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Nr. 271. 26. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 20. November 1909.

Der Branntweinboykott.

Der Parteivorstand schreibt uns:

Mehrere Bezirksvorstände verlangten von uns eine Erklärung über die Durchführung des Branntweinboykotts. Auch in der Partei presse sind bereits irrige Auffassungen aufgetaucht, so daß wir ge­zwungen sind, unsere Meinung in dieser Frage darzulegen. Die Resolution des Leipziger Parteitages hat folgenden Wortlaut:

Die von der agrarisch- flerikal- reaktionären Reichstagsmehrheit beschlossene Erhöhung der Branntweinsteuer bezweckt, einen großen Teil des durch die wahnsinnige Rüftungspolitik verursachten Einnahme­Bedarfs des Reiches den Schultern der Aermſten aufzuerlegen. Zu fernerhin dem Großgrundbesiz auf Kosten der Branntweintrinker ein jährlicher Extraprofit von über 50 Millionen Mart geichenft werden. Um dieser verbrecherischen Volksauswucherungspolitik zu begegnen und zugleich dem durch den Branntweingenuß ver­ursachten und geförderten förperlichen und moralischen Elend weiter Volksschichten entgegen zu wirken, richtet der Partei tag an alle Parteigenossen und Arbeiter die Aufforderung, den Branntweingenuß zu meiden. Die Parteiorganisationen und Parteigenossen werden aufgefordert, diesen Beschluß in energischster Weise zur Durchführung zu bringen."

Bei der Begründung der Resolution ist flar zum Ausdruck ge­bracht worden, daß der Antrag aus politischen Motiven gestellt wurde, und daß es sich in der Hauptsache darum handelt, der Branntweinsteuer entgegenzuwirken. Auch der Verlauf der Dis­fussion auf dem Barteitege und die allieitige freudige Zustimmung zur Resolution zeigt, daß es dem Parteitage vor allem darauf an fam, die mit dem Branntweinsteuergesetz beabsichtigte Schröpfung der Arbeiter abzuwehren und der Liebesgabenpolitik einen Schlag zu verfeßen. Die Bedeutung des Schnapsbaykotts liegt also in seiner politischen Wirfung. Er soll eine Art Steuerverweigerung sein! Bei den Parteitagsverhandlungen sind allerdings auch die wirt­schaftlichen und sozialen Wirfungen des Schnapsboyfotts in Betracht gezogen worden, aber nur als sehr erfreuliche Begleiterscheinungen. Allein entscheidend sind sie nicht gevesen. Die Stellung der Partei zur Alkoholfrage ist in der Resolution des Effener Parteitages fest­gelegt. Daran ist durch den Leipziger   Beschluß nichts geändert

worden!

Mehrfach ist die Frage aufgeworfen worden, welche Getränke vom Schnapsboyfott betroffen werden. Der Boykott richtet sich gegen das Branntweinsteuergesetz und damit gegen alle der Branntweinsteuer unterliegenden Spirituosen. Vor allem aber wendet sich der Boykott nach feiner ganzen Entstehung und dem damit be­absichtigten Zweck gegen den Fuselkonsum, auf dem die Liebesgaben politif bafiert.

Die Propaganda für den Schnapsboykott muß von den Partei­genossen lebhaft betrieben werden. In jeder Parteiveriammlung soll darauf hingewiesen werden und die Parteipreffe muß fortgefeßt zur Meidung des Branntweingenusses auffordern. Wir empfehlen den Genossen auch dringend, soweit es noch nicht geschehen ist, das von uns herausgegebene Flugblatt, Deutscher   Arbeiter, wehre Dich gegen Steuerdruck und Junkerübermut!" zu verbreiten.

Ein jeder setze seine Ehre darein, der vom Parteitag ergangenen Auffordern zu entsprechen und den Schnaps zu meiden!

