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Wiederbesetzung von BolkSschullehrer-Ste l l e n eder bei der Neuregulirung von Lehrerbesoldungen darau Ledacht zu nehmen, daß die etroaigen niederen K i r ch e n d i e n st e, welche mit den Stellen verbunden sind, von diesen abgetrennt werden. Tie Herrlichkeit des GegenwartSstaateS ist offen­kundig. Wie amtlich nachgewiesen wird, hat in P r e u ß e n die Zahl derjenigen verwahrlosten Kinder, welche im Jahre vom 1. April 1891/92 in Zwangserziehung untergebracht wurden, 1600 betragen. Seit dem Jnkraft- treten des Gesetzes vom 19. März 1878 waren 20 080 verivahrloste Kinder der Zwangserziehung übergeben, so dasl der Zuwachs im Jahre 1891/92 9 pCt betrug. Wenn die sozialen Zustände der Masse verbessert werden, wird die nicht von der Sozialdemokratie, wohl aber vom Kapitalismus   zerstörte Familie kein leerer Schall mehr sein, und dieverwahrlosten Kinder" werden aufhören, eine soziale Massenerscheinung zu sein. Frankreich  . Der Pariser   ManifestirungS- Ausschuß für den 1. Mai hielt am 14. Mai eine Versammlung ab, in welcher gegen das Verhalten der Polizei am 1. Mai protcstirt wurde. Dumay erklärte, die Polizei suche nach Material, um gegen die in Haft befindlichen Redner und gegen den Abgeordneten B a u d i n mit außerordentlicher Strenge vorgehen zu können. Rochefort bringt eine Notiz imJntransigeant", in welcher er behauptet, daß der Panama  -Mann Kornelius Herz geneigt sei, nach Frankreich   zurückzukehren und Papiere auszuliefern, welche Deputirte und Senatoren sehr start kompromittiren würden. Herz stellt aber die Bedingung, daß die über seine Güter verhängte Beschlagnahme auf- gehoben werde! Für die Geschichte der FranzSstschen Revolution wurde an der Pariser Universität in den 70er Jahren ein besonderer Lehrstuhl errichtet, den ein verdienstvoller Forscher, Herr Aulard  , einnimmt. Da dieser der systema- tischen Geschichtsfälschung royalistisch- pfäffischer Tendenz- schreibe! scharf entgegentritt, so ist er die Zielscheibe mannigfacher Angriffe. Und neuerdings sind seine Vor lesungen wiederholt von reaktionären Studenten gestört worden. Dies hat nun schließlich den Zorn der republika- nisch gesinnten Jugend erregt, und vorige Woche wurden die frommen Herren Skandalmacher so kräftig durchs geprügelt und vor die Thüre gesetzt, daß ihnen das Wieder kommen vergangen ist. Leider hat Herr Aulard  , der ganz in bürgerlichen An: schauungen steckt, sich auch zu Angriffen auf den Sozialis: mus verleiten lassen, die unser Pariser   Organ, der Sozialist", sehr energisch zurückgewiesen hat. Herr Aulard  versteht etwas, ja viel von der Geschichte der französischen  Revolution, und er versteht garnichts vom Sozialtsmus der Schuster bleibe doch bei seinem Leisten! Aus der Schweiz  . Bei den Nachwahlen für den Züricher Kantonsrath wurde Genosse K o n z e t t mit 455 Stimmen gewählt. Sein Gegner, Gemeinde Präsident Slettbacher, erhielt 432 Stimmen. Die Oer- likouer Arbeiterschaft hat das in sie gesetzte Ver trauen gerechtfertigt; sie hat der Sozialdemokratie den e l s t e n Vertreter gegeben. Die sozialdemokratischen Ver- treter können nun im Kantonsrath eine Fraktion bilden, die das Zünglein der Waage zwischen Demokraten und Liberalen in der Hand hält. Die spanische Deputirtenkammer nahm mit 232 gegen 7 Stimmen die Vorlage, betreffend die Verschiebung der Munizipalwahlen, an. Die repuvlikanischen Deputirten hatten vor der Abstimmung den Saal