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munalen Berhältnisse Rigdorfs und zeigte, daß auf den ver- der starte Besuch sowie auch der erfreuliche Umsatz von Schriften, heit und nicht zuletzt vor den Stadtverordnetenwahlen in der dritten schiedensten Gebieten eine Reihe durchgreifender Verbesserungen beredtes Zeugnis ab. Die Ausstellung ist geöffnet am Sonntag, Abteilung stets erklärten, Allgemeinintereffen wahrnehmen zu wollen. eingeführt werden müssen, wenn nicht nur die Interessen der Be- den 5., 12. und 19. Dezember, nachmittags von 4 bis abends 8 Uhr. Sollten wider Erwarten diese Herren ihr Versprechen vergessen mittelten, sondern auch die Intereffen der arbeitenden Bevölkerung, Es wird erwartet, daß die Arbeiterschaft dieselbe rege besucht. haben, so können sich die Wähler bei ihnen bedanken. die in Rigdorf die große Mehrheit bildet, ausreichend berücksichtigt Klein- Schönebeck- Fichtenau.

werden sollen. Der Referent wies auch darauf hin, daß diese Der Anschlag auf das kommunale Gaswerk ist mißglüdt, die Wahlen vollzogen werden unter der Herrschaft des durch den be­fannten Wahlrechtsraub verschlechterten Wahlrechts nach dem Brinzip des anderthalbfachen Durchschnitts, wonach von den Wählern der dritten Klasse mehr Steuern aufgebracht werden wie von denen der ersten und zweiten Klasse zusammengenommen. Es gelte zu zeigen, daß unsere Parteigenossen trotz des verschlechterten Wahlrechts das Feld behaupten.

In der regen Diskussion betonten mehrere Rebner, durch das verschlechterte Wahlrecht sei eine wesentliche Verschiebung in der Klaffeneinteilung der Wähler eingetreten. Viele Angehörige des Mittelstandes, zahlreiche Beamte, die früher der zweiten Klasse angehörten, wählen jetzt in der dritten Klasse. Die bürgerlichen Parteien trügen fich infolgedessen mit der Hoffnung, es werde ihnen gelingen, uns nicht nur die zweite Klasse völlig zu sperren, sondern uns auch in der dritten Klasse Mandate abzunehmen. Deshalb müssen unsere Genossen den diesmaligen Wahlkampf mit viel mehr Energie führen, wie sie es bisher, wo ihnen der Sieg nicht streitig gemacht werden konnte, zu tun gewohnt waren. Ein Redner richtete an unsere Parteigenossen in der Stadt­verordnetenversammlung das Ersuchen, die Genossen auch über die Vorgänge in den Kommissionen zu informieren. Wenn das immer geschehen wäre, dann würde einer der bekanntesten Wahl­rechtsverschlechterer, der Buchdruckereibefizer Glasemann, wahr scheinlich nicht wiedergewählt worden sein, denn er habe sich, was erst nach den letzten Wahlen in fleinen Kreisen bekannt geworden fci, einer Steuerhinterziehung im Betrage von 3600 M. schuldig gemacht und sei mit Bahlung des zehnfachen Betrages der hinter zogenen Summe bestraft worden. Diese Witteilung erregte Aufsehen in der Versammlung.

Als Kandidaten wurden die Genossen Jäck für den 22., Neil für den 24., Lennig und Breil für den Nordbezirk aufgestellt. Hierauf wurden Vereinsangelegenheiten erledigt. Der Vor­fißende teilte mit, daß am Freitag die Bibliothek des Vereins in der Jdeal- Passage eröffnet wird und die Bücherausgabe von 7 bis 10 Uhr abends erfolgt. Für die Ausgabe von Jugendschriften, welche Mittwochs und Sonnabends nachmittags erfolgt, wurden die Genoffinnen Hanemann, Stieler, Bölian und Scheite bestimmt. Die Versammlung stimmte einem Beschluß des Vorstandes zu, den Ausschluß des Mitgliedes Steinmetzen Bofinger zu be antragen, weil er sich laut Feststellung seiner Gewerkschaft des Tarifbruches schuldig gemacht hat.

Das Kuratorium der Boddinftiftung beschloß in seiner Sibung, dasselbe Verfahren bei der Prüfung der Unterstüßungsgesuche zu beobachten, wie es von dem Kuratorium für den Wohltätigkeits­fonds seit längerer Zeit gehandhabt wird. Hierauf folgte die Fest sehung des Voranschlages für 1910. Die Zinsen von dein 50 000 m. betragenden Vermögen sowie etwa unverteilt gebliebene Beträge aus dem Vorjahr sollen als Unterstützungen zur Ver­teilung fommen.

