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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 112.

Bekanntmachung.

Nach der Bestimmung des Herrn Ministers des Innern sollen die Wählerlisten zu der durch kaiserl. Verordnung vom 6. d. M. angeordneten Neuwahl zum Reichstag vom 18. Mai d. J. ab gemäß§ 8 des Wahlgesetzes vom 31. Mai 1869 öffentlich au Jedermanns Einsicht ausgelegt werden.

Infolge deffen machen wir unter Hinweis auf§ 3 des Wahl­reglements vom 28. Mai 1870 hierdurch bekannt, daß die für die sechs Wahlkreise Berlins aufgestellten Wählerlisten acht Tage lang und zwar vom 18. Maid. J. an den Wochentagen von Bormittag3 9 bis nachmittags 3 Uhr und an den beiden Pfingstfeiertagen Don 12 bis 5 Uhr Nachmittags

ausliegen werden.

Die Auslegung erfolgt in unserem Wahlbureau Post str. 16, 2 Tr., und gleichzeitig an den nachstehend bezeichneten Orten: für den 1. Wahlkreis,

umfaffend die Stadtbezirke 1-20, 283 und 284 und vom Stadt. bezirt 144: Kl. Kurstr. 9, Niederwallstr. 24 und 25 und Spittel mit Ausschluß von

markt 14 und 14a;

Alexanderstr. 18,( Stadtbezirk 3), KI. Präsidentenstr. 6 und 7 und Neue Promenade 9 und 10( Stadtbezirk 5) in der Turnhalle der 21./24. Gemeinde schule, Hinter der Garnisontirche 2; für den 2. Wahlkreis 2 unifaffend die Stadtbezirke 21 bis 78 und 114 bis 117 und zwar a) für die Stadtbezirke 21 bis 30, 50 bis 78 und 114 bis 117

in der Turnhalle der 131./169. Gemeinde- dem schule, Tempelhofer Ufer 2,

b) für die Stadtbezirke 31 bis 49

für den 3. Wahlkreis

umfaffend die Stadtbezirke 79 bis 82, 87, 118 bis 144 mit Aus­schluß von Oranienstr. 31 bis 41 und 166 bis 175( Stadtbezirk 81), Brizerstr. 25, Kottbuserstr. 7 und 8( Stadtbezirk 87), Kl. Kurstr. 9, Niederwallstr. 24 und 25 und Spittelmarkt 14 und 14A( Stadtbezirk 144)

in der Turnhalle der 62. Gemeindeschule Schmidstraße 88;

für den 4. Wahlkreis

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81: Dranienstr. 31-41 und 166-175,

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87: Brizerstr. 25 und Rottbuserstr. 7 und 8, 192 und 193: Elbingerstraße von Greifswalder firaße bis Verlorener Weg, Plätze A und C. Straße 1 von Straße 2 bis Straße 4, Straßen 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 und Straße 15 von Greifswalder straße bis Verlorener Weg, Straße 38 sämmtlich Abth. XIII¹ des Bebauungsplanes, dagegen mit Aus: schluß von

Sonntag, den 14. Mai 1893.

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10. Jahrg.

treis in Aussicht genommene Kandidat Alwin Gerisch bereits tag, den 14. Mai, Vormittag Montag, den

