Eingestandniß, daß sie �namentlich wirthschastspolitischeGegenstände" noch genau so beurtheilen wie die anderenin der.Freisinnigen Vereinig ung" versammelten Wortführer�es liberalisirenden Kapitals.polifirrfje XlcücfIMtt.Berlin, den 13. Mai.Das Bretterbara cken-Geschäft geht dieses Jahrsehr schlecht. Nirgends traut man der Geschichte. Der„Hereinft.'ll" von 1887 v>ar zu groß; und jemand mußschon reif /ein für eine Jdiotenanstalt, der auf einenplumpen Lichwindet zum zweiten Male hereinfällt. DieInhaber des Geschäfts werden die Bretter, die absolutkeine Abnehmer finden, urohl demnächst vor ihren eigenenSchädeln einen Lagerplatz anweisen müsien. In welcherRoth sich die Herren Bretter-Schwindelmeier befinden,erhellt au? einem lilrtikel der.Weser• Zeitungin welchem ausgeführt werden soll,.wie verschiedendie Stellung der dentschrm und der französischen Arbeiterzu dem Aufwand für militärische Zwecke" sei. ES heißt dawörtlich:.Selbst angenommen, daß bei den deutschen Arbeitern zursieit die patriotische Foser schlaffer wäre als bei den fran.zö fischen, so dürfte man deshalb immer noch nicht au derMöglichkeit verzweifeln, auch bei ihnen das Verständniß fürdie uns alle gleich nabe berührende nationale Bedeutung derWehrhastigkeit des Reichs zu erwecken. Wir müssen, wenn unsdie anscheinend lebhas lere Auffassung der Franzosen beschämtund schmerzt, in Rechnung ziehen, daß eine vielkürzere Frist verflossen ist. seitdem manin Frankreich erfahren hat. was es dedeutet, feindliche Heere im Lande zu habenund die Kosten einer Niederlage zu lrquidiren.Die Erinnerung an die A.Tm6o terrible steckt noch der lebendenGeneration in den Gliedern, während bei uns nur noch einigeuralte Greise leben, die als Knaben Aehnliches gesehen haben.Seit dem Jahre 1813 kennt unser Volk, Gott sei gedankt, keineigentliches Kriegselend im eigenen Lande; denn die wenigenWochen des Feldznges von 1868 können, sowohl des raschenEndes als der ganzen Art der Ltriegsührung wegen, nichtin Betracht kommen. Für diesen langjährigen Friedensstand,der uns seit dem Jahr« 1813 den Anblick fremder Siegerauf unserem Boden erspart hat, zahlen wir gegenwärtig einenunerfreulichen PreiS insofern, als es schwieriger für unsgeworden ist, die Phantasie der ungeschichtlich dahin-lebenden Menge so anzuregen, wie es erforderlich wäre, umihr das wünschenswerlhe Verständniß beizubringen, daß es beider Entscheidung der großen Frage des Tages sich in derThat gerade so sehr um ihr eigenes Wohl handelt, wie umdas Wohl der günstiger situirten Minderzahl. Aber wenn esschwieriger ist, sollte es darum unmöglich sein?"Wir haben keine Lust, des Näheren auf diesen Reptil-quatsch einzugehen, dessen Logik auf gleicher Stufe stehtmit seinem Stil. Feststellen wollen wir blas, daß derBiedermann, dessen Absicht es doch ist, dem deutschen Michel dieFranzosen als Kriegswüthriche an die Wand zu malen, inseiner Tölpelhaftigkeit ausplaudert, daß sie vor einemdeutschen Einfall in ihr Land arge Angst haben. Unddas ist auch richtig.Der Korrespondent der.Weser- Zeitung' bestätigt bebläufig nur, was der Korrespondent der.Kreuz> Zettung'gesagt hat.Die Reptil-Nachricht, daß französische Truppen an derGrenze zusammengezogen würden, hat seitens der franzö-fischen Regierung eine— unseres Erachtens überflüssige—Widerlegung gesunden. Wir sagen überflüssig, weil denReptilien doch kem vernünftiger Mensch glaubt, und weil sie,allen Dementis zum Trotz, doch weiter lügen.—Militärisches. Zum Falle v. S ch a ch t e n wird auSPaderborn der„Frankfurter Zeitung' gemeldet: Dervon uns berichtete Borfall, bei welchem der Husaren-Offizier».Schachten die Hauptrolle spielte, gestaltetesich nach unseren neueren Erkundigungen für den HerrnLieutenant insofern vielleicht etwas weniger bedenklich, alsder getroffene Arm des Arbeiters Brokmeier nicht abgebauen,sondern„nur' schwer verletzt ist.'