Eonniog. de» 26. Dezeniver(2. Feiertag), nachmittags 2l/g Utzrgelang! im Rixdorfer Stadttheater, Bergstr.\41.„2-f 2— 5"*Satirspiel von Gustav Wied, zur Aufführung. Eintrittskarte inkl.Garderobe 60 Pf. Kindern unter zehn Jahren ist der Eintritt nichtgestattet.Ferner wird noch darauf besonders hingewiesen, dah am8. Januar in Hoppes grobem Saals der natuewiffenschastlicheVorlragszhNus mit Lichtbildern seinen Anfang nimmt. Der Zykluserstreckt sich auf fünf Abende, und zwar: Montag, den 3.. 10., 17..24. und 31. Januar ISlO, abends pünktlich 8 Uhr. Vortragender:Genosse Engelbert Gras.— Die Eintrittskarte kostet 50 Pf. und be-rechtigt aus alle fünf Abende. Eintrittskarten zu den genanntenVeranstaltungen sind bei den Funktionären und in der Spedition,Neckarstr. 2, erhältlich. Theatcrbilletts nur noch bei den Funktionären.Der BildungsauSschuh.Mariendorf- Siideude. Die Parteigenossen und-GenossinnenMariendorfs werden auf die am 3. Feiertag um 6 Uhr im„Feld-schlöbchen" stattfindende WeihuachtSfeiet des Wahlvereins aufmerksamgemacht. Um es allen Parteigenossen zu ermöglichen, daran teil-nehmen zu können, ist der Eintrittspreis auf 20 Pfennig festgesetzt.Arbeitslose haben freien Eintritt. Billels sind bei den Bezirks-führer», in den Bezirkslokalen und beim Lagerhalter, Kaiserstr. 110zu haben.Boxhagen-Rummelsburg. Sonntag, den 26. Dezember(2. Weihnachtsfeierlag), abends 6 Uhr, veranstaltet der Jugendausschug im„Tafö Bellevuc", Häuplstr. 2, eine Weihnachtsfeier. Zur Aufführunggelangen zwei kleine Theaterstücke sowie musikalische und Gesangs-Vorträge. Letztere werden vom Quartett„Harmonie" ausgeführt.Billetts sa 25 Pf. für Erwachsene. a 10 Pf. für Jugendliche) sindfür die Mitglieder des Niederbarum, er WahlvereinS und deren Angehörige bei den bekannten Personen zu haben. Kinder umer1t Jahren frei. Um zahlreichen Besuch bittetDer JugendauSschufi.Nowawcs. Der BildungSauSschutz veranstaltet am 1. Weihnachtsfeiertage. im Lokale des Herrn Schmidt einen Rezitations- undLiederabend. Mitwirkende: Margarete Walkotte. Die Begleitungam Pianino hat Herr Nietzsch-Berlin übernommen. Auch wirkt dievollzählige Kapelle des Herrn Musikdirektor Köhler mit. Das EintrittSgeld ist auf 40 Pf. im Vorverkauf bemessen. Die Mitgliederder Jugendorganisation erhalten Borzugskarten beim GenossenBubert zum Preise von 25 Pf. Gleichzeitig möchten wir aus denam 4. Januar beginnenden VortragskursuL(„Die Geschichte unsererErde") hinweisen.Schöneberg.Bei den gestrige» Stadtverordneten-Nachwahle» sind die zur Wahlstehenden Mandate von unserer Partei behauptet worden.Im dritten Bezirk erhielt Fintel(Soz.) 402 Stimmen,zersplittert waren 34 Stimmen. Fintel ist somit gewählt. Vonbürgerlicher Seite war hier(zum erstenmal in Schvnrberg) einGegenkandidat nicht aufgestellt worden.Im siebenten Bezirk erhielten Fintel sSoz.) 403. Rott-ländersGoz.) 415, Bismark(lib. Frakt.) 08, Fischer flib. Frakt.)07 Stimmen. Gewählt sind mithin Fintel und Rott-länder(Soz.).Die Hoffnung der liberalen Fraktion, � ihren bei der Hauptwahlim vierten Bezirk durchgefallenen Kandidaten Bismark wieder zueinem Mandat zu verhelfen, hat sich also nicht erfüllt. Hoffentlichgelingt es unseren Parteigenossen nun auch, noch Ersatz für de» jetztdoppelt gewählten Genossen Fintel zu schaffen.Lichtenberg.Welche Motive in der letzten Stadtverordnetenversammlung diebürgerliche Mehrheit leiteten, die Beratung der Vorlagen betreffendRegelung der Besoldungsverhältnisse