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Gewerkschaftliches.

Der Zwei- Seelen- Mann.

arbeiterverband organisierten Arbeiter die Arbeit nieder mit dem Erfolg, daß von den Feierschichten überhaupt abgesehen wird. Nach zirka zweistündigem Streik nahmen die Streifenden die Arbeit ge­fchloffen wieder auf.

Husland.

Auf die kürzlich von uns mitgeteilte Nachricht, daß der Gewerberichter Mette in Plauen   zugleich auch Geschäfts- Arbeiter find in der Glühfadenfabrit 2echhausen bei Wegen fortgesetter Lohureduktion und Maßregelung organisierter führer eines neuzugründenden Fabrikantenvereins sei und daß Augsburg   die Arbeiter der Pumpstation, 60 an der Bahl, in den sich dieses neue Amt mit dem eines Gewerberichters nicht Streit getreten. Da die von diesen Arbeitern geleistete bertrage, antwortet Herr Mette in einer längeren Zuschrift Arbeit die wichtigste im ganzen Fabritationszweige ist, ist die Still­an unser Zwickauer   Parteiblatt. Er versucht dort in einer legung des gesamten Betriebes sehr wahrscheinlich, wenn eine Einigung längeren Darlegung nachzuweisen, daß er sich trotz des neuen nicht erzielt wird. Die Fabrit beschäftigt über 1200 Arbeiter und Amtes für völlig unbefangen als Gewerberichter halte, im Arbeiterinnen. übrigen aber glaubte, im Interesse der Arbeiter(!) zu handeln, da er in der Stellung als Geschäftsführer der Studentenprotest gegen die Streikbrecherei. Unternehmervereinigung den Abschluß eines Tarifvertrages Der Umstand, daß man an der Polytechnischen Lehranstalt fördern konnte. Der gute Glauben und die Absicht des in Kopenhagen   Streitbrecher für den bevorstehenden Straßen­Herrn Mette in Ehren aber darauf kommt es schließlich bahnerstreit anzuwerben suchte, gab dem Studentenbund Kopen­nicht an. So fommentiert denn auch das" Sächsische hagens Veranlassung, fich in einer großen Versammlung mit der Volksblatt" die Ausführungen des Herrn Mette sehr abend statt. Auch die Studierenden jener Lehranstalt waren ein­Streitbrecherfrage zu befassen. Die Versammlung fand am Sonn­treffend also: Er übersieht ganz, daß es nicht nur darauf ankommt, wie er geladen und wie die Universitätsstudenten zahlreich erschienen. Der sich dabei fühlt, sondern auch wie die Deffentlichkeit und ins- Referent wie fast alle Diskussionsredner sprachen sich dahin aus, daß die Studenten, die sich zu Streifbrecherdiensten gebrauchen besondere die Arbeiter, die am Gewerbegericht ihr Recht suchen, ließen, ein Schandfleck für den akademischen Stand wären. Eine darüber urteilen. Deren Meinung geht fast einmütig dahin, daß beide Aemter unmöglich von einer Person ausgeübt werden Protestresolution gegen das Studenten- Streitbrechertum wurde fast einstimmig angenommen.

tönnen."

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Mein Herr! Meine Drganisation beauftragt mich, ihrer Freude darüber Ausdruck zu geben, daß die Regierung sich auf Grund der Ablehnung des Budgets( d. h. der neuen Steuern; durch die Lords zur Auflösung des Parlaments entschlossen hat) gleichzeitig aber habe ich das aufrichtige Bedauern darüber aus zusprechen, daß, da Ihre Regierung die lange versprochene Wahl­reformbill noch nicht herausgebracht hat, der Aufruf zur Ent­fcheidung durchaus nicht an das ganze Land", sondern nur an 72 Millionen der männlichen Bevölkerung gerichtet werden fann. Meine Organisation beauftragt mich ferner, mit Nachdruck die Tatsache zu betonen, daß eine allgemeine Wahlbrechtigung

im Gegensatz zur Befisqualifikation die einzige wahrhaft liberale und demokratische Basis für das politische Stimmrecht im zwanzigsten Jahrhundert sein kanu; ich habe auch darauf hin­gewiesen, daß unsere Wahlmaschinerie in England wenigstens hundert Jahre hinter unserer industriellen Entwickelung zurüc geblieben ist. Deshalb ersuche ich im Namen meiner Auftraggeber darum, uns das bündige Versprechen zu geben, daß Jhre Regierung die Frage des Wahlrechts für alle großjährigen Männer und Frauen, die sich über einen dreimonatigen Aufenthalt an einem Drte auss weifen können, zu einer der Hauptfragen bei der kommenden Wahl machen werde, damit in Zukunft die dringenden Fragen der Sozial­reform und des Erschließens neuer Steuerquellen zur Durch führung dieser Reformen verhandelt werden von einem wirklich demokratischen Wahlkörper, frei von Geschlechts- und Armuts beschränkungen. Ergebenst Dora B. Montefiore  , Sekretärin.

