Gewerkschaftliches.
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T.
Vorträge, in denen sie an die jeßt eingeleiteten Tarifverhand- Die Breslauer Buchbinder und Buchbindereiarbeiterinnen lungen anknüpften, die Situation im Baugewerbe schilderten nahmen in einer gut besuchten Versammlung Stellung zu der Ants und darauf hinwiesen, daß es aus Anlaß des Tarifablaufes mög- wort der Unternehmer auf den eingereichten Lohntarif. Von einer Chriftliche Gewerkschaften und Parteipolitik. lichenfalls zu schweren Kämpfen kommen könne, auf die fich die Verkürzung der Arbeitszeit wollen die Unternehmer nichts wissen; Schwer fämpfen Leitung der christlichen Gewerkschaften Organisation vorzubereiten habe. Einen besonderen Puntt der Lohnzulage wollen fie für 1910 überhaupt nicht geben, und erst Schwer fämpfen Leitung der christlichen Gewerkschaften Tagesordnung bildete die Verschmelzungsfrage. Eingehend legten vom Jahre 1911 ab wollen sie 1 M. Zulage gewähren. Die Bress und Zentrum gegen den Unwillen ihrer Arbeiteranhänger, die die Referenten die Gründe dar, welche für die Verschmelzung lauer Buchbinder sind damit feineswegs zufrieden und wollen ihre Tag für Tag abrechnen mit denen, die ihnen die traurige sprechen. Es wurde darauf hingewiesen, daß zur erfolgreichen Forderungen eventuell durch einen Streit durchführen. Zunächst Finanzreform auf den Hals gehezt haben. Die„ Kölnische Durchführung wirtschaftlicher Kämpfe eine organisatorische Zu- soll die Tariffommission noch einmal mit den Unternehmern verVolkszeitung" läßt sich in einer ihrer jüngsten Nummern fammenfassung aller im Berufe beschäftigten Arbeiter notwendig handeln und wenn diese Verhandlungen wieder ergebnislos verdurch den Generalsekretär Stegerwald, der als ein ist, um so mehr, als ja auch die Unternehmer aller Bauberufe laufen, dann soll zum äußersten Mittel gegriffen werden. Ineifriger Neutralitätspolitiker bekannt ist, auf vier langen einen gemeinsamen Verband bilden, der eine scharfe Kampfes zwischen sollen der Organisation noch alle Fernstehenden zugeführt Spalten den Nachweis erbringen, daß einmal die christlichen stellung gegen die Forderungen der Arbeiter einnimmt. Auch werden. Gewerkschaften als neutrale Organisationen mit der ganzen für das Baugewerbe nur eine Organisation besteht. Wenn früher die Organisationsarbeit wird vereinfacht und erleichtert, wenn Ausland. Finanzreform gar nichts zu tun haben, und zum andern, wenn die bei den Maurern keine Neigung für einen Zusammenschluß mit Reform schon gemacht sei, so habe es doch keinen Zweck mehr, nach den Hilfsarbeitern herrschte, so ist in neuerer Zeit in dieser Hin dauert fort. Die von der Zürcher Regierung zur Beilegung des Der Maurerftreik in Winterthur träglich darüber zu räfonnieren; die Sozialdemokratie würde sicht ein Umschwung der Auffassung eingetreten, der nicht nur dauert fort. Die von der Zürcher Regierung zur Beilegung des so nur zum lachenden Dritten. Es ist das alte Arsenal verursacht ist durch die vorstehend angeführten Gründe, sondern seit 1. Juni dauernden Streits angebahnten Einigungsverhand gewerkschafts- christlicher Geistesblitze. Einmal die schöne zum großen Teil durch die neuen technischen Umwälzungen im Jungen sind abermals an der Prohenhaftigkeit des SchweizeriNeutralität. Wenn die freien Gewerkschaften sich für die Baugewerbe. Die alte Methode des Steinbaues wird mehr und schen Baumeisterverbandes gescheitert. Die