„Nur" schwerverletzt!—Ueber eine Eoldatenmißhandlung mit tödllichemAusgange berichtet die.Pos. Ztg.": Der Sohn des PostschaffnersJakubowicz aus Posen, welcher seit dem Herbste vorigenJahres in der ö. Kompagnie des 8. Posenschen Infanterie» Re-giments Nr. S8 seiner Militärpflicht in G l o g a u genügte, istam 2. d. M. im dortigen Garnisonlazareth gestorben. Der im21. Lebensjahre stehende junge Mann ist auf folgende räthselhaftegeheirathet, und um dieser Liebe willen mit den Ihrigensogar einen harten Kampf gekämpft. Adolf Stern, derzwar auch damals keine Schönheit, aber doch von einemganz gefälligen Aeußern gewesen, als die Stirnnoch von dichtem Haar umlockt und die Nase nochmcht mit Schnupftabak in Berührung gekommen war, haltedas Herz von Fräulein Luise Großmann zumeist durch denUmstand gewonnen, daß er der einzige Mensch gewesen, dernicht von Geld mit ihr geredet hatte. Ihr Vater, ihreBrüder, ihr ganzer Umgangskreis schlugen kein anderesThema an. Geld machen, erwerben, das war der Inhaltihres Lebens, ihrer Gedanken. Stern war Kaufmann wiesie, aber gegen alles, was Erwerb hieß, völlig gleichgiltig.Für ihn eristirten nur Bücher, besonders Romane, je roman-tischer je besser, und höchstens noch Musik.Luise, eine schwärmerische Natur, welche trotz ihrer kost-spieligen Erziehung nur eine Halbbildung besaß, aber geradedeshalb die Sehnsucht nach etwas Höherem, Geistigemempfand, sah in dem jungen romantischen Stern die Ver-wirklichung ihres Ideals. Mit ihm glaubte sie sich in einereinere Sphäre, von der sie bisher nur geträumt, erhebenzu können. Dazu war Stern von liebenswürdigster Galan-terie gegen die Damen, junge wie alte, eine Eigenschaft,die er auch jetzt noch nicht gänzlich eingebüßt hatte.Aber diese Eigenschaften hatten den einen großenMangel nicht aufwiegen können, den Adolf Stern in denAugen Herrn Großnianns, Luisens Vater und Chef einesalten Handlungshauses, besessen, nämlich den, daß er beiseinem wenig kaufmännischen Sinn keine Garantie für die Zu-kunft seiner Tochter bot. Stern war nicht mittellos undhatte sein Verniögen in dem Geschäfte seines älterenBruders, bei dem er auch die Stelle eines Kommis bekleidete,angelegt.Es war bei seinem unpraktischen Sinn da? beste, waser thun konnte. Der Bruder, das völlige Gegentheil vonihm, war«in sehr betriebsamer Mann, das GeschäftWeife umS Leben gekommen: Sonntag, den 18. April d. I.,wurde er Nachmittags, als er sich auf den Korridor der Kasernebegeben hatte, plötzlich von ca. 6 Mann seiner Korporalschaftüberfallen und mit den Klopfpeitschen, welch« von den Soldatenzum Ausklopsen der Montirungsstücke benutzt werden, geschlagen.Ob nun einer der Soldaten den Stiel der Klopfpeitsche um-gekehrt und den Kopf getroffen haben mag. oder od der Gr-schlagen« hingestürzt ist und sich dabei verletzt hat. kurz und gut.derselbe wurde plötzlich still und regt« sich nicht mehr. Erstnach Verlauf einiger Zeit wurde er in bewußtlosem Zustand«nach dem Militär-Lazareth gebracht, wo er seitdem 17 Tage krankgelegen hat, ohne daß da? Bewußtsein zurückgekehrt ist; er istdann am 2. d M. gestorben. Natürlich ist die Untersuchunggegen die Mitglieder der Korporalschaft«ingeleitet worden; die-selben haben auch zugestanden, daß sie ihren Kameraden in derangegebenen Weise geschlagen baben; doch verlautet biS jetzt nochnichts darüber, aus welchem Grunde sie ihren Kameraden gemiß-handelt haben, hoffentlich wird die Untersuchung darüber näheresergeben. Der Verstorbene hatte die Pofener Bürgerschule besucht,war zwei Jahre lang in der Pofener Eisenbahn-Güler-Expeditionbeschäftigt gewesen und dann inS Militär eingetreten. Er hattesich bisher gut geführt und beabsichtigte auf Avancement zudienen, um sich der Zahlmeister-Karriere zu widmen.