Das Dienstmädchen Witteck, welche die Marie Bergmann nur drei Tage gesehen hat, da diese dann anderweitig untergebracht wurde, bekundet, daß die Marie selbst in der bittersten Kälte nur ein dünnes Kattunkleid und zerrissene Strümpfe getragen habe, Tochter ihrer Herrschaft sein sollte. Die Frau Dr. B. habe ihr befohlen, sich nicht mit dem Mädchen zu beschäftigen, da es" lügt, haben, zeigt die nachfolgende Busanimenstellung nach Angaben in Verhandlungen mit den Vertretern des Deutschen Reiches und betrügt und stiehlt". Das Effen habe die Marie im Badezimmer der Rh.- Westf. 3tg.": einnehmen müssen. Auf Anregung des Rechtsanwalts Dr. Schwindt erklärt Dr. Bergmann, daß dies nur einmal vorgekommen sei, da die Marie an diesem Tage sehr unartig gewefen sei.
so daß sie( Beugin) fich gar nicht vorstellen konnte, daß dies die die gemischten Werke mit dem Geschäftsjahr 1908/09 abgeschnitten lichung der Gotthardbahn , woraus ersichtlicherstaat.
Nach Vernehmung mehrerer anderer Zeugen, die nur unwesentliche Bekundungen machen, werden die
bernommen.
Sachverständigen
Gerichtsarzt Dr. Strauch läßt sich in seinem Gutachten über die Lichtbäderbehandlung aus und gibt seine Ansicht über Marie B. wie folgt kund: Er habe keinen Zweifel, daß man es hier mit einem abnormen Kinde zu tun habe, sowohl in geistiger wie förperlicher Beziehung. Es sei zweifellos ein imbezillisches, schwachfinniges Kind, welches große Lüden in seiner geistigen Tätigkeit aufweise. Nach den Befundungen der drei Pensions- und Schulborsteherinnen war das Mädchen ein Problem für die Erzieherinnen, das sich eine phantastische Welt zusammenbraut. Körperlich schon macht sie einen ganz degenerierten Eindruck. Solche Kinder seien bielfach widerhaarig und schwer zu erziehen und in ihrem Benehmen unverständlich und widersehlich. Die Erfahrungen in Jrrenanstalten lehren, daß so geartete Kinder schon in ein lauwarmes Bab schwer zu bringen sind und es sei nicht gerade wunderbar, daß die Marie Bergmann sich so widerseßlich den Lichtbädern gegenüber zeigte. Nach seiner festen Ueberzeugung ist dem Kinde auch nicht ein Wort zu glauben und er warne ausdrücklich, einem solchen von den einwandfreien Schulvorsteherinnen geschilderten Kinde ein Wort zu glauben und auch nicht solchen Personen, die ihre Ueber zeugung nur auf Mitteilungen dieses Kindes aufbauen, denn solche Kinder neigen unglaublich zu Lügen und Ausschmüdungen. Die Aerzte nennen dies Pseudologia phantastica, die sich gerade in der Pubertätszeit manchmal zeigt. Dazu kommt, daß von seiten der einen Hausbewohnerin in überwallendem, mütterlichem Gefühl manches in das Kind hineinsuggeriert sein mag.