Der

Bewegung vor der Deffentlichkeit zu dokumentiren. Die sechs Regierung willfährige Mehrheit im Reichstage zusammen at Versammlungen, welche fämmtlich übervoll besucht waren und bringen. Deshalb sei nicht das Hauptaugenmerk allein auf die musterhaft verliefen, boten eine sichere Gewähr dafür, daß das Beseitigung der Militärvorlage zu richten, sondern es gelte auch Proletariat sich der Bedeutung feiner Aufgabe in dem jetzt be- den indifferenten Massen Klarheit über die weiteren Biele der gonnenen Wahlkampfe voll bewußt ist, daß es zähe und muthig Sozialdemokratie zu schaffen, welche daraus hinauslaufen, unsere den Kampf mit den Feinden der Kultur aufnehmen wird, sicher Kulturerrungenschaften zum Gemeingut für Alle zu machen.- des endlichen Sieges! Endloser Beifall belohnte den Referentenfür seine trefflichen Dar. Die Volksversammlung des ersten Wahlkreises tagte legungen. Gegner meldeten sich trotz wiederholter Aufforderung nicht zum Wort. A. Schweizer und Dost ergänzten in in den Arminhallen und war der wichtigen Tagesordnung ent­sprechend zahlreich besucht. Der von Gerisch gehaltene ein- ferniger Weise die Ausführungen Vogtherr'3. Frau Fahren wald berief sich auf den Ausspruch des Reichskanzlers, der leitende Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. In an die Landwehrfrauen und Refrutenmütter überzeugender Rede legte der Referent dar, daß das deutsche bekanntlich Proletariat bei den bevorstehenden Wahlen mit ganzer Kraft die Militärvorlage dahin: Nieder mit dem Militarismus und appellirte und präzisirte die Meinung der Proletarierfrauen über dafür einzutreten hat, daß sowohl die Militärvorlage wie auch Betheiligung der Frauen an der Agitation, damit sich die Zahl die übrigen reaktionären Gelüfte der Geldsackparteien zu Falle gebracht werden. Nachdem der Vortrag beendigt war, erging die unserer Streiter verdoppele. Ebenfalls gab auch Frau Scherzer Aufforderung an etwa in der Versammlung anwesende Gegner, ihrem Unmuth über die heutigen miserablen Verhältnisse in fchein. Hierauf fügte sich zum Wort zu melden. Es tam jedoch niemand zum Vor- scharfen Worten Ausdruck. Alle Redner ernteten lebhaften Bei Täterow dem fall. Am Schlusse der Diskussion gelangte folgende Resolution Referat noch einige interessante Ausführungen hinzu und zur einstimmigen Annahme: widerlegte namentlich die Behauptungen der reaktionären Parteien, Die am 12. Mai bei Buggenhagen am Morigplay tagende Berliner daß Deutschland von übermächtigen Nachbarn bedroht sei. sozialdemokratische Volksversammlung des dritten Gerade die Arbeiter sind es, welche sich international vereinigen, Reichstags- Wahlkreises erklärt sich mit den klaren Ausführungen das russische Volt hat mit uns dasselbe Verlangen, es will frei ihres Kandidaten Ewald Vogtherr in allen Punkten ein­fein. Redner erinnerte an die Schwierigkeiten, unter welchen das verstanden und verspricht, durch regste Agitation und Abgabe gleiche Wahlrecht errungen fei, das deutsche Volt habe aufzn- ihrer Stimme am Tage der Wahl für die Sozialdemokratie passen. Nicht Kirche, Buchthaus und Kasernen wollen wir, einen flammenden Protest gegen eine weitere Vermehrung der sondern frei wollen wir sein. Für unseren Kandidaten haben wir schon jetzt fast unerschwinglichen Volkslasten auszudrücken. Ferner Propaganda zu machen, und dafür zu arbeiten, daß derselbe auch erklärt die Versammlung unentwegt für die Verwirklichung der im ersten Wahlkreise mit großer Stimmenzahl siegreich aus der weiteren und legten Ziele des internationalen, völkerbefreienden Wahlurne hervorgehe. Frau Palm forderte die Frauen auf, Sozialismus allezeit zu wirken, feineswegs von ihm abzulassen, als die am meisten vom Kapital Ausgebeuteten, fich rege an dem sondern ihm immer neue Anhänger zuzuführen." Wahlkampf zu betheiligen. Die Frauen seien gerade jetzt be- Frih gab hierauf einen kurzen Bericht über die Ver­sonders verpflichtet dazu, es handle fich um ihre handlungen