der Lehrpersonen sowie Be-amten in geheimer Sitzung vorzunehmen, geht aus ihremVerhalten in der zum Zwecke der Vorberatung dieser Vorlagen ein-gesetzten Kommisston zur Genüge hervor, Gleich bei Beginn derKommissionsverhandlnngen wurde ein von unseren Genossen ge-stellter Antrag:„Die Frage der Ausbefferung der Arbeiter-löhne gleichzeitig mitzuberaten resp. den Magistrat zu er-suchen, entsprechende Vorschläge zu machen", von sämtlichenbürgerlichen Mitgliedern abgelehnt. Die Kommissionselbst bestand aufier unseren Genossen Düwell, Brühl und Grauernoch aus den bürgerlichen Stadtverordneten Plonz, Schachtel. Lehne,Grothe, Rott und Frenche. Die Anträge unserer Genossen betreffs derLehrerbesoldung:„allen Lehrern die Berliner Sätze von 750 M. als Orts-zulage" zu gewähren, wurde von sämtlichen Bürgerlichen abgelehnt.Ein daraufhin von uns gestellter Antrag, für die Jahre 1008 und1v«0 die MagistrotSborlage, welche nur 700 M. Ortszulage vorsieht,anzunehmen und von 1910 ab die Berliner Sätze, wurde ebenfallsvon sämtlichen Bürgerlichen abgelehnt. Selb st die Ma-gistratsvorlage wurde mit der Begründung abgelehnt,das; Lichtenberg kein Geld habe, trotzdem der erste BürgermeisterZiethen erklärte, daß man jetzt doch dazu kommen müsse, dieWertzuwachssteuer vorzuschlagen und folgedessen bei deren Annohmedie finanztellen Ergebnisse der Stadt zweifellos bessere würden.Doch das hals bei unseren bürgerlichen Sladtväten, alles nichts,im Gegenteil, der Führer der Bürgerlichen. Herr Direktor Plonz,erklärte in aller Gemütsruhe:„die Lehrer seien jetzt die bestbesoldetsten Beamten", ja, er erklärte eS geradezu für vermessen vonLichtenberg, wenn es versuchen würde, seine Schulen auf einenhöheren Stand zu bringen, da ja andere Städte immer nochschlechter dastehen. Nun überboten sich die bürgerlichen Herren mitVorschlägen, wie man den Geldbeutel der Stadt schonen könne unddabei zugleich doch auch nach außen hin den Schein der Lehre*freundlichkeit wahren könne. Stundenlang wurde über dieminimalsten Forderungen gesprochen mit dem Erfolg, daßin zweiter Lesung sämtliche Anträge abgelehntwurden, so daß als Resultat der Stadtverordnetenversammlungkein Vorschlag geniacht werden konnte. Fürwahr, nichts istbezeichnender für unsere bürgerlichen Stodtväler wie dieserAusgang. In der Frage der BeaintenbesoldungSvorlagewiederholte sich das gleiche Spiel. Auch hier hielt es HerrPlonz siir nötig, darauf hinzuweisen, daß t ie Lichtenberger Beamtenzurzeit durchaus keinen Anlaß hätten, sich besonders zurückgesetzt zufühlen; im Gegenteil, noch im Jahre 1877 habe man die Gehälterder Kommunalbeamten in Lichtenberg sogar reduziert, was dochtetzt nicht mehr vorkomme. Bei Beratung der Dienst- und Beoldungsordnung stellten unsere Genossen bei§ 8, welcher davonpricht, daß die Beamten jederzeit auch alle anderen Arbeiten,welche ihnen übertrogen werden, ausführen müssen, den Antrag,„daß man sie jedoch nicht als Arbeiter verwenden dürfe", da manwiederholt anderwärts durch diese» Paragraphen die Beamten ge.zwungen habe, bei Streiks den Arbeitern als Streikbrecher in denRücke» zu fallen. Auch dieser Antrag wurde von sämtlichenBürgerlichen abgelehnt mit dem Bemerken, daß es die Ehre der Beamtenfein müsse, in diesen Fällen für die Interessen der Stadt einzutreten.Gleichfalls von sämtlichen bürgerlichen Parteien abgelehntWurde ein Antrag von uns, welcher besagt, daß allen Beamten ei nRecht aus Urlaub zustehen müsse, nicht