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6le fljm C6et den 3eiB tmb Beide Anne hinweggingen. Ein Weichen steller fand den Verunglückten schwer verstümmelt daliegen und ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Unfall oder Doppclselbstmord? In dem Hause Schivelbeiner Straße 22 wurden gestern morgen um 8 Uhr der 66 Jahre alte Schneidermeister Karl Meier und seine 66 Jahre alte Ehefrau Marie geb. Kalisch mit Leuchtgas   vergiftet in ihrem Schlafzimmer tot aufgefunden. Das Ehepaar wohnte seit l'/s Jahren im ersten Stack. Seit einem Jahre teilten auch der Schwiegersohn, ein Arbeiter Redlich, nach dem Tode seiner Frau und ein Schlafbursche die Wohnung mit ihm. Meier arbeitete für ein großes Geschäft, das besonders Droschkenkulscherkleidiing herstellte. Die Arbeit hatte in der letzten Zeit nachgelassen, die Leute litten aber keineswegs Not oder Nahrungssorgen. Ihr Wesen war allerdings seit einigen Tagen gedrückt. Als Redlich feine Schwiegereltern gestern abend um 9 Uhr zum letztenmal sah, fiel ihm nicvts an ihnen auf. Sie waren eher etwas besser gestimmt als sonst. Gester» morgen um 8 Uhr fiel Redlich ein starker Gasgeruch auf, der von dem Schlafzimmer des Paares, das auf der anderen Seite des FlureS liegt, ausging. Man öffnete die Tür und fand nun Meier auf dem Fußboden und seine Frau im Bette tot liegen. Das ganze Zinnner war mit GaS an- gefüllt, der Hahn der Ampel stand auf. Zwei Aerzte und ein Samariter der Feuerwehr machten mit dem Sauerstoffapparat Wiederbelebungsversuche, die aber keinen Erfolg hatten. Nachdem die Kriminalpolizei den Befund aufgenommen hatte, wurden die Leichen, die beide nur mit dem Hemd bekleidet waren, nach dem Schauhause gebracht. Warnung vor einem AnSwandernngSunternehmen. Ein Franz HeckerS, der am 6. Februar 1879 in Düsseldorf   geboren ist. sich als Diplomingenieur bezeichnet und zusammen mit seinem Komplizen Verding sich jetzt in Antwerpen   aufhält, versucht durch Prospekte mit glänzenden Ankündigungen Leute für ein angeblich von ihm ge griindetes Kolonisationsunternehmen zu gewinnen. Wer Mitglied dieses Unternehmens werden will, muß an HeckerS 6 M. einsenden. Wo die Gründung der Kolonie stattfinden soll, ist nicht angegeben. Nach den Feststellungen hat man eS mit einem Schwindel- unternehmen größeren Stils zu tun. vor dem dringend gewarnt werden muß., Ausnahmetage für offene Geschäfte. Es wird hiermit erneut zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß gemäß der Bekanntmachung vom 20. Dezember 1908 für den Rest des Jahres 1909 im Orts- polizeibezirk Berlin   die Bestimmungen des§ 139c der Gewerbeordnung über die den-Gehilsen, Lehrlingen und Ai beitern in offenen Berkaufsstellen und den dazu gehörigen Schreibstuben (Kontoren) und Lagerräumen zu gewährende Min de st- ruhezeit und Mittagspause für folgende Tage außer Anwendung gesetzt sind: 1. Ber den Blumenhandlungen für den 19.. 20., 27. November, 4., 11., 18. und 31. Dezember 1909. 2. Bei den Spielwaren Handlungen für den 30. No- vembcr, 1. bis 4., 6. bis 11., 13. bis 18. und 20. bis 23. De­zember 1909. 8. Bei den Buchhandlungen für den 7. bis 11., 13. bis 18. und 20. bis 23. Dezember 1909. 