des Parteitages für die Provinz Brandenburg . Söhne, itm ihre Männer. Das Wahlergebniß soll Weiter forderte er zur Durchsicht der vom 18. Mai ab Reichskanzler die deutlichste Antwort fein auf ausliegenden Wählerlisten auf. Pielite gab bekannt, daß für seinen Appell an die Frauen, er soll einsehen, daß die Frauen die Dauer der Wahlbewegung der Wahlverein keine Versammlung eine Macht sind, in der er sich nicht getäuscht hat! Zur abhalten will, um den Genossen den Besuch der Volks- und in der Zurnhalle der 99. Gemeindeschule, Kandidatenfrage theilte Metzner mit, daß der für den 1. Wahl- Wählerversammlungen zu erleichtern, deren nächste am Sonn­Steinmetz str. 79; 10 Uhr, in den einer Kandidatur in Plauen i. V. zugesagt habe, er schlage des Bürgersälen, Dresdenerstr. 96, und halb Täterom vor, und bitte um weitere Vorschläge. Wiederholt 15. Mai, Abends 8 Uhr, im Louisenstädtischen wurde noch Timm und dann Mehner genannt. Nachdem Konzerthaus, Alte Jakobstraße 37, stattfinden. Nach be Täterow sich zur Annahme bereit erklärt hatte, verzichtete Timm geisterten Hochrufen auf die Sozialdemokratie und den Kandidaten zu gunsten Täterows, auch Megner erklärte, daß er einer ging die von etwa 2000 Personen besuchte Versammlung unter Kandidatur in seinem Kreise zugesagt habe. Es wurde somit dem Gesange der Marseillaise auseinander. Täterow als Kandidat nominirt. Den Bericht über die Parteikonferenz erstattete Megner. Der Redner konsta Die Volksversammlung für den 4. Wahlkreis, welche tirte, daß in betreff Der Agitation feine wesentlichen in den Konkordia- Sälen tagte, war von etwa 4500 Personen be Monirungen vorgelegen haben, und empfahl, die Agitations- sucht. Raum je zuvor wird dieser Wahlkreis eine derart im­touren in Zukunit zweckmäßiger einzurichten, man müsse sich zuerst ponirende Versammlung gesehen haben. Bereits um 8½½ Uhr umfassend die Stadtbezirke 83 bis 86, 88 bis 113, 145 bis 191, mit den Vertrauensleuten der betreffenden Orte in Verbindung wurde der Zugang zum Saal von der Polizei gesperrt; es mußten ferner vom setzen. Die Berliner Arbeiter haben bei ihren Ausflügen nur daher viele Tausende, die noch Einlaß begehrten, wieder um Stadtbezirk 3: Alexanderstr. 18, solche Lokale zu berücksichtigen, welche ihre Säle zu Versamm- tehren. Das Referat über die bevorstehenden Neuwahlen hielt lungen geben, dieses gelte hauptsächlich für die der bisherige Abgeordnete dieses Wahlfreises, Singer. verschiedenen Klubs, Rauchtlubs und Gesang- Redner gab zunächst einen Ue berblick über die ungeheuren Summen, vereine. Nach einem Hinweis auf die gefaßte Resolution welche das deutsche Volt bisher dem Militarismus als Opfer wurde betont, der Erfolg der Agitation müsse der sein, daß den dargebracht hat und zeigte dann, wie wenig die stehenden Heere Genossen in der Provinz auch die Lokale geöffnet werden, welche ihren vorgeblichen Zweck, den Frieden nach außen zu sichern, er­ihnen bisher verschlossen geblieben feien. In die Provinz füllen können. Durch den Militarismus sei vielmehr der Friede Agitationskommission wurde hierauf Gerisch gewählt. Mit nach innen und außen aufs ernstlichste bedroht; das deutsche begeistertem Hoch auf die Sozialdemokratie schloß die imposante Volt habe daher auf diesem Wege fehrt zu machen. Der Redner Bersammlung. legte dann dar, daß das Volk in Waffen nach sozialdemokratischem Sinne die beste Gewähr nicht allein für die Erhaltung des Im zweiten Wahlkreise tagte die Versammlung im großen Friedens nach außen bietet, sondern daß dasselbe auch im stande Saale der Unionsbrauerei. Schon zeitig hatte sich der Saal bis ist, im Innern eine friedliche Entwickelung, auf freiheitlicher wieder umkehren mußten. Richard Fischer referirte über fahren zu sprechen, welche dem allgemeinen und ge heimen Wahl­auf den letzten Plaz gefüllt, so daß viele, die später tamen, Grundlage zu sichern. Des weiteren fam Singer auf die Ge­die bevorstehenden Reichstagswahlen und die