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Die fertiggestellte ,, Brommy- Brüde" an der Dбerspree im Zuge 1 Die diesjährige Große Allgemeine Ausstellung der Canaria" Terrain gekauft habe, man im Ministerium noch feine Senninis ser Frucht und Eisenbahnstraße wurde gestern mittag dem Verkehr Bereins für Liebhaber und Züchter des Kanarienvogels, findet in den von der Anlegung eines Uebungsplates haben fonnte. Hierauf übergeben. Vorher fand eine Besichtigung durch Mitglieder des Magistrats Gesamträumen des Landsberger Casinos", Landsberger Straße 39, wurden die neugewählten Stadtverordneten, darunter auch unsere und der städtischen Tiefbaudeputation statt. Die Brüde zeigte gleich nach bom 4. bis einschließlich 7. d. M. statt. Genossen Nidzensti und Wißmann, in ihr Amt eingeführt. Als ihrer Eröffnung einen lebhaften Verkehr; sie vermittelt den direkten Verkehr zwischen dem Schlesischen und dem Görlizer Bahnhof. Die Im Rafinotheater gelangte am Freitag eine breiaftige Komödie dann beschäftigte sich die Versammlung mit dem Kaufmann Mas. auf der Bride eingebauten Straßenbahngleise deuten an, daß eine Der Obergauner" zum ersten Male zur Aufführung. Das wig, der felt 1889 die Durchreifenden beherbergte und dem feiner auf der Brücke eingebauten Straßenbahngleise deuten an, daß eine Stüd spielt in Galizien und charakterisiert die korrupten Zustände, angezeigt, daß er vom 1. November ab teine Fremden mehr be zeit deshalb die Schankkonzession erteilt wurde. M. hat der Stadt Straßenbahnverbindung vorgesehen ist. In der Sigung der Deputation für das städtische Turn- und einem versoffenen Schnapsfabrikanten findet sich ein pro- berberge. Verhandlungen, die die Stadt mit M. einleitete, wie sie vor allem in Rußland an der Tagesordnung sind. Bei Badewesen vom 4. Dezember wurde ein Gesuch um Einrichtung bon feffionierter Gauner ein, der sich als Bürgermeister geriert und scheiterten, weshalb die Stadt die Fremden unterbringen mußte. Jahresabonnements für die Schwimmhallen der Boltsbadeanstalten durch sein Auftreten mit Hilfe eines als Bettelmönch verkleideten der Konzession zu beantragen und ferner W. auf Schadensersah Der Magistrat beschloß daher, beim Kreisausschuß die Einziehung mit Rücksicht auf die billigen Badepreise abgelehnt. Spießgeseller den verlotterten Schnapsbrenner, der seine Tochter zu dem Polizeigewaltigen des Ortes versprechen mußte, das ganze av berklagen. Die Versammlung stimmte dem Beſchluſſe bes Vermögen wegnimmt und auch den versumpften Polizeimeister Billa wurde Dr. Ruprecht zum Preise von 3000 m. pro Jahr Magistrats zu. Die zu Schulzweden angekaufte Steffefsche hineinlegt. Schließlich bekommt der Obergauner unter den Gaunern es noch fertig, feine Flucht unter dem Schuß eines hohen überlassen. laatsfunktionärs, des Statthalters, zu bewerkstelligen. Gespielt Ketschendorf. wurde recht gut. Herr Direktor Berg gab den Obergauner, während Herr Zimmermann den Spießgesellen mit seiner un erschütterlichen Dreiftigkeit markierte.
Bur unentgeltlichen Verteilung an die Anstaltsbefucher follen 10 000 Stüd einer belehrenden Druckschrift mit Baderegeln an geschafft werden. Die Frauenschwimmhalle in der Gerichtstraße wird an den Sonntagen so wenig benutzt, daß fie für Frauen an diesem Tage gefchloffen und den Männern zur Verfügung gestellt werden soll.
Zur kommunalen Arbeitslosenversicherung.
