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und Brabo b. b. Goz. Rufe: Hätten Sie es mir abgelehnt!)!

1300 Arbeiter aufgeführt

stellen!( Sört! hört! Bei den Sozialdemokraten.) Sie find dann Meine Partei aber wollte das Tabalsteuergesetzt zustande bringen find, bier. Die Firma anz in Mannheim   führt neben diefem nur verpflichtet, die Berfonalien dieser Arbeiter dem Arbeits­und damit die ganze Fiangreform, und deshalb war sie genötigt, schwarzen Buch noch eine besondere schwarze Liste. Ein besonders nachweis mitzuteilen. Der Zwed dieser Bestimmung ist offensichtlich; von dem Beschluß in zweiter Resung zurückzutreten und das große niederträchtiges System dieser Firma ist, daß sie die Arbeiter selbst man will sich stets einen hohen Stamm Arbeitsloser behalten, um nationale Wert der Finanzreform zustande zu bringen.( Lachen bei ihr Unglück zum Arbeitsnachweis tragen läßt, indem sie bei Arbeitern, den Sozialdemokraten.) Jonen aber ist es unangenehm, daß das, die sie nicht wünscht, an Stelle eines länglichen einen was heute im Gesez steht, von den Sozialdemokraten abgelehnt ist. ( Lachen bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Dr. Burdharat( wirtsch. Bgg.) wirft den Nationalliberalen berlogene Agitation vor. bg. Molkenbuhe( Soz.): Wenn es richtig sein sollte, daß die Tabak­fter gefommen ist, weil wir die Entschädigung der Arbeiter in Anregung gebracht haben; dann müßten ja unsere Anträge eher gekommen fein als der Gefeßentwurf über die Zabatsteuer!"( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.)

runden Stempel

auf den Entlassungsschein drückt.( Hört! hört! bei den Sozialdemo­fraten.) Ein Zirkular des Mannheimer   Arbeitsnachweises weist die Mitglieder an, bei Einstellung von Arbeiterinnen auch nach dem Bor- und Zunamen des Vaters

zu fragen( hört! hört!), weil die Erfahrung gezeigt habe, daß bei Streits und Aussperrungen die Arbeiterinnen in den Fabriken Arbeit fänden und so die Streifenden unterstügten! Also auch die Frauen und Töchter der Arbeiter will man durch diese Nachweise kontrollieren! Gegen eine solche Erdrosselung der Arbeitsfreiheit müssen wir uns zur Wehr fetzen. Der preußische Handelsminister ist, glaube ich, in feinem Urteil stark durch die einseitige Information der Unternehmer

auf die Arbeiter drücken zu können. Ihre ausländischen Arbeiter haben die Unternehmer ja vollständig in der Hand. Ueber diesen armen Teufeln schwebt stets das Damoflesschwert der Ausweisung, das noch verschärft ist durch die Kontrolle, welche die preußische Re­gierung eingeführt hat, und zwar eingeführt aus Liebe zu den Bechenbesitzern.( Lebbaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)

Biel   größere Gefahren für den Arbeiter aber liegen noch auf einem anderen Gebiete. Die Arbeitsvermittelung soll gar nicht der Hauptzweck des Arbeitsnachweises sein. Die von den Arbeitgeber­organisationen errichteten Arbeitsnachweise sollen vielmehr

sein.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Das Muster Knebelungsinstitute für die Arbeiterorganisationen dafür ist der Arbeitsnachweis der Metallarbeiter in Hamburg  . Ebenso bestehen in Bayern   solche Arbeitsnachweise der Metall­

industriellen.

