Achtung! Mitglieder des Deutschen Bäcker- und Konditoren- Verbandes!
Die Wahlen zum Gesellenausschuß der Germania - Innung finden nun bestimmt am heutigen Dienstag, nachmittags 3 Uhr, im Germania- Innungshaus, Chausseestr. 110, statt. Wahlberechtigt ist jeder Bäcker und Konditor, der am Wahltage 21 Jahre alt ist und bei einem Germaniameister in Arbeit steht. Auch alle diejenigen, welche an diesem Tage zur Aushilfe bei einem Germaniameister arbeiten, sind wahlberechtigt!
Auch alle Gesellen, die in den Vororten, wie Reinidendorf, Tegel , Weißensee , Lichtenberg , Friedrichsberg, Steglib, Charlottenburg , Rirdorf usw. arbeiten, sind wahlberechtigt, wenn ihre Meister der Germania - Innung angehören. Diese werden ganz besonders aufgefordert, ihre Legitimationsfarte vom Meister zu verlangen und sich nicht mit Redensarten abspeisen zu lassen, sondern kategorisch auf ihrem Wahlrecht zu bestehen. Alle Wähler aber müssen im Besitz der von der Innung herausgegebenen Wahllegitimationskarte sein. Weitere Legitimationen sind nicht erforderlich. Wer aber eine solche Karte nicht vorweisen kann, bleibt von der Wahl ausgeschlossen. Ebenso verlieren alle diejenigen ihr Wahlrecht, die zu spät erscheinen, da der Innungsvorstand um 34 Uhr das Wahllokal schließt. Wir richten deshalb an alle unsere Kollegen die dringende Aufforderung, so früh wie nur irgend möglich zur Wahl zu erscheinen. Ganz besonders missen sich die Konditoren und Tagesbäder unter allen Umständen einrichten, daß sie bis spätestens nachmittags 3 Uhr im Innungshaus zur
Wahl erscheinen fönnen.
Die Herren Bäckermeister werden dringend aufgefordert, ihren Tagesarbeitern diese Zeit freizugeben.
Die Verbandsmitglieder treffen sich mittags 1 Uhr bei Sübener, Chausseestr. 120. Von da aus gehen sie geschlossen zur Wahl.
Alle Vertrauensleute und Funktionäre des Verbandes werden, dringend ersucht, alles aufzubieten, damit ihre Kollegen auch vollzählig zur Wahl erscheinen.
Wer von der Wahl fernbleibt, muß als Feind des Verbandes und seiner Bestrebungen gelten.
Mit Brudergruß
Deutfches Reich,
Die Verbandsleitung.
Es wurde deshalb auf 50 M. Geldstrafe und Bublikation im Bergknappen" und in der Bergarbeiterzeitung" erkannt.
Achtung, Buchbinder! In Belgrad ftreifen die Buchbinder bei der Firma A. Mojsilobitsch u. Co. Die Firma sucht in Deutschland Buchbinder, Kontobucharbeiter, Liniierer, Breßvergol der, Kartonnagen- und Galanteriearbeiter, weshalb die Fernhaltung jedweden Zuzuges erforderlich ist.
Die Sünden der Schnapsblodpolitik haben die Arbeiter nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Produzenten auszubaden. In Hof erstrebten die Brauereiarbeiter eine fleine Verbesserung sprünglich festgesetzte Dauer hinaus in Kraft ist, und sie legten deren Anschluß an die gewerkschaftliche Internationale ihres Tarifs, der seit 1905 besteht und schon ein Jahr über die urDie American Federation of Labor, einen neuen Tarifentwurf vor, der die Löhne wenigstens einiger wir am Sonntag meldeten, steht mit 1586 885 Mitgliedern, die maßen mit den verteuerten Lebensbedürfnissen in Einklang am Jahresschlusse 1908 gezählt wurden, an der zweiten Stelle aller bringen will. Allein die Unternehmer lehnten jede Verhandlung der Landesgewerkschaften, die ihrer Landeszentrale angeschloffen über einen neuen Bertrag ab, bis die Belastung der bayerischen sind. Deutschland steht mit 1831 000 Mitgliedern an erster Stelle. Brauereien durch die erhöhte Biersteuer und die Abwälzungsmög- Die Organisierten der gewerkschaftlichen Landeszentralen, die der lichkeit auf den Konsum feststehe. Eine Versammlung der Internationale angeschlossen sind, umfassen jetzt die Summe von Brauereiarbeiter sprach ihre schärfste Mißbilligung darüber aus, 2563 000 in fiebzehn Ländern. Ueberhaupt organisiert sind in Steuerraubs machen will, beschloß aber, vor Einleitung weiterer nationale ist also, wie wir am Sonntag schon sagten, die gewaldaß man die Arbeiter in jeder Hinsicht zu Leibtragenden des neunzehn Ländern 8 030 000 Arbeiter. Die gewerkschaftliche InterSchritte nochmals Unterhandlungen zu verfuchen. tigste Organisation der Erde.