Jm en müssen unfere Organisationen bei der Durchführung des Boykotts vorsichtig zu Berle gehen. Zwangsmaßregeln dürfen nicht angewandt werden. Es kann sich bei diesem Boykott nur um eine moralische Einwirkung auf die Parteigenossen handeln. Das ist auch von den Begründern des Antrages in Leipzig   mit aller Deutlichkeit gefagt worden. So hat der Genosse Löbe ausgeführt: " Wir wollen die Partei bestimmen zu einer Propaganda zur Herabminderung des Branntweingenusies in der deutschen  Arbeiterklasse. Natürlich gehen wir nicht so weit, daß wir ein Parteiverbot berlangen, daß feiner mehr Schnaps trinken darf. Das fönnte zu Berwürfnissen führen. Es kommt uns nur darauf an, eine moralische Einwirkung auf die selbständigen Entschlüffe des Einzelnen zu erzielen. Ich will nichts weiter, als eine moralische Kundgebung des Barteitages zugunsten des Schnaps boykotts  ."

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Kleines feuilleton.

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Es ist

Buchdruckerei Denter u. Nicolas, 9. Hate 4,-. Berband der Buchbinder,

Ber­

Dabei muß es auch bleiben... Wenn ein Parteiblatt in seiner 11,45. Berband der Schmiede, Zahlstelle Berlin  , auf folgende Listen: 2708 Aufforderung zum Schnapsboyfott fagte, daß derjenige, der noch 6,15. 2756 5,80. 2770 6,50. 2772 8,- 2778 3,80. Schwarzkopff, Schnaps trinkt, gegen die Grundsätze der Partei verstoße, so muß Besammelt in der Sigung der Drtsverwalt. 7,- Scheringstraße 10642 18,25. 10643 13,70. 13794 82,70. 13795 20,80. ( In Summa 122,20 M.) dem entschieden widersprochen werden. Es muß muß beachtet 14312 Buchbiuderei D. v. Holten, 13. Rate 19,20. 14622 Tischlerei Fürst werden, daß wir mit dem Boykott gegen leider tief- u. Kuhnert, 12. Rate 4,35. Maurer des Zentralverbandes Deutschlands  , eingewurzelte Gebräuche ankämpfen, die ganz selbstverständlich durch Bez. Alt- Glienicke  , Ueberschuß einer Strangfpende 5,50. Sehmaschinenabt. der eine Parteitagskundgebung nicht mit einem Schlage aus der Welt Ditsverw. Berlin  , auf folgende Riften: 6284 13,50. 6283 8.15. 6393 2,50. geschafft werden können. Wir würden die Parteiversammlungen 6277 10,75. 6267 2,60. 9451 1,- 12102 1,35. 12089 8,05( in Summa zum Tummelplatz der unangenehmsten persönlichen Zerwürfnisse 47,90). 14707 u. 14708 Metallarbeiter v. Israel  , 11. Rate 45,35. machen, wenn Nichtbefolgungen dieser Parteitagsaufforderung in band der Sattler   u. Portefeuiller, Ortsverwalt. Berlin  , 10. Rate, auf einer Versammlungen besprochen oder gar als Verstoß gegen die Partei- der Brauereiarbeiter, Zahlstelle Berlin  , auf folgence Liften: 11211, 12680 107,60. 14697 Metallarbeiter von Linz   u. Edert, 3. Rate 18,40. Berband grundsäge betrachtet würden. würden Tür und Tor geöffnet und dadurch nicht nur die Partei im Res- Fahrer 4,25. Schnüffeleien und Denunziationen Brauerei Friedrichshain 23,65. Bazenhofer II, 740 Brauer 11,40. 820 585 Bergschloß, Hilfsarbeiter 2,50. Böhmisches Braue haus 11219 Flaschent. Arbeiter 8,75. 11202 Brauer 7,70. Dswald Berliner  höchsten Maße geschädigt, sondern auch dem Schnapsboykott der 835 Flaschent.- Arb. 9,10. 864 Brauer 7,30. 11221, 11222 Schultheiß IV 28,55. schlechteste Dienst erwiesen. 12684, 859 Germania  , Brauer 10.85. 843 Sönigstadt, Brauer 5,80. 11195 Das muß unter allen Umständen vermieden werden. Von einem Biftoria, Hilfs, und Flaschenfellerarb. 9,25. 863 Banninger, Brauer 6,15. Ausschlußverfahren kann da selbstverständlich keine Rede sein. 860 Münchener Brauhaus, Brauer 13,90. 639 Bod II, Flaschent.- Arbeiter, Fabrpers., Maschinenpers. 22,10. 11226 Spandauerberg- Brauerei 8,85. 856 Vereinsbrauerei, Brauer 6,65. 831, 832 Schultbeiß I, Fahrpersonal 10,70. Schloßbr. Schöneberg   11209 Flaschenfeller- Arb. 22,95. 11225 Fahrpers. 9,10. Schultheiß Bankom 11675 b. Müller 5, 12678 Brauer u. Hilfsarb. 19,50. Norddeutsches Brauhaus Grünau   8,25. 757, 11232 Genossenschaftsbrauerei