4. Bei allen übrigen offenen Verkaufsstellen für den 20. November, 14. bis 18., 20. bis 23. und 31. De« zember 1909. An den unter Nr. 4. genannten Tagen dürfen im Ortspolizei- bezirk Berlin   alle offenen Verkaufs st ellen(einschließlich der oben zu 13 genannten Geschäfte) für den geschäftlichen Verkehr bis 10 Uhr abends geöffnet sein. Vorort- JSadmchtcm Charlottenburg  . Die CharlottenSurger Stadtverordnetenversammlung genehmigte am Mittwoch u. a. den Auseinandersetzungsvertrag zwischen der Pächterin des städtischen Elektrizitätswerkes und dem Magistrat über die Uebernahme des Elektrizitätswerkes in städtische Verwaltung. Die Uebernahme soll am 1. August 1910 erfolgen. Gleichfalls ge- »iehinigt wurde die Vorlage betr. Vergrößerung der Kraftanlagen des Elektrizitätswerkes; die Kosten hierfür belaufen sich auf eine Million Mark. Weiter gelangten zur Annahme die Vorlagen betr. Aenderung deS Normalbesoldungsetats für Oberlehrerinnen, für Leiter. Lehrer und Lehrerinnen an den städtischen Schulen, sowie die Vorlage betr. Nachbewilligungen im Armenetat. Die Nachbewilli- gunge», die sich auf 80 000 M. belaufen, sind hauptsächlich bedingt durch die hohen Preise für Bedarfsgegenständen für Mieten und durch die Arbeitslosigkeit. Aller Voraussicht nach werden noch weitere Er- höhungen im Laufe des Eiatsjahres notwendig Iverden. Eine längere Debatte knüpfte sich an den Bericht des Ausschusses über die Magistratsvarlage betr. Versicherung der städtischen Gsbäude, An- lagen und Mobilien gegen Brandschaden. Während der Magistrat die Verteilung der Versicherung auf verschiedene Gesellschaften be- antragt hatte, hatte der Ausschuß sich dahin verständigt, daß die Stadt einen Teil der Versicherung selbst übernehinen solle. Die Versammlung lehnte jedoch den auch von unserem Genossen Wilk befürworteten Ausschußantrag qb und stimmte der unveränderten Magistratsvorlage zu. Gegen Schluß beschäftigte sich die Versammlung noch mit zwei von liberaler und nationalliberaler Seite eingebrachten Juter- pellationen über die Wertzuwachs st euer. Irgendein Resultat zeitigte die Debatte nicht und konnte sie auch nichl zeitigen, da den Mirgliedern der gemischten Deputation zur Vorberatung der Wert- zuwachssteuer Amtsverschwiegenheit zur Pflicht gemacht ist. Wie sieht die englische Verfassung auS? liebet dieses Thema spricht der Schriftsteller Eduard Bern st ein in der Bersamm- lung der Freien Jugendorganisation am Sonntag, den 14. November, nachmittags 2 Uhr(Vortrag 3 Uhr), im kleinen Saale des Volkshauses. Rosinenstr. 3. Außer Jugendlichen sind auch Er- wachfene zu dieser Versammlung eingeladen. Elteniverein für freie Erziehung. Montag, den 16. November, abends 8 Uhr, findet im Vollshause, Charlottenburg  . Rosinenstr. 3, ein öffentlicher musikalischer Vortrag mit Demonstrationen auf dem Klavier statt. Vortragender: Herr Arno Nadel  . Tagesordnung: 1. Die Musik und das Kind. 2. Diskussion. Des lehrreichen Vor- trageS wegen wird zahlreicher Besuch erwartet. Der Vorstand. Wilmersdorf  . AuS der Stadtverorduetcuversammlung. ES ist immer ein Gaudium, in der Wilmersdorfer   Stadt- Verordnetenversammlung einer Verhandlung über s o z i a l- politische Angelegenheiten beizuwohnen. Man mag von der fossilen Weltanschauung obotritischcr Granden und hinter- pommerscher Lnndräte reden; aber wir glauben kaum, daß die in den abgelegensten Satrapien zutage geförderte AltvorderuweiSbeit strammer den Selbstverständlichkeiten der Gegenwart trotzt als die Anschauungen, mit denen etliche Wilniersdorfer Stadtverordnete das Publikum zu ergötzen wissen. Hatte da der Magistrat der jüngsten Großstadt sich unterstanden, in einer Vorlage die Einstellung von Waisenpflegerinnen zu fordern. E? ist ja bekannt, daß die Berliner   Kommunalsreisinnigen der Mitwirkung von Frauen einen hartnäckigen und bis dahin durchaus erfolgreich gewesenen passiven Widerstand entgegensetzen; immerhin hat hier wie