Der zweite Sachverständige, Dr. Schönstädt, stellvertretender Kreisarzt von Schöneberg , ist seinerzeit vom Vormundschaftsgericht ersucht worden, sich die Marie Bergmann anzusehen. Er hat an den Fingern der linken Hand, und zwar am kleinen und am Ringfinger, einen roten Fleck gefunden, wie man ihn sich nach einer Verbrennung zuziehen kann. Das Mädchen hat gesagt, daß es sich in dem Lichtbad verbrannt habe; ob dies der Fall ist, ist von ihm nicht zu entscheiden. In bezug auf die Glaubwürdigkeit des Mädchens schließt sich der Sachverständige im allgemeinen dem Gutachten des Dr. Strauch an. Die Erklärungen der drei Schulborsteherinnen geben doch zu denken, dazu komme, daß nach dem eingegangenen Bericht aus der neuen Erziehungsanstalt Marie B. sich auch schon wieder im Widerstreit mit ihren Altersgenossinnen befinde, daß sie sich nicht vertragen kann und die kolossale Unordnung, die ihre zweite Natur sei, noch nicht überwunden werden fonnte. Gerade bei Psychopathen sieht man es sehr häufig, daß sie sich mit Gott und der Welt zanken. Auch die von einigen Zeuginnen bekundete Intelligenz der Marie B. beweise nichts. Es ist ja auch bekannt, daß Leute, die auf der einen Seite psychopathisch sind, fich auf der anderen Seite als hochbegabt zeigen. In der Maison de santé befinden sich Künstler, Klavierspieler, Maler, die außer ordentlich begabt sind. Der Sachverständige schließt sich der Ansicht des Dr. Strauch bezüglich des geistigen Defetts bei der Marie B. an und betont auch seinerseits, daß einem solchen Kinde nicht zu glauben ist. Die Frage des Vorfibenden bejaht der Sachver ständige dahin: wenn alles wahr sei, was von den Belastungszeugen über die Behandlung des Mädchens bekundet worden, so würde er dies für eine unzulässige, das Leben gefährdende Behandlung erklären müssen. Eine Züchtigung eines franken Kindes würde unter allen Umständen unzulässig sein.
Nach Schluß der Beweisaufnahme macht der Vorsißende die Angeklagte darauf aufmerksam, daß sie auch möglicherweise wegen einfacher Körperverlegung oder fahrlässiger Körperverlegung ver
urteilt werden könnte.
Es folgen eingehende Plaidoyers des Staatsanw. Dr. Reimer, dem sich der Nebentläger Kammergerichtsrat Dr. Boethke anschließt, und des Verteidigers Dr. Schwindt.
Hus Induftrie und Dandel. 417 Millionen Mark Aktienkapital, 88%, Millionen Mark Roh
gewinn, 45% Millionen Mark Abschreibungen. Naturgemäß haben auch die Werke der Eisengroßindustrie unter der Wirkung der Strife zu leiden gehabt. Mit den aus jenen Kreisen heraustönenden Lamentationen über Preisbruck und hohe Herstellungskosten steht das finanzielle Ergebnis der Werke jedoch in
Wiederkäuer.
Schier dreißig Jahre ist es her, da lernte ich in der Schule, daß die sogenannten iederkäuer fage und schreibe bier Magen oder Mägen haben: den„ Pansen", auch„ Wanst" und " Ranzen " genannt, den„ Neßmagen" oder die" Haube", den " Blättermagen" oder„ Stalender" oder„ Buch" oder" Psalter" oder " Löser " und den„ Labmagen".
Die vier Mägen mit den elf Namen erregten damals meinen Neid, und wenn Mutter' was Gutes auf den Tisch brachte, dann wünschte ich mir mindestens den Ne magen, um aus ihm die leckeren Bissen noch ein zweites Mal zwischen die Zähne spazieren zu lassen. Diesen frommen Wunsch behielt ich wohlweislich für mich, denn es schien mir ganz selbstverständlich, daß der liebe Gott die Gewohnheit hat, nur einer Reihe von Vierfüßlern die vier Mägen mit den 11 fchönen Namen auf den Tisch des Lebens zu legen. Mein Zoologielehrer ist tot, und das bedaure ich sehr, weil ich ihn heute gar zu gern aufgesucht hätte, um ihm zu sagen, daß es auch zweifügige Wiederfäuer gibt: Sterls, die sich den Wanst mit leerem Stroh vollfressen, das Zeug nur halb vertauen, es in ihr ungewaschnes Maul zurückrülpsen und die Bescherung dann geradenwegs in den Blättermagen verbringen.... Und was das Interessanteste ist: ich habe entdeckt, daß diese wiederkäuenden Zweifügler nicht bloß die eigenen Speisen auf die einst von mir so neidisch bewunderte Manier hin und her wandern lassen, sondern daß sie auch die eklen Reste, die schon anderen durch Maul, Magen und Tarm marschiert sind, verspeisen und pfui Teufel! schließlich ihre Extremente harmlosen Zeitgenossen als geistige Nahrung in die Krippe schütten.