Ja Veinden ist die niedertrichtige Verleumdung fabriziert worden, die Sozialdemokraten hätten in Seichstage gegen die Entschädigung der Arbeiter gestimmt. Diese Verleumdung( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten) wird dort jetzt systematisch verbreitet. Und nun erflärt Herr Erzberger   auch hier, wir hätten gegen ben' Antrag Auf einer Versammlung des Großindustriellen­Giesberts geftimint! Er fagt nicht, welchen Antrag Giesberts. verbandes hat neulich der bekannte Aussperrungs- Went angefündigt: Es lagen nämlich zwei Anträge Giesberts vor: der erfte auf Aus- beeinflußt. Der Arbeitgebernachweis beabsichtigt, die Gewerkschaften die Großindustrie werde ganz allgemein mit der Gründung zahlung der Unterstützung und ein zweiter Antrag, ber den zu boykottieren; weiter will er die Persönlichkeit des Arbeiters völlig von Arbeitsnachweisen vorgehen! Der Arbeitgeberverband im Bau­ersteren verschlechtern wollte.( Eiehr richtig! bei den Sozialdemo- beseitigen und ihn zu einer bloßen Nummer im Journal herab gewerbe verlangt jezt fogar bei den Tarifverhandlungen, fraten.) Wir haben für den ersten Antrag gestimmt, aber natürlich drücken. Ferner besteht die Gefahr, daß dieser Arbeitsnachweis zu daß die Arbeiterorganisationen einen einseitig gegründeten Arbeits­gegen den zweiten.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) politischen Zwecken ausgenugt wird. An seine Harmlosigkeit nachweis tariflich anerkennen follen!( hört! hört! bei den Sozial­Jegt erklärt Herr Erzberger  : diese Verschlechterung war nötig, weil glauben wir nicht, so lange er nicht unter paritätischer Kontrolle demokraten.) Das werden die Arbeiter des Baugewerbes nie tun, fonft das ganze Tabatsteuergesetz zu Fall gebracht worden wäre. steht. Alle Arbeiterorganisationen, auch die evangelischen und nie wird es geschehen, daß solche einseitigen Arbeitsnachweise ans ( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Also das Zentrum hat für fatholischen Knappenvereine, haben gegen diesen Arbeitsnachweis erkannt werden, felbst auf die Gefahr hin, daß das Tarifverhältnis, die Verschlechte zung der Arbeiter gestimmt, weil es unter aller. dm protestiers. Unsere Unternehmer wollen ein Herrentum, wobei das sich in den letzten Jahren im Baugewerbe so erfreulich ent­ständen die Tabaffteiter retten wollte! Wenn das im Lande bekannt der Arbeiter zum Industriesklaven herabgedrückt wird. Was wickelt hat, darüber vollständig in die Brüche geht.( Lebhafte Zu­wird, wird das Zentrum in den Augen der Zabalarbeiter faum ge- tönnen uns da alle Bemühungen nützen, den Arbeiter mit der Stimmung bei den Sozialdemokraten.) winnen.( Sehr gut! bei den Gozialdemokraten.) Das beleuchtet bürgerlichen Gesellschaft zu verföhnen. Wenn die Zechenbesiger die Daß die Arbeitsnachweise Kampfmittel gegen die Arbeiter­sehr schön die ganze Sozialpolitik des Zentrums: daß es bereit ist, Arbeitsvermittelung nicht auf paritätische Grundlage stellen, trifft fie organisationen sein sollen, liegt heute flar zu Tage. Die Errichtung die Lage der Arbeiter zu verschlechtern; lediglich um ein Steuergefeß die volle Verantwortung für die Folgen. Einseitige Arbeits- von Arbeitsnachweisen geht in neuerer Zeit von zwei Unternehmer­zu retten. Ich danke Herrn Erzberger für das offene Befenntnis. nachweise müssen, wenn sie überhaupt zugelaffen werden, unter organisationen aus: der Hauptstelle deutscher Arbeitgeberverbände ( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) gefeßliche Kontrolle gestellt werden.( Bravo  ! im Zentrum.) Der und dem Verband deutscher Arbeitgeberverbände. Beide umfassen Staatssekretär möge alles aufbieten, um die Arbeitsnachweise in Organisationen der Unternehmer aus den mannigfaltigsten Berufen, paritätische Bahnen zu lenken.( Beifall im Zentrum.) Jedenfalls auch die 6 augewerblichen Unternehmer sowie die des Berg­muß der Reichstag zum Ausdruck bringen, daß er das wünscht. baus sind ihnen angeschlossen. Im§ 3 des genannten Vertrages ( Bravo  ! im Zentrum.) heißt es: Als wichtige Aufgabe betrachten die Vertragschließenden die gemeinsame Förderung der Arbeitsnachweise.