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In den Tegtilfabriken Bambergs regen sich endlich die Arbeiter, Der amerikanische Arbeiterbund stand vor rund einem Jahrdie bisher den Bestrebungen der modernen Arbeiterschaft gleich gehnt noch in seinen Anfängen. 1897 waren es 264 000 Mitglieder, gültig gegenüberstanden und sich mit den Wohlfahrts" maßnahmen 1902 wurde die erste Million überschritten, 1904 waren es 1 676 000 ihrer Unternehmer begnügten, wodurch sie allmählich in einen ganz Organisierte, das folgende Jahr brachte einen Rüdschlag um unwürdigen Zustand der Sklaverei hineingedrängt wurden. Nun 180 000, feit 1907 ist die Organisation wieder ständig im Wachsen soll am 1. Januar in der Textilindustrie der Behnstundentag gefeß- begriffen. Im vergangenen Geschäftsjahre, es endigte mit dem lich eingeführt werden. Das ist natürlich den Unternehmern ein 30. September 1908, betrug die Steigerung rund 48 000. Nach Gräuel, und ihren Unmut sollen die Arbeiter büßen. In einer der Größe der einzelnen Organisationen ergibt sich, daß zwei Or Beit, wo alles teurer wird, wo der Schnapsblock dem Volfe eine ganisationen der an den Arbeiterbund angegliederten Gewerk ganze Reihe neuer Lasten auferlegt hat, will man die ohnehin fchaften an Mitgliedern über 100 000 zählen. Es sind die Bergunzureichenden Löhne noch mehr herabsehen. Auch die Gnaden- arbeiter und die Zimmerer. Ihre Mitglieder zählen zusammen geschenke" sollen den Arbeitern entzogen werden. So wird z. B. 432 000. 50-100 000 Mitglieder zählen 4 Organisierten, 10 bis in der Seilereiwarenfabrik, dem größten Textilunternehmen am 50 000 haben 29 und unter 10 000 81 Organisationen. Dazu Orte, nicht nur der Lohn entsprechend der zehnstündigen Arbeits- fommen noch 583 Lokalvereine und gemischte Gewerkschaften mit zeit reduziert, sondern es fallen auch die vor einigen Jahren ge- zusammen 23 880 Mitgliedern. Von den 116 Verbänden teilten 99 währten Teuerungszulagen fort, mit denen man seinerzeit so sehr mit, daß sie Arbeitskämpfe durchzuführen hatten. Es nahmen an geprahlt hatte. Dadurch werden Arbeiter, die z. B. bisher 21 M. ihnen 115 923 Arbeiter teil. Die Kosten der Streiks und Auspro Woche verdienten, auf 15,40 M. reduziert. Diese Dinge haben sperrungen betrugen 2448 041 Dollar. Ueber Ausgaben an Unter fürzungen entgegenzutreten. Die Organisationsbestrebungen haben bände, davon verausgabten 61 für Begräbniskosten, ein besonders die Arbeiter endlich aufgerüttelt; fie rüsten sich, um den Lohn- ftüßungen- andere als Streikunterstübung- berichteten 64 Bertäglich bedeutend an Mitgliedern zu. jezt vollen Erfolg. Der Deutsche Textilarbeiterverband nimmt weit ausgebauter Unterstützungszweig der amerikanischen Gewerkschaften, 1 288 000 Dollar, 21 Verbände für Krankenunterstützung 593 541 Dollar, 4 für Reiseunterstützung 15 094 Dollar, 11 für Arbeitslosenunterstübung 205 254 Dollar und 4 für Werkzeugbegrenztes Bild der Unterstützungseinrichtungen, da viele Organibersicherung 5872 Dollar. Diese Zahlen ergeben aber nur ein fationen mit ihren Ziffern noch fehlen. Interessant erscheint, daß werden und sie so als Waren tennzeichnen, die von gewerkschaftlich sogenannte Gewerkschaftsmarken, die den Produkten aufgeklebt organisierten Arbeitern hergestellt sind, bei 58 Organisationen im Gebrauche waren. Die Einnahmen und Ausgaben des Arbeiterbundes betrugen 1904: 220 996 und 203 991 Dollar, 1908 waren es 207 665 und 196 937 Dollar. Eine finanzielle Fortentwidelung hat das lebte Jahrfünft also nicht zugelassen. Am 1. Oktober 1908 war ein Kassenbestand von 138 627 Dollar vorhanden. Die Einnahmen und Ausgaben des politischen„ Arbeitervertretungsfomitees" sind in dem vorstehenden nicht mit einbezogen, weil dieses Komitee eine eigene Abrechnung führt. Ge bleibt nun abzuwarten, welche Richtung die Entwidelung der ameri tanischen Arbeiterbewegung weiter nimmt. Der Anschluß an die Internationale läßt die Hoffnung zu, daß es, abgesehen von den nationalen Eigentümlichkeiten, den bekannten Weg der Arbeiterorganisationen unseres Kontinentes gehen wird. Ueber die Tatfache des Beitrittes zur Internationale wird sicher überall unter den Arbeitern ungeteilte Freude herrschen.