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Phönig
Werle
Gutehoffnungshütte
Abschreis Dividende bungen Mart
in Prozent
einem sehr ungleichen Verhältnis. Die Gelvinnempfänger zetern Die Verstaatlichung der Gotthardbahn . über die Begehrlichkeit der unter der Last verminderter Arbeits- Der schweizerische Bundesrat beröffentlicht im amtlichen gelegenheit und unerhört hoher Lebensmittelpreise leidenden Arbeiter. Schweizerischen Bundesblatt" seine Botschaft nebst den StaatsNimmer zu befriedigender Gewinnhunger ist das Motiv. Wie gut berträgen mit Deutschland und Italien über die Verstaat. ist, daß die Italiens sehr schwierig und langwierig waren und für die Schweiz fein befriedigendes Resultat zeitigten. Die Botschaft enthält inter essante Angaben über die Verkehrsentwickelung der 1882 eröffneten Gotthardbahn , an die die Schweiz 28, Deutschland 30 und Italien 55 Millionen Franken Subventionen leisteten. Im Jahre 1883 beförderte die Gotthardbahn 1056 043 Personen und vereinnahmte von ihnen 4 434 771 Frant, 1908 aber 3 860 209 bezw. 10 872 159 Frank. Die Zahl der beförderten Personen hat sich in den 25 Jahren vervierfacht. Der Güterverkehr stieg von 469 711 Tonnen auf 1845 442 Tonnen und die Einnahmen aus demselben erhöhten sich von 6015 506 Frank auf 17 234 789 Grant. Jin Jahre 1907 umfaßte der Güterverkehr zwischen Deutschland und Italien 843 000 Tonnen in Ein- und Ausfuhr. An die beiden Subventions staaten wurden von 1889 bis 1906 Gewinnanteile von 868 000 Frant verteilt. Eine Rückzahlung der Subventionssumme aus Anlaß der Verstaatlichung der Gotthardbahn wird von den Subventionsstaaten nicht verlangt. Dagegen mußte die Schweiz Zugeständnisse machen inbezug auf die Bergtaren und Fahrpreistarife, die für sie einen jährlichen Einnahmeausfall von 600 000 Frank zur Folge haben werden. Voraussichtlich wird die Bundesversammlung in ihrer Dezembersession die Verträge genehmigen. Vermischtes.
Hösch.
Aktienkapital
in Millionen
Mark
100
Roh gewinn Mark 23 000 600
11 856 000
24,0
11 828 786
5 108 383
Bochumer Verein Union
30,3
5 235 792
1 642 966
9 20 12
42,0
4 890 298
2 847 388
5
16,8
7 461 227
2 695 116
14
35,0
4761 580
2 625 902
6
5,0
900 646
637 893
5
10,0
1450 188
600 000
36,0
6 272 549
4 500 126
40,0
5 184 198
3 202 119
5
28,4
5 836 747
2 871 595
7
42,0 7,6
10 16
Rhein . Stahlwerke Gasper Stahlwerfe. v. d. Zypen Laurahütte. Rombacher Hütte Aumetz Friede Deutsch- Luxemburg. Maximilianshütte
8 768 429 8 406 660
5 100 000 1863 712
7/2 4
Bei rund 417 Millionen Mark Aftienfapital ergeben sich für die aufgeführten Werte 88 559 595 W. Robgewinn und 45 547 100 m. m. Abschreibungen. Der Robgewinn macht 21,23 Broz, die Summe der Abschreibungen 10,92 Proz. des Aftienkapitals aus. Die hohen Abschreibungen und die doch ganz respektablen Dividenden charakterisieren die Abschlüsse als durchaus günstig für die Unter- Durch heftige Schneestürme in Zentralrußland ist, wie eine. nehmer. Leider liegen feine Angaben über die Zahl der Arbeiter Meldung aus Petersburg besagt, der Telegraphenverkehr Petersund über gezahlte Löhne vor, so daß ein Bergleich dieser mit den burgs und Mostaus mit einer Reihe von Städten, darunter Rostow Gewinnziffern nicht möglich ist. Wie eine Zusammenstellung der am Don, Tiflis und Irkutst, unterbrochen. Aus dem Eruptionsgebiet. Aus Teneriffa wird gemeldet: Produktionsmengen ergibt, ist im letzten Geschäftsjahre gegenüber 1907/08 bei den 13 Werken die Kohlenförderung ziemlich fräftig, die Unter den Einwohnern von sechs unmittelbar durch den Vulkan Roheisenerzeugung etwas gestiegen, während die Produktion an bedrohten Dörfern herrscht eine große Panik; viele von ihnen sind Robstahl und Walzfabrikaten nachgelassen hat. Die Produktions- an die Küste geflüchtet, wo mehrere Dampfer zu ihrer Aufnahme geflichtet, wo ausweise ergeben folgende Gesamtmengen in Tonnen: bereit liegen.
