Wiederbesetzung von BolkSschullehrer-Ste l l e neder bei der Neuregulirung von Lehrerbesoldungen darauLedacht zu nehmen, daß die etroaigen niederenK i r ch e n d i e n st e, welche mit den Stellen verbundensind, von diesen abgetrennt werden.Tie Herrlichkeit des GegenwartSstaateS ist offenkundig. Wie amtlich nachgewiesen wird, hat in P r e u ß e ndie Zahl derjenigen verwahrlosten Kinder, welcheim Jahre vom 1. April 1891/92 in Zwangserziehunguntergebracht wurden, 1600 betragen. Seit dem Jnkraft-treten des Gesetzes vom 19. März 1878 waren 20 080verivahrloste Kinder der Zwangserziehung übergeben, so daslder Zuwachs im Jahre 1891/92 9 pCt betrug.— Wenndie sozialen Zustände der Masse verbessert werden, wirddie nicht von der Sozialdemokratie, wohl aber vomKapitalismus zerstörte Familie kein leerer Schall mehr sein,und die„verwahrlosten Kinder" werden aufhören, einesoziale Massenerscheinung zu sein.—Frankreich. Der Pariser ManifestirungS- Ausschußfür den 1. Mai hielt am 14. Mai eine Versammlung ab,in welcher gegen das Verhalten der Polizei am 1. Maiprotcstirt wurde. Dumay erklärte, die Polizei suche nachMaterial, um gegen die in Haft befindlichen Redner undgegen den Abgeordneten B a u d i n mit außerordentlicherStrenge vorgehen zu können.—Rochefort bringt eine Notiz im„Jntransigeant", inwelcher er behauptet, daß der Panama-Mann KorneliusHerz geneigt sei, nach Frankreich zurückzukehren und Papiereauszuliefern, welche Deputirte und Senatoren sehr startkompromittiren würden. Herz stellt aber die Bedingung,daß die über seine Güter verhängte Beschlagnahme auf-gehoben werde!—Für die Geschichte der FranzSstschen Revolutionwurde an der Pariser Universität in den 70er Jahren einbesonderer Lehrstuhl errichtet, den ein verdienstvollerForscher, Herr Aulard, einnimmt. Da dieser der systema-tischen Geschichtsfälschung royalistisch- pfäffischer Tendenz-schreibe! scharf entgegentritt, so ist er die Zielscheibemannigfacher Angriffe. Und neuerdings sind seine Vorlesungen wiederholt von reaktionären Studenten gestörtworden. Dies hat nun schließlich den Zorn der republika-nisch gesinnten Jugend erregt, und vorige Woche wurdendie frommen Herren Skandalmacher so kräftig durchsgeprügelt und vor die Thüre gesetzt, daß ihnen das Wiederkommen vergangen ist.Leider hat Herr Aulard, der ganz in bürgerlichen An:schauungen steckt, sich auch zu Angriffen auf den Sozialis:mus verleiten lassen, die unser Pariser Organ, der„Sozialist", sehr energisch zurückgewiesen hat. Herr Aulardversteht etwas, ja viel von der Geschichte der französischenRevolution, und er versteht garnichts vom Sozialtsmus—der Schuster bleibe doch bei seinem Leisten!—Aus der Schweiz. Bei den Nachwahlen für denZüricher Kantonsrath wurde Genosse K o n z e t tmit 455 Stimmen gewählt. Sein Gegner, GemeindePräsident Slettbacher, erhielt 432 Stimmen. Die Oer-likouer Arbeiterschaft hat das in sie gesetzte Vertrauen gerechtfertigt; sie hat der Sozialdemokratie dene l s t e n Vertreter gegeben. Die sozialdemokratischen Ver-treter können nun im Kantonsrath eine Fraktion bilden,die das Zünglein der Waage zwischen Demokraten undLiberalen in der Hand hält.Die spanische Deputirtenkammer nahm mit 232gegen 7 Stimmen die Vorlage, betreffend die Verschiebungder Munizipalwahlen, an. Die repuvlikanischen Deputirtenhatten vor der Abstimmung den Saal verlassen. Im Volkeherrscht große Gährung.