Zum Konflikt im Straßburger Stadttheater. Die Theaterkommission des Gemeinderats lehnte es gleichwie die Stadtverwaltung ab, sich in irgendwelche Verhandlungen mit den organisierten Chormitgliedern oder mit ihrem Verbandsleiter einzulassen, bevor nicht die Sperre über die Bühne aufgehoben ist.
Ausland.
Vom wirtschaftlichen Kampfplak in Schweden . Obwohl der wirtschaftliche Massenkampf in Schweden nun, nachdem die Arbeitgeber durch die Aufhebung der Aussperrungen den Rückzug angetreten haben, im allgemeinen beendet ist, sind, wie ja Sonnabend schon das Telegramm des Landessekretariats der Die zentralen Verhandlungen im Baugewerbe schwedischen Gewerkschaften meldete, noch rund 15 000 Arbeiter nicht wieder in Arbeit gekommen. Das liegt zum Teil daran, daß große find nach einer Publikation des Arbeitgeberbundes für das Bau- Industriebetriebe nach der langen Beit der Stodung nicht so schnell gewerbe vorläufig ergebnislos beendet worden, da eine wieder in vollem Umfang in Gang gebracht werden können. Verständigung über die Abänderungsanträge unter den Parteien Andererseits gehen aber auch verschiedene Unternehmer noch immer nicht erzielt werden konnte. Die meisten Anträge der Arbeiter- darauf aus, fich für den Massenstreit oder eigentlich für die von organisationen sollen für die Arbeitnehmer unannehmbar sein, ihnen selbst veranstalteten Massenaussperrungen an den Arbeitern andererseits haben die Arbeiter insbesondere gegen die Forde zu rächen und ihnen, wenn's möglich wäre, ein für allemal das rungen der Arbeitgeber, welche sich auf die Regelung der Arbeits- Koalitionsrecht zu rauben. So treibt man es unter anderem in der zeit, auf die Sicherstellung der Affordarbeit, die Agitation auf den gnügt, die Wiedereinstellung von einer Verpflichtung zum Austritt Textilindustrie, wo eine Anzahl Fabrikanten sich nicht damit be= Baustellen, die Regelung der Arbeitsnachiveisfrage beziehen, den aus der Organisation abhängig gemacht zu haben, sondern nun auch schärfsten Widerspruch erhoben. Die Verhandlungen sind jedoch unter Drohung mit Entlassung den Arbeitern und Arbeiterinnen wanderung der gelben und schwarzen Arbeiter. Bon der Mit Die australischen Gewerkschaften bekämpfen seit jeher die Einnicht völlig abgebrochen. Im Laufe des nächsten Monats sollen persönliche Kontratte aufzuzwingen sucht, die ein boll- gliedschaft sind diese fast in allen Organisationen ausgeschlossen. lokale Verhandlungen in den einzelnen Bezirks- und Ortsverständiges Verbot der Organisation enthalten, Bisher wu den sie auch, auf das Verlangen der Gewerkschaften hin, bänden stattfinden, in denen die für jeden Bezirk besonderen Be- das für immer gelten soll. Da aber dieselben Fabrikanten von den für Weiße üblichen Lohn- und Arbeitsverhältnissen, die in stimmungen über Lohnhöhe, Einteilung der Arbeitszeit, Kündi- durch ihre Organisation mit dem Textilarbeiterverband in einer vielen Berufen durch die sogenannten paritätischen Lohnämter gung usw. erörtert werden