1907/08 1908/09
-
Kohlenförderung 16 112 875
17 586 407
-
Roheisen
erzeugung 4318 715
4 375 309
Nobstahlerzeugung 4 650 942 4 485 512 165 430
56 594
Walz fabrikate 3.980 284 8 885 705 94 579
Ein Felssturz. Bariser Meldung zufolge find im Dorfe Dta auf Korfila vier Häuser durch Felsstura vollständig, mehrere andere teilweise zerstört. Zwei Personen sind getötet, fünfzehn verwundet.
Eine Schiffscrplosion wird aus Portsmouth gemeldet. Dort ereignete fich an Bord eines Unterseebootes der A- lasse eine Er Materialschaden angerichtet wurde.
pofion, durch die zwei Mann der Befagung verlegt und großer
meldet: Gin früherer und ein jepiger Angestellter der StaatsBerhaftete Staatsangestellte. Aus Petersburg wird ge bruderei, bei denen etwa 1500 geraubte Kreditscheine vorgefunden wurden, find in Saft genommen worden. Die Kerebitſcheine waren zum Teil ohne Unterschrift, zum Teil trugen fie gefälschte
in 1908/09 geg. 1907/08+1473 532 Die gemischten Betriebe haben augenscheinlich ihre Anlagen in der Rohproduktion besser ausnutzen können als die reinen Werke. Vorwiegend ist das auf die Sonderstellung zurückzuführen, die der Syndikatsvertrag den Hüttengruben zulveist. Auf das Gesamt altienkapital von 417 Millionen Mart haben die Werke für die letzten zwei Jahre rund 81 Millionen Mark Dividende annähernd 20 Prozent verteilt. Und da wird immer noch behauptet, die Unterschriften und Nummern. fozialen Lasten feien unerschwinglich, sie unterbänden die Konkurrenz fähigkeit der Industrie. Wenn man in den schlimmsten Krisenjahren solche Ueberschüsse herausholen kann, dann gehört eine fühne Stirn dazu, von Schutznotwendigkeiten für das dividendenschluckende Sapital gegen die üppiglebenden Arbeiter zu reden.
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Ein recht erfreuliches Resultat.
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Drei Kinder erstickt. Eine Meldung aus attowih besagt: In Abwesenheit der Mutter versteckten sich die drei Knaben des Bergmanns Firla im Alter von zwei, fünf und sieben Jahren in einem großen Holzkoffer. Plöslich fiel der Deckel zu, wodurch das Schloß einschnappte. Die drei Kinder wurden später erstidt auf gefunden.
Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über Die Verwaltung der Bergmann- Elektrizitäts- Werte-.- G. teilt den Großhandel in den Sentral- Marttballen. Warftlage: Fleisch: Wild: Zufuhr der Presse mit, daß das Unternehmen in allen seinen Abteilungen Bufuhr schwach, Geschäft lebhaft, Preise unverändert. fnapp, Beichäft rege, Breise gut. Geflügel: Bujubr genügend, bisher recht zufriedenstellend beschäftigt gewesen sei, insbesondere Geschäft rege, Breise nicht behauptend. Fische: Zufuhr ziemlich genügend, hätten sich die Erwartungen, die an die Errichtung des Rofenthaler Geschäft etwas lebhaft, Preise wenig verändert. Butter und safe: Wertes gefnüpft wurden, vollauf erfüllt. Der Umfaz sei im Ver- Geschäft zuhtg, Preise unverändert. Gemüse, Dbh und Südgleich zu demjenigen des Vorjahres ganz wesentlich geftiegen. Die früchte: Zufuhr genügend, Geschäft sehr still, Breise gedrückt. Berwaltung glaube auch in diesem Geschäftsjahre den Aktionären ein recht erfreuliches Resultat vorlegen zu fönnen.( Im Vorjahre wurden 18 Prozent Dividende verteilt.)- Hoffentlich fann man auch mitteilen, daß sich die Arbeitsverhältnisse vom Standpunkt der Arbeiter ebenfalls günstig gestaltet haben.
Geschäftslage stiller.
Briefkaften der Redaktion.
Die Juristische Sprechstunde findet Lindenstraße 3, swelter Qof, dritter Gingang, vier Treppen, Fahrstuhl Wodentäglich abends von 7% bis 9% Uhr statt. Geöffnet 7 Uhr. Sonnabends beginnt bie Sprechstunde um 6 Uhr. Jeber Anfrage ist ein Buchstabe und eine Sahl als Bis zur Mertzeichen belzufügen.
man in der Sprechstunde vor.
Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Wie aus Düsseldorf gemeldet wird, hat der Stahlwerksverband über ein Nachlassen des Begehrs zu flagen. Beantwortung im Briefkasten können 14 Tage vergehen. Gilige Fragen trage Der Versand der ersten Hälfte des November ist weiter rückgängig. Die Direktion glaubt nicht, daß der Versand im November und, Dezember 400 000 Tonnen erreichen wird, gegen 422 000 im Oftober welcher bereits 18 000 Zonnen niedriger war der September.
Vom Holzkrach. Der Zusammenbruch der Kurt Ballentin Kom.Gef., Holzhandel engros , hat die mit Baugeschäften sich befassende Firma Hermann Hausherr in Groß- Lichterfelde gezwungen, den Ronkurs anzumelden.
Die Panzer A.-G. bringt lant Beschluß der Generalversammlung 15 Prozent Dividende zur Verteilung.
,, alle intelligenten Arbeiter" ein glänzendes Geschäft machen fönnten, zumal wenn sie( Elsner erteilt Rat in den diskretesten Angelegenheiten) das Bürschlein in ihren Schaufenstern recht auffällig aushängen!
"
Wie der Herr, fo's Gescherr. Als die Siebenbogenbroschüre herauskam, da zeigte sich's, daß der Neumann im Schreien dem Elsner vielleicht noch über ist, daß aber die edleren Organe wozu ich die vier Magen nicht rechne- unter der übermäßigen Ausbildung des Schreimechanismus verkümmert und verkommen sind. Daher war's dem Doktor von der Täglichen" beim besten Willen nicht möglich, auch nur eine einzige neue Tatsache", geschweige denn einen neuen Gedanken in die Welt zu sehen. Aber da ja sein wiederfäuerischer Berdauungsapparat vorzüglich funktioniert, und da er sich nicht efelt, nachzufauen, was andere längst auf den Haufen geworfen haben, so fiel es ihm leicht, das alte Schema einzuschlabbern und dann wieder von sich zu geben: 1. Die Sozialdemokratie in den Konfumbereinen. 2. Die Arbeiter behandlung im Vorwärts" und in der Leipziger Volkszeitung ". 3. Sozialdemokratische Vertrauenspersonen. 4. Sozialdemokratische Staats- und Stadterperimente. 5. Die sozialdemokratische Wirtschaft in den Ortskrankenkassen.