Der Berliner Magistrat beschloß in seiner Sigung vom Sonn abend, mit den Nachbargemeinden Berlins in Verbindung zu treten, um gemeinsam über die Frage einer Arbeitslosenber ficherung mit Unterstüßung fommunaler Mittel zu beraten. Bugleich sprach sich der Wagistrat dafür aus, dem Beschluß der gemischten Deputation beizutreten, wonach der Vorstand des deutschen Stäbtetages aufgefordert werden soll, auf die Tagesordnung feines demnächst einzuberufenden Deutschen Städtetages die Frage der Arbeitslosenversicherung zu sehen.
Apollotheater. Henry Bender ist wieder ans Apollotheater zurückgekehrt, an die Stätte feiner ehemaligen Wirksamkeit. In der neuen Burleste:" Prinz Binne" hat er Gelegenheit, seinen urwüchsigen Berliner Humor voll zur Geltung bringen zu können. Aus dem reichhaltigen Spezialitätenprogramm ist vor allem auf die Leistungen Petit Roberth hinzuweisen. Das fleine, noch in den Kindersuhen stedende Sterlchen beherrscht das Xylophon in meisterhafter Weise. Selbst schwierige Liszt- Kompositionen spielt er tadellos. Unter den übrigen Nummern amüsiert vor allem ein 30ologisches Dressur- Ensemble.
Dort
mehr oder weniger erheblich verlegt wurden, ereignete sich vorgestern Ein folgenschweres Automobifunglück, bei welchem acht Berfonen in der Nähe von Ketschendorf. Ein für Personenfahrten bestimmtes Automobil hatte an dem Bahnhof in Fürstenwalde eine Anzahl Reisende, die nach Ketschendorf wollten, aufgenommen. Unterwegs berfagte plöglich die Steuerung, der Kraftwagen fuhr derartig gegen einen Chausseebaum, daß er bei dem Anprall in Tulimmer ging. Der Kasten wurde von dem Gestell herabgerissen und die Infaffen des Autos zwischen den Trümmern festgeflemmt. Die verunglückter acht Perfonen wurden mittels Fuhrwerks teils nach Pechhütte, teil nach Biestow gebracht.
Die Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften im Saal 3 des Gewerkschatfshauses wird um 3 Uhr eröffnet. Feuerwehrnachrichten. In der letzten Nacht gegen 12 Uhr wurde Auf die heute nachmittag 3 Uhr im großen Saale des der 15. Automobillöschzug nach dem Tiergarten alarmiert. Gewerkschaftshauses stattfindende Märchenvorlesung stand am Gartenufer ein Automobil in Flammen. Die Feuerwehr mit Lichtbildern wird nochmals hingewiesen. Schulpflichtige gab mit ihrer Gassprige fräftig Waffer, konnte aber nicht mehr Kinder haben freien Eintritt. Kinder unter 6 Jahren werden abend früh um 8 Uhr mußte der 16. Löschzug einen Küchenbrand verhindern, daß der größte Teil des Autos verbrannte. Am Sonn nicht zugelassen, während Erwachsene 30 Pf. Eintritt zu in der Meinidendorfer Straße 54 löschen, der das Gezahlen haben. bält ergriffen ergriffen hatte. Der 11. Bug wurde nach der Saferne des Kaiser- Franz- Grenadier- Regiments alarmiert, ber= anlaßt durch den Brand eines Schornsteins. Der 12. Zug batte in der Kulmstraße 19 zu tun. Dort war eine Kiſte mit Holzwolle, die Herr Solabelleibung in einer Badestube u. a. in Brand geraten. Ein auf der Straße verunglückter unbekannter Mann wurde mit dem Tender des Zuges Nr. 11 nach dem Krankenhause am Urban gefahren und bort behalten. Feuermeldungen liefen dann noch aus der FriedrichStraße 127, Sagelbergerstraße 2, Leipziger Straße und anderen Bathologischen Museum: Vortrag des Herrn Prof. Dr. Kaiserling Arbeiter- Samariter- Kolonne. Heute vormittag 11 Uhr im über: Die häufigsten Infektionsfrankheiten und ihre Erreger" mit Projektion. Worgen, Montag, abends 9 Uhr, 1. Abteilung, Dresdener Straße 45, Bortrag über: nochenbrüche, Verrenkungen und Verstauchungen"( 2. Teil). Daran anschließend Verbandübungen.
