Nr. 281. 26. Jahrgang.
2. Gigung. Mittwoch, den 1. Dezember,
nachmittags 1 hr.
Auf der Tagesordnung steht die
Wahl des Präsidenten, der Bizepräsidenten und der Schriftführer.
Die Wahl des Präsidenten geschieht nach der Geschäftsordnung durch Stimmzettel. ver Wahl des Präsidenten werden 354 Stimmzettel abgegeben, darunter 96 unbeschriebene. Von den verbleibenden 258 Stimmen lauten 256 auf den Grafen Stolberg, 2 auf den Abg. Bruhn[ Ant.]( Große Heiterfeit.) Graf Stolberg ist somit zum Präfidenten gewählt und erklärt, die Wahl anzunehmen; zugleich übernimmt er unter Dankesworten von neuem den Vorsitz.
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wo
Abg. Singer( Soz.): Nach meiner Auffassung hat Herr v. Nor- anderer Meinung.( Erneute Heiterfeit.) Herr Baffermanız mann beantragt, die Wahl des zweiten Vizepräsidenten bis über- wollte einen Unterschied machen zwischen den Fällen, morgen auszujeßen, dann die Schriftführer zu wählen und dann eine Erklärung über die Annahme der Wahl abgegeben ist so habe ich vernommen in die fachlichen Verhandlungen ein- oder nicht. In den§§ 9 und 10 steht aber feine Silbe von einer zutreten.( Stufe rechts: Nein! nein!) Dann hätten Sie ja keinen Erklärung über die Wahl. Wenn ich Herrn Singer richtig ver Grund, die Wahl bis übermorgen auszuseßen, denn Sie können doch standen habe, sagte er: Den Antrag, heute zu vertagen, will ich mir nicht glauben, daß die Wahl der Schriftführer den Tag morgen in gefallen lassen, nur nicht, daß die Wahl der Schriftführer sofort vor Anspruch nimmt! Ich begreife ja, daß die Herren etwas fonfterniert genommen wird. Gut, den Gefallen tann man Jhuen ja tun.( Aha! sind.( Große Heiterfeit links. Widerspruch rechts.) Nach der Ge- und Heiterfeit links.) Ich frage nur: ist es nicht tausendmal vor. schäftsordnung werden die Schriftführer nach der Kon- gefommen, daß, wenn ein Bunft der Tagesordnung ausgesetzt wurde, stituierung des Präsidiums gewählt. Tun Sie doch die übrigen Bunkte weiter erledigt wurden?( Burufe links.) Es wäre der Geschäftsordnung nicht Gewalt an. Wenn die Wahl des zweiten allerdings besser gewesen, der zweite Teil des Antrags wäre wegBizepräsidenten jest ausgesetzt wird, sind alle Verhandlungen des gelassen worden.( Sehr wahr! links.) Reichstags so lange auszusehen, bis das Präsidium endgültig konstituiert ist. Das geht aus den§§ 4 und 11 der Geschäftsordnung den zweiten Satz im§ 9 aufmerksam gemacht hat. Dort heißt Abg. Bebel( Soz.): Ich bin erstaunt, daß feiner der Herren auf flar hervor. Ich bleibe also dabei, daß Herr Kollege Gröber es es wörtlich:" Die Wahlen des Präsidenten, sodann des ersten und dem Hause schuldig ist, mitzuteilen, wie die Situation bei den hierauf des zweiten Vizepräsidenten erfolgen durch Stimmzettel nach Fällen, auf die er Bezug genommen hat, gelegen hat. Aber es ist absoluter Stimmenmehrheit." Danach ist ganz klar, daß die Schrift auch ganz gleichgültig, denn wenn selbst vor zwölf oder zwanzig führer nicht früher gewählt werden können, als bis alle drei Bei der Wahl des ersten Bizepräsidenten werden 350 Stimm- Jahren das Haus einmal verfahren hat, ohne die Geschäfts- Präsidenten gewählt find. Die Vertagung können Sie beschließen, zettel abgegeben, darunter 104 unbeschriebene. Von den verbleibenden 246 Stimmen find 239 auf Dr. Spahn( 3.) gefallen, 2 auf den Ab- ordnung zu berücksichtigen, so ist das Haus nicht verpflichtet, aber als ersten Bunft auf die nächste Sigung müssen Sie die Wahi heute in denselben Fehler zu verfallen. Es bleibt also dabei, daß des zweiten Vizepräsidenten setzen.