sollen. Bei dieser Situation ist aller- Tarifgemeinschaft stehen, durch die das Koalitionsrecht ausdrücklich festgesetzt und reguliert werden, nicht berührt. Eine deshalb aufdings zu befürchten, daß es im Frühjahr des nächsten Jahres zu Tarifbruch in fich. Die Sache ist um so merkwürdiger, als die wanderungspolitik der australischen Gewerkschaften haben muß, anerkannt wird, so schließt jenes Vorgehen auch zweifellos einen fällige Entscheidung, die sicherlich unabsehbare Folgen für die Einschweren Kämpfen im Baugewerbe kommt. Organisation der Textilfabrilanten noch am 13. November dem wurde kürzlich von dem Lohnamte für die Möbelindustrie in Textilarbeiterverbande ein Schreiben sandte mit dem Vorschlag, daß Sydney gefällt. Dasselbe dehnte feine Entscheide auch auf die ein gekündigter Tarifvertrag so lange in Gel Chinesen, die für diesen Beruf besonders in Frage kommen, tung bleiben möge, bis der geplante Reichs aus, so daß in Zukunft chinesische Möbelarbeiter ebenfalls, jedoch tarifvertrag für die Textilindustrie in Kraft nur unter den gleichen Lohn- und Arbeitsbedingungen wie Weiße trete oder die Verhandlungen hierüber scheiterten. Denselben Vor- beschäftigt werden können. Der Vorfißende des Lohnamtes be schlag hat die Fabrikantenvereinigung zubor in 20 anderen Fällen merkte, daß für den australischen Arbeiter jede Befürchtung, die gemacht, wo es sich ebenfalls um gefündigte lokale Tarifverträge Bulaffung anderer Nassen werde eine Verschlechterung der Ardieser Industrie handelte. Man will also die Tarifverträge bei- beitsverhältnisse zur Folge haben, wegfalle, sobald alle Arbehalten wissen, um der Arbeiterschaft irgendwelche Forderungen beiter ben gleichen Bedingungen unterworfen zur Verbefferung der Arbeitsbedingungen unmöglich zu machen, würden und an die bestehenden Lohnfäße gleich. gleichzeitig aber auch die Arbeiterorganisation vernichten, mit der mäßig gehalten wären. jene Verträge abgeschlossen sind. Ein hinterlistiger Plan, der aber jedenfalls sein Biel nicht erreichen wird.
Die Bauarbeiterorganisationen sind für diesen Fall gut gerüstet, immerhin bleibt es noch die pornehmste Aufgabe der Bau arbeiter, in dieser kurzen Zeit für eine fräftige Stärkung ihrer Organisationen nachhaltig zu wirken.
Der Helzarbeiterstreik in Nathenow wurde nach 22wöchiger Dauer durch einen Vergleich beendet. Erreicht wurde eine Gr höhung des Mindestlohnes von 40 auf 43 Pf. Am 1. Juli 1910 tritt unter entsprechendem Lohnausgleich eine Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde wöchentlich ein. Die lange Dauer des Streife ist auf die Ungunft der Stonjunktur zurückzuführen, bei der es den Unternehmern möglich wurde, sich mit einigen Arbeitswilligen über die Saison hinwegzuhelfen. Daß sich die Unternehmer schließlich doch einem Vergleich geneigt zeigten, haben die Streifenden ihrem festen und einmütigen Ausharren zu verdanken. Da noch nicht alle Ausständigen untergebracht sind, ist der Zuzug bis auf weiteres noch fernzuhalten.