Nach den bisherigen Erfahrungen darf man mit der Wirkung der Parteitagskundgebung vollauf zufrieden sein. Wirken die Partei­genoffen im Sinne unserer Darlegungen weiter, dann wird der vom Parteitag beabsichtigte Zwed erreicht und eine Schädigung der Partei vermieden werden.

Für den schwedischen Generalitreik.

12707

783 Raiserbrauerei, Brauer 5,50. 12673, 11205 Stadtbrauerei 26,65. 817 Friedrichshagen   6,50. 726 Engelhardt Pankow, Brauer   u. Hilfsarb. 17,85. 848 Bazenhofer Spandau, Hilfsarb. 16,50. 851 Gabriel u. Jäger, Hilfs­arb. 4, 697 Niederl. d. Brauerei Leyfum 12,35. 857 Enders, d. Anger müller 7,10. 11199, 11200 Bazenhofer I, Flaschent.- Arb. 20,30. 12677 Roland Bierniederlage, Flaschent. Arb. 17,30. Schultheiß I 12669, 12689 Brauer 17,60, Bei der Berliner   Gewerkschaftskommission gingen ferner für die 12672, 12710 Flaschent. u. Hofarb. 50.95. 11234 Nordstern, Brauer 8, ausgesperrten und im Generalstreit stehenden schwedischen Ar. Schultheiß II 11238 Flaschenkeller Arbeiter 37,65, 11239 Handwerker 7,40, 11240 Betriebsarbeiter 25,-, 12685 of u. Flaschenkeller- Arbeiter 11,95, beiter ein: 11229, 12686 Brauer 22,80. 12696 Angestellte der Ortsverwaltung 16­1209 Sektion der Buger 9,50. 7251 Buzer 1,-. Dreher, Gürtler, 12711 Brauerei Friedrichshain 11,75. Brauerei Babenhofer I. 12675 Brauer Schleifer, S. Hartmann, 9. Rate 9,10. Kollegen bei Bardemann, 11. Rate 6, 11235 durch Werner 10,75. 12694, 12695 Brauerei Bazenhofer II. 15.30. Stranzüberschuß A. Pardemann 3,65. 14438 Stollegen bei Blanken Flaschenkutscher, Arbeiter, dabei 2,50 M. Inserat.- Ueberschuß Raiser u. Bid burg u. Schnabel 9,55. 14560 Sezer und Drucker bei Seydel u. Co., 25.30. 12699 Schloßbr. Schöneberg  , Flaschent. u. Fahrvers. 17,30. 11217 12. Rate 19,45. 9338 u. 9339 Wahlverein Schmargendorf   3,05. Stiften Gabriel u. Nichter, Brauer 2,80. 11207 Bod I., Brauer, Hilfearbeiter und macher von Pflugrath, 12. Rate 14,75. Seber u. Stereotypeure der Werf Fahrpersonal 26,05. Dsm. Berliner 1269? Brauer   6,85. 12679 Hilfsarbeiter 11233 Happoldt, Brauer 5,20. 12715 Germania  , abteilung Vorwärts", 7. State 50,-. Angestellte der Drtstaffe der Maurer, u. Flaschent.- Arb. 4, 4. State 9,25. 14481 Metallarbeiter von B. Trettin 10,50. 