( Zustimmung links.) geordneten Paasche( natl.), je 1 auf die Abgeordneten Singer( Soz.), zuerst die Wahl der Präsidenten vorzunehmen ist und dann erst Abg. Graf Praschma( 3.): Am 27. Februar 1881 hat der Hengsbach( Soz.), Bruhn( Antif.). geschäftsordnungsmäßig die Wahlen der Schriftführer. Im übrigen, Präsident Graf Arnim am Abend nach der Wahl erklärt, daß er die Gewählt ist somit Dr. Spahn( 8.), welcher erklärt, die Wahl meine Herren, vertagen Sie doch bis morgen, und einigen Sie sich Wahl nicht annehme. Inzwischen war ruhig die Wahl der Vizeanzunehmen. im Laufe des Nachmittags! Ich bestreite dem Hause nicht das Recht, präsidenten und der Schriftführer erfolgt. Am 17. Februar 1879 Bei der Wahl des zweiten Bizepräsidenten werden 351 Stimm- daß es sich in jedem Augenblick vertagen kann, aber daß es die hat am Tage nach der Wahl der zweite Vizepräsident Fürst Hohenzettel abgegeben, darunter 118 ungültige. Von den verbleibenden Wahl des zweiten Vizepräsidenten aussetzt und dann troßdem die lohe erklärt, aus Gesundheitsrücksichten die Wahl nicht annehmen zu 238 entfallen auf Dr. Paasche( natl.) 221, zersplittert sind 12. Schriftführer wählt und in die Verhandlungen eintritt, ist geschäfts- tönnen. Darauf hat der Präsident festgestellt, daß, trotzdem die Abg. Dr. Paasche: Ich sage meinen verbindlichen Dank den ordnungswidrig und deshalb muß ich meinen Widerspruch aufrecht Sonftimierung des Hauses gewissermaßen nicht vollständig sei, man Herren, welche mir ihre Stimme gegeben haben. Ich kann aber die erhalten.( Sehr richtig! links.) ruhig in der Tagesordnung fortfahren und fachlich beraten tönne. Wahl nicht annehmen und lehne sie im Einverständnis mit meinen politischen Freunden ab.( Lebhaftes Bravo! bei den Nationalliberalen ordnung ist die Auffaffung des Abg. Ginger un zweifelhaft Abg. Dr. Müller- Meiningen ( frf. Bp.): Nach der Geschäfts- Dasselbe ist geschehen am 18. Februar 1880 und den Freisinnigen.) Abg. v. Normann( r.)( zur Geschäftsordnung): Ich beantrage, die richtig. Es ist im§ 9 von der Wahl der Präsidenten die Rede, Wahl des zweiten Vizepräsidenten nach der soeben gehörten Er- und es heißt dann im§ 10: In einer einzigen Wahlhandlung erHärung bis übermorgen auszusetzen( Rufe links: Wozu denn?) und folgt demnächst die Wahl von acht Schriftführern". Deutjezt die Wahl der Schriftführer vorzunehmen.( Lebhafter licher kann die Geschäftsordnung sich nicht aussprechen. Es würde gegen die flaren Bestimmungen verstoßen, wenn Sie heute die Widerspruch links.) Schriftführer und übermorgen erst den zweiten Vizepräsidenten wählen würden.( Sehr richtig! lints.)
Abg. Singer( Soz.)( zur Geschäftsordnung): Jch bedauere, darauf aufmerksam machen zu müssen, daß eine Vertagung der Wahl des zweiten Bizepräsidenten unter Fortiezung der Verhandlungen nach unferer Geschäftsordnung unzulässig ist. Würde die Wahl des zweiten Bizepräsidenten vertagt werden, wogegen ich nichts ein zuwenden hätte, so müßte unfere gesamte Tätigkeit bertagt werden. Der Reichstag fann erst berhandeln, wenn das Präsidium fonftituiert ist. Der Antrag Normann ist also geschäftsordnungswidrig und daher widerspreche ich ihm. Zugleich möchte ich aber auch die Gründe hören, aus denen Herr v. Normann den Antrag gestellt hat, die Wahl des zweiten Vizepräsidenten zu vertagen. Abg. Gröber( 8.),( zur Geschäftsordnung): Herr Singer hat behauptet, daß es gegen die Geschäftsordnung sei, wenn die Wahl des zweiten Vizepräsidenten ausgesetzt wird. Ich möchte ihn bitten, diese Behauptung zu begründen, zumal früher eine Reihe von Fällen vorgekommen ist, in denen so gehandelt worden ist. Ich glaube, der Abg. Singer ist es dem hohen Hause schuldig, die Behauptung, daß der Antrag v. Normann gefchäftsordnungswidrig ist, mit Gründen zu belegen.