Von den bisher eingereichten 20 Unterstützungsgesuchen mußten 2 Gesuche abgelehnt werden, weil die Antragsteller die Sagungsbedingungen nicht erfüllt hatten. Die übrigen 18 An­träge wurden zur weiteren Prüfung gegeben. Bei dieser Ge­den Tegenheit sei nochmals darauf hingewiesen, daß aus Binjen der Boddinftiftung nur an nicht unter 55 Jahre alte hilfsbedürftige, würdige Rigdorfer Einwohner beiderlei Geschlechts gewährt werden, wobei solche Personen zu bevorzugen sind, die mindestens seit 10 Jahren in Rigdorf gewohnt und nach Kenntnis der Rigdorfer Armenverwaltung noch niemals aus eigenem An­triebe Armenunterstützung nachgesucht haben.

Den Parteigenoffen zur Kenntnisnahme, daß sich die Bibliothet des Wahlvereins jetzt Fuldaftr. 55/56( Ideal- Passage) befindet und heute eröffnet wird. Geschäftszeit täglich 7-10 Uhr abends. Die Extraausgabe der Jugendschriften erfolgt Mittwoch und Sonnabend in der Zeit von 4-7 Uhr.

Steglig.

Die Bibliothekstommission.

In bejammernsivertem Zustande stellte sich gestern abend der 16jährige Fürsorgezögling Billi Schulz aus Berlin   der hiesigen Polizei. Der junge Mensch war aus der Fürsorgeanstalt in Reppen  eniflohen und hatte sich seitdem hungernd und frierend in der Um­gebung Berlins   umbergetrieben. Bergeblich versuchte der Flüchtling fich Essen und ein Nachtlager zu verfchaffen. Vom quälenden Hunger und Kälte getrieben zog es der hart Geprüfte schließlich vor, fich der hiesigen Bolizeibehörde au stellen. Wilmersdorf  .

Die Stadtverordnetenversammlung zog in ihrer Sigung vom Mittwochabend aus dem Fall Bedmann die erforderlichen Kon­sequenzen und schritt zur Wahl des Stadtverordneten borstehers. Mit 32 von 39 Stimmen wurde das Amt dem Stadtberordneten Professor Dr. Leidig aber tragen, der vorher schon das Amt eines Stellvertreters ausgeübt hatte.

Charlottenburg  .

Einsprüche sind jetzt in allen Instanzen zurückgewiesen worden. War dieses Resultat auch mit Bestimmtheit zu erwarten, so ist es doch einer Clique von Gemeindeschädlingen, deren Treiben wir bereits mehrere Male gebührend gekennzeichnet haben, ge­lungen, den Bau ein Jahr zu verschleppen und, da der Winter bevorsteht, noch auf längere Zeit zu unterbinden.