Abg. Frhr. v. Gamp( Rp.) stellt fest, daß die erfte Anregung zur Entschädigung der Tabatarbeiter bei der ersten Lesung der Finanzreform von seinen Freunden, speziell von ihm ausgegangen sei und zunächst bei keiner Partei Gegenliebe gefunden habe.( Bu­ruf bei den Sozialdemokraten: Wir haben das schon 1906 an geregt.)

Abg. Dr. Weber( natt.): Ich kann dies nur bestätigen. Herr Everling hat es auch bereits festgestellt. Uebrigens wurde damals von den meisten Parteien als Grund angegeben, die Sache erscheine momentan noch nicht spruchreif.

Abg. Bogel( natl.) bestreitet, die vom Abg. Burdhardt angeführte

Heußerung getan zu haben.

Abg. Erzberger( persönlich): Herrn Molkenbuhr gegenüber stelle ich fest, daß ich nur gefagt habe, wir hätten in dritter Lesung den neuen Antrag Giesberts eingebracht, weil nach Lage der Ver­hältnisse das Scheitern der Tabaksteuer auch das Scheitern der Finanzreform zur Folge gehabt hätte.

Abg. Molkenbuhr( Soz.): Ich habe nicht gegen Ausführungen des Herrn Erzberger gesprochen, sondern nur festgestellt, daß Herr Erzberger hier fumdgetan hat, daß der Verschlechterungsantrag Gisberts nur gestellt wurde, um das Zustandekommen der Steuer gefage zu sichern. Daher war seine persönliche Bemerkung ziemlich über lüifig.

Der Antrag der Budgetkommission wird angenommen; ebenso der gange, Nachtragsetat und eine Resolution der Kom­mission, wonach der Reichskanzler anordnen soll, daß die im Tabasteuergeses vorgeschriebene Beglaubigung ausländischer Nechnungen gebührenfrei erfolgt.

Es folgt die Besprechung der Interpellationen über die Arbeitsnachweise,

Abg. Bömelburg( S03.):

Durch den geplanten Arbeitsnachweis des Rechenberbandes im Ruhrgebiet   werden ernste Gefahren über Hunderttausende deutscher Arbeiter heraufbeschworen. Als die Arbeiter von der Absicht des Bechenverbandes hörten, entstand in ihren Streifen mit Recht eine große Erregung. Sie wußten, daß dieser Arbeitsnachweis für fie

eine Zuchtrute

fein sollte. Die Vorstände aller Bergarbeiterorganisationen fetten sich sofort mit dem Zechenverband in Verbindung, damit dieser von der Gründung des Arbeitsnachweises Abstand nähme oder ihn mit den Arbeiterorganisationen gemeinsam schaffe. Der Zechen verband lehnte das ab. Auch der Verband deutscher Arbeits­nachweise ersuchte den Zechenverband, den Arbeitsnachweis auf paritätische Grundlage zu stellen. Eine Antwort ist hierauf noch nicht erteilt, jedenfalls wird auch sie ablehnend lauten. Die Bergherren wollen eben feine Parität.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Sie lehnen es ab, mit den Arbeiterorganisationen gemeinsam über wichtige Fragen des Arbeitsverhältnisses zu beraten. Die Arbeiter werden von den Kapitalprozen des Bergbaus nicht als Mitbürger und Mitmenschen betrachtet, sondern als Objekte, welche ihnen aus den Erbschätzen Riefengewinne herauszuholen haben. ( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten,)

Die Arbeiter haben sich nun hilfesuchend an den preußischen Handelsminister gewandt und dieser hat sich dann, wie es scheint, mit den Bergherren in Verbindung gefeßt. Db er ihnen geraten hat, von ihrer Absicht bezüglich des Arbeitsnachweises Abstand zu nehmen,

zu deren fofortiger Beantwortung fich der Staatssekretär des Innern gebt aus seiner Antwort nicht flar hervor. Die Antwort des Bechen­Dr. Delbrüd bereit erflärt.