Abg. Singer( Soz.),( zur Geschäftsordnung): Wenn der Abg. Gröber die Gründe, welche ich angeführt habe, nicht verstanden hat, so liegt das an ihm.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) I habe jedenfalls die Gründe für meine Auffassung largelegt und Ich glaube, daß diefe Auffassung durchaus stichhaltig ist. Im übrigen würde ich meinerseits bitten, und zwar mit mehr Recht als Herr Gröber, doch zu begründen, weshalb die Wahl des zweiten Vizepräsidenten vertagt werden soll. Ich habe auch nicht dagegen Widerspruch erhoben, daß diese Wahl vertagt wird, sondern gegen den Antrag Normann, der verlangt, daß die Wahl des zweiten Bize präsidenten vertagt wird, der dann aber die Schriftführer wählen und dann weiter fachlich verhandeln will!
Abg. Singer( Soz.): In den von dem Vorredner erwähnten Fällen ist aus dem Hause lein Widerspruch erhoben worden( Sehr wahr! links.) und dann ist es llius, daß Abweichungen von der Geschäftsordnung für zulässig erklärt werden. Außerdem wurde damals im Moment der Wahl keine Erklärung abgegeben wie in dem hier vorliegenden Falle.
Abg. Graf Praschuta( 8.): Herr Singer scheint mich nicht verstanden zu haben. Ich habe ausdrücklich festgestellt, daß man in den sachlichen Erörterungen fortgefahren ist. Das ist doch genau derfelbe Fall wie hier.( Lebhafter Widerspruch links. Zurufe: Nur weil kein Widerspruch erhoben worden ist!)
Präsident Graf Stolberg will nunmehr über den Antrag Normann abstimmen lassen.
Abg. Gröber( 8.): Es ist ein doppelter Antrag gestellt worden: 1. die Wahl des zweiten Bizepräsidenten auf übermorgen zu vertagen und 2. heute noch die Wahl der Schriftführer vorzunehmen. Herr Singer hat anerkannt, daß er gegen den ersten Antrag nichts einzuwenden hätte, er erklärt sich nur gegen den zweiten. Wie man sich dazu stellen wird, darüber mag das hohe Haus entscheiden. Burufe bei den Sozialdemokraten: Die Geschäftsordnung!) Abg. Singer: Ich hatte angenommen, nach den Ausführungen des Abg. Dietrich, daß der zweite Teil des Antrages zurüdgezogen Abg. v. Normann( f.): Herr Singer hat mehr gehört als sei. Wenn das nicht der Fall ist, muß ich dabei bleiben, daß dieser ich gesagt habe. Von einer materiellen Beratung habe ich fein Wort Antrag überhaupt geschäftsordnungswidrig ist. geredet. Im übrigen möchte ich Herrn Singer fragen: was wird Abg. Dr. Wiemer( frf. p.): Mit Rücksicht darauf, daß nach denn, wenn zum Beispiel der zweite Bizepräsident gewählt ist, aber unferer Auffassung ein solcher Antrag der Geschäftsordnung widerim Hause nicht anwesend ist, so daß er nicht gefragt werden kann, spricht, würde ich namentliche Abstimmung darüber beob er die Wahl annimmt? Können dann auch die Schriftführer antragen.( Unruhe rechts.) Ich glaube, daß die Wahl der Schriftführer jegt ruhig vorgenommen werden kann.( Sehr richtig! nicht vorher gewählt werden?
rechts.)
Antrages v. Normann getrennt abzustimmen. Ist das Haus Bräf. Graf Stolberg: Ich schlage vor, über beide Teile des damit einverstanden?( Widerspruch links.) Dann werde ich über diese Vorfrage abstimmen lassen.