Wer die fünf Kapitelüberschriften liest, der weiß genug, und selbst wenn es möglich wäre, den Ekel zu überwinden, müßten wir uns schämen, wollten wir Dr. Neumanns Wiedergefäutes der Ehre teilhaftig werden lassen, es in seine Bestandteile aufzulösen. Den Amandus Schubert, den Lebius und Konsorten, turz: den Vorkäuern des Dr. Neumann, haben deutsche Gerichte ihre Lügen so oft rechts und links um die Ohren geschlagen, daß man mit dem Verfasser der Broschüre Die Sozialdemokratie als Arbeit geberin..." nur Mitleid haben fann: ols mit einem Manne, Der Zweifüßler, dem ich meine Entdeckung verdanke, heißt der schon durch die außergewöhnliche Konstruktion seiner BerNeumann, er haust in Friedenau bei Berlin und ist in seinen dauungsorgane zur Genüge gestraft ist. Mußestunden ziweiter Redakteur der„ Täglichen Rundschau". Die Nur eine Strafe ist noch bitterer für den gesinnungs- und beschränkte Verlagsgesellschaft Otto Elsner hat sich dazu bergegeben, berdauungstüchtigen Wunderdoktor: Trotzdem die Konservative Geburtshelferdienste zu leisten und Pate zu stehen bei dem miß- Korrespondena" bereits am 25. Oftober Neumanns Schrift samt geborenen Kinde, das in der Laufe den Namen erhielt:„ Die ihren Tatsachen" angepriesen und trotzdem die Korrespondenz Sozialdemokratie als Arbeitgeberin und Unternehmerin"( für den des teichsverbandes am 3. November der Bresse einen Ardeutschen Arbeiter und Bürger zusammengestellt( 1) von Dr. Frizz tikel zum Ruhme der Broschüre kostenlos angeboten hat( mit Stephan Neumann). der Ankündigung, daß Neumanns Wert" demnächst für 50 Pf. durch den Reichsverb and als Voltsausgabe( 1) zur Maffenverbreitung" zu haben sein soll), biß doch kein Blatt, selbst fein reaktionäres, auf den faulen Apfel an, außer der" Täglichen Rundschau" self- stverständlich, deren wiederkäuendes Redaktionsmitglied ja mit dem Verfasser der Exkrementbroschüre ein Herz, eine Seele und ein Magen ist.
Schon in den Geburtswehen zeigte es sich, daß da ein ganz außergewöhnlicher Wechselbalg mit riesigem Wasserkopf in die Welt gefekt werden würde; denn wenn man auch daran gewöhnt ist, daß Kreißenbe schreien, so rechnet man doch darauf, daß die Hebammen wenigstens Ruhe bewahren. Nicht so die weise Frau Elsner. Die Früllte schon wochenlang vor der Geburt in alle Welt hinaus, was für ein prächtiger Bengel demnächst an Wir haben oben gesagt, daß wir uns mit Neumanns Darmwohlgesinnte, leichtgläubige Buchhändler zum Ladenpreis von 1,20 produkten, soweit sie in den fünf Kapiteln abgelagert find, nicht Mart abzugeben sein werde und wie die Herren Buchhändler durch zu beschmutzen gedenken. Und es bleibt dabei. Aber außer den Weiterbergebung des Kindes an dentfaule deutsche Bürger, an 5 Stapiteln ist da noch ein Vorwort, an das wir ein paar Worte 1 Krieger- und Flottenvereinler, Reichs- und Staatsbeamte, ja an verschwenden wollen."
2. Nein. 3. Soweit uns bekannt, ist in der dortigen Gemeinde beschlossen, Sie Steuern abzuholen. Ziegt ein solcher Beschluß nicht vor, so müßten Sie dieselben bringen. Erkundigen Sie sich über den Sachverhalt bei einem Genossen, der Stadtverordneter ist oder auf dem Gemeindebureau. 4. Sie leben außer Gütergemeinschaft. Swedmäßig ist es, das Eigentum der Thefrau ausbrüdlich anzuerkennen und auf das ehemännliche Nießbrauchsrecht zu berzichten. Das müßte durch einen gerichtlichen oder notariellen Vertrag geschehen. Die Kosten richten sich nach der Höhe des Gegenstandes. Ein Berzeichnis des Vermögens Ihrer Ehefrau sehen Sie zwedmäßig vor Abschluß des Vertrages auf. 5. und 6. Nein. M. M. 1000. Nein.