Sechs- Wagenzüge auf der Hochbahn . Mit Rücksicht auf den jetzt einfegenden stärkeren Weihnachtsverkehr hat die Direktion der Hoch bahngesellschaft angeordnet, daß auf der Strecke Spittelmarkt Leipziger Play- Boologischer Garten bezw. Wilhelmsplay- Charlotten burg während der Hauptverkehrszeiten des Tages statt der Vier von jezt an Sechs- Wagenzüge eingestellt werden. Dadurch dürfte einer Ueberfüllung der Wagen vorgebeugt sein, sofern das Bublikum sich auf die einzelnen Wagen entsprechend verteilt.
Ueber die gerichtliche Untersuchung der Wielezhner Borgänge verlautet, daß das Gnefener Landgericht die Untersuchungsrichter Nolluau und Auler nach Berlin gefandt hat aur Bernehmung ber von der Anstalt Mielczyn nach Berlin zurüdgebrachten etwa 20 8ög linge. Es geschieht dies wegen der hohen Stoften des Transportes der Böglinge mit ihren Begleitern nach Gnesen .
Es berührt eigentümlich, daß die Unterfuchung ber Angelegenheit so langfam von statten geht, obwohl die schweren Beschuldigungen gegen den Pastor Breithaupt bereits in unserer Nummer bom 23. Juli veröffentlicht worden sind.
Bu einer wilden Menschenjagd kam es gestern im Südwesten der Stadt. In der Kreuzbergstraße hatte ein Mann bei einem Hausverwalter ein angeblich von einem Mieter bestelltes Batet ab gegeben und fich daraufhin von der Frau des Verwalters 8 Mart zahlen lassen. Raum war der Fremde fort, als der Hausverwalter nach Hause fam, die Geschichte hörte und, das Paket öffnend, Papier schnigel darin borfand. Das Ehepaar nahm fofort die Verfolgung des Schwindlers auf, der gemütlich die Kreuzbergstraße entlang ging. Der Betrüger ergriff die Flucht und mun entspann fich eine Jagd, die sich durch eine Reihe von Straßenzügen erstreckte und schließlich am Bahnhof Großgörschenstraße mit der Festnahme des Burschen endete.
Der Naubmordversuch im Bostamt 60.
Stellen ein.
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Vorort- Nachrichten.
Die Stadtverordneten- Erfahwahlen, die im 3. und 7. Bezirk notmendig geworden sind, da die doppelt gewählten Genossen D6 st und Magnan die Mandate im 4. und 6. Bezirk angenommen haben, finden am 21. Dezember statt.