Fall vorliegt. Ich würde allerdings sagen, auch dann würde die Abg. Singer( Soz.): Wir können ja abwarten, bis ein solcher Der Vorschlag des Präsidenten wird gegen die Stimmen der Sizung auszusehen sein, bis der zweite Bizepräsident da ist. Im Sozialdemokraten, Freisinnigen und Nationalliberalen angenommen. übrigen muß ich der Auffassung des Herrn Gröber widersprechen, als handle es sich um zwei Anträge. Rein es liegt ein einheitlicher den Protest dagegen, daß überhaupt der Antrag als abstimmungsAbg. Singer: Vor der Abstimmung wiederhole ich nochmals Antrag Normann vor, und dieser eine Antrag ist geschäftsordnungsfähig bezeichnet wird. Um nun festzustellen, wer beabsichtigt, dieſen mäßig unzulässig.( Sehr richtig! links.) Würde nichts weiter befähig bezeichnet wird. Um nun festzustellen, wer beabsichtigt, diesen antragt fein als eine Vertagung, so hätte ich mich gar nicht erst zum Worte gemeldet. Geschäftsordnungsbruch
neuen
Abg. Dr. Südekum( Soz.): Der Präsident wird sich als Hüter der Geschäftsordnung zu überlegen haben, ob er einen gefchäftsordnungswidrigen Antrag überhaupt zur Abstimmung bringen darf. ( Sehr wahr! links.)
Abg. Baffermann( natl.): Ich muß mich nach dem Wortlaut der vorzunehmen, beantrage ich, auch über den ersten Teil des Antrags Geschäftsordnung der Auffassung anschließen, daß die Wahl der von Normann namentlich abzustimmen.( Unruhe rechts und im Schriftführer erst erfolgen tann, nachdem die drei Herren Präfi- Bentrum.) denten gewählt sind. Das ist auch durchaus verständlich, denn man wird erst wiffen wollen, wer zum Bizepräsidenten gewählt ist, ehe man die Schriftführer wählt. Wenn der Gewählte nicht anwefend Präsident Graf Stolberg: Gestatten Sie, daß ich Sie unter- ist, so wird eben zunächst angenommen, daß er die Wahl an breche. Ich habe den Antrag v. Normann nicht so aufgefaßt. Der nimmt. Hier aber ist eine Ablehnung der Wahl erfolgt und Antrag geht vielmehr bloß dahin, die Wahl des zweiten Vize- es muß eine Neuwahl vorgenommen werden. Daher kann die Wahl präsidenten zu vertagen und jetzt die Schriftführer zu wählen.( Wider- der Schriftführer zunächst nicht erfolgen.( Sehr richtig! links.) spruch bei den Sozialdemokraten.) Herr v. Normann hat beantragt Abg. Dietrich( f.): Die Herren. Müller- Meiningen und Bafferdie Wahl des zweiten Vizepräsidenten bis übermorgen zu vertagen mann haben eine juristische Auslegung der§§ 9 und 10 gegeben; und heute die Wahl der Schriftführer vorzunehmen; darüber, was sie sind dabei als Juristen merkwürdigerweise derselben Ansicht gemorgen geschehen soll, enthält der Antrag nichts. wefen.( Große Heiterfeit.) Ich bin auch Jurist und bin
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Kleines feuilleton.
Theater.
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In der namentlichen Abstimmung wird der erste Teil des Antrages v. Normann mit 220 gegen 90 Stimmen bei 42 Stimmenthaltungen angenommen, der zweite Teil des Antrages wird zurückgezogen.( Aha! links.)
Präsident Graf Stolberg: Ich schlage nunmehr dem Hause vor, die nächste Sigung abzuhalten: Donnerstag, den 2. Dezember. ( Leb hafter Widerspruch links.)
Manuel II. fährt im geschlossenen Panzerautomobil, deffen Chauffeur eine Rüstung trägt, in rasendem Tempo in Paris ein, begrüßt von der Polizei.