regierungsrätliche Delegation schlug vor, die Arbeitszeit Sozialdemokratie erflären, wie es teilweise bei den legten mehr zurüdgedrängt durch die neue Technik des Betonbaues. Reichstagswahlen geschah, dann gilt es als Verlegung während beim Steinbau der Hilfsarbeiter nur ein Handlanger von 59 auf 57 Stunden pro Woche zu reduzieren und die Löhne der Neutralität, cifrig wird auch war, der dem Maurer das Material zutrug, macht der moderne für Maurer, Handlanger und Pflasterbuben für dieses Jahr um die kleinste Notiz Betonbau ben gelernten Maurer fast überflüssig und läßt fajt 3, 2, 1 Rappen und für die nächsten 3 Jahre um je 2 und 1 Rappen dieser Art durch die christliche Presse gesammelt. Wenn alle Arbeiten durch nicht handwerksmäßig ausgebildete Arbeiter zu erhöhen, so daß der Mindestlohn im Jahre 1912: 64, 52, 39 aber die christlichen Gewerkschaften erklären, auf jeden verrichten, die sich zu Teilarbeitern in bestimmten Zweigen der Rappen betragen würde. Fall gegen die Sozialdemokratie zu kämpfen, so ist dies neuen Bauweise heranbilden. So ist auch die rein berufliche Die Streifenden haben diesem Vorschlage, obwohl er für fie selbstverständlich keine Verlegung der Neutralität. Im Not- Echeidung, welche früher zwischen Maurern und Hilfsarbeitern feineswegs günstig war, um des lieben Friedens willen zugestimmt, fall fann man sich ja auch noch so ausreden, wie es Steger- bestand, mehr und mehr aufgehoben worden. Durchschlagende während die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Bauwald in seinem vierspaltigen Ungeheuer tut: wenn wirklich Gründe für das Nebeneinanderbestehen gesonderter Organisationen meisterverbandes vom 10. dieses Monats denselben entgegen dem einmal ein Gewerkschaftssekretär Bredemann in einer der Maurer und der Hilfsarbeiter gibt es nicht mehr. Die Ver- Willen der Winterthurer Baumeister ablehnten mit der Motivicrung, eine fürzere Arbeitszeit gibt es nicht. Versammlung zum Festhalten an der Zentrumspartei auf- fchmelzung kann deshalb nur empfohlen werden. Das war im allgemeinen die Ansicht, welche die Referenten Allseitig hat man erwartet, daß die Baumeister den für sie fordert, so hat er dies nicht in einer christlichen Gewerkschafts- vertraten. 3war fanden sie in der Diskussion hier und da Wider- sehr günstigen Bertrag akzeptieren würden, da dies indessen nicht versammlung, sondern in einer Arbeiterwählerversammlung spruch, doch nur vereinzelte Redner sprachen sich grundsäglich geschehen ist, sind sogar der Arbeiterschaft fernstehende Bevölke der Zentrumspartei getan. Welcher Unterschied zwischen den gegen die Verschmelzung aus, während andere Redner dieselbe als rungsfreise sehr entrüstet über dieses Gebaren. Was auch durch Besuchern dieser beiden Versammlungsarten besteht, teilt in mancher Hinsicht vorteilhaft, aber nicht unbedingt notwendig aus begreiflich ist nach dem unberechenbaren großen Schaden, der er nicht mit. Charakteristisch bleibt aber, daß er mit Ent- bezeichneten. dem gesamten Wirtschaftsleben von Winterthur und Umgebung rüftung darauf pocht, daß die christlichen Gewerkschafts- Die in den sechs Versammlungen vorgenommene Abstimmung durch die Halsstarrigkeit der Baumeister bereits zugefügt worden ist. Die Arbeiter werden nun den Kampf weiterführen. Zuzug beamten auch vollberechtigte Staatsbürger sind, die ihre ergab eine Zweidrittelmehrheit für die Berschmelzung. eigene, politische Meinung