aber, wie vorgeschlagen, dieBewillignug in das freie Erineffen des Magistrats stelle. Auf Grundder angenommenen Koi>imissioi'°Mchliisse kann man mit Rechtsagen, �.um in Lichtenberg städliicher Beamter zu werden, mußman mindestens die Reife für die Prima eines Gymnasiums besitzen,Zeugnisse über tadellose Führung beibringen und wenn eS befohlenwird, sich zum Streikbrecher hergeben".Köpenick.Mit der Einführung einer WertzuwachSsteuer beschäftigten sichabermals die Stadtverordneten in ihrer letzten Sitzung. Der ein-gesetzte Ausschuß erstattete Bericht. Stadtv. Cuuitz(Lib.) teilt mit,Laß die meisten Beschlüsse im Ausschüsse mit knappen Mehrheitengefaßt worden sind. Der§ 1 der Borlage hat dahin eine Er-Weiterung erfahren, daß die Wertzuwachssteuer bei jedem Grundstücks-Wechsel erhoben wird, nicht nur im Falle des freiwilligen Ber-luiiiuuuiu] uciujiuj)Zusatzautrage. Zu dem Z 2gestellt, den zuläisigen Abzugkaufes, sondern auch bei einer Enteignung. Stadtb. Dr. SchulzesFr. V.) begründet einen Zusatzautrag, wonach auch der Verla»eiucS Grundstückanteils oder Privilegs usw. mit einbezogen wirdDie Versammlung beschloß im Sinne des Ausschusses mit dem2 hatten unsere Geuossen den Antrag__ von 5 auf 3 Proz. herabzusetzen. Nachlanger Debatte erhielt der Z 2 folgende Fassung: Als Wertsteigerunggilt der Unterschied zwischen dem Werte resp. ErwerbSpreise beidem früheren Eigentumswechsel— gleichviel, ob dieser vor odernach dein Jnkrasttrelen dieser Steuerordnung stattgefundenhat— zuzüglich der gestatteten Anrechnungen l§ 5) und dem gegen.wärtlgen Veräußerungspreise oder Werte abzuglich der dem Veräußerer zur Last fallenden»achgeioiesenen Kosten— zu denen jedochnicht die zu erhebende WertzuwachSsteuer zu rechnen ist— im Höchstfalle jedoch 5 Proz. der gegenwärtigen Veräußerung und zuzüglich dervom Ersteher übernommenen Nebeiileistiiiige» insbesondere auch derWertzuivackssteuer. Eine lange Debatte führten die Höbe der Steuersätzeherbei. Während die Magisiratsvorlage alö Höchstgrenze 20 Proz. bei einerWertsteigerung von 160 Proz. und mehr vorsah, hatte der Ausschußeine Verschärfung beschlossen, daß bei Versteigerungen von 160 bisbis 200 Proz. 20 bis 25 Proz. erhoben werden sollen. Woik(Soz/beantragte bei 200 M. Werlsteigerung 20 Proz. und bei mehr als200 M. 25 Proz. zu erheben. Stadtv. Dr. Schulze sFr. V.) vertrat den Standpunkt, den ersten Satz, 4 Prozent bei einer Wert.steigermig von mehr als 5 bis 10 Proz., überhaupt zu streichen.Das Ergebnis war, daß die Anträge unserer Genossen wie auch diedes Stadtv, Dr. Schulze abgelehnt und der Ausschußaittrag an-genommen wurde. Eine weitere Verschärfung hatte der Ausschußbeschlossen, wonach in der Magistratsvorlagc der Passus, daß nurein Drittel der Steuer erhoben lvird, wenn mehr als zehn Jahreseit den, letzten Eigentumsivechsel verstrichen sind, in Fortfall kommensoll. Sladiv. A. Martin sFr. V.) unternabm einen erfolglosen Ver.such, dieses Entgegenkommen wieder herzustellen. Eine nicht minderlange Debatte führte noch der§ 5 herbei, der besagt, welche AufWendungen bei landwirtschaftlich benutzten Grundstücken dem Vesitzer i» Anrechnung gebracht werden können. Eine Flut von Antragen ging im Laufe der Verhandlungen ein. Unsere Genossenhatten eingangs der Beratung dieses Paragraphen beantragt, diesenvollständig zu streichen; der Antrag wurde jedoch zurückgezogen undin Borschlag gebracht, 3 Proz. in Anrechnung zu bringen. DasFazit der Abstimmung war die