verlassen. Im Volke herrscht große Gährung. Zlmerikanischer Polizei- Anarchismus. AuS New- Jork telegraphirt man unterm 14. d. M.: Aus Buffalo wird gemeldet, daß die Polizei im Vereins- lokale der dortigen Anarchisten mehrere Schriitstücke beschlag­nahmte, aus welchen hervorging, daß ein Plan beabsichtigt war, die Chicagoer Wasserwerke in die Luft zu sprengen und dann die Weltaus st ellung in Brand zu stecken. In da? Komplott waren die bekannten Anarchisten Wrombloski, Strauß und Carl verwickelt, die jetzt flüchtig sind. Die Chicagoer   Polizei ist bekanntlich sehr geschickt in der Anfertigunganarchistischer" Komplotte. Seit 1886 betreibt sie dies als Spezialität.. Parfctnarfiridifctt; Urber die Maifeier am 7. und 14. Mai dringen wir noch folgende Mittheilungen und schließen damit zugleich die Berichterstattung hierüber. 7. Mai. Gera  . Die Maifeier für das reußische Unterland war trotz des Schneefalls am Morgen und obwohl alle Wege aufgeweicht waren, von 4 5000 Theilnehmer besucht. Alles verlief zur vollsten Zufriedenheit. Em a n u e l Wurm aus Hannover   hielt die Festrede; er forderte darin zum festen Zusammenschluß aller Kräfte für die Neuwahl auf. Die Begeisterung war groß. Mülheim. Am Ausflug nach der Tiezichrather Mühle betheiligten sich 600 Personen, vier Gesang­vereine unterhielten die Versammelien aufs beste. Schöner Ver- lauf des Festes. Itzehoe. Die Maifeier war von 600 Per- sonen besucht. Nachdem die Polizei gegen das Fest zuerst nichts einzuwenden gehabt hatte, erhielt der Vertrauensmann am 6. Mai folgendes Schreiben:Nach öffentlichen Maueranschlägen sollen bei der sozialdemokratischen Maifeier in Peter's Tivoli am 7. d. Mts. Schaustellungen gegen Eintrittsgeld stattfinden. Mit Rücksicht auf die Bestimmungen im ß 33a der Gewerbe-Ordnung würde schon in der Erhebung von Eintrittsgeld seitens der Ver- anstalicr der Feier und der Schaustellungen ein tonzessions- bedürftiger, beim Mangel der Konzession strafbarer Betrieb zu erblicken sein. Auftragsgemäß eröffne ich Ihnen Vorstehendes und verbiete Ihnen die Veranstaltung der qu. Schaustellungen bei Vermeidung der gesetzlichen Strafen. Die Polizeiverwallung. Steiubrück." Der Urheber dieses Verbots soll der Landrath sein. Voriges Jahr war zur Maiseier der Ball verboten, diesmal war die theatralische Aufführung nicht erlaubt. Trotzdem ließ sich niemand den Humor trüben das Maisest verlies auch diesmal vortrefflich wie immer. Heddernheim bei Frankfurt am Main  . 4460 Theilnehmer. Würdiger Verlauf. Die Polizei hatte der Feier sehr enge Grenzen gezogen und war außerordent- lich stark vertreten. O st e r w i e k. Maffenbetheiligung. obwohl regnerisches Wetter herrschte. Vortrefflicher Verlauf. Lech- Hausen. Die drei Säle des Gasthauses zum grünen Kranz erwiesen sich dem Massenandrang gegenüber als zu klein; dabei fanden am gleichen Tage zwei gegnerische Versammlungen statt. Die starke Betheiligung an der Maifeier ist ein gutes Zeusten für die bevorstehende Wabl. Offenburg  . 