—Zlmerikanischer Polizei- Anarchismus. AuS New-Jork telegraphirt man unterm 14. d. M.:Aus Buffalo wird gemeldet, daß die Polizei im Vereins-lokale der dortigen Anarchisten mehrere Schriitstücke beschlagnahmte, aus welchen hervorging, daß ein Plan beabsichtigtwar, die Chicagoer Wasserwerke in die Luft zusprengen und dann die Weltaus st ellung inBrand zu stecken. In da? Komplott waren die bekanntenAnarchisten Wrombloski, Strauß und Carl verwickelt, die jetztflüchtig sind.Die Chicagoer Polizei ist bekanntlich sehr geschicktin der Anfertigung„anarchistischer" Komplotte. Seit 1886betreibt sie dies als Spezialität.—.Parfctnarfiridifctt;Urber die Maifeier am 7. und 14. Mai dringen wirnoch folgende Mittheilungen und schließen damit zugleich dieBerichterstattung hierüber. 7. Mai. Gera. Die Maifeier fürdas reußische Unterland war trotz des Schneefalls am Morgenund obwohl alle Wege aufgeweicht waren, von 4— 5000 Theilnehmerbesucht. Alles verlief zur vollsten Zufriedenheit. Em a n u e lWurm aus Hannover hielt die Festrede; er forderte darin zumfesten Zusammenschluß aller Kräfte für die Neuwahl auf. DieBegeisterung war groß.— Mülheim. Am Ausflug nach derTiezichrather Mühle betheiligten sich 600 Personen, vier Gesangvereine unterhielten die Versammelien aufs beste. Schöner Ver-lauf des Festes.— Itzehoe. Die Maifeier war von 600 Per-sonen besucht. Nachdem die Polizei gegen das Fest zuerst nichtseinzuwenden gehabt hatte, erhielt der Vertrauensmann am6. Mai folgendes Schreiben:„Nach öffentlichen Maueranschlägensollen bei der sozialdemokratischen Maifeier in Peter's Tivoli am7. d. Mts. Schaustellungen gegen Eintrittsgeld stattfinden. MitRücksicht auf die Bestimmungen im ß 33a der Gewerbe-Ordnungwürde schon in der Erhebung von Eintrittsgeld seitens der Ver-anstalicr der Feier und der Schaustellungen ein tonzessions-bedürftiger, beim Mangel der Konzession strafbarer Betrieb zuerblicken sein. Auftragsgemäß eröffne ich Ihnen Vorstehendesund verbiete Ihnen die Veranstaltung der qu. Schaustellungenbei Vermeidung der gesetzlichen Strafen. Die Polizeiverwallung.Steiubrück." Der Urheber dieses Verbots soll der Landrath sein.Voriges Jahr war zur Maiseier der Ball verboten, diesmal wardie theatralische Aufführung nicht erlaubt. Trotzdem ließ sichniemand den Humor trüben— das Maisest verlies auch diesmalvortrefflich wie immer.— Heddernheim bei Frankfurt amMain. 4—460 Theilnehmer. Würdiger Verlauf. Die Polizeihatte der Feier sehr enge Grenzen gezogen und war außerordent-lich stark vertreten.— O st e r w i e k. Maffenbetheiligung. obwohlregnerisches Wetter herrschte. Vortrefflicher Verlauf.— Lech-Hausen. Die drei Säle des Gasthauses zum grünen Kranzerwiesen sich dem Massenandrang gegenüber als zu klein; dabeifanden am gleichen Tage zwei gegnerische Versammlungen statt.Die starke Betheiligung an der Maifeier ist ein gutes Zeustenfür die bevorstehende Wabl.— Offenburg. 6—700 Fest-theilnehmer. Festredner Wille. Die vetheiligung war gegen-über der vorigen Maifeier bedeutend stärker, was auch hier fürdie Reichstagswahl als gutes Vorzeichen betrachtet wird. Dieganze Feier verlief ohne Störung.In Eisen berg i. Th. fand am 6. Mai eine Versammlungfür Männer und Frauen statt, in der Julius Röthing ausLeipzig unter großem Beifall sprach. Die bekannte Resolutionwurde einstimmig angenommen. Trotzdem die Polizei jedwedeMaifestlichkeit, sogar eine mit Musikbegleitung geplante Landpartiezum nächsten Dorf verboten hatte, ließen es sich die EisenbergerParteigenossen doch nicht nehmen, die Maifeier festlich zu begehen.Dies geschah in Form eines Ausflugs, an dem 250—300 Personen— Männlein und Weiblein— theilnahmen. Möglich, daß auchaus diesem harmlosen Epaziergang noch ein hochnothpeinlicherProzeß konstruirt wird, unterm„neuen Kurs" ist, namentlich inLändchen, die das Wort Sachsen im Namen führen, alles möglich.