Ablehnung des letztgenannten AnlragcS und die Annahme einer vom Stadlverordnelen Mattes sLib.beantragten Bestimmung, welche lautet:„Bei unbebauten Grundstücken, die der Veräußern selbst in landwirtschaftlichem Eigenbetriebegenützt hat. wird eine L'/zprozentige Verzinsung dos letzten Erwerbs.preise« bezw. Wertes von der Zeit der Zahlung der Verzinsungdes letzten Erwerbsp reifes beziehungsweise Wertes bis zum AbschlußdeS gegenwärtigen VeränßernngsvirtrageS dem früheren Erwerbs-preise hinzugerechnet." Die übrigen Paragraphen wurden nunmehrim Eiltempo erledigt und die ganze Vorlage fast einstimmig an-genommen. Der Voranschlag der städtische» Sparkaffe pro I91Ö istvom Kuratorinm auf 809 350 M. festgesetzt. Der Magistratsvorlage.Uebernahme der Fähre Wendenschloß— Grünau, wurde ohne Debattedie Zustimmung gegeben. Die Vorlage bedeutet de» ersten Schrittzu der AuSeinanderietzung mit dem Kreise Teltow wegen Aus.scheiden der Stadt; ist doch im AuseinandersetzungSversahren vorgesehen.daß die Stadt die Fähre mit Einnahmen und Ausgaben übernimmt,ohne hierfür an den Kreis eine Entschädigung zu zahlen. Für dieFährmaterialien erhält der Kreis 20 000 M. Entschädigung von derStadt. Eine weitere MagistraiSvorlage sieht die Einziehung derKirchensteuer durch die Stadt ab 1. April 1910 vor. Ais Entschädigung gewähren die Kirchengemeinden 5 Proz. Die Genossen Woikund Herbst wandten sich gegen die Vorlage. Es sei Sache derKirchengc�'inden selbst, zu sehen, wie die Steuern einkommen.Wenn auf den Steuerzetteln noch eine Position heraufkomme.so liege dies nicht im Interesse der Stadt. Stadtv. Cunitz sLib.)erklärte, daß keine Steuer so unpünktlich gezahlt werde wie dieKirchensteuer. Von 25000 M. Solleinnahme im Jahre seien nur16 000 M. eingegangen; die Drückeberger müßte» herangezogenwerden. In der Abstimmung wurde die Vorlage gegen die Stimmenunserer Genossen angenommen. tHS folgte nunmehr die Neuwahleines Mitgliedes des RealschulkuratonuinS. Stadtv. Herb st sSoz.)i st nicht bestätigt worden. Der Borsteher gab zudieser Sache aus den Akten folgende Darstellung. VomMagistrat seien die Namen der Geivählten— Dr. Schulze,Dr. Lehmann und Herbst— der Behörde mitgeteilt worden. Manhabe die Form eines Kuratoriums gewählt, um in der Wahl derder Mitglieder keine Besch, änkungen zu haben. Vom Landrat seinun angefragt worden, ob sich auf der Liste, die dem Provinziabschulkollegium eingereicht worden ist, ein Mitglied der sozialdemo.kratischen Partei befindet.(Rufe bei den Liberalen und Sozial.demokraten: Unerhört 1) Herr Bürgermeister Dr. Langerhans habehierauf geantwortet, daß nach seiner Meinung alle Fragen vomkommunalen Standpunkte aus zu betrachten sind, dennPolitik wird in der Stadtverwaltung nicht betriebenum die politische Gesinnung der Stadtverordneten kümmereer sich nicht und müsse es daher ablehnen, auf die Anfrageeine bestimmte Antwort zu geben. sLebhafteS Bravo I) Im übrige»halte er Herrn Herbst für da« Amt als außerordentlich befähigt.Stadtv. Jakobi sLib.) dankte dem Bürgermeister für seine männlichenWorte. Stadtv. Wißler sSoz.) schlug wieder im Interesse derSelbstverwaltung Herbst vor. Stadtv. Dr. Schulze sFr. V.)bedauerte ebenfalls die Nichtbestätigung und erklärte, daßdurch dieses Verfahren leider das Kuratorium nicht zu.fammentreten kann. Stadtv. Woik sSoz.) sprach zunächst demBürgern, eister für seine Haltung in der beregten Frage die Anerkeimung aus. Das Interesse der Selbstverwaltung