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Die letzte Gemeindevertretung beschäftigte sich mit einem ne trage unserer Genossen betreffs Einführung der Wertauwachse teuer. Wie nicht anders zu erwarten. liefen die bürgerlichen Vertreter mit dem Gemeindevorsteher gegen den Antrag Sturm. Reichardt wandte sich der Gemeindevorsteher gegen die Einführung Nach eingehender Begründung des Antrages durch Genossen der Wertzuwachssteuer. Mariendorf fei, jo betonte der Nebner, mit anderen Orten, die näher an Berlin liegen, nicht zu vergleichen. Die Terraingesellschaft hätte von ihrem Grund und Boden noch nicht viel Baustellen verlauft. In demselben Sinne äußerte fich der neugewählte Vertreter der 2. Klasse, err Otto, seines Zeichens Hausbesizer. Bei Annahme der Steuer würde jedes Wachsen der Gemeinde aufhören. Im übrigen sei der Grundbesitz bereits so sehr belastet, daß er weitere Lasten nicht ertragen könne. Genoffe Reichardt wies die von den Gegnern gegen die Steuer geltend ge machten Gründe zurück. Insbesondere wandte er sich gegen die Ansicht, daß die Terraingesellschaft sich um die Entwickelung des die Gesamtheit durch Kanalisation, Entwässerung, Bau von Schulen, Ortes verdient gemacht hätte. Das Aufblühen der Gemeinde habe Ausbau der Chausseestraße usw. bewirkt. Diese Argumente konnten indessen bie bürgerliche Mehrheit nicht überzeugen; sie stimmte den Antrag unserer Genoffen nieder. Dasselbe Schidsal widerfuhr einem Antrage unserer Genossen, den Beginn der Gemeindevera tretersizung, anstatt wie jest um 4 Uhr, in späterer Stunde statte finden zu lassen. Unsere Genossen wünschten diese Alenderung in Rücksicht auf die Erwerbsverhältnisse der eingeinen Gemeindebere treter, sowie auf die Einwohnerschaft, die bei späterem Stattfinden der Sibungen des öfteren den Verhandlungen folgen fönnten. Diesen Gründen erwiesen sich die Bürgerlichen unzugänglich; der Direttor Pohmer vom Gaswert der I C. G. A. unterschob den Antragstellern sogar, daß es ihnen nur darum zu tun fei, lange gitationsreden zu halten. Des weiteren hatten unsere Genoffen beantragt, die Mittel für die Weihnachtsbescherung armer Kinder bon 750 M. auf 900 M. zu erhöhen; die Versammlung bewilligte hierfür jedoch nur 800 M
Spandau.
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Die letzte Wahlvereinsversammlung nahm einen Vortrag des Genoffen Kliter über„ Den Anfmarich der Sozialdemokratie" ente gegen. Nach einem Nadolid auf die für uns weniger erfolgreichen Reichstagswahlen des Jahres 1907 besprach der Referent den Aus Als Heiratsschwindler hatte sich am Freitag bor dem hiesigen fall der inzwischen stattgefundenen Nachwahlen und die Erhöhung Schöffengericht der frühere Blodwärter der Berliner Hochbahn, unferer Stimmenzahl. Der Redner betonte: Da wir diesen Auf- jebige Portier Hermann Köhler aus Schöneberg zu verant schwung nicht allein unserem Programm, sondern zum großen Teil worten. Auf eine Heiratsanzeige, welche im Dezember v. J. eine ber Oppofition gegen die Politik der Regierung zu danken haben, Arbeiterin Bartsch von hier in der Morgenpost" veröffentlichte, erwachie uns die bringende Aufgabe, unsere Wähler zu organisieren, hatte sich auch Köhler gemeldet, der verheiratet und Vater eines um eventuellen späteren Rückschlägen, wenn die politische Erregung Kindes ist. In seinem Bewerbungsschreiben hat er sich als finder. verrauscht ist, vorzubeugen. Der Verlauf der Schöneberger Stadt- lofer Witmer ausgegeben, ber als Eisenbahnschaffner die Strede verordnetenwahlen habe die Sozialdemokratie gleichfalls mit Genug Berlin - Leipzig befahre. Stöhler wurde vor 7 anderen Bewerbern tuung erfüllt, umſomehr, da es hier die Genossen weniger mit dem von der 30jährigen Dame borgezogen. In Spandau fanden dann typischen Kommunalfreifinn, als mit den äußerst radikal fich ge- bei einem der Dame