haben dürfen. Es scheint demnach Zurüdhaltender war die Settion der Puzzer. In der Dis- von Bauarbeitern aus dem In- und Auslande ist mit aller Strenge fo, als wenn die Beamten dieser Gewerkschaften ihre eigene fuffion erklärte sich dort kein Redner unbedingt für die Ber - von Winterthur fernzuhalten. leberzeugung erst anziehen, wenn sie mit dem Feierabend- schmelzung; jeder hatte Bedenken dagegen, oder er wollte überhaupt nichts davon wissen. Finanziell würden die Maurer die Glockenschlage das Gewerkschaftsbureau berlassen. Diefe Beibtragenden sein; das Verhältnis zu den Trägern auf den Redereien sind nur Floskeln, die eine geheuchelte Behauptung Bauten müßte erst geregelt werden; man wollte warten, bis zu einer wahren Tatsache machen wollen. auch die Stuffateure und Dachdecker sich bereit erklären, einem Wie stand es denn mit der chriftlichen Neutralität während der großen Verbande der Bauarbeiter" beizutreten diese und Reichstagswahlen? Die christlichen Gewerkschaftsführer fämpften in andere Gründe wurden erhoben. Eine Urabstimmung wurde berLennep- Mettmann und Hagen - Schwelm für den Fortschrittsmann, langt, da auf dem Verbandstage nach dem jezigen Delegierten in Bochum für den Kandidaten des Grubenkapitals, in Bielefeld system nicht der Wille der Majorität zum Ausdrud täme. für eine scharfmacherische Erzellenz und in Elberfeld für einen welchem die Abstimmung der Sektion der Buber über diese An Die Bersammlung der Pußer nahm einen Antrag an, nach Genossen der Kardorff und Zedlitz. Wie weit diese gelegenheit in den Bezirksversammlungen am 17. November statttlägliche Verdrehung flarer Klassenlage geht, zeigte ja damals finden soll. das Stöckersche Reich", welches die christlichen Gewerkschaften eifrig begönnert, mit großem Stolze. Schrieb das Blatt doch, daß in Bielefeld - Wiedenbrück die christlichen GewerkschaftsNach dem vorliegenden Teilresultat hat der so= führer so tüchtig tätig gewesen seien, daß in der Stichwahl, Der Streik in der Sport- und Webereiabteilung wo sogar die katholischen Bauern für den Sozialdemokraten der Firma J. Gisbach( Inhaber Martin Hirschfeld und Stimmen gewonnen, während der Konservative noch bei zialdemokratische Kandidat gegen 1907 bereits 1075 stimmten, die christlichen Arbeiter Bielefelds trotzdem gegen Morig Nage), Görliger Straße 52, dauert fort. Obschon die weitem nicht seine alte Stimmenzahl erreicht hat. den Vertreter des Umsturzes votierten. Es hat ihnen aller- Firma mit unseren Vertretern unterhandelte, ist es doch für uns weitem nicht seine alte Stimmenzahl erreicht hat. dings nichts genügt. zu keinem annehmbaren Schluß gekommen. Nun ist es gewiß Sicher ist nur, daß Stichwahl zwischen dem Konservativen Gegenüber solchen Tatsachen muß man sich verwundert interessant, zu erfahren, daß die Firma, ganz nach Unternehmer- und dem Sozialdemokraten stattfindet. Und bei dieser Stichfragen, warum dies alles? Seit Monaten ist in den Reihen manier, die Polizei zu ihrem und der Streifbrecher Schutz in wahl wird der Freifinn den Ausschlag zu geben haben, ob ein der christlich organisierten Arbeiter noch nicht wieder Ruhe starkem Maße alarmiert hat. Besonders ist das Aufgebot von be- Anhänger des Schnapsblods, ein Wahlrechts. eingefehrt. So sehr man gewöhnt ist, derlei fleine Un- helmten und unbehelmten Leuten des Abends zum Feierabend groß. zufriedenheiten der Arbeiter als unausbleibliche Tatsachen Die Polizisten sind