erfordere eS,den Nichtbestätigte» wiederzuwählen. Stadtv. Ciniitz sLib.) betonte:Es komme nicht darauf an, ob- das Kuratorium ein Vierteljahrfrüher oder später die Arbeiten aufnimmt, die Regierung tragedie Schuld in dieser Frage. Im Juteresse der Selbstverwaltungliege eS, den Stadtverordneten Herbst wieder zu präsentieren; ersei überzeugt, daß Herbst bestätigt wird, da derselbe ein befähigterKollege sei, wovon sich auch der Landrat überzeugen könne. Inseiner Eigenschaft als KreiStagSabgeordneker habe Herbst sogar ineiner Sache die Zustimmung des früheren �rndrats v. Stubenrauchgefunden. Hierauf wurde Stadtv. gerbst einstimmigwieder gewählt. Zur Ausgestaltung des höhereu Schulwesenswurde eine Kommission von sechs Mitgliedern eingesetzt. Außer denMitgliedern des Kuratoriums der Realschule Dr. Schulze, Dr. Leh-mann und Herbst gehören derselben noch an Ohnesorge sFr. V.).Bunitz sLib.) und Woik sSoz.).sich in der letzten Zeit ganz ui,-mehrere verübt. GesternRixdorf.Die EinbruchSdiebstiihle häufenheinilich. Jede Nacht werden mehrere verübt. Gestern morgenwurden der Kriminalpolizei gar sieben aus allen Stadtteilen gemeldet. Die Einbrüche zeigen durchweg gleiche„Arbeit". Fustimmer öffnen die Täter die Häuser und Wohuungen mit Dieterichen.ES scheint also, daß wieder eine ganz« Bande ihr Unwesen treibt.Friedenau.AuS der Gemeindevertretung. Die Wagen der Linie 66 sollen.wie die Große Berliner mitteilt, vom 18. Dezember an Versuchs-weise bis zum Friedrich-Wilhelmplatz geführt werden. Der ersteWagen fährt 6.01 daselbst ab. Bon da ab alle 15 Minuten. BeiPunkt 2, Vergebung von Arbeiten für den Neubau deS Realreform-gymnasiums, verlas Gemeindevertreter Weber einen Artikel desOrgans deS Bundes der Handwerker, in welchem dem Baurat Alt-mann vorgeworfen wird, bei Vergebung von Arbeiten für dieGemeinde nickt einwandfrei verfahren zuhaben. Die Herren Bache.v. Wrochcm und Kunow erklärten die in dem Artikel enthaltenenAngriffe gegen Herrn Ältinann nicht für stichhaltig, da vom Bau-auSschuß sämtliche Vergebungen von Arbeiten genau kontrolliertwürden. Für die Arbeiterschaft ist dieser Streit der JnuungSkrautergegen den Baurat ohne Interesse, da es sich hier anscheinend tunKleinlichen Konkurrenzneid handelt.' Doch verdient bei dieser Ge-legeicheit wieder einmal darauf hingewiesen zu werden, daß bei fastallen ilt den letzten Jahren aus dem Suhmissionswege vergebenenArbeiten keiner der Herren Gemeindevertreter sich einmal danacherkundigt hat. wie die Lohn- und Arbeitsverhältniffe bei jenenFirmen beschaffen sind. Was kümmert eS diese Herren, wenn beiden bauausführenden Firmen, wie jetzt beim Realgymnasium, dieSchutzvorrichtungen für Leben und Gesundheit der Arbeiter außeracht gclasien werden. Auch fragt keiner der Vertreter danach.wenn die Firmen durch Eiufuhr ausländischer Arbeitskräfte dasHeer der Arbeitslosen noch vermehren helfen. Dieser Zustand alleinzeigt, wie nötig es ist, daß bei der demnächst stollfiudenden Wahlein Vertreter der Arbeiterschaft gewählt wird. Auch in andererWeise hätte hier schon im Jntereffe der Allgemeinheit nutzbringendgewirkt werden können. Friedenau ist nun fast vollständig aus-gebaut. ES sind im ganzen noch 100 Baustellen offen. Die Grundstück-besitzer und-spekulanten baben Riesenprofite eingestrichen, dochhat kein Mensch die Einführung einer WertzuwachSffener gefordert.Wie sollte dies auch bei der jetzigen Zusammensetzung der Gemeinde-Vertretung möglich sein, in