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Nr. 291. 26. Jahrgang.

splittert.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag. 14. Desember 1909.

Partei- Angelegenheiten.

der Massen von dem heutigen grundfalschen wirtschaftlichen System."

Genosse Sendig schließt seinen Brief mit besten Grüßen an die Alten und die Jungen.

Dann bekomme ich also 1 M.". Das sei nur ein Spaß gewefen, wird Herr Dr. St. uns belehren. Gewiß, daran zweifeln wir nicht, und auch davon sind wir überzeugt, daß er und sein Assistent ihre eigenartigen Behandlungsweisen durchaus in gutem Glauben Bierter Wahlkreis. Bei der am Sonntag, den 12. Dezember, Wette" doch stattgefundenen Urwahl der Delegierten zum Preußentage wurden Inhalt eines Privatbriefes wiedergegeben haben, so haben wir es nachgedacht zu haben scheint und hat eine derartige Bes Wenn wir im vorliegenden Falle einmal ausnahmsweise den anwenden. Aber der Patient hat über diese etwas gründlicher nachgedacht, als der Herr Doktor darüber 4120 Stimmen abgegeben, davon waren 173 ungültig und 3 zer getan im Hinblick darauf. den Genossen zu zeigen, welchen Ein- handlung als beleidigend empfunden. Bei einer früheren Gewählt wurden: Genoffin Köhler mit 1595 Stimmen, brud unsere Erfolge im Auslande machen und andererseits, um Gelegenheit soll Stabel demselben Patienten über feine Genosse Bethke mit 1153 Stimmen, Genosse Mertowski mit bei dieser Gelegenheit nachzuweisen, unter welch schweren Verhält- immer wiederkehrenden Anfälle fogar gefagt haben: Richten nissen früher gearbeitet werden mußte. Was May Sendig hier ge- Sie sich die Sache doch mal ein, wenn ich hier bin. Die übrigen Stimmen verteilten sich auf die anderen 22 Kandidaten. schrieben hat, ist feine Uebertreibung; er selbst gehörte zu jenen Ich gebe Ihnen 1 m. dafür, wenn Sie mir das mat Der Vorstand. Leuten, die mit aller Energie und Aufopferung für unsere Sache eigen." Der Patient wird da den Herrn Doktor mißverstanden Wahlverein Friedenau  . Heute abend pünktlich 9 Uhr: Mitglieder- kämpften, was auch im zweiten Bande der Geschichte der Berliner   haben. Aber uns ist es trotz aller wohlmeinenden Bemühungen bersammlung bei Mechelle, Handjernstraße 60/61. Auf der Tages- Arbeiterbewegung" nachzulesen ist. Möchten sich viele jüngere Ge- nicht gelungen, dem Patienten auszureden, daß in solchen und ordnung steht u. a.: Vortrag des Genossen Horlig- Adlershof über: nossen an der Opferwilligkeit und Arbeitsfreudigkeit der Alten, lation liege. ähnlichen Nedereien der beleidigende Vorwurf der Simu­Der proletarische Klassenkampf". Der Vorstand. wie Sendig einer war, ein Beispiel nehmen.

956 Stimmen.

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Lichtenberg  . Heute abend findet im Lotale der Gebr. Arnhold. Frankfurter   Chauffee 5/6, die Mitgliederversammlung des sozial­demokratischen Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Reichstagsabgeordneten Genossen Brey über:" Die politische Lage". 2. Vereinsangelegenheiten. Das Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.

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Treptow   Baumschulenweg. Ortsteil Baumschulenweg  . Heute Dienstag findet bei Speer eine Mitgliederversammlung statt. Tages­ordnung: 1. Vortrag des Genossen Dr. Alfred Bernstein: Das Bolf der Denker in der Zwangsjade." 2. Disfuffion. 3. Geschäft liches. 4. Verschiedenes. Der Vorstand. Ober- Schöneweide  . Die Jugendschriften- Ausstellung findet anstatt in dem in Aussicht genommenen Lokal in der Spedition, Laufenerstr. 2 bei Henjes statt. Auswahl in Jugendschriften, Bilderbüchern und Kinderspielen ist vorhanden. Die Genossen werden erfucht, ihren Bedarf dort zu decken. Der Vorstand. Mariendorf  . Morgen Mittwoch, den 15. Dezember, abends 8 Uhr, bei Breuß, Kurfürstenstr. 44: Mitgliederversammlung. Tages ordnung: Vortrag des Reichstagsabgeordneten Genossen E. Eichhorn über: Schiller   und seine Zeit".