Bir glauben übrigens auch, daß dem Fabrikantenverein in der Polytechnischen Lehranstalt, wie Socialdemokraten" nun einer Versammlung in Bristol   einer der bekanntesten Agitatorinnen Uebrigens ging die Anwerbung der Streifbrecher- Lehrlinge Eine treffende Abfertigung ließ Genoffin Montefiore jüngst in ein unbefangener Gewerberichter als Geschäftsführer so wenig erfahren hat, ursprünglich von einem Professor aus. Diefer, einer Versammlung in Bristol   einer der bekanntesten Agitatorinnen behagen wird, wie den Arbeitern ein Interessenvertreter der Professor Rung, hat die Elektrotechnik   Studierenden neulich der Suffragettes, Miz Anny Kenny zuteil werden. Miß Kenny iſt Unternehmer als Gewerberichter. Wenn die unparteiische zusammenberufen und ihnen erzählt, er habe bei der Straßen- felbst ein Kind des Volkes. Um so erstaunlicher war es, als sie die Richterseele des Herrn Mette sich gar zu rücksichtslos über bahngesellschaft die Erlaubnis eingeholt, daß sie längst widerlegte Behauptung aufstellte, daß jeder Fortschritt in fahren die Forderungen der Scharfmacherseele hinwegseht, werden lernen dürften! Das zu lernen, sei sehr nüßlich, und er könne Sachen des männlichen Stimmrechts unweigerlich ein Hemmnis für Mrs. Montefiore die Herren Unternehmer dem Zweiseelenmann durch einen den Studierenden nur empfehlen, sich in die Listen einzuzeichnen. Die Befreiung der Frauen bedeuten würde. raschen Fußtritt die praktische Durchführung seiner Theorie von Davon, daß sie Streitbrecher spielen sollten, hat der Professor den forderte sie auf, ihr irgend ein Land oder eine Kolonie zu nennen, jungen Leuten nichts gesagt! in der Frauen befreit wurden, wo nicht erst die Männer das allgemeine Unparteilichkeit unmöglich machen. Wahlrecht befaßen. Daß die Frauen von einer Ausdehnung des Männerwahlrechts nichts zu befürchten hätten, beweisen die engli fchen Kolonien in Auſtralien   und Neuseeland  , in den amerikanischen  Staaten, wo Frauen das Wahlrecht haben, und in Norwegen   und Männerwahlrecht ihre Emanzipation. Der Arbeiter habe erkannt, Finnland  . In allen diesen Ländern verdanken die Frauen dem daß die Interessen der arbeitenden Frauen mit den feinigen ver­nüpft feien und daß in dem täglichen schrecklichen Stampf gegen Armut und Arbeitslosigkeit fein Raum bleibt für etwas anderes als Stameradschaft der Geschlechter und gegenseitige Hilfe.

Dann muß er zwischen beiden Aemtern wählen. Gerät er aber nicht in Stonflikt mit den Unternehmern, sondern gibt übrigens deren Lob zu; wir fürchten: dann hat die Gewerberichterfeele Anlaß über Unterdrückung zu flagen!

Berlin   und Umgegend.

Frauenwahlrechtsfrage in Holland  .