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Vermischtes. G

Auf der Seehundsjagd. Sealstin ist jetzt im Winter wieder ein beliebter Belzschmuck, der uns mit seinem weichen Glanz in Jacken und Boas entgegenschimmert. Wenige derer, die sich mit dem Fell des Seehundes zieren, werden wohl daran denken, daß Im Sommer 1908 beschloß die Gemeindevertretung den Bau Welt sind und unter den mannigfachsten Fährnissen und Schwierig, diese Tiere der Gegenstand einer der romantischsten Industrien der der Gasanstalt. Als geeigneter Platz wurde der sogenannte feiten gejagt werden. Mehr als eine Million Felle von jungen Richterberg außersehen; es wurde auch sofort mit den Vorarbeiten Seehunden, die nicht älter als fünf Wochen sind, werden in jedem begonnen. Gegen diesen Beschluß lief eine Handvoll Grundstücks- Frühjahr von den Seehundsjägern in den nordatlantischen und spekulanten, die erstens einmal die Gasversorgung der Gemeinde arktischen Gewässern getötet. Zu dem gefahrvollen und abenteuer­einem Privatunternehmer zuschanzen wollten, dann aber auch reichen Beruf des Seehundsfängers stellen die Neufundländer das diese Gelegenheit beim Schopfe nahmen, um Vergeltung gegen größte Kontingent, während Estimos, Russen, Isländer  , Dänen die ihnen mit auferlegte Wertzuwachssteuer zu üben, Sturm. Die und Norweger die Minderheit bilden. Die stattlichen und gut Separationsgemeinde wurde rebellisch gemacht, worauf dieselbe organisierten Flotillen, die alljährlich zur Seehundsjagd ausziehen, gehen in den verlassenen Eiswüsten der arktischen Gebiete einer gegen den Bau auf dem Richterberg Proteft einlegte. Da die dunklen Zukunft entgegen, in der viele Schiffe den Untergang Gemeinde die Verpflichtung übernommen hatte, bom 5. März 1909 finden und die Jäger sich oft nur durch heldenhaften Kampf mit ab den Bahnhof Rahnsdorf   mit Gas zu versorgen, war sie ge- den Elementen retten fönnen. Jm leßten Frühjahr gingen zwei zwungen, einen neuen Bauplatz zu suchen. Dieser wurde ge- große Dampfer böllig zugrunde, zwei andere wurden so schwer be­funden und durch Ankauf von Nebenparzellen entsprechend ver- fchädigt, daß fie im Schlepptau heimgebracht werden mußten. größert. Kaum war jedoch mit Zustimmung des Landrates hier 8000-10000 mutige, kraftvolle Fischer widmen sich heute, so ers der Bau in Angriff genommen, hagelte es wieder von derselben zählt das Wide World Magazine", der Jagd nach den Robben auf Clique neue Proteste. Diese wurden erhoben gegen die pro- werden hauptsächlich in diesen schweigenden Eiswüsten gefunden, den Eisfeldern der Küste von Labrador. Zwei Seehundsarten visorische Bauerlaubnis, gegen den Bau überhaupt, gegen den die man nach ihrem Aussehen Harfen- und Hafenrobben nennt. neuen Bauplatz, gegen den Rauf der Nebenparzellen, gegen die Die Hafenrobbe ist größer als die Harfenrobbe, und das männliche Pflasterung der Zufahrtstraße usw. Sämtliche Einsprüche wurden Tier unterscheidet sich vom Weibchen durch einen besonderen Haken, durch alle Instanzen bis zum Minister durchgefochten, wobei noch der in Gestalt einer aufblasbaren Klappe entwidelt ist. Um Mitte zu bemerken ist, daß die Protestler den Rekurs stets am Ende der Februar verlassen die Robben das Wasser und siedeln sich auf den Berufungsfrist erhoben Verschleppungstattit auf Gemeinde, großen gefrorenen Eisebenen an, um hier die Jungen aufzuziehen. fosten! Ist auch der saubere Plan der Clique, durch die Ver. Diese Plähe bleiben immer dieselben und verschieben sich höchstens zögerung des Baues die Gemeinde um ihren Hauptabnehmer, den Breitengrad und etwa 50-100 englische Meilen weit von der Küste um wenige Kilometer; sie liegen nordöstlich vom 15. nördlichen Gisenbahnfistus zu bringen und damit das Gaswert totzulegen, von Babrador. Die Jungen entivideln fich innerhalb weniger nicht geglüdt, so hat sie doch vermocht, den Bau bis jetzt zu Wochen außerordentlich rasch; schon nach 14 Tagen wiegt das mit inhibieren und die Gemeinde um zirka 15 000 m. zu schädigen, Fett gepolsterte Fell einer jungen Robbe etwa 50 Pfund. Um die nun wieder die Steuerzahler aufzubringen haben. Charakte- diese Zeit, zu Anfang März, machen sich nun die Seehundsjäger ristisch für das gemeingefährliche Treiben dieser Beute ist es, daß auf die Fahrt; Mitte März sind sie an den Jagdpläten angelangt, fie jeden neuen Streich in zynischer Weise öffentlich bekanntgaben wo die Tiere fich, teine Gefahr ahnend, ihren Familienfreuden hin­mit dem Hinweis, daß noch weitere folgen werden. So erlebte geben. Jeder Jäger ist mit einem etwa 6 Fuß langen Fischhafen man dann das Schauspiel, daß in den Straßen Röhren lagen, aus weiter Ferne vernehmen die gespannt horchenden Jäger