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Wilhelmsruh  . Heute Dienstag findet die Mitgliederversammlung des Wahlvereins im Lokal von Barth, Viftoriastr. 7, statt. Die Bezirksleitung. Borsigwalde- Wittenau. Heute Dienstag, abends 81, Uhr, bei Jaschinski: Mitglieder Versammlung des Wahlvereins. Tages ordnung: Der Fall Buch. Bericht von der Kreis- Generalversammlung. Vereinsangelegenheiten. Köpenid. Heute Dienstag, abends 8 Uhr, im Lokal von Rippau, Grünauer Straße: Versammlung. Referent ist Genosse Spandau  . Heute, Dienstag, den 14. Dezember, abends 8%, Uhr, findet im Lokal von Gottwald, Schönwalder Straße 80, die mit gliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Be richt von der Kreis- Generalversammlung. 2. Bericht der Geschäfts­tommission und Neuwahl derselben. 3. Verschiedenes. Mitglieds­tommiffion und Neuwahl derselben. 3. Verschiedenes. Mitglieds­buch legitimiert. Der Vorstand.

Mohs.

Berliner   Nachrichten.

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Es ist eben ein eigen Ding mit der Kunst der Suggestion; sie ist doch wohl nicht so einfach, wie sie aussieht. Wir sind nicht Meister darin na, und die Herren, die sie in ihrer Anstalt für Unfallverlegte probieren, scheinen ja leider ebenfalls nicht viel Glück damit zu haben. In den uns bekannt gewordenen Fällen haben sie weiter nichts als eine tiefgehende Verstimmung und unzu­