Stellung der Sozial- recht von junkerlich- tapitalistischer Seite her drohen und gab demokratie. Dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrage der Hoffnung Ausdruck, daß das arbeitende Volk die ver= feinen unabhängigen Standpunkt darlegte. Die Saltlosigkeit faffungsbruch am 15. Juni durch sein Botum für immer zu folgte eine furze Diskussion, in der als einziger Redner Schalt brecherischen Gelüste der Rückschrittsmänner auf einen Ver­dieser Anschauungen wies unter wiederholtem Beifall der Ver- Schanden machen werde. Sei auf parlamentarischem Wege sammlung Fischer auf das schlagendfte nach, indem er u. a. be- auch nicht die Lösung der sozialen Frage zu erhoffen, so könne merkte, wenn wir uns an den Wahlen nicht be das arbeitende Bolk doch, wenn es sein Stimmrecht pflichtgemäß theiligten, würden mir niemand einen größeren Ge- ausübe, manche Verbesserungen schaffen, die es befähigten, sich fallen thun, als der Regierung und den bürgerlichen für den endlichen Befreiungskampf zu fräftigen. Des weiteren Partei; hätte die Ausübung des Wahlrechts wirklich, wie ja die tam der Redner noch auf die verflossene Legislaturperiode zu Unabhängigen behaupten, keinen Werth für das Proletariat, so sprechen und zeigte u. a. an dem geschaffenen Unternehmerschutz­würden die bürgerlichen Parteien es ihm nicht mit aller Macht Gesetz, sowie an den Zukunftsstaats- Debatten, wie wenig die bi zu entreißen suchen. Es wurde dann zum dritten Punkt der her herrschenden Parteien im stande gewesen sind, der Aufgabe Tagesordnung übergegangen: Aufstellung eines Kandidaten. einer Volfsvertretung gerecht zu werden. Zum Schlusse Zwei Anträge lagen hierzu vor. Bielefeld beantragte, den Buch tommend, führte Singer aus, daß es am 15. Juni heißen müsse: binder Janiszewsti aufzustellen, von anderer Seite wurde Fischer's Berlin ist unser! Wir geben, so wandte sich der Redner an die in der Turnhalle der 8./63. Gemeinde- Kandidatur verlangt. Bielefeld meinte, Fischer sei ja auch ge- Versammelten, die Fahne der Partei unbefleckt und rein schule, Gipsstraße 23 a; eignet für die Kandidatur, aber Janiszewsti sei im Kreise schon in Ihre Hände zurück; die Fahne, die uns zu so bekannt und werde deshalb leichter auch die Stimmen der Ju- vielen Siegen verholfen, der das Schandgeseh und alle differenten bekommen. gegen Gegen Janiszewski wurde geltend ge- Verfolgungen, alle und uns angewendete Macht macht, daß derselbe nicht rednerisch auftreten könne. Willkür nichts anhaben konnten; möge fie uns zu neuen Bei der Abstimmung erklärte sich nur eine Stimme für Siegen führen. Hoch die rothe Fahne der Sozialdemokratie." Janiszewski und die übrige ganze imposante Bersaminlung Rauschende, nicht endenwollende Hochs auf die Sozialdemokratie für Fischer. Dieser dankte für das Vertrauen und erklärte, seine und auf den Referenten ertönten. Als die Versammlung zur Schuldigkeit wie bisher auf anderem Posten, so auch auf dem Diskussion überging, nahm Frau Reinmann das Wort: Wir neuen thun zu wollen. Darauf erstattete Silberschmidt den Be- Frauen nnd Mädchen, die wir das Wahlrecht nicht haben, denen richt über die Verhandlungen des Landes- Parteitages. man dasselbe auch noch auf lange Zeit vorenthalten wird, wir Die Versammlung erklärte sich mit den Beschlüssen der Partei- müssen ünsere Männer in den Wahlkampf begleiten; wir müssen fonferenz einverstanden und wählte wieder Antrick in die Agi- sie anfeuern und unterstützen. Auch die Frauen, die sich nicht tationskommission für die Provinz. Sie ernannte dann für den an der Wahl betheiligen können, könnten für die materiellen 2. Wahlkreis ein siebengliedriges Wahlkomitee, bestehend aus den Erfolge Opfer bringen. Rednerin empfahl am Schluß ihrer mit Wir machen hierbei besonders darauf aufmerksam, daß ein Genossen Krüger, Keßner, Balfow, Grau, Fellmer, Jost und Beifall aufgenommenen Ausführungen die Wiederwahl Singers. Jeder, der die Liſten für unrichtig oder unvollständig