14327-14332 Brauer 4,80. 12674 Münchener Brauhaus, Brauer 10,90, 11197 Bod II., Buchdruckerei mittler u. Sohn, 10. State 56,95. 14321 Buchdruder der Flaschent.- Arb. 13,05, 11228 Bers. u. Lehrbr., Flaschent.- Arb. 2,-. 11230 Anilinfabrik, 10. Rate 2,30. 14608 Buchbinderei J. S. Preuß, 5. Rate 4,35. Biljebein II., Brauer u. Hilfsarb. 9,80. 12697 Statierbrauerei, Brauer und 13831 Buchdruckerei 2. Schumacher, 13. Rate 12.60. 13588 Arlt u. Fride Fahrpersonal 9,60. 12676 Enders, Brauer u. Hilfsarb. 6,40. Schultheis I., 14,35. 14683 Metallarbeiter bei Rob. Schulz, 13. Rate 6.30. 12865 Tischler 12709 Brauer 6,80. 12714 Hilfs u. Flaschent.- Arb. 24, Schultheiß II., von C. Pfaff Saal 4 7,30. 14602 tichlerei Schüddekopf u. Heine, 12692 Brauer 10,80. 12705, 12706 Hof- u. Flaschent.- Arb. 62,35. 5. Rate 10,50. 14335 illuftrations- Rotation Nüstein, 6. Rate 14, 14626 Sandwerfer 5,05. Nordstern, 12693 Brauer 6, 12671 Fahrpersonal 5,25. Buchdr., Sonntagsblatt" 16,55. 14487 Quguspapierfabr. Wolff, 10. Rate 27,80. 12700 Roland, Bierniederl. Flaschent.- Arb. 17,50. 12717 Deutsche   Biera 13835 Buchdruderei D. brauerei, Pihelsdorf, Brauer 30,- 14625 Buchbinderei Liebheit u. Thießen 4,15. Feilchenfeld, 10. Rate 9,30. 14681 Metallarbeiter v. Emmerich   u. Schöning, 10,50. 12668 Angestellte der Hauptverwalt. 12687 Vereinsbrauerei, Brauer 5,20.( In Summa. 949,15 M.) Saal I 10,50. 14562 bis 67 Allgemeine Metallwerte f. Beleuchtung, 13. Rate Verband der Textilarbeiter, Filiale Berlin  , auf folgende Listen: Striderei 49.45. Personal der Feisterschen Buchdruckerei 5,- Allgemeiner Deutscher Lande 11412 6,40. 11413 5,95. 11414 18,20. Striderei Sterb 11418 12,35. 14447 und 14605 11422 11,75. 11423 13,25. 11424 12,10. Defateure 11404 10,55. 11405 Gärtnerverein, Ditsverwaltung Groß- Berlin 23,30. Schloßfabrik Lindner 20,80. 12882 d. Lansky 7,- Bergnügen Bildner 11,-0. 11401 Bezirk Köpenid 7,50. Teppichfabr. Schwendy 11408 13,60. 1,35. Lotterieverein Zufunft 5,50. 14334 Buchdruderei C. Marschner, 11409 12,45. Teppichfabr. Benjamin 11415 16,05. 11416 17,10. 11417 3,75. 13. Rate 19,85. 13025 Tischlerei W. Qhan 9,55. Lotterieverein Hoffnung 7558 Stiderei Herz 10,50. 7571 Stiderei Bertscher 4,20. 