Mit Maßregelungen und anderen Schikanen geht man auch in mehreren Eisenhüttenbetrieben gegen die Arbeiter vor. Namentlich weigert man sich, Borstandsmitglieder der Organifationen und solche Arbeiter, die sich sonstwie hervorragend agis tatorisch betätigt haben, wieder einzustellen. Aber die WiderstandsDer Tischlerstreit in Magdeburg ist für die Gehilfenschaft er kraft der Arbeiter ist trotz des langen Kampfes und trotz des be folgreich beendet worden. Die durch Herrn Stadtrat Luther ginnenden Winters noch immer nicht gebrochen. Das zeigte sich vor 4 Wochen eingeleiteten Verhandlungen ergaben als Resultat, unter anderem in Horndal, wo die über 200 Arbeiter des Eisendag am 19. November zwischen dem Arbeitgeber- Schutzverband und werkes mit allen gegen nur 3 Stimmen beschlossen haben, weiter dem Deutschen Holzarbeiterverband ein Vertrag abgeschlossen im Kampfe auszuharren, bis ihnen annehmbare Bedingungen für wurde, der Gültigkeit bis zum 15. Februar 1913 hat. Der neue die Wiederaufnahme der Arbeit zugesichert werden. Bertrag legt für die Arbeiter eine Lohnerhöhung von 2 Bf. sofort und zum 1. Oktober 1910 bezw. zum 1. April 1911 je 1 Pf. sowie zum 1. Oftober eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 64 auf 58 Stunden sein.
Der Streit der Former und Gießereiarbeiter auf dem Gifenund Stahlwerk in Ohligs bei Solingen ist aufgehoben worden. Die Streifenden wurden zum Teil wieder eingestellt.
jind in den Streif getreten. Die Arbeiter wurden zu dem Streit
Wie jetzt bekannt wird, hat die Schwedische Arbeller bereinigung unmittelbar nachdem die letzten Verhandlungen schei. terten, an den Schlichtungsbeamten Cederborg ein Schreiben gerichtet, worin sie sich bereit erklärt, bis zum 15. Dezember von Die Verhandlungsordnung wie über die noch bestehenden Konflikte neuem mit der Landesorganisation der Gewerkschaften sowohl über zu verhandeln. Der Schlichtungsbeamte übersandte das Schreiben Tabalarbeiterstreik in Vlotho ( Westfalen ). Die Arbeiter der am 16. November der Landesorganisation mit der Anfrage, ob sie Zigarrenfabrik Walter Jürgensen u. Co., Siz Hamburg, in der angegebenen Zeit zu Verhandlungen bereit sei. Das Landesfekretariat hat darauf erwidert, daß man auf ſeiten der Arbeiter gezwungen, da die Firma die durch die neuen Steuern eingetretene fchaft wohl willens sei, zu verhandeln, jedoch nur unter der VorMehrbelastung ganz auf die Bigarrenarbeiter abwälzen will. Vor ausseßung, daß die Arbeitgebervereinigung die gegen die Landessechs Wochen führte die Firma neue Sorten ein, für die gegen organisation gerichteten Aussperrungen, soweit das bisher fast gleichartig angefertigte bis zu 5 M. pro Mille weniger noch nicht geschehen ist, bis zum 15. Dezember aufLohn gezahlt werden sollte. Da die Arbeiter trop gemachten Versuchs dabei nichts verdienen konnten und mit dem niedrigeren Lohn nicht einverstanden waren, auch alle Verhandlungen nichts halfen, selbst in Hamburg , bei dem Chef der Firma, war eine Kommission vorstellig geworden mußten die Arbeiter zum legetn Mittel, dem Streit greifen. Zuzug ist fernzuhalten.
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hebe.
Nachdem ja die Aussperrung in den Eisenhüttenwerken bereits aufgehoben ist, handelt es sich hierbei noch um die Aussperrungen in der Sägewerks-, der Zellulose, der Konfektions- und der Textilindustrie sowie im Wege- und Wasserbauwesen, die allerdings nur noch formell aufrechterhalten werden, denn in der Tat haben die Unternehmer auch diese Aussperrungen schon längst verloren gegeben. Das Verhandlungsbedürfnis der Arbeitgeberbereinigung sowie die Berurteilung des Bergknappen"-Redakteurs. Antwort der Landesorganisation sind ein neuer Beweis dafür, daß Im April d. J. brachte der christliche„ Bergknappe" einen Ar. Die Arbeiterschaft in dem gewaltigen Kampf dieses Sommers feines titel, in dem behauptet wurde, der Bergarbeitervorstand sei Urheber wegs, wie es die Unternehmerpreffe der Welt glauben machen mill, eines bei der Knappschaftswahl von 1904 erschienenen anonymen unterlegen ist und daß ihre Organisation vielmehr fortdauernd in Flugblattes, in dem dem damaligen Gewerkvereinsvorsitzenden der Lage ist, dem Unternehmertum als gleichberechtigter Machtfaktor August Brust vorgeworfen wurde, er sei von den Unternehmern gegenüberzutreten. mit 30 000 m. bestochen worden. Das Flugblatt war in WirklichNeber 2000 Bariser Kohlenverlader tesen, am stug feit von dem später entlassenen Verbandsbeamten Spaniol und dem Verbandsbeamten Götte verfaßt und verbreitet worden. in den Ausstand zu treten, falls die Kohlenhändler ihnen nicht bis Der Bergarbeitervorstand tat damals alles mögliche, um die Ver- dahin eine Lohnerhöhung bewilligen. breitung, als sie ihm bekannt wurde, zu verhindern.