anderswo eine prinzipielle Gegner- schast gegen die Beteitignng der Frauen am loniiiumalen Leben sich seit langem nicht mehr ans Licht gewagt. Anders in Wilmersdorf  . Referent in der Angelegenheit war hier ein strebsamer Volksschnllehrer, der Stadtverordnete B» s ch. Dieser Herr, der sich sonst im WilmerSdorfer Kommunalleben durch reichs- verbändlerische Bekämpfung der Sozialdemokratie beliebt zu machen weiß, verwahrte sich dagegen, daß er die Anschauungen, die er in der vorliegenden Angelegenheit als Referent vortrage, auch für seme P e r, o n hege. Ihm personlich sei eS nicht angenehm, daß die Wellen der modernen Frauenbewegung jetzt zum erstenmal auch an die Wilniersdorfer Stadtverordnetenversammlung Herauschlügen. und wenn er für seine Person sprechen könnte, so würde er die Ablehnung der Magistratsvorlage empfehlen. Da der Stadtverordnetenausschuß aber mit Mehrheit der Magistrats Vorlage zugestimmt habe, so möge man dem Verlangen auf versuchsweise Anstellung der Waisenpflegeriimcn folgen, jedoch den Magistrat auffordern, daß er sich nach Jahresfrist gutachtlich über die Wirkung dieser Neuerung äußere. Als Referent gab er noch zu bedenken, daß die Warfen- röte sich gegen die Eiiistellung von Frauen gewendet und auch erklärt hätten, keine' geeigneten weiblichen Kräfte finden zu können. Sehr kräitig unterstrich der Stadtv. Lehmann die Haltung des Referenlen, indem er Worte wie.Hnmaniiätsdufelei",Verfall der Gesellschaft" und ähnliche WarimngSrufe der verdächtig revolutionären Magiftraisvorlage gegenüber an den Mann brachte. Eine tüchtige Hausfrau habe keine Zeit für Politik; und wenn nian etwas wolle, so möge man den Waiienpflegern kirchliche G e- m ein desch western zur Seile stellen. Auch Siadtverordneter Dr. Vogeler trat für die Ablehnung der Magisiratsvorlage ein. Es ist dies derselbe Herr, der vor Jahresfrist zur Bekämpfung der Sozialdemokratie empfahl, jedem Wilniersdorfer Säugling von Gemeinde wegen ein auf eine Mark lautendes Sparkassenbuch zu stiften. Mit der Rückständigkeit der in der Franenfrage zum besten ge- gegebenen Anschauungen war eS allmählich so arg geworden, daß der als Vorsteher fungierende Scharfmachcr-Profeffor Dr. Leidig, also ein gewiß nicht resormfreundlicher Herr, seinen Sitz verließ und zugunsten der Vorlage, die dann schließlich angenommen wurde, einige empfehlende Worte sprach. So weltfrenid die Frauenfeindschaft der WilmerSdorfer Rüch schriltler auch anmutet, so muß doch ein Umstand zu ihren Gunsten in Betracht gezogen werden. In Wilmersdorf   ist es strenger Brauch, Sozialdemokraten von städtischen Ehrenämtern auszuschließen. So mag es denn zum Teil kommen, daß es auch den W ai sen p f le g ern nicht möglich ist, geeignete Hilssl kiäfte zu finden. Alles in allem /sieht die Wilmersdorfer Be� völkerung aber von neuem auch an den bei dieser Gelegen- heil verkündeten Anschauungen, wie nolwendig es allein im Hinblick- auf das öffentliche Ansehen der Stadt ist, daß Sozialdeinokraten ins OrtSparlauient gewählt werden. Im Durchschnitt bürgt allein schon die Anwesenheit unserer Parlei- genossen in einer Stadtverordnetenversaiilinlung dafür, daß kompro miitierende Ansichten, wie die hier skizzierten, sich gar nicht erst ans Licht wagen. Vor dem Eintritt in die Tagesordnung setzte Stadtbaurat Müller auseinander. warum der Magistrat nicht dem am 28. Oktober in der Schnellbahn aligelegenhett aus- gestellten Eiiiiguligsprojekt zustimme» könne. Für Wilmersdorf   er- gebe sich der Nachleik, daß die von hier kommenden Reisenden am Wittenbergplatz