Zu dem bevorstehenden Streit selbst ist zu berichten, daß der frühere Bürgermeister Jacoby sich sowohl bei den Gesell schaften wie bei den Straßenbahnern um eine Einigung und Verhütung des Streits bemüht, jedoch bis jetzt ohne Erfolg. Die dänische Arbeitgebervereinigung hat, wie sie verkünden läßt, einstimmig ihrem Zentralvorstand Auftrag verteilt, zur Unterstützung der Straßenbahngesellschaften alle Maßnahmen zu treffen, die notwendig werden, um einem eventuellen Streit des Die Zwischenmeistergesellen der Stapelkonfektion. Straßenbahnpersonals in für die Gesellschaften wie für die Ar­Am Montag hatte der Schneiderverband in den Mufiferfälen beitgebervereinigung befriedigenderweise zu Ende zu bringen. eine Versammlung der bei den Zwischenmeistern der Herrenkonfektion Solchen Beschluß pflegt die Arbeitgebervereinigung immer zu beschäftigten Gefellen veranstaltet. Es handelt sich darum, diese fassen, wenn irgendwo im Lande ein Streit ausbricht. Man plant meist noch jungen Leute darauf aufmerksam zu machen, daß auch sie dann regelmäßig Massenaussperrungen. mit allem Eifer eine Besserung und Regelung ihrer Lohn- und Die holländische Vereinigung für Frauenwahlrecht, die jest Arbeitsverhältnisse anstreben müssen, wollen sie nicht bei der großen Ein Schwedischer Kommunalarbeiterverband wird Anfang 83 Ortsabteilungen und 7500 Mitglieder hat, von denen 2000 im Bewegung, die sich gegenwärtig in der Herrenkonfettion zu entwickeln nächsten Jahres gegründet. Die Kommunalarbeiter sind in Schwe- Laufe des letzten Jahres gewonnen wurden, hielt Anfang dieser beginnt, ins Hintertreffen geraten. Allgemeine Massenversammlungen den jetzt größtenteils im Grob- und Fabritarbeiterverband, andern- Woche zu Zwolle   ihren allgemeinen Kongreß ab. Auf dem Kongreß der Herrenkonfektionsschneider Berlins   im großen Saale der teils auch in anderen Berufsverbänden organisiert. Der letzte Ge- wünschte eine Delegierte zu wissen, wie die Neutralität der Ver Brauerei Friedrichshain haben bekanntlich schon au der werkschaftskongreß hat jedoch auf Antrag der Stadtarbeiter von einigung zu verstehen sei, welche Sorte von Frauen­tommenden Bewegung Stellung genommen. Der große Kampf Stockholm   beschlossen, ihnen das Recht zur Gründung eines be- to ahlrecht man verlange und ob, wenn die Vereinigung neutral ihrer Kollegenschaft in Stettin  , der mit unverminderter sonderen Verbandes zu geben, der dann auch sofort Aufnahme fei, es angebracht war, bei der Geburt der Prinzessin Juliane Schärfe andauert, hat den Berliner   Konfektionsschneidern zunächst in die Landesorganisation der Gewerkschaften finden wird. 3weds ein Glückwunschtelegramm an die Königin zu senden. Die Vor­die Pflicht auferlegt, alles aufzubieten, um die Herstellung von Gründung des neuen Verbandes ist auf den 23. Januar ein Kom- fibende, Fräulein Alette Jacobs, erwiderte, die Bereinigung habe Streifarbeit in Berlin   zu verhindern, aber außerdem sie angeipornt, munalarbeiterkongreß nach Stockholm   einberufen. von Anfang an Aufhebung der Geschlechtsschranke" gefordert und nun auch hier in der Hauptstadt des Reiches endlich einmal mit allem Eifer für eine Regelung der Löhne zu forgen. Selbstverkennung ihrer Organisation mit großer Beharrlichkeit. Der Streit Wenn 3. B. die Regierung nun das Hauhaltsvorsteherwahlrecht Die amerikanischen   Seeleute führen den Kampf um die Aner- berlange für die Frauen dasselbe Wahlrecht wie für die Männer. ständlich müssen dabei auch die Zwischenmeistergesellen auf dem Posten sein, ebenso wie die Bwischenmeister selbst, die ja ihrerseits auf den Großen Seen dauert an, und der Amerikanische   Arbeiter- in Vorschlag bringe, müsse die Vereinigung auch für die Einfüh rung des Wahlrechts für die weiblichen Haushaltsvorsteher ein auch Arbeitnehmer sind und mit ihren Gesellen das gemeinsame bund bemüht sich, gemäß der jüngsten Kongreßbeschlüsse, den See- treten, und wenn eine fortschrittliche Regierung das allgemeine Interesse an der Besserung und Regelung der Lohn- und Arbeits­Männerwahlrecht vorschlage, müsse die Vereinigung das allgemeine verhältnisse haben. Wie der Referent Kunze bekanntgab, wird Frauenwahlrecht fordern. Die Bereinigung und ihre Abteilungen demnächst eine weitere Versammlung der Zwischenmeistergesellen müßten in politischen, sozialen und relegiösen Fragen veutral stattfinden und die Zwischenmeister sind dazu ebenso dringend ein­sein. Das Juliane- Telegramm fei vom Weltverband für Frauen= wahlrecht ausgegangen. Ein anderes Vorstandsmitglied meinte, geladen wie ihre Gesellen. daß die Bereinigung, wenn neutral, so doch auch ganz gut monarchisch sein könne. Es folgte eine lebhafte Debatte, die jedoch nicht zum Abschluß tam. Man will sich auf dem nächsten Kongreß weiter darüber unterhalten.