3. 3. 54. Nein; die Starte ist lelber berfallen. 3. S. 79. 1. Ja.
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Daß Dr. Neumann erzählt, er habe sein Material für die Schrift nach sorgfältiger Sichtung zusammengestellt", das soll ihm gar nicht einmal übel vermerkt werden; denn Leuten feines Schlages bedeutet Sorgfalt" und Sichtung" das, was normale Menschen als Schluderei und trititlofes Wieberläuen zu be zeichnen pflegen. Auch daß dem alten Dietgen das Wort, das Neumann der zweiseitigen Vorrede als Motto voranstellt Husch 1 buich Geschwindigkeit ist feine Gegerei im Munde verdreht wird, das ist zu reichsverbändlerisch, als daß man's einem homo novus( zu deutsch: Neumann) ankreiden dürfte.
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Aber ein Stücklein ist doch so hübsch, daß es festgenagelt werden muß: Der Herr Dr. Friz Stephan Neumann weiß, daß anständige Journalisten und Schriftsteller darauf halten, die Quellen. aus denen fie schöpfen, zu nennen. Um nun wenn auch als Wiedertäuer, so doch wenigstens als anständiger Wiederfäuer ge nommen zu werden, verkündet Fritz Stephan, daß er sich auf die zuverlässigsten Quellen gestigt" habe, und zwar in der Hauptfache auf fozialdemokratifche Aeußerungen felbst, dann auf amtliches Material und auf solche bürgerlichen Zenguiffe, deren Unbefangenheit unbestritten ist". Ein wahrhaft vornehmer Charakter eine edle Seele ein nbbler Feind!
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Schauen wir uns Neumanns Nobligkeit aber genauer an, dann finden wir, daß die zuverlässigsten Quellen" sehr häufig iiber haupt nicht genannt sind, daß das amtliche Material und die fozialdemokratischen Aeußerungen" meist so zitiert werden, daß Jahr und Tag oder Nummer des benutten Organs und damit jede Kontrollmöglichkeit unter den Lisch fällt, daß es manchmal bloß heißt:„ Wir folgen ber Berichterstattung" ( welcher Berichterstattung" er folgt, das zu berraten, bait Neumann der Harmlose für überflüssig), und daß zu den Zeugen, deren unbefangenheit( gegenüber der Sozialdemokratie!) umbestritten ist," von dem Heren Medakteur der„ Täglichen Nund schau" wider besseres Wissen gezählt werden: der Korrespondent für Deutschlands Buchbrucer"( den Dr. Neumann als sozialdemo fratisch" registriert!), die Freie Deutsche Preffe" feligen Angedenkens, ja fogar fogar das Leipziger Limanblatt! Die Deutiche Tageszeitung" 11 Die Streuz- Zeitung"!!! Die Post"!!!! Der Bund "!!!!! Die„ Deutsche Arbeitgeberzeitung"!!!!!! Das Handbuch" und die„ Korrespondenz des Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie"( die Spaß muß sein auf Seite 27 gar Korrespondenz des Reichsverbandes für die Sozialdemokratie" genannt wird)! Man sieht, daß es mit dem Ehrlichkeitsgefühl, das Dr. Neumann im Stanzen" hat, nicht besser bestellt ist als mit seinem„ Wissen". Bam Glück ist der Blättermagen" der deutschen Presse sogar der reaktionärsten nicht so gut wie Neumanns Wiederkäuermagen; den„ Genuß seiner Magenprodukte hat jene sich aus Furcht vor Magenkneifen verkniffen. Und das war sehr flug; denn von den Magenbeschwerden hätte sie fein Dottor und fein profeffor furieren Girgl.
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fönnen.
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