uinsteigen müßten. Auch sei nichts darüber bekannt wie die vom Wiltenbergplatz nach der Uhlandstraße projektierte Linie später weitergeführt werden solle. Solange hierüber keine Klarheit herrsche, müsse Wilmersdorf   auf feinem ablehnenden Standpunkt beharren. Die Angelegenheit wird nächstens in der Stadtverordneten Versammlung weiler erörtert werden. Am Schluß der öffenllichen Verhandlungen teilte der Vorsteher mit, daß die Stadtverordlietenversammlung sich vorab in geheimer Sitzung darüber klar werden wolle, ob eS angäiigig sei, die An> gelegenheit der Wahl von vier Stadträten nicht wie ursprünglich beabsichtigt, in geheimer, sondern in öffentlicher Sitziiilg zu erörtern. Nach einer Weile wurde aber das aus dem Korridor barrende Publikum mir dem Bedeuten nach Hause geschickt. daß man sich für geheime Beratung entschieden habe. Der Wahlausschntz hat in dieser Frage beschlossen, die vier neu- einzustellenden MagistratSmitglieder aus den Reihen der Stadt- verordneten zu entnehmen. Dringt dieser Vorschlag durch. dann werden sieben Stadtverordnetensitze unbesetzt fein. Trotz der Proteste in der Bevölkerung haben Magistrat und Stadtverordnetenversammlung vor kurzem, als drei Stadtverordneten- ätze neu leergeworden waren, den Beschluß gefaßt, daß mit den Ersatzwahle»"bis zu den allgemeinen Neuwahlen im November 19l0 gewartet werden solle. Wenn die städtischen Körperschaften auch jetzt noch auf solchem BegueinlichkeitSstandpunkt beharren, kann es kommen, daß der Gang der Gemeindegeschäfte den ärgsten Schaden erleidet.____ Lichtenberg. Anstatt die Beschimpfung und Verleumdung streikender Arbeiter zurückzunehmen, beliebt eS unserem OnSblättchen, erneut von Rowdys und Rowdytum zu reden. Sein Metier I Anscheinend hat es seinen Wortschatz durcb eine neue Anleihe beim ReichSverband bereichert. Bor einigen Tagen war es auch so pfiffig, die Locper- Affäre nochmals anzuschneiden. Das Blättchen unierstellte dabei, unsere Genossen hätten gegen Annahme einer Schenkung gestimmt, auS der die Aermsten etwas zu erwarte» hätten. Tie Wahrheit ist, daß von der.berühmten* Schenkung für die Armen jedenfalls nichl ein Pfennig übrig bleibt, daß vielmehr kaum die Rosten der Anlage in der Dorfstraße gedeckt werden, zu der die Stadt durch Annahme der Schenkung verpflichtet worden ist. Bisher sind der Gemeinde aus dieser Schenkung schon ganz bedeutende Ausgaben erwachsen und man muß damit rechnen, daß dauernde Ausgaben notwendig werden. Es hat aber trotzdem kein Sozialdemokrat gegen die Schenkung ge- stimmt oder auch nur dagegen geredet. Vielmehr erklärten sie schon in der Kommissioiissitzung. in der die Sache zuerst beraten wurde, die Schenkung abzulehnen habe niemand ein Recht I Wahrschein­lich hat Herr Stadtrat Koch, der Verleger des Ortsblättchens, daS ver- gessen. In der Stadiverordnetenvenammlung war es aber der Stadtverordnetenvorsteher Plonz, der sachliche Bedenken gegen die An- nähme der Schenkung nach dem vorliegenden Vertrage geltend machte. Unsere Genossen beschränkten sich aus einen Prolest gegen die Forderung, dem Herrn Loeper ein Denkmal zu setzen und ihn zum Ehrenbürger der Stadt zu erheben. Und dazu hatten sie ganz besondere Gründe. Das der Stadt geschenkte Grundstück gehörte früher einem Herrn Müller. Unter welchen Umständen Loeper das Grundstück von Müller er.warb", darüber gibt unS ein vorliegender.Stenographischer Bericht über die SchöffengerichtSverbandlung vom 21. und 22. März 1890 in Privatklagesachen der Herren Schott. Plonz. Karl und Julius Loeper gegen Roeder(damaliger