7570 Stider Goldleistenfabrik Adolf Werkmeister, 9. Rate 17,40. 7,35. 11419 Belvetfabr. Mengers 1,20. Posamentiere 6800 8, 7563 6,10. 14881 Tischlerei Hentsch 5382 Delateure 6,25.( In Summa 216,40.) 14690 Dreherei Pinkuß, Personal Stempelfabrik K. Lehne, 11. Rate 6, 10,-. 13991 Metallarbeiter von Heidenhain 10,40. Metallarbeiter Gebr. 12. Rate 12,-. 14558 Metallarbeiter b. Elfter 29,40. 13834 Verbands Huff, 13. Rate 11,80. Töpfer von Stalbe, Vau Maibach- Ufer 5,75, 14654, mitglieder und Hilfsarbeiter bott Liebheit Lt. Thießen 9,20. 55, 56 und 57 Metallarberter von Hentschte u. Buchholz, 10. Rate 30,30. Bauanschläger von E. Frante, 6. Rate 15,40. 13812 Perfonal Buchdruckerei 14537 Tischlerei Siebert Bartholdy u. Klein 7,- Firma Scholem   5,80. 14701 bis 14705 Verbandsa 14623 Klempner Sentralmagazin, 13. Rate 20,55. u. Schwefinger, 12. State 9,50 Sollegen v. Beyer u. Kröning   13,50. Tischlerei mitglieder Buchdruckerei B. Bürenftein, 18. Rate 46,15. 14693 Rontobuch­Sippel 8,- 14688 Buchdruderei Gebr. Ernst. 13. Rate 10,-. fabrit Buchdruckerei Bollfraß u. Apel, 12. Rate 10,65. Deutscher   Transporta 14363 Pianofabr. C. Otto 17,05. Möbelfabrik Schwarz u. Fröhlich, 9. Rate arbeiterverband, Bezirk Groß- Berlin, auf folgende Listen: 396 7,20. 1880 31,75. Tischlerei Nickel, Bernice u. Lehmann, 12. Rate 15,75. 6312 Stiften- Tellersammlung der Handtuchfahrer 25. 10. 09 3,30. 1899 19,50. 1900 macher Meißner u. Stolz 15,75. Arbeiterinnen von D. Hirsch 6,30. Unter- 12,00. 1949 9,45. 1931 3,35. 5257 Straftwagenführer Born Garage" 24,20. fommission Rigdorf auf folgende Listen: 2453 3,- 8719 2,- 8720 4,85. 5259 14,80. 9645 Fahrpersonal der Bergbrauerei 6,60. 9651 Fahrpersonal 8722 2,05. 8725 11,75. 8726 11,20( in Summa 34,85). 14694 Metallarb. der Groterjan- Brauerei 6,60. 9656 3,10. 9676 5,00. 9677 6,70. 11346 13833 Buchdrud. E. Billig Nacht., 27,10. 4,20. 11476 Don von Bischoff, Neue Königftraße 14,50. ben Angestellten des Haupts Jakobowitu, 10. Rate 9,20. 11. Rate 17,15. 14686 Tischlerei Stufulenz 7,55. 13985 Stüchenmöbel vorstandes 30,50. Heizer u. Transportarbeiter ber Anilinfabrit Treptow  14687 3řes u. Co. u. Tempel, 11. State 13,15. 9690 5,15. 11336 3,85. 11337 14,80. 11338 7,55. 11839 8,88( in Sa.: 219,33). 6156 7,30. 