—Die„parlamentsmüden" Ordavngsparteiler fordertdie„Norddeutsche Allgemeine Zeitung' auf,wenn irgend es angehe, ihren Entschluß rückgängig zumachen. Den Hintermännern deS ofsiziösen Organs graulvor der Mafsenflucht der Braven, die für die Wünsche derRegierung ein feineS Verständniß hatten. Daß der Aufmunterungsversuch des Pindterblattes von lustigen Schelkreden auf die Sozialdemokratie begleitet ist, erscheint nurals anmuthige Würze des„sittlichen" Häringssalates„höherer Pflichten", womit die„Norddeutsche" den Fahnewflüchtigen den Parlamentsdienst schmackhafter zu machensucht. Doch die Deserteure haben nur' zu gute Witterungvon der Volksmeinung, als daß sie sich in die Fährlichkeiteneines Wahlkampfes einlassen würden, bei welchem Helmzierund Wamms, Haupt und Haare auf dem Spiele stehen.DaS heißt: das Volk wird die Kompromißler,die Brotvertheurer, die Mannen deS Militarismus mit demStimmzettel über seine Ansicht belehren, deutlich undzweifelsohne. Fort mit dem herrschenden System, fort mitseinen Vertretern!—Die Banttönige als Schutzpatrone der Militär-vorläge.„Von sehr zuverlässiger Seite' will dasStöcker'sche„Volk" erfahren haben, daß in dieser Wocheeine Zusammenkunft der Direktoren der hervor-ragend st en Berliner Banken im Reich»kanzlerpalaiS stattgefunden hat. Gegenstand derBerathungen fei die Aufbringung von Beiträgen für dieAgitation zu gunsten der M i l i t ä r v o r l a g e gewesen.Die Banken hätten sich zur Zeichnung von erheblichen Bei-trägen bereit erklärt. Den Vertretern des Riesenkapttal»,den Herrschern der Börse kommt es nicht darauf an, er-kleckliche Summen für eine volksfeindliche Agitation beizu-steuern. DaS rentirt sicher in absehbarer Zeit fürdie Millionäre. Die Habenichtse, das arbeitende Volk, dasMillionen den Bankokraten erzeugt, aber sollen die Rech-nung am Ende zahlen.— Damit vergleiche man dieHaltung der englischen Bankiers zur Homerulebill.Die Bankiers sind in allen Ländern auf der nämlichenSeite: der„Bntterseite', wie die Engländer sagen— siestehen zu den Gewalthabern und Ausbeutern. Der englischeMinisterpräsident hat aber von den Herren nichts wissenwollen— er warf ihnen den Handschuh hin als Feindendes Fortschrittes und der Humanität. Der deutsche Reichs-kanzler denkt anders. Wer von beiden urtheilt richtiger:Caprivi oder Gladstone?—In einem Aufruf fordert denn auch eine AnzahlVertreter der BcrlinerFi nan z-, Bank« und Börsen-kreise zu Beiträgen auf zur Unterstützung der Wahlderjenigen liberalen Kandidaten aller Schattirungen, welche� unter thunlichster Berücksichtigung der wirthschastlichenBedürfnisse nach Abkürzung der Dienstzeit für die durchdie M i l i t ä r v o r l a g e beabsichtigte Stärkung unsererWehrkraft eintreten wollen.' Die große Maffe wird sichbeeilen, auf diese Aufforderung der Geldsackrilter richtig zureagiren.—Der Russenpopanz. Unsere Offiziösen malen dasSchreckbild eines russischen Einfalls an die Wand. Solassen sie sich jetzt au» Paris telegraphiren:Paris, 11. Mai. Wie die„Petite Paristenn«' guSPetersburg meldet, soll der russische Kriegsministersofort nach Bekanntwerden des deutschen Reichstags-Votums die Kommandanten der Militärbezirke Wilna undflorirte. Adolfs Kapital trug gute Zinsen, und dieser konntesich seinen romantischen Neigungen sorglos überlasten. Umnun den Widerstand Herrn Großmanns gegen die Ver-bindung seiner Tochter mit Adolf zu besiegen, hatte desletzteren Bruder, der die Vortheile einer solchen Verschwä-gerung erkannte, Adolf zu seinem Kompagnon gemacht.Dies und die Beharrlichkeit Luisens hatten denn auchglücklich zum Ziele geführt: Herr Großmann hatte imVertrauen auf den älteren Stern, den er als Kaufmannhochschätzte, schließlich seine Einwilligung gegeben. DasGeschäft der