Sein

Der filberne Sonntag, der von mildem, wenn auch bewölktem Wetter einigermaßen begünstigt war, hat diesjährig wiederum ge­zeigt, daß von der Poefte des Berliner   Weihnachtstrubels immer mehr abbröckelt. Die schäbigen Reste des sogenannten Weihnachts­marktes auf dem Arkonaplah, in der Warschauer und Petersburger friedenheit erreicht. Straße, ani Belleallianceplab und bei der Betrikirche sahen noch dürftiger aus als sonst. Es ist ein Wunder, daß überhaupt noch Auf dem Bureau der Berliner   Stadtsynode scheint eine schöne Geschäftsleute den Mut finden, hier ihre billigen Verkaufsstände Wirtschaft zu herrschen. Das haben die täglich gemeldeten Unter­aufzuschlagen. Von dem ehemaligen Berliner   Weihnachtshumor, fchlagungen bewiesen. Jetzt wird von neuen Unterschlagungen be­der so herzerfrischend wirkte, ist so gut wie nichts mehr zu spüren. richtet. Sie wurden bereits im Jahre 1904 verübt. Damals be­Die jugendlichen Weihnachtshändler mit ihren drolligen An- fanden sich die Bureauassistenten Johannes Grunad aus der preifungen fehlten fast gänzlich. Nur hin und wieder sah man so Wilmersdorfer Straße   zu Charlottenburg   und Wilhelm Schmidt einen kleinen Mann, den selbst die Angst vor dem Greifer" nicht abhielt, Hampelmänner und Blechspielfram feilzubieten. Desto zahl aus der Bastianstraße, die beide verheiratet und verschwägert sind, reicher waren arbeitslose Männer und Frauen aus dem Volte als in Geldberlegenheit. Da meldete sich ein vermögender Mann, der Straßenhändler zu bemerken. Nach den großen Warenhäusern mit vom jüdischen zum evangelischen Glauben übergetreten war, aber ersten der beiden metallisch glänzenden Sonntage die übliche Massen Steuerzahler. Sein lebertritt lag schon einige Jahre zurüd, er ihren prächtigen Weihnachtsausstellungen gab es schon an diesem noch keine Stirchensteuerberanlagung erhalten hatte, freiwillig als wanderung mit der Parole: Alles besehen, wenig taufen!" Gs wollte auch für diese Zeit die Steuern nachzahlen. wurde ja immer noch genug mit Spargroschen eingehandelt, aber die Kauflust stand doch nicht im Verhältnis zu den sich drängenden Beauftragter geriet nun an Grunac und Schmidt, und diese be­und schubsenden Massen. In der übrigen großstädtischen Geschäfts- mußten die Gelegenheit, die Ebbe in ihrer Privatkasse zu be­telt, namentlich in den größeren Ladengeschäften, soll man dies- feitigen. Sie beranlagten den Mann auf eigene Faust und zogen mal mit dem Anfaz des Weihnachtsgeschäftes außerordentlich zu- von ihm 11000 m. ein. Das war nun aber dem Steuerzahler frieden sein. Wer Geld und Zeit dazu hat, dem ist es ja auch ein doch etwas zu viel und er legte Berufung ein. Diese bearbeiteten Leichtes, seine Weihnachtseinfäufe nicht bis auf die lebten Tage aber wiederum die Bureauassistenten. Um sich nicht zu verraten, vor dem Feste zu verschieben. Und sie haben es ja heute in allen ermäßigten sie den Steuersatz etwas und schicken einen ent­Knopflöchern, die auf den molligen, mühelosen Höhen des Lebens. sprechenden Teil der Summe zurüd, so unangenehm ihnen das In Hülle und Fülle fliegt ihnen unter dem dämonischen Zauber auch war. Erst jetzt bei der allgemeinen Revision kam diese Unter­unserer jämmerlichen Weltordnung der aus den Arbeiterfnochen gemünzte Mammon zu. Die Entrechteten der Arbeiterklasse müssen schlagung an den Tag, und Grunad und Schmidt folgten Bolt und sich vorläufig noch begnügen mit dem Anstaunen der herrlichen Bannide in das Untersuchungsgefängnis. Dinge, die ihnen durch eigene Kraftentfaltung erst mal in einer späteren Zeit erreichbar sein werden. Können sie am" goldenen" daß sich die Anna Arnholz vielfach, auch seit ihrem letzten Besuch Zum Frauenmord. Die neueren Ermittelungen haben ergeben, nachtstisch, so ist das schon viel Glüd. Mancher hat für seine Kriminalpolizei durchsucht deshalb mit ihren Diensthunden das Sonntag ein paar Mart erübrigen für den bescheidenen Weih- bei ihrer Schwägerin, auf Rigdorfer Gebiet aufgehalten hat. Die lebensdurstige und freudenhungrige Familie selbst noch am Weth ganze Laubengelände von Rigdorf ab, weil es möglich ist, daß sie nachtsabend nichts weiter als ein paar Tannenzweige mit dünnen dort irgendwo ihren Tod gefunden hat, und daß Körperteile und Lichtern und ein mageres Brot trotz allen frommen Wohl- Kleidungsstüde dort verborgen gehalten werden. Ein Heer von tätigkeitsschwindels. Beamten ist unterwegs und öffnet jede Laube. Gleichzeitig finden auf dem Polizeipräsidium wieder viele Vernehmungen statt. Von Hamburg  , wo die Arnholz unter dem Namen Klara Schmidt be­straft worden ist, hat man sich ihre Photographie verschafft, die nun allen Zeugen vorgelegt wird.