bekannten Malermeister die Zusammenfünfte berdenden Liberalen zu tun haben. Bei der Stichwahl im statt. Köhler nannte sich Koch , Ge tam auch zur Verlobung. zweiten Bezirk haben die Bürgerlichen selbst in diefem Stöhler- Koch lebte hier auf Kosten seiner Braut und des ihr bes wenig proletarischen Viertel nur mit einer geringen Majorität fannten Malermeisters in Saus und Braus. Er bersuchte auch fiegen fönnen. But Kreis- Generalversammlung wurden delegiert seine Braut zu veranlassen, von dem Malermeister ein Darlehen die Genossen: Frau Bäumler, Czeminsti, Krause, Martin, Balm von 800 M. zu erlangen, was ihm aber nicht gelang. Dagegen geund Schent. Der lettere soll als Delegierter zum preußischen lang es ihm, seine Braut zu verführen. Die Frau des N. deckte Parteitag vorgeschlagen werden. Dann wurde noch auf die am schließlich den Schwindel auf. Wegen Betruges in 2 Fällen und 15. Dezember, 5., 9., 26. Januar und 2. Februar in den Neuen bersuchten Betruges in einem Falle verurteilte ihn das Gericht a Rathausfälen" stattfindenden Lichtbildervorträge hingewiefen, zu 6 Monaten Gefängnis. denen Eintrittskarten a 60 Pf. in der Spedition zu haben find. Am Sonntag, den 12. Dezember, nachmittags 1 Uhr, veranstaltet der Wahlberein eine Urania- Vorstellung, in welcher„ Der Kampf um Nord- und Südpol" gegeben wird. Der Preis der Billetts infl. Garderobe beträgt 60 Pf.
Die beiden Bosträuber, die Freitagnachmittag im Bostamt 60 in der Schwebenstraße 5 ein Revolverattentat auf den 40jährigen Oberpostassistenten Richard Ebel aus der Belterstr. 11 verübten, sind wie vom Erdboden verschwunden. Trob ber Recherchen der Berliner Kriminalpolizei tonnie bis zur Stunde noch eine Spur von den Tätern gefunden werden. Bis zum späten Abend dauerten bie behördlichen Bernehmungen von Beugen, ohne daß ein greif bares Resultat erzielt worden wäre. Wie wir schon mitteilten, fehlen von den Tätern genaue Personalbeschreibungen. Gestern früh wurden auf dem Polizeipräsidium die Vernehmungen fortgesetzt. Unter den Reugen befinden sich auch mehrere Kinder, die zur Zeit des Ueberfalles in der Nähe des Postamtes auf der Straße spielten. Die größte Schwierigkeit erwächst der Kriminalpolizei daraus, daß die Gegend, in der das Verbrechen verübt wurde, sehr wenig belebt ist. Es hat vor allem niemand gesehen, daß die Räuber nach Mißlingen ihres Anschlages das Bostamt verließen. Bon einiger Entfernung wollen einige Beugen zwar Männer gesehen haben, die schnell liefen und sich an der Pante umfahen. Ob bas aber die Räuber waren, ist noch fraglich. Die Bewohner der dem Poftamt gegenüberliegenden Borderhäuser wurden bereits bernommen. Eine Beugin sah um 84 1hr atvei junge Männer Heute, Sonntag, nachmittags 5 Uhr findet bei Groffer, Martin und einen älteren am Bostamt stehen. Der ältere zog sich von Beit zu Beit zurück und fam dann wieder zum Vorschein. Danach lleber die Erziehung in und außer der Schule." Davan anZeit zu Beit zurüd und fam dann wieder zum Vorschein. Danach Lutherstr. 51, eine Jugendversammlung statt. Referent Dr. Nöder: fonnte es scheinen, als ob ein britter Täter feine and im Spiele gehabt hätte, vielleicht gar der spiritus rector gewesen wäre. Er schließend Besichtigung der Jugendschriftenausstellung hatte vielleicht auch die Aufgabe, die jüngeren Männer während der Eat gegen Üleberraschungen zu decken. Eine andere Beugin hat gleichfalls um 8% Uhr nur zwei Männer gefehen; ihre Beschrei bung entspricht der Schilderung, die der überfallene Beamte von den beiben Tätern gibt, die eine Viertelstunde vor dem Anschlag sich an dem Schreibtisch zu schaffen machten. Diese beiden Männer gingen nach Bekundung der Beugin öfter in das Haus hinein, jedenfalls um sich die Hinterräume anzusehen. Der eine geftitulierte beim Sprechen und es schien, als ob Meinungsverschiebenheiten unter ihnen herrschten.