Die Interpellation des 8entrums lautet:

Fit dem Hexen Reichskanzler bekannt, daß Arbeitgeber- Ver­bände, insbesondere im Bergbau des Ruhrreviers, durch einseitige Organisation des Arbeitsnachweises mit gwangscharafter die Rechte der Arbeiter, namentlich die Bertragsfreiheit und die Freizügigleit gefährden? Welche Maßnahmen gedenkt der Herr Reichsfanzler bemgegenüber zu ergreifen?"

Die Interpellation der Sozialdemokraten hat folgenden Wortlaut:

Ist dem Herrn Reidsfangler bekannt, daß die Bergwerks­befizer im Ruhrrevier am 1. Januar 1910 einen einseitigen Arbeitsnachweis ztvangsweise einzuführen gedenken, und daß die Arbeiter, davon große wirtschaftliche Nachteile befürchtend, fich der Einführung widersetzen, so daß ein ungeheurer wirtschaftlicher Stampf zu erwarten ist?

wird?"

berbandes hat er den Arbeiterorganisationen mitgeteilt, und dann weiter hinzugefügt:

" Eine Vermittelung zum Swede der Einführung eines paritätischen Arbeitsnachweises borzunehmen, scheint mir nach Lage der Sache untunlich( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.), weil im Ruhrgebiet   die Voraussetzungen für ein vertrauensvolles Zusammenwirten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht vor­liegt; ohne dieses wechselseitige Vertrauen vermag ich mir auch bon einer zwangsweisen Einrichtung eines solchen Arbeitsnachweises feinen Erfolg zu verfprechen. Aehnlich liegt die Sache bei den Tarifverträgen, deren zweckmäßiger Ausgestaltung bei den eigen­artigen Verhältnissen des Ruhrkohlenbergbaues besonders Schwierigkeiten entgegenstehen."

"

Jährliche Arbeitsnachweiskonferenzen werden gemeinsam abgehalten. Auf der Konferenz im September 1908 in München  hat man sich dahin geeinigt, den Nachweis der Metallindustrie in Hamburg   für die Neugründung zum Wuster zu nehmen." In einem vertraulichen Rundschreiben an die Arbeitgeber­verbände heißt es:

Der Arbeitsnachweis ist für die Unternehmer in allen Fällen bon ungeheuerer Wichtigkeit. Es ist keine Phrase, wenn gefagt wird, daß derjenige, der einen gut ausgebauten Arbeitsnachweis in der Hand hat, die Arbeitsbedingungen regulieren kann.( Hört! hört bei den Sozialdemokraten.) Es muß unbedingt dahin ge= trachtet werden, daß in Streiffällen den Arbeitgebern Arbeits­willige in genügender Anzahl und von ausreichender Qualität zugewiesen werden. Das ist nur durch den Arbeitgeberarbeits­nachweis möglich.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Nun, die Durchführung dieser Maßregel wäre ein Kampfmittel ersten Ranges."( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.)