Aus einer Klinik für Unfallverlegte,

Freude und Stolz über die Siege der Berliner   Genossen und über die Erfolge der Partei im Reiche bringt ein Brief eines in die wir schon im vorigen Jahre einmal hineinleuchteten, find uns alten Berliner   Genossen zum Ausdruck, den wir aus St. Louis   jest neue Klagen zugegangen. Es handelt sich um die im Hause ( Amerita) erhalten. Der Brieffchreiber gehört zu jenen unserer reua, die unter der Leitung des Arztes Dr. Stabel steht und fuchungen der Werzte haben zu neuen Feststellungen geführt. Der Mariannenufer 2 befindliche Heilanstalt bom Roten Weitere Nachforschungen der Sriminalpolizei und Unter­alten Garde, die unter dem Schandgefeh furchtlos und unerschrocken den Berufsgenossenschaften dazu dient, Unfallverlegte möglichst rasch Spezialarzt Dr. Fränkel hat die Haare von dem Rumpfteil und allen Berfolgungen zum Troh mit dem größten Idealismus und und möglichst vollständig zu turieren. Bon Arbeitern werden solche den Armen untersucht und festgestellt, daß sie in der Wurzelbildung, Opfermut für unsere Sache tämpften. Der Maschinenbauet Mar Heilanstalten im Hinblick auf Art und Zweck des Heilverfahrens, in der Stärke und ihrer inneren Gestaltung durchaus überein­Sendig ist es, der uns seine Grüße übermittelt und der in den das in ihnen zumeist üblich ist, als Rentenquetschen" be- ftimmen. Sie weisen sogar beide übereinstimmend gewisse Krank­achtziger Jahren im 6. Kreise tätig war; längere Zeit gehörte er zeichnet. heiten auf, die bei starkem Schwigen aufzutreten pflegen. Dazu dem Berliner   C. C. an, fiel aber im Jahre 1882 dem Ausweisungs- Die Zustände in der genannten Anstalt sind uns geschildert ist ermittelt worden, daß die Anna Arnholz fast jeden Abend bei paragraphen zum Opfer und mußte ins Egil gehen. In Deutsch  - worden in einer schriftlichen Darstellung, die von zahlreichen Dobberstein in der Mariannenstraße getanzt hat. Eine andere Feft­land von Ort zu Ort geheßt, schüttelte er schließlich den heimat- Patienten durch Namensunterschrift bestätigt worden war. Wir stellung ist die, daß die Arnholz nicht in anderen Umständen war. lichen Staub von den Pantoffeln und ging nach Amerika  , um dort haben dann selber die Klinik besucht und haben aus der Befragung Es können also alle Ermittelungen nach der Richtung eines Ver­einer ausreichenden Zahl Patienten den Eindruck gewonnen, daß die brechens gegen das keimende Leben und seine Folgen bei den eine Existenz zu finden. Und von dort schreibt er uns: meisten ihrer Klagen nicht unbegründet find. Absehen wollen wir ferneren Untersuchungen ausgeschaltet werden. Ueber den Verbleib von der Unzufriedenheit mit der Beföstigung, absehen auch davon, der Arnholz in der legten Zeit ist jetzt ihr Aufenthalt vom 23. bis daß die Benußung der Patienten zu Dienstleistungen für andere zum 29. November largestellt. Nach dem 29. November, abends Patienten und sogar zur Reinigung der Aufenthaltsräume 9% Uhr, blieb die Ermordete verschwunden.

St. Louis( Amerika  ), 25. Nov. 1909. Berliner   Vorwärts"!