-- Gelsentirchen. Nachdem am 1. Mai zwei Versammlunaen abgehalten worden waren, wurde am 7. Mai ein Ausflugnach der Ruhr unternommen. In einer der Versammlungen traauch der ä In Jhring-Mahlow berühmte Herr Panier auf, deraugenblicklich stark in„Unabhängigkeit" macht.In Wermelskirchen war die Maifeier von zirka400 Personen besucht. Die Stimmung war eine gute; alle? ver-lief nach Wunsch. Keinerlei Störung ist vorgekommen.In einigen Orten, wo das Wetter am 7. Mai zu ungünstigwar, mußte das Maifest auf den 14. Mai verschoben werden.der denn auch, soweit wir erfahren konnten, überall ein echterund rechter, wundervoller Maitag war. Von den Parteigenossen.die den 14. Mai als Festtag erkoren, haben sich zurStunde nur die Frankfurter(am Main) gemeldet. IhrWaldfest verlief großartig. Gegen 20 000 Personen nahmendaran theil; der Zudrang war einfach ungeheuer. Trotzdem—würden die Bürgerlichen sagen—, selbstverständlich, sagen wir, ver-lief alles in bester Ordnung.— Die Münchener hatten ihreMaiseier gleichfalls auf den 14. Mai verschieben müssen. Wassie am 7. Mai an Amüsement nicht genießen konnten, werden sieam 14. Mai doppelt und dreifach»achgeholt haben. Wenigstensläßt es auf eine auhergewöhnlichselige Stimmung schließen, daß sieganz vergaben, dem„Vorwärts" Nachricht zu geben darüber, wiedenn das Fest ausgefallen sei. Nun, sie werden den Mai ge-s°iert haben so schön und begeistert, wie man im Süden überallVolksfeste feiert.Damit sei die Berichterstattung über die diesjährige Maifeier endgiltig geschloffen. Ob das Fest so ausgefallen ist odernicht, wie es erivartet wurde, werden die Leser aus den Schtl-derungen des„Vorwärts" selbst ermessen. Unsere Meinung ist,daß trotz der auch diesmal recht ungünstig gewesenen WitterungDeutschland seine Maifeier so schön und unter so großer Be-theiligung der Masse» beging, daß es auch in dieser Beziehungwiederum bewiesen hat. was seine wohl disziplinirten, gut orga-nistrten, politisch und wirthschastlich aus einem Geiste heraus:handelnden Söhne und Töchter Großes zu leisten vermögen.Bon der Agitation. Gegen 1000 München« r Partesigenossen vertheillen am Himmelfahrtstag im Zeitraum von einerStunde 100 000 Wahlflugblälter.— Am gleichen Tage ver-theilten 360 Parteigenossen aus Halle a. S., die sich in 65verschiedene Trupps getheilt hatten, 15 000 Flugblätter auf demLande. Sie wurden von den Bauern mit wenig Ausnahmengut aufgenommen.Die Leipziger Parteigenosse« ersuchen alle dortigenRadsahrer, die gewillt sind, ihnen zu schneller Be-sorgung der Wahlgeschäfte behilflich zu sein, um Mittheilung ihrer Adresse.— Den„Ordnungs"partelen sind die Rad:fahrer bei den Wahlen sehr nützlich gewesen.Der militärische Boykott ist in M a i nz über die Brauerei„Alte Krone" verhangt worden.