der die Grundbesitzer unbeschränktherrschen; die anderen wohlgenährten Herren hoben zur Oppositionkeine Ursache. Es ist, wie die Verbältnisse im Orte liegen, für dieArbeiterichast schwer, in diese Dmikelkammer Bresche zu legen, dochmuß es, wenn jeder bei der nächsten Wahl seine Schuldigkeit tut,doch gelingen. Nachdem npch Direktor Müller die Anschaffung einerneuen Maschine von 450 Pserdekräften für das Elektrizitätswerk begründet hatte, wurde in die geheime Sitzung eingetreten.Zchlendorf(Wannseebahn).Entsprechend der Gewohnheit, wichtige Dinge von allgemeinemInteresse in die gebeirnen Sitzungen zu verlegen, werden die öffent-licken Sitzungen unserer Ecineindevertrerung mehr und mebr zuSchauplätzen, wo über die selbstverständlichsten Dinge geiirnrktetwird. Das konnte man in der letzte» Sitzung erst wieder erleben.Aus ihr ist zu«rivähnen, daß der Spielplatz in der Bnrggrasenstroßedem Parkvereine zur Anlage einer Eisbahn überlassen werden soll.Die Kosten für den Wasterverbrauch wird die Gemeinde tragen.Sie beliefen sich im vorigen Jahre auf 60 Mark. Aufdem Friedhofe hat sich die für Herrn Zinnow un-erklärliche Talsache herausgestellt, daß in steigendem MaßeWahlstelle» bevorzugt werden. ES muß deswegen eine größereFläche hierzu neu hergerichtet werden, wozu 600 M. erforderlichsind. Die Summe wurde bewilligt. Uns dünkt aber die Tatsachenickt so unerklärlich. ES ist doch im Klassenstaate nur selbst-verständlich, daß die Unterschiede noch im Tode gewahrt werden. AnNachbewilligungen wurden gefordert: für die Fäkalienabfuhr4000 M., für die Instandsetzung des Turnhose? der Gemeindeschnle177,71 M.. für Arbeitslöhne im Straßenreinigungsbetciebe 1400 M.Der letzte Posten wurde damit motiviert, daß man zwei Arbeiteraus der Fäkalienabfuhr auf die Stratzenremigung übernommenhabe, die soiist hätten entlasten werden müssen. So löblichdiese Tat, scheint uns die Fordercktg doch nicht begründet, dader Lohn dieser beiden Arbeiter dock dann im Etat der Fäkalien-abfuhr vorgesehen sein muß. also nur übernommen werdenbrauchte. Einige vom Gemeindebaurat vertrercne Aende-rungen von Slratzenfluchtlinien wurden bewilligt mit demWunsche, daß solche Aenderungen nicht zu oft erfolgen mögen. DieSatzungen und die Geschäftsordnung deü Kuratorinmö für diehöheren Lehranstalten waren schon in einer früheren Sitzung fest«gelegt worden. Auf Grund neuer Informationen hatte Herr Langeeine neue Beratung gefordert. Er wies nach, daß durch die fest-gelegten Satzungen die Selbstverwaltung der Gemeinde in einemstarken Grade beschnitten sei und stellte eine Reihe AbänderungS-antrage. Als wichtigste Abänderung wurde festgelegt, daß die Wahl derLehrer und Direktoren durch die Gemeindevertretuirg und nicht durchdaS Kuratorium vorgenommen werden soll. Die ganze Vorlage wurdewegen der vielen Mängel in der alten Anordnung zur sachlichenund redaktionellen Aenderung einer Kominission überwiesen. Durchdie Vergrößerung des GememdemeldeamteS ist die Beschaffung von230 Kästchen notwendig geworden. Der übermäßig hohe Preis von3,50 M. wurde bewilligt, obwohl Herr Schütz darauf binwksh daßderartige Kästchen in Berlin schon für 2 M. zu haben sind.Tegel.Gemeinbevertretersitsung. Der Vorsteher macht vor Eintritt Irtdie Tagesordnung die Mitteilung, daß der Antrag, die WaidmannS-luster Abwässer durch unsere Kläranstalt zu leiten, abgelehnt sei.Der Bericht über den Gemeindehafen zeigt, daß noch im November1908 24 Schiffe, im