6700 Fest- theilnehmer. Festredner Wille. Die vetheiligung war gegen- über der vorigen Maifeier bedeutend stärker, was auch hier für die Reichstagswahl als gutes Vorzeichen betrachtet wird. Die ganze Feier verlief ohne Störung. In Eisen berg   i. Th. fand am 6. Mai eine Versammlung für Männer und Frauen statt, in der Julius Röthing aus Leipzig   unter großem Beifall sprach. Die bekannte Resolution wurde einstimmig angenommen. Trotzdem die Polizei jedwede Maifestlichkeit, sogar eine mit Musikbegleitung geplante Landpartie zum nächsten Dorf verboten hatte, ließen es sich die Eisenberger Parteigenossen doch nicht nehmen, die Maifeier festlich zu begehen. Dies geschah in Form eines Ausflugs, an dem 250300 Personen Männlein und Weiblein theilnahmen. Möglich, daß auch aus diesem harmlosen Epaziergang noch ein hochnothpeinlicher Prozeß konstruirt wird, untermneuen Kurs" ist, namentlich in Ländchen, die das Wort Sachsen   im Namen führen, alles mög lich.-- Gelsentirchen. Nachdem am 1. Mai zwei Versamm lunaen abgehalten worden waren, wurde am 7. Mai ein Ausflug nach der Ruhr unternommen. In einer der Versammlungen tra auch der ä In Jhring-Mahlow   berühmte Herr Panier auf, der augenblicklich stark inUnabhängigkeit" macht. In Wermelskirchen   war die Maifeier von zirka 400 Personen besucht. Die Stimmung war eine gute; alle? ver- lief nach Wunsch. Keinerlei Störung ist vorgekommen. In einigen Orten, wo das Wetter am 7. Mai zu ungünstig war, mußte das Maifest auf den 14. Mai verschoben werden. der denn auch, soweit wir erfahren konnten, überall ein echter und rechter, wundervoller Maitag war. Von den Parteigenossen. die den 14. Mai als Festtag erkoren, haben sich zur Stunde nur die Frankfurter  (am Main  ) gemeldet. Ihr Waldfest verlief großartig. Gegen 20 000 Personen nahmen daran theil; der Zudrang war einfach ungeheuer. Trotzdem würden die Bürgerlichen sagen, selbstverständlich, sagen wir, ver- lief alles in bester Ordnung. Die Münchener   hatten ihre Maiseier gleichfalls auf den 14. Mai verschieben müssen. Was sie am 7. Mai an Amüsement nicht genießen konnten, werden sie am 14. Mai doppelt und dreifach»achgeholt haben. Wenigstens läßt es auf eine auhergewöhnlichselige Stimmung schließen, daß sie ganz vergaben, demVorwärts" Nachricht zu geben darüber, wie denn das Fest ausgefallen sei. Nun, sie werden den Mai ge- s°iert haben so schön und begeistert, wie man im Süden überall Volksfeste feiert. Damit sei die Berichterstattung über die diesjährige Mai feier endgiltig geschloffen. Ob das Fest so ausgefallen ist oder nicht, wie es erivartet wurde, werden die Leser aus den Schtl- derungen desVorwärts" selbst ermessen. Unsere Meinung ist, daß trotz der auch diesmal recht ungünstig gewesenen Witterung Deutschland   seine Maifeier so schön und unter so großer Be- theiligung der Masse» beging, daß es auch in dieser Beziehung wiederum bewiesen hat. was seine wohl disziplinirten, gut orga- nistrten, politisch und wirthschastlich aus einem Geiste heraus: handelnden Söhne und Töchter Großes zu leisten vermögen. Bon der Agitation. Gegen 1000 München  « r Partesi genossen vertheillen am Himmelfahrtstag im Zeitraum von einer Stunde 100 000 Wahlflugblälter. Am gleichen Tage ver- theilten 360 Parteigenossen aus Halle a. S., die sich in 65 verschiedene Trupps getheilt hatten, 15 000 Flugblätter auf dem Lande. Sie wurden von den Bauern mit wenig Ausnahmen gut aufgenommen. Die Leipziger Parteigenosse« ersuchen alle dortigen Radsahrer, die gewillt sind, ihnen zu schneller Be- sorgung der Wahlgeschäfte behilflich zu sein, um Mit theilung ihrer Adresse. DenOrdnungs"partelen sind die Rad: fahrer bei den Wahlen sehr nützlich gewesen. Der militärische Boykott ist in M a i nz über die Brauerei Alte Krone" verhangt worden. Der Reibnitz ging, die Reib- mtzerei ist geblieben. Parteikonferenzen werden' abgehalten am l. Pfingstfeiertag von Vormittag 11 Uhr an im Felsenkeller zu