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die infamen Brutalitäten der bestehenden Gesellschaft wirkt so wie jedes Echo warmer Sympathie. Die mancherlei Zusammenhänge zwischen der damaligen, jedem auf Tradition gegründeten VorBom Tierkreislicht, jenem bei uns nur sehr selten, in den Tropen urteile, jeder„ Lüge" den Krieg erklärenden literarisch revolutionären, Von dem dicken Fallières zur Jagd auf Tauben eingeladen, aber fast allnächtlich sichtbaren merkwürdigen Lichtkegel, der als naturalistischen Bewegung und der proletarisch- sozialistischen Geistes- entschuldigt er sich, daran nicht teilnehmen zu können:" Ich schieße matter Schein vom Horizont aufsteigt und durchsichtig die Stern- welt haben hier in diesem Drama eine bedeutsame Wider- niemals. Mein Vater ist einem Unfall erlegen, der durch ein Schieß bilder des Tierkreises überzieht( daher der Name), hat Herr G. A. Fath spiegelung erhalten vermittelst der Figur des Agitators Loth. gewehr verursacht wurde." auf der Licksternwarte 1907 und 1909 photographische Spettral- Mit der Schilderung furchtbarer Entartung, jammervollen Elends Marianne fragt ihn: Wann werden sie denn bei Euch endlich aufnahmen gemacht. Diese erweisen, daß das Leuchten des Zodiafal- verbindet sich der Ausblick auf die Mächte, die tämpfend in un- die Republik erklären?" Manuel: Meine Untertanen erwarten lichtes durch zurückgeworfenes Sonnenlicht hervorgerufen ist. erschüttert festem Glauben an eine bessere Zukunft- dem Sonnen- vielleicht, daß ich sie selbst erkläre." Arrhenius erklärt die Natur des Tierkreislichtes durch das Einfallen aufgange entgegenbarren. Berspektiven, die in den späteren Manuel zu Fallières :„ Eure Republik... mein Gott von Sonnenstaub, der durch den Druck der Sonnenlichtstrahlung Dramen Hauptmanns, auch in seinem von heißestem Mitgefühl mit sie ist ja ein bißchen unbequem für meinen Onkel Orleans von der Sonne fortgetrieben wird, in die Erdatmosphäre. Die den Enterbten durchglühten Weberdrama, nicht mehr wiederkehren. aber im übrigen gleicht sie ganz dieser Monarchie".( Man sieht Beobachtungen von Fath stügen diese Anschauungen in vorzüglicher Indessen dieser Loth, dessen Haß gegen die Unterdrückung, der nichts als gefrümmte Buckel ordenssüchtiger Bürger.) Weise. Dichter so offenfimdig teilt, hat nicht das mindeste von einem Alfons XIII : Was fängst Du mit den Freidenfern in Deinem Helden im alten Wortfinn an sich. Er ist in strenger Anpassung an Lande an?"-Manuel: Jch stopfe sie in die Gefängnisse." Leffing Theater:( Gebentfeier der Freien den naturalistischen Stil des Ganzen durchaus als Individuum, als Alphonse:" Da tust Du unrecht... Ich laß sie füfilieren Bühne) Bor Sonnenaufgang" von Gerhart eine ringsum von Schranken eingeengte Persönlichkeit gefehen. Ein Das ist sicherer." Hauptmann. Aus der Misere unserer heutigen dramatischen schlichter Mensch, der Größe nur vom Widerschein der großen Auf- Manuel( verschwiemelt) zu Fallières :„ Herr Präsident, ich danke Produktion, die längst wieder in die ausgefahrenen Gleise einer gabe erhält. Ehrenfest , doch ohne jede Schwungkraft der Genialität. Ihnen, daß Sie mich gestern abend ausgehen ließen. Diese Nacht öden, von jeder fruchtbaren Beziehung zu den Strömungen und Und so in dieser Eigenart dient er dazu, durch sein Erscheinen in wird für mich eine große historische Erinnerung sein."( Offenbar Kämpfen der Gegenwart losgelösten Routine eingelenkt hat, leitete dem reichgewordenen Bauerndorf, in den Personen des Milieus all hat er sich nach den Rezepten der Schauspielerin Granier, die kürzlich die Aufführung von Hauptmanns Erstling, als Gedenkfest der vor die seelischen Reaktionen auszulösen, in denen sich ihr verborgenes vor Wilhelm II. eine Konferenz über die Liebe und die Könige abgivei Jahrzehnten gegründeten Freien Bühne", den Blick auf jene Wefen offenbart. Glänzend ist das vor allem in Loths Verhältnis zu hielt, in die Liebeskunst französischer Schauspielerinnen einweihen hoffnungsreiche Beit zurück, da sich in Sturm und Drang das Kommen dem ehemaligen Studienfreund, dem Streber Hoffmann, und zu Helene, lassen.) einer neuen, von fühnem Wahrheitsmut getragenen Bühnenkunit an- der