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leuten Unterſtüßung zu gewähren und die Organisation derselben nach Kräften zu fördern. In einer Rede, die Gompers türzlich zugunsten der Seeleute hielt, sagte er, sie seien die einzigen Ar­beiter in den Vereinigten Staaten  , für die es heute noch zwange arbeit und Sklaverei gäbe. Der gegenwärtige Streik werde geführt zur Abwehr der Bestrebungen, sie zu Sklaven auf den Schiffen zu machen. Wenn die Seeleute verlieren sollten, würde man bald keine Amerikaner mehr als Seeleute finden. Chinesen und Ja­paner würden die Schiffe bedienen. In Kriegszeiten würde sich daraus eine große Kalamität ergeben.

Die Fensterputer der Firma Bligblank( Schlesinger) streiken seit dem 15. Dezember. Die Leute waren bisher für den traurigen Lohn von 21 M. zu arbeiten gezwungen. Sie beanspruchen eine Lohnerhöhung, um wenigstens ein einigermaßen menschenwürdiges Dasein fristen zu tönnen. Herr Schlesinger hat die geringen In New York   fand jüngst eine Parade von etwa 1500 Sec­Forderungen der Arbeiter schroff abgewiesen. Um nun die bei ihm leuten statt, die Freiheitslieder singend durch die Straßen zogen tätigen Arbeiter für ihren Uebermut zu strafen, ihnen alle Streifgelüfte und Banner im Zuge führten, die die Inschrift trugen:" Lincoln auszutreiben, nahm Herr Schlesinger feine sämtlichen Arbeiter in befreite die Negersklaven, das Volk muß die Sklaven der See be­eine Kontrattbruchstrafe von 3,50 M. pro Mann. Diefes Vorgehen freien." Eine Versammlung folgte der Parade. In der Rede, die ist durchaus ungesetzlich, da die Fensterpuzer bei genannter Firma der Präsident der Seemanns- Union von Amerika   hielt, sagte er. im Tagelohn und ohne jede Kündigung standen. Herr Schlesinger hat seinen Arbeitern auch nie mitgeteilt, ob sie am nächsten Tag arbeiten fönnten oder nicht. Tatsächlich ist es häufig vorgekommen, daß Fensterpußer wegen Arbeitsmangel morgens keine Arbeit erhielten. Zum anderen aber, wollte man wirklich Herrn Schlefinger das Recht einer Vertragsstrafe zugestehen, dürfte diese Bertragsstrafe 2,90 W. nicht übersteigen. Herr Schlesinger glaubte jedenfalls, doppelt hält beffer, und 60 Pf. mehr ist auch fein Pappen­ftiel. Lange dürfte fich genannter Herr nicht dieser zu Unrecht ein­behaltenen Arbeitergrofchen erfreuen, da das Gewerbegericht der famofen Rechnung des Herrn Schlesinger aller Voraussicht nach nicht

beitreten wird.

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daß sich eine internationale Föderation von Schiffseigentümern gebildet habe, die alle Bestrebungen zur Verbesserung der Verhält­nisse auf den Schiffen bekämpfen. Demgegenüber empfehle er, daß die Seeleute der ganzen Welt eine große starte Organisation bilden, um sich nicht länger zu Sklaven herabwürdigen zu lassen. Save lod Wilson, der Präsident der Seemanns- Union von Großbritannien   und Mitglied des britischen   Parlaments, schilderte in dieser Versammlung die. Leiden von englischen und deutschen  Seeleuten, die oft nicht besser oder noch schlimmer als Vieh behan­delt würden. Scharf verurteilt wurden auch die unter firchlicher Leitung stehenden Stellenvermittelungsbureaus für Seeleute in New Yort, sie wurden als Bureaus für Seelenverkäufe bezeichnet. die auf gleicher Linie mit den berüchtigten Kosthäusern für See­leute stehen. Der Mangel an Organisation macht die Lage der Seeleute zu einer verzweifelten.