Calbe   a. S. für die Sozialdemokratie des Wahlkreises Catbe-Aschersleben; am gleiche» Tage von Nachmittags 3 Uhr ab im Miehe'schen Lokale. Vorderer Brühl in Hildesheim   für die Parleigeniffsen aus dem 10. hannöverschen Wahlkreise; am 2. Pfingst- leiertag von Nachmittags 2 Uhr ab im Weißen Roß zu r ä se» t h a l für die Parteigenossen aus dem 2. m e i n i n- genschen Wahlkreis. In Grabow   bei Stettin  ' war das Resultat der am 16. November vorigen Jahres zu unseren Gunsten verlaufenen Stadlverordnetenwahl sür ungiltig erklärt worden. Es wurde deshalb am 9. Mai noch einmal gewählt. Das Resultat beider Wahlen ist nun folgendes: Am 16. November 1892 erhielten die sozialdemokratischen Kandidaten Borkmann, Schmidt, Heins- berg je 126 Stimmen, die Gegner 116 Stimmen; am 9. Mai 1893 erhielten die sozialdemolratischen Kandidaten je 246, die Gegner 86 Stimmen. Nun werden dieOrdnungsleute" wohl Ruhe haben. Die Deleairten der Sozialdemokratie der Provinz Sachsen   and Anhalts tagten am 11. Mai auf einer Konserenz in H a l l e a. S. 16 Wahlkreise waren durch 21 Detegirle ver- treten. Es wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Delegrrter der rovinz Sachsen auf dem Züricher   internationalen Kongreß ist ritz Kun er t- Friedrichshagen, Stellvertreter Adolf l b r e ch t- Halle. Der diesjährige Provinziat-Parteitag wird nur abgehalten, wenn die Nothwendigkeil hierzu vorliegt; die Entscheidung hierüber bleibt den Halle'schen Parteigenossen vor- behalten. Ei.urt, Magdeburg   und Halle a. S. haben sür ihren Bezirk jeder ein Zenlral-Wahlkomitee zu wählen. Reichstags- kandidat für den Mansselder Kreis ist Hofmeister- Halle. ür Torgau  -Liebenwerda Müller- Schkeuditz, für Sangerhausen Plorin-Halle. Bei Stichwahlen darf sür keinen Gegner ge- stimmt werden, möge er heißen, wie er wolle. Dodtenliste der Partei.'In M ü n ch e n ist am 14. Mai einer unserer ältesten und bewährtesten Genossen, der Schrerner Winterblum nach schweren Leiden gestorben. Winterblum war ein aufopfernder, zielbewußter und erfolgreicher Kämpfer der Arbeitersache, zu jeder Stunde bereit, das Schwerste ohne Klagen und Zögern für die Sozialdemokratie zu thun und zu dulden. In den langen schweren Jahren der Aera des Sozialistengesetzes hat er sich um die Münchener   Partei große Verdienste erworben, im Stillen wirkend, treu wie Gold, selbstlos und unermüdlich. In Sturm und Drang   hielt er ruhig aus. Zweimal schickten ihn die Münchener   Gerichte in den Kerker. In den zwei ersten München   er Geheimvunds- Prozessen, bei denen der schwur- gewandte berufene Polizelkommissar Michel G e h r e t die Sozial- demokraten ans Messer lieferte, wurde er zu Hohen Gefäugniß- trafen verurlheilt. Auch in den dritten GeheimbundS-Prozeß, der mit der Freisprechung aller Angellagten uno mit der Brand- marlung des Gehret und seiner Lockspitzet endete, war er ver­wickelt. Das erste Mal saß er im Nürnberger   Zellengefängniß, das zweite Mal. unter den ungünstigsten Bed>ngnngeii der damalige Gesängniß-Direkior behandetle die politischen Ge- angenen wie gemeine Verbrecher, ließ sie scheeren und sonst tribuliren war er in Amberg   inhaftirt. Als er aus Amberg  zurückkam, brachte er den Keim des tödtlichen Leidens, das ihn nun hingerafft hat in der Blüthe seiner Jahre, mit in die bojuvarischeFreiheit". Aber geistig ungebrochen trotz Krankheit und Kümmerniß trat er in die Reihen der kämpfenden Partei, war Vorstand des Wahlvereins. Er wird chmerzlich vermißt werden. Ehre seinem Angedenken! Ferner sind aus dem Leben geschieden: In Wetter der älteste dortige Parteigenosse, Ferdinand Kleine,«« Jahn c m a n n»- alt. In Hannover  -Linden Eduard Herl 3000 Genossen gaben ihm das Grabgeleite. Im 16. sächsischen Wahlkreise(Chemnitz  ) wurden im Verlauf von 4 Wochen vier wackere Parteigenossen der Erde .'14..