7573 Fefara 3,- 996, 1837, 1841 Berband der Bureauangeft. 14340 Rotationsmaschinenmeister Boche", Tag", 10. Rate 3,75. 14891 und Verwaltungsbeamten, Linienſtr. 8 17,75. 10779 u. 80 Otto Neumann  , Pianofabr. Sillgärtner, 6. Rate 11,30. 1102, 07, 12, 25, 27, 38 und 12141 Verband ber Herzfelde  , Strausbergerstr. 22 7.70. Bon den Kollegen der Maschinenfabrik Verband der Isolierer und Steinholzleger, Berlin   65,55. D. Schober u. Emaillierwerf Rabe, 8. Rate 10,50. Sozialdemokr. Württem Schneider, Filiale Berlin I  , auf folgende Listen: 6090 Schneider v. Koppel bergs, 9. Rate 100,- Tischl. Lade 10,-. 14689 Handtuchfahr. Emenfia 16,50. 16,65. 6094 burch Cahn 6,-. 6098 Schneiber v. Förber 13,05. 6100 bur 14568 Stronleuchterfabrik Gansereit u. Co. 21,30. Tischt. Lüde, 3. Rate 6,70. Dorit 20,65. Schneider von Didszun 5,-( in Summa 61,35). 14447 6594 Bauarbeiter 6,50. 14530 Buchdruckerei Berg u. Schoch 6,20. 14841 Buchbinderei infler 9,65. Deutscher   Metallarbeiterverband, Drtsverwalt. Buchdr. Rosenthal   u. Co., 11. Rate 12,65. 14685 Metalarbeiter v. Schward Berlin, auf folgende Listen: A. E. G., Brunnen-, Boltastraße: 8373 23,65. 14691 Buchdr. Denter u. Nicolas 10,65. Balvano- 11639 18,65. 11646 18,40. 11656 35,85. 11657 18,55. 11698 18,- 13386 28,60. u. Co., 8. Rate 6,50. 13584 Tischler b. 13387 32,70. 13389 12,05. 13390 16,40. 13398 20,95. 13399 14,10. 13400 16,40. plaftit 13,80. Handtuchfahrer v. Figner, 12. Rate 16,--. Verband der Lithographen und Steindruder, Mitgliedschaft 18841 8,05. 13853 12,25. 13854 17,05. 13863 15,-. 18866 14,90. Strügel 7,10. Berlin  , 8. Rate 300,- 13665 Tischlerei G. Bache, 6. Nate 10,-. 14542 13867 30,85. 18869 6,95. 13870 4,10. 13873 27,75. 13876 11,15. Transportarbeiter v. J. Pinisch, 11. Rate 7,90. 14680 Pianofabrit 13877 16,55. 18879 11,50. 13880 38,20. 13882 38,85. 3497 bure W. Hoffmann 5,90. 14569 Metallarbeiter Behling u. Lübke, 9. Hate 19,40. Bibula 4,70. 13212 Puppel, Schleifer 6,80. 10187 Deide 9,60. 10544 14624 Berliner   Druderei, 13. Rate 6,45. 14535 Tischlerei Raiser, 12. Rate Siemens, Abt. Breitsprecher 7,05. 12495 Gebr. Siemens- Lichtenberg   28,50. dings setzt die Statistik mit bemerkenswerter Offenheit den Wert des hier erzeugten Mostes auf 0,0 M. an.