mit übergroßem Eifer tätig und es scheint feind, oder ein Sozialdemokrat in den Reichstag hinzunehmen, diesmal wird man so nicht ganz fertig, die manchesmal so, als würden die Herren einen Zusammenstoß mit entsandt wird! den Streifenden herbeiführen. Allerdings sind die Streifenden Daß die Sozialdemokratie in Landsberg - Soldin den Sieg Erregung sitzt zu tief. Deswegen werden nun alle Hebel in dazu zu zurückhaltend. Jeden Abend gegen 6% Uhr verläßt die davontragen würde, war ausgeschloffen. Dazu hätte sie ihre Bewegung gesetzt, um die öffentliche Meinung zu forrigieren. Streitbrecherkolonne unter Führung des sehr nervösen WerkDaß man sich dazu den Stegerwald recht gelegen führers Böse die Fabrik und hierzu gefellt sich dann die Polizei Stimmen gegen 1907 annähernd verdreifachen müssen! tommen läßt, ist verständlich, gehört er doch zu den eifrigsten unter Führung eines Leutnants, Publikum und Streifende. Dieser Entfielen doch 1907 auf die beiden bürgerlichen KandiVerfechtern des Neutralitätsprinzips der christlichen Gewerk- bunte Bug zieht dann nach dem Wendenplatz am Görliger Bahnhof daten, den Konservativen und den Freisinnigen, schaften. Er war es ja auch, der im Rechenschafts- su und per Elektrische geht es dann nach dem Quartier:„ Gasthof zusammen 20 004 Stimmen, während der sozialdemo berichte über das Jahr 1907 die Dort wurden die zum Kastanienbaum", Mödern- Straße 146. eifrige Tätig Arbeitswilligen- jedenfalls weil sie nützliche" Elemente find tratische Kandidat es nur auf 6477 Stimmen brachte. Seit seiner Gewerkschaftsfreunde sanft tadelte. Ihm die ersten Abende mit Gänsebraten und ähnlichen Delikatessen Im einzelnen erhielt 1907 der tonservative Sanvar es wohl schon damals nicht geheuer bei der starten trattiert; jetzt bekommen sie nur noch Schrippen mit Wurst, wie didat 13 828 Stimmen, der freifinnige Randidat politischen Erregung; deswegen schrieb er, daß sich einzelne wir in Erfahrung bringen konnten. Warum dies? 6176 Stimmen. Angestellte der christlichen Gewerkschaften parteipolitisch stärker eagieren ließen, als es in ihrem Interesse lag. Er meint durch eine ganz enge Umgrenzung des Tätigkeitsgebietes der Drganisationen seiner Couleur am ehesten den dauernden Zusammenhalt schaffen zu können, der gegenüber den freien Gewerkschaften notwendig erscheint. Der Refrain ist ja immer derselbe: wie handeln wir, um der Sozialdemokratie nicht zu nügen? Und deswegen heißt es zum Schluß des Riesenartifels:„ Mit einem nachträglichen Räjonnieren über die Reichsfinanzreform, an der gegenwärtig doch nichts mehr zu ändern ist, würde bei dem national gesinnten Teile der Arbeiterschaft lediglich eine Reichsverdrossenheit In Magdeburg dauert der Streit der Holzarbeiter fort. und schließlich nur eine Verefelung der Arbeiter hinsichtlich Herr Stadtrat Lutter hat die Parteien zu sich gebeten und feine ihrer Mitarbeit in den bürgerlichen Parteien allgemein erreicht. Bermittelung angeboten. Es haben dann längere Konferenzen Das haben doch die politischen Vorgänge der jüngsten Zeit unter seinem Borsis stattgefunden, in denen er Vermittelungszur Genüge bewiesen." vorschläge unterbreitete. Jezt hat er den Vertretern des Holzarbeiterverbandes einen neuen Vorschlag unterbreitet, der, wie er hofft, bei den Unternehmern Annahme finden wird. Ob die Arbeiter diesen Vorschlag akzeptieren können, ist sehr fraglich. Für alle Fälle ist Buzug auch weiter fernzuhalten.