___ ifvv.« ry; ty S n i f,. �indeisen- Allendorf, übergeben, ihre Namen sind Karl Fi n__________ Friedrich Haßlauer- und Karl Schmiedel- Chemnitz  . Ernst Grünert-Gablenz. Allen erwiesen die Genossen die letzte Ehre. In Böhmen   verstarben- Franz Pötzel in Dallwitz und Porzellandreher A n t o u B i l l in L a u n. Vertttilcllkes; DerOberlausilz er Volksbote" schreibt auS OlberSdorf  : Ein in seinen Folgen unberechenbares Eisenbahn- Unglück wurde am 6. d M. durch die Geistesgegenwart des Gasthofsbesitzers Reinhold Steudtner hier auf Haltestelle Zeißig- schänke verhütet. Bei dem Nachmittags um 6 Uhr 20 Min. von Bahnhos Bertsdorf hier eintreffenden Zuge, welche durch einige mit Johnsdorfer Mühlsteinen beladene LowryS sehr schwer be- lastet ivar, hatte auf noch unaufgeklärte Weise die Äremsvor- richtung theilweise versagt und der Zug kam mit rasender Schnelligkeit auf das Dorf zu. Selbst durch anhaltendes Kontre- dampsgeden konnte der Maschtnenfllhrer den Zug nicht wieder in seine Gewalt bekommen und gab er infolge dessen schon von weitem durch ununterbrochenes Pfeifen Nothstgnale. Herr Steudtner, die Gefahr sofort erkennend, streute nun schnell Sand auf die Schienen, wodurch er bewirkte, daß die Bremsen der Lokomotive nunmehr griffen und der Zug bald darauf am Aus- gang« der Bahnhofsanlage zum Halten gebracht werden konnte. Wer weiß, wieviel Unheil hierdurch verhütet wurde. Aus LandSbera wird berichtet: In dem Prozeß um die Herrfchaft Steinbusch ist der Besitzer Herr von Gustedt vom hiesigen Landgericht zur Zahlung von 5»/, Millionen an das Bankhaus Anhalt u. Wagner Nachfolger in Berlin   ver- urtheilt worden. In Bayreuth   ist abermals ein Selbstmord im«. E h e- vauxleger- Regiment, der zweite innerhalb weniger Tage, vorgekommen. Der Eskadronschreiber der 1. Eskadron, Zillich, aus Hamuurg stammend, hat das seit vorigem Herbst von den Rekruten seiner Escadron ersparte und ihm anvertraute Geld im Betrage von 170 M., für das steh die Rckrulen photo- graphiren lassen wollten, für sich verbraucht. Als die Leute das tzeld zurückverlangten, schoß sich Zillich mit einem Revolver eine Kugel durch den 5topf und war sofort tobt, In einem Schreiben an den Wachtmeister bemerkte er, seine Eltern würben die unter- schlagene Summe ersetzen. Schiffsunglü». Nach einer Meldung desReuter'schen Bureaus" aus Swansea   hat bei Lundy   im Bristolkanal   ein Zu- ammenstoß zwischen dem DampferCity os Hambourg" und dem DampferCounteß Evelyn" aus Bilbao   staltgesunden. Die Counteß Evelyn" ist gesumen, acht Reisende und sechszehn Mann von der Bemannung fanden in den Wellen ihren Tod. In den Werkstätten der New-Aork-Central-Railway ist, wie dieFranks. Ztg." meldet, für die Ausstellung in Chikago eine Lokomotive gebaut worden, welche den Empire State Expreß mit einer Geschwindigkeit von 32 Sekunden per Meile(1,6 Kilometer) oder 112V, Meilen(l 30 Kilometerl) per Stunde gezogen haben soll. Der Zug habe am Tage vorher 102 Meilen per Stunde gemacht. Literarisches. Sozialpolitisches Zentralblatt, herausgegeben von Dr. Heinrich Braun  (Carl Heymanns Verlag   in Berlin  , vierteljährlich 2,K0M.) Die soeben erschienene Nr. 33 hat folgenden Inhalt:'Ein Reformprogramm für die niedere gewerbliche Ausbildung von Dr. Karl von Mangold t. Zur Frage der Ge- winnbetheiligung. Anti-Pinkerton. Gesetze. Lohnverhältnisse in der Industrie der Feinmechanik der Stadt Be-clin im Jahre 189 l. Von Dr. E r n st H i r s ch b er g. Die Arbeits- ordnung der Mainzer Möbelindustrie vor dem Ausschuß. Die Maifeier. Streikbewegungen in Wien  . Der Haniburger Verein für Handlungskomnüs. Ein französischer Gesetz- entwurf betreffend die in den Handlungshäusern beschäftigten Frauen und Kinder. Regelung der Arbeit der in de» französischen Bergwerken und Montananlagen beschäftigten Kinder und jungen Leute. Die Ausdehnung der Unfall- Versicherung in Oesterreich  . Zur Statistik der Alters» und In- validenversicherung. Statistik des Allgemeinen Knappschafts- Vereins in Bochum  . Arbeitslosenversicherung der niederöster- reichischen Buchdrucker. Zur Lage der preußischen Volks- schulen. Verlängerte Besuchszeit der Berliner   Museen. Internationaler Kongreß für Gemeinnützigkeit in Chicago  . Albert Dulk'S   sämmtliche Dramen. Erste Gesammi-AuSgabe. Herausgegeben von E r n st Z t e l. Die Gesamml-Ausgabe wird drei Bände umfassen. Der erste Band ist erschienen. 433 und VIII Seiten. Preis drosch. 8, M., gebd 4, M. Verlag von I. H. W. D i e tz in Stuttgart  . Inhalt: 1. Band. Albert D u l k, sein Leben und seine Werke. Orla, dramatische Dichtung. Lea, Drama in fünf Aufzügen. 2. Band. Jesus der Christ,-in Stück für die Volksbühne in neun Handlungen. Simson, ein Bühnenstück in fünf Handlungen. 3. Band. K o n r a d der Zweite. Historisches Schauspiel in sechs Handlungen. Erster Theil: König Konrad der Zweite. Zweiter Theil: Kaiser Konrad der Zweite. Willa, Schauspiel in drei Handlungen. Die Gesundheitspflege de« WeibeS. Von Dr. F. B. Simon Mit 34 Abbildungen und einer farbigen Taiel. 16. Band der Internationalen Bibliothek(kleine Ausgabe). 304 und VIII Seiten 3°. Preis drosch. 2 M.. gebd. 2.50 M. Vir- lag von I. H. W. Dietz in Stuttgart  . Inhalt: Erstes Kapitel: Vom Bau und Leben des menschlichen Körpers. Zweites Kapitel: Der Körper des Weibes. Drittes Kapitel: Mädchen-Erziehung. Ernährung des Säuglings. Die Gesundheitspflege während der Schuljahre.   Viertes Kapitel: Die Gesundheitspflege der Jungfrau. Fünftes Kapitel: Die Gesundheitspflege der Gattin. I. Schwanger- schaft. II. Geburt und Wochenbett. A. Das Kindbettfieber. B. Die Verhütung des Kindbettflebers. 0. Die Pflege der Wöchnerin und Stillenden. Sechstes Kapitel: Dt» an- steckenden Geschlechtskrankheiten. Ein militärischer Justizmord. Von A. Th. Bihler, inval. ahlmeiiier und Intendantur- Aspirant. Stuttgart  . Im »elbstverlage. Die Sklaven-Aufstände deS AlterthnmS. Von Ernst rank. München  . Vertag derMünchener Post"(Ed. cbnlid). Heiue-Allmanach. Herausgegeben von der Literarischen Gesell- schafc in Nürnberg  . Nürnberg  . Verlag von Karl Koch, Buchhandlung. Bon derNeuen Zeit"(Stuttgart  , I. H. W. Dietz' Verlag) ist soebe» das 33. Heft des 11. Jahrgangs er- schienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Fauvs qui peut! Die jüngsteVerfassung" in Deutschland  . Von E. Adler. Die Rentengütergesetze in Preußen. Von Dr. Rudolf Meyer. Werth und Preis. Eine Antwort an Herrn Hugo Lands von Conrad Schmidt.  (Schluß.) Literarische Rund« schau. Nolizen: Arbeiterzustände in Japan.   Feuilleton: Lilith  . Novelle von A. v. Perfall.(Schluß.)