Dezember 25 Schisse 8000 Tonnen Materialienbrachten. Des langen Frostes wegen entwickelte sich der Verlehrerst wieder un April mit 51 Fahrzeugen, Mai 51, Juni 58, Juli 51.August 48, September 72, Oktober 55 Fahrzeugen, die im ganzenrund 75 070 Tonnen Fracht brachten. Eisenmaterialien gingenaus den Maschinenfabriken der Nachbarschaften auch per Schiffab. Die Gesamtemnahmen von 11 254,34 Mark blieben miteinem Fehlbetrag von 18 745,66 Mark hinter dem 30000Mark betragenden Voranschlag zurück, desgleichen die Ausgaben mit4000 M.(Voranschlag 26 650 M.) Der Tarif wurde wesentlichherabgesetzt, so daß eine stärkere Frequenz zu erwarten ist. Zurendgültigen Kostenfeststcllung von 105 000 M. für die Hafenbrückswurde eine Anleihe von 100 000 M. genehmigt, von der die Hälftedie Gutsherrschaft Schloß Tegel übernommen hat. Der Jahres-gswinn aus dem Brückenzoll beträgt für Gut und Gemeinde Tegelie 6800 M.— Zur Herstellung der Wasserrohrleitung östlich derStaatsbahn wurde eine Anleihe von 110 000 M. und zur Auf-stellung einer Akkumulatorenbatterie im Klärwcrk eine Anleihevon 23 000 M. genehmigt. Der Antrag des RestaurateurS Linde-mann auf Errichtung einer Kegelbahn wurde abgelehnt. Als Bei-trag zum Bau einer evangelischen Kirche und als Ablösung für.r- und Spanndienste wurden 30000 M. gegen die Stimmenunserer Genossen bewilligt. Die alte Dorfkirche in der Haupt-stcaße wird einem Neubau weichen, wie denn auch troh der vielenAustritte aus der Landeskirche auf dem Gelände jenseits derBahn ein Terrain für eine zweite Kirche reserviert ist. In derArmenpflege hat sich die Schaffung von 5 neuen Bezirken not-wendig gemacht. Hierzu wurden 5 Pfleger gewählt. Auf An-regung unserer Genossen wurde die Versicherung gegeben, daß vonuns Vorgeschlagene gern akzeptiert werden. Den Bewohnern der„Freien Scholle" wurde der Mindestverbrauch an Leitungswasservon 10 M. auf 7,50 M. herabgesetzt inklusive Miete für Wasser-messer; doch soll es bei HauSmessern bleiben. Zur Ausgleichungdes Haushaltsetats für 1910 im Betrage von 130 000 M.. soll derGrundbesitz herangezogen werden, da eine Erhöhung der Ein-kommensteuer für Tegel im allgemeinen Interesse vermieden wer-den muß. Die Hausbesitzerpartei erklärte sich zwar mit demPrinzip der jährlichen Festsetzung der Grund- und Gebäudcsteuereinverstanden, wollte aber von der Festsetzung des doppelten Steuer-atzes für unbebaute Grundstücke nichts wissen, sondern will erstzen Voranschlag abwarten. Zum Schluß machte einer unsererGenossen darauf aufmerksam, daß in diesem Jahre, entgegen dergesetzlichen Vorschrift, die Wählerlisten an Sonntagen nicht aus-qelcgt seien. Dies sei eine Benachteiligung der Wähler der drittenAbteilung. Der Gemeindevorsteher versprach, dem nachzukommen.Ein dringlicher Antrag, die Gemeindevertretung wolle beschließen,Berufung gegen den Entscheid des KreiSauSschusses einlegen, deram 8. Dezember die Wahl des Genossen Arcndsee für ungültigerklärt hat, wurde vom Vorsteher zurückgewiesen, weil das Urtei!noch nicht zugestellt ist. Ob die Begründung so schwer ist?,Spandau.Bezugnehmend auf den Bericht über die WahlvereinSversammkungteilt uns Genosse E. Stahl im Austrage der GeschäftSkommiisionmit, daß dem Berichterstatter ein Irrtum unterlaufen sei. DiePartei fetzt nickt, wie es in dem Bericht heißt, bei jedem Abonnentenpro Monat 35 Pf. oder bei 1025 Vorwärtsabonnenten 357,75 M.,sondern bei jedem Abonnenten pro Monat nur 11,4 Pf. oder imMonat 116,65 M. zu.