Amtsvorsteher) und Spitzig" interessanten Aufschluß. Wir zitieren daraus: Zeuge(Müller):... Und Julius Loeper sagte, wir müssen für'n Kirchhof sorgen, und es soll auch dazu gekauft werden.... Vorsitzender: Hätten Sie, oder wenn Loepers gesagt hätten, sie sich haben, hätten Sie dann auch verkauft? Zeuge: Nein, dann hätte ich eS nicht verkauft, wenn er mir diese« nicht gesagt hätte: es soll für den Kirchhos sein, und wir müssen für sorgen, und hätte er für seine Person kaufen wollen, dann hätte ich es nicht verkauft... Zeuge(Müller): Loeper bot 660 Taler und hat mir erklärt, er wollte für die Gemeinde kaufen; er hat mir gesagt, es soll für den Kirchhof gekaust werden, und wir müssen für den Kirchhof sorgen... Als die Gemeinde das auf solche Weise erworbene Terrain übernehmen wollte, erklärte Herr Loeper. er habe es für sich ge- kauft. Und dieser Herr war damals Gcmeindeschöffe! Das Grundstück, das die.hochherzige Schenkung" darstellt, hat Herr Loeper demnach unter sehr eigenartigen Uniständen für etwas über 30 000 M. erworden". Die Art der Erwerbung mag ihm bei Grnndsti'lcksspekulanten wohl den Ruf eines weitherzigen Ge­schäftsmannes eintragen, und das Denkmal, das ihm unser Reichs- verbandsblältchen setzt, hat er ehrlich verdient, aber zum Ehrenbüiger reicht'S denn doch nicht. wenn Sie gewußt hätten. wollten das' Grundstück für den Morgen für 650 Taler Schöneberg  . Der Jugendhildungsausschiiß teilt mit: Am heutigen Freitag findet unier 6. Vortragsabend bei Pösckmann, Vorbergstr. 9 statt. Genosse Küter referiert überKraukenkassenwesen". Wir bitten um recht rege Beteiligung. -riedrichshagen. Am Sonnabend, den 13. November, feiert der Gesangverein Friedrichshagener Männerchor" sein zweites StiftungS- fest in Lercbes Büigeriülen. Da der Verein bei allen Parteifest- lichkeiten sich bereitwillig zur Verfügung stellt, so wird um rege Be- teitigung der Parteigenossen gebeten. Potsdam  . Lebendig verbrannt. Vorgestern abend wurde die städtische Feuerwehr nach dem Hause Marienstr. 16 gerufen. Die dort bei den Jobanniterschwestern bedieustete Anna Dummer war mit dem Nachfüllen eines Petroleumkochers beschäitigt und berücksichtigte dabei eine Flamme nicht, der sie mit einer Petroleumkanne zu nähe kam. Sofort explodierte das Erdöl   und die brennende Flut ergoß sich über das Mädchen, das einer Feuersäule gleich auf die Straße stürzte. Nachbarelente und Hausbewohner eilten der Unglücklichen zu Hilfe, deren Kleider wie Zunder vom Leibe fielen. Die Feuer- wehr schaffte die Schwerveriinglückte iuS städtische Kraukenhaus, wo sie an den erlittenen Brandwunden verstarb. Weihensee. Beim Verkauf des alten RiefellandeS müssen doch eigenartige Zustände obwalten, wie aus folgeuoer von Herrn Paul Köbler, Greifswalder Straße 100, imWeißenfeer Tageblatt" veröffent­lichten Warnung hervorgeht: Ich warne hiermit jedermann, sich beim Kauf deS sogenannten Riesellerrains vorzusehen, da ich von Herrn H. Allers sen. in Schöne- berg mehrere Terrains gekauft habe und notarieller Besitzer eines Teiles des RiefellandeS bin. Da Herr AllerS auf Grund meiner Käufe keine Auflassung geben kann, die Gemeinde Weißensee noch eingetragener Besitzer des Terrains ist, so ist es mir nicht möglich, durch Vormerkungen im Grundbuch meine Rechte zu sichern. Der eventuelle Käufer kann also etwas verkauft bekommen, worauf ich nachweisliche Rechte habe. Ich werde jeden, der zu kaufen wünscht, genaue Auskunft geben, um ihn vor Schaden zu bewahren." Wenn die Gemeinde oder deren Verwaltung nicht kompromittiert werden will, hat sie Vorsorge zu treffen, daß solche öffentliche Warnungen unmöglich werden. Ist an Herrn Aller? daS Terrain noch nicht aufgelassen, so darf er sich nicht als Besitzer stempeln und Weiterverkäufe vornehmen. Tegel  . Eine Mutter mit zwei Kindern in den Tod gegangen. Gestern früh wurden aus dem Tegeler See  , unweit der Gerinauiawerst, die Leichen zweier Kinder gelandet. Sie wurden als die Kinder des Arbeiters Niete aus der Schillnigstr. 