Der Oberpostassistent Ebel hat sich wieder erholt. Die Schuß berlegung ist nur geringfügig, hätte bas Gefchoß ben Beamten so schtver verlegt, daß es ihm nicht mehr möglich gewesen wäre, an bas Telephon zu eilen, so wäre den Tätern der Raub ohne Zweifel gefungen. Die Gelegenheit hierzu wäre um so günstiger gewesen, als fie durch das verhältnismäßig breite Schalterfenster hindurch leicht bie Gelbtassette hätten aufziehen und berauben tönnen, ohne den Dienstraum selbst betreten zu müssen. Daß der Raub bon langer Hand vorbereitet war, unterliegt feinem 3meifel. Wie wir erfahren, hat die Reichspostverwaltung neben der bis. Her bon der Polizei ausgeschriebenen Belohnung eine weitere Belohnung von 500 m. für die Ergreifung der Täter ausgesetzt.
Ein dreifacher Zusammenstoß von Fuhrwerken fand gestern gegen Mittag in der Lindenstraße am Belle- Allianceplat statt. Es follidierte ein Brivatautomobil mit einem Boftwagen und einem Geschäftsvagen der Firma Rofenhain u. Kaufmann. Das Auto fuhr quer über die Straße direkt in den Bostwagen hinein, der den Geschäftswagen bis auf den Bürgersteig brängte. Der Führer des Geschäftswagens wurde vom Bod geschleudert und erlitt Berlegungen. Der Postwagen, der start beschädigt wurde, mußte aus dem Berkehr gezogen werden.
Der Jugendausschuß.
Die neue Dove- Brüde ist, durch die milde Witterung begünstigt, in der kurzen Zeit von acht Monaten bereits fertiggestellt worden. Am Freitag wurde sie für den Fuhrwertsverkehr frei gegeben. Die Uebergabe erfolgte in feierlicher Weise in Gegenwart einiger Mitglieder des Magistrats, der Brückenbauingenieure und ber beteiligten Handwerker. Die Uebergabe des Bürgersteiges er folgt in etwa 14 Tagen. Die Brücke, welche von drei Pfeilern in Stampfbeton mit Sands inbekleidung getragen wird, überspannt in einem großen Bogen den Kanal, während ein leinerer die Badestraße am Charlottenburger Ufer überbrüdt. Dort wird noch als Symbol die Figur eines Schiffers, in Bronze gegoffen, auf gestellt werden. Ein steinernes Geländer bildet den Abschluß der Brüde, deren Zwischenfelder nach der Wasserseite hin mit roten Miniatursteinen gefüllt sind. Ferner wird am Salzufer an der Brücke anschließend eine unterirdische Bedürfnisanstalt errichtet, deren Bau schon weit gediehen ist. Steglig.
Die Tat eines Lebensmüden rief auf dem hiesigen Bahnhof Aufsehen hervor. Der Kaufmann K. aus Groß- Lichterfelde war feit längerer Zeit stellungslos und da er neue Beschäftigung nicht erhalten tonnte, warf er sich auf dem Stegliter Bahnhof unter einen gerade einfahrenden Wannseebahnzug. Die beiden letzten Waggons gingen über den Gelbstmordkandidaten hinweg, ohne daß K. shivere Berlegungen erlitt. Nachdem ihm vom Wahnarzt mehrere äußere Verlegungen berbunden waren, wurde St. in Schubhaft genommen. Boffen.