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Werte Genossen! Goeben lese ich in unserer Arbeiterzeitung" über die Siege als zu weitgehend empfunden wird, und schließlich selbst Es sei darauf hingewiesen, daß der Täter jetzt nach so langer der letzten Wahlen unserer Partei in Baden, Sachsen   und Berlin  . davon, daß für die lebungen an den Apparaten, durch die Zeit schwerlich noch Leichenteile in seiner Wohnung haben kann. Biele glauben vielleicht nicht, daß Tausende von Meilen entfernt die verlegten Glieder wieder gebrauchsfähig gemacht werden Nun hat der Gerichtschemiker Professor Dr. Jeferich festgestellt, daß Genossen leben, die vor langen Jahren Deutschland   verlassen sollen, mehr Beaufsichtigung und Anleitung gewünscht wird. Wir sich an dem Strick, mit dem das in der Spree gefundene Batet, mußten, die die Bewegung verfolgen und deren Herzen vor Freude nehmen an, daß über diese Dinge die Aerzte eine andere Meinung der Rumpfteil, verschnürt war, Rezkalt befindet. Es besteht also und Genugtuung höher schlagen, wenn sie erfahren, daß es vor- haben werden als die Patienten. Wahr ist auch, daß ein Stranker die Vermutung, daß der Mörder die Leichenteile, die bis jetzt noch wärts geht. Haben sie doch das Bewußtsein, daß auch ihre freudig eher als ein Gefunder bereit ist, Mängel zu entdecken. Aber auf nicht gefunden worden sind, mit Aetzkalt vernichtet hat oder wenig­gelieferte Arbeitstraft nicht umsonst gewesen ist. einen Uebelstand, dem wir in solchen Anstalten immer wieder stens den Versuch gemacht hat, sie zu vernichten. Das kann er in Wenn ich als Berliner   Ausgewiesener die Feder ergreife, um begeguen, fann nicht oft genug und nicht nachdrücklich genug hin- feiner Wohnung unternommen haben. Möglich ist aber auch, daß meiner Genugtuung über die Fortschritt zum Ausdruck zu bringen, gewiesen werden. Wir meinen die leidige Neigung, fich den er die Zeichenteile irgendwo in eine Salfgrube geworfen hat. Alle so ist es zu gleicher Zeit meine Abficht, ein Lebenszeichen der alten erantheitszustand eines Unfallverlegten aus Staltgruben, auch außerhalb der Weichbildgrenze Berlins   und der Garde zukommen zu lassen; fand ich doch unter den gewählten unbewußter Einbildung oder gar aus bewußter Vororte, sollten auf Zeichenteile und Kleidungsstücke genauer unter­Berliner Stadtvätern Genossen, die ich seit 30 Jahren gefannt und Verstellung zu erklären, sobald die Kunst des Arztes sucht werden. mit denen ich für unserer Prinzipien gearbeitet: die Genossen versagt. Wenn ein Arzt sich alle Mühe gibt, Stranke so rasch Singer und Ewald. Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften und Wand­und so vollständig zu furieren, tie man bon ihm Ja, unermüdlich haben wir gearbeitet, die eigene Berson wenig erwartet, dann ist es begreiflich, daß zuletzt der Wunsch ihm schmuckausstellung im Gewerkschaftshaus. Wegen des starken oder gar nicht in Betracht gezogen. Wie viele Beispiele tönnte ich zum Vater des Gedankens wird und er Stranke für geiund hält, Andranges am vergangenen Sonntag die Ausstellung war den jüngeren Genossen hierfür beibringen! Wenn ich den hiesigen auch wenn fie's nicht sind. Wehe aber dem gesundheitsverdächtigen von über 3000 Personen besucht- war es Vielen nicht mög­Genossen davon erzähle, glauben dieselben, es feien Märchen. Kranken, gegen den nun der Arzt im besten Glauben ein lich, die Bücher und Bilder zu besichtigen. Deshalb wird die Hier turz einige fleine Episoden. Es war im Jahre 1881, wo entsprechendes heilverfahren" anwendet. Auf den Bedauernswerten Ausstellung, die am Sonntag geschlossen werden sollte, ant toir unseren alten braven Genossen Wilhelm Hasenclever   im wird so lange eingeredet, bis er schließlich selber tommenden Sonntag nochmals wiederholt 6. Wahltreise aufgestellt hatten. Das Ausnahmegesetz bestand. Wir glaubt, daß er gefund sei. Auch in der obengenannten werden. Um den Besuch zu erleichtern, soll die Bilder­hatten feine offene Organisation, teine Presse, fein Geld, nur den Heilanstalt vom Roten Kreuz scheint man viel davon zu halten, guten Willen. Da war es, wo wir uns Nächte hinsekten und Flug gegen eingebildete" Krankheiten es mit diesem Verfahren zu ausstellung von der Bücherausstellung getrennt werden. Die blätter schrieben mit den Anfangsworten: Arbeiter Berlins  , wählt probieren. Und dabei fleidet fich diefe( wenn man so sagen darf) Bilderausstellung verbleibt im Saal III, dagegen soll die den Volksmann Wilhelm Hasenclever  " usw. Des morgens in aller Suggestionstherapie" manchmal in Formen, die denn Bücherausstellung in dem doppelt so großen Saale I statt­Frühe von 5 bis 6 Uhr wurden dieselben stillschweigend den zur doch sehr eigenartig sind. finden. Der Verkauf findet wie bisher im Saale II statt. Arbeit Gehenden zugestedt. Dann heim, wenn man uns nicht nach Die Ausstellung wird von 2 bis 9 Uhr geöffnet sein. der Polizei schleppte, schnell ein bißchen Kaffee hinuntergegossen and dann zur Arbeit.

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Die Ausstellung und der Verkauf der Sonneberger  Spielwaren findet während der ganzen Woche bis einschließ­lich Sonntag, den 19. Dezember, im Gewerkschafts­hause statt.