Gebrüder Stern nahm denn auch von Jahrzu Jahr einen immer größeren Aufschwung, und daS jungePaar verlebte die ersten Jahre seiner Ehe in ungetrübtemGlück, welches durch die Geburt mehrerer Kinder noch erhöhtwurde.Plötzlich starb aber der Bruder und nun fiel Adolf diezanze Last der Geschäftsführung zu. Kein Wunder, daß erich derselben nicht gewachsen zeigte. Einige Zeit rolltedas in gutem Geleise befindliche Räderwerk weiter fort,aber bald stockte es hier und dort; das Vermögen Luisens,welches sie bei ihres VaterS Tod, der bald nach ihrerHeirath erfolgte, erhalten hatte, wurde wiederholt an-gegriffen, der Rest ins Geschäft gesteckt, und als sich trotzalledem immer und immer wieder Unterbilancen zeigten,mischte sich die Vormundschaftsbehörde hinein und verkauftedas Geschäft für Rechnung der von dem älteren Sternhinterlassenen beiden unmündigen Söhne.Frau Stern appellirte umsonst um Hilfe an ihreBrüder. Sie hatten die Heirath ihrer.Schwester durchausmißbilligt und so mochte diese nun sehen, wie sie mit ihremWolkengucker" zurechtkäme.Zu dieser Zeit erlitt daS eheliche Verhältniß den erstenStoß. Bisher hatte die junge schwärmerische Frau überdie Zerfahrenheit und Energielosigkeit ihres Gatten sichelbst zu täuschen gesucht. Jetzt konnte sie die Augen nichtänger dagegen verschließen. Statt die Hände für seine an-Kowno zu sich berufe« habe». Die unter dem Kommando der�selben stehende Artillerie und ebenso diejenige des GeneralGurko würden unverzüglich auf Kriegsfuß gestellt werde»,die Grenzwachen würden verstärkt und ein Theil Kosakennach Westen detachirt werden.Mit solchen infamen Schwindelgeschichten sollen dieWähler kirre gemacht werden. Aber bang« machengilt nicht.In Wirklichkeit hat Rußland mit sich selbst mehral» genug zu(ühun. Der furchtbarste Nothstand ver«heert ungeheuere Gebiete, und die Bevölkerung wirdimmer schwieriger. So haben wir jüngst von dem Aus-stände der Don-kofake« berichten können. Ueberdie Ursachen geben, wie wir der„Voss. Ztg." entnehmen,zwei Tagesbefehle des russischen KriegSministerS an dieKosaken und irregulären Truppen Aufschluß, die jetzt amt-lich veröffentlicht werden. Den Anlaß gab die angeordneteVertilgung de» von der Rinderpest ergriffenen Viehes. DasLand der Donschen Kosaken litt schon unter der letztenHungerSnoth; jetzt ist die Roth wieder in bedenk-uchster Weise gestiegen, und die Behörden müffen Nahrungs-mittel wie Futter für daS Vieh verabfolgen. Auch der Zarhat 100 000 Rubel„Unterstützung gespendet'. Zu diesenelenden Verhöltnissen trat seit dem Sommer vorigenJahreS die Rinderpest. Als nun die Thierärzte zurUntersuchung und Vertilgung de» erkrankten VieheS inden Kosakenstationen erschienen, stießen sie auf Wider-stand, der, wie aus dem kriegsministeriellen Befehle er-sichtlich, in der Staniza Kriwjanskaja am hartnäckigstenwar, so daß Truppen auS Charkow herangezogen werdenmußten. Aus Kiew meldet der„Pester Lloyd' über eineKosakenempörung:„Ein halbes Regiment empörte sichgegen die Vorgesetzten wegen der schlechten Behandlung.Die Aufrührer schoflen von den Fenstern auf die Offiziereund ergaben sich erst nach 28 Stunden, als sie durch Hungerhierzu gMwungen waren. In dem Kampfe gab es lö Tobteund IS Verwundete.' So sieht es im Zarenreiche aus, daswirthschaftlich zerrüttet, tief verschuldet und dank derzarischen Mißwirthschast bis in seine Grundveften er-schüttelt ist.