Damit aber, daß man jetzt eine Stellungnahme zur Reichsfinanzreform als untunlich bezeichnet, weil es ja doch nichts mehr nüße, und so eine Abrechnung mit dem Zentrum verhüten will, ist nur ein neuer Beweis geliefert dafür, wie es in der Tat aussieht mit der angeblichen Neutralität" der christlichen Gewerkschaften.
Achtung, Metallarbeiter! Ein Beauftragter der Deutsch - amerifanischen Werkzeug- und Schreibmaschinenfabrik in Halle sucht in Berlin Arbeitskräfte anzuwerben. Da in diesem Betriebe Diffe, renzen bestehen, erfuchen wir jedes Arbeitsangebot dieser Firma abzulehnen.
In den nächsten Tagen finden noch einige Versammlungen in den Vororten statt.
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Daß sich bei dem Streifbrechertransport manch interessantes Intermezzo abspielt, fann man sich wohl denken. Querfahrten mit Autos, Drohungen mit Verhaftungen usw. Doch schredt das lezDie Ortsverwaltung. tere die Streifenden nicht ab.
erth, Grünthaler Straße 12. Achtung, Frifeurgehilfen! Beigelegt sind die Differenzen bei Verband der Friseurgehilfen. Deutfches Reich.
Die Bewegung im Holzgewerbe.
In Ludenwalde dauert der Kampf der Tischler unverändert fort. Die Anstrengungen der Unternehmer, genügend Arbeitswillige heranzuschaffen, sind erfolglos geblieben. Trotzdem ist noch mit einer recht langen Dauer des Kampfes zu rechnen. In Frankfurt a. M. hat es trotz des Vertragsabschlusses noch erhebliche Differenzen gegeben. Die Firmen Schneider u. Hanau , Holzmann u. Cie., verfuchyten, bei Wiederaufnahme der Arbeit unter den ausgesperrten Arbeitern Auslese zu halten, weshalb die Ausgesperrten die Aufnahme der Arbeit ablehnten. Auf Beschwerde beim Gewerbegericht als Einigungsamt entschied dieses, daß eine derartige Auslese als Maßregelung zu betrachten sei. Nun erklärten sich die Firmen bereit, die Arbeiter einzustellen. Die Arbeit soll nunmehr am 12. November aufgenommen werden. Tropdem sind in Frankfurt , Mannheim , Ludwigshafen und Heidelberg noch eine ganze Anzahl Tischler und Maschinenarbeiter nicht wieder cingestellt, so daß dringend gebeten wird, den Zuzug noch fernzuhalten.
Soldin, 12. November. ( W. Z. B.) Bei der heutigen Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise Landsberg - Soldin Ergebnis abgegeben für Solschke( tons.) 9639 wurden nach dem bis abends 10 Uhr vorliegenden Stimmen, für Patel( S03) 7554 Stimmen und für Schöppe( Lib.) 6377 Stimmen.
Diesmal erhielt der sozialdemokratische Kandidat 7554 Stimmen, während es das Bürgertum insgesamt nur auf 16 076 Stimmen brachte.
Letzte Nachrichten und Depefchen.
Eine Interpellation.
Baris, 12. November. ( W. T. B.) In der Deputiertentammer interpellierten heute die Sozialisten Dejeante und Rouanet über das Zusammenarbeiten französischer und spanischer Polizei, besonders in Paris und den Ostpyrenäen, zur Üeberwachung und eventuellen Verhaftung spanischer Sozialisten. Ministerpräsident Briand erwiderte, es sei keine bestimmte Tatsache vorgebracht worden, die ein solches Zusammenarbeiten beweise. Er habe die nötigen Maßregeln getroffen, damit keinerlei amtliches Zusammen arbeiten der französischen Polizei mit ausländischen Polizeiagenten stattfinden könne. Das Haus nahm hierauf mit 438 gegen 107 Stimmen die einfache Tagesordnung an, mit der die Regierung fich einverstanden erklärt hatte.