das bewaffnet, der als Waffe und Werkzeug unentbehrlich ist. Schon Kandelaber standen und die Häuser Gasanschlüsse hatten ohne Wimmern der jungen Robben, wenn fie fich den Bläben nähern. Gasanstalt; in den Käseblättchen niedrigster Qualität dagegen Das Schiff geht dann an den Eisfeldern vor Anker oder bleibt in schimpften die Weranlasser dieses Zustandes über schlechte Be- der Nähe im offenen Wasser und die Jagd beginnt. Mit dem leuchtung, über die Gemeindevertretung u. a. m. Cine Komödie Haken schlägt der Fänger die junge Nobbe auf die verwundbarste tönnte man es nennen, wenn das Wort Niedertracht nicht Stelle ihres Störpers, auf die Nase, unb tötet sie damit fofort. Schnell wie der Schlag ausgeführt wurde, kniet der Mann dann passender wäre. nieder, löst dem Tier mit seinem großen Messer das Fell ab und läßt den nadten Stababer auf dem Gis liegen. Die Felle, der Bel und die Fettschicht werden in Bündeln zusammengeschnürt und auf Schiff gebracht. So leicht die Jagd bei den jungen Tieren ist, schwer und gefährlich wird sie oft bei den alten. Ein Schlag a die Nase führt hier selten den Tod herbei und die Tiere müss daber mit dem Gewehr geschossen werden. Die männliche Hak robbe verfügt über gewaltige Kräfte und kann nur durch eir Der hiesige Wahlverein nahm in seiner legten Bersammlung Schuß in den Nacken erlegt werden, da sie in der Gefahr Stellung zum preußischen Parteitag. Genoffe engel wies in Rafenklappe aufbläft und fo Geficht und Augen schützt. Ein ge feinem einleitenden Referat auf die politisch bewegte Beit hin, in reistes Tier ist ein furchtbarer Gegner, der seinen Feind woht welche die Tagung des preußischen Barteiparlaments falle. Nach töten bermag. Von den erlegten Robben find 80 Proz. ganz jun in Deutsch   Tiere, die nur wenige Wochen alt find, die dem Jäger fchiver er einer Würdigung der in den legten Monaten stattgefundenen für die sozialdemokratische Partei er fliehen fönnen und fast webrlos find, während man fich an d land freulichen und für die Zukunft bedeutsamen Wahlkämpfe tam älteren Tiere viel seltener heranwagt. Die Jäger lassen von ihr ber Steferent auf die Verfassungslämpfe in Süddeutschland   Arbeit des Schlachtens nicht ab, bis alle in der Nähe befindliche und den bevorstehenden, die politische Zukunft des Reiches Opfer ihren Halen zur Beute gefallen find oder die Nacht bei i entscheidenden Kampf gegen das preußische Dreillaffenwahlrecht. In Gemehel ein Ende gebietet. Häufig haben sie sich dabei viel diesem Beichen stehe auch die Tagesordnung des preußischen Partei Meilen von ihrem Schiff entfernt und müssen nun bis zum Morger tages. Im Hinblick auf diese im Vordergrunde des politischen auf dem Eisfeld bleiben. Daraus entwickeln sich bisweilen sehr Interesses stehende Frage erscheine es nicht angezeigt, die Verhand gefährliche Situationen, wenn ein plöblicher Schneesturm losbricht: lungen des Parteitages mit weniger wichtigen Angelegenheiten zu und die Jäger in Nebel und Wollen hüllt, so daß sie den Weg zum belasten. Die Versammlung erklärte sich mit diesen Ausführungen Schiff nicht zurückfinden oder sich in der Eiswüste völlig verirrem. einverstanden und wählte zur nächsten Streisgeneralversammlung Wenn eine genügende Anzahl von Fellen erbeutet ist, fahren die als Erfagmann Wiemann. Schiffe wieder heim; die Beute eines Robbenfahrers beträgt in die Genoffen Biege und Eenst Genosse Schönwetter machte darauf aufmerksam, daß der Gesangs einer Woche etwa 20 000 Felle, die albischen 10 und 12 m. das verein Lieberbain" sein Stiftungsfest in dem gesperrten Lokal von Stück wert sind. Wenn die Jagd nicht glüdlich von ftatten geht, eine in Lankwiz abhalte und Absatz für feine Billetts bei den bleiben die Schiffe allerdings manchmal viele Wochen im Gis. Man möge fie unter allen Umständen zurück- Der jährliche Fang von Robben beträgt etwa eine halbe Million Arbeitern fuche. Genoffe Bratopp machte bekannt, daß der Ar- und der Gesamtwert der Industrie für Neufundland   beläuft sich weifen. beiter Gesangverein Lichterfelder Männerchor" am erften auf 6 Millionen Mart. Weihnachts Feiertage im Raiserhof" ein Bergnügen ber anstaltet, ชน bem die Parteigenoffen eingeladen feien. Der vom Bund ausgeschlossene Verein Einigkeit" halte Weihnachten bei Nichter ebenfalls ein Vergnügen ab; Billetts dieses Vereins feien ebenfalls zurückzuweisen. Genoffe echt wendet sich gegen diese Auffafiung; man lönne wohl darauf aufmerksam machen, daß es fich hier um feinen Arbeitergesangberein handle; eine Aufforderung um Fernbleiben würde jedoch eine Schädigung des Genoffen Richter bedeuten, die natürlich nicht beabsichtigt fei. Eine Reihe neuer Mitglieder wurde aufgenommen. Lichtenberg  .