— Der Reibnitz ging, die Reib-mtzerei ist geblieben.Parteikonferenzen werden' abgehalten am l. Pfingstfeiertagvon Vormittag 11 Uhr an im Felsenkeller zu Calbe a. S. fürdie Sozialdemokratie des Wahlkreises Catbe-Aschersleben; amgleiche» Tage von Nachmittags 3 Uhr ab im Miehe'schen Lokale.Vorderer Brühl in Hildesheim für die Parleigeniffsen ausdem 10. hannöverschen Wahlkreise; am 2. Pfingst-leiertag von Nachmittags 2 Uhr ab im Weißen Roß zur ä se» t h a l für die Parteigenossen aus dem 2. m e i n i n-genschen Wahlkreis.In Grabow bei Stettin' war das Resultat der am16. November vorigen Jahres zu unseren Gunsten verlaufenenStadlverordnetenwahl sür ungiltig erklärt worden. Es wurdedeshalb am 9. Mai noch einmal gewählt. Das Resultat beiderWahlen ist nun folgendes: Am 16. November 1892 erhieltendie sozialdemokratischen Kandidaten Borkmann, Schmidt, Heins-berg je 126 Stimmen, die Gegner 116 Stimmen; am 9. Mai1893 erhielten die sozialdemolratischen Kandidaten je 246, dieGegner 86 Stimmen. Nun werden die„Ordnungsleute" wohlRuhe haben.Die Deleairten der Sozialdemokratie der ProvinzSachsen and Anhalts tagten am 11. Mai auf einer Konserenzin H a l l e a. S. 16 Wahlkreise waren durch 21 Detegirle ver-treten. Es wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Delegrrter derrovinz Sachsen auf dem Züricher internationalen Kongreß istritz Kun er t- Friedrichshagen, Stellvertreter Adolfl b r e ch t- Halle. Der diesjährige Provinziat-Parteitag wirdnur abgehalten, wenn die Nothwendigkeil hierzu vorliegt; dieEntscheidung hierüber bleibt den Halle'schen Parteigenossen vor-behalten. Ei.urt, Magdeburg und Halle a. S. haben sür ihrenBezirk jeder ein Zenlral-Wahlkomitee zu wählen. Reichstags-kandidat für den Mansselder Kreis ist Hofmeister- Halle.ür Torgau-Liebenwerda Müller- Schkeuditz, für SangerhausenPlorin-Halle. Bei Stichwahlen darf sür keinen Gegner ge-stimmt werden, möge er heißen, wie er wolle.Dodtenliste der Partei.'In M ü n ch e n ist am 14. Maieiner unserer ältesten und bewährtesten Genossen, der SchrernerWinterblum nach schweren Leiden gestorben. Winterblumwar ein aufopfernder, zielbewußter und erfolgreicher Kämpfer derArbeitersache, zu jeder Stunde bereit, das Schwerste ohne Klagenund Zögern für die Sozialdemokratie zu thun und zu dulden.In den langen schweren Jahren der Aera des Sozialistengesetzeshat er sich um die Münchener Partei große Verdienste erworben,im Stillen wirkend, treu wie Gold, selbstlos und unermüdlich.In Sturm und Drang hielt er ruhig aus. Zweimal schickten ihndie Münchener Gerichte in den Kerker. In den zwei erstenMünchen er Geheimvunds- Prozessen, bei denen der schwur-gewandte berufene Polizelkommissar Michel G e h r e t die Sozial-demokraten ans Messer lieferte, wurde er zu Hohen Gefäugniß-trafen verurlheilt. Auch in den dritten GeheimbundS-Prozeß,der mit der Freisprechung aller Angellagten uno mit der Brand-marlung des Gehret und seiner Lockspitzet endete, war er verwickelt. Das erste Mal saß er im Nürnberger Zellengefängniß,das zweite Mal. unter den ungünstigsten Bed>ngnngeii— derdamalige Gesängniß-Direkior behandetle die politischen Ge-angenen wie gemeine Verbrecher, ließ sie scheeren und sonsttribuliren— war er in Amberg inhaftirt. Als er aus Ambergzurückkam, brachte er den Keim des tödtlichen Leidens, das ihnnun hingerafft hat in der Blüthe seiner Jahre, mitin die bojuvarische„Freiheit". Aber geistig ungebrochentrotz Krankheit und Kümmerniß trat er in die Reihen derkämpfenden Partei, war Vorstand des Wahlvereins. Er wirdchmerzlich vermißt werden. Ehre seinem Angedenken!Ferner sind aus dem Leben geschieden: In Wetter derälteste dortige Parteigenosse, Ferdinand Kleine,«« Jahnc m a n n»-alt. In Hannover-Linden Eduard Herl3000 Genossen gaben ihm das Grabgeleite.Im 16. sächsischen Wahlkreise(Chemnitz) wurden imVerlauf von 4 Wochen vier wackere Parteigenossen der Erde.'14..