Im weiteren Verlaufe der Sigung begann die Erörterung einer Juberpellation über die militärischen Strafanstalten in Al gier . Der Kriegsminister erklärte, er werde dafür sorgen, daß unmenschliche Behandlung der Strafgefangenen und Anwendung bon Marterwerkzeugen nicht mehr vorkommen. Darauf wurde die Weiterverhandlung bis Montag vertagt. Freitag wird das Haus über die auf Maroffo bezüglichen Stredite und Interpellationen verhandeln.
Aus der belgischen Deputiertenkammer. Brüssel , 12. November. ( W. T. B.) Heute begann die Spe zialberatung des Militärgefepes. Die Liberalen und Sozialisten gaben zu Beginn der Debatte die Erklärung ab, daß sie der Formel: ein Soldat pro Familie und Dienstbefreiung der Geistlichen zue stimmen, wenn die persönliche Dienstpflicht und die Herabseßung der Dienstzeit auf fünfzehn Monate angenommen werden. Der Ministerpräsident erklärte sich für seine Person mit der Abschaf fung des Ersaßmännersystems einverstanden, was den Widerspruch Woestes hervorrief.
Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin . Achtung, Metallarbeiter! Der Streit bei Schwarzkopff, Wert Wildau , ist beendet. Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin . Die Verschmelzung des Maurerverbandes mit dem Banhilfsarbeiterverbande In Bauben ist es nunmehr in der Waggonfabrik zur Aussperrung aller Tischler, Stellmacher und Maschinenarbeiter gewird gegenwärtig in den beteiligten Streifen eingehend erörtert. tommen, da die Arbeiter einen erheblich verschlechterten AffordDie Verschmelzungsfrage ist schon seit Jahren in beiden Verbänden tarif nicht anerkennen wollten. Die Direktion versucht mit allen gelegentlich diskutiert worden. Auf dem letzten Verbandstage Mitteln, Arbeitswillige heranzuziehen, wobei die Gelben behilflich der Maurer hat sie dadurch praktische Bedeutung erlangt, daß sein wollen. Doppelte Aufmerksamkeit ist darum notwendig. Das neue Duma- Präsidium. ein Antrag angenommen wurde, welcher sich für die Verschmelzung In Sommerfeld, Langenberg, Rathenow , Petersburg, 12. November. ( W. T. B.) In der heutigen ausspricht. Auch der Verbandstag der Bauhilfs- Schwenningen und Beuel dauern die Differenzen weiter. Abendsibung der Reichsduma standen die Neuwahlen zum Prä arbeiter hat einen dahingehenden Beschluß gefaßt. Die be- In Liegnis wurde jetzt die Bewegung in der Möbelfabrik fidium auf der Tagesordnung. Die Kadetten, die Arbeitsgruppe vorstehenden Verbandstage beider Verbände werden über die Ver- Gentner mit Erfolg beendet. Die Affordpreise werden um 5 und die Sozialdemokraten erklärten, daß sie sich der Abstimmung schmelzungsfrage endgültig beschließen, und die Verschmelzung, bis 12 Broz. aufgebessert. Ueber die weitere Verkürzung der Ar- enthalten würden, da das Präsidium die Interessen der Minori falls beide Verbände ihr zustimmen, vollziehen.- Gegenwärtig beitszeit unter 55 Stunden soll später verhandelt werden. tät nicht genügend gewahrt hätte. Zum Präsidenten der Duma läßt der Maurerverband unter seinen Mitgliedern eine Ab- In Lauf wurde in der Holzwarenfabrik Döring( 200 für das neue Sessionsjahr wurde Chomjafom mit 212 gegen 93 stimmung über die Frage der Verschmelzung vornehmen. Zu Arbeiter) die Bewegung zugunsten der Arbeiter beendet. Grreicht Stimmen, zum ältesten Vizepräsenten Fürst Wolkowski wieder. diesem Zweck fanden am Donnerstag sechs Bersammlungen in wurde: Verkürzung der Arbeitszeit auf 57 Stunden und Lohn- gewählt. Zweiter Bizepräsident wurde für Baron Meyendorff der Berlin , Charlottenburg und Tegel statt. Die Referenten hielten erhöhung um 7 Broz. Ottobrist Schidlowski.
Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode. Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftab Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.