hält, dies Riging. Ein Antrag, für jeden Bezirk einen Vertrauensmann zu Bei dem sodann zur Debatte stehenden Punkt: Ausstellung eines innerhalb 8 Tagen nach dem Beginn der Auslegung der wählen, sowie ein Antrag der Frau Greiffenberg , eine Frau in Reichstags- Kandidaten wurde Singer einstimmig vorgeschlagen. selben, also spätestens am 25. Mai d. J. bei uns schriftlich das Lokal- Wahlkomitee zu delegiren, waren abgelehnt worden. Es erfolgte sodann dessen Proklamation als Kandidaten für den anzeigen oder in den vorbezeichneten zehn Lokalen vor den von 4. Berliner Reichstags- Wahlkreis mit Stimmeneinheit. In das uns dazu ernannten Kommiffarien zu Protokoll geben kann, Die sozialdemokratische Volksversammlung für den Wahlkomitee für den 4. Reichstags- Wahlkreis( Osten) werden die Beweismittel für seine Behauptungen aber, soweit dieselben britten Berliner Reichstags. Wahlkreis, welche Thiele, Baumgarten, Wengelsund Lock gewählt; für nicht auf Notorität beruhen, beibringen muß. am 12. Mai stattfand, hatte sich eines ausgezeichneten Besuches den Süd- Osten Karl Scholz, Lehmann und Böhm. Zur Begründung der beantragten Nachzu erfreuen. Schon lange vor Beginn der Versammlung war Beim vierten Punkt der Tagesordnung wurde von einem Re­tragung in die Wählerliste ist entweder der der Saal( Buggenhagen am Morigplatz) bis auf den letzten Blaz ferat über die brandenburger Parteikonferenz Abstand ge Miethstontratt, die legte Steuerquittung gefüllt und der Eingang polizeilich gesperrt. Der Kandidat des nommen und die Genossen W. Schulz und Völker in die oder die polizeilich bescheinigte Anmeldung Kreises, Stadtverordneter Ewald Vogtherr, gab in Agitationskommission für die Provinz Brandenburg gewählt. für die zur Eintragung angegebene Wohnung 1/2 stündiger, häufig durch anhaltenden Beifall unterbrochener Nach einer furzen Ansprache, in welcher Zubeil auf die Wichtig­Dorzulegen. Rede, ein flares Bild der kulturfeindlichen, das Lebensmark der teit der Kontrolle der Wählerlisten aufmerksam machte, schloß Völter aufsaugenden Tendenz des Militarismus. Der Wahr die Versammlung mit einem dreifachen brausenden Hoch auf die spruch des Dichters: Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr Sozialdemokratie. Alles freudig fegt an ihre Ehre", welcher in heutiger Zeit von den sich patriotisch nennenden Majoritätsparteien so oft im In der öffentlichen Volksversammlung, welche für den Munde geführt werde, sei auch unsere Devise im Wahlkampf. fünften Wahlkreis nach dem Schützenhaus einberufen war, Nur verstehen wir unter der Ehre der Nation etwas wurde von seiten der sozialdemokratischen Partei Robert ganz anderes als die Jdeale blutdürftiger Generale Schmidt als Kandidat für die nächste Reichstagswahl ein­und Gewalthaber; für uns ist die Ehre der Nation das stinimig aufgestellt. Schmidt hatte auch, da Genosse Stadthagen Gesammtwohl der Menschheit. Der Volkswille werde bei der verhindert war, rechtzeitig zu erscheinen, das Referat übernommen. Ju sechs großen Volksversammlungen erfolgte am Freitag kommenden Wahl sich unverblümt gegen ein abermaliges Anziehen In einstündiger Rede kritisirte der Referent die Stellung der Abend die Aufjellung der Kandidaten für die Berliner Reichs- der Steuerschraube aussprechen und gleichzeitig ein energisches bürgerlichen Parteien der Militärvorlage gegenüber und betonte, tags Wahlkreise. Wie immer, so zeigte auch bei dieser Gelegen- Veto einlegen gegenüber allen Reaktionsbestrebungen der herrschen- daß die sozialdemokratische die einzige Partei sei, welche prinzipiell heit die sozialdemokratische Arbeiterschaft Berlins , daß sie auf den Klaffen und Gewalthaber. Das heiligste Recht des Boltes, und geschlossen die Rechte des Volkes den besitzenden Klassen gegen. dem Posten ist, wenn es gilt, die Bedeutung der proletarischen das Wahlrecht, sei in Gefahr, wenn es gelingt, eine der über wahren werde. Nicht allein um die Aufbürdung neuer Lasten