Ju dem geheimen Rundschreiben wird bezüglich des Ham­burger Systems gesagt:

" In Hamburg   wird der Arbeitgeber berpflichtet, alle offenen Stellen beim Nachweis anzumelden, und zwar mit präzisen An­gaben über verlangte Fachkenntnisse, gewünschtes Alter sowie über Lohn und Arbeitszeit, die der Arbeiter zu erwarten hat. Der Arbeitsuchende muß einen Ausweis über Kranken- und Invaliden­bersicherung, etwaige Zeugnisse und den Entlassungsschein bom legten Arbeitgeber vorlegen. Alle Meldungen werden in ein Meldejournal eingetragen. Aus ihrer Zahl fuchen die Beamten für jede gemeldete Stelle einen geeigneten Arbeiter heraus, geben ihm einen auf die betreffende Stelle lautenden, nur einen Tag geltenden Ausweis­schein und senden ihn zu dem Unternehmer. Die großen Er­fahrungen, über welche der Nachweis namentlich auf Grund des Personalkartensystems verfügt, ermöglichen in der Regel eine so vortreffliche Auswahl, daß der Arbeitgeber den ihm zu­gesandten Arbeiter ohne weiteres einstellt. Lehnt er dies aber ab, so macht er einen entsprechenden Vermerk auf den Nachweis. schein, und der Arbeiter gilt weiterhin als arbeitslos. Arbeiter, die ausnahmsweise ohne Schein angestellt sind, müssen nachträglich zur Abholung eines solchen den Nachweis auffuchen. Wird er ihnen versagt, so müssen sie wieder entlassen werden."( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.)

Diese Antwort ist bezeichnend für unsere Verhältnisse!( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Ein Minister hat doch die Auf­Das wichtigste dabei ist das Personalfartensystem. gabe, ernste Gefahren für weite Boltstreife a ba u wehren; er In dem Rundschreiben ist bemerkt, daß der Nachweis im Befize lehnt es aber einfach ab, irgend etwas hierzu zu unternehmen. von 200 000 Berfonalfarten Wer unsere Zustände fennt, wundert sich darüber nicht; das Groß­fapital beherrscht alles, auch die Minister.( Sehr richtig! bei den ist!( Sört! hört! Bei den Sozialdemokraten.) Auf diesen Karten Sozialdemokraten.) Und wehe dem Minister, der gegen den Stachel find nicht nur die Personalien der Arbeiter angegeben, nein, alles, zu löfen wagt! Im Ministerstürzen leisten unsere Großkapitalisten was die Unternehmer gegen sie haben, wird eingetragen! Diese fon viel mehr als die Junter, daraus erklärt sich ja auch das be- Bersonalfarte ist gewiffermaßen fannte Ministerwort: Meine Herren, wir arbeiten ja nur für Sie!" ( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.),

das Sündenregister des Arbeiters.

Ist der Herr Reichetangler, um diese arbeiterschädliche Maß­nahme des Zechenschußverbandes zu verhindern, bereit, baldmöglich einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den der Arbeitsnachweis von Reichswegen einheitlich und auf paritätischer Grundlage geordnet Abg. Giesberts( 8.): Bei der Interpellation über die schwarzen Liften im vorigen Jahre fonnten Listen mit 5-6000 Ausgesperrten In seiner Antwort an die Arbeiterorganisationen und den Den Beamten ist es streng verboten, etwa einem Arbeiter zu vorgelegt werden, ebenso Geheimberträge, wonach Arbeiter auf fechs Handelsminister stellt es der Zechenverband so dar, als ob er nichts fagen, daß er auf der schwarzen Liste steht, sondern sie dürfen ihm Monate von allen Rechen ausgesperrt werden sollten. Die Debatten lebles gegen die Arbeiter im Sinn habe. In Wirklichkeit liegt die als Grund" der Nichteinstellung nur fagen: hierüber scheinen bewirkt zu haben, daß die Großkapitalisten fich Sache anders, auch wenn man nur die für den Arbeitsnachweis ver ,, Wir haben keine Arbeit!" diefer Braftifen schämen; fie haben aber nun einen Zwangsarbeits- öffentlichten Sagungen in Betracht zieht. Als einziger Swed( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Auch zur nachweis eingerichtet, der am 1. Januar ins Leben treten foll. Der wird angegeben, den Wertverwaltungen arbeitskräfte zu vermitteln. Erdrosselung von Sperren Handelsminister stellt den geplanten Arbeitsnachweis als sehr harm. Selbst wenn das richtig wäre, ergibt sich für die Arbeiter eine los bar. Wäre er wirklich so harmlos gedacht, so wäre es unbegreiflich. wesentliche Verschlechterung der gegenwärtigen Verhältnisse, denn es daß man diese Sache nicht im Verein mit den Arbeitern gemacht wird ihnen die Freiheit, den Arbeitsplaß nach Belieben zu wählen, hat, die gern ihre Hand dazu bieten.( Sehr richtig! im Zentrum.) genommen, was zugleich ein Stück Gewiß ist der Wechsel der Arbeitsstellen im Ruhrgebiet   sehr groß,