—Ein liberaler Musterkandidat ist im WahlkreiseReeS-Mör» aufgestellt worden. In der„KölnischenZeitung' liest man:„Bon Wählern deS Wahlkreise» ReeS-MörS, die für dieMilitärvorlaae stimmen, ist als Kandidat für die Reichstags«wähl der Staatsanwalt Dr. iur. Römer»»u Harn-bürg in Aussicht genommen. Dr. Romen, der aus dem KreiseRees stammt und mit deffen Bedürfniffen und Jntereffen ver-traut ist, hat sich im vorigen Sommer durch seinunerschrockenes Auftreten gegen dt« Sozial-demokratie in der politischen Welt bekanntgemacht.'Herr Romen ist jener Staatsanwalt, der die Sozial-demokratie im GerichtSsaale auf da» gröblichste beschimpfte,indem er die erwiesen unwahre, verleumderische Beyauplungaussprach, daß die ganze sozialdemokratische Presse vomVorwärts" abwärts nicht nur den Meineid billigt, sondernihn sogar verherrliche, wenn e» dadurch möglich fei, einenGenossen der Strafe zu entziehen. Herr Romen hatte des-halb die Glaubwürdigkeit eines Zeugen, der Sozialdemo-rat sei, geleugnet. Wie der strebsame Herr Romen für diesesein unerhörtes Auftreten von der Arbeiterschaft Hamburgs,von der Arbeiterpresse und allen anständigen bürgerlichenBlättern gerichtet wurde, ist noch bekannt genug. DieMannen von Rees-Mörs, die sich den Herrn Romen ausHamburg al» Kandidaten verschreiben, und die„Kölnische",die ihn wegen seiner gebührend zurückgewiesenen Ver-leumdung der Arbeiterklasse auch noch verherrlicht, find desHerrn Romen durchaus würdig.—Ein Strohhälmchen. Das Schreiben de» PrinzenAlbrecht von Preußen, welches wir gestern veröffentlichten,hat in gewisse Kreise wie eine Bombe eingeschlagen. Es istLicht verbreitet worden, wo das Licht gefürchtet wird. Diemeisten Zeitungen beschäftigen sich heute Abend mit demSchreiben. Die.National-Zeitung' thut, ali ob sie an dieEchtheit des Schriftstückes nicht recht glaube, und sie betont,daß der Adressat nicht genannt sei. Nun, waS nicht istkann noch werden. Und die„Kreuz- Zeitung', die denAdressaten„vermißt", kennt ihn sehr wohl. Jedenfalls hatie nicht weit zu suchen. Die„Norddeutsche Allgemeine.Zeitung' hat keine Zweifel. Da» glauben wir gern. Herrv. Caprivi kennt seine Pappenheimer.—Die anstandige bürgerliche Presse hat an dem vomVorwärts' veröffentlichte Rundschreiben der herzog-wachsende Familie zu rühren, lag er aus dem Sopha undlaS von Morgens bis Abends, und die Frucht diese» Lesenswar, daß seine jüngste Tochter, die in dieser Zeit geborenwurde, den Namen Tusnelda erhielt, da Herr Stern sichgerade mit der Kleist'schen.Hermannschlacht" beschäftigteund infolge deffen sehr patriotisch gestimmt war. Seinerau ließ es achselzuckend geschehen. Sie machte in kleinen»ingen nicht Opposition; dafür war sie in großen Au-gelegenheiten um so hartnäckiger. Auf ihr Betreiben be-quemte sich denn auch endlich ihr sorgloser Gatte, mitdem auS dem Verkauf des Geschäfts geretteten Vermögens-rest ein neues, wenn auch auf viel bescheidenerem Fuße,zu eröffnen. Aber auch dieses Geschäft ging stetS abwärts,weil Herr Stern auch jetzt noch für alles andereich mehr interessirte als für seinen Handel, die Kunden»urch lange, namentlich politische Vorträge verscheuchte undich von Jedermann übervortheilen, betrügen und bc-tehlen ließ. Es war dabei fast ein Glück zu nennen, daßdas zweite und dritte seiner Kinder, ein Knabe und einMädchen, kurz hintereinander starben, so daß die Sorgeur die beiden noch übrigen Töchter, die älteste und dieüngste, deren Erziehung der Mutter allein zufiel, wenigerchwer auf ihren Schultern lastete. Welche Entbehrungen>ie Familie sich aber auferlegen mußte, die Bildung derTöchter war mcht verabsäumt worden. Frau Stern hatteheimlich und oft bis in die Nacht für Geld feine Arbeitenangefertigt, um nur den Sprach, und Musikunterricht derbeiden Mädchen bezahlen zu können. Valeska, um vierJahre älter als Tussy, wie die Kleine allgemein genanntwurde, hatte früh den Ernst der unheilvollen Lageihrer Eltern begriffen und mit einem Eiser gelernt,der ihrer reichen, geistigen Begabung gleichkam, umder geliebten Mutter Stütze und Hilfe sein zukönnen. Darunter litt jedoch mcht ihre Frohnatur, die sieneben ihrer Schönheit zum Glanzpunkt deS Hauses machte.(Fortsetzung sofgt.)