabend bei Pösckmann, Vorbergstr. 9 statt.Genosse Küter referiert über„Kraukenkassenwesen". Wir bitten umrecht rege Beteiligung.�-riedrichshagen.Am Sonnabend, den 13. November, feiert der Gesangverein„Friedrichshagener Männerchor" sein zweites StiftungS-fest in Lercbes Büigeriülen. Da der Verein bei allen Parteifest-lichkeiten sich bereitwillig zur Verfügung stellt, so wird um rege Be-teitigung der Parteigenossen gebeten.Potsdam.Lebendig verbrannt. Vorgestern abend wurde die städtischeFeuerwehr nach dem Hause Marienstr. 16 gerufen. Die dort beiden Jobanniterschwestern bedieustete Anna Dummer war mit demNachfüllen eines Petroleumkochers beschäitigt und berücksichtigtedabei eine Flamme nicht, der sie mit einer Petroleumkanne zu nähekam. Sofort explodierte das Erdöl und die brennende Flut ergoßsich über das Mädchen, das einer Feuersäule gleich auf die Straßestürzte. Nachbarelente und Hausbewohner eilten der Unglücklichenzu Hilfe, deren Kleider wie Zunder vom Leibe fielen. Die Feuer-wehr schaffte die Schwerveriinglückte iuS städtische Kraukenhaus, wosie an den erlittenen Brandwunden verstarb.Weihensee.Beim Verkauf des alten RiefellandeS müssen doch eigenartigeZustände obwalten, wie aus folgeuoer von Herrn Paul Köbler,Greifswalder Straße 100, im„Weißenfeer Tageblatt" veröffentlichten Warnung hervorgeht:„Ich warne hiermit jedermann, sich beim Kauf deS sogenanntenRiesellerrains vorzusehen, da ich von Herrn H. Allers sen. in Schöne-berg mehrere Terrains gekauft habe und notarieller Besitzer einesTeiles des RiefellandeS bin. Da Herr AllerS auf Grund meinerKäufe keine Auflassung geben kann, die Gemeinde Weißensee nocheingetragener Besitzer des Terrains ist, so ist es mir nicht möglich,durch Vormerkungen im Grundbuch meine Rechte zu sichern. Dereventuelle Käufer kann also etwas verkauft bekommen, worauf ichnachweisliche Rechte habe. Ich werde jeden, der zu kaufen wünscht,genaue Auskunft geben, um ihn vor Schaden zu bewahren."Wenn die Gemeinde oder deren Verwaltung nicht kompromittiertwerden will, hat sie Vorsorge zu treffen, daß solche öffentlicheWarnungen unmöglich werden. Ist an Herrn Aller? daS Terrainnoch nicht aufgelassen, so darf er sich nicht als Besitzer stempeln undWeiterverkäufe vornehmen.Tegel.Eine Mutter mit zwei Kindern in den Tod gegangen. Gesternfrüh wurden aus dem Tegeler See, unweit der Gerinauiawerst, dieLeichen zweier Kinder gelandet. Sie wurden als die Kinder desArbeiters Niete aus der Schillnigstr. 20 in Reinickendorf ermittelt.Ihre Mutter, die 2öjährige Emma Niete, hat sich vorgestern nach-mittag mit den Kindern, dem 3>/ijährigen Ewald und der Vjs-jährigen Lucie. aus der Wohnung entfernt. Die Unglückliche, die aneinem schweren Nierenleiden litt, hat ohne Frage gleichfalls den Todin den Wellen gesucht. Ihre Leiche ist noch nicht aufgefundenworden.Vermischtes.Berdranut. Aus Leipzig wird vom gestrigen Tage gemeldet:Gegen 2 Uhr nachts sind heule zwischen dem Thüringer und demBerliner Bahnhofe zwei der Bertiner Firma A. Druckenmüller ge-hörende Baubuden niedergebrannt. Zwei Personen namenS Schmidtund Lorenz, die dort nächtigten, sind in den Flammen umgekommen.Beide haben uncrlaubterweise in der Baubude genächtigt und deneisernen Ofen angezündet, wodurch der Brand verursacht wurde.Arbeiterrisiko. Aus Magdeburg wird gemeldet: Im benach-borten Westerhusen stürzte ein im Bau befindlicher 22 Metertiefer Brunnen ein. Ein Arbeiter wurde verschüttet.Ein Detachement Magdeburger Pioniere mußte die begonnenenRettnngsarbeiten ihrer Gefährlichkeit wegen einstellen. Die Leicheist noch nicht geborgen.Mord«der Selbstmord? Wie aus Worms gemeldet wird,wurde im Hause Nolzestr. 4 die Witwe Scheit und ihr vierjährigesSöbnchen bewußtlos aufgefunden. Die Frau hatte sich durch GaSvergiften wollen. In einem anderen Zimmer lag im Bette einMann mit durchschnittener Kehle. Der Gelötete ist der LehrerGrüger an§ Wachenheim. Es gelang, die Frau sowie da? Kindwieder ins Leben zurückzurufen. Ob Mord oder Selbstmord vor«liegt, konnte noch nicht sesigestelll werden. Zwischen der WitweScheit und dem Lehrer Grüger bestanden intime Beziehungen.Eine Eisenbahnkatastrophe.Wie auS Rom gemeldet wird, entgleiste gestern vormittag«invon Tivoli nach Rom abgegangener Zug bei dem Bahnhof MonteCelio. Fünf Wagen stürzten die Böschung hinab. Dreißig Personenwurden verletzt» davon sechs tödlich.Acht Personen ertrunken. Einer telegraphischen Meldung ausEl Ferro! zufolge kenterte bei der Einfahrt in den Hafen ein Fischer-boot; alle acht Insassen ertranken.Ein Orkan auf Jamaika. Einer Meldung aus Kingston(Jamaika)zufolge hat ein Orkan, der große andauernde Ueberschwenrmungen imGefolge hatte, die Verbindung im Innern und mit den benachbartenInseln unterbrochen._?Ktt»ernnqSM>erKch» vom 1 1. November moraens» Illir.vtattonevL-s°SetterttomerndeHamburgPetlirKrcmtt.a MMünchenWen754 WSW 4 wolkig757 WSW 5 Regen756 W'62 SW�g4W760 W3 bedeckt3 Dunst4 bedeckt«bedecktWetterprognose für Freitag, den 1«. November IVOS.Etwas kühler, teilweise aufklarend, vorwiegend heiter mit leichten Regen»oder Graupelsäüen und ziemlich frischen nordwestlichen Winden.Berliner Letterburea»Wasserftands-Nachrtctiteuber LandeSanslall iär(Sewässerkimde, mitgeteilt von»Berliner Wetlerbureau.Wasserstande m« l. TilfltB r e g e l, JnsterdmgW« i ch t e l. TdornOder, Ratibor, Krosse», FrmitwrtWarthe, Schrimm, LandsbergNetze, vordammElbe, Leitmcritz, Dresden# Carba» Magdeburg0 4- bedeutet Such».— Fall.—*) Unterpegel.