Einschränkung des Rechtes auf Freizügigkeit

werden die Arbeitsnachweise benutzt. Besteht eine Sperre, fo foll der Nachweis so lange für alle anderen Unternehmer gesperrt bleiben, bis der gesperrte Unternehmer genügend Arbeiter hat; Arbeiter, die nicht nach dem gesperrten Betriebe gehen wollen, demokraten.)

I aber dazu tragen die Arbeitsverhältnisse sehr bei. Die bei weitem ift. Es find 18 Vermittelungsstellen, bie durch eine Zentrale verwerben wie Streitende behandelt!( hört! hört! bei den Sozial

Diese

eine Täuschung der Behörden und der Allgemeinheit.

Daß der Kontraktbruch ein Gewohnheitsrecht der Bergleute im Stuhr- bunden find, für den ganzen rheinisch- westfälischen Stohlenbezirt vor­Wenn schon die Stimmen aus Unternehmerkreisen flar erkennen gebiet sei, ist eine ganz ungerechtfertigte Behauptung. Zu dem un- gefehen. Die Arbeitsuchenden müſſen dort nachweifen, daß fie ihr lassen, wohin der Weg geht, so wird die Sachlage erst recht geflärt regelmäßigen Berlaffen der Arbeit trägt viel bei bie boll. Arbeitsverhältnis ordnungsmäßig gelöst haben. Nur dann lönnen sie fo durch ständige Berfahrenheit des Gedingewesens im Bergbau. Sehr Arbeit nachgewiesen erhalten. Bisher war das anders. Wenn ein die Praktiken des Mannheim  - Ludwigshafener   Nachweises, start ist der Zuzug aus den borwiegend landwirtschaft Bergmann   feinen Arbeitsplag wechseln wollte, fuchte er fich er st lichen Provinzen Preußens und aus dem Auslande. anbere Arbeit, und erst wenn er fie gefunden hatte, auf die Herr Giesberts bereits hingewiesen hat. Die Unternehmer Entwickelung wird durch ben zentralisierten Arbeitsnachweis fündigte er. So konnte er den Arbeitsplatz ohne Unterbrechung der haben bestritten, daß das schwarze Buch 1300 Namen enthalten soll. feineswegs gehemmt, weit eher gefördert. Fast allgemein, auch Arbeitstätigkeit wechseln. Das fällt in der Zukunft fort. In der Herr Giesberts hat von der Tribüne des Reichstages aus gefagt, bei der Sozialdemokratie, hat der Gedante des paritätischen Antwort des Zechenverbandes an den Handelsminister wird aller- daß er eine Abschrift des schwarzen Buches in Händen er und Arbeitsnachweises Anilang gefunden. Nur die großindustriellen dings gesagt, dieses Umichauen nach Arbeit solle nach wie vor u Brattifen diefes Nachweises in die Oeffentlichkeit gekommen was über die fann bestätigen, daß alles, Unternehmer halten an dem einseitigen Arbeitsnachweis fest, lässig fein. Das ist aber ist, boll der Wahrheit entspricht. Es wird eingetragen in und sie haben ihre Gründe dafür! Wenn der paritätische Arbeits­das schwarze Buch Geburtsort, Datum, Alter, Milia nachweis sich noch nicht in der wünschenswerten Weise durchgefeßt( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Ausdrücklich heißt es in tärberhältnis, die Wohnung, die legte Arbeits hat, so liegt die Schuld auch daran, daß die Regierung nicht recht den Satzungen und in den dazu gegebenen Anweisungen: stelle, besondere Fähigkeiten des Arbeiters. Und dann zeitig diefem paritätischen Arbeitsnachweis das nötige Interesse ent­,, Arbeitsuchende, die sich unmittelbar an ein Wert wenden, wie die Papiere sind! Dabei wird unterschieden zwischen gegengebracht hat( Sehr richtig!), obwohl es an Anregungen aus dem sind an die zuständige Arbeitsnachweisstelle zu verweisen." mittelgut"," fehr gut" und schlecht"! Wer entscheidet Reichstage nicht gefehlt hat. Es ist auch tatsächlich beabsichtigt, nur noch auf solche Arbeiter nun, ob die Papiere die eine oder die andere Eigenschaft haben? zu reflektieren, die zuvor gekündigt haben. Das ist auf der Zeche Das kann doch nur eine ganz untergeordnete Perfon tun. Mit diesen Kaiserstuhl  " in einer Arbeiterausschußfizung von dem Betriebs- Bemerkungen im Buche wird den Arbeitern bereits ein Brandmal auf­führer ausdrücklich zugegeben worden.( hört 1 hört! bei gedrückt.( Sehr wahr! 6. d. Soz.) Für eine weitere Rubrik besonderer den Sozialdemokraten.) Bemerkungen gilt eine Zeichensprache. Also nur Eingeweihte tönnen wissen, was die Bemerkungen be­deuten. Wenn z. B. ein " OH"