einzigen Umverdorbenen in der vollkommen forrumpierten und aufündigen schien. So furz die Freie Bühne", deren Gründung alkoholisch berieuchten Hofbefizerfamilie durchgeführt. Dies Herborlocken wenige Monate später die Konstituierung der Freien Voltsbühne folgte, des Innern, dies wechielweise Sichbeleuchten der Naturen auf dem gelebt hat, so bedeutiame Anregungen find von ihr ausgegangen. düsteren sozialen Hintergrunde ist die eigentliche Handlung des Sie hat entscheidend mitgeholfen, 3bfens tiefgründigen Schöpfungen Stückes, der man freilich einen anderen Ausgang wünschen möchte. den Weg auf die Theater zu bahnen, hat Hauptmann, das stärkste Dag Loth, sobald er vom Alkoholismus des Vaters feiner Geliebten der jung aufstrebenden Talente, auf den Schild gehoben und den erfährt, in der Furcht, fie fönne ihm erblich belastete Kinder ge- Zweifel bannenden Enthüllungen, die die Flora Büste bei der Anstoß zu einer überraschenden Entwickelung intim charakterisierender bären, die Arme spornstreichs berläßt, erscheint nicht einmal vom mehrfachen Untersuchung ihrem Herrn und Opfer bereitete, weiß Herr Schauspielfunft gegeben. Tendenzen, die von ihrem Leiter Brahm Standpunkt medizinischer Theorie, geschweige psychologisch motiviert. Bode nichts mehr zu erwidern. Er tischt in der Zeiticheift„ Kunst in seiner späteren Tätigkeit als Direktor des Deutschen und des In der ausgezeichneten Aufführung bot Reicher in der Figur und Künstler", die sich merkwürdigerweise dazu hergibt, Leffingtheaters in erfolgreicher Weise fortgeführt wurden. Seine des Hoffmann die glänzendſte Leistung. Sehr gut war auch einige neue Hypothesen auf, die noch frühere„ Restaurationen" bien- und Hauptmann- Aufführungen haben in weitem Umfang namentlich in den ersten Aften Monnards lang aufgefchoffener, als die bon Lucas annehmen, und fühl reservierter Loth, und Hilda Herterichs, beim ersten Strahl die Büste kann und wird schließlich für sich fagt zum Schluß: richtungweifend gewirkt. felber sprechen." Mancher von denen, die bei der Aufführung der Freien Bühne der Liebe aus seelischer Erstarrung aufblühende Helene. Unter den Alle nicht zur Bodeclique Zählenden( dazu gehört jetzt die gesamte im Streite mit der lärmenden Opposition dem neuen Stern be- Nebenrollen traten Sauers Doktor Schimmelpfennig, Marrs englische Preffe) meinen: das hätte sie mehr als genug bereits geistert aujubelten, mag zu der Feier mit der Besorgnis gegangen bäuerlicher Millionärstrottel und Paula Ebertys robuste Dienst besorgt. sein, daß das Wiedersehen nach so langer Zeit ihm eine Enttäuschung magd am markantesten hervor. Der Dichter und Direktor Brahm -Die soziale Studienreise nach England, die bereiten werde. Doch Hauptmanns Sonnenaufgang", so sehr das wurden häufig gerufen. die Deutsche Gartenstadt Gesellschaft biefes Jahr Stüd die Prägung einer bestimmten Zeit trägt, haben die unternahm, wird 1910 wiederholt. Es sollen zwei Reisen mit einer Jahre nichts anzuhaben bermocht. Vom Schlusse abgesehen, Höchftzahl von je 100 veranstaltet werden( vom 5. bis 17. Juli und schon mit dem sich auch damals felbst bie entschiedensten bom 16. bis 28. Auguft.) Die Reisen werden durch englische Bewunderer nicht befreunden konnten, erregt das Ganze durch die Dem portugiesischen König, der jegt seine Antrittsvifiten an den Gartenstadtsiedelungen sowie durch die Städte Yort, Manchester , energische, auch die kleinsten Einzelzüge beherrschende Zielsicherheit europäischen Höfen macht, das französische Bigblatt Liverpool , Birmingham und London führen und ein Bild moderner der Charakteristik, die farbige Abtönung des Dialogs, die bühnen- L'Assiette au beurre" feine letzte Nummer, die wie sozialer Bestrebungen, sowie englischen Städtebaues und Wohnungsmäßige Kontrastrierung der Figuren noch immer Anteilnahme und immer von einem Künstler bestritten wird und illustrativ sehr wesens geben. Anfragen sind zu richten an die Geschäftsstelle, RehBewunderung. Der empörte jugendlich- idealistische Protest wider hoch steht. felde( Ostbahn).
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Humor und Satire. Manuel auf Reisen.
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Notizen.