Landwehrstr. 1( Stadtbez. 183) und zwar a) für die Stadtbezirke 83-86, 88-113 und die an­grenzenden Theilbezirke

Staligerstraße 55/56,

in der Turnhalleder 115. Gemeindeschule, b) für die Stadtbezirke 145-191 und die angrenzenden Theilbezirfe in der Turnhalle der 23. Gemeindeschule, in der Turnhalle der 23. Gemeindeschule, Straußbergerstr. 9;

für den 5. Wahlkreis umfassend die Stadtbezirke 192 und 193 mit Ausschluß der vorstehend genannten zum 4. Wahlkreise gehörigen Theile 194-217, 279-282 mit Ausschluß von

Alexander- Ufer, Friedrich Karl- Ufer von der Karlstraße bis zur Alfenbrücke und Juvalidenstr. 80 bis 83( Stadt­bezirk 282),

ferner vom Stadtbezirk 5:

RI. Präsidentenstr. 6 und 7 und Neue Promenade 9 und 10,

vom Stadtbezirk 183, Landwehrstr. 1:

für den 6. Wahlkreis, umfaffend die Stadtbezirke 218 bis 278, 285 bis 326 und vom Stadtbezirk 282:

Alexander- Ufer, Friedrich Karl- Ufer von der Karlstraße bis zur Alsenbrücke und Invalidenstr. 80 bis 83, und zwar

a) für die Stadtbezirke 218 bis 278 und 305 bis 326 in der Turnhalle der 17. Gemeindeschule, Acker str. 67, b) für die Stadtbezirke 285 bis 304 und einen Theil von 282 in der Turnhalle der 128. Gemeindeschule,

Thurmstr. 86.

Berlin , den 10. Mai 1898. Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt. Belle.

Versammlungen.

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