Die Tendenz der einseitigen Unternehmernachweise geht vor

allem dahin, eine Kontrolle über streifende und ausgesperrte Arbeiter zu erhalten und so die Macht der Unternehmer zu verstärken. Diese zu erhalten und so die Macht der Unternehmer zu verstärken. Diese Nachweise sind also

ystematische Maßregelungsbureaus!

" 1

Noch andere gefährliche Bestimmungen für den Arbeiter sind in ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Am gefährlichsten ist das den Sagungen enthalten. Der§ 9 bestimmt, daß einem Arbeiter, bei das Streben nach einer Zentralisierung und Kartellierung der dem Arbeit nachgewiesen wurde, wenn er diefe innerhalb zwei Werf­einseitigen Unternehmernachweise. Die Pragis des Arbeitswachweises tagen nicht antritt, in den nächsten zwei Wochen leine Arbeit mehr der Unternehmer in Mannheim   z. B. beweist, daß er ein fein nachgewiesen werden darf!( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) ausgeflügeltes System bedeutet, um unliebsamen Arbeitern nach Ferner find die Arbeiter an den Arbeitsnachweis gebunden. eingetragen ist, dann heißt das Sperren bis auf Gegens Möglichkeit die Arbeit im Industriebezirk zu verweigern. Ihnen ist Ohne seine Vermittelung gibt es für sie keine Arbeit! Die Bechen   befehl!" Der Schalterbeamte ist verpflichtet, genau zu prüfen, eine Broschüre darüber zugegangen. In einem schwarzen Buche dagegen sind nicht gezwungen, mur Arbeiter durch Vermittelung ob der Arbeiter in einer der schwarzen Listen steht, die dem Arbeits­werden alle Arbeiter aufgeführt, die dem Nachweis von den Unter- des Arbeitsnachweises einzustellen. Sie können auch dann, wenn nachweis von den Unternehmern zugesandt werden. Ist das der nehmern mit irgend einem Merkmal signalisiert werden. Ich habe Arbeitsuchende in genügendem Maße eingezeichnet sind, ganz nach Fall, dann wird er ohne weiteres abgelehnt werden. Steht er die Abschrift diefes schwarzen Buches, in bem Belieben Arbeiter aus dem Auslande heranziehen und ein nicht drin, so muß der Arbeiter erst noch an einen

"