1904, 3. Rate 10,15.

Theater.

Marius Braatt, ein junger Norweger, bon dem wir Anfang Juli Neues Theater. Gastspiel der Suzanne Desprès  . dieses Jahres eine Schwindsucht überschriebene Stizze abbruckten,(" Elettra" von Hugo v. Hoffmannsthal.) Die Elektra" ift am Montag in Kristiania   verstorben. Jene Stizze war seinem der Desprès hatte mit der Erinnerung an die phänomenale Leistung ersten Buche Fra Typet" Aus der Tiefe" entnommen, das der Eyjoldt zu kämpfen. Das, was der Hoffmannsthalschen, im Gang leider auch fein legtes Wert sein sollte, das zu vollenden ihm ver- der Handlung sich durchaus dem griechischen Original anschließenden gönnt war. Der Dieses Tragödie diefer gegenüber doch eine gewisse Selbständigkeit und Verfasser schrieb uns damals: mein fleines Buch ist keine Arbeit eines studierten Obers Gigenfarbe verleiht, ist die veränderte Auffassung von Elektras" tlassenmenschen. Es ist von einem Kind von Arbeitsleuten ge- Dramas hat der von ihrer Mutter und deren Buhlen am heim­Wesen und Tat. Auch in der Fürstentochter des Sophefleischen schrieben bon einem Sohn der Tiefe und der Nacht. entstanden in Krankheit und Drangial unter dem Zeichen der gekehrten Gatten verübte Meuchelmord eine unauslöschlich, fort­Armut. Es ist eines Proletariers Arbeit. Darum wurde es, wie slimmende, jedes andere Gefühl in sich verschlingende Rachebegier es geworden ist. Und wie es notwendigerweise werden mußte: Ein entzündet. Stonzentration und Stärke der Leidenschaft lassen feine Produkt des Lebens, das ich selbst gelebt habe, und des Lebens, das weitere Steigerung zu. Der Unterschied liegt darin, daß während bei ich andere leben fah." Sophokles Gleftras Hab, im Sinne der Sage, als Werkzeug einer gerecht waltenden Nemesis erscheint und damit einen ihn adelnden religiösen und heroischen Grundton erhält, Hoffmannsthal ihn naturalistisch, losgelöst von allen solchen Perspektiven, als einen Zustand pathologischer Besessenheit darstellt. Hin und bergeschüttelt bon unentrinnbaren grauenhaften Zwangsvorstellungen, ist seine Wo wachsen unsere Reben? Der deutsche Wein ist ein edler Elektra eine Monomanie, die psychologisches Jnteresse, auch Furcht Trant, aber unter den weinbauenden Ländern nimmt Deutschland   und Schrecken, aber feine tragische Erschütterung auslöst. In diesem feiner Produktionsmenge nach nur einen bescheidenen Rang ein. Sinne dem einzigen, in dem Hoffmannsthals Stück für mehr als Während der durchschnittliche Wert eines Hektoliters Wein in Italien   eine bloße Nachdichtung gelten fann hatte Gertrud Eyfoldt die 20 M., in Frankreich   16 M. und in Desterreich gar nur 12,60 M. Rolle erfaßt und in meisterlicher Einfühlung ausgestaltet. Invergeßlich beträgt, stellt er sich in Deutschland   auf 56,80 m. Jedoch macht die haftet das dämonisch packende Schlußbild im Gedächtnis: wie fie, Weinbaufläche in Deutschland   nur 0,25 Broz. der gesamten Boden- gleich einem gefangenen, blutgierigen Raubtier hinter den Eisen­fläche aus, wogegen in Italien   6,30, in Frankreich   4,90 und in Desterreich( ohne Ungarn  ) 0,60 Bros. der Bodenfläche mit Wein be pflanzt find. Arg im Irrtum ist der Dichter, wenn er behauptet, daß am Rhein   unsere Reben wachsen.

Marius Braatt ist nur 23 Jahre alt geworden. Er wollte diesen Herbst ein zweites Buch herausgeben, ist aber nicht damit fertig geworden. Schwindsucht und Herzleiden machten seinem jungen Leben ein Ende.

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Humor und Satire.

Zilles Industrie Akademie. Den wir neulich wieder ehrten, Friedrich Schiller  , jener Tropf. unterschied vom Brotgelehrten streng ben philosoph'schen Kopf. Letztern nannte er befliffen, Immer nur gerecht zu sein, sprach, er stelle stets sein 28iffen

in der Wahrheit Dienst allein. Wir, wir glaubten, längst abhanden fei gekommen dieser Typ, glaubten, daß in deutschen   Landen nur der Brotgelehrte blieb. Doch jetzt müssen wir erfahren, dieses Urteil, es warf schief, unsere Professoren waren immer noch zu objektiv. Denn die hoben Schulen stützen doch den Staat nur hinten' rum, und noch allzu wenig nügen fie dem Arbeitgebertum.

Drum heraus ein paar Millionen! Sich aum Handeln aufgerafft! Hundertfältig wird es lohnen die gekaufte Wissenschaft. Dant den Goldtinkturen- Kuren stellt sich bald ein Wandel ein, benn an Brofeffuren- Suren wird bei uns fein Mangel sein.