In der legten Stadtverordnetenverfammlung teilte der Stadtverordnetenvorsteher Spiegel zunächst mit, daß die Behauptung des Die Versammlungsagitation des Arbeiter. Sängerbundes Bastors Stier in Mohin, der Bürgermeister Dr. Wirth habe bei scheint gute Früchte zu tragen. In einer am Montag in den dem Erwerb eines Grundstüdes, bas später vom Fiskus zum Brachtsälen Nord- West" stattgefundenen Versammlung, in der Truppenübungsplaß angelauft wurde, spekulative Interessen ber Genosse Eichhorn referierte, erklärten von den vier im Nord- Westen folgt, als unbegründet zurückgewiesen werden müsse. Die Deputagenden Bereinen sich drei bereit, eine Verschmelzung vor- tation, bestehend aus Stadtverordneten und Magistratsmitgliedern, aunehmen. Es wurde eine Stommission gewählt, welche die Vor- fei im Kriegsministerium vorstellig geworden. Dort habe sie den arbeiten zur Verschmelzung der brei Vereine treffen soll. Bescheid erhalten, bag, als 1904 der Bürgermeister bas betreffende
Hus Industrie und Bandel.
Kartellbildungen.
Zwischen den acht Gruppen der 8ement industrie( Unterelbische, stimmten Verkaufsbedingungen ohne Kontingentierung; Schleitsche Berliner und Stettiner Gruppe: lose Breistonventionen mit bes und Hannoversche Gruppe: Berkaufsvereinigungen; witteldeutiche, Rheinisch- Westfälische Gruppe: Shudifate) bestehen zur Abgrenzung der Interessensphären allgemeine Vereinbarungen, die Ende diefes Jahres zum Teil ablaufen. Die Erneuerung der Verträge stößt auf Schwierigkeiten, int die hauptsächlich den Differenzer liegen, die innerhalb der einzelnen Gruppen bestehen und vor wiegend auf die Gründung neuer Fabriken zurückzuführen sind. Da fich zu der fpekulativen Gründungstätigkeit auch noch die empfinde Itche Konfurrena Belgiens gefellt, wollen die fartellierten Betriebe durch ein zeitweiliges scharfes Heruntergehen mit den Preifen thre Nebenbuhler verdrängen.
Der Verein deutscher Tapeten fabrikanten mit seinen 24 Firmen hat sich mit den 12 Fabriken der Ting" zu einen Karte zufammengefchloffen. Damit ist dem feit zwei Jahren ges führten tonfurrenzfampfe ein Ende bereitet; die Kriegskosten werden nunmehr die Abnehmer zahlen.
Unter dem Namen Gamtindustrie G. m. 6. H. haken sich fämtliche Krefelder Samtfabriten zu einem Eyndifat vereinigt, das den Einkauf von Rohware, die Durchführung aller einflägigev Handelsgeschäfte und die Beteiligung an gleichartigen Unter nehmungen bezweckt.
Die bedeutendsten Importeure bon amerun Kautschut in Hamburg haben eine Konvention abgeschlossen, der auch die Bremer Westafrikanische Gesellschaft, die Afrikanische Kompanie und eine Londoner Firma beigetreten sind. Die Tätigkeit des Syndikats wird sich in erster Linie darauf erftreden, die Einkaufspreise für Rohgummi au regulieren". Später wird die Regulierung des europäischen Verkaufspreises erfolgen.
Die vor Jahresfrist aufgelöste Konvention der e fe fabriken wird in abfehbarer Zeit auftande tommen. Von den in Betracht tommenden Firmen find bereits 85 Broz, bereinigt; nun bandelt es sich darum, die Ansprüche der übrigen zu befriedigen. Namentlich find es die Werte in Rheinland- Westfalen und Schleswig- Holstein deren Forderungen den Abschluß der Konvention erschweren. Die Lotomotivbau fabriken haben nicht nur ihren In lands, sondern auch ihren Auslandsverband wieder auf einige Jahre verlängert. Der Verband schränkt den heftigen Wettbewerb bei Lieferungen von Lokomotiven ins Ausland ein und festigt dadurch die Preise.
Cin Ring der Stärte fabrikanten, ähnlich dem der Spiritus fabriken, wird seit längerer Beit angestrebt; bisher ohne Erfolg