Der Beklagte bestritt die Absicht der Beleidigung. Das Ge richt erkannte eine solche aber als vorliegend an, weil in dem infriminierten Artikel auf Auslassungen des Bergknappen" aus 1904, die schwer beleidigend für den Verbandsvorstand waren, bezug
genommen wurde.
Der Ausftand der italienischen Gasarbeiter dauert fort. Die Gesellschaft hat in der Schweiz 370 Erfaßleute für Mailand an geworben, welche am Montag die Arbeit aufnehmen sollten. Man befürchtet Zwischenfälle. In Gemua tam es durch das Verhalten der Behörden bereits zu Gewalttätigkeiten. Vier Ausständische wurden verhaftet.
b.Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanftals
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-FOGO
Verfammlungen.
Zentralverband der Glasereiarbeiter und-arbeiterinnen Deutsch lands . Die Bahlstelle Berlin hielt am Donnerstag ihre Quartalsbersammlung ab. Die Abrechnung für das 3. Quartal 1909 zeigte folgendes Bild: Einnahme vom 2. Quartal 1909 231,36 M. An Eintrittsgeldern gingen ein von 117 Mitgliedern a 50 f. 58,50 M., an Wochenbeiträgen 1153 a 30 f. 345,90., 4800 a 70 f. 3360 M. an 10 arbeitslose Mitglieder 220,90 M., an Ausgesteuerte 80 m. 4025 M. Die Ausgaben betrugen: Arbeitslosenunterstübung In Bar an die Verbandskaffe gesandt 1800 m., 10 Broz. für die Berwaltung zur freien Verfügung 274,59 M., 4800 Lokalbeiträge a 20 Pf. 960 M., mit diversen Posten zusammen 3678,98 M. Abschluß: Einnahme( einschließlich des Barbestandes vom zweiten Quartal) 4025,76 M., Ausgabe 3678,98 m., bleibt Barbestand 346,78 Mart. Der Martenbestand betrug 216 a 30 f. und 1732 a 70 f. Gin Antrag, an den Zentralvorstand das Ersuchen zu richten, der Bahlstelle Berlin 100 M. zur Ergänzung der Bibliothek zu be willigen, wurde angenommen. Der zweite Punkt der Tages ordnung, die Verschmelzungsfrage, wurde vertagt.
Letzte Nachrichten und Depeschen.
Die Stichwahl in der Junkerlomäne. 3671 Stimmen zugenommen! Soldin, 22. November. ( W. T. B.) Bei der heutigen Stichwahl für den Reichstagswahlkreis Landsberg - Soldin wurden für Amtsgerichtsrat Holtschke( fonf.) 12 370, für den Expedienten Bätel- Berlin( Soz.) 11 226 Stimmen abgegeben. Ersterer ist somit gewählt.
fervativen 9470, die Liberalen 6376 und die Sozialdemokraten Bei der Hauptwahl am 12. November erhielten die Kon7555 Stimmen. Unsere Stimmenzahl hat sich sonad) um 3671 Stimmen vermehrt. Das Resultat zeigt, daß auch diese Junkerdomäne arg ins Wanken geraten ist.
Ein fozialdemokratischer Beigeordneter. Wahlheim am Main. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Bei der heutigen Beigeordnetenwahl fiegte der Randidat der Sozial demokratie mit 535 gegen 385 bürgerliche Stimmen.
Eine Grubenegolofion.
Beuthen , Oberschlesien , 22. November. ( W. T. B.) Auf der Hohenzollerngrube" entstand heute nachmittag eine Explosion, als beim Salammverfaßverfahren Wasser mit einem Brandfelde in Berührung fam. Ein Maschineningenieur wurde getötet, ein Steiger tödlich, ein Bergverwalter schwer, zwei andere Beamte wurden leicht verletzt.
Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.