___ ifvv.« ry; ty S n i f,„.�indeisen- Allendorf,übergeben, ihre Namen sind Karl Fi n__________„Friedrich Haßlauer- und Karl Schmiedel- Chemnitz.Ernst Grünert-Gablenz. Allen erwiesen die Genossen dieletzte Ehre.In Böhmen verstarben- Franz Pötzel in Dallwitzund Porzellandreher A n t o u B i l l in L a u n.Vertttilcllkes;Der„Oberlausilz er Volksbote" schreibt auS OlberSdorf:Ein in seinen Folgen unberechenbares Eisenbahn-Unglück wurde am 6. d M. durch die Geistesgegenwart desGasthofsbesitzers Reinhold Steudtner hier auf Haltestelle Zeißig-schänke verhütet. Bei dem Nachmittags um 6 Uhr 20 Min. vonBahnhos Bertsdorf hier eintreffenden Zuge, welche durch einigemit Johnsdorfer Mühlsteinen beladene LowryS sehr schwer be-lastet ivar, hatte auf noch unaufgeklärte Weise die Äremsvor-richtung theilweise versagt und der Zug kam mit rasenderSchnelligkeit auf das Dorf zu. Selbst durch anhaltendes Kontre-dampsgeden konnte der Maschtnenfllhrer den Zug nicht wieder inseine Gewalt bekommen und gab er infolge dessen schon vonweitem durch ununterbrochenes Pfeifen Nothstgnale. HerrSteudtner, die Gefahr sofort erkennend, streute nun schnell Sandauf die Schienen, wodurch er bewirkte, daß die Bremsen derLokomotive nunmehr griffen und der Zug bald darauf am Aus-gang« der Bahnhofsanlage zum Halten gebracht werden konnte.Wer weiß, wieviel Unheil hierdurch verhütet wurde.Aus LandSbera wird berichtet: In dem Prozeß um dieHerrfchaft Steinbusch ist der Besitzer Herr von Gustedt vomhiesigen Landgericht zur Zahlung von 5»/, Millionen andas Bankhaus Anhalt u. Wagner Nachfolger in Berlin ver-urtheilt worden.In Bayreuth ist abermals ein Selbstmord im«. E h e-vauxleger- Regiment, der zweite innerhalb wenigerTage, vorgekommen. Der Eskadronschreiber der 1. Eskadron,Zillich, aus Hamuurg stammend, hat das seit vorigem Herbstvon den Rekruten seiner Escadron ersparte und ihm anvertrauteGeld im Betrage von 170 M., für das steh die Rckrulen photo-graphiren lassen wollten, für sich verbraucht. Als die Leute dastzeld zurückverlangten, schoß sich Zillich mit einem Revolver eineKugel durch den 5topf und war sofort tobt, In einem Schreibenan den Wachtmeister bemerkte er, seine Eltern würben die unter-schlagene Summe ersetzen.Schiffsunglü». Nach einer Meldung des„Reuter'schenBureaus" aus Swansea hat bei Lundy im Bristolkanal ein Zu-ammenstoß zwischen dem Dampfer„City os Hambourg" unddem Dampfer„Counteß Evelyn" aus Bilbao staltgesunden. Die„Counteß Evelyn" ist gesumen, acht Reisende und sechszehnMann von der Bemannung fanden in den Wellen ihren Tod.In den Werkstätten der New-Aork-Central-Railwayist, wie die„Franks. Ztg." meldet, für die Ausstellung inChikago eine Lokomotive gebaut worden, welche den EmpireState Expreß mit einer Geschwindigkeit von 32 Sekunden perMeile(1,6 Kilometer) oder 112V, Meilen(l 30 Kilometerl) perStunde gezogen haben soll. Der Zug habe am Tage vorher102 Meilen per Stunde gemacht.Literarisches.Sozialpolitisches Zentralblatt, herausgegeben von Dr. HeinrichBraun(Carl Heymanns Verlag in Berlin, vierteljährlich 