Und diese Personen haben noch die Stirn, sich zur Gemeinde­bertreterwahl im Frühjahr als Kandidaten zu empfehlen; die Ar­beiterschaft wird den Wahlkampf mit dem Rufe aufnehmen: Nieder mit der Cliquenwirtschaft! Für uns ist der Ausgang nicht zweifelhaft.

Groß- Lichterfelde  .

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Maffenvergiftungen in einer Frrenanstalt. Hamburger   Meldung aufolge find gestern in der Irrenanstalt Friedrichsberg nach dem Genuß von Reis mehrere hundert Personen unter Bergiftungserscheinungen erkrankt, von denen zwei nach einigen Stunden gestorben sind. Die borgefundenen Speiserefte werben im bakteriologischen Juftitut untersucht. Da nach Aussage der Köche ber eis einwandfrei gewefen ist, ninimt man an, daß es sich um einen Bergiftungsversuch handelt. Eine fpätere Melbung aus Hamburg   befagt: Wie die Polizei­Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften. Am Sonntag, ben In der gutbesuchten Mitgliederversammlung des sozialdemo- behörde mitteilt, bietet die Massenerkrankung in Friedrichsberg feinerlei 5. Dezember, nachmittags 3 Uhr, wird im Boltshause, Rosinenſtr. 3, unsere diesjährige Weihnachtsausstellung eröffnet. Diefelbe findet fratischen Wahlvereins referierte Genoffe Schütte über den bevor- Anlaß zur Beunruhigung. Dem Anfchein nach liegt feine Bergiftung In den Vordergrund seines vor; die Ursache der Durchfälle, die am Montagnachmittag bei den statt in der Zeit vom 5. bis 19. Dezember und zwar wochentags stehenden preußischen Barteitag. von 5-10 Uhr und Sonntags von 8-8 Uhr nachmittags. Der Referats rückte ber Referent die Wahlrechtsfrage: er forderte auf in Erkrankten eintraten, ist allerdings noch nicht ermittelt. 8wei gute Erfolg, den wir im vorigen Jahre hatten, läßt uns hoffen, daß eine rege Agitation zur Erringung des allgemeinen, gleichen und schwächliche Frauen find unter Erscheinungen von Herzschwäche ge­Jedenfalls werde der kommende das Bestreben, den Proletarierkindern nur wirklich gute Bücher in geheimen Wahlrechts einzutreten. die Hand zu geben, auch unter den Charlottenburger   Arbeitern immer Breußentag fruchtbare Arbeit leisten, um dem jezigen reaktionären forben. Alle anderen Erkrankten sind heute bereits wieder völlig mehr Beachtung findet. Wie im vorigen Jahre, so tommen auch Bustande in Preußen ein Ende zu bereiten. Die Distuffion bewegte Bei der Wahl eines Delegierten zum biesmal wiederum fünstlerischer Wandfchmud, gute Klaffiterausgaben fich im Sinne des Referats. und Parteischriften für die Erwachsenen zur Ausstellung und zum Breußentag wurde der Genoffe Bühler vorgeschlagen. Berkauf. Wir erwarten, daß sich die Charlottenburger   Arbeiter Oranienburg  . recht rege an dem Besuch der Ausstellung beteiligen werden. Der sozialdemokratische Wahlverein Charlottenburg.

der Bauweise

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genesen.

Bom Zug überfahren und getötet. Aus Wollstein  ( Proving Bofen) wird gemeldet:" Der um 1 Uhr 38 Minuten von Gräg fällige Bug überfuhr gestern zwischen Gräß und Südhof ein Bauerngespann, Der Bauer hatte, obwohl der Bug fchon von weitem sichtbar war, den Versuch gemacht, noch vorher den Uebergang zu überfahren.