20 in Reinickendorf   ermittelt. Ihre Mutter, die 2öjährige Emma Niete, hat sich vorgestern nach- mittag mit den Kindern, dem 3>/ijährigen Ewald und der Vjs- jährigen Lucie. aus der Wohnung entfernt. Die Unglückliche, die an einem schweren Nierenleiden litt, hat ohne Frage gleichfalls den Tod in den Wellen gesucht. Ihre Leiche ist noch nicht aufgefunden worden. Vermischtes. Berdranut. Aus Leipzig   wird vom gestrigen Tage gemeldet: Gegen 2 Uhr nachts sind heule zwischen dem Thüringer   und dem Berliner   Bahnhofe zwei der Bertiner Firma A. Druckenmüller ge- hörende Baubuden niedergebrannt. Zwei Personen namenS Schmidt und Lorenz, die dort nächtigten, sind in den Flammen umgekommen. Beide haben uncrlaubterweise in der Baubude genächtigt und den eisernen Ofen angezündet, wodurch der Brand verursacht wurde. Arbeiterrisiko. Aus Magdeburg   wird gemeldet: Im benach- borten Westerhusen   stürzte ein im Bau befindlicher 22 Meter tiefer Brunnen ein. Ein Arbeiter wurde verschüttet. Ein Detachement Magdeburger   Pioniere mußte die begonnenen Rettnngsarbeiten ihrer Gefährlichkeit wegen einstellen. Die Leiche ist noch nicht geborgen. Mord«der Selbstmord? Wie aus Worms   gemeldet wird, wurde im Hause Nolzestr. 4 die Witwe Scheit und ihr vierjähriges Söbnchen bewußtlos aufgefunden. Die Frau hatte sich durch GaS vergiften wollen. In einem anderen Zimmer lag im Bette ein Mann mit durchschnittener Kehle. Der Gelötete ist der Lehrer Grüger an§ Wachenheim. Es gelang, die Frau sowie da? Kind wieder ins Leben zurückzurufen. Ob Mord oder Selbstmord vor« liegt, konnte noch nicht sesigestelll werden. Zwischen der Witwe Scheit und dem Lehrer Grüger bestanden intime Beziehungen. Eine Eisenbahnkatastrophe. Wie auS Rom   gemeldet wird, entgleiste gestern vormittag«in von Tivoli nach Rom   abgegangener Zug bei dem Bahnhof Monte Celio  . Fünf Wagen stürzten die Böschung hinab. Dreißig Personen wurden verletzt» davon sechs tödlich. Acht Personen ertrunken. Einer telegraphischen Meldung aus El Ferro! zufolge kenterte bei der Einfahrt in den Hafen ein Fischer- boot; alle acht Insassen ertranken. Ein Orkan auf Jamaika  . Einer Meldung aus Kingston  (Jamaika  ) zufolge hat ein Orkan, der große andauernde Ueberschwenrmungen im Gefolge hatte, die Verbindung im Innern und mit den benachbarten Inseln unterbrochen._ ?Ktt»ernnqSM>erKch» vom 1 1. November moraens» Illir. vtattonev L- s° Setter ttomernde Hamburg  Petlir Krcmtt.a M München Wen 754 WSW 4 wolkig 757 WSW 5 Regen 756 W '62 SW �g4W 760 W 3 bedeckt 3 Dunst 4 bedeckt «bedeckt Wetterprognose für Freitag, den 1«. November IVOS. Etwas kühler, teilweise aufklarend, vorwiegend heiter mit leichten Regen» oder Graupelsäüen und ziemlich frischen nordwestlichen Winden. Berliner   Letterburea» Wasserftands-Nachrtctiteu ber LandeSanslall iär(Sewässerkimde, mitgeteilt von» Berliner   Wetlerbureau. Wasserstand e m  « l. Tilflt B r e g e l, Jnsterdmg W« i ch t e l. Tdorn Oder, Ratibor  , Krosse» , Frmitwrt Warthe, Schrimm  , Landsberg  Netze, vordamm Elbe, Leitmcritz , Dresden  # Carba » Magdeburg 0 4- bedeutet Such». Fall.*) Unterpegel.