Ein dort untergebrachter Patient, dem nach einem Unfall ein Finger der rechten Hand abgenommen worden ist, flagte einmal über Stiche in dieser Hand. Der Assistenzarzt Dr. Kolten soll mit einer Als man mich eines Morgens verhaftete und Haussuchung bezeichnenden Handbewegung nach dem Kopf ihm ge hielt, fand man noch einige Flugblätter, aber man fonnte uns antwortet haben: Sie haben das Gtechen hier." Der nichts anhaben. Der politischen Polizei war es beinahe un- Patient versichert uns, so habe er verstanden, und von anderer Seite fazbar, daß Arbeiter aus Jdealismus, nachdem sie am Tage ge- wird uns das bestätigt. Wir vermuten im voraus, daß der Herr 21 000 Morgen Wald und keine Weihnachtsbäume. In dieser arbeitet, in den Pächten Flugblätter schreiben und verteilen tönnen. Doftor uns belehren wird, er habe gemeint, das Stechen bestehe Vielen alten Genossen wird noch bekannt sein, wie ich das erste lediglich im Kopfe des Patienten, d. h. in seiner Vorstellung, in seiner eigenartigen Lage befindet sich die Stadt Fürstenwalde  . Während Flugblatt nach dem Erlaß des Sozialistengesetzes unter den Einbildung. Aber was würde ein Arzt fagen, wenn ein Stranker mit die Verwaltung des Stadtforstes in früheren Jahren Bestellungen schwierigsten Verhältnissen nach Berlin   schmuggelte, wie ich, in der gleicher Handbewegung ihm zu verstehen geben wollte, der Herr auf Lieferung von Weihnachtsbäumen in ausgedehntem Maße ent­Siegelsschen Knopffabrit in der Stralsunder Straße arbeitend, Doftor selber leide an der bloßen Einbildung, daß die Krankheit sprechen konnte, wird diesmal keine Fürstenwalder Tanne ben Dinten an einem Strid heruntergelassen wurde, über die Mauer nur eine eingebildete sei! Ein anderer Patient, der bei einem Weihnachtstisch schmücken. Das ist darauf zurückzuführen, daß fette, mit abgeschnittenem Schnurrbart, als Pfaffe verkleidet, das Unfall teine äußere Verlegung erlitten hat, aber mit dem Rücken im letzten Frühjahr in den Beständen des jungen Tannenwuchses Lokomotiven Feuer felbe aus Crimmitschau  , wo es gedruckt war, als Passagiergut nach und dem Stopf auf den Erdboden aufgeschlagen ist, macht den Aerzten wiederholt infolge Funkenauswurfes von Berlin   brachte und hier in drei Stunden 20 000 Exemplare ver- zu schaffen durch immer wiederkehrende Anfälle, bei denen er sich in wütete und die als Weihnachtsbäume in Betracht kommenden Buchungen windet. Herr Dr. Stabel hat ihm mehrfach gesagt, er annen und Fichten vernichtet hat. Die Bahnverwaltung hat für Ja, die Erfolge dieser Agitationsarbeit sind nicht ausgeblieben folle nicht daran denken, das bilde er sich ein, er müsse nur wollen den hierdurch der Stadt Fürstenwalde   entstandenen Schaden eine und das Vorwärtsschreiten der Bewegung ist genügende Belohnung Schließlich erklärte Stabel: Die Anfälle müffen aufhören." Das bedeutende Summe zahlen müssen. für unsere Arbeit. war ja leicht gesagt, aber die Anfälle hörten nicht auf. Da Beim Rangieren getötet. Zwischen Rampe und Wagen wurde Was meine Person betrifft, so bin ich noch immer aktives Mit- foll Dr. Stabel dem Batienten eine Wette vorgeschlagen vorgestern mittag um 12 Uhr der 58 Jahre alte Rangierer Friedrich glied der Partei, Sektion St. Louis", trotzdem ich beinahe 60 Jahre haben: wenn kein Anfall komme, wolle der Herr Doftor Weißhaupt aus der Stopernikusstr. 9, der seit 33 Jahren auf dent alt bin. Mein Augenlicht ist schwach, doch da ich einer von denen 50 Pf. zahlen, wenn aber doch wieder ein Anfall auftrete, Güterbahnhof der Ostbahn an der Fruchtstraße beschäftigt war, bin, die nicht an Zufriedenheit sterben wollen, beanspruche er von dem Patienten 50 f. Als am anderen totgedrückt. Er wollte auf die Milchrampe hinaufsteigen und über­muß ich noch tüchtig arbeiten nicht bloß für meine Existenz, nein Tage der Patient meldete, inzwischen feien sogar zwei Anfälle auf- fay, daß soeben ein beladener Wagen herangeschoben wurde. So auch bis zu meinem hoffentlich baldigen Ende für die Befreiung getreten, foll Stabel die Hand hingehalten und gefagt haben: geriet er zwischen diesen und die Rampenmauer.

breitete.