Ein entfesliches Unglüc ereignete sich gestern mittag in Dranien- zertrümmerte den Wagen und tötete den Bauer auf der Stelle. burg. Ein Schiffer eines Dampfers, der auf dem Dranienburger Sanal fuhr, schaute bei der Durchfahrt durch die Weltener Bride aus der seitlichen Lude des Dampfers und beachtete nicht, daß der Dampfer bereits an die Brückenpfeiler herangekommen war, wodurch ihm der Kopf abgerissen wurde. Der Unglückliche war sofort tot.

20 300 Mart vom Poftwagen gestohlen. Nach einer Meldung aus Rybnit wurde gestern abend aus einem von Ratibor   nach Rybnik   abgegangenen Bostwagen eine Geldkassette mit 20 300 Mart Inhalt gestohlen. Als Täter wurden der Postillon Gola und der Maurer Mucha ermittelt.

Wieder abgeschleppt. Das vor dem Hafen von Portsmouth   in Deutschen   Schulschiffvereins Großherzogin Elisabeth" ist, wie aus Dominica  ( Westindien  ) leicht auf Grund geratene Schulichiff des Bremen   gemeldet wird, mit Hilfe von Dampfern ohne Beschädigung abgeschleppt und im Hafen zu Anfer gegangen. An Bord ist alles

Schöneberg  . Ueber die Bestrebungen der Haus- und Grundbefitervereine referierte Herr Albert Sohn in der am 29. November cr. statt. gehabten, zahlreich besuchten ordentlichen Generalversammlung der Ortsfrankentasie der Stadt Schöneberg  . Hierauf wurde folgende Tegel- Borsigwalde. Nesolution einstimmig angenommen: Die Generalversammlung der Drtsfrankenkasse der Stadt Schöneberg   protestiert auf mit einer Ausstellung von Wandichmud wird am Sonntag, den Eine Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften, verbunden die Bauordnungs­das entschiedenste gegen jeden Versuch, bestimmungen für Groß Berlin   im Sinne einer abermaligen Straße 80 eröffnet. Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 5. Dezember, nachmittags 2 Uhr im Lofal von Sorrer, Schlieper Verdichtung 311 erstreben und damit bie Daseinsbedingungen der Groß- Berliner Bevölkerung auf diesem Ge- ben 12. Dezember geöffnet an Gountagen von 2-7 hr nach biete noch weiter zu verschlechtern. Die Krankenkaffen haben bereits mittags, an Wochentagen bon 7-9 Uhr abends. Ein Besuch biefer jetzt unter all ben schlechten Wohnungsverhältnissen, in welchen sich ausstellung fann der Arbeiterschaft nur empfohlen werden. Eintritt unentgeltlich. der größte Teil ihrer Mitglieder befinden, außerordentlich schwer zu tragen und erachten deshalb im Gegenteil eine durchgreifende Reform Spandau. der Groß- Berliner Bebauungsbestimmungen für unerläßlich und un­Für die Einführung der Wertzuwachssteuer soll sich dem Anz. aufschiebbar; ganz besonders auch im Interesse der Boltsgesundheit f. d.." aufolge der hiesige Magistrat erklärt haben. Das Blait und der Jugendfürsorge. weiß fogar zu berichten, daß die Steuerordnung der Stadt Schöne Eine Jugendschriftenausstellung findet wie in den Vorjahren so berg zu Grunde gelegt ist. Wenn dem so ist, wird hoffentlich bie auch in diesem Jahre im Tunnel der Neuen Rathausfäle, Meininger Stadtverordnetenverfammlung nicht lange zögern, der Stadt diese Straße 8, statt. Die Ausstellungen früherer Jahre haben gezeigt, beträchtliche Einnahmequelle zu erschließen. Es fönnen um so daß das Bestreben der Arbeiterschaft, die Schundliteratur von ihren weniger die bürgerlichen Bertreter der Einführung dieser gerechten Kindern fernzuhalten, in starkem Maße vorhanden ist. Dann legte Steuer Hindernisse in den Weg legen, weil sie ja bei jeder Gelegen- ursacht worden.

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wohl.

Ueber eine Baukatastrophe wird vom gestrigen Tage aus Ifeld gemeldet: Heute früh stürzte beim Nichten des großen Fabrit gebäudes der neugegründeten Norddeutschen Steinzeugwerte im Marlisleden Duingen das gesamte Walkentverk und der ausgebaute nieſtock ein. Durch die Gewalt des Sturges wurden auch die Eisenträger mit fortgeriffen und fämtlich zertrümmert. Zwei Berfonen find tödlich, zwei schwer und drei leicht verlegt. Das Unglück ist wahrscheinlich durch ein Nachgeben der Außenmauer ber