2,K0M.)Die soeben erschienene Nr. 33 hat folgenden Inhalt:'EinReformprogramm für die niedere gewerbliche Ausbildungvon Dr. Karl von Mangold t. Zur Frage der Ge-winnbetheiligung. Anti-Pinkerton. Gesetze. Lohnverhältnissein der Industrie der Feinmechanik der Stadt Be-clin imJahre 189 l. Von Dr. E r n st H i r s ch b er g. Die Arbeits-ordnung der Mainzer Möbelindustrie vor dem Ausschuß.Die Maifeier. Streikbewegungen in Wien. Der HaniburgerVerein für Handlungskomnüs. Ein französischer Gesetz-entwurf betreffend die in den Handlungshäusern beschäftigtenFrauen und Kinder. Regelung der Arbeit der in de»französischen Bergwerken und Montananlagen beschäftigtenKinder und jungen Leute. Die Ausdehnung der Unfall-Versicherung in Oesterreich. Zur Statistik der Alters» und In-validenversicherung. Statistik des Allgemeinen Knappschafts-Vereins in Bochum. Arbeitslosenversicherung der niederöster-reichischen Buchdrucker.— Zur Lage der preußischen Volks-schulen. Verlängerte Besuchszeit der Berliner Museen.—Internationaler Kongreß für Gemeinnützigkeit in Chicago.Albert Dulk'S sämmtliche Dramen. Erste Gesammi-AuSgabe.Herausgegeben von E r n st Z t e l. Die Gesamml-Ausgabewird drei Bände umfassen. Der erste Band ist erschienen.433 und VIII Seiten. Preis drosch. 8,— M., gebd 4,— M.Verlag von I. H. W. D i e tz in Stuttgart. Inhalt:1. Band. Albert D u l k, sein Leben und seine Werke.— Orla, dramatische Dichtung.— Lea, Drama in fünfAufzügen.— 2. Band. Jesus der Christ,-in Stückfür die Volksbühne in neun Handlungen.— Simson, einBühnenstück in fünf Handlungen.— 3. Band. K o n r a dder Zweite. Historisches Schauspiel in sechs Handlungen.Erster Theil: König Konrad der Zweite. Zweiter Theil:Kaiser Konrad der Zweite.— Willa, Schauspiel in dreiHandlungen.Die Gesundheitspflege de« WeibeS. Von Dr. F. B. SimonMit 34 Abbildungen und einer farbigen Taiel. 16. Bandder Internationalen Bibliothek(kleine Ausgabe). 304 undVIII Seiten 3°. Preis drosch. 2 M.. gebd. 2.50 M. Vir-lag von I. H. W. Dietz in Stuttgart. Inhalt: ErstesKapitel: Vom Bau und Leben des menschlichen Körpers.—Zweites Kapitel: Der Körper des Weibes.— DrittesKapitel: Mädchen-Erziehung. Ernährung des Säuglings.Die Gesundheitspflege während der Schuljahre.— ViertesKapitel: Die Gesundheitspflege der Jungfrau.— FünftesKapitel: Die Gesundheitspflege der Gattin. I. Schwanger-schaft. II. Geburt und Wochenbett. A. Das Kindbettfieber.B. Die Verhütung des Kindbettflebers. 0. Die Pflege derWöchnerin und Stillenden.— Sechstes Kapitel: Dt» an-steckenden Geschlechtskrankheiten.Ein militärischer Justizmord. Von A. Th. Bihler, inval.ahlmeiiier und Intendantur- Aspirant. Stuttgart. Im»elbstverlage.Die Sklaven-Aufstände deS AlterthnmS. Von Ernstrank. München. Vertag der„Münchener Post"(Ed.cbnlid).Heiue-Allmanach. Herausgegeben von der Literarischen Gesell-schafc in Nürnberg. Nürnberg. Verlag von Karl Koch,Buchhandlung.Bon der„Neuen Zeit"(Stuttgart, I. H. W. Dietz'Verlag) ist soebe» das 33. Heft des 11. Jahrgangs er-schienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Fauvs qui peut!— Die jüngste„Verfassung" in Deutschland. Von E. Adler.— Die Rentengütergesetze in Preußen. Von Dr. RudolfMeyer.— Werth und Preis. Eine Antwort an Herrn HugoLands von Conrad Schmidt.(Schluß.)— Literarische Rund«schau.— Nolizen: Arbeiterzustände in Japan.— Feuilleton:Lilith. Novelle von A. v. Perfall.(Schluß.)