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Gewerkschaften.

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Auf Montagabend hatte die Vereinigung den Liberalen Noodhuyzen und unseren Parteigenossen Wibaut zu einer Aussprache über die Stellung ihrer Parteien zur Frauenwahlrechtsa frage eingeladen. Der Liberale sprach von den Wahlrechtsvor schlägen der Liberalen Union, die den unverheirateten Frauen pom 25. Lebensjahre an das Wahlrecht zukommen lassen will. Er meinte, wie man einem kleinen Kinde nicht ein Rasiermesser in die Hand gebe, so könne man den politisch unreifen Frauen nicht mit einem Male das allgemeine Wahlrecht geben. Wenn die wahlberechtigten Fräulein heirateten, folle man ihnen deswegen das Wahlrecht nicht wieder nehmen. Uebrigens sei pie politische Konstellation zurzeit für die Einführung des Frauenwahlrechts so ungünstig wie nur möglich. Unser Parteigenosse sprach selbstverständlich für das allgemeine Frauenwahlrecht im Sinne der Stuttgarter inter­nationalen Kongreßresolution und zeigte, wie töricht und ungerecht der Standpunkt der Liberalen ist, den verheirateten Frauen, die doch als Hausfrauen und Mütter doppelt stark an den politischen und sozialen Zuständen interessiert sind, das Wahlrecht vorzuent halten. Genosse Wibaut führte ferner aus, daß die politische Lage teineswegs ungünstig für die Einführung des allgemeinen Frauen wahlrechts sei. Die Frau werde immer mehr in das Erwerbs. leben hineingezogen und damit wachse auch beständig die Zahl der Kämpferinnen für die soziale und politische Gleichberechtigung wie

Im übrigen ist die Situation noch diefelbe. Streifbrecher haben fich bisher noch nicht gefunden. Leider mußte festgestellt werden, daß das Fensterreinigungsinstitut von Arlt, Wilsnacker Straße, wie schon so bäufig auch gelegentlich dieser Lohnbewegung Streifbrucharbeit verrichten läßt Auch die Firma Schwarze. Die internationale Verbindung mit den amerikanischen   für das allgemeine Wahlrecht der Frauen. Admiralstraße, verrichtet Streifarbeit. Wir richten an alle Arbeiter das dringende Ersuchen, strengste Solidarität zu üben und teine Streitarbeit zu verrichten. An alle Fensterpußer anderer Be triebe richten wir das Ersuchen, ihre Tourenicheine genau an zusehen, ob nicht Kunden der Firma Schlesinger( Bliz­Blant) darunter find., Diese Arbeit muß unbedingt berweigert werden. Hoch die Solidarität!

Deutscher   Transportarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin. Deutfches Reich.

Leseabende.

Das Landessekretariat der schwedischen Gewerkschaften hat an die Gewerkschaftsverbände des Landes ein Rundschreiben ge­richtet, worin mitgeteilt wird, daß das Sekretariat im Laufe dieses Charlottenburg  . Heute Mittwoch 8 Uhr im Voltshaus. Jahres in nähere Berührung mit den amerikanischen   Gewerk­schaften gekommen ist. Namentlich seitdem der Vertrauensmann Tholin in den Vereinigten Staaten   meilte, um Unterstützungs­mittel für die fämpfende Arbeiterschaft Schwedens   zu sammeln, hat fich eine lebhafte Korrespondenz mit den amerikanischen Ge Letzte Nachrichten und Depefchen. werkschaften entwidelt. Da nun wegen der schwierigen Arbeits­verhältnisse in Schweden   eine große Anzahl von Gewerkschafts­mitgliedern auswandern, richtet das Landessekretariat auf Ver­anlassung der amerikanischen   Gewerkschaften die Aufforderung an Mitglieder mit einer gültigen Gewerkschaftslegitimation versehen sind, damit sie sich drüben sofort ihrer Berufsorganisation wieder anschließen können. Ferner macht das Sekretariat darauf auf merksam, daß neben der gewerkschaftlichen auch die rein sozial­demokratische Organisation und die Förderung ihrer internatio­nalen Verbindung von großer Bedeutung ist. Zum Schluß sagt das Rundschreiben:

Eine Statistit der Unfälle an Holzbearbeitungsmaschinen beab­fichtigt der Deutsche   Holzarbeiterverband mit dem 1. Januar 1910 einzuführen. Es find Vorkehrungen getroffen, daß jeder Unfall joweit der Einfluß der Organisation reicht registriert wird, Es wird dabei natürlich auf die tatkräftige Mithilfe der Maichinen Es wird dabei natürlich auf die tatkräftige Mithilfe der Maschinen- die Berbandsvorstände, dahin zu wirken, daß die auswandernden arbeiter gerechnet. In allen Bahlstellen des Verbandes find Melde formulare niedergelegt. Wenn fortab ein Unfall an einer Maschine vorkommt, so hat der Vertrauensmann der Werkstatt oder ein Neben arbeiter des Verlegten fofort ein Weldeformular von der Bahlstellen verwaltung einzufordern und nach erfolgter. genauer Ausfüllung wieder an dieselbe zurückzuliefern. Von der Verbandsleitung wird dann dafür gesorgt, daß diese Einzelfälle zufammengestellt und das Ergebnis den Interessenten zugänglich gemacht wird.

Zum Kampf der fächsischen Schiffchensticker wird gemeldet, daß gegenwärtig 650 Sticker streiten. Ueber 600 arbeiten bereits zu neuen Bedingungen. Die Bewegung hat auch außerhalb Plauens eingefett; es haben Kündigungen in Falkenstein, Bausa  , Treuen   und noch an verschiedenen anderen Drten stattgefunden.

Erfolgreicher Streit der Brauereiarbeiter.

In der Felsenfellerbrauerei zu Herford  , Westfalen  , hatte die Betriebsleitung die Einrichtung geschaffen, daß wohl die Organi fterten infolge des Konsumrüdganges Feierfchichten machen mußten, die Unorganisierten blieben jedoch davon verschont. Als alle Ver­handlungen nichts nügten, legten die über 100 Mann im Brauerei­Berantw. Rebatt.: Richard Barth  , Berlin  . Inseratenteil verantw.:

" Wir sehen uns jedoch nicht veranlaßt, in anderer Hinsicht eine bestimmte Fachorganisation besonders zu empfehlen, wollen aber hervorheben, daß das Verfahren, das hier empfohlen wird, sowohl den einzelnen Mitgliedern, welche sich genötigt sehen, aus­zuwandern, wie den Organisationen in Amerika   und in Schweden  zu Nußen und Vorteil gereichen wird."

Aus der frauenbewegung.

Vom Kampfe um das Frauenstimmrecht in England.

Die italienische Kammer vertagt. einer mit Beifall aufgenommenen Rede Bettolos mit 181 gegen Rom  , 21. Dezember.  ( W. T. B.) Die Kammer nahm nach maritimen Angelegenheiten im Marineministerium an und des 94 Stimmen den Gefeßentwurf betreffend die Zentralisierung der gleichen mit 200 gegen 75 Stimmen den Gefeßentwurf betreffend maritimen Angelegenheiten im Marineministerium an und des. die Beteiligung des Staates an den Ausstellungen in Buenos Aires   und Wien  . Alsdann vertagte fich das Haus bis zum

10. februar.

Rußland   will- abrüsten.

Petersburg, 21. Dezember.  ( W. T. B.) Die Landesverteidi gungskommission der Reichsduma hat beschlossen, eine Herabfehung des Ausgabebudgets des Marineministeriums um 20,8 Millionen Rubel vorzuschlagen. Dabei wird beantragt, die zum Bau neuer Kriegsschiffe eingesetzten 12,4 Millionen zu streichen, da die für diesen Zwed für 1909 bewilligten Summen noch nicht verausgabt worden seien.eu 200

Die Opfer der Londoner   Brandkatastrophe. London  , 21. Dezember.  ( B. S.) Nach den neuesten Berichten Die Sekretärin der Adult Suffrage Society( Vereinigung für sind bis jetzt acht Leichen aus den Trümmern des abge. das Wahlrecht aller Großjährigen), Genoffin Dora B. Montefiore  , brannten Warenhauses hervorgeholt worden. richtete an den Premierminister Mr. Asquith folgendes Schreiben: 8ehn Personen werden noch vermißt.

.Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftall Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.

Ostur