Notizen.

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Franz.

stäben des Käfigs hin und her getrieben, die Ermordung bewacht, und dann schwerstapfend in zuckendem Tanzschritt auiammen­bricht. Sie folterte die Nerven, aber sie hinterließ der Phantasie dafür auch einen bleibenden Eindruck. Jm Spiel der Desprès Im Jahre 1908 waren in ganz Deutschland   116 768 Heftar Boden verwischte fich die Eigenart des Stückes. Sie schonte die Nerven, fläche mit Wein bepflanzt, davon im eigentlichen Rheingau aber nur dämpfte das schrille Toben, ihr ruhig flangvolles Organ, der stille 2191 Heftar. Nun fließt der Rhein   ja auch an den Ufern Rhein- Ernst der Züge, ein Mienenspiel, das weiche Regungen des Leidens heffens, der Pfalz   sowie eines Teiles des Elfaffes und Badens vor durchblicken ließ, warb um Sympathie für die Gestalt. Bei den bei. Aber wenn wir alle diese deutschen   Gaue zusammenrechnen, so großen Kunstmitteln, die ihr zu Gebote stehen, nicht umsonst. Jedoch Vorträge. Jm Institut für Meerestunde( Georgen tommen immer erft etwa 34 000 Heftar Erntefläche, also noch lange was die Elektra" so an Menschlichkeit gewann, das bilßte fie an ftraße) spricht am Montag, den 22. Nov., Prof. Bend über: Sax nicht der dritte Teil der gesamten deutschen   Weinbaufläche für Rhein  - individueller Eigenheit und jener Art von psychologischem Intereffe, Francisco, sein Hafen und fein Erdbeben"( mit Lichtbildern); wein zusammen. Mosel  , Saar  , Unterfranken  , Württemberg, Baden auf welches es dem Autor ankommt, ein. Man fonnte zuweilen glauben, Dienstag, den 23. Nov. Kustos D. Basahin über: Der Stampf um und Elsaß   liefern den übrigen deutschen   Wein. der Aufführung einer Racinefchen Tragödie beiguwohnen. Die bösartige ben Nordpol( mit Lichtbildern Wiederholung des Bortrages vom Des weiteren berrät aber die Statistik, daß gar merkwürdige Befeffene Hoffmannetbals beginnt, wie die Desprès sie spielt, mit 9. d. M.); Freitag, den 26. Nov. Dr. Fr. Bidlingmaier über: Gegenden noch am Weinbau partizipieren. Da wurden geerntet in einer Miene des Verklärtseins, einer Armbewegung, die den Göttern Das Meer als Erzieher des Menschen". Karten zu dem Vortrage den drei Regierungsbezirken Frankfurt   a. D., Poien und Liegnis fromm zu danken scheint, den froblockenden Triumphtanz nach dem am 23. find vergriffen. auf insgesamt 1485 Heftar Fläche für 400 000 M. Weinmost, aller- Morde. Zwei französische   Einafter rahmten das Drama ein. Im dings nur ein fleiner Teil des gesamten Mostes im Werte von zweiten spielte Herr 2ugue Poe mit viel charakteristischen 126,8 Millionen Mart. Aus allen Himmeln fällt der Weintrinker, Nuancen einen armen Teufel, der sich, um Obdach zu erhalten, wenn er erfährt, daß selbst so verrufene Gegenden wie der arretieren lassen will und dann nach dem Empfange eines Geld­Regierungsbezirf Potsdam   und der Kreis Schweinig insgesamt briefes seine Empfindungen sofort bourgeoismäßig wieder einrenit. immer noch 97 Hektar mit Wein bebaute Erntefläche haben. Aller- l

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-Kunst chronit. Die Winterausstellung der Gegeffion kann wegen der mit der dekorativen Ausgestaltung der Säle ver bundenen Schwierigkeiten nicht am Sonnabend eröffnet werden. Der Termin der Eröffnung wird noch bekannt gegeben."